03.11.2012 Aufrufe

Nichts gewusst - Auf diesen Seiten finden Sie eine Übersicht von ...

Nichts gewusst - Auf diesen Seiten finden Sie eine Übersicht von ...

Nichts gewusst - Auf diesen Seiten finden Sie eine Übersicht von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die bereits angesprochenen „guidelines“, in die der Verwaltungsrat die<br />

Kreditkonditionen schreiben soll. Und Mitspracherechte der nationalen Parlamente,<br />

sobald sie dem Vertrag zugestimmt haben. Sicherheiten für die Garantiegeber, etwa ein<br />

Zugriff auf Goldreserven, sind nicht vorgesehen.<br />

Denn die Pläne des Finanzministers haben Sprengkraft: Die neuen Befugnisse des EFSF sind<br />

nun in dem vom Finanzministerium erarbeiteten Rahmenvertrag grob aufgelistet. Danach darf<br />

der EFSF zukünftig Banken retten. „Die Rekapitalisierung <strong>von</strong> Finanzinstituten“ solle indirekt<br />

erfolgen – indem der EFSF dem <strong>von</strong> <strong>eine</strong>r Bankenkrise betroffenen Land dafür ein „Darlehen<br />

gewährt“, heißt es in dem Vertragsentwurf<br />

Der Fonds soll zudem Staatsanleihen finanziell angeschlagener Euro-Länder aufkaufen dürfen<br />

– sowohl an den Finanzmärkten als auch direkt <strong>von</strong> den Regierungen. „Vom EFSF am Primär-<br />

oder Sekundärmarkt gekaufte Staatsanleihen können bis zum Ende der Laufzeit gehalten oder<br />

vorher verkauft werden“, so das Papier.<br />

Das dritte Instrument: Sobald ein Land an den Finanzmärkten unter Druck gerät, darf der EFSF<br />

mit <strong>eine</strong>m „Vorsorgekredit“ helfen, zum Beispiel in „Form <strong>eine</strong>r Stand-by-Kreditlinie“.<br />

Eurobonds: Pro und Kontra<br />

• Bisherige Vorformen <strong>von</strong> Eurobonds<br />

Befürworter der Eurobonds verweisen darauf, daß diese bereits existieren, sogar in<br />

zweifacher Form.<br />

- Zum <strong>eine</strong>n beteiligt sich die EU-Kommission mit 60 Milliarden Euro aus dem<br />

vergemeinschafteten EU-Haushalt an den Hilfspaketen für überschuldete Euro-Länder.<br />

- Zum anderen nimmt der provisorische Euro-Rettungsschirm EFSF Kredite auf, die er<br />

an angeschlagene Staaten weitergibt. Zwar sind die dafür notwendigen Kreditgarantien<br />

national gesplittet, Deutschland kann s<strong>eine</strong>n Kreditanteil also günstiger finanzieren.<br />

Aber der EFSF gilt Befürwortern zumindest als Vorform <strong>von</strong> Eurobonds. Gegner<br />

betonen die Unterschiede: Die Hilfen sind gedeckelt, nur für den Notfall gedacht und<br />

nur nach einstimmigen Beschlüssen abrufbar.<br />

•••• Volle Eurobonds<br />

Denkbar wäre, daß alle 17 Euro-Staaten ihre Staatsanleihen künftig gemeinsam und auf<br />

Dauer ausgeben. Dies würde die Risikozuschläge für überschuldete Länder mit <strong>eine</strong>m<br />

Schlag beseitigen, weil Investoren dann dem gemeinsamen Währungsraum Kredite<br />

gäben. Umstritten ist, ob die Refinanzierungskosten für Deutschland steigen würden:<br />

Einerseits übernimmt das Land Risiken hoch verschuldeter Staaten.<br />

Andererseits könnte das hohe Volumen gemeinsamer Anleihen die Zinsen generell<br />

senken.<br />

Völlig ungeklärt ist, wer über die Höhe künftiger Kreditaufnahmen entscheiden soll -<br />

Finanzminister Wolfgang Schäuble betonte am Montag erneut, daß die Nationalstaaten<br />

zuvor ihre Finanzpolitik aufgeben müßten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!