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2-2010 - Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde - Friedrichshafen

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Wussten Sie schon ...?<br />

<strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-<strong>Kirchengemeinde</strong><br />

Das Osterei –<br />

eine<br />

geschichtliche<br />

Skizze<br />

In einigen Kulturen<br />

und Religionen wird<br />

die Entstehung der<br />

Welt aus einem Ur-Ei<br />

überliefert. Beispiele<br />

dafür sind: Indien,<br />

China, Finnland etc.<br />

Eier als Symbole für<br />

das sich ständig erneuernde<br />

biologische<br />

Leben gibt es seit ca. 5000 v.Chr. So<br />

haben die Ägypter ihren Verstorbenen<br />

verzierte Eier als Wegzehrung<br />

für die Reise in Jenseits und als Grabbeigabe<br />

mitgegeben. In Persien wurden<br />

bemalte Eiert zum Frühlingsfest<br />

verzehrt. Beim Passahfest der Juden<br />

spielt das Ei eine wichtige Rolle. Liegt<br />

es doch neben sechs anderen symbolischen<br />

Elementen als siebtes auf<br />

dem Sederteller. Daraus folgt: Das Ei<br />

steht seit Urzeiten für den Ursprung<br />

des Lebens.<br />

Ein Legende erzählt vom römischen<br />

Kaiser Maxentius (276 bis 312 n.Chr.),<br />

er habe gewissermaßen das erste<br />

Osterei bekommen. Und das kam<br />

so: Der Kaiser lehnte den Glauben<br />

an die Auferstehung Jesu mit den<br />

Worten ab, er würde nur dann daran<br />

glauben, wenn vor seinen Augen ein<br />

Stein lebendig würde. Da brachte<br />

ihm eine ägyptische Königstochter<br />

ein Ei. Just in diesem Augenblick<br />

brach die Eierschale auf und ein Küken<br />

schlüpfte heraus. Da sagte die<br />

Königstochter: "Das Ei sah doch wie<br />

ein Stein aus und doch ist Leben aus<br />

ihm gekommen." Das soll den Kaiser<br />

überzeugt haben.<br />

Im Christentum wurde dann das<br />

Leben aus einem zerbrechlichen Ei<br />

zum Gleichnis für Auferstehung und<br />

neues Leben Jesu Christi und der Eierbrauch<br />

fand Eingang in das Brauchtum<br />

der Kirche. Ostern hat übrigens<br />

nichts mit der angelsächsischen Göttin<br />

Eostre (Ostara) zu tun, sondern<br />

kommt von dem altgermanischen<br />

Wort austro und bedeutet "Osten".<br />

Und im Aufgang der Sonne im Osten<br />

sahen und sehen die Christen ja ein<br />

Symbol für die Auferstehung.<br />

Aus dem 12. Jahrhundert gibt es<br />

erste Berichte über rot gefärbte Eier<br />

zu Ostern und seit dem 16./17. Jahrhundert<br />

sogar über bemalte und verzierte<br />

Eier. Dabei spielen die Farben<br />

ein wichtige Rolle. Rot steht seit eh<br />

und je für Blut, Liebe, Kraft, aber auch<br />

für Opfer und Wärme. Grün steht für<br />

Frühling (Neubeginn), Hoffnung und<br />

Glück; Gelb für die Sonne, für Licht<br />

und Helligkeit; Blau symbolisiert das<br />

Himmelszelt, aber auch Kälte und<br />

Unglück. Gold steht für die Göttlichkeit<br />

Jesu. Auch die Eiermuster sind<br />

symbolträchtig. Dreiecke stehen für<br />

die Dreieinigkeit, endlose Linien für<br />

ewiges Leben, Kreuze für den Sieg<br />

über den Tod, Rosen für Liebe und<br />

Fürsorge, Fische für die Rettungstat<br />

des Gottessohnes, Tauben für Frieden<br />

und der Hahn für Fruchtbarkeit, aber<br />

auch Verrat.<br />

Peter Koblischke, Gemeindebrief-Werkstatt<br />

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