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Selbstbewußtsein. Und in diesem Zusammenhang wird dann schnell wieder die<br />

entsprechende Karte gezogen: Nazideutschland.<br />

Wenn Sparmaßnahmen in der Südschiene durchgeführt werden und die Leute ärmer<br />

werden, ist der Schuldige bald ausgemacht: Deutschland. Schon jetzt wurden auf<br />

Demos in der Südschiene gelegentlich Hakenkreuze gesehen. Ein unheilvolle<br />

Entwicklung, welche für die Zukunft nichts Gutes heißt. Und die "Daily Mail" kippt in<br />

dieser Situation noch zusätzlich Öl ins Feuer der nationalen Emotionen:<br />

„Damit k<strong>eine</strong> Zweifel aufkommen, was <strong>eine</strong> Finanzunion bedeuten würde: Eine<br />

Wirtschaftspolitik, ein Steuersystem, ein System der Sozialen Sicherheit, <strong>eine</strong><br />

Verschuldung, <strong>eine</strong> Volkswirtschaft, ein Finanzminister. Und alles ist deutsch”<br />

"Wenn der Euro überleben soll" - so schreibt "Daily Mail" - "dann müssen die<br />

anderen 16 Länder so sein wie die Deutschen. <strong>Sie</strong> werden sogar ihrer Freiheit<br />

beraubt, nicht so zu sein wie die Deutschen. Das bedeutet, in <strong>eine</strong>r<br />

vollständigen Wirtschaftsunion bestimmen die Deutschen als mächtigste Nation<br />

und Zahlmeister die Regeln. Und diese Regeln machen sie unwiderrufbar."<br />

Wir dürfen sehr gespannt sein, wie sich diese wirren Schuldzuweisungen in Zukunft<br />

noch auswirken werden. Doch für den Mann auf der Strasse, der nach <strong>eine</strong>m<br />

einfachen plakativen Bumann sucht, ist der Schwarze Peter schnell gefunden:<br />

Berlin. Die Rechnung: Deutschland zahlt und übernimmt die Führung dürfte nicht<br />

ohne Konsequenzen bleiben. Neue rassistische und nationalistische Tendenzen<br />

werden damit die ohnehin schon zugespitzten ökonomischen Schwierigkeiten<br />

eskalieren lassen. Doch auch diese Facette der Euro-Krise war <strong>von</strong> Anfang an<br />

programmiert.<br />

Am Ende passiert genau das Gegenteil <strong>von</strong> dem, was naive Euro-Befürworter immer<br />

so schön ausmalten: Europa wächst nicht mit dem Euro zusammen, sondern der Euro<br />

wirkt als Spaltpilz. Solange das Geld noch Strömen floß, war alles schön und gut.<br />

Jetzt, wo es zur Feuertaufe kommt, wird sich zeigen, was die Gemeinschaftswährung<br />

möglicherweise wirklich schafft: emotionale Zwietracht und irrationale<br />

Schuldzuweisungen zwischen den Völkern Europas.

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