237 sich ein 7 mm breiter Silberring ohne Punzierung. Der Schuss ...
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Stöcke von Ärzten und Apothekern<br />
Deutscher Arztstock aus der zweiten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts. <strong>Der</strong> 12,5 cm hohe Ziegenhainergriff<br />
aus Elfenb<strong>ein</strong> ist oben vollplastisch mit <strong>ein</strong>em anatomisch<br />
gut beobachteten Totenkopf beschnitzt, der<br />
auf <strong>ein</strong>em Podest sitzt. Darunter befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e in<br />
<strong>ein</strong>e Schale züngelnde Schlange. Unter ihr in <strong>ein</strong>er<br />
ovalen Kartusche der allgem<strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e<br />
Verbindungszirkel. Links und rechts daneben je <strong>ein</strong><br />
Lorbeerzweig mit Früchten. Zwischen dem<br />
Griffstück und dem Makassarebenholzschuss befindet<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
<strong>sich</strong> <strong>ein</strong> 7 <strong>mm</strong> <strong>breiter</strong> <strong>Silberring</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Punzierung</strong>.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> endet in <strong>ein</strong>em schwarzen<br />
Brasilhornabsatz. Die Gesamtlänge des Stockes<br />
beträgt 97 cm. Den allgem<strong>ein</strong>en kl<strong>ein</strong>en Verbindungszirkel<br />
gibt es seit 1820. Seit der Zeit wird auch<br />
erst das Ausrufezeichen (!) hinter den Zirkel gesetzt.<br />
Die Schlange die in <strong>ein</strong>en Kelch züngelt ist heute das<br />
Symbol der Apotheker, sie war aber im 19.<br />
Jahrhundert auch <strong>ein</strong> Arztsymbol. Für <strong>ein</strong>en<br />
Arztstock spricht auch der oben sitzende Totenkopf.<br />
<strong>237</strong>
Stöcke von Ärzten und Apothekern<br />
238<br />
Deutscher Arztstock aus dem 19. Jahrhundert mit<br />
<strong>ein</strong>em zweiteiligen Elfenb<strong>ein</strong>griff. Auf dem geraden,<br />
12 cm langen Anteil des Griffes ist erhaben <strong>ein</strong>e<br />
kunstvoll um <strong>sich</strong> selbst und um den Griff windende<br />
Schlange dargestellt. Sie ersch<strong>ein</strong>t wie in <strong>sich</strong> selbst<br />
verknotet. <strong>Der</strong> züngelnde Schlangenkopf sieht nach<br />
oben. Im Bereich des Schlangenkopfes sind deutliche<br />
Abnutzungsspuren durch häufigen Gebrauch zu<br />
erkennen. Hier lag wohl beim Gehen mit dem Stock<br />
der Daumen des Besitzers auf. Die Schuppung der<br />
Schlange ist gut erhalten. Es ist <strong>ein</strong>e f<strong>ein</strong>e Alterspatina<br />
vorhanden. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> besteht aus f<strong>ein</strong> gemasertem<br />
Riopalisander. <strong>Der</strong> Absatz ist aus Elfenb<strong>ein</strong>. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes beträgt 98,5 cm.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke von Ärzten und Apothekern<br />
Arztstock mit <strong>ein</strong>er großen Fritzkrücke aus<br />
Elfenb<strong>ein</strong>. Dargestellt ist <strong>ein</strong>er Schlange, die <strong>sich</strong><br />
um und durch <strong>ein</strong>en Ast windet. Anatomisch<br />
gesehen ist die Schlange für ihre Größe zu kurz.<br />
Die Augen sind vertieft und geschwärzt. Deutliche<br />
Augenwülste sind vorhanden. Die Schuppen sind<br />
gut herausgearbeitet. An den Griffenden sind die<br />
Jahresringe und Risse dargestellt. Das Elfenb<strong>ein</strong> ist<br />
schön gemasert und hat <strong>ein</strong>e prächtige<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
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Alterspatina. <strong>Der</strong> Griff misst 11,7 mal 3,1 cm. Er<br />
dürfte aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
sta<strong>mm</strong>en. Er ko<strong>mm</strong>t aus Deutschland. Zwischen<br />
Griff und <strong>Schuss</strong> ist <strong>ein</strong>e 3,1 cm breite silberne<br />
oder versilberte Manschette montiert, auf der <strong>sich</strong><br />
das Astmotiv wiederholt. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus nur<br />
wenig gemasertem Schlangenholz. Die<br />
Gesamthöhe des Stockes beträgt 93,5 cm. Er hat<br />
<strong>ein</strong>en hellen Hornabsatz.<br />
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Stöcke von Ärzten und Apothekern<br />
Deutscher Arztstock aus dem 19. Jahrhundert. <strong>Der</strong><br />
13,5 cm große Ziegenhainerknauf ist aus<br />
Elefantenelfenb<strong>ein</strong> mit <strong>ein</strong>er schönen Maserung<br />
und tiefen Patina. Im geraden Anteil des Griffes finden<br />
<strong>sich</strong> die in<strong>ein</strong>ander verschlungenen Initialen<br />
“N B” meisterlich herausgeschnitzt. Außerdem als<br />
in Deutschland seltenes ärztliches Standessymbol<br />
<strong>ein</strong>en Caduceus, bei dem <strong>sich</strong> zwei Schlangen in<br />
<strong>ein</strong>er doppelten oben offenen 8 von unten nach<br />
240<br />
oben um den Kelchstiel und die Schale winden.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus Ebenholz und hat <strong>ein</strong>en dunklen<br />
Büffelhornabsatz. Zwischen Griff und <strong>Schuss</strong> ist<br />
<strong>ein</strong>e 1,6 cm breite silberfarbene Metallmanschette<br />
montiert. Die Länge des Stockes beträgt 91 cm.<br />
<strong>Der</strong> Caduceus ist ärztliches Symbol in Amerika, Indien<br />
und <strong>ein</strong>igen anderen Ländern. Im 19. Jahrhundert<br />
kam er aber auch in Deutschland vor.<br />
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Schön geschnitzter 8 cm großer Elfenb<strong>ein</strong>knauf in<br />
Form <strong>ein</strong>es haarlosen Männerkopfes. Auf dem<br />
kahlen Schädel sind die Hirnregionen nach Prof.<br />
Dr. Gall (1758-1828) <strong>ein</strong>gezeichnet. Die sonst<br />
übliche Nu<strong>mm</strong>erierung der <strong>ein</strong>zelnen Regionen<br />
und die zugehörige Agenda am unteren Ende des<br />
Griffes fehlen. Insofern ist es <strong>ein</strong> unvollendetes<br />
Stück. Es sei denn, es wurde zu Lehrzwecken<br />
benutzt. Es handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en sogenannten<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
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Phrenologenstock. Studenten benutzten ihn, um<br />
die Gall'sche Schädellehre zu lernen und zu verstehen.<br />
Phrenologenstöcke sind begehrte<br />
Sa<strong>mm</strong>elobjekte und deshalb nur sehr selten im<br />
Handel. <strong>Der</strong> Griff sta<strong>mm</strong>t aus dem Anfang des<br />
19. Jahrhunderts und ko<strong>mm</strong>t aus England. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> des Stockes besteht aus Gabunebenholz.<br />
Er hat <strong>ein</strong>en Büffelhornabsatz. Die Gesamthöhe<br />
des Stockes beträgt 100 cm.<br />
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Stöcke von Ärzten und Apothekern<br />
Wahrsch<strong>ein</strong>lich französischer Arztstock aus dem<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts. <strong>Der</strong> 4 cm hohe<br />
Elfenb<strong>ein</strong>knauf stellt <strong>ein</strong>e rechte Faust dar, die <strong>ein</strong>e<br />
Schlange so festhält, dass der Kopf derselben auf<br />
dem Handrücken zu sehen ist. Ein kl<strong>ein</strong>es Stück<br />
vom Hemdärmel ist auch noch dargestellt. <strong>Der</strong><br />
Schlangenkopf ist vom vielen Gebrauch stark abgenutzt.<br />
Eine f<strong>ein</strong>e Alterspatina ist vorhanden. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> ist wahrsch<strong>ein</strong>lich aus Nussbaumholz. Er hat<br />
242<br />
dem Griff zu <strong>ein</strong>e Durchbohrung, die mit Elfenb<strong>ein</strong><br />
gefasst ist und durch die <strong>ein</strong>e lederne Schlaufe gezogen<br />
ist. Den Abschluss bildet <strong>ein</strong> Elfenb<strong>ein</strong>absatz.<br />
Die Gesamtlänge des Stockes beträgt 87 cm. Die<br />
Symboldeutung der Kombination Hand und<br />
Schlange, Faust und Schlange ist schwierig, obwohl<br />
man das Motiv in vielfältigen Abwandlungen findet.<br />
Ich vermute, dass es mehrdeutig ist. Man findet es<br />
auch häufig bei maritimen Stöcken.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke von Ärzten und Apothekern<br />
Sehr edler französischer Arztstock aus dem<br />
19. Jahrhundert mit <strong>ein</strong>em zierlichen, schön<br />
gemusterten Schildpattgriff mit birnenförmigem<br />
Knauf. Oben auf dem Knauf sind die in<strong>ein</strong>ander<br />
verschlungenen goldenen Initialen “JG” aufgebracht.<br />
Eine goldene Schlange windet <strong>sich</strong> mit dem<br />
Kopf nach oben dreimal um das obere Ende des<br />
Griffes. Den Übergang zum <strong>Schuss</strong> bildet <strong>ein</strong><br />
3,5 <strong>mm</strong> <strong>breiter</strong> Goldring. Die Gesamtlänge des<br />
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Griffes beträgt 17,5 cm. F<strong>ein</strong>er, dunkelbrauner<br />
Schlangenholzschuss mit <strong>ein</strong>em Hornabsatz. Die<br />
Gesamthöhe des Stockes ist 92,5 cm. <strong>Der</strong> Stock<br />
war weniger zum Stützen als zum Flanieren und<br />
Demonstrieren, wer man ist, gedacht. Dafür<br />
spricht auch, dass der Betrachter die Schlange<br />
(Äskulapschlange) sieht, wenn der Besitzer die<br />
Initialen lesen kann. Den Stock hat man vor <strong>sich</strong><br />
her getragen oder tragen lassen.<br />
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Stöcke von Ärzten und Apothekern<br />
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Stöcke für<br />
besondere Zwecke<br />
- Systemstöcke<br />
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Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Es handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong> Stockgewehr. Wahrsch<strong>ein</strong>lich die<br />
Kopie <strong>ein</strong>es Modells der Manufacture des Armes St.<br />
Etienne, Frankreich, aus dem 19. Jahrhundert (um 1830).<br />
<strong>Der</strong> gerade Griff besteht aus Horn. und ist 9 cm lang. <strong>Der</strong><br />
Gewehrlauf (<strong>Schuss</strong>) ist wohl aus Stahl - vermessingt? - und<br />
hat <strong>ein</strong> Kaliber von 8 <strong>mm</strong>. Es handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en<br />
Hinterlader. Die Patronenka<strong>mm</strong>er kann nach <strong>ein</strong>er kurzen<br />
Drehung aufgezogen, bzw. nach <strong>ein</strong>er weiteren Drehung<br />
mit dem Griff herausgezogen werden. <strong>Der</strong> Abschussbolzen<br />
wird oben am Griff herhausgezogen und kann durch <strong>ein</strong>e<br />
kl<strong>ein</strong>e Drehung arretiert werden. Unterhalb des Griffes<br />
246<br />
befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong> schmaler Messingring mit Öse. Durch <strong>ein</strong>e<br />
leichte Drehung an dem Ring wird die Arretierung des<br />
Bolzens freigegeben. <strong>Der</strong> Lauf (<strong>Schuss</strong>) ist oben mit schwarzem<br />
Leder, weiter unten mit braunrotem Leder bezogen.<br />
Zwischen der Patronenka<strong>mm</strong>er und dem eigentlichen Lauf<br />
befindet <strong>sich</strong> auf dem Überzug <strong>ein</strong> Lederknoten. Die untere<br />
Hälfte des Rohres hat k<strong>ein</strong>en Lederbezug.<br />
Möglicherweise handelt es <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en Artefakt. Nach<br />
unten hin ist der <strong>Schuss</strong> (Lauf) durch <strong>ein</strong>en herausnehmbaren<br />
Absatz aus Messing verschlossen. Die Gesamtlänge des<br />
Stockes beträgt 88,5 cm.<br />
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Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
<strong>Der</strong> Griff des Stockes ist aus braun gebeiztem<br />
Holz und in Form <strong>ein</strong>er Bulldogge<br />
geschnitzt. <strong>Der</strong> Hund hat Schlappohren und<br />
<strong>ein</strong>gesetzte Glasaugen. Gekonnt ist die faltige<br />
Haut dargestellt. <strong>Der</strong> Unterkiefer kann an<br />
<strong>ein</strong>er Hautfalte vorn am Hals heruntergeklappt<br />
werden, so dass man in das Maul<br />
mit <strong>ein</strong>er roten Zunge hin<strong>ein</strong>schauen kann.<br />
Es handelt <strong>sich</strong> also um <strong>ein</strong>en<br />
Automatenstock, <strong>ein</strong>en sogenannten Hand-<br />
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schuhhalter. Die Breite des Kopfes <strong>ohne</strong><br />
Ohren ist 3,7 cm, die Höhe 6,9 cm.<br />
Zwischen Kopf und <strong>Schuss</strong> befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong><br />
1,2 cm <strong>breiter</strong> Weißmetallring. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong><br />
ist aus Apfelbaumholz. Er ist leicht bräunlich<br />
gebeizt und lackiert. Die Länge des ganzen<br />
Stockes beträgt 94,5 cm. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> hat<br />
<strong>ein</strong>e Kupferzwinge mit <strong>ein</strong>em Eisenabsatz. Es<br />
ist <strong>ein</strong>e typische Wiener Arbeit vom Ende<br />
des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts.<br />
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Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Es handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en ungarischen<br />
Schw<strong>ein</strong>ehirtenstock, <strong>ein</strong>en sog. Focos. <strong>Der</strong> Griff<br />
ist beilchenförmig und aus Messing gegossen. Es<br />
handelt <strong>sich</strong> in diesem Fall nicht um das<br />
"Handwerkszeug" des Schw<strong>ein</strong>ehirten, sondern<br />
um die "Ausgehform" für den Kirchgang oder für<br />
den Gang zum Bürgermeister. Ausladung des<br />
Griffes 12 cm. Auf der <strong>ein</strong>en Seite ist <strong>ein</strong> Soldat mit<br />
248<br />
Gewehr abgebildet und auf der anderen <strong>ein</strong> Soldat<br />
mit Pistole, mit der er <strong>ein</strong>en laufenden Burschen<br />
aufhält. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> besteht aus Eichenholz. Im<br />
oberen Anteil mit Eichenlaub und Eicheln<br />
beschnitzt und mit der Jahreszahl 1915. In <strong>ein</strong>er<br />
Kartusche befinden <strong>sich</strong> die Initialen LZ. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes beträgt knapp 69 (!) cm.<br />
Eine Zwinge ist nicht vorhanden.<br />
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Es handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en Pferdemaßstock mit <strong>ein</strong>em L-förmigen<br />
naturbelassenen Obstbaumholzgriff. <strong>Der</strong> Griff lässt <strong>sich</strong><br />
aus dem <strong>Schuss</strong> herausziehen und an ihm ist <strong>ein</strong> Pferdemaß<br />
aus Messing befestigt. <strong>Der</strong> waagrechte Schenkel kann ausgeklappt<br />
werden und rastet mit <strong>ein</strong>er Verstrebung in den senkrechten<br />
Schenkel <strong>ein</strong>. <strong>Der</strong> senkrechte Schenkel kann soweit<br />
herausgezogen werden, bis der Rist des Pferdes erreicht ist.<br />
Die Größe des Pferdes kann dann am <strong>Schuss</strong>ende abgelesen<br />
werden. Es kann bis 180 cm gemessen werden. Auf <strong>ein</strong>er<br />
Seite des senkrechten Schenkels sind die Zentimeterangaben,<br />
auf der anderen wahrsch<strong>ein</strong>lich die Angaben in “hand”<br />
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also Handbreiten. Es handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong> amerikanisches<br />
Längenmaß: 1 hand = 4 inches = 10,16 cm. An <strong>ein</strong>er Stelle<br />
ist noch das Wort “Wien” <strong>ein</strong>graviert. Zwischen Griff und<br />
<strong>Schuss</strong> befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e 2,8 cm breite Silbermanschette mit<br />
den Initialen “Gy. J.” darüber <strong>ein</strong>e neunzackige Krone. <strong>Der</strong><br />
ausgehöhlte <strong>Schuss</strong> ist aus Obstbaumholz und hat <strong>ein</strong>e<br />
Eisenzwinge. Die Gesamtlänge des Stockes ist 99 cm.<br />
<strong>Der</strong> Stock ko<strong>mm</strong>t aus Österreich-Ungarn und sta<strong>mm</strong>t aus<br />
dem 19. Jahrhundert. Es spricht <strong>ein</strong>iges dafür, dass der Stock<br />
<strong>ein</strong>em Grafen Jablancz de Szent-György gehört hat.<br />
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Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
<strong>Der</strong> Stock hat <strong>ein</strong>en 13,5 cm langen<br />
Perlbambusgriff von dunkelbrauner Farbe, an dem<br />
<strong>ein</strong> oben rechtwinkliges nach unten spitz zulaufendes<br />
Florett (Degen?) befestigt ist. Die obere<br />
Abmessung der Klinge ist 8 x 12 <strong>mm</strong>. Neben <strong>ein</strong><br />
paar grafischen Zeichen ist auf den beiden <strong>breiter</strong>en<br />
Seiten “SOLINGEN” <strong>ein</strong>geschlagen, außerdem<br />
2 bzw. 1 x <strong>ein</strong> “R” in <strong>ein</strong>em Kreis. Das vierte “R”<br />
250<br />
ist wohl verschlagen. Am griffnahen Ende ist auf<br />
den <strong>breiter</strong>en Seiten <strong>ein</strong>e “4” <strong>ein</strong>geschlagen. Das<br />
Florett ist passgenau in den <strong>Schuss</strong> <strong>ein</strong>gefügt. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> besteht aus dunkelbraunem Bambus. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes ist circa 91 cm. Er hat<br />
<strong>ein</strong>e Eisenzwinge. Er dürfte aus dem ausgehenden<br />
19. Jahrhundert sta<strong>mm</strong>en und ko<strong>mm</strong>t aus<br />
Deutschland.<br />
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Dieser deutsche Spazierstock aus der Zeit um 1900<br />
ist mit <strong>ein</strong>em Fotostativ kombiniert. Die Rundkrücke<br />
ist aus Bambus, der <strong>Schuss</strong> ist laut Verkaufsangebot<br />
aus “Vulcanfibré”. An der Innenseite des<br />
Krückenendes befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e runde Marke auf<br />
der “JAKI” steht. Die Gesamtlänge beträgt 91,5 cm.<br />
Nach Abschrauben des Griffes ko<strong>mm</strong>t im Inneren<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
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des Stockes <strong>ein</strong> ausziehbares Fotostativ zum<br />
Vorsch<strong>ein</strong>. Am oberen Ende steht der Schriftzug<br />
"Jaki" D.R.P. Nach Ausziehen des Stativs ist der<br />
<strong>Schuss</strong> des Stockes der untere Teil <strong>ein</strong>es der drei<br />
B<strong>ein</strong>e. Die Firma Georg Leisegang in Berlin bot<br />
diese Stativstöcke in verschiedenen Ausführungen<br />
zu <strong>ein</strong>em Preis zwischen 16,50 und 40,00 Mark an.<br />
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Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Replik des Spazierstockes von John Mc Bride, des<br />
Brenn-, Blend-und Lagermeisters bei der<br />
Whisky-Firma Haig in Schottland, aus dem<br />
17. Jahrhundert. <strong>Der</strong> silberumgossene Knauf ist<br />
zum Abschrauben und dient als Trinkgefäß. Im<br />
Inneren des Stockes befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e circa<br />
45 cm lange Röhre mit <strong>ein</strong>em Zinngewinde als<br />
Abschluss. Die Röhre fasst etwa 5 Portionen<br />
Whisky. <strong>Der</strong> obere Anteil des Stockes ist von<br />
252<br />
<strong>ein</strong>er etwa 12 cm hohen Sterlingsilberblech-<br />
Manschette u<strong>mm</strong>antelt. In diese sind neben dem<br />
Wappen der Familie Haig der Name “John Haig”<br />
und die Jahreszahl “1627”, das Gründungsjahr<br />
der Firma Haig, <strong>ein</strong>geprägt. Darunter stilisierte<br />
Kornähren und der Name “Dimple”. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong><br />
besteht aus schwarz gebeiztem Eichenholz. Er<br />
hat <strong>ein</strong>en dunklen Büffelhornabsatz. Die Replik<br />
sta<strong>mm</strong>t aus dem Jahr 1979.<br />
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Mansfelder Häckel. <strong>Der</strong> Mansfelder Häckel nach <strong>ein</strong>em Entwurf von<br />
Professor Eduard Heuchler (1801 - 1879), Freiberg/Sachsen, wurde<br />
erst in neuester Zeit in Serie aufgelegt. Die Darstellungen auf dem<br />
Häckelblatt zeigen den Mansfelder Bergmann und s<strong>ein</strong>e Arbeit. Auf<br />
der <strong>ein</strong>en Seite in Aufzugstracht, in der linken Hand <strong>ein</strong> Buch haltend,<br />
die rechte auf <strong>ein</strong>em Stück Kupferschiefer, auf dem <strong>ein</strong> Fossil<br />
zu erkennen ist. Den nur heringgroßen Palaeniscus freieslebeni, das<br />
typische Leitfossil des Mansfelder Kupferschiefers, hat Heuchler hier<br />
stark vergrößert wiedergegeben. Ein Tellerstativ, <strong>ein</strong> Gradbogen und<br />
<strong>ein</strong>e Messkette versinnbildlichen die Arbeit des Markscheiders, während<br />
durch Regler, Seilscheiben und Fördergefäß auf die Förderung<br />
Bezug geno<strong>mm</strong>en wird. Auf der anderen Seite des Häckelblattes ist<br />
der Mansfelder Bergmann mit geschulterter Keilhaue in Arbeitstracht,<br />
mit Bergleder und Tscherpertasche dargestellt, in s<strong>ein</strong>er<br />
Linken trägt er s<strong>ein</strong> Geleucht. Daneben sieht man <strong>ein</strong>en Treckejungen,<br />
der auf der Sohle kriechend mit s<strong>ein</strong>em linken B<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>en<br />
Grubenhunt zieht, während er <strong>sich</strong> mit s<strong>ein</strong>em rechten B<strong>ein</strong> gegen<br />
das niedrige Hangende abstützt. Die Zugehörigkeit der damaligen<br />
Grafschaft Mansfeld zu Preußen symbolisiert Heuchler durch den<br />
preußischen Adler, der beide Seiten des Häckelblattes verbindet.<br />
Die vorliegende Ausführung mit dezent patiniertem Messinggriff und<br />
durchgehendem Stock repräsentiert die überlieferte Bedeutung des<br />
Häckels als bergmännisches Symbol in <strong>ein</strong>er der ältesten und bedeutendsten<br />
Bergbauregionen Deutschlands. Die detaillierte Beschreibung<br />
verdanken wir dem Deutschen Bergbaumuseum in Bochum.<br />
253
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Typischer aus Bronze gegossener Berghäckel, wie er bei<br />
Bergparaden oder Umzügen der Bergleute benutzt wurde.<br />
Neben Ha<strong>mm</strong>er und Schlägel, den Symbolen der Bergleute, in<br />
diesem Falle in <strong>ein</strong>em Zahnrad, sind auf beiden Seiten Szenen<br />
aus dem bergmännischen Leben dargestellt. Man sieht <strong>ein</strong>en<br />
Förderturm, <strong>ein</strong> Förderband, Arbeiten im Stollen und das<br />
Schieben <strong>ein</strong>er Lore. Auf der ha<strong>mm</strong>erartigen Seite des Häckels<br />
befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e silberne Platte mit dem Namen H. Maas<br />
und der Jahreszahl 1945. Auf der Unterseite - unter dem großen<br />
Zahnrad - ist ebenfalls <strong>ein</strong>e Silberplatte angebracht mit den<br />
254<br />
Buchstaben Ö.A.M.G. (vielleicht Österreichische ? Minen-<br />
Gesellschaft.) <strong>Der</strong> Häckel wurde zwar in England erworben, aber<br />
in der englischen Sprache gibt es k<strong>ein</strong> „Ö“. Die Größe des Blattes<br />
beträgt 10,5 x 9 cm. Einfacher schwarz lackierter Holzstock als<br />
„Helm“ (Hackenstiel) gearbeitet. Gesamthöhe 93,5 cm. Den<br />
Abschluss nach unten bildet <strong>ein</strong>e abgelaufene Eisenzwinge, was<br />
auf häufigen Gebrauch schließen lässt. Es handelt <strong>sich</strong> wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
um <strong>ein</strong>en <strong>ein</strong>em verdienstvollen Bergwerksarbeiter<br />
oder -angestellten überreichten Ehrenhäckel. Gravierungen auf<br />
Häckeln sind sehr selten.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Es handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en typischen Berghäckel, der<br />
von den Bergleuten zur Tracht z. B. bei Umzügen<br />
getragen wurde. <strong>Der</strong> Griff ist aus Messing in Form<br />
<strong>ein</strong>es Beils gegossen. Im Bereich der Schneide ist<br />
der Griff 11,5 cm hoch. Neben Rankenwerk findet<br />
man das Wahrzeichen der Bergleute: Schlägel und<br />
Ha<strong>mm</strong>er. Außerdem die Inschrift : “KWK BARBA-<br />
RA CHORZÓW”. Chorzów ist der polnische<br />
Name für Königshütte in der Woiwodschaft<br />
Schlesien. Es ist für s<strong>ein</strong>e St<strong>ein</strong>kohlengruben<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
bekannt und liegt 7 km nordwestlich von Kattowitz.<br />
Jeder Ort und jede Zeche hatte <strong>ein</strong>en eigenen<br />
Häckel. <strong>Der</strong> vorliegende sta<strong>mm</strong>t von der Zeche<br />
Barbara . Die heilige Barbara ist die Schutzheilige<br />
der Bergleute. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> besteht aus hellem<br />
Hartholz. Die Gesamthöhe des Stockes ist 97 cm.<br />
Er hat <strong>ein</strong>e unten offene Eisenzwinge. Es handelt<br />
<strong>sich</strong> wahrsch<strong>ein</strong>lich um <strong>ein</strong>en nicht ganz alten<br />
Häckel, da der polnische Name für Königshütte bis<br />
1934 Królewska Huta war.<br />
255
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Japanischer Blindenstock aus dem 20. Jahrhundert. Er<br />
hat <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e Rundkrücke aus gelblichem Kunststoff.<br />
Sie ist 8,5 mal 10 cm groß. An diesen Griff ist <strong>ein</strong><br />
Blindenstock angeschraubt, der aus 7 ausziehbaren<br />
Abschnitten besteht. Zuerst <strong>ein</strong> weiß lackiertes Rohr<br />
von 18,7 cm Länge und dann 6 teleskopartig ausziehbare<br />
Messingrohre. Den Abschluss bildet <strong>ein</strong>e<br />
Gu<strong>mm</strong>izwinge. <strong>Der</strong> ausgezogene Stock hat mit dem<br />
Griff zusa<strong>mm</strong>en <strong>ein</strong>e Länge von 118 cm.<br />
Zusa<strong>mm</strong>engeschoben misst er nur 30,5 cm. Dieses<br />
256<br />
zusa<strong>mm</strong>engeschobene Stück kann in den eigentlichen<br />
<strong>Schuss</strong> <strong>ein</strong>gefügt werden. Dieser besteht aus <strong>ein</strong>em<br />
weiß lackierten Metallrohr, das unten in <strong>ein</strong>em<br />
Gu<strong>mm</strong>iabsatz endet. <strong>Der</strong> so zusa<strong>mm</strong>engesetzte Stock<br />
misst jetzt 91,5 cm. Zusa<strong>mm</strong>engesetzt dient der<br />
Blindenstock sowohl als Stütze und Gehhilfe, als auch<br />
durch die weiße Farbe als Erkennungszeichen. <strong>Der</strong><br />
ausgezogene deutlich längere Anteil kann zum<br />
Abtasten von Hindernissen die vor <strong>ein</strong>em liegen<br />
gebraucht werden.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Stockschirm mit <strong>ein</strong>em 12 mal 7 cm großen hohlen Griff aus<br />
gehä<strong>mm</strong>ertem Weißmetall. Er hat oben <strong>ein</strong>en ovalen Deckel,<br />
der durch Druck auf <strong>ein</strong>en Stift am hinteren Ende des Griffes<br />
geöffnet werden kann. Jetzt kann man <strong>ein</strong> Schirmgestell<br />
herausziehen. Auf ihm steht die Patentnu<strong>mm</strong>er “DRP<br />
52 637”. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> besteht aus <strong>ein</strong>em leicht bräunlich<br />
gebeizten Holz. In s<strong>ein</strong>em oberen Anteil ist der <strong>Schuss</strong> hohl.<br />
Die Gesamtlänge des Stockes beträgt 89,5 cm. Im unteren<br />
Anteil des <strong>Schuss</strong>es befinden <strong>sich</strong> die Beschläge zur<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Befestigung des Schirmgestells. Er hat <strong>ein</strong>e Metallzwinge mit<br />
<strong>ein</strong>em Eisenabsatz. Die Schirmbespannung wurde laut<br />
Patentschrift separat aufbewahrt. Sie fehlt.<br />
Das Patent 52 637 sta<strong>mm</strong>t aus dem Jahr 1889 und ist<br />
von J. H. Rief, Hamburg-Barmbeck und E. Weber in<br />
Riehen bei Basel. Eine Anzeige, die solche Schirmstöcke<br />
anpreist, erschien von den Schirmstockfabriken F. Ross<br />
Lörrach (Baden) und Riehen (Schweiz) in “Die Schirm<br />
Industrie” von 1904.<br />
257
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Zierliches leichtes Offiziersstöckchen, das unter den<br />
Arm gekle<strong>mm</strong>t getragen wurde. <strong>Der</strong> Griff besteht aus<br />
<strong>ein</strong>er silbernen Kugel von circa 3 cm Durchmesser, die<br />
in <strong>ein</strong>en geraden Schaft von 2,5 cm Länge übergeht. Auf<br />
dem Schaft finden wir die Punzen von Birmingham<br />
1938 und die Buchstaben “M” und “B” in je <strong>ein</strong>er ovalen<br />
Kartusche. Wesentlich ist an diesem Stöckchen die<br />
3,5 cm breite silberne Manschette etwa 8,8 cm unterhalb<br />
des Griffes. Sie ist mit den gleichen Punzen versehen<br />
wie der Knauf. In <strong>ein</strong>em Lorbeerkranz, der oben in<br />
258<br />
<strong>ein</strong>er Krone endet, ist <strong>ein</strong> Elefant vor <strong>ein</strong>er Palme dargestellt.<br />
Dies war <strong>ein</strong>e zeitlang das Staatswappen von<br />
Nigeria. Darunter stehen in <strong>ein</strong>em Spruchband die<br />
Worte “NIGERIA POLICE”. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> besteht aus<br />
schwarz lackiertem Balsaholz. Die Gesamtlänge des<br />
Stabes ist 69,5 cm. Er hat nur <strong>ein</strong>en Durchmesser von<br />
1,5 <strong>mm</strong>. Auch die Zwinge ist aus Silber und gepunzt.<br />
Diese Art Stöcke wurden als Zeichen der Würde und<br />
des Amtes von Polizeioffizieren getragen. Sie wurden<br />
während der englischen Kolonialzeit <strong>ein</strong>geführt.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Griff und <strong>Schuss</strong> bestehen bei diesem Stock aus<br />
<strong>ein</strong>em Stück. Vielleicht ist es auch so, dass es <strong>sich</strong><br />
um die Handhabe und <strong>ein</strong> Kopfstück handelt. <strong>Der</strong><br />
Wurzelanteil ist zu <strong>ein</strong>em fast kugeligen Knauf von<br />
6,7 cm, in der größten Ausladung, bearbeitet. <strong>Der</strong><br />
ganze Stock ist etwa 48 cm lang. Er sta<strong>mm</strong>t wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.<br />
Es ist <strong>ein</strong> Hirtenstock der Massai. Er wird<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
am unteren Stockende in der Hand gehalten und<br />
mit dem Knauf werden die Tiere angetrieben.<br />
Das Gebilde lässt <strong>sich</strong> <strong>sich</strong>er auch vorzüglich nach<br />
den zu hütenden Tieren werfen. Es soll <strong>sich</strong> aber<br />
auch um <strong>ein</strong>en Debattierstock handeln, den die<br />
Massai beim Palaver dabei haben. S<strong>ein</strong>er<br />
M<strong>ein</strong>ung lässt <strong>sich</strong> damit <strong>sich</strong>er auch deutlich<br />
Nachdruck verleihen.<br />
259
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Deutscher Sitzstock für Jäger, Fischer oder<br />
Wanderer. <strong>Der</strong> eiserne Griff besteht in s<strong>ein</strong>er<br />
Grundstruktur aus drei Teilen. Zwei halbrunde<br />
Bügel sind beweglich so an dem kurzen geraden<br />
Teil angebracht, dass sie aufgeklappt <strong>ein</strong>e Sitzfläche<br />
von 20,5 x 12,5 cm ergeben. Auf die Eisenbügel<br />
sind Edelholzgriffschalen (Palisander?) aufgeschraubt.<br />
Zusa<strong>mm</strong>engeklappt ergeben sie den<br />
Stockgriff. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> aus <strong>ein</strong>em gezwickten, leicht<br />
260<br />
gefla<strong>mm</strong>ten Kastanienschössling - sogenanntem<br />
Kongo - hat <strong>ein</strong>e kräftige grün gestrichene eiserne<br />
Zwinge, die oben <strong>ein</strong>en breiten Rand besitzt,<br />
damit der Stock, wenn man darauf sitzt, nicht im<br />
Erdreich verschwindet. Dieser im Originalzustand<br />
erhaltene Stock dürfte aus dem Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts sta<strong>mm</strong>en. Es gibt über 100 verschiedene<br />
Patente für Sitzstöcke, die man in München<br />
im Deutschen Patentamt <strong>ein</strong>sehen kann.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Deutscher Sitzstock für Jäger, Angler und Wanderer<br />
vom Anfang des 20. Jahrhunderts. <strong>Der</strong> Griff ist<br />
gleichzeitig die Sitzplatte. Diese Holzplatte kann<br />
nach Entriegelung <strong>ein</strong>es Holzknebels um 90 Grad<br />
gekippt werden und stützt <strong>sich</strong> dann in der Mitte auf<br />
<strong>ein</strong>er Ver<strong>breiter</strong>ung des eigentlichen <strong>Schuss</strong>es ab.<br />
Sie ist 25 mal 11 cm groß. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus <strong>ein</strong>em<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
hellen Holz in Form von Bambus gedrechselt. <strong>Der</strong><br />
Durchmesser beträgt etwa 3 cm. Die Gesamtlänge<br />
des Stockes ist 89 cm. Er hat <strong>ein</strong>e kräftige<br />
Eisenzwinge, die oben <strong>ein</strong>en breiten Rand besitzt,<br />
damit man, wenn man auf dem Stock sitzt, nicht in<br />
das Erdreich <strong>ein</strong>sinkt. Alte Sitzstöcke sieht man nicht<br />
mehr sehr häufig im Handel.<br />
261
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
262<br />
Bei diesem deutschen Sitzstock aus dem 19.<br />
Jahrhundert ist der Griff aufklappbar und dient<br />
dann als Sitz. Die beiden Sitzplatten sind als<br />
Griffhilfe oval ausgeschnitten. Gestützt werden<br />
die beiden Sitzplatten von <strong>ein</strong>em Eisenband, das<br />
<strong>sich</strong> beim Auf-und-zuklappen in <strong>ein</strong>er Rinne <strong>ein</strong>er<br />
Eisenhülse am oberen <strong>Schuss</strong>teil frei bewegen<br />
kann. Es sind deutliche Altersspuren vorhanden.<br />
Schön gearbeitete Eisenbeschläge. Möglicherweise<br />
ist <strong>ein</strong> Sitzteil früher <strong>ein</strong>mal erneuert worden.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> aus Eiche ist wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
gedrechselt. Es sind <strong>ein</strong>ige ältere, sanierte,<br />
Holzwurmlöcher vorhanden. Er hat <strong>ein</strong>e kräftige<br />
Eisenzwinge mit breitem Rand, um beim Sitzen<br />
das Einsinken in das Erdreich zu verhindern. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes ist 81 cm. Die<br />
Sitzhöhe beträgt 60 cm. Die Sitzfläche ist 34,5<br />
mal 11 cm groß.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Dies sind drei Musterstöcke der Firma Egle aus<br />
Irsee bei Kaufbeuren. Sie sind zwischen 22 und<br />
29 cm lang und haben Rundkrücken, die aus dem<br />
<strong>Schuss</strong> heraus gebogen wurden. Sie sind mit verschiedenen<br />
Einlegearbeiten aus Neusilber verziert.<br />
Die Originalbeschriftungen der Firma sind<br />
noch vorhanden und oberhalb der Zwinge angebracht.<br />
Das Holz der Schüsse ist nicht bekannt.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Sie sind von hell- bis dunkelbraun gebeizt und<br />
lackiert und haben <strong>ein</strong>e Eisenzwinge mit<br />
Eisenabsatz. Laut Aussage von Herrn Egle, bei<br />
dem ich sie 1979, als er s<strong>ein</strong>e Stockmacherei<br />
altersbedingt aufgab, erstanden habe, seien sie<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Die<br />
Stöcke waren so kurz, damit der Vertreter nicht<br />
so viel zu tragen hatte.<br />
263
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Bei diesem ungarischen Schw<strong>ein</strong>ehirtenstock besteht der<br />
Griff aus <strong>ein</strong>em stark nachgedunkelten Messingbeilchen von<br />
16 cm Länge und <strong>ein</strong>er Schneidenbreite von circa 6,5 cm.<br />
Nach hinten endet das Beilchen in <strong>ein</strong>er Eichel. Im vorderen<br />
unteren Anteil ist <strong>ein</strong>e halbmondförmige Aussparung, die<br />
zum Aufhängen des Stockes dient. Bei diesem Stock ist der<br />
Helm (<strong>Schuss</strong>) zu schwer, der Stock hängt nicht senkrecht.<br />
Oben ist das Beil mit <strong>ein</strong>er Aluminiumplatte, zwei Nägeln und<br />
<strong>ein</strong>er Schraube ge<strong>sich</strong>ert. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> - in diesem Fall Helm<br />
264<br />
genannt - ist aus dem vollen Holz geschnitzt. Im mittleren<br />
Anteil windet <strong>sich</strong> 6 mal <strong>ein</strong>e Schlange mit dem Kopf nach<br />
oben um den Stock und hat <strong>ein</strong>en Frosch schon halb im Maul.<br />
Im Halbrelief sind noch <strong>ein</strong> Schw<strong>ein</strong>, <strong>ein</strong> Reh, <strong>ein</strong> Hase, <strong>ein</strong>e<br />
Gans und <strong>ein</strong> Vogel dargestellt. Daneben Eichenblätter und<br />
Eicheln, <strong>ein</strong>e Blume und <strong>ein</strong>e Kornähre und die Initialen Sz<br />
und L. Eingeschnitzt ist auch der Herkunftsort: ERDÖKÖVESD<br />
1972. Die Gesamthöhe des Stockes ist 96 cm. Am unteren<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Bei dem vorliegendem Stock handelt es <strong>sich</strong> um<br />
<strong>ein</strong>en Dolchstock. Dolchstöcke fallen in<br />
Deutschland unter das Waffengesetz, da es <strong>sich</strong> um<br />
<strong>ein</strong>e verborgene Waffe handelt. Man benötigt zum<br />
Erwerb und Besitz <strong>ein</strong>es solchen Stockes die<br />
Genehmigung des Bundeskriminalamts. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes beträgt 98 cm. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> besteht aus Bambus und ist im oberen Teil<br />
ausgehöhlt. <strong>Der</strong> Rundhaken ist ebenfalls aus<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Bambus, aber es sind "Wurzelansätze" <strong>ein</strong>gebrannt,<br />
damit er wie der sehr viel wertvollere Perlbambus<br />
aussehen soll. Unten am Griff befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong><br />
dachförmig gebogener, 37,5 cm langer, sehr<br />
schmaler Dolch. Eine 3,5 cm breite Messinghülse<br />
befindet <strong>sich</strong> am <strong>Schuss</strong>. In diese Hülse ist der Griff<br />
satt <strong>ein</strong>gepasst, so dass er <strong>ohne</strong> Verriegelung fest<br />
hält. <strong>Der</strong> Stock ko<strong>mm</strong>t aus Ungarn. Wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
sta<strong>mm</strong>t er aus dem 20. Jahrhundert.<br />
265
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Deutsche(r) Schäferschippe - Schäferstecken. Die<br />
eigentliche Schippe ist aus V2A Stahl handgeschmiedet<br />
von Wilhelm Balle aus Po<strong>mm</strong>ersweiler. Sie ist<br />
22 cm hoch und 10 cm breit. <strong>Der</strong> Stahl ist hochglänzend<br />
und handpoliert. Die Schippe ist zwischen 1980<br />
und 1985 auf dem Schäfermarkt in Markgröningen<br />
266<br />
gekauft worden. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> besteht aus <strong>ein</strong>em<br />
Haselstecken. Es dürfte <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>e der letzten in<br />
Deutschland handwerklich hergestellten<br />
Schäferschippen handeln, da W. Balle der letze<br />
Schmied war, der sie herstellen konnte und er war<br />
1985 schon 72 Jahre alt.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
<strong>Der</strong> Griff besteht aus <strong>ein</strong>em 8,8 cm hohen und oben<br />
4,45 cm durchmessenden konischen Elfenb<strong>ein</strong>knauf. <strong>Der</strong><br />
Deckel ist abschraubbar und es ko<strong>mm</strong>t <strong>ein</strong>e 3 cm tiefe zylindrische<br />
Höhlung zum Vorsch<strong>ein</strong>. <strong>Der</strong> Deckel ist halbplastisch<br />
mit Früchten und <strong>ein</strong>em Zweig mit vier Blättern beschnitzt.<br />
An dem Zweig hängen zwei Früchte, bei denen es <strong>sich</strong> wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
um Quitten handelt. Auch die übrigen Früchte sind<br />
als Quitten zu deuten. Um den geraden Anteil des Knaufes<br />
windet <strong>sich</strong> viermal <strong>ein</strong>e sehr f<strong>ein</strong> herausgearbeitete Schlange<br />
mit <strong>ein</strong>gelegten zweifarbigen Glasaugen. Sie hat <strong>ein</strong>e Frucht<br />
im Maul, die oben und unten etwas herausschaut. Auch hier<br />
handelt es <strong>sich</strong> wohl um <strong>ein</strong>e Quitte. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Ebenholz und hat <strong>ein</strong>en Hirschhornabsatz. Die Gesamtlänge<br />
des Stockes beträgt 95,5 cm. Französische Arbeit aus dem<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts. <strong>Der</strong> Zweig mit der Quitte im<br />
Maul der Schlange läßt an <strong>ein</strong> christliches Symbol - Sündenfall<br />
- denken. Unter der Annahme, es handelte <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en<br />
Stock, der zum Kirchgang benutzt wurde, wäre die<br />
Aushöhlung im Griff durchaus geeignet <strong>ein</strong>en Rosenkranz aufzunehmen.<br />
Im alten Testament ist bei der verbotenen Frucht<br />
nicht vom Apfel die Rede sondern von Früchten. Die<br />
Ausdeutung ging dann über Feigen, Quitten, Kirschen und<br />
Granatapfel bis zum Apfel. Ein mittelalterliches Wortspiel<br />
sagte malum = der Apfel = malum = das Böse.<br />
267
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Schäferstecken aus England. Formvollendeter<br />
und handwerklich kunstvoll geschmiedeter<br />
Haken. Es handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>e außergewöhnlich<br />
sorgfältige Arbeit. Länge des Hakens<br />
22,5 cm. <strong>Der</strong> innere Durchmesser der<br />
Krü<strong>mm</strong>e beträgt 3,5 cm. Die abschließende<br />
268<br />
„Schnecke“ misst 4 cm. <strong>Der</strong> Haken ist auf <strong>ein</strong>en<br />
Haselstecken montiert. Gesamte Stockhöhe<br />
156,7 cm. <strong>Der</strong> Haken ist der Qualität der<br />
handwerklichen Arbeit nach <strong>sich</strong>er im<br />
19. Jahrhundert oder sogar noch früher entstanden.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus der Neuzeit.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Es handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en Abts- oder Bischofsstab. Die<br />
Volute ist schneckenförmig aus Bronze gearbeitet und<br />
ist 32 cm lang und 30 cm breit. Die massive<br />
Bronzefigur in der Mitte stellt den guten Hirten dar. Er<br />
ist langhaarig und bärtig dargestellt. Er trägt <strong>ein</strong>en<br />
breitrandigen Hut und <strong>ein</strong> wallendes Gewand.<br />
Ursprünglich hatte er <strong>ein</strong>en Stab in der Hand. Die<br />
dafür vorgesehene Haltevorrichtung ist noch erhalten.<br />
Auf den Schultern trägt er <strong>ein</strong> La<strong>mm</strong>. Die Figur ist feuervergoldet<br />
und 5,5 cm hoch. Das aus Bronze herge-<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
stellte und feuervergoldete Rankenwerk ist aufgenietet.<br />
<strong>Der</strong> eigentliche Stab ist vierteilig zum Aus<strong>ein</strong>anderschrauben<br />
und 148 cm lang. Er besteht aus Silber und<br />
wiegt 1080 g. <strong>Der</strong> Volute zu befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong> hohle<br />
Kugel. Dann folgen die drei röhrenförmigen nach<br />
unten konisch zulaufenden Teile. Eine Art Zwinge ist<br />
an den untersten <strong>Schuss</strong>teil angearbeitet. <strong>Der</strong> Stock<br />
soll zur Zeit der Säkularisierung (1803) in Privatbesitz<br />
geko<strong>mm</strong>en s<strong>ein</strong>. Er sta<strong>mm</strong>t wahrsch<strong>ein</strong>lich aus<br />
Süddeutschland.<br />
269
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Zierlicher Glasstock in Form <strong>ein</strong>es Schäfersteckens.<br />
Die Grundfarbe ist rot. Ein schmales weißes Glasband<br />
ist spiralig <strong>ein</strong>gegossen. Am Griffende sind die<br />
Spiralen sehr viel enger als am eigentlichen <strong>Schuss</strong>.<br />
Solche Stöcke wurden von den Glasbläsern am<br />
Ende <strong>ein</strong>es Arbeitstages aus den Glasresten gefertigt.<br />
Sie wurden dann bei Zunftauftritten zur Tracht<br />
getragen. In England wurden sie auch über die<br />
270<br />
Türe gehängt zur Abwehr von Krankheiten. <strong>Der</strong><br />
vorliegende Stock ko<strong>mm</strong>t aus England. Er dürfte<br />
aus dem 19. Jahrhundert sta<strong>mm</strong>en. Er ist auffällig<br />
kurz, nur 66,5 cm. <strong>Der</strong> Besitzer müsste also ziemlich<br />
kl<strong>ein</strong> gewesen s<strong>ein</strong>, um ihn zu benutzen.<br />
Wahrsch<strong>ein</strong>licher ist, dass dieser Stock als Talisman<br />
über die Tür gehängt wurde. Dafür spricht auch,<br />
dass er unten k<strong>ein</strong>erlei Abnutzungsspuren zeigt.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Türkischer Flötenstock aus der 2. Hälfte des 20.<br />
Jahrhunderts. Er ist aus <strong>ein</strong>em Stück Obstbaumholz<br />
gedrechselt. <strong>Der</strong> Stock ist in s<strong>ein</strong>er ganzen Länge<br />
durchbohrt und oben und unten leicht aufgetrieben<br />
gearbeitet. Die Verzierung besteht aus <strong>ein</strong>igen<br />
Reihen von leicht vertieft <strong>ein</strong>geschnittenen Rillen.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Er ist fleckig hell- bis dunkelbraun gebeizt und<br />
lackiert. Das Mundstück ist schwarz abgesetzt.<br />
Einfache und saubere Arbeit. <strong>Der</strong> ganze Stock ist<br />
nur 73,5 cm lang. Eine Zwinge fehlt oder war nie<br />
vorhanden. <strong>Der</strong> Flötenstock sch<strong>ein</strong>t nie als Stock<br />
gebraucht worden zu s<strong>ein</strong>.<br />
271
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Polnischer Berghäckel aus Bronze. Es handelt <strong>sich</strong> wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
um <strong>ein</strong>en Nachguss. Das Original könnte aus<br />
dem 17. oder 18. Jahrhundert sta<strong>mm</strong>en. Neben<br />
Ha<strong>mm</strong>er und Schlägel, also die typischen Symbole der<br />
Bergleute, sind Szenen aus der Bergmannsarbeit unter<br />
Tage dargestellt. Man erkennt das Einsteigen in den<br />
Schacht, das Herausschlagen von Kohle oder Erz und<br />
das Wegfahren mit der Lore. Diese Prunkhäckel aus<br />
edlem Metall entsprechen den <strong>ein</strong>fachen Häckeln, die<br />
272<br />
die Steiger unter Tage als Werkzeug benutzten. Die<br />
Prunkhäckel wurden, und werden noch heute, bei<br />
Festlichkeiten und Aufzügen in der Hand getragen oder<br />
als Stock benutzt. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> (Helm) ist aus hellem<br />
Holz, gebeizt und lackiert, oben viereckig und <strong>sich</strong> nach<br />
unten verjüngend und rund. Obenauf <strong>ein</strong>e Bronzeplatte<br />
mit <strong>ein</strong>em Adler. Die Zwinge besteht aus gegossener<br />
Bronze. Die Griffhöhe ist 10,5 cm die, Breite 11 cm.<br />
Die Gesamtlänge des Häckels beträgt 96 cm.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke für besondere Zwecke - Systemstöcke<br />
Es handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en seltenen Automatenstock<br />
aus dem 19. Jahrhundert. Auf dem geraden Anteil<br />
des 16,5 cm langen Griffes aus Holz sind drei über<strong>ein</strong>ander<br />
geschnitzte Hundeköpfe dargestellt. Die<br />
Köpfe der drei kl<strong>ein</strong>en Bulldoggen mit den aufgestellten<br />
Ohren werden von unten nach oben größer.<br />
Die Mäuler sind leicht geöffnet, man erkennt darin<br />
<strong>ein</strong>e rote Zunge. Große leuchtende grüne Augen<br />
geben den Tieren <strong>ein</strong> etwas wildes Aussehen.<br />
Drückt man auf der Innenseite des Griffes auf <strong>ein</strong>en<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Knopf, strecken die Hunde ihre Zungen heraus und<br />
zwar von unten nach oben i<strong>mm</strong>er länger. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> ist aus Dreiviertel-Malakka und hat <strong>ein</strong>en<br />
braunen Hornabsatz. Die Gesamtlänge des Stockes<br />
beträgt 91 cm. Es handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>e typische<br />
Wiener Arbeit. Solche Stöcke wurden beim<br />
Kaffeehausbesuch gerne mitgeno<strong>mm</strong>en, um mit der<br />
kl<strong>ein</strong>en Spielerei beim weiblichen Geschlecht<br />
Aufmerksamkeit zu erzeugen. Leider sind nicht<br />
mehr viele dieser Automaten erhalten.<br />
273
274<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum<br />
Spazierengehen<br />
und Wandern<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
275
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Silberknauf von circa 10 mal 5,2 cm Größe. Es<br />
sind Silberpunzen vorhanden. In dem ovalen<br />
Schild glaubt man die Zahl 925 erkennen zu<br />
können. Es handelt <strong>sich</strong> trotz der barockisierenden<br />
Ausgestaltung des Griffes um <strong>ein</strong> Stück<br />
aus dem 20. Jahrhundert. Möglicher-weise ist<br />
es <strong>ein</strong>e Replik. Es sind neben Akanthusblättern<br />
276<br />
auch Früchte und obenauf <strong>ein</strong>e Blüte dargestellt.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus braun gebeiztem und<br />
lackiertem (Buchen?)-Holz und hat <strong>ein</strong>e<br />
Messingzwinge mit Eisenabsatz. Neben <strong>ein</strong>er<br />
Handschlaufe sind <strong>ein</strong>e goldene und <strong>ein</strong>e<br />
blaue Quaste vorhanden. <strong>Der</strong> Stock ko<strong>mm</strong>t<br />
aus Italien.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Leichter eleganter Flanierstock aus der Zeit<br />
des Art déco. 6,2 cm langer und oben 3 cm<br />
durchmessender Elfenb<strong>ein</strong>knauf von gefälliger<br />
leicht konischer und angedeutet pilzartiger<br />
Form. <strong>Der</strong> Griff liegt sehr gut in der Hand. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> besteht aus <strong>ein</strong>em hellen gedrechselten<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
und leicht gefla<strong>mm</strong>ten Holz, wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
<strong>ein</strong> Obstbaumholz, mit <strong>ein</strong>em abgelaufenen<br />
Elfenb<strong>ein</strong>absatz. Die Gesamtlänge des Stockes<br />
beträgt 92,5 cm. Zwischen <strong>Schuss</strong> und Griff ist<br />
<strong>ein</strong> 8 <strong>mm</strong> <strong>breiter</strong> Ring <strong>ein</strong>es gestreiften Holzes.<br />
<strong>Der</strong> Stock ko<strong>mm</strong>t aus Deutschland.<br />
277
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Eleganter deutscher Spazierstock mit <strong>ein</strong>er silbernen<br />
Rundkrücke in Niellotechnik. In typischer<br />
Weise wechseln <strong>sich</strong> helle mit dunklen Quadraten<br />
ab. Das Griffende ist blank poliert. <strong>Der</strong> Stock hat<br />
278<br />
<strong>ein</strong>en Makassarebenholzschuss mit <strong>ein</strong>em echten<br />
Brasilhornabsatz. Die Gesamtlänge des Stockes<br />
beträgt 89,5 cm. Er sta<strong>mm</strong>t etwa aus der Zeit um<br />
1900. <strong>Der</strong> Stock befindet <strong>sich</strong> im Originalzustand.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Schwerer gegossener Silbergriff in L-Form, der in <strong>ein</strong>em afrikanischen<br />
Warzenkeilerzahn endet. Dargestellt ist <strong>ein</strong> geifernder<br />
Drache mit <strong>ein</strong>er Fla<strong>mm</strong>enkorona um das Haupt und<br />
Fla<strong>mm</strong>enzungen an dem schlangengleichen Körper. Auf der<br />
Innenseite des Stockgriffes sind noch drei kl<strong>ein</strong>e fliegende<br />
Geschöpfe mit fledermausähnlichen Köpfen und paradiesvogelartigen<br />
Flügeln dargestellt. Alle Figuren sind gut nachziseliert.<br />
Auch der Grund hat <strong>ein</strong>e ganz f<strong>ein</strong>e <strong>Punzierung</strong>. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> besteht aus f<strong>ein</strong>en Papierblättchen, die auf <strong>ein</strong>e<br />
Stahlseele gezogen sind. Stark abgenutzte Messingzwinge.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
<strong>Der</strong> Besitzer muss <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er Mann gewesen s<strong>ein</strong>, denn die<br />
Gesamtlänge des Stockes beträgt nur 81 cm. Originalerhaltungszustand.<br />
Es dürfte <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>e fernöstliche Arbeit handeln.<br />
Es ist durchaus möglich, daß der <strong>Schuss</strong> in Europa montiert<br />
worden ist. Erstanden wurde der Stock auf <strong>ein</strong>em<br />
Flohmarkt in Straßburg. Es kann also durchaus der Stock <strong>ein</strong>es<br />
Fremdenlegionärs gewesen s<strong>ein</strong>.<br />
<strong>Der</strong> Drache hat 4 Klauen. Dies würde ihn in der chinesischen<br />
Drachenhierarchie als den Drachen Mang kennzeichnen, der<br />
die zeitliche Macht verkörpert.<br />
279
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>er dreiteiligen Elfenb<strong>ein</strong>krücke.<br />
Zwischen das Elfenb<strong>ein</strong> sind noch zwei<br />
Ebenholzscheiben <strong>ein</strong>gearbeitet. Die Ausladung<br />
des Griffes beträgt 10,5 cm, die Länge 12,8 cm.<br />
<strong>Der</strong> Durchmesser des Griffes beträgt 2,4 bis<br />
2,5 cm. <strong>Der</strong> Griff hat <strong>ein</strong>e sehr schöne Maserung<br />
und k<strong>ein</strong>erlei Sprünge. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> besteht aus<br />
280<br />
Makassarebenholz und hat <strong>ein</strong>en Hartgu<strong>mm</strong>iabsatz.<br />
Die Gesamtlänge des Stockes beträgt<br />
96 cm. <strong>Der</strong> Griff ko<strong>mm</strong>t aus England und dürfte<br />
aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts sta<strong>mm</strong>en.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> wurde später hinzugefügt. Griff und<br />
<strong>Schuss</strong> sind sehr gut ausgewogen und der Stock<br />
liegt dadurch vorzüglich in der Hand.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Einfacher Wanderstock. Die Rundkrücke ist sehr<br />
sauber aus dem gleichen rötlich-braunen Holz<br />
gebogen wie der <strong>Schuss</strong>. Das Besondere an diesem<br />
Stock ist die Einlegearbeit am oberen Ende<br />
des <strong>Schuss</strong>es. Aus silberfarbigem Metall sind hier<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Bänder, Punkte und Linien <strong>ein</strong>gelegt. Eine<br />
Zwinge fehlt. <strong>Der</strong> Stock ko<strong>mm</strong>t wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
aus <strong>ein</strong>er Werkstatt im süddeutschen Raum (evtl.<br />
Egle, Kaufbeuren) und dürfte aus der Zeit um<br />
1900 sta<strong>mm</strong>en.<br />
281
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Einfacher eleganter Spazierstock, bei dem <strong>Schuss</strong><br />
und Rundkrücke aus <strong>ein</strong>em Stück sind. Es handelt<br />
<strong>sich</strong> um <strong>ein</strong> dunkelbraun gebeiztes, relativ hartes<br />
und schweres Holz, möglicherweise ist es Ilexholz.<br />
Im oberen Bereich des <strong>Schuss</strong>es ist zur<br />
Verzierung <strong>ein</strong>e Einlegearbeit aus Silberdraht und<br />
Silberblech vorhanden. Das <strong>ein</strong>gesetzte<br />
Silberband erinnert an <strong>ein</strong> “Z”. In das Silberband<br />
sind oben und unten <strong>ein</strong>e wellenförmige Linie<br />
282<br />
und darüber Punkte <strong>ein</strong>graviert. Zwischen dem<br />
oberen und dem unteren Band verläuft in acht<br />
Spiralwindungen <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>gelegter Silberdraht. Am<br />
unteren Ende des <strong>Schuss</strong>es ist <strong>ein</strong> schmaler ringförmiger,<br />
unten offener Silberbeschlag. Möglicherweise<br />
handelt es <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>e defekte<br />
Zwinge. <strong>Der</strong> Stock ko<strong>mm</strong>t wahrsch<strong>ein</strong>lich aus<br />
Deutschland und dürfte aus dem Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts sta<strong>mm</strong>en.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Sehr seltener Spazierstock ganz aus Palmenholz<br />
gedrechselt. <strong>Der</strong> kugelige Knauf hat <strong>ein</strong>en<br />
Durchmesser von 4,2 cm. Die Gesamtlänge des<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Stockes ist 89 cm. Unten befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e<br />
Eisenzwinge. Wahrsch<strong>ein</strong>lich ko<strong>mm</strong>t der Stock aus<br />
Deutschland. Eine Zeitangabe ist nicht möglich.<br />
283
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>em Silbergriff in L-Form. <strong>Der</strong><br />
Griff ist mit “800”, Krone und Halbmond gestempelt.<br />
Davor steht in <strong>ein</strong>er rechteckigen<br />
Kartusche der Name “FOEHR”. Das Ende der<br />
Krücke ist mit Rotgold vergoldet und hier sind<br />
die in<strong>ein</strong>ander verschlungenen Buchstaben “HJ”<br />
<strong>ein</strong>graviert. <strong>Der</strong> Querstrich des “H” ist rautenförmig<br />
aufgespalten und könnte auch noch <strong>ein</strong><br />
kl<strong>ein</strong>es “v” darstellen. Über dem Monogra<strong>mm</strong><br />
befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e Krone mit Reichsapfel. Die<br />
284<br />
Börtelung am Übergang zum <strong>Schuss</strong> ist ebenfalls<br />
vergoldet. Die Krücke selbst hat <strong>ein</strong>e Ausladung<br />
von etwa 9,7 cm. <strong>Der</strong> gerade Anteil des Griffes<br />
ist 4,2 cm lang. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> besteht aus <strong>ein</strong>em<br />
1/3-Malakkarohr mit <strong>ein</strong>er abgelaufenen<br />
Metallzwinge. Die Gesamthöhe des Stockes<br />
beträgt 87 cm. <strong>Der</strong> Stock befindet <strong>sich</strong> im<br />
Originalzustand. Er ko<strong>mm</strong>t aus Deutschland und<br />
dürfte um 1900 <strong>ein</strong>zuordnen s<strong>ein</strong>. Es war der<br />
Stock <strong>ein</strong>es Adeligen.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
<strong>Der</strong> Stock hat <strong>ein</strong>e silberne Rundkrücke, die von<br />
ihrem mittleren Anteil zum Ende hin <strong>ein</strong> abgerundetes<br />
dreieckiges Profil hat. Sie ist mit stilisierten<br />
Blumen und links und rechts im Bereich des geraden<br />
Anteils mit <strong>ein</strong>em Lorbeerkranz verziert. Die<br />
Stängel der Blüten sind aufgelötet. Die Ausladung<br />
der Rundkrücke beträgt circa 11 cm. Drei Punzen<br />
sind vorhanden. Eine mit 835, <strong>ein</strong>e mit den<br />
Buchstaben WN und <strong>ein</strong>e dritte, die möglicherweise<br />
<strong>ein</strong>en Eber darstellen soll. Es folgt <strong>ein</strong>e 9,5 cm<br />
lange, teilweise durchbrochene Manschette. Auf<br />
der Innenseite befinden <strong>sich</strong> die verschlungenen<br />
Initialen “KJ”. Auch hier Verzierungen mit Blüte<br />
(<strong>ein</strong>e fehlt) und Lorbeerkranz. Es handelt <strong>sich</strong> um<br />
<strong>ein</strong>e typische Wiener Arbeit aus dem 19. Jahrhundert.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> besteht aus sehr f<strong>ein</strong> gemustertem<br />
Schlangenholz mit <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>fachen<br />
Eisenzwinge. Gesamtlänge des Stockes 92 cm.<br />
285
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>em eleganten silbernen Griff in L-<br />
Form, der mit 800 gestempelt ist. Die Punze ist verschlagen<br />
und nur noch “00” zu erkennen. <strong>Der</strong> Griff<br />
ist sowohl im waagrechten als auch im senkrechten<br />
Anteil leicht geschwungen. Die eigentliche Verzierung<br />
des Stockes besteht in <strong>ein</strong>em leichten<br />
286<br />
Ha<strong>mm</strong>erschlag. Die Ausladung des Griffes beträgt<br />
10 cm. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus Makassarebenholz und hat<br />
<strong>ein</strong>en Echthornabsatz. Die Gesamtlänge des Stockes<br />
beträgt 88,5 cm. Er ko<strong>mm</strong>t wahrsch<strong>ein</strong>lich aus<br />
Deutschland und ist in den Anfang des 19. Jh. <strong>ein</strong>zuordnen.<br />
<strong>Schuss</strong> und Absatz wurden später erneuert.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>er silbernen, leicht<br />
gehä<strong>mm</strong>erten Rundkrücke, die mit 800<br />
gepunzt ist. Die Krücke ist 12,5 cm ausladend.<br />
An ihrem vorderen Ende ist sie etwas<br />
ver<strong>breiter</strong>t. In <strong>ein</strong>er glatten dreieckigen<br />
Kartusche findet <strong>sich</strong> das leicht verschlungene<br />
Monogra<strong>mm</strong> “GL”. Am unteren Ende des<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
geraden Anteils findet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e zweizeilige<br />
Widmung in Schreibschrift: “Zum 25.<br />
Jubiläum v. s<strong>ein</strong>en Kollegen der DMG”. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> ist aus Makassarebenholz und hat<br />
<strong>ein</strong>en dunklen Schafhornabsatz. <strong>Der</strong> Stock<br />
sta<strong>mm</strong>t aus Deutschland und dürfte etwa um<br />
die Zeit von 1900 <strong>ein</strong>zuordnen s<strong>ein</strong>.<br />
287
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Deutscher Spazierstock aus dem Ende des 19. Jahrhunderts<br />
mit <strong>ein</strong>em zweiteiligen B<strong>ein</strong>griff, der am Ende mit <strong>ein</strong>er gravierten<br />
Silberkappe verschlossen ist. Auf ihr sind die in<strong>ein</strong>ander<br />
verschlungenen Buchstaben “HL” <strong>ein</strong>graviert. Es handelt<br />
<strong>sich</strong> um die Initialen des Heilbronner Kaufmannes Hermann<br />
Launer, der Ende des 19. Jahrhunderts gelebt hat. Auf dem<br />
senkrechten Teil des Griffes ist <strong>ein</strong>e Kette dargestellt. Sie ist<br />
erhaben aus dem Material herausgeschnitten. Den Abschluss<br />
zum <strong>Schuss</strong> bildet <strong>ein</strong> erhaben herausgeschnitzter Gürtel mit<br />
Schnalle. <strong>Der</strong> Griff hat durch das Alter <strong>ein</strong>ige Risse, ist aber<br />
sonst gut erhalten. Einfache und schlichte Arbeit. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong><br />
288<br />
besteht aus Ebenholz und hat <strong>ein</strong>e lange Eisenzwinge mit<br />
<strong>ein</strong>em Eisenabsatz. Die Gesamtlänge des Stockes beträgt<br />
87,5 cm. Die Ausladung des Griffes beträgt 7 cm.<br />
Die Kette auf dem Stock hat <strong>ein</strong>en Bezug zu den<br />
Kettenschiffen, die auf dem Neckar im 19. und Anfang des<br />
20. Jahrhunderts bis Heilbronn und später bis Lauffen verkehrten.<br />
Die Schiffahrt brachte dem Heilbronner Handel großen<br />
Wohlstand. Wieweit der oben genannte Heilbronner<br />
Kaufmann eventuell auch Eigner oder Miteigner <strong>ein</strong>es<br />
Kettenschiffes war, ist nicht bekannt.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit L-förmigem Silbergriff, der mit<br />
Halbmond, Krone und 800 gestempelt ist. Die<br />
Verzierung imitiert Bambus. Die Ausladung<br />
des Griffes beträgt 8,3 cm. Am Griffende sind<br />
die Initialen “AM” <strong>ein</strong>graviert. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
aus Ebenholz und hat <strong>ein</strong>en dunklen<br />
Echthornabsatz. Die Gesamtlänge des Stockes<br />
beträgt 86,5 cm. Zeitlich ist er in den Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts <strong>ein</strong>zuordnen. Er ko<strong>mm</strong>t<br />
aus Deutschland.<br />
289
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Sehr schöner Spazierstock mit <strong>ein</strong>er<br />
Malakkarundkrücke und <strong>ein</strong>em Malakkaschuss. Beide<br />
in sehr sauberer Verarbeitung und lebhafter<br />
Maserung. Am Ende der Rundkrücke <strong>ein</strong> aus<br />
Hartholz geschnitzter Hundekopf mit <strong>ein</strong>gelegten<br />
Glasaugen. Die Schnauze des Hundes ist aus<br />
Elfenb<strong>ein</strong>. Die Ohren sind mit Silberblech beschlagen.<br />
Um die Augen herum weitere Verzierungen mit<br />
Silberblech. <strong>Der</strong> Kopf ist circa 9 cm lang. Die<br />
290<br />
Ausladung der Krücke beträgt 10 cm. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes ist 93 cm. Heller<br />
Hornabsatz mit deutlichen Abnutzungsspuren.<br />
Zwischen dem Hundekopf und der Rundkrücke<br />
befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong> schmales Lederhalsband. Zwischen<br />
Krücke und <strong>Schuss</strong> <strong>ein</strong>e circa 5,5 <strong>mm</strong> breite goldfarbene<br />
Manschette. Hundeköpfe dieser Art wurden in<br />
Teplitz, im heutigen Tschechien, hergestellt. Es dürfte<br />
<strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>e Arbeit aus der Zeit um 1900 handeln.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Typischer Bergstock mit <strong>ein</strong>em Gamshorngriff und<br />
<strong>ein</strong>er kräftigen langen Eisenspitze. <strong>Der</strong> Stock ist<br />
88,5 cm lang. Zwischen <strong>Schuss</strong> und Griff befindet<br />
<strong>sich</strong> <strong>ein</strong> 5 <strong>mm</strong> <strong>breiter</strong> Metallring. Anschließend<br />
7 cm breite Metallmanschette, die mit 8 Nägeln am<br />
Stock befestigt ist. Auf ihr steht der Name des<br />
Erstbesitzers in lat<strong>ein</strong>ischer Schreibschrift:<br />
„H<strong>ein</strong>rich Exter“ Darunter in das Holz <strong>ein</strong>ge-<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
brannt und spiralig nach unten verlaufend zunächst<br />
das Datum: „SEPTEMBER 1878.“ Anschließend die<br />
Namen <strong>ein</strong>es Wanderurlaubs: „SIMPLON . CHA-<br />
MOUNY . MONT AVERT . INTERLAKEN .<br />
FAULHORN . WENGERN ALP“, und dann noch<br />
in etwas größerer und anderer Schrift: „PILATUS.“<br />
<strong>Der</strong> Stock ko<strong>mm</strong>t mit großer Wahrsch<strong>ein</strong>lichkeit<br />
aus der Schweiz.<br />
291
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>em T-förmigen, leicht gebogenen<br />
Griff aus Elfenb<strong>ein</strong> von 10 cm Breite. Die beiden<br />
Enden sind abgerundet und leicht reliefiert.<br />
Zum <strong>Schuss</strong> hin ist <strong>ein</strong> schmaler gedrechselter,<br />
leicht defekter Elfenb<strong>ein</strong>ring von 8 <strong>mm</strong> Breite vorhanden.<br />
Dann folgt noch <strong>ein</strong> 2 <strong>mm</strong> <strong>breiter</strong> Ring aus<br />
Messing(?). Außergewöhnlich schöner <strong>Schuss</strong> aus<br />
292<br />
Perlbambus. Gesamtlänge des Stockes 87 cm. Am<br />
oberen Anteil des <strong>Schuss</strong>es sind zwei ovale<br />
Kordelösen aus Messing(?), durch die <strong>ein</strong>e<br />
Lederschlaufe gezogen ist. <strong>Der</strong> original erhaltene<br />
Stock endet nach unten hin in <strong>ein</strong>er abgelaufenen<br />
Eisenzwinge, Er dürfte aus dem 19. Jahrhundert<br />
sta<strong>mm</strong>en und aus Deutschland ko<strong>mm</strong>en.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock aus Bambus. <strong>Der</strong> kugelige Knauf ist aus der<br />
Wurzel geschnitten. Dreiviertel des <strong>Schuss</strong>es sind beschnitzt.<br />
Unter <strong>ein</strong>em arkadenförmigen Baldachin ist zunächst <strong>ein</strong><br />
Baum mit Blütenzweigen dargestellt. Die Blüten sind in der<br />
Mitte noch mit <strong>ein</strong>em Kupfernagel geschmückt. Weiter nach<br />
unten folgt <strong>ein</strong>e Person mit langem nach hinten gekä<strong>mm</strong>ten<br />
Haar, welches durch <strong>ein</strong> Stirnband aus silbernen Blumen<br />
gehalten wird. Das Ge<strong>sich</strong>t war <strong>sich</strong>er ursprünglich mit<br />
Elfenb<strong>ein</strong> oder Perlmutt <strong>ein</strong>gelegt. <strong>Der</strong> Mann hält in der rechten<br />
Hand <strong>ein</strong>en langen Stock oder <strong>ein</strong>en Spieß und in der linken,<br />
über den Kopf erhobenen Hand, <strong>ein</strong>en offenen Fächer.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
In das fußlange Gewand sind f<strong>ein</strong>e Muster <strong>ein</strong>graviert.<br />
Darunter finden wir noch <strong>ein</strong>en Mann mit <strong>ein</strong>em Stock oder<br />
Speer in der linken Hand und zu s<strong>ein</strong>en Füßen <strong>ein</strong> getötetes<br />
Tier, wahrsch<strong>ein</strong>lich <strong>ein</strong> Bär. Auch das Ge<strong>sich</strong>t dieses Mannes<br />
war ursprünglich <strong>ein</strong>gelegt. S<strong>ein</strong> Gewand könnte aus <strong>ein</strong>em<br />
umgehängten Fell bestehen. <strong>Der</strong> Stock dürfte aus der Mitte<br />
des 19. Jahrhunderts sta<strong>mm</strong>en und aus Japan ko<strong>mm</strong>en.<br />
Gesamthöhe des Stockes 89,5 cm. Er hat <strong>ein</strong>e<br />
Büffelhornzwinge.<br />
<strong>Der</strong> Stock erzählt wahrsch<strong>ein</strong>lich die Geschichte <strong>ein</strong>er erfolgreichen<br />
Jagd und der anschließenden Feier.<br />
293
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Bei diesem Spazierstock bestehen <strong>Schuss</strong> und Griff aus<br />
<strong>ein</strong>em Stück. <strong>Der</strong> Griff ist in Form <strong>ein</strong>es Schäfersteckens<br />
gebogen und endet in <strong>ein</strong>er gebogenen Weißmetallhülse.<br />
Das Material von Griff und <strong>Schuss</strong> sind auf <strong>ein</strong>e Eisenseele<br />
aufgezogene Papierblättchen. Im oberen Drittel des<br />
Stockes ist “D.R.P. 30736” <strong>ein</strong>geprägt. Es handelt <strong>sich</strong> um<br />
<strong>ein</strong> Patent des Deutschen Reiches von 1885, gültig seit<br />
21. August 1884, das an die Berliner Firma C. Retzlaf vergeben<br />
wurde für <strong>ein</strong>e Maschine, die Papierblättchen zur<br />
Spazierstockherstellung stanzen konnte. Es wurden<br />
294<br />
i<strong>mm</strong>er mehrere Lagen Papier von leicht unterschiedlicher<br />
Farbe gestanzt. Hierdurch entstand dann der Eindruck,<br />
dass es <strong>sich</strong> um Lederscheibchen (engl. washers) handeln<br />
würde. Im oberen Anteil des <strong>Schuss</strong>es ist noch <strong>ein</strong>e<br />
2,5 cm breite Weißmetallmanschette mit drei Nägeln<br />
angebracht, die mit <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>gravierten Blüte verziert ist.<br />
Die Gesamtlänge des Stockes beträgt 87 cm. Er hat <strong>ein</strong>e<br />
abgelaufene Eisenzwinge. Er dürfte aus dem ausgehenden<br />
19. Jahrhundert sta<strong>mm</strong>en und ko<strong>mm</strong>t aus<br />
Deutschland. Er ist im Originalerhaltungszustand.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Sechseckiger leicht konischer Stockgriff aus Horn<br />
und Schlangenholz. Die Hornteile oben und<br />
unten sind sechseckig. Sie sind gegen<strong>ein</strong>ander<br />
um 30 Grad versetzt angebracht. Dadurch hat<br />
der Schlangenholzteil 12 Flächen von spitzwinkligen<br />
Dreiecken. Die Dreiecke haben abwech-<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
selnd <strong>ein</strong>mal ihre Basis oben und unten. <strong>Der</strong><br />
obere größte Durchmesser des Griffs ist 3,2 cm,<br />
der untere 2,5 cm. <strong>Der</strong> ganze Griff ist 11,7 cm<br />
lang. <strong>Der</strong> Griff sta<strong>mm</strong>t aus Deutschland und<br />
dürfte in den Anfang des 20. Jahrhunderts zu<br />
datieren s<strong>ein</strong>.<br />
295
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>em eleganten pilzförmigen<br />
Silbergriff. Dieser ist durch gepunzte Rankenmuster<br />
verziert. Es sind etliche Eindellungen<br />
vorhanden, die durch <strong>ein</strong>en Fall des Stockes<br />
entstanden s<strong>ein</strong> könnten oder durch das<br />
Schlagen mit dem Griff auf <strong>ein</strong>en festen<br />
Gegenstand. Hallmarks von London 1923 sind<br />
296<br />
zu erkennen. Davor in <strong>ein</strong>er weiteren<br />
Kartusche “KP”. Das Silber ist wie bei vielen<br />
getriebenen englischen Silbergriffen dünn. Die<br />
Höhe des Griffes beträgt 4,5 cm. <strong>Der</strong> erneuerte<br />
<strong>Schuss</strong> ist aus Makassarebenholz. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes beträgt 87,5 cm. <strong>Der</strong><br />
Absatz ist wahrsch<strong>ein</strong>lich aus Hartgu<strong>mm</strong>i.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Zierlicher Spazierstock mit <strong>ein</strong>em L-förmigen Griff<br />
aus Walrosselfenb<strong>ein</strong>. An der Unterseite des waagrechten<br />
Anteils und an der Innenseite des geraden<br />
Anteils und am Ende des Griffes kann man sehr gut<br />
die krakeleeartigen, leicht rötlich verfärbten Partien<br />
erkennen, die für Walrosselfenb<strong>ein</strong> so typisch sind.<br />
Dem <strong>Schuss</strong> zu befindet <strong>sich</strong> als Übergang <strong>ein</strong> aus<br />
dem selben Material geschnitzter 5 <strong>mm</strong> <strong>breiter</strong><br />
Gürtel mit <strong>ein</strong>er Gürtelschnalle. <strong>Der</strong> Griff ist 11 mal<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
7,5 cm groß. Als <strong>Schuss</strong> dient <strong>ein</strong> bräunlich <strong>ein</strong>gefärbtes<br />
Bambusrohr, das an den <strong>ein</strong>zelnen Ringen<br />
schwarz <strong>ein</strong>gefärbt ist und unten <strong>ein</strong>en abgelaufenen<br />
B<strong>ein</strong>absatz hat. Die Gesamtlänge des Stockes<br />
beträgt 87 cm.<br />
<strong>Der</strong> Stock wurde vom Vater des Vorbesitzers<br />
1908 oder 1910 in Heilbronn für <strong>ein</strong> Goldstück<br />
erworben.<br />
297
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>em 6 cm langen und 2,5 cm<br />
durchmessenden Elfenb<strong>ein</strong>knauf mit deutlicher<br />
Alterspatina und <strong>ein</strong>igen leichten Altersrissen. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> ist aus 2/3-Malakka. Er besitzt 2 silberne<br />
Kordelösen für <strong>ein</strong>e lederne Kordel. Zwischen Griff<br />
und <strong>Schuss</strong> ist <strong>ein</strong> 6 <strong>mm</strong> <strong>breiter</strong> <strong>Silberring</strong> <strong>ohne</strong><br />
Punzen montiert. Die Gesamtlänge des Stockes<br />
beträgt 108,5 cm. Er besitzt <strong>ein</strong>e fast 13 cm (!)<br />
lange eiserne Zwinge, die zum Teil verbeult ist.<br />
298<br />
<strong>Der</strong> Stock sta<strong>mm</strong>t vermutlich aus dem Anfang des<br />
19. Jahrhundert und ko<strong>mm</strong>t wahrsch<strong>ein</strong>lich aus<br />
Deutschland.<br />
<strong>Der</strong> Griff liegt sehr gut in der Hand. Die auffallend<br />
lange Zwinge deutet auf <strong>ein</strong>en Wanderstock hin<br />
und/oder auf <strong>ein</strong>e Zeit, als die Wege noch sehr<br />
schlecht waren - 18. bis 19. Jahrhundert. <strong>Der</strong><br />
Stock befindet <strong>sich</strong> im Originalzustand.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock dessen Griff aus <strong>ein</strong>er 4 cm durchmessenden<br />
Majolika-Kugel besteht, die mit blauen<br />
und braunen Blüten und Blättern bemalt ist. An der<br />
Oberfläche ist <strong>ein</strong>e mäßige Krakelee-Bildung vorhanden.<br />
Die Kugel sitzt auf <strong>ein</strong>em sehr schönen<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Perlbambus mit <strong>ein</strong>er Lederschlaufe. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes beträgt 87 cm. Er endet<br />
in <strong>ein</strong>er abgelaufenen Kupferzwinge. Er dürfte aus<br />
dem 19. Jahrhundert sta<strong>mm</strong>en und ko<strong>mm</strong>t möglicherweise<br />
aus Italien oder Spanien.<br />
299
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Eleganter Spazierstock aus Österreich-Ungarn<br />
aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts mit <strong>ein</strong>er<br />
silbernen kannelierten Rundkrücke. Auf den<br />
geraden Anteil ist <strong>ein</strong> Löwenkopf aufgesetzt.<br />
Am Ende des Griffes sind die Initialen “JK” <strong>ein</strong>graviert.<br />
Die Ausladung des Griffes beträgt<br />
circa 10,7 cm und die Höhe 13 cm. Es sind<br />
mehrere Punzen vorhanden. Eine davon ist<br />
300<br />
verschlagen, es könnte <strong>sich</strong> um die Punze von<br />
Österreich-Ungarn für 900er Silber handeln.<br />
Außerdem ist das Wort “GESCHÜTZT” zu lesen,<br />
die Zahl “900” und in <strong>ein</strong>er weiteren<br />
Punze”AP”. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus braun-schwarz<br />
gezeichnetem Makassarebenholz und hat <strong>ein</strong>e<br />
kurze abgelaufene Metallhülse. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes ist 91 cm.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Außergewöhnlicher Spazierstock mit <strong>ein</strong>em extrem<br />
großen und schweren L-förmigen Griff aus hellbraunem<br />
gefla<strong>mm</strong>tem Horn. Die Ausladung des Griffes<br />
beträgt 13 x 5 cm. Dem <strong>Schuss</strong> zu befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e<br />
4,2 cm breite, mit rankenartigen Ornamenten verzierte<br />
Silbermanschette, mit Silberpunzen und <strong>ein</strong>er<br />
Gravierung. Die Silberpunzen geben an, dass die<br />
Manschette aus Sterlingsilber ist und 1906 in London<br />
hergestellt wurde. <strong>Der</strong> Erstbesitzer ist auf <strong>ein</strong>em<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
ovalen Schild <strong>ein</strong>graviert:<br />
“W. WORRAD MARLBOROUHGH St. LEICESTER.”<br />
Das Besondere an diesem Stock ist aber der eigentliche<br />
<strong>Schuss</strong>, der ursprünglich aus 50 <strong>sich</strong> nach unten<br />
verjüngenden Haifischwirbeln, die auf <strong>ein</strong>e<br />
Eisenseele aufgezogen sind, bestand. <strong>Der</strong> unterste<br />
Wirbel fehlt. Die Gesamtlänge des Stockes beträgt<br />
89 cm. Solche “maritimen” Stöcke haben oft<br />
Kapitäne benutzt.<br />
301
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>em L-förmigen silbernen<br />
Griff, gepunzt mit <strong>ein</strong>em Wolfskopf und “800”<br />
und <strong>ein</strong>er weiteren nicht aufgelösten Marke. Es<br />
ist <strong>ein</strong>e Geweihsprosse dargestellt. Am Ende<br />
des Griffes - Auge - sind die Buchstaben ”TM”<br />
in Schreibschrift <strong>ein</strong>graviert. Die Ausladung des<br />
Griffes beträgt 9,5 cm. Sehr ansprechender<br />
302<br />
Griff mit leichten Gebrauchsspuren, der gut in<br />
der Hand liegt. Er dürfte aus dem Ende des<br />
19. Jahrhunderts sta<strong>mm</strong>en und aus Österreich-<br />
Ungarn ko<strong>mm</strong>en. <strong>Schuss</strong> und Absatz wurden<br />
erneuert. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus Ebenholz und hat<br />
<strong>ein</strong>en Echthornabsatz. Die Gesamtlänge des<br />
Stockes beträgt 89 cm.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>em 9 cm großen Pistolengriff<br />
aus mehrfarbigem Horn, der sehr gut in der<br />
Hand liegt. Es folgt <strong>ein</strong>e 3,4 cm breite<br />
Silbermanschette, die neben <strong>ein</strong>em ungravierten<br />
rechteckigen Schild noch <strong>ein</strong>e flache Ziselierung<br />
erkennenen lässt. Es sollen wohl Ranken s<strong>ein</strong>.<br />
Die Abnutzung dürfte durch häufiges Polieren<br />
der Manschette entstanden s<strong>ein</strong>. Auch die engli-<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
schen Silberpunzen können der starken<br />
Abnutzung wegen nicht mehr <strong>sich</strong>er aufgelöst<br />
werden. Es sind wahrsch<strong>ein</strong>lich Londoner<br />
Hallmarks. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus Ebenholz. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes beträgt 89 cm. Er<br />
endet unten in <strong>ein</strong>em erneuerten Absatz aus<br />
Büffelhorn. <strong>Der</strong> Stock dürfte in das ausgehende<br />
19. Jahrhundert <strong>ein</strong>zuordnen s<strong>ein</strong>.<br />
303
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Eleganter Spazierstock mit <strong>ein</strong>er großen<br />
Rundkrücke aus Elefantenelfenb<strong>ein</strong>, die <strong>ein</strong>e<br />
Ausladung von 11 cm hat. Das Elfenb<strong>ein</strong> hat <strong>ein</strong>e<br />
f<strong>ein</strong>e Alterspatina und interessante Alterssprünge.<br />
<strong>Der</strong> Griff ist dem Ende zu abgekantet. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> ist aus Ebenholz. Die Gesamtlänge des<br />
Stockes beträgt 86 cm. Am oberen Ende des<br />
304<br />
<strong>Schuss</strong>es befinden <strong>sich</strong> die in<strong>ein</strong>ander verschlungenen<br />
Initialen “HG” aus Silber. <strong>Der</strong> Absatz ist aus<br />
hellem Büffelhorn. <strong>Der</strong> Stock ko<strong>mm</strong>t wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
aus Ungarn und dürfte aus der<br />
Zeitenwende vom 19. zum 20. Jahrhundert<br />
sta<strong>mm</strong>en. Er liegt sehr gut in der Hand und ist<br />
vom Gewicht her vorzüglich ausgewogen.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Schlichter aber eleganter Spazierstock mit <strong>ein</strong>er<br />
Rundkrücke aus hellem, leicht geflecktem Horn.<br />
Das Ende der Rundung ist leicht verdickt. <strong>Der</strong><br />
Griff liegt dadurch sehr gut in der Hand. Er hat<br />
<strong>ein</strong>e Ausladung von 12 cm und ist 9 cm hoch.<br />
Zwischen <strong>Schuss</strong> und Griff befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong> 1 cm<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
<strong>breiter</strong> Ring aus geflochtenem Silberdraht. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> ist aus Halbmalakka und hat <strong>ein</strong>en dunklen<br />
Hornabsatz, Die Gesamtlänge des Stockes<br />
beträgt 92 cm. Er dürfte aus Deutschland ko<strong>mm</strong>en<br />
und aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
sta<strong>mm</strong>en.<br />
305
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Hübscher kl<strong>ein</strong>er und leichter Damenstock mit<br />
<strong>ein</strong>em raketenförmigen Porzellangriff mit <strong>ein</strong>em<br />
größten Durchmesser von 2,2 cm und <strong>ein</strong>em<br />
kl<strong>ein</strong>sten Durchmesser unten von 0,8 cm. Die<br />
Gesamtlänge beträgt 5,7 cm. Im oberen Anteil<br />
befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e Durchbohrung für <strong>ein</strong>e Kordel.<br />
In <strong>ein</strong>er goldfarbigen Blätterranke, die oben durch<br />
<strong>ein</strong>e Blüte abgeschlossen ist, befindet <strong>sich</strong> das<br />
Portrait <strong>ein</strong>er jungen Frau mit Mittelscheitel und<br />
Knoten im blonden Haar. Bekleidet ist die Frau mit<br />
306<br />
<strong>ein</strong>em tunikaähnlichen grünen Kleid, welches den<br />
rechten Arm frei läßt. Dahinter <strong>ein</strong>ige Lilienblüten.<br />
Auf der Rückseite ist <strong>ein</strong> bunter Blumenstrauß dargestellt,<br />
in dessen Mittelpunkt <strong>ein</strong>e rote Pfingstrose<br />
steht. Darunter und darüber goldfarbige<br />
Blätterranken. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus Maharandaholz<br />
und hat <strong>ein</strong>en hellen Echthornabsatz. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes beträgt 91 cm. <strong>Der</strong> Griff<br />
ko<strong>mm</strong>t wahrsch<strong>ein</strong>lich aus England aus der<br />
2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Einfacher, aber sehr gefälliger Spazierstock. Das<br />
Besondere an diesem Stock ist, dass der gezwickte<br />
Eichenschössling - Kongo genannt - auch gleich<br />
zum Rundhaken gebogen wurde. Dies bedarf<br />
<strong>ein</strong>es großen Könnens und vieler Erfahrung. <strong>Der</strong><br />
Stock wurde in England erworben und dürfte dort<br />
auch s<strong>ein</strong>en Ursprung haben. Aller Wahrsch<strong>ein</strong>lichkeit<br />
nach sta<strong>mm</strong>t er vom Ende des 19. Jahrhunderts.<br />
Einziger Schmuck ist <strong>ein</strong>e 2,4 cm breite<br />
Silbermanschette mit Gürtelschnalle und <strong>ein</strong>er<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Kartusche mit Monogra<strong>mm</strong>. Bei der Manschette<br />
könnte es <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>e indische Arbeit handeln.<br />
Das Monogra<strong>mm</strong> ist nicht <strong>sich</strong>er zu entschlüsseln.<br />
Am ehesten liest man “JWL” in verschnörkelten<br />
Buchstaben.<br />
JWL<br />
Die Gesamtlänge des Stockes ist 92,5 cm. Er hat<br />
<strong>ein</strong>e abgenutzte Kupferzwinge.<br />
307
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>er Rundkrücke aus beige und grau<br />
gemustertem Horn mit gelblichen Einlagerungen. Die<br />
größte Ausladung des Griffes beträgt 11,5 cm. Zwischen<br />
<strong>Schuss</strong> und Griff befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e 2,8 cm breite mit “800”<br />
gestempelte Silbermanschette in die die in<strong>ein</strong>ander verschlungenen<br />
Initialen “AP” <strong>ein</strong>graviert sind. Sie stehen für<br />
den Namen “A. Prappacher”. Dieser Herr aus Heilbronn<br />
bekam den Stock von s<strong>ein</strong>er damaligen Braut als<br />
Verlobungsgeschenk im Jahre 1912. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> besteht<br />
308<br />
aus Ebenholz und hat <strong>ein</strong>e unten offene Eisenzwinge.<br />
Gesamtlänge des Stockes 88,5 cm. <strong>Der</strong> Stock soll aus <strong>ein</strong>er<br />
Heilbronner Stockfabrik sta<strong>mm</strong>en. Hierfür ko<strong>mm</strong>en zwei<br />
in Frage. Die Firma Marquardt ist durch <strong>ein</strong>e Anzeige in der<br />
Zeitschrift Die Schirm-Industrie, Nr. 12, vom 15. Juni 1904<br />
nachweisbar. Die Firma Marschall hatte <strong>ein</strong>e Anzeige In der<br />
Zeitschrift Die Schirm-Industrie, Nr. 18, vom 15.<br />
September 1906 und ist im Heilbronner Adressbuch von<br />
1911 nachweisbar.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>em pilzförmigen Elfenb<strong>ein</strong>knauf,<br />
der <strong>ein</strong>en Durchmesser von 4,9 cm und<br />
<strong>ein</strong>e Höhe von 5 cm hat. Die “Kappe” ist vom<br />
eigentlichen “Stiel” durch <strong>ein</strong>en kl<strong>ein</strong>en Absatz<br />
getrennt. Zwischen Griff und <strong>Schuss</strong> ist <strong>ein</strong>e<br />
1,5 cm breite Silbermanschette <strong>ohne</strong> Verzierungen<br />
montiert. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus f<strong>ein</strong> gezeichnetem<br />
Schlangenholz und hat <strong>ein</strong>en Hornabsatz.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Die Gesamtlänge des Stockes beträgt 87 cm. Er<br />
ko<strong>mm</strong>t wahrsch<strong>ein</strong>lich aus England. Zeitlich dürfte<br />
er in das ausgehende 19. Jahrhundert oder in<br />
den Anfang des 20. Jahrhunderts <strong>ein</strong>zuordnen<br />
s<strong>ein</strong>. Die schlichte Form des Griffes, die musterlose<br />
breite Manschette und der herrliche<br />
Schlangenholz-schuss geben dem Stock <strong>ein</strong> elegantes<br />
Aussehen.<br />
309
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit <strong>ein</strong>em achteckigen Silberknauf,<br />
der oben abgerundet ist und etwa pilzförmig aussieht.<br />
Er ist 6,5 cm hoch und hat <strong>ein</strong>en oberen<br />
Durchmesser von 3,5 cm. Die annähernd runde<br />
Kartusche auf der Oberseite ist nicht beschriftet.<br />
Am Rand der Kartusche ist umlaufend <strong>ein</strong><br />
Rankenmuster graviert. Im geraden Anteil sind<br />
dreieckige Partien durch Stichelungen herausgearbeitet.<br />
Es sind englische Punzen vorhanden, die<br />
auf London 1922 schließen lassen. Eine weitere<br />
310<br />
Punze, wahrsch<strong>ein</strong>lich die des Silberschmiedes,<br />
kann nicht mehr entziffert werden. <strong>Der</strong> Stock ist<br />
<strong>sich</strong>er öfters hingefallen, denn im oberen Anteil<br />
des Griffes sind mehrere Eindellungen vorhanden.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus Ebenholz und hat <strong>ein</strong>e<br />
dunkle Metallzwinge, wahrsch<strong>ein</strong>lich aus Kupfer.<br />
Die Gesamtlänge des Stockes beträgt 87,5 cm. Es<br />
handelt <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en <strong>ein</strong>fachen aber eleganten<br />
Stock, der möglicherweise beim Theaterbesuch<br />
gebraucht wurde.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstock mit silberner Fritzkrücke, die mit Krone,<br />
Halbmond, 800 und <strong>ein</strong>er weiteren Marke - wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
“AS” - gepunzt ist. Auf beiden Seiten des<br />
Griffes erhabene Verzierungen mit Akanthusblättern<br />
und Rocailles. Die Ausladung des Griffes beträgt<br />
11,5 cm. Auf dem runden Abschluss des größeren<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Griffschenkels ist folgende Widmung:<br />
“A.Schuhmacher s. l. J. Bauer Aug. 1899”.<br />
Vermutlich ist der Griff gepresst. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus<br />
Makassarebenholz und hat <strong>ein</strong>en Echthornabsatz.<br />
Die Gesamtlänge des Stockes beträgt 88,5 cm. <strong>Der</strong><br />
Griff ko<strong>mm</strong>t den Punzen nach aus Deutschland.<br />
311
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Zierlicher Flanierstock mit <strong>ein</strong>em dreiteiligen, leicht<br />
konischen B<strong>ein</strong>griff mit <strong>ein</strong>er verzierten<br />
Abschlussplatte. Das Hauptmotiv sind zwei<br />
Eichenblätter und <strong>ein</strong>e Eichel. Man erkennt dann noch<br />
zwei Astabgänge. Es sollte wohl <strong>ein</strong> Eichenbaum symbolisiert<br />
werden. Am oberen und unteren Griffende<br />
je 4 Halbblätter, die aber nicht <strong>sich</strong>er zugeordnet werden<br />
können. Möglicherweise sollen es<br />
Akanthusblätter s<strong>ein</strong>. <strong>Der</strong> figurenfreie Anteil ist arkadenförmig<br />
geschnitzt. An der dicksten Stelle misst der<br />
312<br />
Knauf 2,1 cm, an der dünnsten 1,3 cm. Die Länge des<br />
Griffes ist 17,5 cm. Das B<strong>ein</strong> ist leicht <strong>ein</strong>gefärbt mit<br />
mäßiger Patina. Am Übergang zum <strong>Schuss</strong> befindet<br />
<strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e schmale geflochtene Ledermanschette. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> ist aus Nussbaumholz und hat <strong>ein</strong>en<br />
Elfenb<strong>ein</strong>absatz. Die Gesamtlänge des Stockes ist<br />
91 cm. <strong>Der</strong> Griff sta<strong>mm</strong>t wahrsch<strong>ein</strong>lich aus der zweiten<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts und ko<strong>mm</strong>t vermutlich<br />
aus Deutschland. <strong>Der</strong> Stock diente wohl mehr<br />
der Zierde und diente weniger als Stütze.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Dieser deutsche Spazierstock aus der Mitte des<br />
18. Jahrhunderts hat <strong>ein</strong>en zweiteiligen Griff aus<br />
Walrosselfenb<strong>ein</strong>. Er ist in Form <strong>ein</strong>er angedeuteten<br />
Rundkrücke gearbeitet, deren Ende pistolenförmig<br />
gestaltet ist. Im geraden Anteil ist <strong>ein</strong><br />
Jagdmotiv plastisch sehr f<strong>ein</strong> und gekonnt<br />
herausgearbeitet. Man erkennt <strong>ein</strong> St<strong>ein</strong>schlossgewehr<br />
mit Pulverflasche, <strong>ein</strong>en Sauspieß, <strong>ein</strong>e<br />
aus dem Fell und Kopf <strong>ein</strong>es Fuchses hergestell-<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
te Umhängetasche, sowie <strong>ein</strong>e Schir<strong>mm</strong>ütze.<br />
Das Elfenb<strong>ein</strong> hat <strong>ein</strong>e sehr f<strong>ein</strong>e Alterspatina.<br />
Die Höhe des Griffes beträgt 12 cm, die<br />
Ausladung 7,5 cm. Zum <strong>Schuss</strong> hin ist <strong>ein</strong><br />
schmaler Elfenb<strong>ein</strong>ring vorhanden. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong><br />
besteht aus dunklem Riopalisander und hat <strong>ein</strong>en<br />
dunklen Büffelhornabsatz. Die Gesamtlänge des<br />
Stockes ist 103,5 cm. Es war der elegante<br />
Ausgehstock <strong>ein</strong>es Jägers.<br />
313
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Eleganter Spazierstock mit <strong>ein</strong>er großen und<br />
schweren silbernen Rundkrücke. <strong>Der</strong> Stock soll<br />
<strong>ein</strong>st <strong>ein</strong>em schwedischen Konsul gehört haben.<br />
Auf dem geraden Anteil ist der Griff mit W und M<br />
graviert. Außerdem sind am unteren Rand finnische<br />
Punzen vorhanden. Die größte Ausladung des<br />
Griffes beträgt 12,8 cm und die Höhe 13 cm. <strong>Der</strong><br />
<strong>Schuss</strong> ist aus Ebenholz und hat <strong>ein</strong>e wenig<br />
314<br />
gebrauchte Metallzwinge. Die Gesamthöhe des<br />
Stockes ist 89,5 cm. <strong>Der</strong> Stock sta<strong>mm</strong>t aus dem<br />
Jahr 1929 und ko<strong>mm</strong>t aus Finnland.<br />
<strong>Der</strong> Stock hat außer den f<strong>ein</strong> gravierten Initialen<br />
k<strong>ein</strong>e weiteren Verzierungen. Er wirkt aber all<strong>ein</strong><br />
durch s<strong>ein</strong>e Größe und s<strong>ein</strong> Gewicht sehr imposant.<br />
Er befindet <strong>sich</strong> im Originalzustand.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
Spazierstoch mit <strong>ein</strong>er silbernen, leicht gebogenen<br />
L-Krücke mit getriebenen ornamentalen<br />
Mustern. Mit “800” und <strong>ein</strong>er weiteren nicht<br />
<strong>sich</strong>er auflösbaren Punze gekennzeichnet. <strong>Der</strong><br />
Stock ko<strong>mm</strong>t wahrsch<strong>ein</strong>lich aus Österreich. Er<br />
hat deutliche Gebrauchsspuren. An der<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf<br />
Innenseite des geraden Griffteiles sind<br />
Lötspuren. Die Ausladung des Griffes beträgt<br />
9 cm. <strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> ist aus Ebenholz und hat<br />
<strong>ein</strong>en langen Echthornabsatz. Die Gesamtlänge<br />
des Stockes ist 86,6 cm. <strong>Der</strong> Stock dürfte in das<br />
ausgehende 19. Jahrhundert <strong>ein</strong>zuordnen s<strong>ein</strong>.<br />
315
Stöcke zum Spazierengehen und Wandern<br />
<strong>Der</strong> Knauf dieses Stockes besteht aus Horn in s<strong>ein</strong>en<br />
natürlichen Farben zwischen dunkelbraun und<br />
weiß. Es ist vollplastisch <strong>ein</strong>e geschlossene (geballte)<br />
rechte Hand, also <strong>ein</strong>e Faust, dargestellt. Die<br />
Höhe des Griffes ist circa 7 cm. Es ist <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e<br />
Absplitterung am kl<strong>ein</strong>en Finger vorhanden, sonst<br />
Originalerhaltungszustand. Zwischen Griff und<br />
<strong>Schuss</strong> befindet <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e 2,6 cm breite Metallmanschette.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schuss</strong> besteht aus hellem Holz<br />
(Birnbaum?) und hat <strong>ein</strong>e Eisenzwinge mit<br />
316<br />
Abnutzungsspuren. Unterhalb der Manschette ist<br />
<strong>ein</strong> Kordelloch mit <strong>ein</strong>em Lederband. Die<br />
Gesamtlänge des Stockes beträgt 87 cm. Er<br />
sta<strong>mm</strong>t aus dem 19. Jahrhundert und ko<strong>mm</strong>t<br />
wahrsch<strong>ein</strong>lich aus Deutschland.<br />
Die rechte Hand ist <strong>ein</strong> Symbol für Recht, Rechtschaffenheit und<br />
Gerechtigkeit. Die rechte Hand ist auch die "Hand der Macht”. Die<br />
Faust kann Drohung und Aggression symbolisieren. Die Bedeutung<br />
der Hand auf diesem Stock ist schwer zu deuten. Es könnte durchaus<br />
der Stock <strong>ein</strong>es Richters oder Rechtsanwaltes gewesen s<strong>ein</strong>.<br />
Spazierstocksa<strong>mm</strong>lung<br />
Dr. Dieter W. Banzhaf