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Richard Sulik: Das wäre <strong>eine</strong> ungeheuerliche Erpressung. Aber <strong>von</strong> mir aus, sollen<br />

sie unsere Nichtbeteiligung gegen Fördergelder anrechnen. Ich bin nicht gewählt,<br />

damit ich <strong>von</strong> Brüssel oder anderen Regierungen gelobt werde, sondern damit ich die<br />

Interessen der Slowaken verteidige.<br />

Ich unterschreibe k<strong>eine</strong>n Scheck über fünf oder zehn Milliarden Euro mit, die die<br />

Slowakei verlassen würden, damit Griechenland weiter das Vierfache der<br />

slowakischen Rente zahlen kann oder die Iren den Steuersatz <strong>von</strong> 12,5 Prozent<br />

behalten können.<br />

Welt Online: Die Polen oder Tschechen sind jetzt sehr froh, daß sie nicht im Euro<br />

sind, sondern noch ihre eigene Währung haben. Bedauern <strong>Sie</strong>, daß <strong>Sie</strong> 2009<br />

beigetreten sind?<br />

Richard Sulik: Ja. Ich war ein großer Fan des Euro-Beitritts. Aber wenn ich sehe, was<br />

jetzt passiert, muß ich sagen, die Slowakei wäre besser dran, wenn sie ihre Krone<br />

behalten hätte. Deutschland, Frankreich oder die EU-Kommission malen jetzt immer<br />

den Schwarzen Peter an die Wand: Wer sich weigert, die Milliarden zu leihen, wird<br />

schuld sein, wenn erst Spanien, Italien, dann ganz Europa zusammenbricht. Würde<br />

das stimmen, würden sich auch England, Schweden oder Tschechien darum reißen,<br />

bei der Griechenland-Rettung oder bei den Krisenfonds mitzumachen, weil sie ja<br />

genauso betroffen wären. Das tun sie aber nicht. Offensichtlich ist das ein<br />

Pseudoargument.<br />

Welt Online: <strong>Sie</strong> haben gefordert, die Slowakei müsse <strong>eine</strong>n Plan B für den Fall<br />

haben, daß es weiter in Richtung Transferunion geht. Sind <strong>Sie</strong> in diesem Fall dafür,<br />

die slowakische Krone wiedereinzuführen und aus der EU auszutreten?<br />

Richard Sulik: Der Euro als gemeinsame Währung ist <strong>eine</strong> tolle Idee. Ich war selbst<br />

Unternehmer und habe erlebt, wie vorteilhaft es war, etwa im Geschäft mit<br />

Deutschland kein Kursrisiko mehr zu haben. Ich bin aber auch dafür, daß die<br />

Grundregeln eingehalten werden. Es kann ja noch so kommen, und der Plan etwa für<br />

den ESM wird begraben. Ich bin jetzt nicht dafür, daß die Slowakei austritt. Aber wenn<br />

die Entwicklung so weitergeht, bleibt <strong>von</strong> der tollen Idee des Euro nichts übrig. Damit<br />

müssen wir rechnen.<br />

Welt Online: Haben <strong>Sie</strong> Ihre slowakischen Kronen schon aus der Schublade geholt?<br />

Richard Sulik: Ich habe tatsächlich noch fünf Millionen Kronen. Aber sie liegen<br />

zerschreddert in <strong>eine</strong>r Plastikbox. Ich habe sie nach der Euro-Einführung <strong>von</strong> der<br />

slowakischen Nationalbank als Andenken bekommen.

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