Copertina 6_2010.pdf - Swiss Motor Boat
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Nr. 6 Dez. 2010 - Jan. 2011 | sFr. 8.50<br />
Erscheinung: 6 mal pro Jahr<br />
Mariah – News<br />
660 Vintage<br />
Sea Ray 350 Sundancer<br />
Fairline Squadron 65<br />
Offshore – F1 H2o China<br />
Maritime Ferien<br />
Titelstory Seite 38<br />
Messeauftakt 2010/2011
CHAPARRAL<br />
by US-BOOT-IMPORT<br />
Rolf Schneitter<br />
Solothurnstr. 118<br />
2540 Grenchen<br />
Tel. 032 653 10 66<br />
Fax 032 652 34 68<br />
info@us-boot-import.ch
BEWEGT DIE MENSCHEN<br />
www.swiss-motorboat.ch<br />
www.maritim.ch<br />
E-Mail: onv@maritim.ch<br />
Unabhängiges Schweizer<br />
Magazin für den <strong>Motor</strong>bootsport<br />
21. Jahrgang –<br />
Medieninhaber:<br />
Nautic Verlag GmbH<br />
Rütihofstrasse 22<br />
5722 Gränichen<br />
Inhalt<br />
Nr. 6/10 Dez. 2010 - Jan. 2011<br />
38<br />
Sea Ray 350 Sundancer<br />
48<br />
Fairline Squadron 65<br />
Postanschrift:<br />
Nautic Verlag GmbH<br />
Rütihofstrasse 22<br />
5722 Gränichen<br />
Telefon/Telefax:<br />
Tel. 062 842 88 80<br />
Fax 062 842 88 81<br />
Chefredaktion:<br />
Ursula Oswald<br />
Redaktion:<br />
Brigitte Curschellas<br />
Jacqueline Zurmühle<br />
Mitarbeiter dieser Nummer:<br />
Sven Sieveke<br />
Michael Torkan<br />
Arek Rejs<br />
Dirk Loof<br />
Die Zeitschrift erscheint<br />
6× jährlich:<br />
Ende Januar, März, Mai,<br />
Juli, September, November.<br />
Einzelpreis:<br />
CHF 8.50 € 6.–<br />
(inkl. MwSt.)<br />
Jahresabonnement:<br />
Bei Vorauszahlung direkt<br />
ab Verlag CHF 40.–<br />
Abo für zwei Jahre:<br />
CHF 70.–<br />
Druck:<br />
Europrint<br />
6910 Lugano<br />
3Messe Überblick<br />
8<br />
Neuheit<br />
660 Vintage<br />
9<br />
Mastervolt +<br />
Steyr<br />
10<br />
Meeresschutz<br />
14<br />
Linssen Grand<br />
Sturdy 36.9 AC<br />
58<br />
Offshore F1 China<br />
Rundreise<br />
64<br />
Rückblick WM 2010<br />
66<br />
Markt<br />
68<br />
Maritime Ferien Kaliningrad<br />
76<br />
Markt<br />
Veröffentlichungsrechte:<br />
© Diese Zeitschrift und alle in<br />
ihr enthaltenen Beiträge, Ab -<br />
bildungen und Inserate sind<br />
urheberrechtlich geschützt.<br />
Jede Verwendung ausserhalb<br />
der engen Grenzen des<br />
Urheberrechtsgesetzes bedarf<br />
der Zustimmung des Verlages.<br />
Die Verwendung von<br />
Testberichten und Anzeigen ist<br />
nicht zulässig.<br />
Für unverlangte Zu sendungen<br />
wird von der Red aktion und<br />
dem Verlag jede Haftung<br />
abgelehnt.<br />
28<br />
Mariah - News<br />
www.maritim.ch<br />
swissmotorboat<br />
In einem Heft die totale Information für die ganze Schweiz<br />
77<br />
Bibliothek
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21. Jahrgang –<br />
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Nr. 6/10 Dez. 2010 - Jan. 2011<br />
38<br />
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6910 Lugano<br />
3Messe Überblick<br />
8<br />
Neuheit<br />
660 Vintage<br />
9<br />
Mastervolt +<br />
Steyr<br />
10<br />
Meeresschutz<br />
14<br />
Linssen Grand<br />
Sturdy 36.9 AC<br />
58<br />
Offshore F1 China<br />
Rundreise<br />
64<br />
Rückblick WM 2010<br />
66<br />
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Magazin<br />
Herbstzeit-Messezeit<br />
von Dirk Loof<br />
Während die Tage langsam<br />
kürzer werden und<br />
der Sommer sich unaufhaltsam<br />
seinem Ende<br />
zuneigt, geht für die großen<br />
und kleinen Bootsmessen<br />
Europas die<br />
Sonne gerade erst auf.<br />
Kaum ein Land, dass<br />
über Fluss, See oder<br />
Meer verfügt, verzichtet<br />
auf die Präsentation<br />
neuer Boote und aktueller<br />
Ausrüstungen. Monat<br />
für Monat bieten die<br />
Hersteller ihre Produkte<br />
irgendwo in Europa an;<br />
zeigen Neuheiten und<br />
Weiterentwicklungen.<br />
Den Messe-Reigen eröffnete zum Ausklang der Saison<br />
2010 die HISWA Amsterdam Anfang August diesen<br />
Jahres. Auf dieser in-water Show wurden fast 400<br />
Segelyachten, <strong>Motor</strong>yachten, Katamarane, Sloepen<br />
und RIBs ausgestellt. An Land gab es hochwertiges<br />
nautisches Equipment und Dienstleistungen rund<br />
ums Boot zu sehen. Des weiteren bot die HISWA<br />
auch diverse Specials und Aktivitäten. So wurden<br />
Mitfahrgelegenheiten auf einem Regattasegler oder<br />
einem KNRM (Koninklijke Nederlandse Redding<br />
Maatschappij)- Rettungsboot sowie Optisegeln für<br />
die Kleinen angeboten. Verschiedene Bootsklassen<br />
führten die immer beliebter werdenden Match Races<br />
im Rahmen der Messe durch. Für Liebhaber großer<br />
Geschwindigkeit wurden Mitfahrten auf einem RIB<br />
offeriert bei knapp 50 kn auf der Nordsee ging die<br />
Zahl der Überholer gegen Null.<br />
6/2010 • SMB MR 3
Magazin<br />
absolute<br />
NEUIGKEITEN<br />
Die über 200 nationale und internationale Aussteller werden die <strong>Swiss</strong>Nautic 2011 zu einem Erlebnis<br />
machen. Am 12. Februar 2011 geht’s los und dauert bis zum 20. Februar 2011.<br />
Nur wenige Tage nach Amsterdam<br />
öffnete die internationale<br />
Boot- und Yachtshow in<br />
Cannes ihre Tore. Diese Ausstellung<br />
besticht durch ihr hohes<br />
internationales Ansehen<br />
und die außergewöhnlichen<br />
Angebote. 400 Aussteller aus 34<br />
Ländern zeigten in Cannes 500<br />
Boote im Wasser sowie 50 Boote<br />
an Land. An fast 2km Kai,<br />
1km Pontons und nicht zuletzt<br />
einer 130m-Kai für Superyachten<br />
konnte man hier bestaunen<br />
was gut und teuer ist.<br />
In der „Espace Riviera“, einer<br />
vollklimatisierten Halle, präsentierten<br />
70 namhafte Aussteller<br />
ihre auf höchstem Standard<br />
befindlichen Produkte.<br />
Cannes war mal wieder die<br />
Messe für die anspruchsvolleren<br />
Wasserliebhaber.<br />
Von Frankreich ging es auf die<br />
britische Insel: Während in<br />
Cannes die Messe noch lief, lud<br />
Southampton bereits zum maritimen<br />
Happening. An über<br />
2km Pontonlänge wurden hier<br />
während der 10 Messetage<br />
über 350 Boote gezeigt: Sunseeker,<br />
Fairline, Oyster, Lagoon,<br />
Discovery Yachts,<br />
Princess, Sealine, Bavaria und<br />
Broom und viele mehr gaben<br />
sich die Ehre. Weiterhin bot<br />
diese Messe den Besuchern,<br />
ähnlich der HISWA, viele spezielle<br />
Aktivitäten. So ist hier besonders<br />
das „Try A <strong>Boat</strong>“ zu erwähnen:<br />
Nach dem Motto „wer<br />
zuerst kommt, malt zuerst“<br />
konnte der Wassersportbegeisterte<br />
kostenlos diverse Boote<br />
ausprobieren. Zur Wahl standen<br />
3 RIBs, 6 Segelyachten, 2<br />
Katamarane, 3 Kielboote sowie<br />
ein Rodman 30 <strong>Motor</strong>boot.<br />
Das Angebot umfasste ebenfalls<br />
„Try A Dive“- ein kostenloses<br />
Tauchtraining, „Get Afloat“<br />
Segeln für 8- bis 16jährige<br />
und die „Water Warriors“- riesige<br />
wasserdichte Kunststoffkugeln<br />
in denen der Besucher<br />
sicher und trocken auf dem<br />
Wasser wandeln kann. Es gab<br />
eine Showbühne und eine interaktive<br />
Ausstellung der<br />
Southampton University sowie<br />
Kajakfahren, Anfertigen von<br />
Knoten und das Basteln von<br />
Papierbooten und das Kreieren<br />
eigener <strong>Boat</strong>-Show-Buttons.<br />
Von der britischen Insel ging es<br />
dann zurück auf den Kontinent<br />
ins Binnenland: Friedrichshafen<br />
lud zum Schauen<br />
und Shoppen. Vom 18. bis zum<br />
26. September wurde die Stadt<br />
am Bodensee zum Ziel der<br />
Wassersportler. Neuheiten in<br />
allen Bereichen des Freizeitvergnügens<br />
auf dem Wasser<br />
machten auf der Interboot<br />
2010 bereits Appetit auf die<br />
Saison 2011. Ob Segel- oder<br />
<strong>Motor</strong>boot, ob See ob Fluß<br />
oder Meer... in Friedrichshafen<br />
ist für jeden etwas dabei<br />
gewesen. Auch Surfer, Kiter,<br />
Wasserskifahrer und Wellenreiter<br />
kamen am Bodensee auf<br />
ihre Kosten.<br />
In zwei Tauchbecken mit großen<br />
Panoramascheiben konnten<br />
auch die Ambitionen derjenigen<br />
erprobt werden deren<br />
Interesse eher unterhalb der<br />
Wasserlinie liegt – Schnuppertauchen<br />
für groß und klein<br />
wurde auf die Beine gestellt.<br />
Für Modebewußte fand zweimal<br />
täglich eine Beachmodenschau<br />
statt. Während der gesamten<br />
Messe standen unabhängige<br />
Berater in Sachen<br />
Charter und Urlaub zur Verfügung,<br />
um Reiselustigen die<br />
Welt näher zu bringen und das<br />
Finden potenzieller Reiseziele<br />
zu erleichtern.<br />
Vom Bodensee ging es auf der<br />
Messe-Rundreise dann wieder<br />
an das Mittelmeer. Genua<br />
empfing die Anhänger des<br />
Wassersportes dann Anfang<br />
Oktober zum 50. Mal. Im Gegensatz<br />
zur Messe im französischen<br />
Cannes wurden in Italien<br />
zu 60% Boote in einer<br />
Größe unter 10m ausgestellt.<br />
6/2010 • SMB MR 5
Auf 9 km Wasserlinie wurden<br />
500 Boote ins Wasser gesetzt,<br />
um der breiten Öffentlichkeit<br />
ein außergewöhnliches Erlebnis<br />
bieten zu können. Ein besonderes<br />
Augenmerk wurde<br />
dabei an zwei Tagen auf Einbauten<br />
und Zubehör gelegt.<br />
Insgesamt bot die Show 2300<br />
Boote von denen 500 neue Modelle<br />
waren! 1400 Aussteller<br />
aus 36 Ländern zeigten Boote,<br />
elektronische Instrumente und<br />
Equipment. Ebenso wurde<br />
Ausrüstung für Sportangler,<br />
Häfen und Marinas präsentiert.<br />
Der Bereich Service im<br />
Wassersportbereich war ebenfalls<br />
großzügig vertreten. In<br />
Genua gab es für jeden Geschmack<br />
etwas zu sehen.<br />
Bereits zum 51. Mal öffnete in<br />
Hamburg die Hanseboot Anfang<br />
November ihre Tore. In 10<br />
Messehallen, einem Freigelände<br />
sowie einer in-water Show<br />
war auch hier für interessante<br />
Stunden gesorgt. Von der Angelsehne<br />
bis zur hochseegängigen<br />
Segel- oder <strong>Motor</strong>yacht<br />
gab es in Hamburg alles zu Bestaunen,<br />
was der maritime<br />
Markt zu bieten hat. Neuheiten<br />
der großen und kleinen Bootsbauer,<br />
technische Verbesserungen<br />
der <strong>Motor</strong>entechnik, Tipps<br />
und Trends für die nächste<br />
Wassersportsaison-Hamburg<br />
bot all das und noch mehr.<br />
Die erste Indoor-Strandseglermeisterschaft<br />
wurde ausgetragen,<br />
das hanse Kids-Schnuppersegeln<br />
sowie das Multihullcenter<br />
und das Angelforum gehörten<br />
zum umfangreichen<br />
Angebot. In der Sail Zone wurde<br />
alles zum Thema Segeln<br />
präsentiert und in der Beach-<br />
Lounge traf man sich zum<br />
Chillen und Schnacken. Um<br />
zwischen den Hallen und der<br />
in-water-Ausstellung pendeln<br />
zu können, wurde von der<br />
Hanseboot ein kostenloser<br />
Shuttleservice betrieben. Auf<br />
dem Wasser pendelte ein Solarkatamaran<br />
zwischen den Häfen.<br />
Die Saison 2011 startet mit<br />
der boot in Düsseldorf. Diese<br />
Messe findet vom 22.-30. Januar<br />
statt. Unter dem Motto<br />
„360° Wassersport erleben“<br />
will die boot die Vielfalt des<br />
Angebotes um alle Wassersportarten<br />
präsentieren. Die<br />
Messe ist die weltgrößte Yachtund<br />
Wassersportmesse und<br />
will sich mit diesem Motto zukunftssicher<br />
machen. Es sollen<br />
neue und auch jüngere Be-<br />
6 SMB MR • 6/2010
Magazin<br />
sucher gewonnen werden. Verschiedene Erlebniswelten<br />
sollen diese Ambitionen unterstützen: Tauchsport- und<br />
Segelcenter, Wassersport mobil, Sportfischercenter,<br />
World of Paddling sowie die Beach World. Es soll von<br />
dem Besucher angefasst und ausprobiert werden -Taucher,<br />
Angler, Surfer und angehende Segler werden nicht<br />
nur schauen können. Selbstverständlich werden auch<br />
neue Bootsmodelle vorgestellt. Eine Vielzahl von Segelund<br />
<strong>Motor</strong>booten lockt potenzielle Kunden an die<br />
Stände. Weiterhin wird die Messe Tipps und Tricks der<br />
Seemannschaft und des Bastelns am eigenen Boot anbieten.<br />
Die schönsten Segel- und Charterreviere weltweit<br />
werden von unabhängigen Experten vorgestellt.<br />
Wenige Tage nach Düsseldorf wird die SuisseNautic helfen,<br />
die Vorfreude auf die kommende Saison zu verstärken.<br />
Diese Messe öffnet vom 12.-20. Februar in den Hallen<br />
der BEA bern expo die Tore und wird sowohl bewährte<br />
Angebote als auch absolute Neuigkeiten präsentieren.<br />
Die einzige nationale Ausstellung der Schweiz<br />
verspricht für 2011 noch mehr Erlebnisse und Events.<br />
Wie bereits 2009 wird das „Kompetenzzentrum Nautic<br />
Schweiz“ an der Messe teilnehmen und für alle nautischen<br />
Fragen zur Verfügung stehen. Es wird Segel- und<br />
<strong>Motor</strong>yachten, Elektroboote sowie sportive Katamarane<br />
und Kajaks zu bestaunen geben. Kanus, Schlauchund<br />
Beiboote und natürlich alles im Bereich der Bootsausrüstung<br />
wird in Bern präsentiert werden. Die über<br />
200 nationalen und internationalen Aussteller werden<br />
auch die SuisseNautic 2011 zu einem Erlebnis machen.<br />
In Anlehnung an eine alte Fußballweisheit kann man<br />
somit sagen: Nach der Saison ist vor der Saison. Die<br />
Wassersportsaison ist also nicht auf ein halbes Jahr beschränkt<br />
- dieser Passion kann man das ganze Jahr über<br />
nachgehen.<br />
6/2010 • SMB MR 7
„Strassenkreuzer“ für die See<br />
Flyer 660 Vintage<br />
von Dirk Loof<br />
Mit der Technik von heute und dem Lebensgefühl der 1960er<br />
Jahre bringt „Flyer“ das 660 Vintage.<br />
Der in Dresano bei Mailand ansässige RiB Hersteller<br />
Flyer präsentierte im Herbst das 660 Vintage – ein<br />
Schlauchboot, das mit seinen stylistischen Elementen<br />
in die Vergangenheit der 60er Jahre einzutauchen<br />
scheint. Eine Zeit, als das Schlauchboot das Symbol<br />
für Ferien, Erholung und Spaß an der See war und<br />
mit seiner Einfachheit und Sicherheit jedermanns<br />
Herz im Sturm eroberte. Die Konturen und die farbliche<br />
Gestaltung des 6,60m-RIBs lassen eine „American<br />
Graffiti“ Atmosphäre entstehen, für die die Designer-Firma<br />
Christian Grande DesignWorks verantwortlich<br />
zeichnet. Durch den halbrunden Bug und<br />
die Farbe der Schlauchkörper werden die signifikanten<br />
ästhetischen Funktionen der pneumatischen Elemente<br />
unterstrichen.<br />
Klappbare Armlehnen mit Glashaltern bieten auf einer<br />
Breite von 2,54m einen Komfort, der dem eines<br />
Cadillac gleichkommt. Obendrein entsteht durch das<br />
Umklappen der beiden Lehnen eine durchgehende,<br />
weich gepolsterte Sonnenliege. Diese und weitere Details<br />
tragen zu dem raffinierten Erscheinungsbild des<br />
Bootes bei: von den Leuchten in den beiden Fiberglass-“Heckflossen“<br />
bis zu den Windabweisern an<br />
den Seiten der Windschutzscheibe - all das prägt den<br />
Retro-Style des Vintage 660. Das „Advanced“-Modell<br />
wurde auf demselben Bootskörper entwickelt. Obgleich<br />
es neben der „Vintage“-Version mit derem diskretem<br />
Charme eher konventionell und zeitgenössisch<br />
wirkt, verkörpert es ebenso all die nautischen<br />
Fähigkeiten und Erfahrungen der Marke „Flyer“.<br />
8 SMB MR • 6/2010
660 Vintage<br />
Technische Daten<br />
Länge: 6,60m<br />
Breite: 2,54m<br />
Schlauchdurchmesser: 0,55m<br />
Schlauchkammern: 5<br />
Leergewicht ohne <strong>Motor</strong>: 700kg<br />
Tankkapazität:<br />
200l<br />
Wasserkapazität:<br />
60l<br />
maximale <strong>Motor</strong>isierung: 250PS<br />
maximale Personenzahl: 12<br />
CE-Kategorie:<br />
B (außerhalb Küstengewässer)<br />
Partnerschaft zwischen<br />
MASTERVOLT und<br />
STEYR MOTORS<br />
zur schnelleren Marktentwicklung der Hybridantriebe<br />
MASTERVOLT, Lieferant erstklassiger Elektroausstattungen<br />
mit Sitz in Amsterdam, sowie STEYR MO-<br />
TORS, Spezialist für Dieselmotoren in der Schifffahrt<br />
mit Sitz in Österreich, sind eine Partnerschaft zwecks<br />
Entwicklung und Vertrieb einer Reihe serienmäßiger<br />
Hybrid-Installationen mit Diesel-Elektro-Antrieb für<br />
Boote eingegangen. STEYR gewann im Jahre 2008 den<br />
DAME Award für seine Parallel-Hybrid-Technik. Jetzt<br />
arbeitet das Unternehmen zusammen mit MASTER-<br />
VOLT an einer Reihe serienmäßiger Hybridantriebssysteme,<br />
bei denen nur der Elektromotor die Boote antreibt,<br />
während der Dieselmotor als effizienter Generator<br />
die Batterien für den Elektromotor lädt. Diese Vorgehensweise<br />
ist einfacher als die reine Parallelanordnung<br />
und eignet sich ausgezeichnet für Anwendungen in der<br />
Schifffahrt.<br />
Beide Unternehmen nehmen in der Hybridtechnik bereits<br />
eine führende Rolle ein und werden sich ausgezeichnet<br />
ergänzen, denn STEYR bringt in diese Partnerschaft<br />
sein Know-how in der Dieseltechnik und der<br />
damit verbundenen Mechanik und MASTERVOLT<br />
seine hochmodernen elektrischen Stromlösungen ein.<br />
Angesichts des stark steigenden Interesses an Hybridantrieben<br />
unter Bootseigentümern besteht das Bedürfnis<br />
nach einem “One-Stop-Shop” für diese Antriebssysteme<br />
des 21. Jahrhunderts. Durch die Zusammenarbeit<br />
zwischen MASTERVOLT und STEYR MOTORS,<br />
die beide sowohl Konstrukteure als auch Hersteller<br />
erstklassiger Produkte auf ihren jeweiligen Märkten<br />
sind, werden die Top-Fachkenntnisse in den Bereichen<br />
Dieseltechnik und Leistungselektronik zur Entwicklung<br />
der leistungsfähigsten und effizientesten Systeme<br />
nach neuestem Stand miteinander vereint.<br />
In seinem Kommentar zu der neuen Zusammenarbeit<br />
seines Unternehmens mit STEYR MOTORS erklärte<br />
Paul Kenninck, CEO von MASTERVOLT: “Durch diese<br />
Partnerschaft zwischen STEYR MOTORS und MA-<br />
STERVOLT kommen zwei innovative Produzenten zusammen,<br />
die die Technologie der Zukunft für die Entwicklung<br />
von morgen bestimmen und dadurch die<br />
Möglichkeiten des E-Antriebs auf dem Freizeitmarkt<br />
von der Mittel- bis zur Luxusklasse vorantreiben”.<br />
Rudolf Mandorfer, CEO von STEYR MOTORS, äußerte<br />
sich zur neuen Partnerschaft wie folgt:<br />
“Wir freuen uns, mit MASTERVOLT zusammenzuarbeiten;<br />
hierdurch werden die umfassendsten Felderfahrungen<br />
sowohl aus der Welt der modernen Leistungselektronik<br />
als auch aus der Welt der Dieselmotoren zusammengebracht.<br />
Letztendlich wird dies ein starkes<br />
Wachstum der Hybridtechnik für den Schifffahrtsmarkt<br />
zur Folge haben”.<br />
Für weitere Informationen zu STEYR MOTORS<br />
GmbH kontaktieren Sie bitte:<br />
STEYR MOTORS GmbH, Im Stadtgut B1<br />
A-4407 Steyr, Austria<br />
Telefon: +43 (0)7252/222-11 Fax: +43 (0) 7252/222-19<br />
E-mail: r.mandorfer@steyr-motors.com<br />
www.steyr-motors.com<br />
Für weitere Informationen zu Preisangaben und Verfügbarkeit<br />
kontaktieren Sie bitte:<br />
Mastervolt GmbH, Gottfried Hagen Str. 20<br />
51105 Köln, Deutschland<br />
Telefon: +49 (0)221 829586-0<br />
E-Mail: mail@mastervolt.de<br />
www.mastervolt.com<br />
6/2010 • SMB MR 9
Umwelt<br />
Schwimmen mit den Walhaien<br />
Manche von ihnen werden über zehn Meter lang und viele Tonnen schwer. Sie sind die größten<br />
Fische der Erde und trotz ihres respekteinflößenden Namens „Walhaie“ haben die sanften Riesen<br />
mehr mit einem Wal als mit einem Hai gemein.<br />
Auf ihrem Speiseplan stehen Plankton, Krill, Algen,<br />
Tintenfisch, kleine Krustentiere und Fische. Im größten<br />
Meeresschutzgebiet der Malediven FenMaaDhigu-<br />
Ran im südlichen Ari-Atoll hält sich mit zirka 300 Tieren<br />
eine weltweit bedeutende Population von Walhaien<br />
ganzjährig auf. Das Maledives Whale Shark Research<br />
Programme (MWSRP), das die vom<br />
Aussterben bedrohte Tierart intensiv erforscht, vermutet,<br />
dass es sich um eine Art Kinderzimmer der<br />
Haie handelt, da hier viele Jungtiere zu finden sind. Ein<br />
unvergessliches Urlaubserlebnis ist es, diesen freundlichen<br />
Meeresgiganten beim Schnorcheln zu begegnen.<br />
Das Luxusresort DIVA Maldives bietet mit seinem<br />
neuen Angebot „Schwimmen mit den Walhaien“ dazu<br />
optimale Voraussetzungen. Es liegt näher als jedes andere<br />
Resort an den Gründen der Walhaie, mitten im<br />
Meeresschutzgebiet FenMaaDhiguRan. Durchgeführt<br />
werden die Ausflüge in Kooperation mit dem Eastwind<br />
Watersports Center. Das Center verfügt über<br />
mehr als zehn Jahre Erfahrung auf den Malediven. Die<br />
zertifizierten Guides bereiten die Gäste ausführlich auf<br />
jede Tour vor und leiten diese beim Schnorcheln an.<br />
Dadurch wird sichergestellt, dass die Tiere auf keinen<br />
Fall gestört oder irritiert werden. Der zweistündige<br />
Ausflug kostet 80 US-Dollar pro Person und findet jeweils<br />
Montags und Mittwochs um 10 Uhr statt. Gute<br />
Schnorchelkenntnisse sind Voraussetzung. Das DIVA<br />
Maldives engagiert sich zudem für den Schutz der<br />
Walhaie, die ebenso wie andere Haiarten ihrer Flossen<br />
wegen gejagt werden und deshalb von der „International<br />
Union for the Conservation of Nature“ auf die Liste<br />
der bedrohten Tierarten gesetzt wurden. Jeder Gast<br />
des Resorts kann mit einer freiwilligen Spende von 10<br />
US-Dollar beim Auschecken zum Erhalt der beeindruckenden<br />
Tiere beitragen.<br />
www.naiade.com<br />
10 SMB MR • 6/2010
Aluminium-Boote<br />
Modelle von 5,5 bis 9 Meter<br />
- Fährboote<br />
- Sportboote<br />
- Fischerboote<br />
- Arbeitsboote<br />
Motomarine AG<br />
CH-8274 Tägerwilen<br />
Telefon 071 669 21 10<br />
www.motomarine.ch<br />
6/2010 • SMB MR 11
4/2010 • SMB MR 13
Test<br />
Linssen Grand Sturdy 36.9 AC<br />
14 SMB MR • 6/2010
6/2010 • SMB MR 15
Test<br />
von Arek Rejs<br />
Erster Eindruck<br />
Die Grand Sturdy 36.9 AC<br />
passt in die 9er Serie der aktuellsten<br />
Grand Sturdy, etwas<br />
grösser als die GS 34.9 AC<br />
und kleiner als die neue<br />
Grand Sturdy 43.9. Von aussen<br />
unterscheidet sich die<br />
34.9 von der 36.9 nur durch<br />
ein zusätzliches Bullauge in<br />
der Heckkabine, die so heller<br />
wird. Verglichen mit einem<br />
älteren Modell, der Grand<br />
Sturdy 40.9 AC, macht das<br />
getestete Boot mit einem<br />
grossen, runden Fenster im<br />
Aufbau einen leichteren,<br />
schlankeren Eindruck.<br />
Seine runden Formen lösen<br />
die rechteckigen Linien der<br />
traditionellen Fensterform<br />
ab. Zusammen mit dem<br />
Teakholzbelag der Seitendecks<br />
und des Bugbereichs,<br />
der bei der 36.9 nur eine Option<br />
ist, erhält das Boot so<br />
ein echt maritimes Aussehen.<br />
An Bord<br />
Auf die Grand Sturdy 36.9<br />
AC gelangt man über drei<br />
Stufen zur Schwimmplattform<br />
hinauf oder über einen<br />
kleinen Einstieg an der<br />
Längsseite, wenn das Boot so<br />
vor Anker liegt. Allerdings<br />
braucht es einen Hafen mit<br />
höher über der Wasserlinie<br />
gelegenem Quai, da die<br />
Bootsseiten recht hoch sind.<br />
Überall um das Boot herum<br />
ist zur Sicherheit eine Reling<br />
angebracht.<br />
Von der Schwimmplattform<br />
her gelangt man ins teakbelegte<br />
Cockpit. Auf dem Testboot<br />
befand sich in diesem<br />
Bereich keine Möblierung,<br />
da der Besitzer gerne im Stehen<br />
fährt oder bei Bedarf einen<br />
Klappstuhl aus dem<br />
Schrank nimmt. Der freie<br />
Platz kann natürlich für Gäste<br />
auch mit beweglichen<br />
Möbeln bestückt werden.<br />
Vor dem Cockpit steuerbords<br />
befindet sich ein grosser<br />
Steuerstand. Bei den<br />
Linssen-Yachten ist es üblich,<br />
hier nur die wichtigsten Instrumente<br />
und Schalter zu<br />
finden.<br />
Auf der schwarzen Schaltfläche<br />
aus antireflektierendem<br />
Material gibt es einen Gashebel,<br />
die zwei Joysticks des<br />
Bug- und Heckstrahlruders,<br />
den Autopiloten, das Tridata<br />
ST60+ Raymarine-Kontrollgerät,<br />
drei weitere Kontrollfunktionen<br />
sowie die<br />
Volvo-Penta-Anzeige für die<br />
<strong>Motor</strong>endaten. Daneben haben<br />
auch noch Navigationsinstrumente<br />
Platz. Das grosse<br />
Steuerrad befindet sich<br />
vertikal an der vordern<br />
Wand. Über dem Steuerstand<br />
gibt es Platz für Karten,<br />
kleine Taschen und anderes<br />
Zubehör. Backbords<br />
führt eine schön gestaltete<br />
Tür in den Salon. Bei Regen<br />
wie während der Testfahrt ist<br />
nur ein kleiner Teil des Cockpits<br />
bedeckt und trocken, sodass<br />
mit einigen Leuten wenig<br />
Platz bleibt. Immerhin<br />
ist der Boden nicht flach,<br />
sondern etwas geneigt, wodurch<br />
er unter dem Zeltdach<br />
trocken bleibt.<br />
Inneres<br />
Fünf Stufen hinab geht es in<br />
den mit amerikanischem<br />
Kirschbaum und Teakholz<br />
gestalteten Salon. Daneben<br />
liegen zwei Zweierkabinen<br />
mit je separater Toilette und<br />
Duschkabine. Der Aufent-<br />
16 SMB MR • 6/2010
haltsraum ist backbords mit<br />
einem versenkbaren Flachbildschirm,<br />
einigen Schränken<br />
und der Corian-Arbeitsfläche<br />
der L-förmigen Kombüse<br />
ausgestattet, letztere<br />
mit Kühlschrank, Chromstahlspülbecken<br />
und einem<br />
Gasherd mit drei Kochstellen.<br />
Gegenüber steht das<br />
ebenfalls L-förmige Bettsofa,<br />
nachts in ein Doppelbett<br />
verwandelbar.<br />
Weiter vorne gab es im Testboot<br />
einen Arbeitstisch mit<br />
Sessel. Links daneben an der<br />
vordern Wand ist die Überwachungstafel<br />
aller Systeme<br />
(Wasser, Elektrizität, Pumpen,<br />
Anker). Die Grand Sturdy<br />
36.9 gibt es auch mit der<br />
Option einer zweiten Steueranlage<br />
im Innern, eine gute<br />
Alternative für den nordeuropäischen<br />
Markt. Sechs Personen<br />
können leicht untergebracht<br />
werden, aber das<br />
Boot ist hauptsächlich für<br />
zwei Paare oder ein Paar mit<br />
Kindern entworfen. Die Toilette<br />
der Bugkabine backbords<br />
ist auch vom Salon her<br />
zu erreichen. Nur die Duschkabine<br />
ist einzig von der Kabine<br />
aus zugänglich und sogar<br />
mit einer Waschmaschine<br />
ausgestattet. Diese Kabinen<br />
sind einfach, in hellen<br />
Tönen getäfert. Die VIP-Kabine<br />
ist dank dem in der Mitte<br />
über dem grossen Doppelbett<br />
platzierten Dachfenster<br />
hell. Das Bett im Bug steht in<br />
der Heckkabine nun ausnahmsweise<br />
mal auf der<br />
Heckseite, denn backbords<br />
befinden sich die Toilette, die<br />
Dusche und ein Kleiderschrank.<br />
Die VIP- und die<br />
Eignerkabine sind mit dunklem<br />
Holz ausgestattet, was<br />
zwar gemütlich altmodisch,<br />
aber doch ziemlich dunkel<br />
wirkt. Dazu lassen die kleinen<br />
Bullaugen auch wenig<br />
Tageslicht herein. Das ist<br />
aber nur in den Kabinen so,<br />
der Salon ist sehr hell und<br />
geräumig, von breiten Fenstern<br />
umgeben. Etwas unpraktisch<br />
erscheinen mir die<br />
engen Kabinentüren, durch<br />
die man mit grossem Gepäck<br />
kaum hindurchkommt. Aber<br />
wie auf allen Linssen-<br />
Yachten wird kein Platz verschwendet.<br />
Vor dem Salon<br />
gibt es unter dem Boden einen<br />
Stauraum, der so gross<br />
ist, dass er eine Crew-Kabine<br />
sein könnte. Unter den Stufen<br />
zur VIP-Bugkabine gibt<br />
es eine Art Keller, auch vom<br />
Cockpit aus erreichbar. Es<br />
findet sich also überall genug<br />
Stauraum.<br />
Leistung<br />
Das getestete Boot war mit<br />
einem Volvo Penta D2 mit 75<br />
PS mit traditioneller Antriebswelle<br />
motorisiert, der<br />
in einem Abteil unter der<br />
Luke im Salonboden untergebracht<br />
ist. Dieser <strong>Motor</strong>enraum<br />
ist gut schall- und<br />
wärmeisoliert und bietet<br />
Platz für zusätzliche technische<br />
Ausrüstung. Bei laufendem<br />
<strong>Motor</strong> spürt man die<br />
Fahrt bis 1800 U/min nur am<br />
Instrument und am Blick<br />
aufs Wasser.<br />
Bei 1900 U/min konnte ich<br />
leichte Vibrationen durch<br />
den Cockpitboden wahrnehmen,<br />
aber sie verschwanden<br />
wieder, um erst bei 2700<br />
U/min wieder aufzutauchen.<br />
Die erreichte Höchstgeschwindigkeit<br />
betrug 7.7<br />
Knoten bei 2900 U/min. Die<br />
beste Marschgeschwindigkeit<br />
lag bei 2200 U/min und<br />
6.1 Knoten. Dabei haben wir<br />
6/2010 • SMB MR 17
im Innern des Cockpits etwa<br />
86 – 88 dB gemessen. Um die<br />
Wendigkeit des Bootes zu testen,<br />
machten wir ebenfalls<br />
bei Marschfahrt den sogenannten<br />
“Rolls-Royce-Test”,<br />
bei dem man eine 1-Euro-<br />
Münze auf den Rand des Armaturenbretts<br />
legt. Die<br />
Münze bewegte sich erst, als<br />
wir einige Wellen durchfuhren!<br />
Die Stabilität des Bootes<br />
ist also erstaunlich. Der<br />
Drehradius war ziemlich<br />
gross, besonders rückwärts<br />
ist das Boot wirklich gut zu<br />
steuern. Um in den vollen<br />
Linssen-Yachthafen hineinzufahren,<br />
Boot fuhr, erstaunten<br />
mich der Platz und<br />
der Luxus in den Kabinen<br />
und dem Aufenthaltsraum.<br />
18 SMB MR • 6/2010
Aber da ich gerade am Tag<br />
davor Frauscher-Boote getestet<br />
hatte, beeindruckte mich<br />
die Geschwindigkeit weniger.<br />
Doch dieses Mal erlebte ich<br />
auf der neuen Linssen Grand<br />
Sturdy 36.9 AC, dass eine<br />
Yacht auf dem Wasser denkwürdigere<br />
Momente bieten<br />
kann als ein schnelles, lautes<br />
Sportboot. Es ist ein fantastisches<br />
Boot nicht nur für Ferien,<br />
sondern sozusagen ein<br />
Ferienboot fürs ganze Jahr.<br />
6/2010 • SMB MR 19
Rapp Electric Power<br />
20 SMB MR • 6/2010
Rapp Electric Power<br />
6/2010 • SMB MR 21
Rapp Electric Power<br />
22 SMB MR • 6/2010
Rapp Electric Power<br />
6/2010 • SMB MR 23
24 SMB MR • 6/2010
6/2010 • SMB MR 25
Rapp Electric Power<br />
26 SMB MR • 6/2010
Technische Daten<br />
Gesamtlänge<br />
11,10 m<br />
Decksbalken<br />
3,40 m<br />
Tiefgang<br />
1,00 m<br />
Gewicht<br />
11 500 kg<br />
Bootshöhe<br />
2,48 m<br />
Treibstofftank-Kapazität<br />
360 l<br />
Wassertank-Kapazität<br />
300 l<br />
Reservetank-Kapazität<br />
240 l<br />
<strong>Motor</strong><br />
Volvo Penta Diesel D2 mit 75 PS<br />
CE-Klassifizierung<br />
C<br />
Preis (Standard-Option) 236 700 ⇔netto + optional Deluxe Package – 12 300 ⇔netto<br />
<strong>Motor</strong>enrotation (U/min)<br />
Geschwindigkeit (Knoten)<br />
1 000 2,5<br />
1 500 4,2<br />
2 000 5,6<br />
2 500 6,8<br />
2 900 7,7<br />
Lärm, gemessen in den Kabinen bei Marschfahrt mit 2 200 U/min:<br />
VIP-Kabine am Bug – 86,6 dB<br />
Haupt-Salon – 86,6 dB<br />
Eigner-Kabine – 88,4 dB
28 SMB MR • 6/2010
Neue Modelle von Mariah<br />
HÄNDLERTAGUNG<br />
IN USA<br />
Mariah und Sea Fox Händlertagung. 21 Boote standen für den Test bereit.<br />
6/2010 • SMB MR 29
Sea Fox neu mit Yamaha-<strong>Motor</strong>en: Flaggschiff 286CC mit 2 x 250 PS.<br />
von Brigitte Curschellas<br />
Vom 12. bis 14. September 2010<br />
führten die Mariah <strong>Boat</strong> Company<br />
und die Sea Fox <strong>Boat</strong> Company<br />
ihre Händlertagung durch. Rund<br />
80 Händler aus USA und Europa<br />
liessen sich die neuen Modelle zeigen<br />
und nutzten die Gelegenheit,<br />
die Boote zu testen.<br />
21 Boote wurden vom Hersteller<br />
für Probefahrten zur Verfügung<br />
gestellt, darunter auch die vier<br />
neu entwickelten Mariah-Modelle.<br />
Nach der Übernahme der Marke<br />
Mariah durch die Sea Fox <strong>Boat</strong><br />
Company im Jahr 2002 wurden<br />
die Rumpfformen zunächst weiter<br />
gebaut und an die Produktionsweise<br />
von Sea Fox angepasst (Fibre4System<br />
Foam Stringer), während<br />
das Deckslayout geändert<br />
und gegenüber dem früheren<br />
Hersteller vereinfacht wurde.<br />
2008 wurden dann mit den Modellen<br />
R18, R19, R20 und G270<br />
die ersten vollständigen Eigenentwicklungen<br />
unter dem Markennamen<br />
Mariah präsentiert.<br />
Diese Entwicklung wurde in den<br />
vergangenen zwei Jahren konsequent<br />
weitergeführt. Während<br />
andere Hersteller die Produktion<br />
zeitweise oder ganz einstellen<br />
mussten, hat Mariah vier neue<br />
Modelle entwickelt und während<br />
dieser Zeit ständig weiter produzieren<br />
können.<br />
Neuheiten für 2011<br />
G21 Cuddy Cabin<br />
Neu steht unter der Bezeichnung<br />
G21 ein 6,40 Meter langer Cuddy<br />
Cabin zur Verfügung. Im Vergleich<br />
zu den früheren Modellen<br />
ist die Linienführung eleganter<br />
geworden, sie erinnert sehr an das<br />
von der bisherigen R-Serie bereits<br />
gewohnte Aussehen. Der Decksaufbau<br />
wurde niedriger gehalten,<br />
was zu einem sportlicheren Look,<br />
30 SMB MR • 6/2010
Neu: Zweite Badeleiter im Bugbereich bei allen neuen Bow Rider-Modellen.<br />
aber auch zu einer etwas niedrigeren<br />
Kabine führt. Während früher<br />
in allen Cuddy Cabins eine normal<br />
gewachsene Person noch sitzen<br />
konnte, verdient der Schlafbereich<br />
nun tatsächlich die Bezeichnung<br />
Schlupfkabine. Dies ist für<br />
ein Boot dieser Klasse aber auch<br />
durchaus angebracht. Die zwei<br />
Meter lange Liegefläche in der Kabine<br />
ist trotzdem grosszügig ausgefallen.<br />
Neu am 2011er Design ist, dass<br />
das Cockpit nun mit einer L-Bank<br />
und einer grösseren Sonnenliege<br />
ausgerüstet wird. Wie von den R-<br />
Modellen gewohnt, verfügt die<br />
Sonnenliege über einen aufklappbaren<br />
Durchgang mit darunter<br />
liegendem Staufach, der ein Betreten<br />
des Bootes vom Heck her erlaubt,<br />
ohne auf die Liegefläche<br />
treten zu müssen. Der Klappbereich<br />
kann wiederum als Kopfstütze<br />
in einer angenehmen<br />
Schrägposition arretiert werden.<br />
Zudem wurde eine grössere integrierte<br />
Badeplattform realisiert,<br />
wodurch die nun standardmässig<br />
gebotene Fläche absolut ausreichend<br />
ist, und auch der Z-Antrieb<br />
ist in dieser Bauart immer weit genug<br />
von badenden oder ins Wasser<br />
springenden Passagieren entfernt.<br />
Der Durchstieg zum Bugbereich<br />
erfolgt nun nicht mehr über<br />
einen kleinen Klapptritt, sondern<br />
über zwei bequeme, in die Deckskonstruktion<br />
integrierte Stufen.<br />
Auf dem Kabinendach lassen sich<br />
zwei grosse Kissen montieren, wodurch<br />
eine weitere Sonnenliege<br />
für zwei Personen realisiert werden<br />
kann.<br />
Ebenfalls neu ist das Armaturenbrett,<br />
das nun einen Wurzelholz-<br />
Look aufweist. Mariah bleibt aber<br />
seinem Motto treu: Es ist ein Imitat<br />
aus Kunststoff, und es gilt weiterhin<br />
»No wood, no rot!« (Kein<br />
Holz, kein Verrotten).<br />
<strong>Motor</strong>isiert wird die G21 mit V6-<br />
oder V8-Benzinmotoren zwischen<br />
220 und 260 PS. Basispreise<br />
ab Rohn Erlach: ab Fr. 51'795.-<br />
6/2010 • SMB MR 31
Rapp Electric Power<br />
Mariah G21: Neues Cuddy Cabin-Modell.<br />
Mariah G21 mit Liegekissen auf dem Vordeck.<br />
32 SMB MR • 6/2010
Mariah G21: Kabine.<br />
Ergänzung der Bow Rider Linie<br />
Die R-Serie wurde mit drei neuen<br />
Modellen ergänzt.<br />
Die R21 löst die bisherige R20 ab<br />
und setzt sich in den Bereich zwischen<br />
die R20 und die bisherige<br />
SX21. Die SX25 wird durch die<br />
neue R26 abgelöst, und zwischen<br />
diesen beiden Modellen schliesst<br />
die R23 die seit langem bestehende<br />
Lücke eines 7-Meter-Bow Riders.<br />
Die R21 und R23 sind sich vom<br />
Konzept her sehr ähnlich. Beide<br />
haben einen ausreichend grossen<br />
Sitzbereich im Bug. Die neuen<br />
Bow Rider verfügen nun über eine<br />
zweite Badeleiter, die in den Bugbereich<br />
führt, welche oben im Ankerkasten<br />
verstaut wird. Für beide<br />
Modelle ist ein Kissen erhältlich,<br />
mit dem der Sitzbereich in eine<br />
kleine Liegefläche umgebaut werden<br />
kann.<br />
Im geräumigen Cockpit finden<br />
sich hinter Fahrer- und Beifahrersitz<br />
eine L-Bank, die bei der R23<br />
noch mit einem Einzelsitz auf der<br />
Steuerbordseite zur Sitzgruppe ergänzt<br />
wird.<br />
Über dem <strong>Motor</strong> findet sich jeweils<br />
die grosszügige Liegefläche,<br />
bei welcher wiederum ein Teil<br />
aufgeklappt werden kann, um<br />
vom Schwimmen oder Wakeboarden<br />
herkommend das Boot zu<br />
besteigen, ohne auf die Liegefläche<br />
treten zu müssen. Auch bei<br />
diesen Modellen kann dieser<br />
Durchgang zu einer Kopfstütze<br />
umfunktioniert werden.<br />
Wie bei der G21, so ist auch hier<br />
die integrierte Badeplattform<br />
grösser ausgefallen. Für Schatten<br />
sorgt bei beiden Modellen ein serienmässiges,<br />
grosses Bimini-Top,<br />
und mit dem Cockpittisch und<br />
den drehbar angebrachten Fahrerund<br />
Beifahrersitzen kann man es<br />
trotz sportlichem Boot auch gemütlich<br />
angehen.<br />
Die <strong>Motor</strong>isierungen reichen bei<br />
der R21 von 220 bis 260 PS, bei<br />
der R23 von 260 bis 320 PS.<br />
Die Basispreise bewegen sich zwischen<br />
48'810.- und 55'800.- Franken<br />
für die R21, und zwischen<br />
62'270.- und 71'305.- Franken für<br />
die R23, je nach <strong>Motor</strong>isierung.<br />
6/2010 • SMB MR 33
3Mariah R21<br />
Mariah R23: Offener Durchgang und U-Sitzbank<br />
34 SMB MR • 6/2010
Mariah R23: Viel Platz im Cockpit und grosse Badeplattform.<br />
Mariah R23: Komfortabler Sitzbereich im Bug.<br />
6/2010 • SMB MR 35
Neues Flaggschiff in der Bow Rider-Linie<br />
von Mariah: Die R26<br />
Die R26 ist das neue<br />
Flaggschiff der Bow Rider-<br />
Serie<br />
Auch hier ist im Bug eine sehr<br />
grosszügige Sitzgruppe untergebracht,<br />
und über dem Ankerkasten<br />
findet man die zweite Badeleiter.<br />
Unter den Bugsitzen findet<br />
sich, wie bei den kleineren Modellen<br />
ebenfalls, überall grosszügiger<br />
Stauraum. Das Kissen, mit dem<br />
der Bugbereich zur Liegefläche<br />
umgestaltet wird, ist bei der R26<br />
serienmässig mit dabei.<br />
Im Durchgang zwischen Bugbereich<br />
und Cockpit wurde eine<br />
kleine Kabine integriert, in welcher<br />
die portable Toilette Platz<br />
findet. Naturgemäss ist dieser<br />
Raum nicht gerade riesig, er erfüllt<br />
aber seinen Zweck.<br />
Der Durchgang selbst lässt sich<br />
mit einer Klapptür schliessen, sodass<br />
Bugbereich und Cockpit<br />
voneinander getrennt werden.<br />
Dies ist insbesondere in den kühleren<br />
Jahreszeiten von Vorteil, da<br />
so weniger Fahrtwind zu Fahrer<br />
und Beifahrer dringen kann. Im<br />
Cockpit sitzt man auf der bequemen<br />
U-Bank am Tisch, und steuerbordseitig<br />
befindet sich vor der<br />
Sitzgruppe ein Waschbecken für<br />
den kleinen Abwasch.<br />
Der Durchgang zur Badeplattform<br />
ist bei der R26 mittig angebracht,<br />
während sich unter den<br />
beiden Kissen links und rechts<br />
zwei weitere Stauräume befinden.<br />
Die <strong>Motor</strong>haube öffnet sich samt<br />
Liegefläche und Sitzbank elektrisch.<br />
Als Option ist ein Geräteträger<br />
oder auch Targa-Bügel erhältlich,<br />
an dem in dieser Variante auch<br />
der Sonnenschutz befestigt wird.<br />
Dieser dient nicht nur der Installation<br />
von Antennen oder Geräten,<br />
sondern verleiht dem Boot<br />
auch einen sehr sportlichen Look.<br />
Die <strong>Motor</strong>isierung der R26 reicht<br />
von 300 bis 430 PS bei Basispreisen<br />
zwischen 76'895.- und<br />
94'000.- Franken.<br />
36 SMB MR • 6/2010
Neue Details bei Sea Fox<br />
Sea Fox stellte im Bereich der<br />
Bay Fisher zwei neue Modelle<br />
vor, nämlich die 200XT und die<br />
220XT. Diese werden aber vorerst<br />
nur für den amerikanischen<br />
Markt produziert und haben<br />
noch keine EU-Zertifizierung.<br />
Die wohl wichtigste Neuerung<br />
bei Sea Fox ist aber, dass standardmässig<br />
nun Yamaha-Aussenbordmotoren<br />
installiert werden.<br />
Auf Wunsch sind selbstverständlich<br />
weiterhin auch andere <strong>Motor</strong>enmarken<br />
erhältlich.<br />
Die Modellpalette umfasst nun<br />
für Europa 14 Modelle zwischen<br />
16 und 28 Fuss, wobei sowohl<br />
Center Consoles, Walk Arounds<br />
mit Kabine und die Dual Consoles<br />
angeboten werden.<br />
Bootswerft Rohn Erlach AG<br />
Seestrandweg 41<br />
3235 Erlach<br />
Tel. 032 338 18 40 - Fax 032 338 18 91<br />
www.rohn-erlach.ch - info@rohn-erlach.ch<br />
Mariah R23: An der SuisseNautic zu bewundern.<br />
6/2010 • SMB MR 37
Sea Ray 350<br />
Sundancer<br />
Eine Testfahrt mit der neuen Sea Ray 350<br />
Sundancer versprach keine grossen<br />
Überraschungen. Zwar produziert Sundancer<br />
schöne Boote, aber mit auf den ersten Blick kaum<br />
auffallenden Neuerungen.<br />
So unterscheidet sich die 350 kaum von ihrer<br />
Vorläuferin, der 340, und auch die in den 90er<br />
Jahren auf den Markt gebrachte 330 war ähnlich.<br />
38 SMB MR • 6/2010
6/2010 • SMB MR 39
Test<br />
Die getestete 350 wies zwei Benzin-Z-Antriebe auf,<br />
die über ein AXIUS-Joystick-Kontrollsystem gesteuert<br />
werden und von MerCruiser sind. Da ich schon<br />
einige andere Boote von etwa der gleichen Grösse,<br />
ebenfalls mit Joystick-Kontrolle (allerdings nur für<br />
Innenbordmotoren) gefahren hatte, war mein Interesse<br />
geweckt. Ich wusste, dass man den Z-Antrieb<br />
nicht mit Innenbordmotoren vergleichen konnte,<br />
was die Manövrierbarkeit betraf. Also war ich neugierig<br />
zu erfahren, um wie viel besser dieses neue System<br />
wäre als der konventionelle Z-Antrieb, besonders<br />
weil das Axius-System ja die Strahlruder nicht<br />
steuert.<br />
40 SMB MR • 6/2010
6/2010 • SMB MR 41
Test<br />
Äusseres<br />
Wider Erwarten unterschied sich das Testboot, als ich<br />
es im Yachthafen entdeckte, durch grössere äussere Unterschiede<br />
von der 330. Zum Beispiel weist die 350 ein<br />
grosses Fenster auf jeder Rumpfseite auf, um das Markenzeichen<br />
der Sundancer, die Mittelkabine, zu erhellen.<br />
Ein Hardtop mit der Standard-Radar-Brücke hat<br />
die Version der 330 mit dem Achterdach abgelöst. Das<br />
ergibt nicht nur ein schön geschütztes Brückendeck,<br />
sondern auch eine überdachte Cockpit-Sitzzone. Dieser<br />
Sitzbereich wurde ebenfalls überarbeitet: eine<br />
Gangway steuerbords ersetzt den Backbord-Eingang<br />
der 330. So füllt nun bei der neuen Version die grosse,<br />
L-förmige Sitzbank die gesamte Backbordseite, während<br />
bei der 330 die Sitze gegen Steuerbord ausgerichtet<br />
sind. Und eine grosse, kombinierte Bar- und Grill-<br />
Ecke steuerbords ersetzt das Spülbecken hinter dem<br />
Passagiersitz backbords.<br />
All dies dient dem Zweck, die beiden Steuer- und Backbord-Passagiersitze<br />
unterzubringen, die nun nach hinten<br />
drehbar sind. Wenn man sie um 180 Grad dreht,<br />
schaut man direkt zu den Lounge-Gästen, was sehr zu<br />
einer geselligeren Atmosphäre beiträgt. Als ich in den<br />
Steuersitz kletterte, bemerkte ich, dass auch das Instrumentenbrett<br />
neu gestaltet und dabei klarer eingeteilt<br />
worden war. Obwohl nun kleiner, ist es übersichtlicher<br />
und alles Wichtige gut zugänglich, mitsamt dem<br />
AXIUS-Joystick, der sich direkt hinter der elektronischen<br />
<strong>Motor</strong>ensteuerung befindet.<br />
42 SMB MR • 6/2010
6/2010 • SMB MR 43
Inneres<br />
Unter Deck erinnert vieles an die Vorgängerinnen.<br />
Fast alles ist in der 350 gleich angeordnet wie in der<br />
330 und der 340, nur einige Proportionen änderten.<br />
Die Kombüse backbords und die Toilette sind beim<br />
neuen Modell etwas länger und die Mittelkabine geht<br />
nicht mehr ganz bis zum Backbord. Für Wochenend-<br />
Bootsfahrer ist dies ein guter Tausch, denn die Mittelkabine<br />
ist immer noch mehr als 1.8 m breit. Doch ist<br />
vielleicht bedeutender, dass elektrisch verstellbare<br />
Matratzen im vordern Bugkajütenwinkel und der<br />
Heckspiegel-Sitz mit eingebauten Lautsprechern in<br />
der Standardoption inbegriffen sind.<br />
Leistung<br />
Das Boot machte also keinen wirklich neuen, aber einen<br />
aufgefrischten Eindruck. Nun ging es ans Testen<br />
der Fahrtüchtigkeit. Verglichen mit der 330, die ich<br />
vor einiger Zeit getestet hatte, schafften die beiden<br />
Boote überraschenderweise dieselbe Höchstgeschwindigkeit.<br />
Dabei wies die 330 mit dem Innenbordmotor<br />
eine bessere Benzinverwertung bei 3000<br />
U/min auf, nämlich 1,16 mpg (Meilen pro Gallone)<br />
verglichen mit 0,58 bei der 350. Andererseits war bei<br />
Höchstgeschwindigkeit die 350 mit 0,68 mpg effizienter<br />
als die 330 mit 0,51 mpg, was ihre Fähigkeit,<br />
den Powertrimm zu maximieren, wiederspiegelt.<br />
Laut Informationen von Sea Ray wiegt die 350 auch<br />
etwa 1100 kg mehr als die 330. Doch überraschender<br />
war das AXIUS-System während den stattfindenen<br />
Testfahrten. Es reagierte unglaublich genau und die<br />
beiden Propeller konnten unabhängig voneinander<br />
arbeiten. Man musste anerkennen, dass mit dem Z-<br />
Antrieb der 350 so gut zu manövrieren war wie mit<br />
dem Innenbordmotor der 330, ja in manchen<br />
schwierigen Anlegesituationen sogar noch besser.<br />
Der Gashebel des AXIUS-Joysticks ist für damit unvertraute<br />
Fahrer fast etwas zu fein eingestellt. Man<br />
kann das System aber nicht überbeanspruchen, auch<br />
wenn man es versucht. Die 350 und besonders ihr Z-<br />
Antrieb mit AXIUS überzeugten mich schliesslich. Jeder<br />
Amateur kann damit dieses Boot zenitmetergenau<br />
steuern, was doch bemerkenswert ist.<br />
Sea Ray hat überall neue Technologie eingesetzt, sogar<br />
beim Bootsbau. Zwei ABB-640-Roboter übernehmen<br />
das gesamte Trimmen des Rumpfes und des<br />
Decks der 350, wenn diese aus der Gussform kommt,<br />
und bohren alle Löcher für die Z-Antriebe in einem<br />
Viertel der Zeit, die zwei Arbeiter dafür brauchen<br />
würden. Dabei arbeiten sie gemäss Sea Ray auch noch<br />
im Millimeterbereich viel genauer.<br />
Über die Investitionskosten für das Roboterduo verrät<br />
die Firma allerdings nur, dass sie sich bei einigen<br />
Millionen Dollar bewegen.<br />
44 SMB MR • 6/2010
Technische Daten<br />
Länge<br />
Breite<br />
Tiefgang – Z-Antrieb unten<br />
Tiefgang – Z-Antrieb oben<br />
Tiefgang (Innenbordmotor)<br />
Trockengewicht<br />
Treibstoffkapazität<br />
Wasserkapazität<br />
Reservetank<br />
Standard-<strong>Motor</strong>en<br />
375 PS<br />
10,82 m<br />
3,50 m<br />
109,2 cm<br />
83,8 cm<br />
83,8 cm<br />
6 985 kg<br />
851,7 l<br />
151,4 l<br />
106 l<br />
2 x MerCruiser 496 MAG Bravo III,<br />
<strong>Motor</strong>endrehzahl (U/min) Geschwindigkeit (Knoten) Treibstoffverbrauch (l/h)<br />
1 500 16,4 34,5<br />
2 500 24,8 98,2<br />
3 500 31 176,4<br />
4 450 35,8 272,7<br />
6/2010 • SMB MR 45
46 SMB MR • 6/2010
6/2010 • SMB MR 47
Test<br />
Fairline Squadron 65<br />
48 SMB MR • 6/2010
6/2010 • SMB MR 49
Flotte Fahrt, viele Kabinen und<br />
genug Plätze an der Sonne<br />
von Arek Rejs<br />
Fast alle grösseren Bootsbauer stellen <strong>Motor</strong>yachten von um die 65 Fuss Länge her. Deshalb ist die<br />
Konkurrenz in diesem Bereich beträchtlich. Die britische Werft Fairline baut schon sehr lange<br />
<strong>Motor</strong>yachten dieser Grösse und ist damit ein ernstzunehmender Anbieter. Mit der Squadron 65<br />
beweist sie ihre Erfahrung in diesem Marktsegment ganz deutlich.<br />
50 SMB MR • 6/2010
6/2010 • SMB MR 51
Test<br />
Sowohl bei der richtigen Grundausstattung als auch bei den Details und Innovationen überzeugt die neue<br />
Squadron 65. Neuerungen findet man bei Kleinigkeiten, aber auch bei grossen Konstruktionselementen. Das<br />
zeigt sich zum Beispiel beim langgezogenen Fenster im Dach der vordern Kabine, die wahlweise Eigner oder<br />
VIP beherbergt. Das erlaubt dort nicht nur viel Tageslicht, sondern auch eine Raumhöhe von 2.11 m. Im Heckspiegel<br />
ist noch ein grosses Fenster, das der Crew-Kabine Tageslicht spendet. Auch diese Kabine kann zur vierten<br />
Doppelkabine mit Bad umfunktioniert werden.<br />
52 SMB MR • 6/2010
6/2010 • SMB MR 53
54 SMB MR • 6/2010
Alles fürs Sonnenbaden<br />
Im Cockpit gibt es eine richtige Treppe<br />
zur Achterkabine statt der Luke, die<br />
normalerweise unter dem Heckspiegelsitz<br />
ist. Die voll ausgestattete Heckspiegeldusche<br />
ist fix installiert mit einem<br />
ausklappbaren Arm. Eine andere<br />
Neuerung für eine Yacht dieser Grösse<br />
ist eine Toilette, auf halbem Weg unter<br />
der Treppe zur Unterkunft. Doch bleiben<br />
wir noch eine Weile draussen: Der<br />
Hecksitz kann mit einem Klapptisch<br />
kombiniert werden und enthält auch<br />
eine nützliche Kühlbox in einer ausziehbaren<br />
Armlehne. Die Stufen zur<br />
Schwimmplattform hinunter sind<br />
backbords. Diese Plattform dient auch<br />
als Tender-Garage und kann hydraulisch<br />
angehoben und gesenkt werden<br />
zum Anfahren oder Bergen. Die breite<br />
Schwimmplattform stört das Profil<br />
der 65 eher und lässt sie vorne zu kurz<br />
aussehen. Doch abgesehen davon ist<br />
sie ganz gefällig, vereint latente Kraft<br />
mit feinen, sportlichen Linien. Der<br />
Rumpf ist tief, was durch dessen<br />
schwarze Farbe noch betont wird, aber<br />
der ausladende Bug schafft einen optischen<br />
Ausgleich und mit 18º Aufkimmung<br />
ist der Rumpf für Hochseefahrten<br />
konzipiert. Die Flybridge hat achtern<br />
vier Einzel-Sonnenliegen, weitere<br />
im Heck und zwei mehr auf dem Dach<br />
neben dem langen Bugkabinenfenster.<br />
Auf der Flybridge ergänzt ein grosser<br />
Esstisch sowie eine Bank mit Bar und<br />
Grillecke die Liegeplätze. Der Steuerstand<br />
ist mittschiffs mit beschränkter<br />
Rumdumsicht und sein goldener Anstrich<br />
reflektiert vielleicht die Sonne<br />
noch stärker. Die Windschutzscheibe<br />
schützt leider nur bei geringer Geschwindigkeit<br />
angemessen. Ich erhielt<br />
den Eindruck, dass Fairline versuchte,<br />
den Rekord für möglichst viele Sonnenliegen<br />
auf einer 65-Fuss-Yacht aufzustellen.<br />
Das zeigt den Stellenwert<br />
des Vergnügens neben der Qualität.<br />
6/2010 • SMB MR 55
Grossartige<br />
Aufenthaltszone, weniger<br />
gut gelungener Steuerstand<br />
Die Yacht ist wunderbar zum Zusammensitzen<br />
mit ihrem Salon auf<br />
nur einem Niveau und niedrigen<br />
Sitzen, wodurch der Eindruck von<br />
viel Platz entsteht. Daneben aber<br />
wirkt ihr Stil hart und eckig, verstärkt<br />
noch durch die Wahl des Eigners<br />
von Hochglanz-Walnuss-Möbeln<br />
und von einem dunklen Holzdeck.<br />
Die Option mit matt lackierter<br />
Eichentäferung und Teppich an<br />
Deck würde sicher weicher und<br />
einladender aussehen. Beleuchtung<br />
unter den Möbeln in wechselnden<br />
Farben bringt nachts Stimmung an<br />
Bord. Die 65 ist gut für Unterhaltung<br />
ausgerüstet mit einem Bose-<br />
Hi-fi-System, I-Pod-Buchsen und<br />
Bang&Olufsen-TV. Es gibt auch<br />
praktische Dinge an Bord wie<br />
Handgriffe an den Möbeln, so dass<br />
man sich bei Seegang sicher bewegen<br />
kann. Die Kombüse ist voll ausgerüstet<br />
mit dem Kühlschrank und<br />
Tiefkühlern in einer Reihe von<br />
Schubladen statt der üblichen, vertikalen<br />
Schränke. Sie liegt backbords<br />
und ist nicht durch eine Theke<br />
abgetrennt, was insgesamt zur<br />
Raumvergrösserung beiträgt. Die<br />
Ruderanlage befindet sich steuerbords<br />
und weist Schwächen auf.<br />
Die Stützen der Windschutzscheibe<br />
behindern die Sicht und der glänzende<br />
Plastikbezug des Kartenfachs<br />
blendet bei Sonnenlicht. Einige<br />
Kontrollknöpfe wie z.B. diejenigen<br />
für die Strahlruder sind hinter dem<br />
Steuerrad versteckt, das auch die<br />
<strong>Motor</strong>enschaltfläche halb verdeckt.<br />
Da scheint alles aus Platzgründen<br />
zusammengedrängt worden zu sein<br />
auf Kosten der Übersichtlichkeit.<br />
Die Gestaltung des Steuerstandes<br />
auf der Flybridge ist viel besser gelungen.<br />
Die Sitzgelegenheit ist aber<br />
optimal so platziert, dass beim Bewegen<br />
keiner den andern stört.<br />
Unterkunft<br />
In der Unterkunft bilden die Spiegel<br />
den Blickfang und die Einrichtung<br />
ist sanfter mit Teppichen und<br />
entsprechenden Möbeln. Die<br />
Hauptkabine liegt mittschiffs, mit<br />
der Schlafzone backbords und dem<br />
Bad steuerbords. Vom Bett aus sieht<br />
man leider nicht aus dem Fenster,<br />
sondern auf die Gegenseite. In den<br />
beiden Badzimmern dieser Kabine<br />
und der VIP-Kabine fällt das separate<br />
Toilettenabteil positiv auf sowie<br />
die grosszügig bemessenen Duschen.<br />
Nur der hohe Tritt in die Dusche<br />
der Hauptkabine könnte sich<br />
nachts als gefährlich erweisen. Zwischen<br />
diesen zwei Kabinen liegt<br />
eine nach Steuerbord versetzte<br />
Zweierkabine, ebenfalls mit anschliessendem<br />
Bad. Im Durchgang<br />
befindet sich ein Wäscheschrank<br />
mit Waschmaschine und Trockner.<br />
Bei den Treppen ist das Vakuum-<br />
System untergebracht. Anschliessend<br />
an die Hauptkabine gibt es einen<br />
begehbaren Schrank als Garderobe<br />
oder Abstellraum.<br />
Leistung<br />
Die Squadron zeigt eine sehr gute<br />
Leistung. Ein Doppel-MAN-10-<br />
Zylinder-Diesel liefert den Antrieb<br />
für die 65 und da 1100 PS zur Verfügung<br />
stehen, gibt es genug Fahrvermögen.<br />
Sogar bei vollem Treibstoff-<br />
und Wassertank erreichten<br />
wir mühelos eine Geschwindigkeit<br />
von bis zu 32 Knoten, so dass man<br />
bei leichterer Ladung etwa 35 Knoten<br />
schaffen dürfte. Die 65 scheint<br />
den ganzen Tag lang mit 28 Knoten<br />
fahren zu können, was für jegliche<br />
<strong>Motor</strong>yacht eine flotte Marschfahrt<br />
bedeutet. Bei der Testfahrt im Solent,<br />
einem Meerarm des Ärmelkanals,<br />
herrschte ziemlich raue See, da<br />
ein frischer Wind gegen die starke<br />
Strömung wehte. Unter solchen Bedingungen<br />
bestehen nur die besten<br />
Boote, aber die 65 konnte bei voller<br />
Geschwindigkeit in die Wellen fahren.<br />
Allerdings spürte man die<br />
Wucht der gegen den Rumpf schlagenden<br />
Wellen. Bei noch höherem<br />
Wellengang müsste man sicher die<br />
Geschwindigkeit drosseln, aber<br />
noch kam die 65 sehr souverän voran<br />
und schnitt auch vor dem Wind<br />
gut ab. Im Yachthafen war dann alles<br />
unter Kontrolle dank den kräftigen<br />
Bug- und Heckstrahlrudern,<br />
die es erlauben, den Schiffsrumpf<br />
genau in die gewünschte Richtung<br />
zu bringen. Ein gutes Merkmal dieser<br />
Yacht ist, dass sie Vertrauen einflösst<br />
und man so auch von unwirtlichen<br />
Bedingungen nicht eingeschüchtert<br />
wird. Das ist typisch für<br />
britische Yachten, zweifellos, weil<br />
sie entworfen werden, um dem<br />
schlechtesten britischen Wetter zu<br />
trotzen.<br />
Fairline hat einige elegante Lösungen<br />
im Design für dieses neue<br />
Schmuckstück der Squadron-Palette<br />
gefunden. Die 65 ist eine der<br />
wenigen, mit je einem eigenen Bad<br />
ausgestatteten Vier-Kabinen-Yachten<br />
dieser Grösse. Die sowohl für<br />
eine Crew als auch für Gäste benutzbare<br />
Kabine achtern ist besser<br />
eingerichtet als eine durchschnittliche<br />
Heckkabine und für einmal<br />
auch leicht zugänglich. Daneben<br />
sind auch die Hauptkabine mittschiffs<br />
und die vordere VIP-Kabine<br />
austauschbar punkto Raum, Qualität<br />
und Annehmlichkeiten. Dies ermöglicht<br />
den Einsatz der Squadron<br />
65 als Charter-Yacht oder als Yacht<br />
mit zwei Eignern. Es gibt ebenfalls<br />
eine ausserordentliche Auswahl an<br />
Materialien zur Einrichtung, je<br />
nach Geschmack des Eigners. Einzig<br />
der untere Steuerstand ist etwas<br />
enttäuschend für eine so gute Yacht<br />
und wird hoffentlich bald verbessert.<br />
Als gute Allround-Flybridge-<br />
Yacht besticht sie aber im Design.<br />
Fairline hat für andere Konkurrenten<br />
mit der Squadron 65 einen Meilenstein<br />
gesetzt.<br />
56 SMB MR • 6/2010
Technische Daten<br />
Gesamtlänge<br />
20,41 m<br />
Decksbalken<br />
5,24 m<br />
Tiefgang<br />
1,37 m<br />
Höhe über der Wasserlinie<br />
6,89 m<br />
Trockengewicht<br />
30 000 kg<br />
Treibstoffkapazität<br />
3 542 l<br />
Wasserkapazität<br />
1 074 l<br />
Kojen-Anzahl 6 - 8<br />
Gewählte <strong>Motor</strong>en-Optionen<br />
2 x MAN V10 Diesel ,1100 PS<br />
2 x Caterpillar C-18 Diesel, 1015 PS<br />
Antriebstyp<br />
Wellen und Propeller<br />
Klassifizierung<br />
A<br />
Schiffsarchitekt<br />
Bernard Olesinski<br />
Inneneinrichtung<br />
In House<br />
Bootsbauer<br />
Fairline <strong>Boat</strong>s ltd,<br />
www.fairline.com<br />
<strong>Motor</strong>en-Rotation (U/min) Geschwindigkeit (Knoten) Treibstoffverbrauch (l/h)<br />
1 400 13 139<br />
1 700 17,6 219<br />
1 800 19,2 247<br />
1 900 22,1 279<br />
2 000 24,5 302<br />
2 100 27,2 331<br />
2 200 29 362<br />
2 355 32 420<br />
6/2010 • SMB MR 57
Offshore<br />
F1 H20 China Rundreise<br />
Zur Saisonmitte drehte die UIM F1 H2o World Championship 2010 nach den beiden Läufen in<br />
Europa nun im Land des Lächelns mit drei Grand Prix innerhalb von drei Wochen so richtig auf.<br />
58 SMB MR • 6/2010
Offshore<br />
14ter Grand Prix of China in Linyi<br />
Den Auftakt des Trio’s machte<br />
dabei der vierzehnte Grand<br />
Prix of China vom 02. – 03.<br />
Oktober in Linyi. Rund<br />
70.000 Zuschauer wurden<br />
Zeugen eines packenden Duells<br />
zwischen den beiden Mad<br />
Croc Teamkollegen Alex Carella<br />
und Sami Selio. Wie<br />
schon in St. Petersburg setzte<br />
das Mad Croc Team seine Dominanz<br />
auf der Rennstrecke<br />
fort. Diesmal zeigte jedoch<br />
“Lehrling” Alex Carella seinem<br />
“Meister” Sami Selio was<br />
eine Harke ist und fuhr zu seinem<br />
ersten Sieg in der F1.<br />
Die einzige Gegenwehr für die<br />
beiden führenden Mad Croc<br />
Piloten kam von den Italienern<br />
Francesco Cantando<br />
und Fabio Comparato. Cantando<br />
konnte sich schließlich<br />
den verbleibenden Podiumsplatz<br />
in Linyi sichern und damit<br />
seine Stellung in der WM-<br />
Wertung weiter ausbauen. Mit<br />
einem <strong>Motor</strong>schaden schied<br />
der einzige Deutsche im Feld,<br />
der Neustädter Fabian Kalsow,<br />
bereits vorzeitig aus dem<br />
Rennen aus. Überschattet<br />
wurde das Rennen von zwei<br />
Gelbphasen. Für die Nr. 1<br />
sorgte Tomas Cermak vom<br />
Team Nautica mit einem<br />
spektakulären Überschlag in<br />
Runde 24 und Nr. 2 war dann<br />
Davide Padovan vom Rainbow<br />
Team. Padovan leistete<br />
sich in Runde 32 einen heftigen<br />
Dreher mit dem Resultat,<br />
dass das Rennen in der Gelbphase<br />
beendet wurde.<br />
6/2010 • SMB MR 59
Offshore<br />
15ter Grand Prix of China in Liuzhou<br />
Keine zwei Wochen später<br />
ging es schon in die Runde Nr.<br />
zwei. Auf dem Liu Fluss in Liuzhou<br />
meldete sich der Weltmeister<br />
von 2008, Jay Price<br />
vom Team Qatar, eindrucksvoll<br />
mit einem Sieg vor Thani<br />
Al Qamzi vom Team Abu<br />
Dhabi zurück. Der US-Amerikaner<br />
holte sich vor tausenden<br />
begeisterter Zuschauer<br />
seinen ersten Saisonsieg und<br />
übernahm damit die Führung<br />
in der Fahrerwertung.<br />
Den zweiten Platz holte sich<br />
Thani Al Qamzi vom Team<br />
Abu Dhabi, der damit zum<br />
zweiten Mal in dieser Saison<br />
auf dem Podium stand. Al<br />
Qamzi war von Platz drei aus<br />
ins Rennen gegangen und<br />
hatte beständige Rundenzeiten<br />
abgeliefert. Erst gegen<br />
Ende des Rennens ließ er es<br />
ruhiger angehen und wurde<br />
dafür mit 15 wertvollen Punkten<br />
für die Meisterschaft belohnt.<br />
„Es war für uns heute<br />
sehr wichtig auf das Podium<br />
zu kommen und ich bin froh,<br />
das Rennen beendet zu haben“,<br />
so Thani Al Qamzi.<br />
„Jetzt können wir den Erfolg<br />
mit in das nächste Rennen<br />
nach Shenzhen nehmen, ein<br />
Rennen was ich wirklich gerne<br />
habe. Es wird großartig<br />
werden“.<br />
Den verbleibenden Podiumsplatz<br />
holte sich erneut der Italiener<br />
Francecso Cantando,<br />
der sich trotz eines gebrochenen<br />
Propellers noch mit 44,79<br />
sek. Rückstand auf Jay Price<br />
auf den dritten Platz retten<br />
konnte und so zum dritten<br />
Mal in dieser Saison in den<br />
Top-Drei landete. Für die<br />
Meisterschaftswertung bedeutet<br />
das für Cantando mit<br />
39 Punkten ebenfalls Platz<br />
drei. Der Schwede Pierre Lundin<br />
zeigte ein großartiges<br />
Rennen und kam am Ende auf<br />
Rang vier ins Ziel, seinem bisher<br />
besten Saisonergebnis.<br />
Lundin hatte sich zuvor für<br />
den „Heim Grand Prix“ seines<br />
CTIC China Team auf Platz<br />
acht qualifiziert. Fabian Kalsow<br />
trat nach dem <strong>Motor</strong>schaden<br />
beim GP in Linyi<br />
nicht mehr an. Er nahm ein<br />
Angebot des neuen Skydive<br />
Dubai Teams an und vermietete<br />
sein Boot an den amerikanischen<br />
Neueinsteiger Tim<br />
Seebold, der es damit auf Anhieb<br />
auf Platz fünf schaffte.<br />
Die Doppelsieger der beiden<br />
vorausgegangenen Rennen,<br />
Sami Selio und Alex Carella<br />
vom Mad Croc Team, erwischten<br />
in Liuzhou einen<br />
schlechten Tag. Linyi Überraschungssieger<br />
Alex Carella<br />
ging nach einer Strafzeit für<br />
einen Frühstart von der achtzehnten<br />
Position in das vierte<br />
Saisonrennen, konnte sich bis<br />
zum sechsten Platz vorfahren<br />
und so zumindest noch Punkte<br />
für sich und das Mad Croc<br />
Team sichern. Sein Teamkollege<br />
Sami Selio fiel bereits in<br />
der zweiten Runde auf Platz<br />
dreizehn liegend aus. Durch<br />
den Ausfall rutschte er mit 35<br />
Punkten in der Fahrerwertung<br />
auf den fünften Platz ab.<br />
60 SMB MR • 6/2010
Offshore<br />
16ter Grand Prix of China in Shenzhen<br />
Kurz vor einer Absage stand<br />
dann das Abschlussrennen am<br />
24. Oktober in Shenzhen. Taifun<br />
Megi war mit Windgeschwindigkeiten<br />
von über 180<br />
km/h immer näher gerückt<br />
und die Veranstalter befürchteten,<br />
das Rennen aus Sicherheitsgründen<br />
absagen zu müssen.<br />
Erst im letzten Moment<br />
drehte Megi schließlich bei und<br />
der sechzehnte Grand Prix of<br />
China konnte doch noch mit<br />
einem verkürzten Programm<br />
stattfinden und bot eines der<br />
bislang packendsten Rennen<br />
der Saison. Schon die Startaufstellung<br />
für die fünfte Runde<br />
zur UIM F1 H2o World Championship<br />
2010 war ungewöhnlich.<br />
Auch wenn mit Ahmed Al Hameli<br />
einer der Top-Piloten auf<br />
der Pole Position stand, waren<br />
die folgenden fünf Plätze von<br />
Piloten belegt, die sonst nicht<br />
dort zu finden sind. Die Piloten,<br />
die üblicherweise auf den<br />
vorderen Plätzen zu finden<br />
sind, wie Price, Selio, Carella<br />
und Al Qamzi, waren an das<br />
Ende der Startaufstellung gerutscht,<br />
nachdem sie während<br />
des Qualifyings ihre Maschinen<br />
getauscht hatten. Der<br />
Trend setzte sich dann auch<br />
beim Rennen fort. Während<br />
sich die bisherigen “Frontmänner”<br />
von hinten durch das<br />
Feld kämpfen mussten, machten<br />
sich an der Spitze Ahmed Al<br />
Hameli gefolgt von Francesco<br />
Cantando und Philippe Chiappe<br />
auf und davon. Mit der Zielflagge<br />
vor Augen fiel Al Hameli<br />
dann mit einem kapitalen <strong>Motor</strong>schaden<br />
aus und Cantando<br />
erbte seinen ersten Saisonsieg.<br />
Riesig war das Spektakel für die<br />
unzähligen Zuschauer, die ihre<br />
Lokalmatadore Philippe Chiappe<br />
und Pierre Lundin vom<br />
CTIC China Team danach auf<br />
den verbleibenden Podiumsplätzen<br />
feiern konnten. Erst auf<br />
dem vierten und fünften Platz<br />
folgten Sami Selio und Alex Carella<br />
vom Mad Croc Team.<br />
Thani Al Qamzi vom Team<br />
Abu Dhabi vervollständigte die<br />
Top-Six in Shenzhen. Tim Seebold<br />
kam im Boot von Fabian<br />
Kalsow auf den siebten Platz.<br />
Die Norwegerin Marit Stromoy<br />
vom Team Azerbaijan<br />
hielt sich lange auf Platz fünf,<br />
wurde dann aber von Thani Al<br />
Qamzi und Tim Seebold auf<br />
den achten Platz durchgereicht.<br />
Fabio Comparato und Jonas<br />
Andersson vervollständigten<br />
die Top-Ten des Rennens. Für<br />
das Qatar Team war es ein<br />
mehr als enttäuschender Sonntag.<br />
Nach <strong>Motor</strong>enproblemen<br />
beim Qualifying folgte im Rennen<br />
der nächste Tiefschlag für<br />
Jay Price. Vom Startplatz 15 aus<br />
ging der Mann aus New Orleans<br />
/ Louisiana mit einem<br />
neuen DAC Rumpf ins Rennen.<br />
Trotz einer unbequemen<br />
Sitzposition konnte Price mit<br />
dem neuen Boot vier Plätze<br />
beim Start gutmachen. Doch<br />
schon in der vierten Runde<br />
drehte er sich und knallte mit<br />
dem Boot von Marco Gambi<br />
zusammen. „Ich habe hart gekämpft<br />
und eine enge Linie gewählt.<br />
Doch bei dem Turn ging<br />
mir dann der Platz aus“, so Price.<br />
„Das ist Rennsport wie ich<br />
ihn mag. Meine Rippen fühlen<br />
sich allerdings ein wenig mitgenommen<br />
an. Es war die Chance<br />
das neue Boot auf einem<br />
kurzen Kurs einzusetzen. Es<br />
mag nicht die richtigste Entscheidung<br />
gewesen sein, aber<br />
wir werden daran arbeiten und<br />
versuchen, das Boot weiter<br />
nach vorne zu bringen“.<br />
In der Meisterschaftswertung<br />
übernahm Francesco Cantando<br />
die Führung von Jay Price,<br />
der durch den Ausfall auf Platz<br />
zwei zurückfiel. Ihm dicht auf<br />
den Fersen sind Mad Croc<br />
Newcomer Alex Carella, Thani<br />
Al Qamzi und Sami Selio. Alle<br />
fünf Piloten liegen noch in unmittelbarer<br />
Schlagdistanz zum<br />
WM-Titel 2010 und es stehen<br />
Ende November noch drei<br />
Grand Prix im Mittleren Osten<br />
aus. Hier beginnt der Grand<br />
Prix Reigen am 26. - 27. November<br />
in Doha / Qatar, gefolgt<br />
von den beiden finalen<br />
Grand Prix Anfang Dezember<br />
in Abu Dhabi und Sharjah in<br />
den Vereinigen Arabischen<br />
Emiraten.<br />
6/2010 • SMB MR 61
UIM F1 H2o WM Wertung<br />
(5 von 8 GP)<br />
1) Francesco Cantando (ITA) 59 Punkte<br />
2) Jay Price (USA) 48 Punkte<br />
3) Alex Carella (ITA) 47 Punkte<br />
4) Thani Al Qamzi (VAE) 44 Punkte<br />
5) Sami Selio (FIN) 44 Punkte<br />
6) Pierre Lundin (SWE) 33 Punkte<br />
62 SMB MR • 6/2010
6/2010 • SMB MR 63
Rückblick<br />
UIM GPS Weltmeisterschaft 2010<br />
Sprung in eine neue Zukunft.<br />
Nicht nur auf der sportlichen Seite liegt eine turbulente Saison hinter Powerboat GPS World<br />
Championship.<br />
von Sven Sieveke<br />
Schon früh hatte die Powerboat P1 Ltd., die Organisatoren<br />
der Powerboat P1 WM, im vergangenen Jahr ihren<br />
Terminkalender für 2010 verkündet. Den Auftakt sollte<br />
dabei der Croatian Grand Prix of the Sea im Rahmen<br />
der Split <strong>Boat</strong> Show machen. Doch kurz vor dem Start<br />
der Meisterschaft überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst<br />
sagte man den vollmundig angekündigten Croatian<br />
Grand Prix ab, da der lokale Veranstalter seine Verpflichtungen<br />
gegenüber der P1 nicht einhalten konnte<br />
und kurz danach verkündete der Vorsitzende der Powerboat<br />
P1 Ltd., Asif Rangoonwala, das vorläufige Aus<br />
für die Powerboat P1 Weltmeisterschaft. Doch der<br />
Schock für die über 20 Teams der Powerboat P1 WM,<br />
die plötzlich ohne Promoter und Organisator dastanden,<br />
währte nur kurz. In Zusammenarbeit mit dem<br />
<strong>Motor</strong>bootweltverband UIM wurden die ersten Gespräche<br />
mit den einzelnen Veranstalter geführt.<br />
Grand Prix of the Sea in Yalta / Ukraine<br />
Vom 07. - 09. Mai war es dann soweit. Unter der Regie<br />
des Belgiers Jean-Marie Van Lancker hatten die Teams<br />
und die UIM eine neue Serie auf die Beine gestellt. Neu<br />
ist dabei war allerdings nur der Name - Powerboat GPS<br />
World Championship. Die Champions blieben dieselben.<br />
Das zeigte der Neuanfang der Meisterschaft beim<br />
Ukrainian Grand Prix of the Sea vom 07. - 09. Mai in<br />
Yalta. Sechzehn Teams waren ans Schwarze Meer gereist<br />
um dort die ersten beiden Rennen im gewohnten Powerboat<br />
P1 Format zu bestreiten. Gewohnt dann auch<br />
das Bild am Ende des GP Wochenendes – auf den Top-<br />
Platzierungen der beiden Kategorien standen mit dem<br />
amtierenden P1 Champion Giancarlo Cangiano in der<br />
“SNAV Kiton” und der “Metamarine -Foresti & Suardi”<br />
von Marco Pennesi und Giampaolo Montavoci in der<br />
Evolution und der “Baia Attolini” und der “Big Sergio”<br />
in der SuperSport Kategorie ausschließlich italienische<br />
Teams. Die verbleibenden Podiumsplätze gingen an die<br />
belgischen Teams “Furnibo” (Evolution) und “Spirit of<br />
Belgium” (Super-Sport). Neben viel Lob für die Bereitschaft<br />
der Teams weiterzumachen, gab es auch hervorragende<br />
Noten für die Organisatoren des Grand Prix.<br />
Damit hat die P1 den ersten Sprung in eine neue Zukunft<br />
geschafft.<br />
Grand Prix of the Sea in Malta<br />
Dass das neue Konzept und die Führung der Meisterschaft<br />
schon gut funktionierten, das zeigte die zweite<br />
Runde der Meisterschaft vom 11. - 13. Juni in Malta. Bei<br />
den Teams lagen bei der siebten Auflage des Malta<br />
Grand Prix of the Sea die Hoch’s und Tief’s dagegen<br />
dicht beieinander und einige der bisherigen Favoriten<br />
mussten ihre Saisonstrategie nach dem Wochenende<br />
gründlich umstellen. Trotz relativ guter Bedingungen<br />
mit reichlich Sonne, einem leichten Schwell und einer<br />
kräftigen Brise erwies sich der Malta Grand Prix, der<br />
zum ersten Mal im Urlaubsort Sliema und nicht wie bisher<br />
im Grand Harbour von Valletta angesiedelt war, für<br />
einige der 14 angetretenen Teams schwieriger als erwartet.<br />
Besonders hart traf es den Klassenprimus “SNAV<br />
Kiton”. Weltmeister Giancarlo Cangiano und Luca Formelli<br />
Fendi wollten nach ihrem Sieg in Yalta erneut groß<br />
rauskommen. Doch die Italiener leisteten sich gleich am<br />
Anfang einen heftigen Dreher und fielen mit dessen Folgen<br />
gleich zweimal aus. Ohne einen einzigen Punkt fiel<br />
die “SNAV Kiton” damit auf Platz drei der Meisterschaft<br />
zurück. Während sich die belgische “Furnibo” zumindest<br />
noch mit einem Sieg im Sprintrennen auf Platz<br />
zwei der Meisterschaft halten konnte, stürmten Marco<br />
Pennesi und Giampaolo Montavoci mit der „Metamarine<br />
- Foresti & Suardi“ in Malta im Eilzug - Tempo unangefochten<br />
dem Grand Prix Sieg entgegen und übernahmen<br />
die WM - Führung vor der “Furnibo” und der<br />
“SNAV Kiton”.<br />
Für eine kleine Sensation in Malta sorgte das deutsche<br />
Searex Team mit einer überarbeiteten “Cranefields<br />
Wine”. Nach dem vierten Platz in Yalta folgten für Siegfried<br />
“Sigi” Greve und seinen neuen Throttleman Douglas<br />
Verbanck in Malta nun die ersten Podiumsplatzierungen.<br />
Schon bei ihrem ersten gemeinsamen Rennen<br />
landete das neue deutsch/belgische Duo auf einem vierten<br />
Platz. Beim Endurance Rennen legten Greve / Verbanck<br />
dann noch einen drauf und fuhren sich mit einem<br />
fehlerfreien Rennen auf den zweiten Platz. In der<br />
SuperSport Kategorie waren es erneut die Vize-Champions<br />
und Meisterschaftsfavoriten in der „Baia Attolini“,<br />
die mit einem fehlerfreien Leistung vor den Newcomer<br />
Teams “Seagull Chaudron” und “Karelpiu”, ihren zweiten<br />
Sieg in Folge holen konnten.<br />
Grand Prix of the Sea in Poltu Quatu / Sardinien<br />
Diesel geht nicht – das war bislang die einhellige Meinung<br />
über die Möglichkeit den Titel in der Evolution<br />
Kategorie der GPS Weltmeisterschaft holen zu können.<br />
Zu eng die Kurse, zu schwer die Dieselboote. Auch in Sachen<br />
Beschleunigung waren die Diesel stets im Nachteil<br />
und bislang behaupteten sich in der Meisterschaft die<br />
64 SMB MR • 6/2010
Boote mit V8 oder V10 Benzinmotoren und sammelten<br />
Siege und Titel ein. Doch beim dritten Lauf zur GPS<br />
Weltmeisterschaft 2010 vom 09. - 11. Juli in Poltu Quatu<br />
zeigten die Italiener Marco Pennesi und Giampaolo<br />
Montavoci mit der “Metamarine - Foresti & Suardi” der<br />
versammelten Benzinerkonkurrenz zum zweiten Mal in<br />
Folge das mächtige Heck. Getreu dem Motto “Geht<br />
nicht gibt’s nicht” hatte Pennesi unermüdlich in seiner<br />
Werft in San Benedetto del Tronto weiter an der Verbesserung<br />
seiner “Metamarine - Foresti & Suardi” gearbeitet.<br />
Mit Erfolg wie sich in Poltu Quatu zeigte. Lagen die<br />
engsten Verfolger “Furnibo” und die amtierenden<br />
Champions “SNAV Kiton” nach dem Diesel-Sieg in<br />
Malta noch in Schlagdistanz, so bauten Pennesi und<br />
Montavoci ihre Meisterschaftsführung in Sardinien nun<br />
bei optimalen Bedingungen mit einem weiteren Grand<br />
Prix Sieg weiter aus. Um die Plätze dahinter rangeln sich<br />
angeführt von der “Furnibo” noch die “SNAV Kiton”, die<br />
“Lucas Oil” und die “Cranefields Wine”, die mit den<br />
schweren Bedingungen vor Sardinien haderten und nur<br />
gemischte Resultate einfahren konnten und nun in der<br />
Meisterschaft etwas abgeschlagen hinter der “Metamarine<br />
- Foresti & Suardi” enger zusammenrücken.<br />
Grand Prix of the Sea in Bacoli / Italien<br />
Als Austragungsort für die vierte Runde zur GPS Weltmeisterschaft<br />
2010 standen mit Portugal, Schweden, Italien<br />
und Belgien gleich mehrere Kandidaten zur Auswahl.<br />
Das Rennen machte am Ende italienische Bacoli,<br />
in der Nähe von Neapel. Vom 03. - 05. September gingen<br />
die Teams dort in den vorletzten Lauf ihrer Weltmeisterschaft,<br />
beim dem nicht ganz überraschend bereits<br />
die Entscheidungen im Titelkampf fielen. So nahmen<br />
Giampaolo Montavoci und Marco Pennesi mit ihrer<br />
“Metamarine - Foresti & Suardi” vorzeitig die<br />
Spannung aus der Meisterschaft und sicherten sich mit<br />
einem weiteren Sieg den WM-Titel in der Evolution Kategorie.<br />
Mit zwei guten Resultaten sicherte sich die<br />
“Ukrainian Spirit” und die “SNAV Kiton” die verbleibenden<br />
Podiumsplätze in Bacoli.<br />
Wie bei den Evolution Teams konnte sich auch in der<br />
Super-Sport Kategorie ein italienisches Team vorzeitig<br />
den Titel sichern. Stefano Acanfora, Renato Guidi und<br />
Vittorio Foglia Manzillo konnten mit zwei zweiten Plätzen<br />
den Grand Prix Sieg in Bacoli holen und so eine uneinholbare<br />
Führung herausfahren. Die Siege in den beiden<br />
Rennen teilten sich das ukrainischen “Seagull<br />
Chaudron” Team, das damit zum ersten Mal auf dem<br />
obersten Podiumsplatz stand, und die Lokalmatadore<br />
Giuseppe und Antonio Schiano di Cola und Francesco<br />
Calo in der “Karelpiu”.<br />
Grand Prix of the Sea in Syracusa / Italien<br />
Mit dem fünften Grand Prix of the Sea unter der Flagge<br />
der GPS Serie endete dann vom 17. - 19. September in<br />
Syracusa auf Sizilien die Saison 2010. Vor der pittoresken<br />
Kulisse von Syracusa gaben die Teams der Evolution<br />
und SuperSport Kategorie noch einmal alles, auch<br />
wenn bei einigen die Luft nach der vorzeitigen Titelentscheidung<br />
in Bacoli bereits etwas raus war. So war es<br />
nicht verwunderlich, das sich die neuen Champions in<br />
der Evolution Kategorie, die “Metamarine - Foresti &<br />
Suardi”, zurückhielten und mit einem dritten Platz begnügten,<br />
während der scheidenden Weltmeister Giancarlo<br />
Cangiano mit der “SNAV Kiton” seiner erfolglosen<br />
Titelverteidigung mit einem zweiten Platz nur hinterher<br />
fahren konnte. Den GP Sieg holte sich die belgische<br />
“Furnibo”, die beiden Rennen klar dominierte und damit<br />
am Ende hinter der “SNAV Kiton” auf den dritten<br />
Platz der Weltmeisterschaft kam.<br />
Die neuen SuperSport - Weltmeister in der “Baia Attolini”<br />
kamen beim Finale lediglich auf einen vierten Platz.<br />
Dem Team ging offenbar nach dem vorzeitigen Gewinn<br />
des WM-Titels in Bacoli ein wenig die Luft aus und man<br />
begnügte sich mit der bloßen Zielankunft. Den Grand<br />
Prix der Klasse holten sich Alfredo Amato und Alfredo<br />
Nuzzo, die mit ihrer “Big Sergio” erst in der zweiten Saisonhälfte<br />
aufgedreht hatten. Immerhin reichte es dadurch<br />
noch zur Vize-Meisterschaft. Platz drei in der SuperSport<br />
Kategorie ging an die ukrainische “Seagull<br />
Chaudron”, die sich in ihrer ersten Saison von Rennen<br />
zu Rennen verbessern konnte. Beste Neueinsteiger der<br />
Saison wurde das neapolitanische “Karelpiu” Team, das<br />
mit insgesamt drei Siegen und weiteren Podiumsplatzierungen<br />
auf den vierten Platz der Meisterschaft vorrücken<br />
konnten.<br />
Für die GPS Serie endete damit eine äusserst schwierige<br />
Saison, die es nicht nur auf dem sportlichen Sektor in<br />
sich hatte.<br />
6/2010 • SMB MR 65
Markt<br />
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Breite<br />
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Gewicht<br />
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Modell-Jahr 2000<br />
Betriebsstunden -<br />
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66 SMB MR • 6/2010
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Breite<br />
2.18 m<br />
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Länge<br />
5'30 m<br />
Breite<br />
2.10 m<br />
Gewicht<br />
1'070 Kg<br />
Modell-Jahr 1992<br />
Betriebsstunden ca.250 Std.<br />
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6/2010 • SMB MR 67
Maritime Ferien<br />
Die Stadt Kaliningrad<br />
68 SMB MR • 6/2010
6/2010 • SMB MR 69
Maritime Ferien<br />
Kaliningrad, bis 1946 Königsberg, ist die Hauptstadt der Oblast Kaliningrad,<br />
einer russischen Exklave zwischen Polen und Litauen an der Ostsee.<br />
von Michael Torkan, Yury Klimenko<br />
Fotos: Dmitry Omelianovitch<br />
Die Stadt ist einVerkehrsknotenpunkt sowie ein Wirtschafts-<br />
und Kulturzentrum mit Hochschulen, drei<br />
Universitäten, Forschungsinstituten, Theatern und<br />
Museen. Kaliningrad hat rund 42’3000 Einwohner.<br />
Kaliningrad ist die westlichste Großstadt Russlands.<br />
Sie befindet sich im Westen der Oblast Kaliningrad am<br />
Fluss Pregel, der durch Kaliningrad fließt und westlich<br />
der Stadt ins Frische Haff mündet. Dieses seinerseits<br />
wird durch die schmale Halbinsel der Frischen Nehrung<br />
von der Ostsee abgegrenzt. Der Kaliningrader<br />
See-Kanal verbindet die Stadt mit dem 48 Kilometer<br />
entfernten Baltijsk (Pillau) und mit dem offenen Meer.<br />
Bis zum Ostseestrand sind es 20-30 km.<br />
Im Jahre 1255 begann der Orden der Kreuzritter auf<br />
70 SMB MR • 6/2010
dem Gebiet der heidnischen Preußen eine Festung zu<br />
bauen, um die die Stadt mit der Zeit gewachsen ist. Zuerst<br />
gab es hier keine einheitliche Stadt. Sie wurde allmählich<br />
gebaut und schloss dabei drei selbständige<br />
Städte ein. 1724 wurden diese drei Städte Altstadt, Loebenicht<br />
und Kneiphof offiziell in einer Stadt vereinigt,<br />
die den Namen Königsberg bekommen hat. Vieles hat<br />
die Stadt im Verlaufe der Geschichte erlebt: Kriege im<br />
Mittelalter, den Krieg gegen Napoleon, Epidemien,<br />
den Ersten Weltkrieg, den Faschismus und den Zweiten<br />
Weltkrieg.<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das<br />
Schicksal Ostpreußens von den Ländern der Anti-Hitler-Koalition<br />
entschieden. Gemäss dem Beschluss der<br />
Potsdamer Konferenz hat man einen Drittel Ostpreußens<br />
mit der Hauptstadt Königsberg an die ehemalige<br />
UdSSR übergeben. 1946 wurde Königsberg in Kaliningrad<br />
umbenannt. Von diesem Moment an begann die<br />
sowjetische Periode der Entwicklung der altertümlichen<br />
Stadt. Viel Zeit war nötig, um sie praktisch aus<br />
den Ruinen wiederaufzubauen.<br />
Heutzutage stossen in der Stadt Kaliningrad Merkmale<br />
einer russischen Stadt mit denjenigen einer deutschen<br />
Stadt auf überraschende Weise zusammen. Die<br />
deutsche und die russische Geschichte wurden hier<br />
über die Zeit hinweg verwoben und haben neue Formen<br />
herausgebildet. Freilich blieb hier vom historischen<br />
Erbe nicht viel übrig: der erbarmungslose Zahn<br />
der Zeit und die Zerstörung des Zweiten Weltkrieges<br />
schonten den altertümlichen Kern der Stadt nicht.<br />
Nichtsdestoweniger kann die Stadt wie früher ihre Gäste<br />
überraschen und erfreuen. Zum Beispiel beeindrucken<br />
der Kaliningrader Zoo und der Botanische<br />
Garten, wo man eine seltene Verbindung von zoologischer<br />
Diversität und landschaftlichem Design findet.<br />
Die Denkmäler, die in den letzten Jahren errichtet<br />
wurden, charakterisieren die neue Epoche im Leben<br />
der Stadt Kaliningrad. Man wollte das Verständnis für<br />
die beständigen, kulturellen Werte erhalten. Dazu gehören<br />
ein Denkmal für den Dichter A.S. Puschkin<br />
(1993), für den russischen Zaren Peter I., der mehrfach<br />
6/2010 • SMB MR 71
Maritime Ferien<br />
in Königsberg zu Besuch war, und für den Baron<br />
Münchhausen. Und natürlich das Denkmal für Immanuel<br />
Kant, das der Berliner Bildhauer Christian Rauch<br />
1857 erschaffen hat. Während des Krieges ist die Statue<br />
verlorengegangen, ist aber vom deutschen Bildhauer<br />
D. Haake vor kurzem ersetzt worden. 1992 hat man<br />
das Kant-Denkmal von neuem an seinem ehemaligen<br />
Standort gegenüber dem erhalten gebliebenen Gebäude<br />
der Universität aufgestellt. An der Stelle, wo ursprünglich<br />
auf der Kneiphofinsel die Universität Albertina<br />
stand, ist heute auch die Nachbildung der Statue<br />
von Herzog Albrecht von Preußen zu sehen, die ebenfalls<br />
im Krieg vernichtet wurde.<br />
Die Bewohner bemühen sich sorgfältig darum, das<br />
künstlerische und architektonische Erbe wie zum Beispiel<br />
die städtischen Tore, die zahlreichen Cottages<br />
und die Kirchen zu bewahren. Allmählich lässt die<br />
Stadt die wertvollsten Architektur-Denkmäler wieder<br />
restaurieren. Eines davon und das berühmteste ist der<br />
Dom. Im Altarteil sind die Herrscher Preußens der Dynastie<br />
Hohenzollern begraben. Laut der Chronik des<br />
Ordens wurde der Grundstein für die Kathedrale 1297<br />
gelegt, der offizielle Baubeginn fand 1333 statt. Nach<br />
einer Urkunde von 1335 ist der Dom dem Heiligen<br />
Leichnam des Herrn Jesu Christi und der glorreichen<br />
Jungfrau, seiner Mutter Maria, und allen Heiligen geweiht.<br />
Heute wird die Kathedrale wieder zum Zentrum des<br />
kulturellen Lebens der Stadt. Im Dom wurde die größte<br />
Orgel Osteuropas eingebaut, hier finden Konzerte<br />
und andere kulturelle Ereignisse sowie auch Gottesdienste<br />
zu besonderen Anlässen statt.<br />
Die Beliebtheit bei den Touristen erwarb sich die<br />
Dom-Insel noch aus einem anderen Grund: An einer<br />
Wand der Kathedrale befindet sich die Grabstätte von<br />
Immanuel Kant. Der Philosoph Kant und Königsberg<br />
gehören zusammen. Sein ganzes Leben hat der Gelehrte<br />
in dieser Stadt verbracht und sich mit der Wissenschaft<br />
beschäftigt. Er liebte und kannte seine Stadt wie<br />
kaum ein anderer. Dank Kant nannte man Königsberg<br />
«die Stadt der reinen Vernunft».<br />
Die Farben, die in der Stadt Kaliningrad vorherrschen,<br />
sind rot und grün. Rot ist die Farbe der<br />
Dachziegel und des Ziegelmauerwerkes, grün das<br />
im Überfluss vorhandene Laub der Bäume in den<br />
Straßen. Immerhin kommen auf jeden Einwohner<br />
Kaliningrads 100 Quadratmeter Grünanlagen.<br />
Zum Vergleich kommt zum Beispiel in London<br />
durchschnittlich auf einen Einwohner nur ein Quadratmeter<br />
Parkfläche. Deshalb erinnert Kalinin-<br />
72 SMB MR • 6/2010
grad eher an einen Park mit exotischen Pflanzen.<br />
Hainbuchen, Linden, rote Ahornbäume, Nussbäume,<br />
Platanen, Buchen, Kastanien, all diese Bäume<br />
erwecken den Eindruck, als ob sie in der ganzen<br />
Welt gesammelt worden wären, um die Stadt zu<br />
schmücken. Und tatsächlich gab es einmal eine solche<br />
Anordnung des Königs: Die Kaufleute waren<br />
verpflichtet, Saatgut seltener Pflanzen nach Königsberg<br />
mitzubringen. Unter ihnen sind sogar sehr altertümliche<br />
und seltene erhalten geblieben, wie<br />
zum Beispiel der japanische Ginkgobaum, der beim<br />
Eingang in den Zoo wächst. Nicht umsonst nennt<br />
man Kaliningrad oft Stadt der Gärten.<br />
Neben der Stadt der Gärten existiert die Stadt der Festungen.<br />
Um sie aufmerksam zu studieren, kann man<br />
zum Beispiel über den Litauischen Wall spazieren. Dabei<br />
gelangt man in das schöne alte Königsberg. Auf der<br />
Fassadentafel der senkrechten, uneinnehmbaren<br />
Wand der Befestigungsanlage kann man die Aufschrift<br />
auf Deutsch lesen: “Bastion Grollmann, XVI-XIX Jh.”.<br />
Der litauische Wall führt Sie zum Königstor hinaus,<br />
das 1765 erbaut und zu Ehren der bedeutendsten Persönlichkeiten<br />
Preußens benannt wurde. Am Königstor<br />
sind die Statuen der Könige Ottokar II., Friedrich I. und<br />
Herzog Albrechts untergebracht. Zum 750jährigen Jubiläum<br />
der Stadt wurde das Tor restauriert. Dazu sind<br />
Restaurateure und Spezialisten aus St. Petersburg und<br />
Archangelsk nach Kaliningrad entsandt worden. Die<br />
Gruppe wurde von einem der führenden Restaurateure<br />
der Petersburger Kunstsammlung Eremitage angeführt.<br />
An den malerischen städtischen Toren prüfte man<br />
noch vor zwei- bis dreihundert Jahren Fahrturkunden<br />
und zog von Reisenden eine spezielle Steuer ein. Jetzt<br />
wird einem dort Kaffee angeboten oder man wird<br />
durch die Ausstellung eines kleinen historischen Museums<br />
geleitet. Wenn man sich mehr für die Zeugen<br />
der ehemaligen Militärmacht interessiert, sollte man<br />
sich auf keinen Fall das Fort No. 5, eines der zahlreichen<br />
Wunder der Befestigungsanlagen des 19. Jahrhunderts,<br />
entgehen lassen. Alle Forts haben einige unterirdische<br />
Stockwerke und bildeten einen Schutzring<br />
um die Stadt. Dank seinen Befestigungsanlagen hieß<br />
Königsberg früher auch Stadt der Festungen.<br />
In einem der altertümlichen Forts befindet sich das<br />
Bernstein-Museum. Die Museumsbestände beleuchten<br />
den ganzen Reichtum des Wissens über den Bernstein.<br />
Eine besondere Erwähnung verdient die Museumskollektion<br />
an Bernstein-Erzeugnissen, wo Muster von<br />
Bernstein-Juwelierarbeiten aus einigen Jahrhunderten<br />
zusammengekommen sind. Die Hauptattraktion dieser<br />
Sammlung bilden die Fragmente des berühmten<br />
Bernsteinzimmers.<br />
Übrigens liegt ein wirkliches, nie gelüftetes Geheimnis<br />
über dem Verschwinden des Bernsteinzimmers. Aus<br />
der Geschichte ist bekannt, dass König Friedrich Wilhelm<br />
I. das Bernsteinzimmer dem russischen Zaren Peter<br />
I. bei einem seiner Besuche in Königsberg geschenkt<br />
hat. Das Geschenk wurde während des Krieges<br />
von den Nazis erbeutet und nach Ostpreußen befördert.<br />
Man hat es im Königlichen Schloss Königsbergs<br />
im Januar 1945 das letzte Mal gesehen, und ab dieser<br />
Zeit verlor sich die Spur dieses einmaligen Kunstschatzes.<br />
Das Rätsel des Verschwindens dieses Weltwunders<br />
regt die Einbildungskraft der Historiker und Forscher<br />
bis heute an. Sein Verschwinden umranken unzählige<br />
Legenden, Vermutungen und Hypothesen. Bis jetzt<br />
dauert in Kaliningrad die Suche nach dem Bernsteinzimmer<br />
an. In den letzten Jahren hat das deutsche Magazin<br />
Spiegel eine der Suchexpeditionen finanziert. Im<br />
Umgang sind Gerüchte über das unterirdische Königsberg<br />
mit seinen Straßen, Häusern und Betrieben,<br />
die die Deutschen bei ihrem Rückzug überflutet haben.<br />
In den Nachkriegsjahren sind sehr viele Erzählungen<br />
über geborgene Schätze entstanden. Die Adresse<br />
konnte ein beliebiges Haus mit einem Keller sein.<br />
Aber kehren wir in die heutige Zeit zurück. Wandern<br />
durch die kleinen Straßen der Stadt ist etwas vom Zauberhaftesten<br />
in Königsberg. Ihre Architektur ist eine<br />
Verbindung der Konstruktionen der früheren und<br />
6/2010 • SMB MR 73
Maritime Ferien<br />
neueren Vergangenheit, die an die talentvollen Baumeister<br />
erinnert, die die Notwendigkeit mit Wirtschaftlichkeit,<br />
die Sparsamkeit mit Attraktivität und<br />
die Realität mit Esprit vereinigen konnten. Hingegen<br />
findet man auch schnell erstellte, oft gesichtslose<br />
Nachkriegsbauten und auch neue Elite-Gebäude im<br />
europäischen Stil. Die Besucher werden angenehm<br />
überrascht sein von der Vielfältigkeit der großen Handelszentren,<br />
modischen Boutiquen und Salons in Kaliningrad.<br />
Die Freizeit geniesst man in den gemütlichen<br />
Kaliningrader Cafés und Bars bei Kaffee oder<br />
Bier im Gespräch mit Freunden.<br />
Oft trifft man in Kaliningrad ungewöhnliche, wenig<br />
bekannte Sehenswürdigkeiten an. Zum Beispiel kann<br />
man das Basrelief Bracherts „Herkules im Kampf mit<br />
dem Löwen“ beim Gebäude der ehemaligen Akademie<br />
der Künste, heutzutage der Schule N° 21, sehen. Das<br />
Basrelief befindet sich unmittelbar über dem Wasserfall<br />
auf der Fassade der Schleusenkammer. Im Hof des<br />
Kaliningrader „Haus des Künstlers“ kann man die<br />
Skulptur „Die Badende“, eine Arbeit des berühmten<br />
Königsberger Bildhauer Stanislaus Cauer (1867-1943),<br />
bewundern.<br />
Wer sich für die Geschichte der Schifffahrt, für die Flora<br />
und Fauna der ozeanischen Tiefen interessiert, kann<br />
nicht am einzigen Ozeanographischen Museum Russlands<br />
vorbeigehen. Während der Führung durchs Museum<br />
können das Planetarium, eine einzigartige<br />
Sammlung von Muscheln und wunderbaren Korallen,<br />
Fischen und übrigen Tiefseebewohnern besichtigt<br />
werden, aber auch ganze Schiffe, einschließlich eines<br />
sowjetischen Unterwasserbootes können bestaunt<br />
werden.<br />
Für diejenigen, die die klassische Musik sehr schätzen,<br />
ertönen regelmässig bezaubernde Orgelmusik und<br />
Sinfonien im Konzertsaal der Philharmonie, in einem<br />
der schönsten Gebäude Kaliningrads, der ehemaligen<br />
Kirche Der Heiligen Familie.<br />
Gegen den Abend zu wird es Zeit, kopfüber in den farbenreichen<br />
Strudel eines der städtischen Festivals einzutauchen<br />
oder sich den Unterhaltungslokalen zuzuwenden.<br />
Den Tag kann man bei einem Abendessen in<br />
einem der zahlreichen Restaurants beenden. Kaliningrad<br />
als Hafenstadt ist reich an Fisch, was auf der Speisekarte<br />
der lokalen Küche angenehm ins Auge fällt.<br />
Es gibt viele attraktive Orte in Kaliningrad und die<br />
Stadt kümmert sich unermüdlich um die Erhaltung<br />
ihres historischen Erbes. Die meisten Einwohner sind<br />
der Meinung, die Gegenwart werde durch die Bewahrung<br />
der Vergangenheit aufgewertet und helfe, eine<br />
würdevolle Zukunft aufzubauen.<br />
Natürlich ist es in Kaliningrad bis zur vollen touristi-<br />
74 SMB MR • 6/2010
schen Entwicklung noch weit. Ein großes und vielleicht<br />
sogar das größte Hindernis für einen selbständigen<br />
Besuch bleibt das Visumproblem. Ausser wenn<br />
man in einer organisierten Gruppe reist, dann wird<br />
dieses Problem durch ein Reisebüro gelöst. Seit neuestem<br />
haben die mit einem Schiff ankommenden Touristen<br />
das Recht, sich drei Tage lang ohne Visum in Kaliningrad<br />
aufzuhalten. Auf jeden Fall ist es für alle Gäste<br />
nützlich zu wissen, dass in der Stadt eine ganze Reihe<br />
von Konsulaten europäischer Länder tätig ist. Das<br />
deutsche Generalkonsulat residiert unter der Adresse:<br />
Leningrader-Straße 4.<br />
www.kaliningrad.diplo.de/Vertretung/kaliningrad/de<br />
Die touristische Infrastruktur Kaliningrads ist im Vergleich<br />
zu anderen europäischen Destinationen noch<br />
schwach. Aber bemerkenswert ist das Streben nach<br />
Verbesserung. Es werden neue Hotels gebaut, da es<br />
noch zu wenige gibt, und die alten Hotels werden modernisiert.<br />
Vor kurzem hat das Staatsoberhaupt, der<br />
gegenwärtige Ministerpräsident Russlands, Wladimir<br />
Putin, das Gebiet Kaliningrad als Pilot-Region, als<br />
Platz der Zusammenarbeit mit der Europäischen Union<br />
bezeichnet. Die Regierung hat also ebenfalls ihre<br />
Pläne bekannt gemacht, hier mit ihrer Unterstützung<br />
eine von sieben neuen, russischen Tourismus-Zonen<br />
zu schaffen.<br />
In der Tat ist die Natur dieser Gegend erstaunlich<br />
schön und grosszügig. Deshalb ist es jedem Touristen,<br />
der in der Stadt und dem Hafen Kaliningrad ankommt<br />
zu empfehlen, auch deren Umgebung und die Meeresküste<br />
zu besuchen. Da gibt es Vieles über die Kaliningrader<br />
Ostseeküste zu erzählen. Vielfältig, malerisch<br />
und einzigartig ist die Landschaft dort: Von vierzig<br />
Meter steilen, schroffen Klippen bei Donskoje (Groß<br />
Dirschkeim) bis zu der nur durch die Avandüne geschützten<br />
Küste auf der Kurischen Nehrung. Der Sandstrand<br />
erstreckt sich hier über 190 Kilometer. Bei<br />
Georgenswalde ist er nur ein schmaler Streifen, bei Jantarnyj<br />
(Palmnicken) und Primorje (Großkuhren) erreicht<br />
er wieder eine Breite von bis zu 150 Metern. Ein<br />
Wunder der Natur sind die vor 6000 bis 7000 Jahren<br />
entstandenen, schmalen Sandstreifen, die Kurische<br />
und die Frische Nehrung, die das stürmische Meer von<br />
den stillen Gewässern des Kurischen und Frischen Haffs<br />
trennen. Ein weiteres Wunder der Natur sind die bis zu<br />
70 Meter hohen Sanddünen auf der Kurischen Nehrung,<br />
die größten in Europa. Vielfältig sind auch die<br />
heilenden Ressourcen dieser Gegend: Mineralwasser,<br />
heilendes Salzwasser, Heilschlamm und Moore, dazu<br />
Meerbäder sowie die gesunde und frische Meeresluft.<br />
In Kaliningrad kann man per Flugzeug, Schiff, Bus<br />
oder Auto eintreffen. Die letztgenannte Option kann<br />
jedoch durch langes Warten in der Schlange an der<br />
Grenze mühsam werden. Meiner persönlichen Meinung<br />
nach ist der bequemste Weg, aus Europa anzureisen,<br />
derjenige mit dem Zug.<br />
Die Fahrt von Berlin nach Königsberg dauert in der<br />
Hochsaison fast 15 Stunden, der Rückweg etwas<br />
mehr als 13 Stunden. Aus Königsberg fährt der Zug<br />
abends um 18.23 Uhr Moskauer Zeit ab und erreicht<br />
morgens kurz nach 8 Uhr den Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen.<br />
Um 21.19 Uhr abends fährt er zurück<br />
und erreicht Königsberg am nächsten Tag um 16.35<br />
Uhr. Die Deutsche Bahn informiert, dass die einfache<br />
Fahrt 2. Klasse 66.80 Euro und 1. Klasse 102.40 Euro<br />
kostet. Der Schlafwagenaufschlag beträgt zirka 30<br />
Euro.<br />
Das ist beinah doppelt so viel, wie die Fahrt im Bus<br />
kostet. Dafür aber reist es sich viel bequemer im<br />
Schlafwagen als im Bus. Auf jeden Fall lohnt es sich,<br />
nach Kaliningrad zu kommen.<br />
6/2010 • SMB MR 75
Markt<br />
Aazopf Bootswerft + Loon-Yachts, Arth<br />
Modell Skibsplast Seamaster 16<br />
Jahrgang 1985<br />
Länge<br />
4.95 m<br />
Breite<br />
2.02 m<br />
Preis<br />
Fr. 9'500.—<br />
Telefon Aazopf: 041 855 31 36<br />
/E-Mail: bootswerft@aazopf.ch<br />
Telefon Loon-Yachts: 041 855 02 02 /E-Mail: info@loonyachts.com<br />
Modell<br />
Polar <strong>Boat</strong>s Polar 820 Express Heckausstieg<br />
Jahrgang 1989<br />
Länge<br />
8.25 m<br />
Breite<br />
3.05 m<br />
Preis Fr. 55’000.—<br />
Telefon Aazopf: 041 855 31 36 /<br />
E-Mail: bootswerft@aazopf.ch<br />
Telefon Loon-Yachts: 041 855 02 02 /E-Mail: info@loonyachts.com<br />
Modell<br />
Princess 30 DS neu mit Heckausstieg<br />
Jahrgang 1983<br />
Länge<br />
9.27 m<br />
Breite<br />
3.35 m<br />
Preis Fr. 45’000.—<br />
Telefon Aazopf: 041 855 31 36 /<br />
E-Mail: bootswerft@aazopf.ch<br />
Telefon Loon-Yachts: 041 855 02 02 /E-Mail: info@loonyachts.com<br />
Bootswerft Rohn AG, Twann<br />
Modell<br />
Finn-Marin Grandezza 29 WA<br />
Jahrgang 2008<br />
Länge<br />
8.94 m<br />
Breite<br />
3.00 m<br />
Preis<br />
Fr. 296'130.—<br />
Telefon: 032 315 11 88 /<br />
E-Mail: info@rohn-boote.ch<br />
Modell Princess 286<br />
Jahrgang 1990<br />
Länge<br />
8.70 m<br />
Breite<br />
3.35 m<br />
Preis<br />
Fr. 51'000.—<br />
Telefon: 032 315 11 88 /<br />
E-Mail: info@rohn-boote.ch<br />
76 SMB MR • 6/2010
Bibliothek<br />
6/2010 • SMB MR 77
Bibliothek<br />
78 SMB MR • 6/2010
Bibliothek<br />
6/2010 • SMB MR 79
ei: Nautic Verlag GmbH<br />
CH-5722 Gränichen<br />
Tel. 062 842 88 80 Fax 062 842 88 81<br />
E-mail: onv@maritim.ch<br />
www.maritim.ch<br />
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“happy landing”<br />
Ich bestelle mit diesem Talon den unten aufgeführten Artikel zuzüglich<br />
Porto+Verpackung inkl. MwSt. Ein Rückgaberecht ist ausgeschlossen.<br />
Band 1 Bieler-Neuenburger-Murtensee + Seekarte........................... Fr. 115.-<br />
Band 2 Zürichsee mit Seekarte und Walensee.................................. Fr. 115.-<br />
Band 3 Vierwaldstättersee mit Seekarte............................................ Fr. 115.-<br />
Band 6 Lago Maggiore d/i mit Seekarte............................................. Fr. 115.-<br />
Seekarte Zürichsee-Walensee-Linthkanal.......................................... Fr. 38.-<br />
Seekarte Juraseen Bieler-Neuenburger-Murtensee mit Aare............. Fr. 38.-<br />
Seekarte Lago Maggiore ...........……………………………………….. Fr. 38.-<br />
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Abo Österreich 1 Jahr € 60.-<br />
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Wassersport Schweiz 360°<br />
<br />
Bodensee-Südufer...........................................................................CHF. 60.-<br />
Zugersee<br />
Bernerseen<br />
Lago di Lugano<br />
Preise inkl. MwSt. + Porto+Verpackung<br />
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80 SMB MR • 6/2010
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