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Die bereits angesprochenen „guidelines“, in die der Verwaltungsrat die<br />
Kreditkonditionen schreiben soll. Und Mitspracherechte der nationalen Parlamente,<br />
sobald sie dem Vertrag zugestimmt haben. Sicherheiten für die Garantiegeber, etwa ein<br />
Zugriff auf Goldreserven, sind nicht vorgesehen.<br />
Denn die Pläne des Finanzministers haben Sprengkraft: Die neuen Befugnisse des EFSF sind<br />
nun in dem vom Finanzministerium erarbeiteten Rahmenvertrag grob aufgelistet. Danach darf<br />
der EFSF zukünftig Banken retten. „Die Rekapitalisierung <strong>von</strong> Finanzinstituten“ solle indirekt<br />
erfolgen – indem der EFSF dem <strong>von</strong> <strong>eine</strong>r Bankenkrise betroffenen Land dafür ein „Darlehen<br />
gewährt“, heißt es in dem Vertragsentwurf<br />
Der Fonds soll zudem Staatsanleihen finanziell angeschlagener Euro-Länder aufkaufen dürfen<br />
– sowohl an den Finanzmärkten als auch direkt <strong>von</strong> den Regierungen. „Vom EFSF am Primär-<br />
oder Sekundärmarkt gekaufte Staatsanleihen können bis zum Ende der Laufzeit gehalten oder<br />
vorher verkauft werden“, so das Papier.<br />
Das dritte Instrument: Sobald ein Land an den Finanzmärkten unter Druck gerät, darf der EFSF<br />
mit <strong>eine</strong>m „Vorsorgekredit“ helfen, zum Beispiel in „Form <strong>eine</strong>r Stand-by-Kreditlinie“.<br />
Eurobonds: Pro und Kontra<br />
• Bisherige Vorformen <strong>von</strong> Eurobonds<br />
Befürworter der Eurobonds verweisen darauf, daß diese bereits existieren, sogar in<br />
zweifacher Form.<br />
- Zum <strong>eine</strong>n beteiligt sich die EU-Kommission mit 60 Milliarden Euro aus dem<br />
vergemeinschafteten EU-Haushalt an den Hilfspaketen für überschuldete Euro-Länder.<br />
- Zum anderen nimmt der provisorische Euro-Rettungsschirm EFSF Kredite auf, die er<br />
an angeschlagene Staaten weitergibt. Zwar sind die dafür notwendigen Kreditgarantien<br />
national gesplittet, Deutschland kann s<strong>eine</strong>n Kreditanteil also günstiger finanzieren.<br />
Aber der EFSF gilt Befürwortern zumindest als Vorform <strong>von</strong> Eurobonds. Gegner<br />
betonen die Unterschiede: Die Hilfen sind gedeckelt, nur für den Notfall gedacht und<br />
nur nach einstimmigen Beschlüssen abrufbar.<br />
•••• Volle Eurobonds<br />
Denkbar wäre, daß alle 17 Euro-Staaten ihre Staatsanleihen künftig gemeinsam und auf<br />
Dauer ausgeben. Dies würde die Risikozuschläge für überschuldete Länder mit <strong>eine</strong>m<br />
Schlag beseitigen, weil Investoren dann dem gemeinsamen Währungsraum Kredite<br />
gäben. Umstritten ist, ob die Refinanzierungskosten für Deutschland steigen würden:<br />
Einerseits übernimmt das Land Risiken hoch verschuldeter Staaten.<br />
Andererseits könnte das hohe Volumen gemeinsamer Anleihen die Zinsen generell<br />
senken.<br />
Völlig ungeklärt ist, wer über die Höhe künftiger Kreditaufnahmen entscheiden soll -<br />
Finanzminister Wolfgang Schäuble betonte am Montag erneut, daß die Nationalstaaten<br />
zuvor ihre Finanzpolitik aufgeben müßten.