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Mit zunehmender Dauer wächst in jeder kapitalistischen Wirtschaft der Zinsanteil an der<br />

Wertschöpfung. Der produktive Sektor der Volkswirtschaft muß daher immer größere Anteile zur<br />

Sicherstellung der Kapitalrendite erwirtschaften. Dadurch gerät die gesamte Wirtschaft unter<br />

Wachstumszwang, um die steigenden Kapitalkosten aus Produktivitäts- und Umsatzsteigerung<br />

bestreiten zu können. Und weil jede Volkswirtschaft irgendwann <strong>eine</strong>n gewissen Sättigungsgrad<br />

erreicht und selbst bei aggressivster Werbung k<strong>eine</strong> Umsatzsteigerungen auf dem Binnenmarkt<br />

mehr zu erzielen sind (wozu auch die sinkende Kaufkraft der Arbeitenden und Steuerzahler<br />

beiträgt), sind die Unternehmen zur transnationalen Expansion gezwungen. Dort wiederholt sich<br />

aber nur das gleiche Spiel auf <strong>eine</strong>r höheren Stufe. Im letzten Stadium (vor dem totalen<br />

Zusammenbruch) gibt es dann – neben Firmenpleiten und Fusionen – <strong>eine</strong> echte Wirtschaftskrise<br />

mit Rationalisierungen, Lohnkürzungen, Kurzarbeit, Entlassungen und dergleichen (a)sozialen<br />

Einschnitten. Andernfalls käme es – wegen mangelnder oder fehlender Renditeerwartung für das<br />

investierende Kapital – zu <strong>eine</strong>m Investitionsstreik und damit zu <strong>eine</strong>m sofortigen<br />

Zusammenbruch.<br />

„Der Zins verteilt Einkommen und Vermögen <strong>von</strong> unten nach oben um und bewirkt auch in<br />

entwickelten Volkswirtschaften, wo die Geldvermögen schneller wachsen als die Realwirtschaft,<br />

langfristig Wirtschafts- und Währungskrisen. Wegen schwindender zinsträchtiger Investitionen zu<br />

Hause gelangt das Geld der »entwickelten« Länder in die »unterentwickelten«. So werden dort die<br />

berühmten »neuen Märkte« erschlossen, es wird investiert und »entwickelt«. Das Resultat sind die<br />

hoffnungslose Überschuldung, <strong>Auf</strong>rüstung und technologische wie ökonomische Abhängigkeit der<br />

»Dritten Welt«.“ (THOMAS BETZ, http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/betz/ ; Hhbg. d. d. Verf.)<br />

Spekulation kontra Produktivität<br />

Die gesamten Schulden wachsen heute überall in der Welt viel schneller als die Produktivität. So<br />

steigen die Kredite in der Bundesrepublik Deutschland mehr als zweieinhalbmal schneller als das<br />

Bruttosozialprodukt (Stand: 1999). In den USA ist es noch schlimmer: dort müssen für jeden Dollar<br />

Zuwachs an Produktivität fünf Dollar Schulden aufgenommen werden (Stand: 1999). Auch das<br />

(irrtümlich oder mißbräuchlich) vielbeschworene „Sparen“ durch die Unternehmen oder den Staat<br />

hilft nicht weiter – im Gegenteil: ein Zurückschrauben oder gar <strong>eine</strong> Einstellung der Kredit-<br />

<strong>Auf</strong>nahmen in unserem kapitalistischen System des verzinsten Geldes hätte unmittelbar und sofort<br />

<strong>eine</strong> schwere oder totale Depression oder <strong>eine</strong>n Crash wegen mangelnder Investitionen zur Folge.<br />

Im letzten Stadium vor dem totalen Zusammenbruch unseres Wirtschafts-Systems boomt deshalb<br />

die Börse: Die Spekulation am Aktienmarkt ist <strong>von</strong> den Kapitalisten als scheinbarer Ausweg (ein<br />

Irrweg in <strong>eine</strong> Sackgasse!) entdeckt worden. Seit der Kapitalkostenanteil (Zinslast) schneller als<br />

die reale Wirtschaft wächst (in der BRD nach Kriegsende erstmals 1982) und damit die real<br />

erzielbare Rendite aus dem Produktiv-Vermögen sinkt, verringern sich die Investitionen: laut<br />

Bundesbank ist die rechnerische Kapitalproduktivität seit 1991 um 1,3 % pro Jahr gesunken. Dafür<br />

wächst das Börsenkapital exponentiell: <strong>von</strong> 1980 bis 1997 um 1388 % [!] (gegenüber <strong>eine</strong>r<br />

Steigerung der Wirtschaftsleistung der Industrieländer um nur 60 % im selben Zeitraum! De facto<br />

hat die Börse mit der Geldschöpfung aus dem <strong>Nichts</strong> per Computer die Funktion der<br />

Zentralbanken übernommen!). Die fiktiven Nennwerte der Aktien haben mit der realen Produktion<br />

nichts mehr zu tun.

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