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Demokratie: Dogmen ohne Hand und Fuß<br />

26. 08. 2011 | Von: kh<br />

Wir schütteln unsere Köpfe über die Verblendung<br />

der Vergangenheit. Als Völker in den Krieg<br />

zogen, um andere Völker mit dem Kreuz Christi<br />

zu beglücken. Und wieder andere mit „Feuer und<br />

Schwert“ den Islam zu verbreiten versuchten. So<br />

etwas gibt es heute natürlich nicht mehr. Heute<br />

töten und sterben Menschen aus anderen<br />

Gründen. Heute lautet der Schlachtruf:<br />

„Demokratie!“ Hören oder lesen wir <strong>von</strong> bösen<br />

Diktatoren, die ihrem Volk das bedeutendste aller<br />

Grundrechte, das Recht auf Mitbestimmung,<br />

verwehren, so ist unser Urteil ebenso rasch<br />

gefällt wie einst über Heiden und Götzendiener. Und wehe dem der da zweifelt. „Wir<br />

werden k<strong>eine</strong> frevelhaften Verschwörungstheorien dulden!“, brüllte George W. Bush in<br />

die Welt hinaus, als Bedenken bezüglich des Wahrheitsgehalts der Al-Kaida-Predigt<br />

laut wurden.<br />

Die meisten <strong>von</strong> uns waren noch nicht geboren, als die Gräuel des Zweiten<br />

Weltkrieges ihr Ende genommen hatten – und damit auch die wirtschaftlichen<br />

Probleme der Vorkriegszeit. Es gab Wiederaufbau. Es gab Arbeitplätze. Es boten sich<br />

Geschäftsmöglichkeiten. Und, zumindest westlich des Eisernen Vorhanges, durften<br />

die Menschen über ihre Zukunft selbst bestimmen. Gut, vielleicht nicht ganz. <strong>Sie</strong><br />

duften zumindest regelmäßig zu den Urnen schreiten.<br />

Demokratisch gewählte Politiker gaben ihr Bestes, um Wohlstand für die Bürger der<br />

Gegenwart ebenso zu garantieren wie <strong>eine</strong> gesicherte Zukunft! Die klügsten Köpfe der<br />

Welt hatten ein Finanzsystem ausgearbeitet, das den Märkten die notwendige<br />

Liquidität bescherte. Mit Staunen durfte die Welt die Errungenschaften in <strong>diesen</strong><br />

glorreichsten aller Zeiten erleben. Die Menschheit erfüllte sich den Jahrtausende alten<br />

Traum <strong>eine</strong>r Reise auf den Mond. Gleichzeitig wurden für den gem<strong>eine</strong>n Bürger immer<br />

exotischere Urlaubsdestinationen erschlossen. In regelmäßigen Zeitabschnitten<br />

wurden gigantische Sportveranstaltungen zelebriert, durch welche die Völker aller<br />

Kontinente Vereinigung <strong>finden</strong> sollten. Die Unterhaltungsindustrie brachte Barden<br />

hervor, die für Hunderte <strong>von</strong> Millionen zum Idol wurden. Wahrlich, wahrlich, was mehr<br />

hätte sich der Mensch erträumen können? Und noch lange schien kein Ende des<br />

Fortschritts, des Wachstums, der Verbesserungen in Sicht. Was versprachen die<br />

Zukunftsforscher der 1970er-Jahre nicht alles für das 21. Jahrhundert. Zwanzig<br />

Arbeitsstunden pro Wochen sollten ausreichen, um ein über alle Maßen komfortables<br />

Leben zu genießen. Roboter würden die Hausarbeit erledigen. Autos würden ganz<br />

<strong>von</strong> selbst ihr Ziel <strong>finden</strong>. Elektronisch gesteuerter Verkehr würde Unfälle zu <strong>eine</strong>m<br />

Relikt <strong>eine</strong>r barbarischen Vergangenheit werden lassen. Nicht zu reden <strong>von</strong> den<br />

erwarteten Errungenschaften der Medizin.<br />

Das bittere Erwachen kam nicht über Nacht. Zumindest nicht für diejenigen, die sich<br />

die Mühe machten, <strong>eine</strong>n Stift zur Hand zu nehmen, um nachzurechnen, wie viele<br />

Jahre es wohl dauern würde, bis nicht einmal mehr die Zinsen für die Staatsschulden<br />

aufzutreiben wären. Den gem<strong>eine</strong>n Bürger interessierte so etwas natürlich nicht. Der

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