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•••• Begrenzte Eurobonds<br />

Sowohl Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker als auch die SPD schlagen<br />

ein gesplittetes Modell vor: Danach würde die Refinanzierung <strong>eine</strong>s Staates bis zu der<br />

im Stabilitätspakt erlaubten 60-Prozent-Grenze über Eurobonds geregelt. Darüber<br />

hinaus müßten die Euro-Staaten nationale Anleihen ausgeben.<br />

Der Vorteil: Die Refinanzierungskosten für die Südländer würden erheblich fallen, weil<br />

sie <strong>eine</strong>n Großteil ihrer Haushaltslöcher mit billigeren Krediten decken könnten. Der<br />

Anreiz zur Reduzierung der Schulden bliebe aber - abgeschwächt - bestehen.<br />

Der Nachteil: Die Zweifel an der Schuldentragfähigkeit angeschlagener Staaten würden<br />

zwar nachlassen, aber nicht enden.<br />

•••• Bi- und multilaterale Bonds<br />

Denkbar wäre auch, daß Deutschland und Frankreich vorangehen. dadurch würde das<br />

Problem umgangen, daß Eurobonds für sehr unterschiedliche Staaten ausgegeben<br />

würden. Denkbar wären auch gemeinsame Anleihen weiterer AAA-Staaten. Der<br />

Vorteil: Die Refinanzierungskosten Deutschlands würden mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit sogar sinken, Länder wie Frankreich müßten nicht mehr um ihre<br />

AAA-Bonität bangen, die Staaten könnten sich wohl relativ problemlos auf künftige<br />

Kreditlinien verständigen. Der Nachteil: Die Kluft zwischen den „guten“ und den<br />

angeschlagenen Euro-Ländern würde immer größer. Für Italien oder Spanien drohen die<br />

Risikozuschläge durch <strong>eine</strong> solche Spaltung der Euro-Zone sogar noch zu steigen<br />

•••• Mögliche rechtliche Hürden in Deutschland<br />

Es ist unsicher, ob das Bundesverfassungsgericht Eurobonds überhaupt genehmigen<br />

würde. Denn die nationale Ebene würde die Hoheit über die Finanzpolitik abgeben.<br />

Mehrere Bundestagsabgeordnete dürften umgehend gegen die Eurobonds klagen.<br />

Entscheidend dürfte die Frage sein, ob mit den Anleihen zwangsläufig auch das<br />

nationale Haushaltsrecht ausgehebelt oder zumindest eingeschränkt würde.<br />

•••• Politische Hürden in Deutschland<br />

Eine schwarz-gelbe Mehrheit im Bundestag für <strong>eine</strong>n solchen Schritt gilt als sehr<br />

unsicher. Angesichts der vehementen Ablehnung gerade in der FDP müßte die<br />

Regierung auch mit <strong>eine</strong>m möglichen Bruch der Koalition rechnen.<br />

•••• Einstimmige Beschlüsse<br />

Alle Mitgliedsländer müßten die Eurobonds mittragen. Widerstände dürften aber nicht<br />

nur aus Deutschland kommen, sondern auch <strong>von</strong> anderen Ländern, etwa Österreich oder<br />

Finnland.<br />

•••• EU-Verträge zu ändern dauert oft Jahre

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