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Die Zeitung für das Kleinbasel<br />
13. bis 21. Juli 2012<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong><br />
äxtra<br />
Interviews, Bilder,<br />
Emotionen<br />
Patrick Stalder<br />
Der Top Secret-Trommler<br />
hat etwa 40 neue Stücke<br />
für seinen ersten Auftritt<br />
eingeübt. Seite 3<br />
Daniel Egloff<br />
Der Tourismusdirektor<br />
sieht das Basel Tattoo als<br />
Geschenk – vor allem für<br />
Touristen. Seite 11<br />
Jim McConduibh<br />
Der Tambourmajor freut<br />
sich auf das Basel Tattoo<br />
und den Schwumm in der<br />
Lieblingsstadt. Seite 15<br />
Gerhard Lips<br />
Der Polizeikommandant<br />
liebt die schöne Mischung<br />
von diversen Uniformen<br />
am Basel Tattoo. Seite 20
Weltklasse<br />
in Basel<br />
Hochkarätige Formationen, originelle Choreografien und die schönste Kaserne der Schweiz<br />
als Kulisse. In diesen Tagen ist Basel zum 7. Mal die Hauptstadt der Pipes and Drums.<br />
Die Basler Kantonalbank unterstützt diesen nationalen Topanlass als Hauptsponsorin.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spass!
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
In fünf Wochen zum Top Secret-Mitglied<br />
Er ist 21 Jahre jung und<br />
gehört bereits zu den besten<br />
Schweizer Tambouren<br />
– der Speditionskaufmann<br />
Patrick Stalder.<br />
Von Markus Knöpfli<br />
Mit der Basler Elite-Tambouren-<br />
Truppe Top Secret Drum Corps<br />
(TSDC) reiste er schon um die<br />
halbe Welt und trat in Berlin,<br />
Hamburg, Interlaken, London,<br />
Moskau, Oslo, Quebec und<br />
Rotterdam auf. Und nun ist der<br />
21-jährige Patrick Stalder also<br />
erstmals auch in Basel dabei. «Ich<br />
freue mich riesig auf das Basel<br />
Tattoo. Ein Auftritt in der eigenen<br />
Heimatstadt ist halt immer noch<br />
das Grösste», sagt der gelernte<br />
Kleinbasler Speditionskaufmann.<br />
Er musste mächtig Gas geben<br />
Das Trommeln hatte Stalder bei<br />
den VKB gelernt, später bei den<br />
Naarebaschi, jene Clique, der<br />
auch Basel-Tattoo-Produzent Erik<br />
Julliard angehört. «Vor zwei Jahren<br />
fragte mich Erik, ob ich bei<br />
Top Secret mitmachen würde»,<br />
berichtet Stalder. Ein herausragender<br />
Tambour war Stalder<br />
damals nicht. Aber motiviert. Er<br />
schaute deshalb mal bei einer Probe<br />
rein. «Ich merkte aber, dass ich<br />
ziemlich Gas geben musste, um<br />
auf dasselbe Niveau zu kommen»,<br />
sagte er. Umso mehr, als das erste<br />
Ziel bereits kurz<br />
bevor stand:<br />
Ein Auftritt am<br />
Eidgenössischen<br />
Tambouren- und<br />
Pfeiferfest 2010<br />
in Interlaken. Er<br />
hatte fünf Wochen<br />
Zeit.<br />
Stalder, der<br />
damals in seinem<br />
Lehrabschlussjahr stand, gab<br />
Gas. Täglich stand er eine Stunde<br />
früher auf als normal, um zu<br />
üben. Auch über Mittag hatte er<br />
sein Trommelböcklein dabei. Und<br />
«Bei Top Secret<br />
musst du dir alles<br />
selber erarbeiten, in<br />
den Proben schleift man<br />
nur an den Details.»<br />
Fleissig. Für seinen ehrenamtlichen Auftritt mit Top Secret am<br />
Basel Tattoo musste Patrick Stalder sehr viel üben.<br />
Foto knö.<br />
abends nach der Arbeit trainierte<br />
er weiter. «Bei Top Secret musst<br />
du dir alles selber erarbeiten, in<br />
den Proben schleift man nur an<br />
den Details. Das war für mich<br />
eine grosse Umstellung», sagt er<br />
rückblickend.<br />
Zudem ging<br />
es nicht mehr<br />
nur ums Trommeln.<br />
Auch die<br />
Kopfbewegungen,<br />
das Zuwerfen<br />
und Fangen<br />
der Schlegel, das<br />
Spielen auf dem<br />
Instrument des<br />
Nebenmannes –<br />
kurz: die akrobatischen Einlagen<br />
– wollten ebenfalls geübt sein.<br />
«Ich warf oft stundenlang den<br />
Schlegel aufs Bett, um die richtige<br />
Wurftechnik zu erlernen», erzählt<br />
er. Zwischendurch mussten Eltern<br />
oder Bruder als «Sparingpartner»<br />
herhalten.<br />
Das härteste<br />
aber war die<br />
Kritik im Corps.<br />
«Sie wird dort so<br />
direkt geäussert,<br />
dass es andernorts<br />
‚Lämpe’<br />
gäbe», ist Stalder<br />
überzeugt. Das<br />
zu ertragen, sei für einen Neuling<br />
nicht einfach. «Menschlich musste<br />
ich den Weg zur Gruppe erst<br />
suchen», gesteht er.<br />
Den Auftritt in Interlaken<br />
hat Stalder geschafft. Und 2011<br />
schloss er seine Lehre ab. Dann<br />
folgte mit dem Netherlands Military<br />
Tattoo in Rotterdam seine<br />
erste Tattoo-Teilnahme – und damit<br />
eine neue Herausforderung:<br />
«Ein Auftritt in der<br />
eigenen Heimat<br />
ist halt immer noch das<br />
Grösste.»<br />
3<br />
Stalder musste das Laufen in der<br />
Formation lernen. Drei Schritte<br />
vor, fünf zurück, zwei nach<br />
links... die Füsse so abstellen,<br />
dass die Trommel nicht wackelt<br />
und der Kopf immer auf derselben<br />
Höhe bleibt... «Das warf mich<br />
noch einmal ein Stück zurück»,<br />
berichtet Stalder.<br />
Üben, üben, üben<br />
Dieses Jahr hiess es erneut üben,<br />
üben, üben. Denn fürs Basel Tattoo<br />
galt es, 30 bis 40 völlig neue<br />
Teilkompositionen zu lernen, die<br />
an den Proben mit immer neuen<br />
Übergängen an einander gereiht,<br />
umgestellt oder gar gestrichen<br />
wurden – bis alles passte. Von<br />
Fasnacht bis Ostern waren dafür<br />
drei wöchentliche Proben nötig,<br />
danach zwei, dazu ein Trainingsweekend<br />
und anfangs Juli eine<br />
Intensivwoche mit allabendlichen<br />
Proben. Ein riesiger Zeitaufwand.<br />
Umso mehr als Stalder seit zwei<br />
Jahren seine ganzen Ferien für die<br />
TSDC-Auftritte opfert.<br />
Doch das ist nicht alles: Stalder<br />
ist auch als Trommelinstruktor<br />
bei der jungen Garde der Naarebaschi<br />
tätig, er ist Mitglied der<br />
Kleinbasler Ehrengesellschaft<br />
zum Rebhaus, engagiert sich im<br />
OK des Kleinbasler Jugendfestvereins<br />
und als Vizespielchef des<br />
Kleinen <strong>Vogel</strong><br />
<strong>Gryff</strong> Spiels.<br />
Und er gründete<br />
den Verein zur<br />
Unterstützung<br />
des Basel Tattoo<br />
mit. Viel Freizeit<br />
bleibt da<br />
nicht. Geschweige<br />
denn Zeit für eine Freundin.<br />
«Im Moment ist es für mich okay<br />
so», sagt er lachend. «Ich mache<br />
eben alles 120-prozentig.» Und<br />
dann fügt er an: «Top Secret ist<br />
ein intensives Hobby, für mich ist<br />
es der Brüller, dabei zu sein. Ich<br />
komme so an Orte, wo ich sonst<br />
nie im Leben hinkäme – und dies<br />
erst noch mit lustigen und tollen<br />
Leuten.»<br />
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4<br />
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
Kolumne von Erik Julliard<br />
Eigentlich wollte ich ja nur ein Tattoo machen.<br />
Doch es wurde mehr daraus als nur<br />
ein Tattoo.<br />
Denn Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben<br />
es bestimmt mitbekommen: Im Vorfeld<br />
des diesjährigen Basel Tattoo im Hof der<br />
Kaserne wurden wir nicht nur von Sonnenschein<br />
begleitet.<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
Königliche Leibgarde<br />
Nicht nur in unserer Stadt, sondern in der ganzen Schweiz und sogar<br />
bis weit ins Ausland wurde berichtet, dass ein paar wenige Mitmenschen,<br />
Anwohner, sich Sorgen um ihre Lebensqualität machen<br />
und sich vom Basel Tattoo be- oder sogar verdrängt fühlen. Zähe,<br />
zeitraubende Verhandlungen, unzählige Interviews, Sitzungen und<br />
Gespräche waren nötig, und damit viel Zeit. Zeit, die ich liebend<br />
gerne in die Produktion eingebracht hätte, wurde verschwendet.<br />
Tempi nicht ganz – aber doch vorerst – passati. Das Basel Tattoo<br />
2012 darf am Freitag, 13. Juli, Premiere feiern. Ich danke an dieser<br />
Stelle nochmals allen, die sich für mich und das Basel Tattoo eingesetzt<br />
haben und sich hoffentlich auch weiterhin einsetzen werden.<br />
Ich freue mich sehr, wenn Sie das Basel Tattoo besuchen. Sie dürfen<br />
sich auf ein hochkarätiges Programm freuen.<br />
Als Produzent des Basel Tattoo reise ich viel, um Netzwerke und<br />
Vertrauen aufzubauen. Dadurch ist es uns möglich, Spitzengruppen<br />
zu verpflichten. Ich bin enorm stolz darauf, dass wir regelmässig<br />
königliche Garden sowie die absolute Elite der Militärmusik und<br />
tolle Showelemente nach Basel bringen können.<br />
Ebenso stolz bin ich, dass unser Tattoo im Ausland einen hervorragenden<br />
Ruf geniesst. Stolz macht mich auch, wenn über Basel, über<br />
die Schweiz geredet wird. Positiv geredet wird.<br />
Abschliessend möchte ich Ihnen Folgendes versichern: Ihre Anliegen,<br />
Ihre Sorgen, Ihre Kritik nehmen wir sehr ernst. Wir versuchen,<br />
den Anwohnern und allen anderen betroffenen Menschen etwas zurückzugeben.<br />
Sei es durch den erstmals durchgeführten Kindertag<br />
(Seite 8), das Gratiskonzert im Tierpark Lange Erlen (Seite 8), die<br />
grosse Parade durch unsere Stadt Basel (Seiten 12 und 13) und mit<br />
einer hoffentlich grossartigen Show in der Arena.<br />
Ich wünsche Ihnen eine gute, inspirierende Zeit am und im Umfeld<br />
des Basel Tattoo 2012!<br />
Erik Julliard<br />
Produzent Basel Tattoo<br />
Eindrücklich.<br />
Sie stehen<br />
im Dienst<br />
von Königin<br />
Margarethe II.<br />
Foto zvg.<br />
Mit prächtigen Bärenfellmützen<br />
kommt die<br />
Leibgarde der Königin<br />
Margarethe von Dänemark<br />
ans Basel Tattoo.<br />
zen. Unter der Leitung von Tambourmajor<br />
Morten S. Thurø zeigt<br />
die Trommler und Pfeiferabteilung<br />
der königlichen Leibgarde<br />
von Dänemark eine eindrückliche<br />
Show. Begleitet werden sie dabei<br />
von einem Drill-Team, das ebenfalls<br />
der königliche Leibgarde angehört.<br />
Die Paradesoldaten, die mit ihren<br />
Bärenfellmützen den Kollegen<br />
in England ähnlich sehen, gehören<br />
zusammen mit der Kleinen Meerjungfrau<br />
zu den häufigsten Fotosujets<br />
in Kopenhagen. Zudem ist<br />
die «Kongelige Livgarde» das<br />
angesehenste Regiment der dänischen<br />
Wehrmacht. Ihr Marsch<br />
durch die Altstadt zur Wachablösung<br />
zählt zu den grössten Touristenattraktionen<br />
von Kopenhagen.<br />
Objektschutz in Schlössern<br />
Die Leibgarde wurde 1658 von<br />
König Friedrich III. als Infanterieund<br />
Leibgarderegiment ins Leben<br />
gerufen. Während des Kalten<br />
Krieges nahm der Verband regelmässig<br />
an Manövern der NATO<br />
und an UN-Friedensmissionen<br />
sowie am Irakkrieg teil.<br />
Aktuell versieht das Regiment<br />
den Objektschutz in den Schlössern<br />
Amalien borg und Fredensborg,<br />
den offiziellen Wohnsitzen<br />
von Königin Margarethe II. von<br />
Dänemark. Weitere Wachobjekte<br />
sind die Schlösser Rosenborg,<br />
Marselisborg, Gråsten,<br />
Christians borg und weitere Orte<br />
in Dänemark.<br />
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<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
5<br />
Flink wirbeln sie Gewehre durch die Luft<br />
Aus Finnland. Das Rekrutenspiel zeigt beeindruckende Soli. Foto zvg.<br />
Ein Drillteam zeigt eine<br />
schwindelerregende Show<br />
mit Gewehren, die durch<br />
die Luft wirbeln – begleitet<br />
von finnischer Militärmusik.<br />
Von Rolf Zenklusen<br />
So zungenbrecherisch ihr Nameklingt,<br />
so hoch ist die Qualität ihrer<br />
Aufführung. «Puolustusvoimien<br />
Varusmiessoittokunta» nennt<br />
sich die Rekrutenband der Verteidigungskräfte<br />
von Finnland in ihrer<br />
Landessprache. In der Schweiz<br />
war die Band noch nie, wie der<br />
Tambourmajor Heny Perälä verlauten<br />
liess. «Umso mehr freuen<br />
wir uns auf den Auftritt in Basel.»<br />
Von selbst motiviert<br />
Für das Basel Tattoo seien Motivationsspritzen<br />
nicht nötig gewesen,<br />
schmunzelt Perälä. «Die<br />
jungen Soldaten brennen darauf,<br />
ihr Können zu zeigen.» Seit der<br />
Ankündigung, am in Militärmusikkreisen<br />
weltweit bekannten<br />
Basel Tattoo auftreten zu dürfen,<br />
sei es einfach gewesen, die Männer<br />
bei guter Laune zu halten.<br />
Bereits seit dem März bereiten<br />
sich die finnischen Rekruten auf<br />
die Show in Basel vor, wie Perälä<br />
verrät.<br />
«Nach ihrer militärischen<br />
Grundausbildung übten sie seit<br />
dem April die Stücke für das Basel<br />
Tattoo», erläutert der Tambourmajor<br />
weiter. Zum Auftritt gehören<br />
Musik aus ihrem Heimatland<br />
sowie ein Marsch, der eigens für<br />
das Basel Tattoo komponiert<br />
wurde. Beim Stück Rakovol kealla<br />
(Am Lagerfeuer) übernimmt der<br />
oberste Ausbildungschef Sami<br />
Hannula höchstpersönlich die<br />
Rolle als Posaunensolist. Die finnische<br />
Rekrutenband reichert ihre<br />
Show mit verschiedenen innovativen<br />
Elementen an, wie zum Beispiel<br />
Chorgesang und Soloeinlagen<br />
von Tambouren, Trompetern,<br />
Posaunisten und Gitarristen.<br />
Kaum mehr zu überbieten<br />
Als unbestrittener Höhepunkt<br />
des Auftritts gilt die Präsentation<br />
eines Drillteams, das die Gewehre<br />
durch die Luft wirbeln lässt –<br />
eine an Präzision kaum mehr zu<br />
überbietende, schwindelerregende<br />
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6<br />
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
Russisches Potpourri und eine Weltpremiere<br />
Mit der Konzertversion<br />
des Basel Tattoo fand im<br />
KKL in Luzern ein Galakonzert<br />
der absoluten<br />
Spitzenklasse statt.<br />
Von Rolf Zenklusen<br />
Mit ihrer hohen musikalischen<br />
Kunst, gepaart mit russischer Lebensfreude,<br />
hatten die Russen das<br />
Publikum schnell auf ihrer Seite.<br />
Das Zentralorchester des Verteidigungsminsteriums<br />
der Russischen<br />
Föderation hat im Kultur- und<br />
Kongresszentrum in Luzern (KKL)<br />
bewiesen, dass es zu den absoluten<br />
Spitzenformationen der Welt<br />
gehört. Der musikalische Leiter<br />
General Valery Khalilov liess sich<br />
beim Basel Tatto In Concert – zu<br />
Recht – feiern wie ein Superstar.<br />
Lebensfreude. Svetlana Illina sang humorvolle russische Volkslieder.<br />
Vielfältiges Repertoire<br />
Das Potpourri des mit Abstand<br />
besten russischen Militärorchesters<br />
enthielt alte Märsche und<br />
Walzer – darunter Werke des<br />
berühmten Pjotr Iljitsch Tschaikowski.<br />
Unvergesslich bleibt dem<br />
Publikum die Sängerin Lilija Erochina,<br />
die das «Lied der Nachtigall»<br />
vortrug. Ein Beweis für<br />
russische Lebensfreude lieferte<br />
Svetlana Illina mit humorvollen<br />
russischen Volksliedern, die sie<br />
unter Einbezug des Publikums<br />
zum besten gab.<br />
Und die dritte Sängerin Natalja<br />
Manulik verzauberte das Publikum<br />
mit dem Lied «I Could Have<br />
Danced All Night» aus dem Musical<br />
«My Fair Lady» – ein weiteres<br />
Zeichen für das vielfältige Repertoire<br />
des Orchesters.<br />
Zuvor hatte die Rekrutenband<br />
der finnischen Verteidigungskräfte<br />
eine Weltpremiere aufgeführt –<br />
ein Stück, das der bekannte finnische<br />
Komponist Timo Forsström<br />
extra für das Basel Tattoo In<br />
Concert komponiert hatte. Sechs<br />
Trompeter zündeten danach mit<br />
dem Stück «Trumpet party» ein<br />
regelrechtes musikalisches Feuerwerk,<br />
bevor der Solosänger Samir<br />
Demnati mit «It Had Better Be<br />
Tonight» aus dem Film Pink Panther<br />
auftrumpfte.<br />
Publikum zu Tränen gerührt<br />
Zum Finale vereinigten sich die<br />
beiden Orchester mit den Pipers<br />
of the Scottish Royal Air Force<br />
und rührten das Publikum mit<br />
«Amazing Grace» zu Tränen. Die<br />
Konzertbesucher bedankten sich<br />
mit einer stehenden Ovation für<br />
das fantastische Konzert.<br />
Fotos Christoph Junck/Basel Tattoo<br />
Wie ein Superstar. General Khalilov liess sich im KKL feiern.<br />
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<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
Von Michael Jackson bis Deep Purple<br />
Die A.I.T. Meiden High<br />
School Band aus Japan<br />
bedankt sich am Basel<br />
Tattoo für die Hilfe nach<br />
dem schweren Tsunami.<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
7<br />
Von Rolf Zenklusen<br />
Japan hat schwere Zeiten durchlebt.<br />
Am 11. März 2011 – in<br />
Basel war gerade Fasnacht – erschütterte<br />
ein<br />
schwerer Tsunami<br />
den Inselstaat.<br />
«Auch<br />
die Schweiz hat<br />
uns in diesen<br />
schweren Zeiten<br />
geholfen», sagt Hiroki Ito,<br />
Dirigent der A.I.T. Meiden High<br />
School Band. Deshalb stellt die<br />
Band ihren Auftritt am Basel Tattoo<br />
unter das Motto «Kizuna»,<br />
was auf Deutsch so viel heisst<br />
wie Bindung oder Bündnis. «Wir<br />
möchten das Bündnis der Freundschaft<br />
betonen, das viele Leute<br />
nach dem Tsunami mit uns eingegangen<br />
sind», sagt Ito. Die Show<br />
«Kizuna» sei vor allem als Dank<br />
an Europa zu verstehen.<br />
Zum ersten Mal in Europa<br />
Die A.I.T. Meiden High School<br />
Band stammt aus Nagoya im<br />
Zentrum von Japan und zählt<br />
insgesamt 140 Mitglieder. 78 von<br />
ihnen wurden auserwählt, nach<br />
Basel zu fliegen. Die Schülerinnen<br />
und Schüler sind zwischen 16 und<br />
18 Jahre alt und reisen erstmals<br />
nach Europa. «Im Hinblick auf<br />
ihren Besuch hat ihnen der Englischlehrer<br />
einiges über Basel beigebracht»,<br />
erzählt Ito.<br />
Für das Basel Tattoo hat die<br />
Band eine Performance mit Blasinstrumenten<br />
und Trommeln<br />
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«Unser Lied ‹Cosmos›<br />
gefällt auch Erik<br />
Julliard sehr gut.»<br />
Antreten zum Üben.<br />
Die Schüler der A.I.T<br />
Meiden High School<br />
Band beginnen<br />
jeweils bereits um<br />
6.30 Uhr zu üben.<br />
Foto zvg.<br />
eingeübt. «Wir spielen traditionelle<br />
japanische Musik, genannt<br />
‹Genroku›», verrät Ito. Daneben<br />
präsentiert die Band das Stück<br />
«Thriller» von Michael Jackson<br />
und tanzt dazu wie Michael Jackson<br />
– während sie spielt.<br />
Später folgen Stücke der legendären<br />
englischen Rockband Deep<br />
Purple. Zum Schluss singen die<br />
Schülerinnen und Schüler das<br />
Lied «Cosmos». «Die Schüler<br />
können das Lied auswendig. Es<br />
gefällt auch Erik Julliard sehr<br />
gut», weiss Hiroki Ito.<br />
Sechs Monte an Show gefeilt<br />
Gespielt wird an der Meiden High<br />
School täglich – auch samstags<br />
und sonntags. Bereits um 6.30<br />
Uhr kommen die Musiker zur<br />
Schule, damit sie vor Unterrichtsbeginn<br />
noch üben können. Kaum<br />
ist die Schule um 15 Uhr zu Ende,<br />
versammeln sich die Bandmitglieder<br />
erneut zum Üben, was gut und<br />
gerne bis 19 Uhr dauern kann.<br />
An der Show für das Basel Tattoo<br />
hat die Band rund sechs Monate<br />
gefeilt. Dabei seien auch einige<br />
Ratschläge von Tattoo-Produzent<br />
Erik Jul liard eingeflossen.<br />
Bei der Band geht es um mehr<br />
als um das Musikspielen, wie Ito<br />
erzählt. Musik stärke die Kommunikation,<br />
die Gemeinschaft<br />
und die gegenseitige Harmonie.<br />
Und in der Band entstünden auch<br />
Bündnisse der Freundschaft.<br />
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Foto: Juri Weiss<br />
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8<br />
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
Nahe bei den Stars<br />
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Selbst ausprobieren. Am 14. Juli gehen Kinder auf Tuchfühlung mit<br />
Tattoo-Stars, zum Beispiel mit Top Secret.<br />
Foto Patrick Straub/Basel Tattoo<br />
VG. Erstmals findet dieses Jahr<br />
ein Basel Tattoo Kindertag statt.<br />
Am Samstag, 14. Juli, von 14<br />
bis 15.30 Uhr haben alle interessierten<br />
Kinder die Möglichkeit,<br />
die Stars des Basel Tattoo hautnah<br />
zu erleben. Am Kindertag<br />
können die kleinen Gäste in der<br />
Basel Tattoo Arena im Innenhof<br />
der Kaserne Basel an verschiedenen<br />
Ständen mit den Mitwirkenden<br />
des Festivals auf Tuchfühlung<br />
gehen: Ob auf einer der Trommeln<br />
des Top Secret Drum Corps<br />
zu spielen, erste Tanzschritte des<br />
Highland Dancing zu versuchen<br />
oder die imposanten Uniformen<br />
ganz nah zu bestaunen – am<br />
Basel Tattoo Kindertag können<br />
kleine und grosse Kinder von<br />
14 bis 15.30 Uhr auf vielfältige<br />
Art und Weise die Welt des Basel<br />
Tattoo aus nächster Nähe kennen<br />
lernen. Protagonisten der diversen<br />
Spitzenformationen stellen<br />
die Besonderheiten ihrer Show<br />
vor und erklären die Details ihrer<br />
Tätigkeit. Selbstverständlich<br />
dürfen die Kids dabei tatkräftig<br />
mitmachen und (fast) alles selbst<br />
ausprobieren. Zusätzlich warten<br />
tolle «Bhaltis» und ein Zvieri auf<br />
die Basel Tattoo-Fans von morgen!<br />
Basel Tattoo Kindertag<br />
Samstag, 14. Juli<br />
14 bis 15.30 Uhr<br />
in der Basel Tattoo Arena im Innenhof der<br />
Kaserne Basel. Eintritt frei.<br />
Zusatzkonzert gratis<br />
Dudelsack. Auch eine klassische<br />
Pipeband tritt am Gratiskonzert<br />
auf.<br />
Foto Patrick Straub/Basel Tattoo<br />
VG. Neben den 15 Vorstellungen<br />
des Basel Tattoo 2012 im Innenhof<br />
der Kaserne Basel und der<br />
grossen Basel Tattoo Parade am<br />
21. Juli um 14 Uhr quer durch<br />
die Basler Innenstadt bietet sich<br />
Interessierten die Möglichkeit,<br />
drei ausgesuchte Formationen in<br />
einem exklusiven Zusatzkonzert<br />
im Musikpavillon Tierpark Lange<br />
Erlen gratis zu erleben.<br />
Am Sonntag, 15. Juli, werden<br />
von 11 bis 13 Uhr keine Geringeren<br />
als die Rekrutenband der<br />
finnischen Verteidigungsarmee<br />
und das Zentralorchester des<br />
Verteidigungsministeriums der<br />
Russischen Förderation unter der<br />
Leitung von General Valery Khalilov<br />
ihr musikalisches Können<br />
auf höchstem Niveau zeigen.<br />
Ergänzt wird der Auftritt mit<br />
einer klassischen Pipe Band – welche,<br />
ist eine Überraschung. Der<br />
Eintritt ist frei, der Veranstalter<br />
empfiehlt aufgrund des zu erwartenden<br />
grossen Publikumandrangs<br />
frühzeitiges Erscheinen.<br />
Gratiskonzert mit drei Formationen des<br />
Basel Tattoo 2012<br />
Sonntag, 15. Juli<br />
11 bis 13 Uhr<br />
im Musikpavillon Tierpark Lange Erlen<br />
www.baseltattoo.ch
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
Beste Pipe Band von Südafrika<br />
Die Transvaal Scottish<br />
Pipe and Drums vereinen<br />
traditionelle Dudelsackmusik<br />
mit dem Rhythmus<br />
afrikanischer Trommeln.<br />
Von Rolf Zenklusen<br />
Mehrere Male schon wurden die<br />
Dudelsackspieler und Trommler<br />
der Transvaal Scottish Pipe and<br />
Drums für das Basel Tatto angefragt.<br />
«Geklappt hat es erst dieses<br />
Jahr», erklärt Craig Whitley, der<br />
Pipe Major der südafrikanischen<br />
Band, die in Basel mit 13 Bläsern<br />
und zehn Trommlern auftritt.<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
■ Knabensolisten<br />
Zu Beginn des Basel Tattoo<br />
(Opening) treten zwei Knabensolisten<br />
auf. Beide sind<br />
elfjährig und singen im Boys<br />
Choir Lucerne. Die jungen<br />
Sänger erhielten schon mit<br />
sieben Jahren den ersten Gesangsunterricht.<br />
Dank der<br />
Solistenförderung des Boys<br />
Choir Lucerne erhalten sie<br />
regelmässig die Gelegenheit,<br />
als Solisten aufzutreten –<br />
auch im KKL Luzern.<br />
9<br />
Südafrikanischer Meister<br />
Dass diese Formation so gefragt<br />
ist, kommt nicht von ungefähr:<br />
Die Transvaal Scottish Pipes and<br />
Drums haben mehrmals hinter<br />
einander die südafrikanische<br />
Meisterschaft gewonnen – und<br />
zwar sowohl den zivilen wie den<br />
militärischen Wettbewerb.<br />
Zur absoluten Spezialität der<br />
Band gehört es, die schottische<br />
Dudelsackmusik mit dem Rhythmus<br />
von traditionellen afrikanischen<br />
Trommeln zu vereinen, wie<br />
Withley ausführt. «So entsteht<br />
eine einzigartige Kombination<br />
von zwei dynamischen Klangbildern,<br />
mit denen man viele Leute<br />
begeistern kann.»<br />
Transvaal Scottish Pipes and Drums. Eine Band, die zuweilen auf<br />
eigenen musikalischen Wegen wandelt.<br />
Foto zvg.<br />
Wenn er nicht singt, steht<br />
Jonathan Kionke (oben)<br />
im Tor seiner Fussballmannschaft<br />
oder auf dem Tennisplatz.<br />
Loris Sikora (unten)<br />
springt gerne Trampolin und<br />
spielt seit zwei Jahren Schlagzeug<br />
in einer Schülerband.<br />
Für eine Pizza sind beide sofort<br />
zu begeistern.<br />
Uniformen wie Wüstensand<br />
Eigene Wege geht die Band auch<br />
bezüglich der Uniform. Statt die<br />
bei den Pipe Bands traditionellen<br />
dunkelgrünen, blauen oder roten<br />
Kleidern zu tragen, haben sich die<br />
Südafrikaner für eine hellgrüne<br />
Uniform mit Grautönen entschieden.<br />
«Diese Farbe entspricht dem<br />
Sand, den man oft in den trockenen<br />
Gegenden unseres Landes findet»,<br />
erklärt Whitley.<br />
Nicht selten wird die Uniform<br />
der Transvaal Scottish Pipe<br />
and Drums auch als «Kalahari<br />
Sands» bezeichnet – in Anspielung<br />
auf den Sand der berühmten<br />
Kalahari Wüste, die sich von<br />
Südafrika bis nach Angola und<br />
Sambia erstreckt. Auf den Köpfen<br />
tragen die Pipe Band Mitglieder<br />
natürlich die «Glengaries», die<br />
typischen Mützen aus dem schottischen<br />
Hochland. Die innovative<br />
Formation aus Südafrika ist zweifellos<br />
eine schöne Bereicherung<br />
der Massed Pipes and Drums am<br />
Basel Tattoo 2012.<br />
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<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
«Basel Tattoo ein Geschenk für Tourismus»<br />
Immer mehr internationale<br />
Gäste interessierten sich<br />
für das Basel Tattoo, sagt<br />
Daniel Egloff, Direktor<br />
von Basel Tourismus.<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
11<br />
Von Rolf Zenklusen<br />
Herr Egloff, ist eine Veranstaltung<br />
wie das Basel Tattoo ein<br />
Geschenk für einen Tourismusdirektor?<br />
Daniel Egloff: Absolut – ein grosses<br />
Geschenk sogar. Der Juli ist<br />
ein ruhiger Monat in der Hotellerie.<br />
Umso mehr freuen sich die<br />
Gastronomen auf die zusätzlichen<br />
Umsätze der Tattoo-Gäste. Überraschend<br />
ist auch, dass eine Veranstaltung<br />
ohne grössere öffentliche<br />
Anschubfinanzierung innert<br />
kurzer Zeit so viele Besucher nach<br />
Basel bringen kann. So etwas gibt<br />
es selten: Andere Veranstaltungen<br />
wie etwa die Swiss Indors<br />
oder ein Basler Stadtlauf mussten<br />
eine längere Aufbauarbeit leisten.<br />
Das Basel Tattoo<br />
lockt nach<br />
wenigen Jahren<br />
bereits über<br />
120 000 Gäste<br />
in die Stadt –<br />
viele von ihnen<br />
sogar zum ersten<br />
Mal. Dank dem<br />
«Dank dem Basel<br />
Tattoo entdecken<br />
viele Leute, wie schön<br />
Basel ist.»<br />
Tattoo entdecken viele Gäste, wie<br />
schön Basel ist und kommen wieder.<br />
Wie viele Übernachtungen generiert<br />
das Basel Tattoo?<br />
Wir schätzen gegen 15 000, rund<br />
10 000 von Mitwirkenden.<br />
Worin besteht der Beitrag von<br />
Basel Tourismus ans Tattoo?<br />
Wenn der Vorverkauf startet,<br />
muss unser Call-Center voll besetzt<br />
sein, um die vielen Anrufe<br />
entgegen nehmen zu können. Gemäss<br />
einer Abmachung<br />
mit<br />
dem Basel Tattoo<br />
verkaufen wir<br />
1200 Tickets im<br />
Paket mit Hotelübernachtungen.<br />
Auch im Bereich<br />
der Kommunikation<br />
arbeiten wir eng mit dem Basel<br />
Tattoo zusammen. Wir laden<br />
zum Beispiel Länderverantwortliche<br />
von Schweiz Tourismus, Tour<br />
Operators und internationale Medienschaffende<br />
ans Basel Tattoo<br />
ein.<br />
Weiss man, was die Tattoo-Besucher<br />
sonst noch in der Stadt unternehmen?<br />
Da gibt es beispielsweise eine Gruppe<br />
von Männern aus Davos, die<br />
mit ihren Harleys anreist. Nach<br />
einem feinen Essen gehen sie ans<br />
Tattoo, tags darauf fahren sie über<br />
den Schwarzwald<br />
nach Hause. Andere<br />
Gäste verbinden<br />
den Tattoo-Besuch<br />
mit<br />
einer Shopping-<br />
Tour oder einem<br />
Stadtbummel.<br />
«Die Wirkung, die<br />
diese Arena<br />
entfaltet, ist einfach<br />
gewaltig.»<br />
Gibt es Gäste, die von weit herkommen?<br />
Ja. Letztes Jahr haben Gäste<br />
aus Hongkong Tickets über Basel<br />
Tourismus gebucht. Auch<br />
aus dem angrenzenden Ausland<br />
gibt es Buchungen. Obwohl ein<br />
Grossteil der Gäste nach wie vor<br />
aus der Schweiz kommt, ist der<br />
Anteil an internationalen Gästen<br />
Tattoo-Fan.<br />
Der Basler<br />
Tourismusdirektor<br />
Daniel<br />
Egloff schätzt<br />
das Tattoo<br />
ausserordentlich<br />
– aus<br />
beruflicher und<br />
privater Sicht.<br />
Foto zen.<br />
in den letzten Jahren stetig gewachsen.<br />
Wie gefällt Ihnen selber das Tattoo?<br />
Mir gefällt es sehr gut, obwohl ich<br />
selber keinen Bezug<br />
habe zu Militärmusik.<br />
Die<br />
Wirkung, die diese<br />
Arena entfaltet,<br />
ist einfach<br />
gewaltig – ebenso<br />
wie die Professionalität,<br />
die dahinter<br />
steckt. Faszinierend finde<br />
ich auch, wie unterschiedlich und<br />
innovativ die Aufführungen sind.<br />
Was wünschen Sie dem Tattoo?<br />
Natürlich, dass es weiterhin eine<br />
Topqualität pflegt. Und dass es<br />
vielfältig und manchmal auch<br />
exotisch daherkommt, ohne seine<br />
traditionellen Werte aufzugeben.<br />
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12<br />
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
Musikspektakel mit Form<br />
zen. Am Samstag, 21. Juli, um 14 Uhr findet die Basel Tattoo Parade<br />
statt. Über 140 000 Besucher werden ein farbenfrohes Musikspektakel erleben<br />
– von imposanten schottischen Hochlandklängen bis hin zu japanischen<br />
Impressionen.<br />
Lassen Sie sich verzaubern von weltbekannten Ohrwürmern kombiniert<br />
mit kunstvoll choreografierten Marschfolgen! Punkt 14 Uhr beginnt die<br />
Basel Tattoo Parade durch die Innenstadt. Nebst den 25 Formationen<br />
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<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
13<br />
ationen aus aller Welt<br />
(rund 1000 Mitwirkende) aus der ganzen Welt, die beim Basel Tattoo 2012<br />
mitmachen, stehen verschiedene Gastformationen am Start der grossen<br />
Basel Tattoo Parade 2012.<br />
Die ca. 2000 Akteure marschieren ab dem Münsterplatz in die Bäumleingasse,<br />
über die Freie Strasse, Mittlere Brücke, Claraplatz, Clarastrasse<br />
weiter in die Hammerstasse zur Claramatte, über den Rappoltshof in die<br />
Kasernenstrasse, bevor die Parade in der Basel Tattoo Arena endet.<br />
■ Basel Tattoo Parade:<br />
Samstag, 21. Juli, 14 Uhr<br />
Route: Münsterplatz – Bäumleingasse –<br />
Freie Strasse – Marktplatz – Mittlere Brücke<br />
– Clarastrasse – Claramatte – Rappoltshof –<br />
Kasernenstrasse<br />
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14<br />
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
Basel Tattoo wird zum Höhepunkt der RS<br />
Die Schweizer Militärmusiker<br />
krönen ihre Ausbildung<br />
in der Frühlingsrekrutenschule<br />
mit einem<br />
Einsatz am Tattoo.<br />
Von Markus Knöpfli<br />
Am 12. März waren die vier<br />
Frauen und 62 Männer zur Militärmusik<br />
RS 16-1 eingerückt; am<br />
Schweizer Nationalfeiertag, dem<br />
1. August, werden sie wieder entlassen.<br />
Doch kurz vor dem Abtreten<br />
wartet noch ein neuntägiger<br />
Einsatz auf sie: Das Basel Tattoo<br />
2012.<br />
«Alperose» und «Superman»<br />
Dort präsentieren die 46 Trompeter<br />
(dazu zählen bei der Militärmusik<br />
alle Bläser), 15 Tambouren<br />
und fünf Schlagzeuger täglich<br />
eine achteinhalbminütige Show,<br />
die von einem breiten Musikrepertoire<br />
zeugt. Das Ganze steht<br />
unter dem Motto «Hommage an<br />
Basel und die Schweiz» und beinhaltet<br />
unter anderem «s Läggerli»,<br />
einer der bekanntesten Basler<br />
Fasnachtsmärsche, den Basler<br />
Marsch, und – für Orchester arrangiert<br />
– «Alperose» von Polo<br />
Hofer und «Superman» von John<br />
Williams.<br />
Acht Nachmittage Zeit<br />
Die Show der 66-köpfigen Formation<br />
wurde eigens für das Basel<br />
Tattoo von Stabsadjutant Philipp<br />
Rütsche (Fachlehrer Tambouren)<br />
geschrieben und zusammengestellt.<br />
Das Rekrutenspiel, dem<br />
auch neun Musiker aus der Nordwestschweiz<br />
angehören, hatte<br />
aber nur acht Nachmittage Zeit,<br />
um die Show zu üben.<br />
Drei Intensivtage vor Ort<br />
Danach musste Philipp Rütsche<br />
(33) für mehrere Woche ins Ausland.<br />
Erst am 10. Juli kam er<br />
zurück und traf das Rekrutenspiel<br />
in Basel wieder, gleich zu<br />
drei Intensivtagen vor Ort. «Die<br />
Begeisterung der rund 8000 Tattoo-Zuschauer<br />
zu spüren, ist eine<br />
besondere Motivation für jeden<br />
Rekruten – es ist ein Moment, den<br />
viele von ihnen wohl nie mehr erleben<br />
werden», weiss Rütsche aus<br />
mittlerweile zwölfjähriger Erfahrung<br />
als Militärmusiker.<br />
Gratis-Auftritte und eine CD<br />
Parallel zum Basel Tattoo bestreitet<br />
das Rekrutenspiel 16-1<br />
in der Region noch zwei Platzkonzerte<br />
(nur bei trockenem<br />
Wetter):<br />
Am Montag, 16. Juli, 13 Uhr<br />
vor dem Rathaus in Liestal, und<br />
am Dienstag, 17. Juli, 13 Uhr,<br />
am Zähringerplatz in Rheinfelden.<br />
Der Zutritt ist frei.<br />
Das Rekrutenspiel hat eine<br />
CD aufgenommen, die ab<br />
Herbst erhältlich ist.<br />
www.militaermusik.ch<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
Fachlehrer Tambouren. Philipp<br />
Rütsche hat die Show der<br />
Militärmusik RS 16-1 zusammen<br />
gestellt.<br />
Foto zvg Schweizer Armee.<br />
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<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
15<br />
MCV pfl egt am Tattoo die Liebe zu Basel<br />
Jim McConduibh macht<br />
in Basel Fasnacht. Jetzt<br />
kommt er mit den Middlesex<br />
County Volunteers<br />
Fifes & Drums ans Tattoo.<br />
Von Rolf Zenklusen<br />
«Ich liebe Basel von ganzem Herzen»,<br />
schwärmt Jim McConduibh<br />
in den höchsten Tönen. Er und<br />
seine Frau Sarah waren früher<br />
Mitglied in der Fasnachtsclique<br />
Junteressli. Bis heute reisen die<br />
Beiden jedes Jahr extra für die<br />
Fasnacht nach Basel. «Wir kommen<br />
zum Morgestraich und zum<br />
Gässle, den Cortège lassen wir<br />
aber jeweils aus», schmunzelt der<br />
begeisterte Tambour. Und fast nebenbei<br />
erwähnt er, dass er 2005 in<br />
Australien am Sydney Tattoo bei<br />
Top Secret mitgetrommelt hat.<br />
Tradition aus Neuengland. Die Uniformen der Middlesex County Volunteers Fifes & Drums (MCV)<br />
stammen aus dem Jahr 1779.<br />
Foto zvg Matt Lug<br />
Truppen aus Neuengland<br />
Dieses Jahr kommt er mit den<br />
Middlesex County Volunteers Fifes<br />
& Drums (MCV) aus Massachusetts<br />
(USA) ans Basel Tattoo.<br />
Mitgereist sind 24 Pfeifer, zwölf<br />
Trommler und eine sechsköpfige<br />
Ehrengarde mit US-Flaggen. Die<br />
Formation trägt die Uniformen<br />
der Truppen aus Neuengland, die<br />
beim amerikanischen Unabhängigkeitskrieg<br />
(1775 bis 1783) gegen<br />
die britische Kolonialmacht<br />
gekämpft haben. Genau genommen<br />
stammen die Uniformen aus<br />
dem Jahr 1779.<br />
In Neuengland, wo die MCV<br />
herkommen, hat die Pfeiferund<br />
Trommelmusik eine über<br />
200-jährige Tradition. Entsprechend<br />
gross ist die Anzahl an verfügbaren<br />
Stücken. Am Basel<br />
Tattoo präsentieren die MCV<br />
spezielle Musik von drei Inseln<br />
im atlantischen Ozean – Nova<br />
Scotia, Cape Breton und Prince<br />
Edward. «Viele von unseren<br />
Mitgliedern stammen aus dieser<br />
Gegend – diese traditionelle<br />
Musik schlummert in unseren<br />
Seelen», berichtet der Tambourmajor.<br />
Neben anderen Märschen<br />
– darunter ein namenloser –<br />
spielen die MCV am Basel Tattoo<br />
auch eine spezielle Version<br />
des Wettstein Marsches. Zweimal<br />
wöchentlich trifft sich die<br />
Formation zur Probe. Seit dem<br />
Oktober 2011 üben die MCV<br />
für ihre Show in Basel.<br />
Die Beziehung zu Basel ist seit<br />
Jahren eng. Vor allem, weil bei<br />
den MCV auch drei Frauen aus<br />
Basel Mitglied sind: Bea Wesp<br />
von den Basler Rolli, Smadar<br />
Hill von Deja Vu und Julia<br />
Müller von den Junteressli. Alle<br />
sind im April in die USA gereist,<br />
um gemeinsam mit MCV<br />
für das Basel Tattoo zu üben.<br />
Während der Tattoo-Tage<br />
bleibt sehr wenig Freizeit. Diese<br />
will ein Teil der MCV-Mitglieder für einen<br />
Ausflug nach Grindelwald nutzen.<br />
McConduibh selber bleibt in Basel,<br />
wie er lachend erzählt: «Ich nehme ein<br />
Mietvelo und werde in Restaurants<br />
oder bei Freunden zuhause gut essen.<br />
Und ich habe vor, auf das Münster zu<br />
steigen, den Zoo zu besuchen und im<br />
Rhein zu schwimmen», erzählt er und<br />
man spürt förmlich, wie er sich in unsere<br />
Stadt verliebt hat.<br />
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16<br />
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
Die Russen kommen<br />
■ Alle Bands am Basel Tattoo 2012<br />
• Massed Pipes and Drums<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
• Band of Flutes and Drums & Drill Team of The Life Guards,<br />
Dänemark<br />
• Middlesex County Volunteers Fifes & Drums, USA<br />
• Präsidialorchester des Dienstes des Kommandanten des<br />
Moskauer Kreml und Föderaler Schutzdienst der Russischen<br />
Föderation<br />
sowie Ehrengarde des Präsidentenregiments der<br />
Russischen Föderation<br />
• Ailsa Craig Highland Dancers, Schottland, begleitet von der<br />
Swiss Army Strings and Rhythm Section<br />
• Conscript Band of the Finnish Defence Forces, Finnland<br />
• Lochiel Marching Drill Team, Neuseeland<br />
• Militärmusik Rekrutenschule 16-1/2012, Schweiz<br />
• Zentralorchester des Verteidigungsministeriums der Russischen<br />
Föderation<br />
Russische Exerzierkunst. Am Basel Tattoo musizieren und marschieren<br />
auch russische Soldaten. Das Präsidialorchester des Dienstes des<br />
Kommandanten des Moskauer Kremls und das Zentralorchester des<br />
Verteidigungsministeriums präsentieren beste Militärmusik, während<br />
die Ehrengarde des Präsidentenregiments die hohe Kunst des<br />
Exerzierens zelebriert.<br />
Foto zvg Basel Tattoo<br />
• A.I.T. Meiden High School Band, Japan<br />
• New Zealand Army Band, Neuseeland<br />
• Top Secret Drum Corps, Schweiz<br />
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Die Frauen vom Lochiel<br />
Marching Team haben für<br />
ihren eleganten, präzisen<br />
Auftritt am Basel Tattoo<br />
monatelang geübt.<br />
Von Rolf Zenklusen<br />
Vier Monate lang haben die Frauen<br />
jeden Samstag und Sonntag trainiert.<br />
Jeweils acht Stunden lang.<br />
«Wir wollen in Basel eine perfekte<br />
Show zeigen», sagt Colleen Pobar,<br />
die Chefin des Lochiel Marching<br />
Teams. Auch zwischen den Aufführungen<br />
in Basel trainieren die<br />
Mädchen weiter, um das Niveau<br />
zu halten.<br />
17<br />
«Man muss es selber sehen»<br />
Elegant und präzis schweben die<br />
Frauen des Lochiel Marching<br />
Teams über den Vorplatz der Kaserne.<br />
Auffallend ist die gros se<br />
Präzision der Gruppe aus Neuseeland.<br />
Vereinfacht beschrieben<br />
besteht die Show aus einer diagonalen<br />
Doppelreihe, die sich rückwärts<br />
und gekreuzt aufeinander<br />
zu- und dann wieder weg bewegt.<br />
«Es ist schwierig zu beschreiben<br />
– man muss es selber sehen», sagt<br />
die Teamchefin. Es gehe darum,<br />
präzis wie eine Schweizer Uhrwerk<br />
zu funktionieren.<br />
Gefahr eines Zusammenpralls<br />
Die Show sehe viel einfacher aus<br />
als sie in Wirklichkeit sei. «Bei der<br />
Rückwärtsbewegung sieht man<br />
nicht, wohin man marschiert. Es<br />
braucht sehr<br />
viel Übung, um<br />
nicht mit einer<br />
Kollegin zusammenzustossen»,<br />
«Unser Sport unterscheidet<br />
sich stark<br />
von Cheerleaders und<br />
Majoretten.»<br />
erklärt Pobar<br />
die grösste Herausforderung<br />
für das Team.<br />
Den Marching-Sport gibt es<br />
einzig in Australien und Neuseeland.<br />
«Unser Sport unterscheidet<br />
sich stark von Cheerleaders oder<br />
Majoretten», sagt Colleen Pobar.<br />
Seinen Ursprung hat der Sport<br />
in den Dreissigerjahren. Damals<br />
suchte man eine möglichst kostengünstige<br />
Möglichkeit, etwas<br />
für die Fitness von Mädchen und<br />
jungen Frauen zu tun und gleichzeitig<br />
den Teamgeist zu stärken.<br />
So entstanden die ersten Marching<br />
Teams, die sich seither in<br />
jährlichen Wettbewerben in drei<br />
verschiedenen<br />
Kategorien messen.<br />
Eleganz. Lochiel Marching Team aus Neuseeland.<br />
Das Lochiel<br />
Marching Team<br />
wurde vom<br />
pensionierten<br />
Ausbildungsoffizier<br />
Frank<br />
Weldon gegründet. Er hatte in<br />
den Fünfzigerjahren die Idee, ein<br />
Team von jungen Frauen auszubilden,<br />
die mit diesem Sport die<br />
Welt erobern sollten. Ihren Namen<br />
hat das Team von Donald<br />
Cameron of Lochiel, einem bedeutenden<br />
schottischen Clanchef,<br />
der anfangs des 17. Jahrhunderts<br />
im Hochland lebte.<br />
Bei ihren Aufführungen trägt<br />
das Lochiel Marching Team Hüte,<br />
Röcke und Überwürfe aus dem<br />
typischen rötlichen Tartan-Muster<br />
von Cameron of Lochiel, kombiniert<br />
mit weissen<br />
Jäckchen<br />
und schwarzen<br />
Gürteln.<br />
Ganz besonders<br />
freuen<br />
sich die jungen<br />
Damen auf die<br />
Premiere und<br />
die Derniere. An beiden Tagen<br />
werden einige Eltern dabei sein<br />
und den Sport ihrer Töchter bewundern.<br />
«Die Mädchen brennen<br />
darauf, ihre Show zu zeigen», sagt<br />
Colleen Pobar. Und ausdrücklich<br />
lobt sie die Organisation des Ba-<br />
«Wir empfinden es<br />
als grosses Privileg,<br />
am Basel Tattoo<br />
auftreten zu dürfen.»<br />
Foto zvg.<br />
sel Tattoo und die aufmerksame<br />
Betreuung vor Ort, die dem Team<br />
beim letzten Auftritt am Basel<br />
Tattoo 2007 zuteil wurde.<br />
Vorfreude auf Gegenbesuch<br />
«Eine gute Betreuung ist sehr<br />
wichtig, wenn man mit jungen<br />
Frauen ans andere<br />
Ende der<br />
Welt reist.»<br />
Überhaupt findet<br />
sie, das Basel<br />
Tattoo sei<br />
eines der Besten<br />
auf der Welt.<br />
«Wir emfinden<br />
es als grosses Privileg, hier auftreten<br />
zu dürfen», betont Colleen<br />
Pobar. Und sie freut sich, dass<br />
eine kleine Basler Delegation<br />
demnächst nach Neuseeland reist,<br />
um dem Lochiel Marching Team<br />
einen Besuch abzustatten.<br />
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Sicherheit der Besucher<br />
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Herr Barth, Sie betreuen das Ressort<br />
Sicherheit beim Basel Tattoo.<br />
Haben Sie da Polizeiaufgaben?<br />
Hans-Peter Barth: Nein. Die 120<br />
Personen, die mir zugeteilt sind,<br />
gliedern sich auf in Ticketkon trolle,<br />
Platzanweiser, Sicherheit, Kadetten<br />
und Samariter sowie Mitarbeiter<br />
der Bewachungsfirma Protectas.<br />
Das Sicherheitsteam bewacht die<br />
Zugänge zu Arena, Esssaal und<br />
Lounges, kontrolliert vor jeder Vorstellung,<br />
dass am Gerüst keine Veränderungen<br />
gemacht wurden, die<br />
Fluchtwege frei sind und die Notbeleuchtung<br />
funktioniert. Sie verteilen<br />
sich – ausgerüstet mit Funk – im<br />
Publikum und informieren, sobald<br />
irgendwo Unruhe aufkommt, etwa<br />
wenn es jemandem übel wird.<br />
Wie ist die Erste Hilfe organisiert?<br />
Wir haben eine Sanitätshilfsstelle<br />
unter der kirchenseitigen Tribüne,<br />
wo während den Vorstellungen<br />
immer ein Arzt Dienst hat. Zudem<br />
sind etwa zwölf gut ausgerüstete<br />
Einsatzsamariter aus Sissach<br />
präsent, darunter viele Medizinstudenten.<br />
Von ihnen würde auch<br />
ich mich behandeln lassen. In der<br />
Kaserne ist ein weiterer Samariterposten<br />
für die 1000 Mitwirkenden<br />
– falls jemand vor dem<br />
Auftritt ein Pflaster oder eine<br />
Kopfwehtablette benötigt.<br />
Was haben Sie für den Brandfall<br />
oder im Falle von Streitereien<br />
vorgekehrt?<br />
Anzeige<br />
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
Für alles<br />
gerüstet.<br />
Selbst eine<br />
Evakuierung<br />
am Tattoo<br />
könnte Hans-<br />
Peter Barth<br />
nicht aus der<br />
Ruhe bringen.<br />
Foto zvg.<br />
Wir haben rund 30 Hand- und<br />
bei der Technik auch einige<br />
Spezialfeuerlöscher verteilt, die<br />
regelmäs sig überprüft werden.<br />
Sollte aber ein Feuer ausbrechen,<br />
alarmieren wir in jedem Fall die<br />
Feuerwehr. Bei<br />
einem kleineren<br />
Streit können<br />
unsere Leute im<br />
Publikum allenfalls<br />
beruhigen<br />
oder trennen.<br />
Sollte es aber zu Gewalt kommen,<br />
rufen wir sofort die Polizei.<br />
«Das Wichtigste<br />
ist, Panik zu<br />
vermeiden.»<br />
Wie würden Sie – im schlimmsten<br />
Fall – die rund 10 000 Gäste und<br />
Mitwirkenden evakuieren?<br />
Wir haben verschiedene Evakuierungspläne.<br />
Generell führen unsere<br />
Leute zuerst alle Behinderten<br />
in Rollstühlen aus den vordersten<br />
Reihen weg. Sollte beispielsweise<br />
das Kasernengebäude brennen,<br />
fordern wir jene Personen in der<br />
Nähe des Brandherdes als Erste<br />
auf, ruhig auf den Arenaplatz<br />
hinunter zu kommen und diesen<br />
durch die Ausgänge zu verlassen.<br />
Danach folgen sektorenweise alle<br />
anderen Gäste.<br />
Das Wichtigste<br />
ist, Panik zu<br />
vermeiden. Unsere<br />
Platzanweiser<br />
sind darauf<br />
vorbereitet und<br />
kennen die Fluchtwege. Sollte es<br />
Verletzte geben, würden wir in<br />
der Tattoo-Lounge ein Notlazarett<br />
einrichten.<br />
Was für Vorkommnisse mussten<br />
Sie schon bewältigen?<br />
Wir haben jedes Jahr zwei bis<br />
drei Spitaleinweisungen, meist<br />
wegen Herzkreislaufproblemen.<br />
Vor fünf Jahren ist zudem ein<br />
Fahnenmast geknickt. Zum<br />
Zur Person<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
knö. Hans-Peter Barth war 25<br />
Jahre lang als Abteilungsleiter<br />
bei der Rettung Basel und dort<br />
für den Zivilschutz und die<br />
Militärverwaltung zuständig.<br />
Als Kommandant des Zivilschutzes<br />
Basel führte er 2000<br />
Personen, hatte alle zwei Monate<br />
eine Woche Pikettdienst und<br />
kennt die Verantwortlichen von<br />
Polizei, Feuerwehr und Sanität.<br />
Beim Basel Tattoo ist Barth<br />
schon seit Beginn vor sieben<br />
Jahren im Sicherheitsteam und<br />
seit drei Jahren dessen ehrenamtlicher<br />
Leiter. Barth, seit eineinhalb<br />
Jahren pensioniert, absolviert<br />
derzeit bei der Suva eine<br />
halbjährige Zusatzausbildung<br />
zum Sicherheitsfachmann.<br />
Glück wurde niemand verletzt.<br />
Ferner fielen einmal Funken vom<br />
Feuer werk auf das Publikum,<br />
löchrige Mäntel und Jacken waren<br />
die Folge. Seither führen wir<br />
vor der ersten Vorstellung ein<br />
Probe feuerwerk durch und überprüfen<br />
den Funkenfall bei starkem<br />
Wind. Starker Regen kam<br />
auch schon vor. Bei unsicherem<br />
Wetter verteilen wir deshalb an<br />
den Eingängen Pellerinen. Es<br />
musste aber noch nie eine Vorstellung<br />
abgebrochen werden.<br />
Wie steht es punkto Gewalt, Taschendieben<br />
oder Betrunkenen?<br />
Verbale Auseinandersetzungen<br />
gab es schon, Schlägereien aber<br />
noch nie. Diebstähle hatten wir<br />
glücklicherweise auch nur selten.<br />
Hingegen kam es schon ab<br />
und zu vor, dass wir betrunkene<br />
Gäste abwiesen – trotz gültigem<br />
Ticket.<br />
Bürgergemeinde der Stadt Basel<br />
Stadthausgasse 13, CH-4001 Basel<br />
Telefon 061 269 96 10, Fax 061 269 96 30<br />
E-Mail stadthaus@buergergemeindebasel.ch<br />
www.buergergemeindebasel.ch<br />
Ein gutes Stück Basel
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
Wilder Tanz der Maori in Basel<br />
Traditionelles Ritual. Die New Zealand Army Band übt auf dem Kasernenplatz. Fotos zvg New Zealand Army Band<br />
Die New Zealand Army<br />
Band zeigt weit mehr als<br />
Militärmusik. In Basel<br />
treten auch Sänger auf.<br />
Und es wird getanzt.<br />
Von Rolf Zenklusen<br />
Bekannt für innovative und vielfältige<br />
Performances, ist die New<br />
Zealand Army Band immer wieder<br />
ein gern gesehener Gast am<br />
Basel Tattoo. Deshalb freute sich<br />
Tattoo-Produzent Erik Julliard,<br />
die Band nach dem Auftritt am<br />
Tattoo 2007 erneut nach Basel<br />
holen zu können. Angesichts ihres<br />
stets vollen Terminkalender war<br />
dies kein ganz einfaches Unterfangen.<br />
Auf die Frage nach dem Highlight<br />
des Auftritts der Band meint<br />
der Tambourmajor Tristan Mitchell<br />
selbstbewusst:<br />
«Unsere<br />
ganze Show ist<br />
ein Highlight.»<br />
«Unsere ganze<br />
Show ist ein<br />
Highlight.»<br />
Nicht fehlen<br />
darf dabei der<br />
Haka, der traditionelle<br />
Ritualtanz<br />
der Maori, der Ureinwohner<br />
von Neuseeland. Mit dem Haka<br />
haben die Maori ihre Gegner eingeschüchtert,<br />
aber der Tanz galt<br />
auch als fester Teil der Willkommens-<br />
und Unterhaltungszeremonie<br />
für Gäste. Begleitet wird der<br />
Tanz von einem Sprechgesang,<br />
den die Musiker der New Zealand<br />
Army Band ebenso perfekt<br />
beherrschen wie<br />
den Tanz.<br />
Am Tattoo zeigt<br />
die 37-köpfige<br />
Band eine spezielle<br />
Marschformation,<br />
auf welche<br />
sie sehr stolz ist.<br />
Das Publikum begeistern will die<br />
Band mit Liedern aus aller Welt.<br />
Zudem die Band zeigt bei ihrem<br />
Auftritt, dass sie über exzellente<br />
Sänger verfügt.<br />
Tägliche Marschübungen<br />
«In den letzten drei Monaten<br />
haben wir intensiv für das Basel<br />
Tattoo geprobt», sagt Mitchell<br />
weiter. Die neuseeländische Militärmusik<br />
ist bekannt für ihre<br />
Weltklasse. Um den Standard<br />
beim Marschieren halten zu können,<br />
wurde täglich anderthalb<br />
Stunden trainiert, wie Mitchell<br />
weiter betont. Er weiss um das<br />
hohe Niveau am Basel Tattoo:<br />
«Meiner persönlichen Meinung<br />
nach gehört es zu den absolut<br />
besten der Welt.» Besonders gefällt<br />
ihm die Mischung von Musikern<br />
aus nah und fern.<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
■ Tattoo am TV<br />
Wer das Basel Tattoo 2012<br />
nicht live miterleben kann,<br />
sollte sich den Samstag, 25.<br />
August dick in der Agenda<br />
anstreichen. Dann nämlich<br />
strahlt das Schweizer Fernsehen<br />
auf dem Kanal SF 1 um<br />
20.05 Uhr zu bester Sendezeit<br />
das Basel Tattoo 2012<br />
aus.<br />
■ Basel Tattoo Charity<br />
Tattoos unterstützen seit jeher<br />
karitative Einrichtungen.<br />
Zu Kriegszeiten wurden damit<br />
hinterbliebene Familien,<br />
Witwen und Waisen oder<br />
Invalide unterstützt. Die gemeinnützige<br />
Tradition wird<br />
bis heute fortgeführt. Das<br />
Basel Tattoo fühlt sich dieser<br />
Tradition verpflichtet und<br />
hat im November 2010 die<br />
Basel Tattoo Charity gegründet.<br />
Sie unterstützt gemeinnützige<br />
Organisationen oder<br />
gemeinnützige Projekte zur<br />
Förderung des Militärmusikwesens<br />
sowie damit verbundene<br />
kulturell, karitativ,<br />
sozial oder ökologisch tätige<br />
Organisationen. Die Stiftung<br />
unterstützt auch Institutionen,<br />
die in der Jugendförderung<br />
und Ausbildung tätig<br />
sind.<br />
www.baseltattoo.ch<br />
19<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong><br />
äxtra<br />
Ausgabe zum<br />
Basel Tattoo 2012<br />
Herausgeberin: Sa-Na Verlags AG<br />
Redaktion, Inserateverwaltung: Postfach,<br />
4005 Basel, Tel. 061 691 06 66,<br />
Fax 061 691 36 35, verlag@vogelgryff.ch<br />
Geschäftsführung: Berthold Nietlispach.<br />
Chefredaktor: Rolf Zenklusen (zen.)<br />
Mitarbeiter: Werner Blatter, Markus<br />
Knöpfli (knö.)<br />
Fotos: Patrick Straub (Basel Tattoo), Rolf<br />
Zenklusen, Markus Knöpfli<br />
Layout: Sabine Fischer.<br />
Korrektorat: Markus Knöpfli.<br />
Druck: Die Zeitungsdrucker Schweiz AG,<br />
Basel<br />
Inserate: Robert Schlosser, Keymedia.<br />
Eine Publikation der<br />
BASLER ZEITUNG MEDIEN<br />
www.vogelgryff.ch<br />
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Bisser & Winiker Intérieur AG<br />
Clarastrasse 50, 4005 Basel<br />
Tel. 061 692 44 66<br />
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bisser-winiker@bluewin.ch
20<br />
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
«Das Tattoo-Publikum ist unproblematisch»<br />
Für Polizeikommandant<br />
Gerhard Lips (51) ist das<br />
Basel Tattoo eine gefreute<br />
Sache – sowohl beruflich<br />
wie auch privat.<br />
Von Rolf Zenklusen<br />
Herr Lips, was gefällt Ihnen besonders<br />
am Basel Tattoo?<br />
Gerhard Lips: Ich finde die Art<br />
und Weise des ganzen Anlasses<br />
sehr attraktiv. Mir gefällt die<br />
Kombination von Musik und<br />
Show, eingebettet in einen militärisch<br />
organisierten Rahmen. Am<br />
Tattoo befindet man sich in einer<br />
völlig anderen Welt; die Veranstaltung<br />
setzt einen schönen Kontrapunkt<br />
zu unserer freiheitlichen,<br />
individuell organisierten Gesellschaft.<br />
Als Polizeikommandant<br />
und ehemaliger Armeeoffizier finde<br />
ich es auch schön, meinen Teil<br />
zu einer interessanten Mischung<br />
von schönen Uniformen beizutragen.<br />
Das ergibt ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
– wie in einer<br />
grossen Familie.<br />
Herrscht für die Polizei am Tattoo<br />
Ausnahmezustand?<br />
Überhaupt nicht. Aus polizeilicher<br />
Sicht ist das Tattoo eine erfreuliche<br />
Veranstaltung. Im Gegensatz<br />
etwa zu einer Herbstmesse sind<br />
am Tattoo viel weniger polizeiliche<br />
Massnahmen erforderlich.<br />
Das Publikum ist völlig unproblematisch;<br />
das<br />
Areal ist abgesperrt,<br />
für die<br />
Sicherheit ist<br />
der Veranstalter<br />
verantwortlich.<br />
Wir machen<br />
vielleicht die<br />
eine oder andere<br />
Patrouille mehr<br />
rund um das Areal als sonst –<br />
etwa in der Tattoo-Street.<br />
Wegen des Tattoo werden Sie also<br />
nicht nervös?<br />
Nervös werde ich nur, wenn<br />
schwierige Einsätze bevorstehen,<br />
bei denen schwer vorhersehbar ist,<br />
«Das Tattoo setzt<br />
einen Kontra punkt<br />
zur freiheitlichen,<br />
individuell organisierten<br />
Gesellschaft.»<br />
Routine. Die Arbeit für das Basel Tattoo gehöre zum Grundauftrag<br />
der Polizei, sagt Kommandant Gerhard Lips.<br />
Foto zen.<br />
was passieren könnte. Beim Basel<br />
Tattoo bin ich aber überhaupt<br />
nicht nervös, weil die Veranstaltung<br />
so gut organisiert ist. Das<br />
Risiko- und Gefahrenpotenzial<br />
ist sehr klein, obwohl es natürlich<br />
immer ein Restrisiko gibt.<br />
Es braucht für das Tattoo kein<br />
spezielles Dispositiv? Und sie<br />
bieten kein zusätzliches Personal<br />
auf?<br />
Ein Tattoo-Dispositiv<br />
haben<br />
wir nicht. Die<br />
Veranstaltung<br />
ist ein Bestandteil<br />
des Grundauftrags<br />
der<br />
Polizei – im Gegensatz<br />
etwa zu<br />
Fussballspielen,<br />
wo überdurchschnittlich viel polizeilicher<br />
Aufwand anfällt. Einen<br />
kleinen Mehraufwand braucht es<br />
vor allem für die Basel Tattoo Parade<br />
am Samstagnachmittag. Da<br />
ist für die Verkehrspolizei etwas<br />
mehr Personal nötig. Solche Veranstaltungen<br />
werden aber – im<br />
Gegensatz etwa zu einer politischen<br />
Demonstration – von den<br />
Ladenbesitzern in der Innenstadt<br />
sehr geschätzt. Das erleichert natürlich<br />
die Arbeit der Polizei sehr.<br />
Ist es für Polizistinnen und Polizisten<br />
attraktiv,<br />
an der Tattoo<br />
Parade zu arbeiten?<br />
Ja. Es gibt sogar<br />
Leute, die sich<br />
freiwillig für<br />
solche positiven<br />
Veranstaltungen melden. Sie finden<br />
Verständnis bei der Bevölkerung:<br />
Unter solchen Umständen<br />
arbeitet man ja gern.<br />
Diebstähle, Schlägereien, falsch<br />
parkierte Autos, verlorene Kinder<br />
usw. – wie bewältigt die Polizei<br />
diese Herausforderungen?<br />
Das sind leider Begleiterscheinungen<br />
einer Grossveranstaltung.<br />
Darauf sind wir stets bestens<br />
vorbereitet. Aber am Basel<br />
Tattoo passiert jeweils sehr wenig.<br />
«Ich finde die Art<br />
und Weise des<br />
Anlasses sehr attraktiv.»<br />
Was muss passieren, damit die<br />
Polizei aufs Tattoo-Gelände geht?<br />
Die Eingriffsschwelle ist viel tiefer<br />
als etwa bei einem Fussballmatch.<br />
Gibt es zum beispielsweise<br />
eine Schlägerei auf dem<br />
Gelände, die der private Sicherheitsdienst<br />
nicht lösen kann,<br />
wären unsere Dienste gefragt.<br />
Anderes Beispiel: Wenn jemand<br />
auf der Tribüne die Treppe hinunterfällt<br />
und man nicht sicher<br />
ist, ob es sich dabei um einen<br />
Unfall oder ein Delikt handelt,<br />
dann braucht es auch die Polizei.<br />
Solche Fälle werden im Einzelfall<br />
unter den Verantwortlichen<br />
abgesprochen.<br />
Braucht es Schutzmassnahmen<br />
für hohe Persönlichkeiten, die<br />
das Tattoo besuchen?<br />
Wenn jemand als Staatsgast<br />
oder in offizieller Mission zu uns<br />
kommt und geschützt werden<br />
muss, erhalten wir einen Auftrag<br />
vom Bundessicherheitsdienst.<br />
Wenn jemand aber auf privater<br />
Basis kommt, braucht es in der<br />
Regel keine Schutzmassnahmen.<br />
Was wünschen Sie sich von den<br />
Tattoo-Besuchern?<br />
Sie sollten sich rechtzeitig auf den<br />
Weg machen und sich bewusst sein,<br />
dass um das<br />
Kasernen areal<br />
kaum Parkplätze<br />
zu finden<br />
sind. Zudem ist<br />
etwas Toleranz<br />
gegenüber den<br />
Anwohnerinnen<br />
und Anwohnern nötig. Eine gros se<br />
Mehrheit der Anwohner bringt ja<br />
grosses Verständnis für das Tattoo<br />
auf. Das finde ich schön.<br />
Worauf freuen Sie sich am meisten?<br />
Auf die Premiere, an der ich Ehrengast<br />
bin. Ich kann nicht sagen,<br />
auf welche Formation ich mich<br />
speziell freue. Dieses Jahr ist aber<br />
die Vorfreude besonders gross,<br />
weil Verwandte meines Partners<br />
für das Tattoo extra aus Belgien<br />
anreisen.<br />
Anzeige<br />
Alles rund um’s Wasser
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
Er pfl egt einen offenen, klaren Führungsstil<br />
Obwohl noch neu im OK<br />
des Basel Tattoo, hilft der<br />
ehemalige Grenzwächter<br />
Markus Hubeli gleich an<br />
vorderster Front mit.<br />
Von Markus Knöpfli<br />
Ende 2011 wurde er vom Basel<br />
Tattoo-Produzenten Erik Julliard<br />
für das Organisationskomitee angefragt,<br />
im Februar dieses Jahres<br />
sagte er zu: Seither ist der aus dem<br />
St. Galler Rheintal stammende<br />
Markus Hubeli (59) ehrenamtlicher<br />
«Leiter Staff», und als solcher<br />
zuständig für die rund 500<br />
freiwilligen Helfer: Diese sind in<br />
sieben Ressorts tätig – von der<br />
Gastronomie, dem Helfereinsatz,<br />
der Helferverpflegung, bis hin zur<br />
Gästebetreuung und zum Transportwesen.<br />
Bei Grenzformalitäten geholfen<br />
Auch wenn er als Ehrenamtlicher<br />
erst kürzlich zum Basel Tattoo<br />
gestossen ist, so unterstützte er die<br />
Grossveranstaltung doch schon<br />
lange – beruflich! Denn Hubeli<br />
war bis zu seiner Pensionierung<br />
im März 2011 Kommandant der<br />
Grenzwacht Region Basel und<br />
stellvertretender Grenzwachtkommandant<br />
Schweiz.<br />
Das alles bekommen die Tattoo-Helfer<br />
«Das Basel Tattoo war anfangs<br />
unerfahren beim Abwickeln der<br />
Grenzformalitäten für die einreisenden<br />
Formationen, deren Waffen,<br />
Velos, Hunde oder gar Pferde.<br />
Ich habe das OK deshalb oft<br />
beraten», berichtet Hubeli. Auf<br />
diese Weise sei er mit Julliard und<br />
dessen Crew in Kontakt gekommen.<br />
Mit einer Ausnahme habe er<br />
auch alle Tattoos besucht.<br />
Wertschätzung für die Arbeit<br />
Und wie hat er sich jetzt in seine<br />
neue Aufgabe eingearbeitet? «Ich<br />
studierte das Pflichtenheft und<br />
nahm dann Gespräche mit den<br />
Ressortleitern und weiteren Freiwilligen<br />
auf», erzählt Hubeli. Er<br />
habe erfahren wollen, wie die ehrenamtlich<br />
tätigen Personen ihre<br />
Arbeit für das Basel Tattoo erleben,<br />
was für sie positiv ablaufe<br />
und wo sie allenfalls Schwachstellen<br />
sehen.<br />
Hubeli: «Diese freiwilligen<br />
Leute, die mit viel Herzblut in<br />
wenigen Jahren einen derart bedeutenden<br />
Anlass für die Stadt<br />
und die Region auf die Beine<br />
stellten, haben Anspruch auf eine<br />
gute Organisation, damit sie ihre<br />
Zeit effizient investieren können.»<br />
Aus diesem Respekt heraus sei es<br />
ihm wichtig, die Leute nach ihren<br />
Interessen und Neigungen einzusetzen,<br />
ihnen Feedbacks zu geben<br />
und ihre Arbeit wertzuschätzen.<br />
Hubeli, der auf ein gut eingespieltes<br />
Ressortleiter-Team zählen<br />
kann, verfügt von Beruf und<br />
Militärkarriere her über viel Führungserfahrung.<br />
«Ich habe die<br />
Menschen gern und pflege einen<br />
offenen und klaren Führungsstil»,<br />
sagt der ehemalige Oberst, der von<br />
Anzeige<br />
Führungserfahrung.<br />
Der ehemalige<br />
Kommandant<br />
der Grenzwache<br />
ist zuständig für<br />
den Staff beim<br />
Basel Tattoo.<br />
Foto zvg.<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
Mac M Ueli<br />
21<br />
seiner Einheit, der Gebirgsinfanterie,<br />
flache Hierarchien gewohnt<br />
ist. Allerdings erwarte er selbst<br />
von Freiwilligen, «dass sie ihre<br />
Aufgabe so gut wie möglich erfüllen,<br />
mit den Gästen einen freundlichen<br />
Umgang pflegen und sich in<br />
der Öffentlichkeit zu benehmen<br />
wissen.» Sie dabei zu unterstützen,<br />
sei seine Pflicht. So habe er<br />
dafür gesorgt, dass die Helfer dieses<br />
Jahr mit zusätzlichen T-Shirts<br />
ausgerüstet werden. «Wer unter<br />
der Marke ‚Basel Tattoo’ auftritt,<br />
soll auch gepflegt erscheinen. Diesen<br />
Anspruch habe ich.»<br />
Am Tattoo wird man Hubeli<br />
täglich vor Ort sehen. «Quasi an<br />
der Front», meint er schmunzelnd.<br />
Wo immer es nötig sei, werde er<br />
mithelfen. «Ob abwaschen, Platz<br />
wischen oder Harassen schleppen<br />
– ich bin mir für nichts zu schade»,<br />
sagt der gelernte Landwirt.<br />
Denn für ihn ist klar: «Von uns<br />
Freiwilligen braucht es eine hohe<br />
Bereitschaft, dort zu helfen, wo es<br />
uns gerade braucht.»<br />
Brauerei Fischerstube<br />
5,2% vol<br />
• Helfer-Shirts<br />
• Basel Tattoo-Cap<br />
• Regenjacke<br />
• Verpflegung in der Dining Hall<br />
• Gutscheine für Basel Tattoo Street<br />
• Mineralwasser steht immer zur Verfügung<br />
• Parktickets fürs Messe-Parkhaus<br />
• Tickets für die Tattoo-Hauptprobe vom 12. Juli, 21.30 Uhr<br />
• Beteiligung an der Parade in Basel (Samstag 21. Juli, 14 Uhr)<br />
• Namentliche Erwähnung im Programmheft 2012<br />
• Gruppenbild als Erinnerung<br />
• Helferfest im September 2012<br />
Bierspezialität frisch ab Brauerei<br />
in den Restaurants Fischerstube<br />
und Linde, Rheingasse 45 und 43.<br />
Reservationen: 061 692 92 00<br />
und 061 683 34 00.<br />
www.uelibier.ch
22<br />
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
Tout Bâle trifft sich in der Tattoo-Street<br />
Längst hat sich die Tattoo<br />
Street zum In-Treffpunkt<br />
Basels entwickelt. Clubs<br />
und Cliquen wirten sehr<br />
gerne an der Festmeile.<br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
Von Markus Knöpfli<br />
«D Negro isch am Tattoo mitere<br />
Feschtbaiz», heisst es gross und<br />
farbig auf der Website der Kleinbasler<br />
Guggemusig Negro Rhygass<br />
(www.negro-rhygass.ch). Darunter<br />
ist auch gleich das Angebot<br />
des Standes aufgelistet: «z ässe<br />
gits Klöpfer, Kalbsbrootwurscht,<br />
Merquez und Kääskuechli!» Und<br />
das Wichtigste: «By uns macht de<br />
Zapfhahne nit eso schnell zue!»<br />
Zum ersten Mal dabei<br />
Der Hauptverantwortliche für<br />
das Engagement der Negro Rhygass<br />
an der Tattoo-Street heisst<br />
Olivier Beranek und ist Obmann<br />
der Guggemusig. «Wir betreiben<br />
zum ersten Mal am Tattoo einen<br />
Stand», sagte er. Und er freut sich<br />
auch. «An der Tattoo-Street ist<br />
es lustig, abwechslungsreich und<br />
sehr unterhaltsam. Man trifft<br />
dort viele Leute», weiss er aus eigener<br />
Anschauung – zwar nicht<br />
als Stand-Betreiber, aber als Festbaiz-Besucher.<br />
Denn mit dem Basel Tattoo ist<br />
er schon lange verbunden. «Ich<br />
verfolge es schon von Anfang an,<br />
auch als es noch in der Eishalle<br />
stattfand», berichtet er.<br />
Vereinskasse aufbessern<br />
Und warum macht die Negro<br />
Rhygass diesmal als Standbetreiberin<br />
mit? «Als Kleinbasler<br />
Verein sind wir eben interessiert<br />
an Kleinbasler Veranstaltungen»,<br />
sagt der Obmann. Zudem biete<br />
Viel Volk. An der Tattoo-Street trifft man alle möglichen<br />
Leute – zum Beispiel den Arzt Felix Eymann<br />
(links) oder den Komiker Almi.<br />
sich mit der Festbaiz für die Guggemusig<br />
die Möglichkeit, zusätzliches<br />
Geld in die Vereinskasse<br />
einzuspielen. «Das ist eine etwas<br />
andere Geldquelle als das eigene<br />
Fest, das wir ohnehin einmal pro<br />
Jahr durchführen», sagt Beranek.<br />
Wofür das Geld dereinst verwendet<br />
wird, steht noch nicht fest.<br />
Der Negro-Obmann denkt primär<br />
an neue Instrumente oder ein<br />
neues Stammkostüm.<br />
Vorerst muss das Unternehmen<br />
aber erst gelingen. Beranek ist<br />
trotz Sommerferien zuversichtlich:<br />
«Wir haben 65 bis 70 Aktive,<br />
und von denen sind nur wenige<br />
abgereist. Die meisten sind da und<br />
helfen mit, sei es beim Getränkeverkauf,<br />
sei es am Grill.»<br />
Ebenfalls zum ersten Mal mit<br />
einer Festbaiz in der Tattoo-Street<br />
präsent ist der Kiwanis Club Birstal.<br />
Grillwürste und Getränke<br />
sind auch hier Teil des Angebots.<br />
Am Stand mit dabei: Nicole Wagner,<br />
Leiterin der Sozialhilfe Basel-<br />
Stadt. Sie sei an einem Tag während<br />
etwa fünf bis sechs Stunden<br />
eingeteilt, berichtet Wagner, die<br />
selbst kein Club-Mitglied ist. Sie<br />
sei vom Präsidenten Peter Paulmichl,<br />
ein guter Kollege von ihr,<br />
zur Mithilfe angefragt worden.<br />
Der Sozialfonds profitiert<br />
Was sie konkret zu tun haben<br />
wird, weiss sie noch nicht. «Ich<br />
bin flexibel einsetzbar und lasse<br />
mich überraschen», meint sie lachend.<br />
Mit der Tattoo-Street und<br />
dem Basel Tattoo an sich hatte<br />
Wagner bisher nicht viel am Hut,<br />
obwohl ihr Büro an der Klybeckstrasse,<br />
nur wenige Hundert Meter<br />
von der Kaserne entfernt, domiziliert<br />
ist.<br />
«In der Regel meide ich solche<br />
Grossveranstaltungen», sagt sie<br />
offen, fügt aber schmunzelnd<br />
hinzu: «Die Mitarbeit am Kiwanis-Stand<br />
ist für mich eine gute<br />
Möglichkeit, helfend mit dem<br />
Tattoo in Kontakt zu treten.» Der<br />
Mitwirkende. Auch Aktive (hier die Coldstream<br />
Guards aus England) suchen an der Tattoo-<br />
Street Kontakt zum Publikum. Fotos zvg Franz Otth.<br />
Gewinn, den der Kiwanis Club<br />
Birstal durch sein Engagement an<br />
der Tattoo-Street erzielt, fliesst gemäss<br />
Präsident Peter Paulmichl in<br />
den Club-eigenen Sozialfonds. Damit<br />
würden in der Regel re gionale<br />
Projekte unterstützt – etwa den<br />
Unterstand für ein Behindertenfahrzeug,<br />
eine Stereoanlage für<br />
einen Jugendraum oder Beiträge<br />
an ein Jugendmusik-Lager.<br />
Öffnungszeiten<br />
Fr 13.7.: 16.00 – 03.00 Uhr<br />
Sa 14.7.: 14.00 – 03.00 Uhr<br />
So 15.7.: 12.00 – 22.00 Uhr<br />
Mo 16.7.: 17.00 – 01.00 Uhr<br />
Di 17.7.: 17.00 – 01.00 Uhr<br />
Mi 18.7.: 15.30 – 01.00 Uhr<br />
Do 19.7.: 15.30 – 01.00 Uhr<br />
Fr 20.7.: 15.30 – 03.00 Uhr<br />
Sa 21.7.: 12.00 – 03.00 Uhr<br />
Zutritt auch ohne Showticket<br />
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Brissago<br />
Privilège Hotel Villa Caesar<br />
CH-6614 Brissago<br />
info@villacaesar.ch<br />
Tel. 091 793 27 66<br />
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ab CHF 104.– pro Person/Nacht<br />
3 Nächte-Pauschale: Fr – Mo oder Do – So<br />
4 Nächte-Pauschale: So – Do oder Mo – Fr<br />
Im Preis pro Person inbegriffen<br />
u Begrüssungsdrink<br />
u Getränke-Bar: 11.30 – 16.30 Uhr<br />
u Aussenpool, Hallenbad und Sauna<br />
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3 Nächte-Pauschale: Fr – Mo oder Do – So<br />
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u Getränke-Bar: 11.30 – 16.30 Uhr<br />
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Piemont<br />
Privilège Hotel Castello di Villa<br />
IT-14057 Villa Isola d’Asti info@castellodivilla.it<br />
Tel. +39 0141 958 006 www.castellodivilla.it
<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />
<strong>BASEL</strong> <strong>TATTOO</strong> äxtra<br />
23<br />
Ein Mini-Tattoo am 16. Juli in Freiburg<br />
Aufmarsch. 350 Musiker veranstalten eine Parade durch die Altstadt von Freiburg.<br />
Fotos Patrick Straub/Basel Tattoo<br />
■ Gastspiel in der Stadt Freiburg i. Br.<br />
Das Basel Tattoo macht am Montag, 16. Juli, um 11.30 Uhr<br />
erneut einen Abstecher nach Freiburg im Breisgau: Bei einer<br />
Parade durch die Altstadt und einem anschliessenden Mini-Tattoo<br />
auf dem Stühlinger Kirchplatz werden 350 Musiker aus fast allen<br />
Kontinenten mehr als 25 000 Zuschauer begeistern.<br />
■ Die Route<br />
Um 11.30 Uhr starten die Blasmusiker, Dudelsackspieler und<br />
Trommler am Karlsplatz, um von dort über die Hermannstrasse,<br />
Herrenstrasse, Engelstrasse, Schiffstrasse, Unterlinden, Rotteckring,<br />
Bertoldstrasse, Konrad Adenauer Platz und Wiwilibrücke<br />
zur Wentzingerstrasse zu marschieren.<br />
Schottische Musik. In Freiburg sind auch drei Pipe Bands dabei.<br />
■ Das Mini Tattoo<br />
Im Anschluss an die Parade werden die Bands ab 12.30 Uhr auf<br />
dem Stühlinger Platz einzeln und als Massed Bands auftreten.<br />
Eintritt frei.<br />
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