Jahresbericht 2010 - Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
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<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2010</strong><br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> auf Kurs
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort .......................................................................................... Seite 3<br />
Agrarkultur prägt das Land der Horizonte<br />
Pflanzenbau und Pflanzenschutz ......................................................... Seite 4<br />
Tierhaltung, Tierzucht und Fischereiwirtschaft ........................................ Seite 7<br />
Lehr- und Versuchswesen für effiziente Betriebsentwicklung<br />
Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp ........................................... Seite 11<br />
Das Forstzentrum Bad Segeberg ........................................................... Seite 14<br />
Das Gartenbauzentrum <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ............................................ Seite 16<br />
Entwicklung durch Bildung und Beratung<br />
Aus- und Weiterbildung..................................................................... Seite<br />
Unternehmens- und sozioökonomische Beratung,<br />
19<br />
Markt und Sachverständigenwesen ....................................................... Seite 20<br />
Erneuerbare Energien und Landtechnik .................................................. Seite 21<br />
Einkommensalternativen ..................................................................... Seite 22<br />
Projekt „Schulklassen auf dem Bauernhof“............................................ Seite 23<br />
Blühende Landschaft, saubere Umwelt, ausgezeichnete regionale Produkte<br />
Umwelt und Qualität .......................................................................... Seite 24<br />
Das Gütezeichen <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ..................................................... Seite 25<br />
Die Tochtergesellschaften und Beteiligungen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
LC Landwirtschafts-Consulting GmbH ................................................... Seite 28<br />
DEULA <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH ......................................................... Seite 29<br />
MesseRendsburg GmbH – Ausstellungen für die Landwirtschaft ................. Seite 31<br />
Öffentlichkeitsarbeit ........................................................................ Seite 33<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> in der Region für die Region ........................... Seite 35<br />
Organigramm .................................................................................. Seite 36<br />
Ehrenamtliche Organisation der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> .......................... Seite 38<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Impressum ...................................................................................... Seite 40<br />
2
Vorwort<br />
Es geht voran! Trotz nicht optimaler Bestell- und Erntebe-<br />
dingungen sind die Betriebe <strong>2010</strong> positiver gestimmt als<br />
noch während der Milchkrise. Ein wichtiger Gradmesser<br />
hierfür sind die Investitionen, die die Unternehmer tätigen.<br />
Und es wird wieder mehr investiert – das belegten unter<br />
anderem zufriedene Aussteller während der NORLA im<br />
September.<br />
Uns, der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>, ist es gelungen, mit<br />
einem vernünftigen Kostenmanagement und Sparkurs der<br />
Konjunkturkrise zu trotzen und schwarze Zahlen zu schreiben.<br />
Das gelingt, indem wir die Kosten im Griff halten und<br />
dabei offen und flexibel für neue Arbeitsfelder zum Vorteil<br />
der Praxis bleiben. Nur so bleiben wir auch in Zukunft qualifizierter<br />
Berater für die Landwirte, Förster, Gärtner und<br />
Fischer in unserer Region. Allerdings ist dies ein Prozess,<br />
der niemals aufhört. Wie der moderne Betriebsleiter müssen<br />
auch wir täglich unsere Entscheidungen reflektieren. Ein<br />
„weiter so“ kann niemals die Lösung sein, denn wer stehen<br />
bleibt, kann nur verlieren.<br />
3<br />
Durch eine entschlossene Zusammenarbeit von Ehren- und<br />
Hauptamt sind wir stark und können die Position unserer<br />
Mitglieder und Kunden im ländlichen Raum durch Information<br />
und Innovation vorantreiben. Dieses vertrauensvolle<br />
konstruktive Arbeiten zeigt sich sowohl in den Fachausschüssen<br />
als auch im Vorstand. Die hohe Qualität der<br />
Kammerarbeit hat ihre Ursachen darin, dass Ideen und<br />
Anregungen, aber auch Kritisches aus der Praxis in Zusammenarbeit<br />
von ehren- und hauptamtlichen Kräften aufgegriffen,<br />
bewertet und gegebenenfalls in neues Handeln<br />
umgewandelt werden.<br />
Im Grünen Zentrum Am Kamp sind wir angekommen. Nach<br />
nunmehr fast zwei Jahren können wir sagen, dass die Entscheidung<br />
richtig war. Zahlreiche Akteure – von den Landfrauen<br />
über die Lohnunternehmer bis hin zum Anbauverband<br />
Bioland – arbeiten in unmittelbarer Nähe. Das<br />
spart Zeit, eröffnet neue Perspektiven, liefert Ideen und<br />
unterstreicht auch auf der hauptamtlichen Ebene, dass<br />
man miteinander mehr schafft denn als Einzelkämpfer.<br />
Auf den kommenden Seiten können Sie lesen, in welchen<br />
Bereichen wir uns engagieren. Wir würden uns sehr freuen,<br />
wenn Sie unseren <strong>Jahresbericht</strong> mit Interesse zur Hand<br />
nehmen und uns von Nord nach Süd und von Ost nach<br />
West durch den grünen Sektor <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s<br />
begleiten.<br />
Claus Heller Jürgen Pallasch<br />
Präsident Geschäftsführer
Agrarkultur prägt das Land der Horizonte<br />
Pflanzenbau und Pflanzenschutz<br />
Der Marktfruchtbau ist für viele landwirtschaftliche Be-<br />
triebe in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> Grundlage des Einkommens.<br />
Neben den günstigen Boden- und Klimaverhältnissen und<br />
der Qualifikation der Betriebsleiter ist eine fachlich fundierte<br />
Beratung die Basis für hohe Erträge und eine gute<br />
Qualität des Erntegutes. Sortenwahl, Düngung und Pflanzenschutz<br />
müssen standort- und vegetationsangepasst erfolgen,<br />
damit sich die Maßnahmen ökonomisch rechnen<br />
und die vielfältigen Belange des Umwelt- und Naturschutzes<br />
gleichermaßen berücksichtigt werden. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
bietet den Betrieben in diesem Bereich<br />
vielfältige Unterstützung.<br />
Sortenwahl entscheidend<br />
Für den Landwirt ist – unabhängig von den Anteilsverschiebungen<br />
zwischen den einzelnen Anbaukulturen im<br />
Land – die richtige Sortenwahl entscheidend für eine hohe<br />
Produktionseffizienz. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> liefert in<br />
diesem Bereich Empfehlungen, die auf Auswertungen in<br />
den insgesamt sechs Versuchsstandorten in den verschiedenen<br />
Naturräumen <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s beruhen. Denn<br />
eine erfolgreiche Bestandsführung fängt mit der standortgerechten<br />
Sortenwahl an. Die Versuchsarbeit liefert damit<br />
wichtige Entscheidungshilfen für die landwirtschaftliche<br />
Praxis.<br />
Veränderte Anbauflächen<br />
Veränderte Anbauflächenverhältnisse haben Einfluss auf<br />
das Management der Betriebe. So hat sich die Getreidean-<br />
4<br />
baufläche zur Ernte <strong>2010</strong> in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> um ca.<br />
15.000 ha auf ca. 312.000 ha gegenüber dem Vorjahr verringert.<br />
Dabei überwiegen im Getreideanbau die Winterungen.<br />
Die Anbaufläche für Winterweizen hat sich um 3 %<br />
auf 210.000 ha ausgedehnt. Bei der Wintergerste waren es<br />
noch 47.000 ha, das entspricht einer Reduzierung von 30 %<br />
im Vergleich zum Vorjahr. Die Anbaufläche für Winterroggen<br />
reduzierte sich um 25 % auf knapp 22.000 ha im Lande.<br />
Die Rapsanbaufläche ist mit 114.000 ha konstant geblieben.<br />
Dies gilt auch für die Hackfrüchte mit 13.000 ha.<br />
Mais steht in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> auf 184.000 ha, das sind<br />
37.000 ha mehr als im Vorjahr oder gut 25 % Zuwachs. In<br />
den nördlichen Landesteilen kommt es zu den größeren Zu-<br />
wächsen, die nicht zuletzt auch durch den Einsatz von Si-<br />
lomais in den Biogasanlagen bedingt sind. Hier liegt auch<br />
der Schwerpunkt des Anbaus. Aus Sicht der Landwirt-<br />
schaftskammer werden eine umweltschonende Produkti-<br />
onstechnik im Rahmen einer Düngung nach Maß, die<br />
Entwicklung von Futterbaufruchtfolgen und Alternativen<br />
zum Silomais immer wichtiger.<br />
Für die Biogaserzeugung erarbeitet die Landwirtschafts-<br />
kammer grundlegende Versuchsergebnisse zum Einsatz von
Zuckerrüben, GPS und Grasprodukten als Alternativpro-<br />
dukte zum Mais. Interessant ist die Tatsache, dass silierte<br />
Rüben mehr Methanertrag bringen als das entsprechende<br />
Frischmaterial. Daran gilt es, weiter zu arbeiten.<br />
Der Umfang der Grünlandflächen hat sich aufgrund des<br />
Umbruchverbotes im vergangenen Jahr nicht entscheidend<br />
verändert. Erkennbar ist jedoch eine deutliche Zunahme der<br />
Schnittnutzung zulasten der Weide. Dies bedingt eine nicht<br />
unerhebliche Umstellung der Bestandsführung im Grünland.<br />
Sorten- und Mischungsfragen stehen mit einer angepassten<br />
Düngung deshalb im Versuchswesen im<br />
Vordergrund.<br />
Auf die richtige Düngestrategie<br />
kommt es an<br />
Der Anstieg der Düngemittelpreise in der Vergangenheit<br />
und die oben beschriebenen Veränderungen der Anbauverhältnisse<br />
geben sowohl im Ackerbau als auch in der Grünlandwirtschaft<br />
Anstoß für die richtige Düngestrategie. Die<br />
„Richtwerte für die Düngung“ sind eine tragende Säule für<br />
die gute fachliche Praxis beim Düngen. Die Düngungsempfehlungen<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> werden durch die<br />
in der Versuchsarbeit ermittelten neuen Erkenntnisse laufend<br />
aktualisiert. Sie erfüllen zudem die Vorgaben der Düngeverordnung<br />
und berücksichtigen gleichermaßen ökonomische<br />
Erfordernisse sowie die Belange des Gewässerund<br />
Bodenschutzes. Diese Richtwerte helfen dem Praktiker,<br />
für alle Kulturen eine Düngung nach Maß vorzunehmen.<br />
So werden Kosten gespart und die Umwelt geschont.<br />
5<br />
Exaktversuche und<br />
Schaderregerüberwachung<br />
Die Exaktversuche der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
liefern für die<br />
Pflanzenschutzberatung vielfältige Informationen<br />
zur Weitergabe an die landwirtschaftliche Praxis, die unmittelbar<br />
in die Produktionstechnik einfließen. So werden<br />
in den Pflanzenschutzversuchen umfangreiche Kenntnisse<br />
über die Wirksamkeit neuer Pflanzenschutzmittel oder zur<br />
Resistenzsituation von Pilzkrankheiten, Schädlingen sowie<br />
Unkräutern und Ungräsern gewonnen. Über die amtliche<br />
Mittelprüfung, bei der im Auftrag der Pflanzenschutzfirmen<br />
noch nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel geprüft werden,<br />
fließen neue Erkenntnisse umgehend in die Beratung<br />
ein. Gezielte Pflanzenschutzempfehlungen setzen auch<br />
eine genaue Kenntnis der Befallssituation voraus. Hier liefert<br />
die regelmäßig in den Beständen erfolgende Schaderregerüberwachung<br />
wichtige Informationen über die<br />
notwendigen Maßnahmen.<br />
Resistenzen von Getreide-<br />
und Kartoffelblattläusen<br />
Seit einigen Jahren nimmt die Bedeutung von Viruskrankheiten<br />
zu, die durch Blattläuse übertragen werden. In der<br />
Praxis wird dabei ein besonderes Augenmerk auf die Verhinderung<br />
der Virusübertragung durch Blattläuse gelegt.<br />
Doch durch intensiven Insektizideinsatz, insbesondere bei<br />
häufiger Verwendung ähnlicher Wirkstoffe, können sich
schnell Resistenzen bei den Virusüberträgern bilden.<br />
Das hat fatale Folgen für den Getreide- und den Kartoffelanbau.<br />
Mit finanzieller Unterstützung durch die Stiftung<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ische Landschaft hat die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
ein Projekt aufgelegt, um die möglichen<br />
Ursachen für Virusinfektionen im Pflanzkartoffelbereich zu<br />
erfassen. Erste Ergebnisse sind demnächst zu erwarten.<br />
Genehmigungen, Kontrollen,<br />
Sachkunde<br />
Im Rahmen der Fachrechtskontrollen werden der Handel<br />
und die Anwender von Pflanzenschutzmitteln regelmäßig<br />
überprüft und in rechtlicher Hinsicht beraten. Insbesondere<br />
wird kontrolliert, ob die Pflanzenschutzmittel zugelassen<br />
sind, die Pflanzenschutzgeräte geprüft sind, der Verkäufer<br />
oder der Anwender sachkundig ist, die gesetzlichen Vorgaben<br />
zur Anwendung der Pflanzenschutzmittel wie z. B. Abstände<br />
zu Gewässern eingehalten werden und ob die<br />
erforderlichen Aufzeichnungen über angewendete Pflanzenschutzmittel<br />
vorgenommen wurden. Bei Verstößen kann<br />
es zur Verhängung von Bußgeldern und bei EU-geförderten<br />
Flächen zu Prämienabzügen kommen.<br />
Im Hinblick auf den Verbraucherschutz erfolgt eine enge<br />
Zusammenarbeit mit dem Landeslabor in Neumünster, das<br />
6<br />
u. a. Lebensmittel auf Rückstände von Wirkstoffen aus<br />
Pflanzenschutzmitteln untersucht. Darüber hinaus gibt es<br />
eine Kooperation mit der Umweltpolizei, um insbesondere<br />
die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf abschwemmungsgefährdeten<br />
Flächen zu unterbinden.<br />
Amtliche Pflanzenbeschau und<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Diese Dienste im Sinne des Verbraucherschutzes erfolgen<br />
nach den Bestimmungen des Pflanzenschutzgesetzes.<br />
Oberstes Ziel ist es, die Einschleppung und Ausbreitung von<br />
sogenannten Quarantäneschadorganismen, also Schaderregern,<br />
die in der EU bzw. in Deutschland noch nicht<br />
etabliert sind, zu vermeiden. Die Hauptschauplätze für die<br />
Warenströme sind in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in erster Linie die<br />
Häfen Kiel und Lübeck. Dort wird kontrolliert. Die zunehmende<br />
Globalisierung der Handelsströme bedeutet eine<br />
stetige Zunahme der Inspektionsarbeiten, die sehr gewissenhaft<br />
wahrgenommen werden. Das gilt gleichermaßen<br />
für die Landwirtschaft und den Gartenbau.<br />
Anhand der vielfältigen Arbeitsschwerpunkte der Abteilung<br />
Pflanzenbau und Pflanzenschutz zeigt sich die enge Verbindung<br />
zur landwirtschaftlichen Praxis für eine fortschrittliche<br />
Pflanzenproduktion mit hohen Qualitätsstandards<br />
im Sinne des Umwelt- und Verbraucherschutzes.
Tierhaltung, Tierzucht und Fischereiwirtschaft<br />
Kosten der Milchproduktion<br />
Die Milchviehhaltung ist ein entscheidender Produktionszweig<br />
der schleswig-holsteinischen Landwirtschaft. Aktuell<br />
liefern ca 5.200 Milchviehhalter mit 320.000 Kühen jährlich<br />
mehr als 2,5 Mio. t Milch an die Molkereien. In den<br />
vergangenen Jahren konnte die Milchanlieferung aus<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> um etwa 200.000 t ausgedehnt werden,<br />
weil Landwirte über die Milchbörse Quote aus anderen<br />
Regionen Deutschlands gekauft haben. Die wirtschaftliche<br />
Situation hat sich im Jahresverlauf aufgrund der gestiegenen<br />
Milcherlöse deutlich verbessert, sodass auch die Investitionsbereitschaft<br />
zunahm. Einige Betriebe bauen ihre<br />
Bestände erheblich aus, um nachhaltig wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Die betriebswirtschaftlichen Auswertungen<br />
machen deutlich, dass durch die Optimierung der Produktionskosten<br />
in vielen Betrieben die individuelle Wettbewerbsfähigkeit<br />
und das einzelbetriebliche Einkommenspotenzial<br />
deutlich verbessert werden können. Die in Zusammenarbeit<br />
mit den Betrieben der Rinderspezialberatung erarbeiteten<br />
Kennzahlen zeigen die entscheidenden einzelbetrieblichen<br />
Ansatzpunkte zur Gewinnverbesserung auf.<br />
Die abgeleiteten Zielgrößen geben durch den Vergleich mit<br />
Betrieben aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> im Rahmen des Rinderreports<br />
und anderen Regionen Deutschlands im Rahmen der<br />
DLG-Spitzenbetriebe Hinweise, wo die Stärken und Schwächen<br />
unserer Milcherzeugung liegen. Gegenüber anderen<br />
Regionen ist die Milcherzeugung in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
aufgrund der Bestandsgrößen, der Leistungen und des<br />
Sachverstandes der Betriebsleiter durchaus gut aufgestellt.<br />
7<br />
Die umfangreiche Versuchstätigkeit im Lehr- und Versuchszentrum<br />
Futterkamp gibt den Rinderhaltern zusammen<br />
mit den Auswertungen der Futterbaubetriebe, zahlreichen<br />
Veröffentlichungen, Vorträgen und einzelbetrieblichen<br />
Beratungen wertvolle Empfehlungen zur Verbesserung der<br />
Produktionstechnik und Wirtschaftlichkeit.<br />
Bei Milchkühen werden im laufenden Jahr in Fütterungsversuchen<br />
Fragen der optimalen Eiweißversorgung und des<br />
Grasanbaus geprüft. Ein weiterer umfangreicher Versuch<br />
gemeinsam mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover<br />
klärt, wie sich eine unterschiedliche Milchversorgung<br />
der Kälber auf die Kälberaufzucht und die weitere Leistung<br />
in der Mast bzw. der Jungviehaufzucht und der Milcherzeugung<br />
auswirkt. Es gibt Hinweise,<br />
dass die Fütterung in den ersten<br />
Lebenswochen Auswirkungen auf<br />
die spätere Leistung haben kann.<br />
Kompetenzzentrum<br />
Milch<br />
Das Kompetenzzentrum Milch<br />
(KMSH) ist eine Plattform der Agrarforschung<br />
(www.milch.uni-kiel.de)<br />
aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, das vom Land und der Wirtschaft<br />
gefördert wird. Ziel des Forschungsverbundes ist es, die<br />
Ressourcen im Lande zu bündeln und für die Partner der<br />
Milchwirtschaft Lösungen zu erarbeiten, welche die Wirtschaftlichkeit<br />
von der Erzeugung bis zur Ladentheke verbessern.
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist in dieses Projekt einge-<br />
bunden. So wird in Futterkamp geprüft, welche Folgen der<br />
Anbau von Sorten des deutschen Weidelgrases in 3- bzw.<br />
4-Schnittnutzung auf Futtererträge, Futterqualitäten,<br />
Milchleistungen und Wirtschaftlichkeit hat. Die Projekte<br />
werden in Zusammenarbeit mit der Agrarwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Kieler Christian-Albrechts-Universität<br />
durchgeführt.<br />
Management von großen Würfen<br />
Die heute verfügbare Genetik hat das Potenzial, 30 verkaufsfähige<br />
Ferkel je Sau und Jahr zu erzeugen. Damit ergeben<br />
sich erhebliche Herausforderungen in der Sauenhaltung<br />
und Ferkelaufzucht. Die Sauen müssen große<br />
Futtermengen aufnehmen, um bei vertretbaren Gewichtsverlusten<br />
während der Säugezeit ausreichend Milch zu<br />
geben. Die Ansprüche an die Ferkelaufzucht steigen. Um<br />
gleichmäßige Partien zu erhalten, sind Futterqualitäten und<br />
Futterzuteilungen an das Leistungsniveau anzupassen.<br />
Für die Ferkel aus großen Würfen sind frühzeitige Beifütterungsmöglichkeiten<br />
mit einem qualitativ hochwertigen<br />
Zusatzfutter und/oder Milchaustauscher vorzusehen. Das<br />
Versetzen von Ferkeln zu Ammensauen oder künstlichen<br />
Ammen ist bei hoch fruchtbarer Genetik unverzichtbar, um die<br />
geborenen Ferkel mit vertretbaren Verlusten aufzuziehen.<br />
In der Futterkamper Sauenherde wird am Beispiel der<br />
Porkuss-Sau (dänische Genetik) geprüft, wie Fütterung,<br />
Haltung und Management für diese fruchtbare Sauen-<br />
8<br />
genetik optimiert werden kann. Die Versuche und die daraus<br />
abgeleiteten Beratungsempfehlungen helfen den<br />
Ferkelerzeugern, das Potenzial ihrer Sauen tiergerecht und<br />
wirtschaftlich zu nutzen.<br />
Die optimale Anpaarung für die Mast<br />
Die Rahmendaten für eine wirtschaftliche Schweinemast<br />
sind eindeutig: gesunde Ferkel mit hohen täglichen Zunahmen<br />
bei sehr guter Futterverwertung und ausreichendem<br />
Muskelfleischanteil. Je nach Vermarktungsweg hat die<br />
Ausprägung der wertbestimmenden Teilstücke eine nicht<br />
unerhebliche Bedeutung für den Schlachterlös. In Zusammenarbeit<br />
mit Zuchtorganisationen prüft daher die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
systematisch verschiedene Anpaarungsstrategien.<br />
So wurden neben den Piétrain-Ebern, die heute<br />
die größte Bedeutung bei der Anpaarung in <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> haben, unter anderem auch Kreuzungseber auf<br />
Duroc-Basis und Duroc-Eber verschiedener Linien geprüft.<br />
Die Piétrain-Nachkommen zeichnen sich bekanntlich durch<br />
die sehr gute Bemuskelung bei gutem Zunahmeniveau aus,<br />
während die Duroc-Nachkommen deutlich höhere Zunahmen<br />
aufweisen bei allerdings geringerer Bemuskelung. Der<br />
Muskelfleischanteil kann – abhängig von der Linie – insbesondere<br />
bei Sondenmessungen ausreichend hoch sein.<br />
Die Vermarktungswege, das tatsächlich realisierte Wachs-<br />
tum und die Marktverhältnisse sind entscheidend, ob im<br />
Einzelbetrieb die bewährte Piétrain-Genetik oder die<br />
Duroc-Genetik wirtschaftliche Vorteile bringt.
In der Diskussion um die Ebermast sind auch Erfahrungen<br />
zu Fragen der Fütterung und Haltung wichtig. Versuche mit<br />
Ebern am Standort Futterkamp helfen, verlässliche Daten<br />
für Zunahme, Futterverwertung und Schlachtkörperwert<br />
der aktuellen Genetik zu erhalten. Die Beobachtungen zum<br />
Verhalten bei unterschiedlicher Aufstellung geben Hin-<br />
weise, welche Haltungsverfahren sich für die Eber eignen.<br />
Gesunde Fische aus qualifizierten<br />
Betrieben<br />
Im Land zwischen den Meeren spielt die Fischerei eine be-<br />
deutende Rolle. Aus Nord- und Ostsee werden hochwertiger<br />
Fisch, Krabben und Muscheln durch die Haupt- und Neben-<br />
erwerbsbetriebe der „Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei“<br />
angelandet. Im Binnenland wird durch die Betriebe der<br />
Fluss- und Seenfischerei sowie einer Vielzahl von Teich-<br />
wirtschaften Fisch in vielfältiger Form angeboten. Dabei<br />
setzen die Betriebe verstärkt auf die Veredlung der von<br />
ihnen erzeugten Produkte, um zu einer angemessenen<br />
Wertschöpfung zu gelangen.<br />
Gesunde Fische sind die Basis<br />
für eine erfolgreiche Fisch-<br />
produktion. Auch für den<br />
Besatz von Wildge-<br />
wässern ist die Verwendung<br />
von gesunden Fischen gefordert. Die<br />
Erlangung und Aufrechterhaltung eines definierten hohen<br />
Gesundheitszustandes wird für die Betriebe immer wichtiger.<br />
Im Jahr 2009 wurde ein Projekt aus Mitteln der Fischerei-<br />
abgabe gestartet, um den Gesundheitsstatus sowohl in den<br />
Fisch haltenden Betrieben als auch in den Wildgewässern<br />
hinsichtlich des Vorkommens von Erregern von anzeige-<br />
pflichtigen Fischkrankheiten zu ermitteln. Dieses Projekt<br />
wird in den nächsten Jahren fortgeführt. Durch einen de-<br />
finierten hohen Gesundheitsstatus wird es den heimischen<br />
Betrieben möglich, Satzfische national und international<br />
am Markt zu positionieren.<br />
9<br />
In der Ausbildung engagiert sich eine Vielzahl von Betrieben,<br />
um dem Nachwuchs eine solide Berufsausbildung zu ver-<br />
mitteln.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> bietet regelmäßig Kurse zur<br />
Fort- und Weiterbildung an. So steht dem Berufsstand auch<br />
in Zukunft ausreichend qualifizierter Nachwuchs für diesen<br />
vielschichtigen Beruf zur Verfügung.<br />
Tierzucht auf hohem Niveau<br />
Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen sind entscheidende<br />
Aufgaben im hoheitlichen Bereich. Nur auf<br />
Basis abgesicherter Prüfungen können in Verbindungen mit<br />
den genauen Verwandtschaftsverhältnissen aussagefähige<br />
Zuchtwertschätzungen durchgeführt werden. Die Ergebnisse<br />
sind dann die Grundlage für die Entscheidungen der<br />
Praktiker, welche Tiere angekauft und zur Zucht eingesetzt<br />
werden.
Im Bereich der Rinderzucht (<strong>Holstein</strong>er) erfolgte im Spät-<br />
sommer die Umstellung der amtlichen Zuchtwertschätzung<br />
auf das neue Verfahren unter Einbeziehung der genomischen<br />
Zuchtwerte. Mit der Zuchtwertschätzung ist bundesweit<br />
die vit in Verden beauftragt. Das amtliche Verfahren gilt<br />
zunächst für den Milchzuchtwert bei der Rasse <strong>Holstein</strong><br />
und wird auch auf die übrigen Leistungsmerkmale bei dieser<br />
Rasse ausgedehnt. Die ausgewiesenen Zuchtwerte sind eine<br />
Kombination aus der konventionellen Zuchtwertschätzung<br />
anhand der Eigen- und/oder Töchterleistungen und dem<br />
genomischen Zuchtwert aufgrund der Untersuchungen des<br />
Erbgutes mit dem Illumina-Chip. Da die Sicherheit des ge-<br />
nomischen Zuchtwertes für die Milchleistung ohne weitere<br />
Informationen bereits bei ca. 75 % liegt, kann bei den Bul-<br />
len der <strong>Holstein</strong>-Population der Testeinsatz von Bullen ent-<br />
fallen. Dadurch ergeben sich erhebliche Konsequenzen für<br />
die Zuchtorganisationen und die Bullenauswahl in der<br />
Praxis.<br />
Für die Schweinezucht prüft die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
in Futterkamp sehr intensiv die Leistungsfähigkeit der<br />
Vaterrasse Piétrain. Die Ergebnisse der Mast- und Schlacht-<br />
leistungen sowie der Fleischbeschaffenheit sind die Grund-<br />
lage für die weitere Zuchtplanung der Herdbuchzüchter<br />
und wesentliche Entscheidungshilfe für den Ankauf von<br />
10<br />
Ebern durch Besamungsstationen. Inzwischen ist es gelun-<br />
gen, länderübergreifend für die Züchter aus verschiedenen<br />
Bundesländern die Zuchtwertschätzung zentral durchzu-<br />
führen. Dadurch wird die Vergleichbarkeit der Zuchtwerte<br />
aus den verschiedenen Regionen verbessert und ein grö-<br />
ßerer Zuchtfortschritt ermöglicht.<br />
In der Pferdezucht haben die Stutenleistungsprüfungen<br />
einen hohen Stellenwert. Sie werden laufend weiterent-<br />
wickelt, um den Züchtern und Käufern noch bessere Ent-<br />
scheidungshilfen zu geben.
Lehr- und Versuchswesen für effiziente Betriebsentwicklung<br />
Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp<br />
Seit nunmehr zehn Jahren bietet das Lehr- und Versuchs-<br />
zentrum Futterkamp in Blekendorf für Schülerinnen und<br />
Schüler der 4. und 5. Klassenstufe aller Schularten die<br />
Möglichkeit, praktische Landwirtschaft und Natur live zu<br />
erleben. In diesem Jahr wurde das Angebot um einen Na-<br />
turerlebnisraum aufgestockt. Diese und andere wesentli-<br />
che Ereignisse werden im Folgenden dargestellt.<br />
Lernen mit allen Sinnen<br />
Seit 2006 haben insgesamt mehr als 1.000 Schülerinnen<br />
und Schüler allgemeinbildender Schulen mehrtägige Klas-<br />
senfahrten nach Futterkamp gemacht. Im Mittelpunkt die-<br />
ser agrarpädagogischen Klassenfahrten steht das Erlebnis<br />
im direkten Umgang mit den Tieren. Jungtiere können ge-<br />
füttert und manchmal kann sogar die Geburt eines Ferkels<br />
oder Kalbes miterlebt werden, für 90 % der Kinder eine<br />
völlig neue Erfahrung. Die gewünschte Nachhaltigkeit des<br />
Lernens wird durch das Begreifen im wörtlichen Sinne und<br />
die damit verbundene Begeisterung erreicht.<br />
Dies alles zusammen stärkt das Bewusstsein der Kinder in<br />
Bezug auf den Umgang mit Lebewesen, die Achtung der<br />
Natur und die Schonung der Umwelt. Um die Angebotsvielfalt<br />
noch zu vergrößern, ist im Lehr- und Versuchszentrum<br />
Futterkamp ein Naturerlebnisraum mit vier neuen<br />
Bereichen geschaffen worden.<br />
• Im naturnahen Kleingewässer mit einer Fläche von 120 m²<br />
sind neue Lebensräume für Wasser- bzw. Sumpfpflanzen,<br />
Fische, Amphibien und Insekten entstanden.<br />
11<br />
• Auf der Feuchtwiese befinden sich verschiedene Pflanzenarten,<br />
die sonst seltener anzutreffen sind. Insektenhotels<br />
wurden errichtet, um die Artenvielfalt zu bereichern.<br />
• Der Trockenrasen bietet eine vielschichtige Lebensgemeinschaft<br />
von Gräsern, Blütenpflanzen und Tieren, die<br />
sich an nährstoffarme Standorte angepasst haben.<br />
• Auf dem 30 m langen Barfußpfad ertastet der Nutzer mit<br />
seinen Füßen und verbundenen Augen zehn verschiedene<br />
natürliche Materialien, die auf dem Boden ausgelegt sind.<br />
Zur didaktischen Unterstützung sind im Naturerlebnisraum<br />
themenbezogene Lehrtafeln vorhanden, die über Flora und<br />
Fauna Auskunft geben.<br />
Premiere in Futterkamp<br />
Erstmalig wurde die Bedeutung der Musik für Pferd und<br />
Reiter in einer Veranstaltung thematisiert. Zu dem Event<br />
Pferd & Musik waren die 200 Sitzplätze in der Reithalle<br />
voll besetzt. Das Publikum war von den elf unterschiedlichen<br />
Darbietungen der Reiter und Pferde begeistert.
Die jeweilige Musik wurde mit Takt und Rhythmus in ent-<br />
sprechende Bewegung und Gangarten der Pferde umge-<br />
setzt. Mit einem Eingangsvortrag und den begleitenden<br />
Kommentaren einer Tierpsychologin konnten die Reakti-<br />
onsweisen der Pferde anschaulich vermittelt werden. Zahl-<br />
reiche Besucherinnen und Besucher waren aus anderen<br />
Bundesländern zu dieser Veranstaltung gekommen.<br />
Neben selbst organisiertenVera<br />
n staltungen<br />
fanden auf der<br />
Reitanlage des<br />
Lehr- und Versuchszentrums<br />
Futterkamp auch<br />
weitere Ereignisse statt, etwa das Reitturnier des Kreisreiterbundes<br />
Plön. Organisatoren und Teilnehmer lobten<br />
dabei die gute Ausstattung und das schöne ansprechende<br />
Ambiente, das das Lehr- und Versuchszentrum mit der Reithalle,<br />
den Turnierplätzen und der sonstigen Infrastruktur<br />
für Veranstaltungen zur Verfügung stellt.<br />
Hohe Auslastung im Bildungsbereich<br />
Im Jahr 2009 haben nahezu 10.000 Personen an Bildungsveranstaltungen<br />
im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp<br />
teilgenommen. Erstmalig in der Geschichte Futterkamps<br />
wurde die Zahl von 12.000 Übernachtungen überschritten.<br />
Die gute Nachfrage und hohe Auslastung zeigten sich in<br />
vielen Bereichen:<br />
• Mehr als 500 Auszubildende haben die Lehrgänge für<br />
überbetriebliche Ausbildung in der Rinder-, Schweineund<br />
Pferdehaltung besucht.<br />
• Eine Woche der Sommerferien stand ganz im Zeichen der<br />
Pferdegespannfahrer. 24 Jugendliche erlernten den Umgang<br />
mit Pferd und Kutsche und schlossen den Lehrgang<br />
mit einer Prüfung ab.<br />
• Verschiedene ausländische Gruppen, z. B. aus Südafrika,<br />
Russland und der Ukraine, nahmen in Futterkamp an bis<br />
zu achtwöchigen Seminaren teil und verschafften sich<br />
Kenntnisse und Fertigkeiten in der modernen Tierproduktion.<br />
12<br />
• Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> war Ausrichter<br />
für das 17. internationale Bauberaterseminar <strong>2010</strong><br />
am Standort des Lehr- und Versuchszentrums Futterkamp.<br />
Die 50 Teilnehmer haben in diesem dreitägigen Seminar<br />
Themen zum allgemeinen Bauen, Immissionsschutz,<br />
Energietechnik und insbesondere bautechnische Fragen<br />
zur Rinder-, Schweine- und Pferdehaltung intensiv behandelt.<br />
Vorführungen besonders gefragt<br />
Die Kombination von Ausstellung und Erprobung in den<br />
Ställen sowie Vorträge und Vorführungen an den Tagen der<br />
offenen Tür machen die Bau- und Energieausstellung sehr<br />
attraktiv. Nach wie vor ist die Ausstellungsfläche von 3.500 m²<br />
ausgebucht und 250 Aussteller zeigen ihre neueste Technik.<br />
Besonderes Interesse finden aktuelle Vortragsthemen und<br />
Vorführungen. So informierten sich über 200 Teilnehmer<br />
über die Planung, Finanzierung, Wirtschaftlichkeit und<br />
den Bau von Fotovoltaikanlagen. Auch die praktische Demonstration,<br />
wie z. B. „Futtertische in der Rinderhaltung<br />
sanieren“, zog zahlreiche Besucher an. Dabei wurden Verarbeitungsschritte<br />
verschiedener Futtertischbeschichtungen<br />
vorgeführt. Die Besucher konnten einzelne Verfahrenslösungen<br />
vergleichen und wertvolle Hinweise bekommen.<br />
Beratung stark nachgefragt<br />
Bei Neu-, Um- bzw. Erweiterungsbauten von Ställen prüft<br />
die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> die immissionsrechtliche Zulässigkeit<br />
entsprechend der VDI-Richtlinien oder der Geruchsimmissionsrichtlinie<br />
(GIRL). Sofern die örtlichen<br />
Gegebenheiten keinen ausreichenden Abstand ergeben,
wird untersucht, ob Verbesserungen in der technischen<br />
Einrichtung oder die richtige räumliche Anordnung eines<br />
Stalles das Bauvorhaben ermöglichen.<br />
Die Anwendung der GIRL ist in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> aufgrund<br />
einer gesetzlichen Neuregelung im Jahr 2008 erforderlich.<br />
Seither hat die Anzahl der Beratungsfälle stark<br />
zugenommen. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat dieser Entwicklung<br />
Rechnung getragen und die Beratungskapazität<br />
um einen Mitarbeiter erhöht.<br />
Ein zweiter Beratungsschwerpunkt hat sich im Bereich der<br />
Fotovoltaiktechnik gebildet. Viele Landwirte haben sich mit<br />
dieser Technologie eine weitere Einkommensquelle er-<br />
schlossen und Lagerhallen gebaut, auf deren Dächern die<br />
Solarmodule installiert wurden. Voraussetzung für die Genehmigungsfähigkeit<br />
des Hallenbaus war und ist unter anderem,<br />
dass ein Bedarf an zusätzlicher Hallenfläche im<br />
Betrieb gegeben ist. Bei inzwischen über 150 Betriebsbesuchen<br />
der Mitarbeiter in diesem Jahr ergaben sich in<br />
98 Fällen positive Stellungnahmen, die letztlich zur Baugenehmigung<br />
geführt haben. In einigen Fällen konnte ein<br />
Bedarf oder ein räumlich-funktioneller Zusammenhang zur<br />
Hofstelle nicht bescheinigt werden.<br />
Neue Technik im Stall<br />
Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp hat die Aufgabe,<br />
neue und innovative Technik im Stall einzusetzen,<br />
um Erfahrungswerte und Untersuchungsergebnisse zur<br />
Praxistauglichkeit an die Tierhalter weitergeben zu können.<br />
Denn Empfehlungen dieser Art spielen bei der Investitionsentscheidung<br />
des Landwirts eine wesentliche Rolle.<br />
13<br />
Zu diesem Zweck nutzt das Lehr- und Versuchszentrum<br />
Futterkamp die intensive Verbindung zu den Herstellern<br />
von Tierhaltungstechnik und bemüht sich um die Erprobung<br />
dieser neuen Verfahren in den eigenen Ställen. Zwei<br />
Beispiele sollen das verdeutlichen:<br />
• Infolge einer verbesserten Fruchtbarkeit der Sauen in den<br />
vergangenen Jahren wurde die Entwicklung technischer<br />
Ferkelammen vorangetrieben und das Interesse der Landwirte<br />
an dieser Technik wuchs. Aus diesem Grund hat das<br />
Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp inzwischen mehrere<br />
dieser Systeme installiert. Untersucht werden sie<br />
hinsichtlich ihrer Funktionssicherheit<br />
und der<br />
Eignung zur mutterlosen<br />
Aufzucht von Ferkeln<br />
mit Milchaustauschern,<br />
Prestartern<br />
und Folgefutter.<br />
• In vielen größeren<br />
Milchviehbetrieben<br />
werden computergesteuerteHerdenmanagementsystemebenutzt.<br />
Anfang <strong>2010</strong> ist<br />
Futterkamp mit einem<br />
weiteren System, dem Herdnavigator von DeLaval, als erster<br />
Betrieb in Deutschland ausgestattet worden. Es handelt<br />
sich um eine innovative Technik, die in der Lage ist, während<br />
des Melkvorgangs automatisch Milchproben zu ziehen,<br />
zu analysieren und diese hinsichtlich Milchqualitäts-, Gesundheits-<br />
und Fruchtbarkeitsparameter auszuwerten. Es<br />
stehen somit weitere Informationen über das Einzeltier<br />
zur Verfügung, die eine Behandlung und Besamung der<br />
Tiere zum frühen Zeitpunkt ermöglichen und eine bessere<br />
Gesundheit und Fruchtbarkeit erwarten lassen.<br />
Der vollständige Beweis ist noch nicht erbracht. Das System<br />
Herdnavigator befindet sich noch bis zum Frühjahr 2011 in<br />
der Erprobungsphase. Zu klären ist noch, ob der Durchbruch<br />
in der Milchleistungssteigerung mit dieser Technik in Zusammenhang<br />
zu bringen ist, denn erstmalig hat das Lehrund<br />
Versuchsgut Futterkamp die 10.000-kg-Marke im gleitenden<br />
Herdendurchschnitt überschritten.
Das Forstzentrum Bad Segeberg<br />
Zu den Aufgaben der Forstabteilung gehört es, private und<br />
kommunale Waldbesitzer bei allen forstwirtschaftlichen<br />
Fragen wie Holzverkauf, Aufforstungen, Forstschutz, Betriebs-<br />
wirtschaft und Förderung zu beraten und zu betreuen. Nach<br />
wie vor wird dieses zentrale Dienstleistungsspektrum der<br />
Forstabteilung umfänglich von den Waldbesitzern in An-<br />
spruch genommen.<br />
Ohne das Angebot in den traditionellen Arbeitsgebieten zu<br />
reduzieren, hat die Forstabteilung in den zurückliegenden<br />
zwei Jahren neue Arbeitsgebiete aufgebaut, die mit Erfolg<br />
betrieben werden. Hierzu gehören die Bereiche Waldpädagogik,<br />
Ökokonten-Konzepterstellung und -vermarktung<br />
sowie Waldbestattung.<br />
Wald ist Leben<br />
Der Wald ist für viele Menschen ein Ort mit einer einzigartigen<br />
Atmosphäre. Der Mensch erlebt ihn als Ruhe- und<br />
Erholungszone von der Hektik des täglichen Lebens und<br />
schöpft häufig aus dem Besuch neue Kraft und Energie. Der<br />
Lebensraum Wald mit seinen ihm innewohnenden Prinzipien<br />
gibt den Menschen viele Antworten auf die für sie<br />
wichtigen Fragen der Zeit und für das menschliche Dasein<br />
als Ganzes. Der Wald ist damit nicht nur ein vielfältiges Erlebnisobjekt,<br />
er eignet<br />
sich auch als ein<br />
Erklärungsmodell für<br />
unterschiedlichste<br />
Fragestellungen.<br />
Ähnlich wie Wasser<br />
auf Kinder übt der<br />
14<br />
Wald eine magische Anziehungskraft<br />
aus, deswegen<br />
bietet er sich besonders für<br />
Erlebnispädagogik mit Kindern an.<br />
Die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn sowie die Sparkassen-Stiftung<br />
Stormarn sind seit vielen Jahren Waldbesitzer<br />
und lassen ihren Wald durch die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> betreuen. Die beiden Stiftungen<br />
äußerten 2008 den Wunsch, in ihren Wäldern am Grabauer<br />
See ein Waldpädagogikprojekt für Kindergärten und Grundschulen<br />
des Kreises Stormarn aufzubauen und zu finanzieren.<br />
Nach kurzer Überlegungszeit entschloss sich die <strong>Landwirtschaftskammer</strong>,<br />
dieses Projekt personell zu unterstützen und<br />
mit den beiden Stiftungen gemeinsam auf den Weg zu bringen.<br />
Nach einer Planungsphase 2008 konnte das Projekt im<br />
Frühjahr 2009 mit der Einrichtung eines umfangreichen<br />
Wald- und Lehrpfades, dem Neubau von Seminargebäuden<br />
und dem Aufbau eines Wald- und Naturspielplatzes eröffnet<br />
werden. Seitdem finden dort täglich Schulklassen- und<br />
Kindergartengruppenführungen statt. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
beschäftigt dort befristet drei feste Mitarbeiter<br />
sowie eine Mitarbeiterin als Teilzeitkraft. Durch die unterschiedlichen<br />
Qualifikationen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
von Biologie bis Forstwissenschaft hat sich im<br />
Sinne der Trägerstiftungen ein von Schulen und Kindergärten<br />
sehr geschätztes Team gebildet. Bereits im Jahr<br />
2009 konnten dort fast 11.000 Kinder mit „ihren" Förstern<br />
den Grabauer Wald spielerisch und lernend erkunden. Ein<br />
Förster kennt zwar nicht jede Pflanze, jedes Tier und jedes<br />
Mineral, doch versteht er den Wald wie kein Zweiter und ist<br />
daher prädestiniert, Kindern, also den Verantwortlichen von<br />
morgen, den Wald<br />
nahezubringen.<br />
Das Projekt Naturerlebnis<br />
Grabau hat<br />
sich in sehr kurzer<br />
Zeit im Kreis Stormarn<br />
einen hervorragenden<br />
Namen<br />
gemacht und eine<br />
große Zahl begeis-
terter Freunde gefunden. Auch <strong>2010</strong> setzt sich die<br />
hervorragende Anmeldelage fort.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist froh darüber, neben ihren<br />
klassischen Aufgaben auch einen Beitrag dazu leisten zu<br />
können, die nächste Generation an den Wald heranzuführen,<br />
sie dafür zu begeistern, sie aber auch anzuhalten, den Wald<br />
wertzuschätzen.<br />
Klimaschutz als Chance für den Wald<br />
Im <strong>Jahresbericht</strong> des Vorjahres wurde ausgiebig über den<br />
Themenkomplex Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sowie<br />
die Möglichkeiten, die in der Nutzung von Ökokonten für<br />
die Landeigentümer bestehen, berichtet. Die Ökokontoverordnung<br />
wurde im Zuge zweier Novellierungen <strong>2010</strong> weiter<br />
den praktischen Anforderungen angepasst. So wurden die<br />
ursprünglich sehr kleinteiligen Naturräume zu drei Großnaturräumen<br />
zusammengefasst (Hügelland, Geest und<br />
Marsch). Damit ist der Ausgleich von Eingriffen flexibel in<br />
den großen Naturräumen über Kreisgrenzen hinweg möglich.<br />
Außerdem wurde in einer weiteren Novelle die Umsetzung<br />
von Artenschutzmaßnahmen vereinfacht.<br />
Die Nachfrage nach Ökokonten aufseiten der Landeigentümer<br />
ist in diesem Jahr weiter gestiegen. Es konnten zahlreiche<br />
Konzepte erstellt und den entsprechenden Naturschutzbehörden<br />
vorgelegt werden. Jedoch sind heute teilweise<br />
auch Arteninventuren erforderlich, die nachgereicht<br />
werden mussten, um ein Ökokonto durch die Untere Naturschutzbehörde<br />
anerkennen zu lassen.<br />
Darüber hinaus haben sich viele Landeigentümer an die<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> gewandt, die kleinere Einzelflächen<br />
für Kompensationsmaßnahmen zur Verfügung stellen möchten.<br />
Dementsprechend wurde die Darstellung im Internet der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> erweitert, um dort zukünftig auch<br />
Einzelkompensationsmaßnahmen einstellen zu können<br />
(mehr dazu unter: www.lksh.de, Bereich Umwelt/Ökokonto).<br />
Auch aufseiten der „Eingreifer“ (Straßenbau, Leitungstrassenbau,<br />
Biogasanlagenbau, Repowering und andere) spricht<br />
sich zunehmend herum, dass die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
als Dienstleister für die Vermittlung von Ausgleichsflächen<br />
15<br />
zur Verfügung steht. So konnten bereits einige Flächen vermittelt<br />
und somit die Maßnahmen für die Landeigentümer<br />
vermarktet werden.<br />
CO 2 -Footprint<br />
Was bereits in den Vereinigten Staaten zum „täglichen<br />
Brot“ gehört, findet auch in Deutschland eine zunehmende<br />
Anhängerschaft; die Rede ist vom „Carbon footprint“, anders<br />
ausgedrückt die CO2-neutrale Produktion. Jedes<br />
Produkt verursacht bei seiner Herstellung ein gewisses<br />
Quantum an Kohlenstoffemissionen. Andererseits besteht<br />
die Möglichkeit, durch entsprechende Maßnahmen diese<br />
Emission auszugleichen. Für einzelne Schlüsselindustrien<br />
müssen bereits Kohlenstoffzertifikate erworben werden, um<br />
überhaupt die Produktion zu ermöglichen (z. B. Kohlekraftwerke).<br />
Darüber hinaus bestehen in der Wirtschaft<br />
erste Ansätze, Maßnahmen finanziell zu unterstützen, welche<br />
die eigene Kohlendioxidemission minimieren und diesen<br />
Umstand als Marketinginstrument nutzen. In diesem<br />
Zusammenhang scheint die Neuwaldbildung eine geeignete<br />
Maßnahme zu sein.<br />
Es bestehen bereits konkrete Anfragen, solche „Speicherzertifikate“<br />
für das Firmenmarketing (CO2-neutrale Produktion)<br />
nutzen zu können. Die Forstabteilung fungiert hierbei als<br />
Dienstleister für die Vermittlung geeigneter Flächen sowie<br />
für die Umsetzung der Maßnahmen. Der Landeigentümer<br />
wird hierbei umfänglich, d. h., für die Kosten der Aufforstung<br />
sowie den entgangenen landwirtschaftlichen Nutzen,<br />
entschädigt.
Das Gartenbauzentrum <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat ihre gartenbaulichen Ak-<br />
tivitäten im Gartenbauzentrum <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in Eller-<br />
hoop konzentriert. Die Abteilung Gartenbau betreut die<br />
Betriebe in Ausbildung und Beratung sowie durch das Ver-<br />
suchswesen mit dem Schwerpunkt Baumschule. Die Pflan-<br />
zenschutzberatung ist ebenso in Ellerhoop ansässig wie<br />
auch die Beratungsringe für Baumschule, Obstbau und die<br />
Einzelhandelsgärtnereien. Der Gemüsebauberatungsring<br />
und die Pflanzenschutzberatung Gemüsebau haben dagegen<br />
im Anbaugebiet Dithmarschen ihren Sitz.<br />
Die ca. 2.000 Gartenbaubetriebe unseres Landes bauen auf<br />
12.200 ha Freilandfläche und 1,0 Mio. m² Gewächshaus-<br />
fläche Erzeugnisse des Gartenbaues an. Der Jahresumsatz<br />
des Gartenbaues in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> beträgt rund<br />
620 Mio. Euro, das entspricht 21 % der pflanzlichen<br />
Erzeugung in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
Versuchswesen Baumschule<br />
Die Versuchsprogramme im Gartenbau werden im Rahmen<br />
der norddeutschen Kooperation durch Versuchsbeiräte be-<br />
raten und festgelegt, die durch Mitglieder aus der Praxis aus<br />
dem gesamten Kooperationsgebiet (<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>,<br />
Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen,<br />
Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen) besetzt sind. Die<br />
Versuchsbeiräte der Kompetenzzentren in Bad Zwischenahn<br />
und Ellerhoop haben erstmals gemeinsam getagt. Auf diese<br />
Weise wurde der Informationsfluss zwischen beiden Einrichtungen<br />
weiter verbessert und die zeitliche Belastung<br />
für die Mitglieder verringert.<br />
16<br />
Ein besonderer Schwerpunkt der Versuchsarbeit im Gartenbauzentrum<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> für die Baumschulen<br />
nimmt der Komplex Bodenmüdigkeit ein: Dabei geht es<br />
darum, dass ein Nachbau von Rosen und verwandten Arten<br />
der Familie der Rosengewächse langfristig zu Wuchsdepressionen<br />
führt. Da diese Kulturen für das Pinneberger<br />
Baumschulgebiet von großer Bedeutung sind und früher<br />
eingesetzte Bodendesinfektionsmittel keine Zulassung<br />
mehr haben, müssen hier viele Fragen geklärt werden, wie<br />
z. B. die Wirkungsmechanismen der Bodenmüdigkeit oder<br />
reproduzierbare eindeutige Diagnoseverfahren. In Zusammenarbeit<br />
u. a. mit der Leibniz Universität Hannover werden<br />
diese Fragen in einem mehrjährigen Forschungsprojekt<br />
bearbeitet, das von der Stiftung <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ische<br />
Landschaft gefördert wird.<br />
Pflanzenschutz mit Nützlingen<br />
Im Gartenbau ist der Einsatz von Nützlingen zur Bekämpfung<br />
von Schädlingen weit verbreitet. So können die Larven<br />
des Gefurchten Dickmaulrüsslers erfolgreich mit<br />
Nematoden bekämpft werden. Hier werden verschiedene
Gattungen und Arten auf<br />
ihre Wirksamkeit bei unterschiedlichenAnbaubedingungen<br />
geprüft. Die<br />
Optimierung der Ausbringungsverfahren in Bewässerungssystemen<br />
zur Bekämpfung der Larven soll insbesondere für<br />
die Kultur von Gehölzen in Töpfen die Wirkungssicherheit<br />
erhöhen.<br />
Die Prüfung der Wirkung von Langzeitdüngern in der Container<br />
(= Topf)-Kultur von Gehölzen ist ein weiterer<br />
Bereich der insgesamt etwa 70 Versuche im Gartenbauzentrum<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
Abwärme von Biogasanlagen für<br />
Gewächshausbeheizung<br />
In <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> wird in zahlreichen Biogasanlagen<br />
die Abwärme zur Beheizung benachbarter Unterglasgartenbaubetriebe<br />
genutzt. Um möglichst viel Abwärme nutzen<br />
zu können, ist die Integration eines Pufferspeichers sinnvoll.<br />
Für eine möglichst hohe Effektivität müssen Pufferspeichergröße,<br />
hydraulische Einbindung und Speichermanagement<br />
genau auf die betrieblichen Gegebenheiten<br />
abgestimmt werden. Die Technikberatung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
bietet den Gartenbaubetrieben eine umfassende<br />
Unterstützung bei Planung und Realisierung an.<br />
Für die Dimensionierung des Pufferspeichers wurde eine<br />
Spezialsoftware entwickelt, mit der eine betriebsindividuelle<br />
Optimierung möglich ist. Bei einem bundesweiten<br />
Seminar zu den Möglichkeiten der Abwärmenutzung für<br />
die Beheizung von Gewächshäusern Anfang Oktober wurden<br />
entsprechende Modellrechnungen für die Optimierung<br />
der Pufferspeicherauslegung vorgestellt.<br />
Öffentlichkeitsarbeit für mehr Absatz<br />
Das Gartenbauzentrum in Ellerhoop unterstützte mit zahlreichen<br />
Medienterminen die Absatzbemühungen der heimischen<br />
Gartenbauwirtschaft.<br />
Bei dem ersten Termin Anfang des Jahres in der Gärtnersiedlung<br />
in Gönnebek wurde die Vielfalt der Frühjahrsblüher<br />
vorgestellt, die in diesem Jahr wegen des langen<br />
Winters nur schwer den Weg zum Kunden fanden. Das Gar-<br />
17<br />
tengeschäft startete sehr spät, da der Boden erst ab Mitte<br />
März frostfrei war. Erst nach einer arbeitsintensiven Aufholjagd<br />
erreichten viele Gärtnereien und Baumschulen in<br />
der Jahresmitte wieder ihre Vorjahresumsatzwerte.<br />
Bei den Presseterminen zur Saisoneröffnung in den Baumschulen,<br />
zum Spargelstechen und zum Beginn der Erdbeerernte<br />
sowie zum Start der Sommerblumensaison wurden<br />
die Medien mit vielen Informationen zur Produktion und<br />
zu den Anbauverhältnissen versorgt. Die Leistungsfähigkeit<br />
des schleswig-holsteinischen Gartenbaues und die Vorteile<br />
der regionalen, verbrauchernahen Produktion wurden aufgezeigt.<br />
Die Imagekampagne der Friedhofsgärtner wurde<br />
durch einen Pressetermin in Neumünster und eine Informationsveranstaltung<br />
im Gartenbauzentrum unterstützt.<br />
Gemeinsam mit dem Gartenbauverband Nord wurde bei<br />
der Saisoneröffnung zur Sommerblumensaison die „Pflanze<br />
des Jahres im Norden <strong>2010</strong>“ vorgestellt: Die Hängepetu-<br />
niensorte „Pretty Much Picasso“ zeichnet sich durch ein<br />
besonderes Farbspiel aus. Die Aktion „Pflanze des Jahres“<br />
wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal in Norddeutsch-<br />
land durchgeführt. Ziel der Aktion ist es, die teilnehmenden<br />
Gartenbaubetriebe in dem harten Preiswettbewerb mit<br />
zahlreichen Wettbewerbern besonders zu positionieren.<br />
Gemeinsam mit Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane<br />
Rumpf stellte Präsident Claus Heller Mitte September die<br />
9. gartenroute zwischen den meeren* vor. Unter dem Motto<br />
„Aus blauer Blüte grüne Kunst“ zeigt die neue Gartenroute<br />
im Kreis Rendsburg-Eckernförde, wie die Gewässer als strategisch<br />
wichtige Handels- und Transportwege der Region<br />
zu wirtschaftlicher Blüte verhalfen und damit auch die
Gartenkultur förderten und prägten. Davon zeugen noch<br />
heute die Parks auf vielen Gütern.<br />
Den Tag der offenen Tür im Gartenbauzentrum Anfang Sep-<br />
tember nutzten zahlreiche Fachleute und Laien, um sich<br />
über die Aufgaben und Arbeit des Gartenbauzentrums zu<br />
informieren. Gemeinsam boten Schule, Pflanzenschutzdienst,<br />
Kleingärtner und Abteilung Gartenbau ein buntes<br />
Programm. Es wurden vielfältige Einblicke in die Arbeit der<br />
Einrichtungen gewährt sowie viele Informationen über<br />
Anzucht, Pflege und Verwendung von Pflanzen und den<br />
holsteinischen Gartenbau vermittelt.<br />
Von Mitte Mai bis Ende September bot das Gartenbauzentrum<br />
in diesem Jahr sonntags Führungen an, die unter einzelne<br />
Themenschwerpunkte gestellt waren. Besonderer<br />
Renner waren die Rosentage, bei denen die neuen und<br />
gesunden robusten Sorten der Allgemeinen Deutschen<br />
Rosenneuheitenprüfung (ADR) im Mittelpunkt standen.<br />
Berufsausbildung<br />
2009/10 blieb die Zahl der Auszubildenden im Gartenbau<br />
auf dem Vorjahresniveau. Für 2011 wird ein Rückgang der<br />
Zahlen der Auszubildenden im Gartenbau erwartet. Generell<br />
beklagen die Ausbildungsbetriebe das häufig unzureichende<br />
Qualifikationsniveau der Bewerber und verzichten<br />
deshalb teilweise auf die Besetzung von Ausbildungsplätzen.<br />
Auf der gemeinsamen Freisprechungsfeier der Gartenbauverbände<br />
und der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> am 3. September<br />
<strong>2010</strong> in Neumünster wurden 154 Gärtner/innen und<br />
40 Werker/innen aus den Fachrichtungen Baumschule,<br />
Garten- und Landschaftsbau, Gemüsebau, Friedhofsgärt-<br />
18<br />
nerei und Zierpflanzenbau freigesprochen. Den frischgebackenen<br />
Gärtnern wurde aufgrund des zu erwartenden<br />
Fachkräftemangels gute Zukunftsaussichten bescheinigt.<br />
Doch alle Redner wiesen auch darauf hin, dass dazu auch<br />
eine kontinuierliche Weiterbildung gehört.<br />
Lernortkooperation etabliert<br />
Die Lernortkooperation von Berufsschule und überbetrieblicher<br />
Ausbildung für die Auszubildenden der Fachrichtung<br />
Baumschule hat sich im Gartenbauzentrum etabliert. Das<br />
Konzept wurde gemeinsam vom Kollegium der Beruflichen<br />
Schulen des Kreises Pinneberg und der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
entwickelt. Durch die Lernortkooperation ist es<br />
möglich, die Ausbildungsinhalte zeitnah in Theorie und<br />
Praxis der Jahreszeit entsprechend zu vermitteln, den Kulturstand<br />
kontinuierlich zu beobachten und die erforderlichen<br />
Kulturmaßnahmen praxisgerecht durchzuführen.<br />
Den Auszubildenden werden dabei Kulturen und Vermehrungsarten<br />
vermittelt, die nicht zum Produktionsschwerpunkt<br />
des Ausbildungsbetriebes gehören.<br />
Gärtnermeisterprüfung im<br />
Gartenbauzentrum<br />
Im Juni <strong>2010</strong> legten von 23 Teilnehmern 15 die Gärtnermeisterprüfung<br />
erfolgreich ab.<br />
Es handelt sich hierbei um den ersten Jahrgang, der nach der<br />
Änderung der Zulassungsvoraussetzung zur Meisterprüfung<br />
nur noch 24 statt bisher 36 Monate gärtnerische Praxis<br />
nach der Abschlussprüfung nachweisen muss. Alle Prüfungsteilnehmer<br />
bereiteten sich durch den Besuch der Norddeutschen<br />
Fachschule für Gartenbau der Beruflichen Schulen<br />
des Kreises Pinneberg im Gartenbauzentrum Ellerhoop vor.
Entwicklung durch Bildung und Beratung<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Das Interesse an den „grünen“ Ausbildungsberufen ist wei-<br />
terhin hoch. Über 2.000 junge Menschen absolvieren eine<br />
Ausbildung in Unternehmen des Agrarbereichs.<br />
Agrarberufe sind vielfältig<br />
In elf agrarischen Berufen wird in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> aktiv<br />
einheitlich ausgebildet – eine spannende Vielfalt. Alle<br />
Agrarberufe sind abwechslungsreich und verantwortungs-<br />
voll. Sie haben ihre jeweiligen Besonderheiten, aber eines<br />
gemeinsam: Es geht darum, wie man aus dem, was uns die<br />
Natur bietet, Erzeugnisse von sehr guter Qualität wirt-<br />
schaftlich und umweltschonend herstellt. Eingesetzt wer-<br />
den dabei moderne Maschinen, Geräte und Verfahren der<br />
elektronischen Datenverarbeitung.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> als zuständige Stelle für die<br />
Berufsausbildung nimmt die Eintragung der Ausbildungs-<br />
verhältnisse vor, informiert und berät die Ausbildungspart-<br />
ner, organisiert Prüfungen und entwickelt gemeinsam mit<br />
dem Berufsbildungsausschuss Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />
in der Berufsausbildung.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden u. a.:<br />
• ein umfangreicher Fragenpool für die schriftliche<br />
Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Landwirt/in gemeinsam<br />
mit den Lehrkräften der Beruflichen Schulen erarbeitet,<br />
der die Auszubildenden bei der Prüfungsvorbereitung<br />
unterstützen soll,<br />
• das überbetriebliche Ausbildungsangebot für Tierwirt/<br />
innen und Werker/innen in der Landwirtschaft erweitert,<br />
• zusätzliche Fortbildungskurse für Ausbilder/innen entwickelt<br />
und durchgeführt,<br />
19<br />
• die hauswirtschaftliche Lehrküche inklusive Unterrichtsräumen<br />
in Osterrönfeld modernisiert.<br />
Anzahl der Auszubildenden in den<br />
Agrarberufen <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s zum 31.12.09<br />
Ausbildungsberuf<br />
Landwirt/in 803<br />
Gärtner/in 616<br />
Hauswirtschafter/in 54<br />
Pferdewirt/in 153<br />
Tierwirt/in 16<br />
Fischwirt/in 24*)<br />
Fachkraft Agrarservice 75<br />
Forstwirt/in 40<br />
Revierjäger/in 3<br />
Molkereifachmann/-frau 53<br />
Milchwirtschaftliche Laborant/in 57<br />
Werkerberufe 253<br />
Auszubildende insgesamt 2147<br />
*) wegen Verfahrensumstellung zum Stichtag nicht alle Daten erfasst<br />
Fort- und Weiterbildung gefragt<br />
„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Wer damit aufhört,<br />
fällt zurück.“ Zahlreiche landwirtschaftliche Unternehmer,<br />
mitarbeitende Familienangehörige, Arbeitnehmer<br />
nutzen das vielfältige Fort- und Weiterbildungsangebot<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>:<br />
• Im Januar <strong>2010</strong> startete mit 18 Teilnehmern ein neuer<br />
Vorbereitungslehrgang zum/zur Landwirtschaftsmeister/in.<br />
In 420 Unterrichtsstunden, verteilt über eineinhalb<br />
Jahre, werden berufsbegleitend wichtige Inhalte zur<br />
Vorbereitung auf die Abschlussprüfung vermittelt.<br />
• Ein laufender § 45.2 Spezialkurs bereitet 18 Frauen mit<br />
hauswirtschaftlichen Praxiszeiten im landwirtschaftlichen<br />
Betrieb oder im hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereich<br />
auf die Abschlussprüfung zur Hauswirtschafterin<br />
im Jahr 2011 vor.
• Im Winterhalbjahr<br />
2009/10 nahmen 666<br />
landwirtschaftliche<br />
Unternehmer/innen<br />
an 52 Betriebsleiter-<br />
seminaren teil, die<br />
die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
gemeinsam<br />
mit dem Verband<br />
Landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf) und den Beratungsringen<br />
durchführt. Den Schwerpunkt bildeten dabei die<br />
Themenbereiche Unternehmensstrategie, Liquiditätsmanagement<br />
und regenerative Energien.<br />
Trend zur Mitarbeitereinstellung hält an<br />
Der Arbeitnehmeranteil an den Gesamtbeschäftigten im<br />
Agrarbereich steigt aufgrund des starken Betriebswachstums<br />
weiter an. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> begleitet Unternehmen und Beschäftigte in diesen<br />
Veränderungsprozessen der Arbeitsorganisation mit speziellen<br />
Beratungs- und Qualifizierungsangeboten. Darüber<br />
hinaus initiiert und unterstützt sie Maßnahmen zur Sicherung<br />
des aktuellen und zukünftigen Fachkräfteangebotes.<br />
Unternehmens- und sozioökonomische<br />
Beratung, Markt<br />
und Sachverständigenwesen<br />
„Liquidität geht vor Rentabilität“ – diesen ökonomischen<br />
Leitsatz haben manche landwirtschaftliche Unternehmen<br />
im vergangenen Jahr schmerzlich spüren müssen. Ein lang<br />
anhaltendes Preistief bei Milch und auch im Bereich der<br />
Marktfrüchte hat die Liquiditätssituation auf den Betrieben<br />
deutlich beeinträchtigt. So war es auch folgerichtig, dass<br />
sich ein Beratungsschwerpunkt bei der Unternehmensberatung<br />
und der sozioökonomischen Beratung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
mit dieser Thematik befasst hat. Vorausschauende<br />
Liquiditätspläne und ein begleitendes Liquiditätscontrolling<br />
sind für die Betriebe und die Banken hilfreiche<br />
Instrumente, um eine notwendige Transparenz in der Betriebsfinanzierung<br />
zu vermitteln. Finanzierungsengpässe<br />
werden so zeitig erkannt, dass auch im Vorwege Maßnah-<br />
20<br />
men ergriffen und verhandelt werden können, um die<br />
Liquidität im Unternehmen zu erhalten.<br />
Trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation und des<br />
kurzfristigen Wegfalls der Investitionsförderung haben Betriebe<br />
in produktionserweiternde Kapazitäten investiert. Die<br />
Beratung für diese Betriebe umfasst die Analyse des strategischen<br />
Konzepts, die betriebswirtschaftliche Beurteilung<br />
der Jahresabschlüsse – Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />
– sowie das Erstellen des betriebswirtschaftlichen Investitions-<br />
und Finanzierungskonzeptes.<br />
Neben den bereits bestehenden Kooperationsvereinbarungen<br />
mit der Nord-Ostsee Sparkasse (NOSPA), der Kieler<br />
Volksbank eG, der wetreu LBB Betriebs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
KG, dem VRS <strong>Schleswig</strong> e. V., dem Beratungsring<br />
Agrarberatung Mitte e. V. und dem Beratungsring<br />
Landwirtschaftliche Wirtschaftsberatung Plön Nord e. V.<br />
wurde der Beratungsvertrag mit dem Arbeitskreis Spargel<br />
verlängert und mit dem Beratungsring Kartoffelanbau<br />
Westküste e. V. ein Vertrag neu geschlossen, in dem die<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> die Beratung der Ringbetriebe<br />
übernommen hat. Sämtliche Kooperationsvereinbarungen<br />
zielen darauf ab, die landwirtschaftlichen Unternehmen in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in ihrer Entwicklung mit betriebswirtschaftlicher<br />
und zum Teil produktionstechnischer Beratung<br />
zu unterstützen. Bei den Dienstleistungen gegenüber den<br />
Institutionen wahrt die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> in jedem<br />
Fall ihre fachliche Neutralität.<br />
2009 <strong>2010</strong><br />
Seit gut eineinhalb Jahren wird der Marktteil im Bauern-<br />
blatt für <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> und Hamburg inhaltlich aus-<br />
schließlich durch die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> gestaltet. Alle<br />
Leserinnen und Leser des Bauernblattes erhalten aktuelle
Informationen über landwirtschaftliche Produkt- und Pro-<br />
duktionsmittelpreise, Marktkommentare zu wechselnden<br />
Themen, Erklärungen über Marktverläufe und Prognosen zu<br />
kurzfristigen Marktentwicklungen.<br />
Mit der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI)<br />
wurden Verträge über die Datenlieferung für eine bundesweite<br />
Marktberichterstattung geschlossen. Somit wird die<br />
bis zum letzten Jahr von der ZMP durchgeführte bundesweite<br />
Marktberichterstattung weiterhin von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> unterstützt.<br />
Die von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> bestellten und vereidigten<br />
Sachverständigen für die Bereiche Landwirtschaft,<br />
Gartenbau, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie Natur und<br />
Umwelt wurden im vergangenen Jahr zu Fragen der Haftung<br />
eines Sachverständigen sowie zu Bewertungsansätzen im<br />
Bereich der regenerativen Energien intensiv fortgebildet.<br />
Angesichts der starken Ausweitung des Bereichs der regenerativen<br />
Energien ist von einer höheren Nachfrage nach<br />
Sachverständigengutachten, speziell bei Biogasanlagen,<br />
auszugehen.<br />
Demzufolge reagiert die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> mit dem<br />
eigenen Fachbereich „Erneuerbare Energien und Landtechnik“.<br />
Erneuerbare Energien und<br />
Landtechnik<br />
Der im Frühjahr <strong>2010</strong> neu gegründete Fachbereich Land-<br />
und Energietechnik der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> soll zukünftig das Beratungsfeld der Landwirt-<br />
schaftskammer in diesem Bereich stärken. Neben der<br />
klassischen Beratung wird an verschiedenen Zukunftspro-<br />
jekten gearbeitet.<br />
21<br />
Die Energieberater sind derzeit mit der<br />
Datenerhebung der Biogasanlagen im<br />
Kammergebiet beschäftigt. Ziel ist es,<br />
Schlussfolgerungen für die Effizienz<br />
und den zukünftigen Betrieb daraus<br />
abzuleiten. Parallel dazu<br />
werden auch Daten zu den<br />
Strohfeuerungsanlagen im<br />
Lande abgefragt, um auch hier den Status zu erheben und<br />
das zukünftige Potenzial für <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> abzubilden.<br />
Ein weiteres Projekt wird im Auftrag des KTBL in Darmstadt<br />
durchgeführt: Hierbei wird der Markt für Kleinwindanlagen<br />
analysiert und das Angebot und die Nachfrage zusammengetragen.<br />
Ziel ist es, mit dieser Marktanalyse<br />
zukünftige Entscheidungen in der Energiepolitik zu unterstützen.<br />
Im landtechnischen Bereich werden neben den klassischen<br />
Beratungsschwerpunkten wie Schleppertechnik, Erntetechnik<br />
und Bodenbearbeitung besonders die Themen Verschleiß<br />
und Energieeffizienz bearbeitet. Gerade die Verschleißteile<br />
heutiger landwirtschaftlicher Maschinen sind bei richtiger<br />
Wahl und Einstellung ein zentraler Punkt für eine qualitativ<br />
hochwertige und energiesparende Arbeit bei allen Produktionsprozessen.<br />
Zudem haben die Themen im Hinblick auf<br />
den Erosionsschutz im Rahmen von Cross Compliance wieder<br />
an Bedeutung gewonnen und die Beratungsnachfrage in<br />
diesem Bereich steigt.<br />
Künftig sind weitere Aktivitäten des Fachbereichs bei der<br />
Datenerhebung in der Praxis geplant, um die Beratungsqualität<br />
noch weiter zu steigern. Weiterhin sollen mehr<br />
praktische Vorführungen für die Landwirte organisiert und<br />
damit aktuelle Themen der Praxis aufgegriffen werden.
Einkommensalternativen<br />
Diversifizierung und gute Ideen tragen zur Einkommens-<br />
bildung in der Landwirtschaft bei. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
bietet auch in diesen Bereichen qualifizierte<br />
Beratung an. Im März <strong>2010</strong> gab die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
eine Neuauflage des<br />
bewährten und begehrten Bauernhofcaféführers<br />
heraus. Aktuell recherchiert und<br />
neu gestaltet informiert der Führer anschaulich<br />
über das gastronomische<br />
Angebot von 102 Cafés und 16 Festscheunen.<br />
Die Bauernhofpädagogik erfreut sich<br />
nach wie vor einer großen Nachfrage.<br />
Bereits zum fünften Mal wurde der Basislehrgang<br />
durchgeführt, und 19 Teilnehmer<br />
aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> haben<br />
im November 2009 das Zertifikat der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
erhalten. In zahlreichen Aufbaukursen bildet sich die<br />
Gruppe regelmäßig weiter.<br />
Gemütlich Kaffeetrinken<br />
und stilvoll feiern<br />
auf dem Lande<br />
Bauernhofcafés und Festscheunen <strong>2010</strong>/2011<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> nimmt mit seinen Schulungsangeboten<br />
und seinem beispielhaften Netzwerk eine Vorreiterstellung<br />
im Bundesgebiet ein. So sind die Referenten der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
inzwischen auch von anderen Bundesländern<br />
gefragt. Im März <strong>2010</strong> hat erstmals ein Seminar in<br />
Luxemburg stattgefunden. Im Oktober werden die Luxemburger<br />
im Rahmen einer Fachexkursion nach <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> reisen, um von uns zu lernen.<br />
Die Qualitätsverbesserung auf den schleswig-holsteinischen<br />
Ferienhöfen ist eine fortwährende Aufgabe der Beratung.<br />
Da ab Januar <strong>2010</strong> vom Deutschen Tourismus-<br />
22<br />
verband neue Klassifizierungskriterien eingeführt wurden,<br />
war die Beratungsnachfrage in diesem Bereich besonders<br />
rege.<br />
Darüber hinaus beschäftigte die Beratung ein neues touristisches<br />
Angebot für <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>: die Einrichtung<br />
von sogenannten „Melkhüsern“. Ein Melkhus ist insbesondere<br />
für Radfahrer eine Pausen- und Raststation, die von<br />
einem landwirtschaftlichen Betrieb unterhalten wird. Angeboten<br />
werden eine Rastmöglichkeit (Innen- und Außensitzplätze)<br />
sowie Milchprodukte, Kaltgetränke und Kaffee.<br />
Das Melkhus wird in der Woche vorrangig als Selbstbedienungseinrichtung<br />
geführt. Am Wochenende ist personelle<br />
Besetzung erforderlich.<br />
Der seit 2007 angebotene Lehrgang zum reitpädagogischen<br />
Betreuer fand auch <strong>2010</strong> wieder regen Zuspruch, da speziell<br />
Ferienhöfe hierin eine gute Ergänzung ihres Angebotes<br />
sehen.<br />
Regionalität und nachhaltige Produktion werden für viele<br />
Verbraucher immer mehr zum Entscheidungskriterium bei<br />
der Lebensmittelauswahl. Besonders verarbeitete Produkte<br />
vom Bauernhof finden immer mehr Feinschmeckerfreunde.<br />
Ein Beispiel hierfür ist die Hofmolkerei „Eilun Moolk“ auf<br />
Föhr. Nach längerer Zeit der Vakanz kann auf Föhr erzeugte<br />
Milch auch wieder vor Ort verarbeitet und als Inselmilch<br />
vermarktet werden. Der Hofladen mit integriertem Hofcafé<br />
und Molkereiführungen tragen zum Einkommen der betei-<br />
ligten Betriebe bei und schaffen Verbrauchervertrauen.
Projekt „Schulklassen auf dem Bauernhof“<br />
Getreu der Philosophie „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“<br />
begreifen Schülerinnen und Schüler durch Erleben und<br />
eigenes Anpacken am besten, wie Landwirtschaft, Natur,<br />
Umwelt und Ernährung zusammenhängen. Das Projekt<br />
„Schulklassen auf dem Bauernhof“ hat sich das Ziel gesetzt,<br />
den Bauernhof als außerschulischen Lernort fest im Bildungssystem<br />
zu verankern, damit Kinder und Jugendliche<br />
in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> qualifizierten Unterricht auf einem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb erleben können. Dabei richtet<br />
sich das Angebot an Schulklassen aller Altersstufen und<br />
Schulsysteme. Die Koordinierungsstelle des Projektes, mit<br />
dem Sitz in der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
in Rendsburg, unterstützt landesweit alle Akteure im<br />
Arbeitsfeld Lernort Bauernhof.<br />
Gemeinsam mit vielen Partnern aus sowohl dem Agrar- als<br />
auch dem Bildungsbereich konnte das Projekt ein schlag-<br />
kräftiges Netzwerk rund um den Lernort Bauernhof auf-<br />
bauen. Gut 150 engagierte Landwirte und Landwirtinnen<br />
öffnen ihre Hoftore für Schulklassen und machen moderne<br />
Landwirtschaft erlebbar. Komplexe Zusammenhänge zwischen<br />
landwirtschaftlicher Produktion, Vermarktung, Handelsströmen<br />
und Verbraucherwünschen werden altersgerecht<br />
und mit Lehrplanbezug vermittelt.<br />
Zusätzlich zu der Koordinierungsstelle stehen in einzelnen<br />
Regionen Regionalbeauftragte für die Beratung bei der Planung<br />
und Umsetzung von Besuchen am Lernort Bauernhof<br />
23<br />
bereit. Sie nehmen an öffentlichkeitswirksamen<br />
Veranstaltungen<br />
teil und gestalten Informationsveranstaltungen<br />
für Lehrkräfte<br />
mit. Sie bauen das regionale Netzwerk<br />
auf und pflegen es.<br />
Über die projekteigene Homepage<br />
http://www.lernendurcherleben.de/<br />
können Landwirte sich registrieren und Schulen den<br />
passenden Bauernhof finden. Praxiserprobte Lerneinheiten<br />
stehen zum Download bereit. Begleitende Infomaterialien<br />
für Lerneinheiten können bei der Koordinierungsstelle bestellt<br />
werden.
Blühende Landschaft, saubere Umwelt,<br />
ausgezeichnete regionale Produkte<br />
Umwelt und Qualität<br />
Der Fachbereich Umwelt und Qualität der Landwirt-<br />
schaftskammer hat ein vielfältiges Aufgabengebiet. Er ar-<br />
beitet querschnittsorientiert rund um Fragen des Umwelt-<br />
schutzes und der ländlichen Entwicklung. Als anerkannter<br />
Träger öffentlicher Belange wird die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
an verschiedenen Planungsvorhaben (Bauleitplanung,<br />
Naturschutzplanung) der öffentlichen Verwaltungsebenen<br />
beteiligt, um entsprechend auf die Interessen der Landwirtschaft<br />
hinzuweisen. Ein weiterer Bereich ist die praktische<br />
Hilfestellung zu dem gesamten Themenbereich Cross<br />
Compliance.<br />
Anhand zweier Beispiele soll die Vielfältigkeit des Aufgabenfeldes<br />
dargestellt werden. Neben der Einführung des<br />
Erosionskatasters zum 1. Juli dieses Jahres im Rahmen von<br />
Cross Compliance ist hier insbesondere auf die Verkündung<br />
des neuen Landesnaturschutzgesetzes zum 1. März <strong>2010</strong><br />
hinzuweisen.<br />
Erosionskataster<br />
Seit der Einführung von Cross Compliance im Jahre 2005<br />
informiert die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> vielfältig über die<br />
Veränderungen einzelner Richtlinien. Im Bereich des<br />
Erosionsschutzes mahnte die EU an, dass die bisherige Auflage<br />
(pauschales Pflugverbot auf 40 % der betrieblichen<br />
Ackerfläche in der Zeit vom 1. Dezember bis zum 15. Februar)<br />
zu allgemein sei, und forderte eine flächenspezifische Regelung.<br />
Durch die Einführung des Erosionskatasters zum<br />
1. Juli dieses Jahres sind Landwirte nun angehalten, ihre<br />
Einzelflächen entsprechend den Vorgaben zu bewirtschaften.<br />
Der Fachbereich hat gemeinsam mit dem Ministerium<br />
24<br />
für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche<br />
Räume im Vorwege durch Bauernblatt<br />
Artikel, individuelle Telefonberatung<br />
und Cross-Compliance-Seminare die<br />
Landwirte informiert.<br />
Landesnaturschutzgesetz<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat im Rahmen der Beteiligung<br />
zum Entwurf des neuen Landesnaturschutzgesetzes<br />
Stellung genommen. Dieses ist zeitgleich mit dem neuen<br />
Bundesnaturschutzgesetz zum 1. März <strong>2010</strong> in Kraft getreten.<br />
Aufgrund der Föderalismusreform ist das Bundesrecht<br />
nunmehr erstmals konkurrierende Gesetzgebung, die<br />
unmittelbar in den Ländern gilt. Die Länder haben nur noch<br />
das Recht zur sogenannten Abweichungsgesetzgebung.<br />
Dabei sind bestimmte „allgemeine Grundsätze“ und inhaltliche<br />
Teilbereiche wie z. B. Arten- oder Meeresschutz<br />
„abweichungsfest“, das Bundesrecht gilt unmittelbar. Beide<br />
Gesetze müssen parallel gelesen werden.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> unterstützt den obligatorischen<br />
Vorrang von freiwilligen Naturschutzmaßnahmen wie Vertragsnaturschutz<br />
vor Ordnungsrecht und setzt sich weiterhin<br />
für den verstärkten Einsatz von Ökokonten als Ausgleich<br />
bei Eingriffen in die Natur ein.<br />
Viel diskutiert wurden die veränderten Fristen zur Gehölzund<br />
Knickpflege: Durch Landesrecht ist aktuell der Verbotszeitraum<br />
unverändert vom 15. März bis zum 30. September<br />
festgelegt. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> wird zum<br />
Thema Knickpflege weiterhin informieren und beraten.
Das Gütezeichen <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Immer mehr Verbraucher achten bei der Kaufentscheidung<br />
auf die Herstellung, Qualität und regionale Herkunft ihrer<br />
Lebensmittel. Viele Produkte aus dem Land zwischen den<br />
Meeren sind durch ihren unverwechselbaren Geschmack<br />
und die Herstellungstradition fest mit der Region verbunden.<br />
Neben berühmten Klassikern aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> wie<br />
dem Lübecker Marzipan, dem <strong>Holstein</strong>er Katenschinken und<br />
dem Glücksstädter Matjes tragen mehr als 700 heimische<br />
Produkte das Gütezeichen „Geprüfte Qualität <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>“ der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>. Darunter sind viele<br />
Geheimtipps, wie z. B. die Spezialitäten der Käsestraße<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. Mehr als 500 landwirtschaftliche Betriebe<br />
sind derzeit für das Gütezeichen registriert, darunter<br />
viele Teilnehmer aus der Kartoffel-, Gemüse- und<br />
Fleischproduktion. Am Gütezeichen erkennen Verbraucher<br />
Produkte hoher Qualität aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
Qualitätssicherung in Land- und<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Trägerin des Zeichens ist seit 1965 die <strong>Landwirtschaftskammer</strong>,<br />
und vergeben wird das blau-grüne Gütesiegel<br />
durch den Qualitätsausschuss. Der Qualitätsausschuss setzt<br />
sich zusammen aus Vertretern der Landwirtschaft, des Handels,<br />
der Politik, der Ernährungswirtschaft und des Ernährungshandwerkes<br />
sowie des Verbraucherschutzes. Im Juni<br />
<strong>2010</strong> begann die 16. Amtsperiode des Qualitätsausschusses.<br />
Die Mitglieder verpflichten sich jeweils für drei Jahre<br />
für die ehrenamtliche Ausschusstätigkeit. Zahlreiche neue<br />
25<br />
Firmen und Produkte wurden im Jahr<br />
<strong>2010</strong> für das Gütezeichen zugelassen,<br />
darunter die feinen Wurstwaren der<br />
Firma Döllinghareico, Milcherzeugnisse<br />
aus der Osterhusumer Meierei, Ziegenkäse<br />
und -butter aus der Produktion von Cindy Jahnke,<br />
Peter-Witt-Feinkostsalate der Firma MAYO, Katenkeulenmettwurst<br />
des Traditionsunternehmens Pfeifer, Tomaten<br />
und Paprika der Firma Godeland und viele mehr.<br />
Im Bereich Qualitätssicherung koordiniert der Fachbereich<br />
Gütezeichen Produkt- und Prozessprüfungen in der Landund<br />
Ernährungswirtschaft. Dazu gehört u. a. die unabhängige<br />
Prüfung von Gütezeichenprodukten auf Einhaltung der<br />
analytischen und sensorischen Qualitätskriterien sowie<br />
die Bündelung von über 2.000 landwirtschaftlichen Standorten<br />
im QS-System. Durch die steigende Nachfrage des<br />
Handels nach QS-zertifiziertem Rindfleisch sind im Jahr<br />
<strong>2010</strong> vermehrt Rindermastbetriebe in das QS-System eingetreten.<br />
Gemeinschaftsmarketing und<br />
Veranstaltungen<br />
Regelmäßig organisiert der Fachbereich Gütezeichen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Lebensmitteleinzelhandel Verkostungen<br />
regionaler Produkte in den Märkten. Unverzichtbar<br />
dabei sind die „Botschafterinnen für heimische Produkte“<br />
der LandFrauen. Nach einer speziellen Ausbildung informieren<br />
die Botschafterinnen fundiert über die Erzeugung<br />
regionaler Produkte und bieten ausgewählte Spezialitäten<br />
zur Verkostung an.
Verbraucherinformation über das Gütezeichen hat darüber<br />
hinaus auf zahlreichen Veranstaltungen stattgefunden. So<br />
z. B. im vielseitigen Programm des „Frühlingsfestes am Grünen<br />
Kamp“: Knapp zwanzig schleswig-holsteinische Landwirte<br />
und Produzenten boten auf dem Genießermarkt ihre<br />
heimischen Spezialitäten mit dem Gütezeichen „Geprüfte<br />
Qualität <strong>Schleswig</strong> <strong>Holstein</strong>“ an. Am Gütezeichen-Stand<br />
waren neben den Kartoffeln frische Tomaten und Paprika<br />
aus den Gewächshäusern der Firma Godeland in Hemmingstedt<br />
im Vordergrund.<br />
Die Warengruppe Käse wurde bereits zum zweiten Mal im<br />
Juli im Rahmen des Events „Käse trifft Wein“ in Kiel<br />
präsentiert. Bei der kulinarischen Veranstaltung trafen am<br />
Kieler Bootshafen Winzer und Käser mit mehr als 100 Käsesorten<br />
aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> auf ebenso viele erlesene<br />
Weine aus Süddeutschland. Bei einem Rundgang informierte<br />
sich Ministerpräsident Peter Harry Carstensen als<br />
Schirmherr der Veranstaltung über die Käsevielfalt des<br />
26<br />
Landes. Insgesamt besuchten etwa 15.000 Käseliebhaber<br />
die dreitägige Veranstaltung in der Kieler Innenstadt.<br />
NORLA <strong>2010</strong><br />
Besonderes Highlight unter den Veranstaltungen war die<br />
erfolgreiche Gütezeichen-Präsentation in der Halle der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> während der Landwirtschafts- und<br />
Verbrauchermesse NORLA. Die Halle wurde für die Messe in<br />
einen Marktplatz verwandelt: An mehr als 15 Marktständen<br />
boten Aussteller aus Land- und Ernährungswirtschaft<br />
regionale Lebensmittel mit dem Gütezeichen „Geprüfte<br />
Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“ an. Dabei reichte das<br />
Angebot von Böklunder Würstchen, Wurstprodukten von<br />
Pfeifer und <strong>Holstein</strong>er Katenschinken über Niederegger-<br />
Marzipan und Ziegenkäsespezialitäten bis zur Honigvielfalt<br />
von Imker Nette aus Wankendorf.<br />
Bei den Besuchern besonders beliebt war in diesem Jahr<br />
der GOSCH-Stand, an dem die bekannten Fischspezialitäten<br />
von Backfisch bis Krabbenbrötchen angeboten wurden.<br />
Jürgen Gosch war persönlich angereist, um die vielen Besucher<br />
und die zahlreichen Vertreter aus Politik und Wirtschaft<br />
aus erster Hand über die Sylter Fischspezialitäten zu<br />
informieren. Ebenfalls stets gut frequentiert war der Cocktailstand<br />
von Bernd Duncker. In Kooperation mit dem bekannten<br />
Barmeister Peter Bohrmann waren für die NORLA<br />
ausschließlich Cocktails aus schleswig-holsteinischen Säften<br />
und Spirituosen entwickelt worden. Rechtzeitig zur<br />
NORLA wurde die dazugehörige Gütezeichen-Cocktailbroschüre<br />
veröffentlicht mit leckeren und klangvollen nordi-
schen Kompositionen wie „Norden Colada“, „Korn Caipi“,<br />
„Flensburger Sprotte“, „Eckernförder Toffel“, „Meine Güte“<br />
oder „Angeliter Apfel“.<br />
Mit dem Gütezeichen in Aktion<br />
Grundlage der Öffentlichkeitsarbeit mit dem Gütezeichen<br />
ist eine produktbezogene, sehr ansprechende Darstellung<br />
der Themen rund um das Gütezeichen. Um die Aufmerk-<br />
samkeit bei den Medien in Zeiten einer großen Informationsflut<br />
zu erreichen, werden authentische Geschichten<br />
rund um die einzelnen Produkte erzählt. Ergänzt werden<br />
diese mit emotionalen Fotomotiven. Grundsätzlich werden<br />
Schwerpunktthemen herausgearbeitet, mit denen eine Vernetzung<br />
der einzelnen Instrumente und Medien erreicht<br />
wird.<br />
27<br />
Neben redaktionellen<br />
Beiträgen auf Grundlage<br />
von aktuellen Themen<br />
koordiniert der Fachbereich<br />
Gütezeichen weitere<br />
Maßnahmen der<br />
Öffentlichkeitsarbeit wie<br />
z. B. Sonderbeilagen,<br />
Redaktionsanzeigen,<br />
Imageanzeigen, Kooperationen<br />
und Verlosungsaktionen.Insbesondere<br />
bei den Verlosungsaktionen<br />
wird mit<br />
der „Güte Tüte“ gearbeitet. Die Gewinner der „Güte Tüte“<br />
freuen sich über ein Genusspaket mit regionalen Lebensmitteln<br />
– ausgezeichnet mit dem Gütezeichen „Geprüfte<br />
Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“ der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>.
Die Tochtergesellschaften und Beteiligungen<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
LC Landwirtschafts-Consulting GmbH<br />
Seit 1992 besteht die Tochter der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
mit ihren vielseitigen Dienstleistungsangeboten. In den vergangenen<br />
Jahren und auch heute noch, bildet die Zertifizierung<br />
landwirtschaftlicher Rohprodukte bis hin zu<br />
verarbeiteten Lebensmitteln einen wesentlichen Aufgabenschwerpunkt<br />
der LC GmbH.<br />
Zertifizierungsstelle in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Die LC GmbH ist ein Dienstleistungsunternehmen im Bereich<br />
der Zertifizierung landwirtschaftlicher Erzeugnisse<br />
unter kontrollierten Anbauverfahren. Es werden auch die<br />
nachgelagerten Marktstufen wie Schlachtung, Zerlegung<br />
und Verarbeitung sowie der Groß- und Lebensmitteleinzelhandel<br />
geprüft. Dabei besteht die Möglichkeit, die Produkte<br />
und Produktionsverfahren durch unterschiedliche Prüfsysteme<br />
zertifizieren zu lassen. Die LC GmbH hilft Ihnen<br />
bei der Auswahl des geeigneten Prüfsystems, das für Ihr<br />
Unternehmen relevant und ökonomisch sinnvoll ist.<br />
Sie ist für die Prüfsysteme der QS Qualität und Sicherheit<br />
GmbH, GLOBALGAP sowie QS-GAP zugelassen und ist<br />
gleichzeitig in dem Bereich der EG-ÖKO Kontrolle, der<br />
Überwachung regionaler Markenfleischprogramme und der<br />
Prüfung im Rahmen der Rindfleischetikettierung tätig.<br />
Qualität aus der Region<br />
Im Bereich der Rindfleischetikettierung hat die LC GmbH<br />
einen Zuwachs einer neuen Regionalmarke zu verzeichnen:<br />
„Qualitätsrindfleisch und Qualitätskalbfleisch aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“.<br />
Dieses Rindfleischetikettierungssystem hat<br />
der Fleischer-Verband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> für seine Innungsbetriebe<br />
in Zusammenarbeit mit der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
entwickelt und von der Bundesanstalt für<br />
Landwirtschaft und Ernährung genehmigen lassen. Sämtliches<br />
Rindfleisch der Regionalmarke stammt von Tieren,<br />
die in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> aufgezogen, geschlachtet und<br />
zerlegt worden sind. Mögliche Zukäufe müssen aus Deutschland<br />
stammen. Das Kalbfleisch und die Kalbfleischprodukte<br />
werden nur aus Tieren hergestellt, deren Geburt, Mast,<br />
Schlachtung und Zerlegung in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> erfolgen.<br />
28<br />
Landwirtschaftsministerin<br />
Dr. Juliane Rumpf und<br />
Landungsinnungsmeister<br />
Peter Raabe vom Fleischer-Verband<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
stellten die<br />
neue Regionalmarke der<br />
Öffentlichkeit vor. Die LC<br />
GmbH ist seitdem mit der<br />
Prüfung der Einhaltung<br />
der einzelnen Kriterien des Rindfleischetikettierungssystems<br />
betraut.<br />
Ökologischer Landbau<br />
Am 01.Januar 2009 ist die neue Verordnung zum ökologischen<br />
Landbau in Kraft getreten. Die geänderte Gesetzgebung<br />
machte eine Anpassung aller relevanten Unterlagen<br />
und Dokumente an die neuen Zertifizierungskriterien erforderlich.<br />
Die Erzeuger, Verarbeiter und der Handel sowie<br />
die Kontrollstellen tragen große Verantwortung, das<br />
Vertrauen der Verbraucher in ökologische Produkte zu bewahren.<br />
Die LC GmbH zertifiziert Erzeugnisse landwirtschaftlicher<br />
Betriebe, aber auch Verarbeitungs- und<br />
Handelsunternehmen werden erfolgreich geprüft. Die Kontrollen<br />
können auch in Kombination mit anderen Zertifizierungen<br />
durchgeführt werden.<br />
Weitere Dienstleistungen<br />
Die Tätigkeit der LC GmbH geht über das Aufgabengebiet<br />
der Zertifizierungen hinaus. Seit Jahren werden diverse Dokumente<br />
aus dem Sektor Umweltplanung, wie z. B. Landschaftspläne,<br />
Grünordnungspläne, Umweltberichte,<br />
landschaftspflegerische Begleitpläne, Umweltverträglichkeitsprüfungen,<br />
erstellt.
DEULA <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH<br />
Auf die Landwirtschaft kommt unter den gegenwärtigen<br />
schwierigen Preis- und Kostenverhältnissen die Aufgabe<br />
zu, gleichzeitig auf den Betrieben Intensitäten und Effi-<br />
zienzen zu erhöhen. Es geht darum pro bewirtschafteter<br />
Flächeneinheit den Output zu steigern. Gleichwohl kann es<br />
auf den Betrieben gelingen, diese Ziele zu erreichen, ohne<br />
dabei Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung aus dem<br />
Auge zu verlieren. Mit ihren Lehrgängen vermittelt die<br />
DEULA GmbH der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> den Landwirten<br />
hierfür das erforderliche Rüstzeug.<br />
Herausforderungen für die Agrartechnik<br />
Die Agrarwirtschaft in Deutschland hatte produktionsbedingte<br />
Ausgaben im Jahr 2008 von 7,1 Mrd. Euro für<br />
Schlepper und Landmaschinen, 4,8 Mrd. Euro für Düngeund<br />
Pflanzenschutzmittel, 3,8 Mrd. Euro für Treib- und<br />
Brennstoffe/Strom und 2,9 Mrd. Euro für Reparaturen und<br />
Instandhaltungen und 1,9 Mrd. Euro für land- und forstwirtschaftliche<br />
Dienstleistungen. Jeder Landwirt, der seine<br />
Betriebsmittel optimal einsetzen will, muss daher auch<br />
über eine innovative Landtechnik auf dem eigenen Betrieb<br />
verfügen oder sie mit beauftragten Lohnunternehmen einsetzen<br />
lassen.<br />
Eine leistungsfähige Landtechnik mit großen Maschinen<br />
allein ist kein Zeichen für Innovation, denn Innovationen<br />
sind nicht nur auf die Größe beschränkt.<br />
29<br />
Antworten der DEULA<br />
Die seit 61 Jahren arbeitende DEULA firmiert ab 1992 als<br />
DEULA <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
ist alleiniger Gesellschafter. Die DEULA hat in<br />
diesen sechs Jahrzehnten erfolgreich als Motor des technischen<br />
Fortschritts in der Agrarwirtschaft gewirkt. Sie<br />
hat sich zu einem Bildungszentrum nicht nur im landtech-<br />
nischen Bereich entwickelt. Die DEULA hat viele neue Kom-<br />
petenzen im Sozial- und Umweltbereich hinzugewonnen.<br />
Über den verlagerten Berufsschulunterricht erhält jeder<br />
Landwirt eine Lehrgangsausbildung an der DEULA in<br />
Rendsburg.<br />
Wer Erfolg in seinem Beruf als Gärtner haben will, braucht<br />
den „grünen Daumen“. Das erforderliche technische Knowhow<br />
erwerben sich die jungen Gärtner auch bei der DEULA<br />
im Rahmen einer überbetrieblichen Ausbildung.<br />
Führerschein kompakt und schnell<br />
Die Führerscheinausbildung ist untrennbar mit dem Namen<br />
DEULA verbunden. Pkws und Lkws mit dem Schriftzug der<br />
Motorsägen/ASBaum<br />
5,83%<br />
Weiterbildung/Verkehr<br />
W eiterbildung/V<br />
eiterbildung/Verkehr<br />
3,38%<br />
Elektrofachkraft<br />
0,74%<br />
Betriebsführung<br />
8,00%<br />
Energiesparen<br />
4,21%<br />
Schweißen<br />
4,14%<br />
Fahrlehrerfachschule<br />
Fahrlehrerfachschule<br />
6,26%<br />
DEULA D EU<br />
L A <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> Schleswi <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH<br />
Lehrgänge 2009<br />
Führerschein<br />
26,34%<br />
Gartenbau<br />
8,17% Baugeräteführer<br />
4,63%<br />
Landwirte<br />
16,74%<br />
Landmaschinenmechaniker iker<br />
7,10%<br />
Gabelstapler tapler<br />
2,86%<br />
Sonstiges<br />
1,60%
DEULA begegnet man häufig in Rendsburg und den umlie-<br />
genden Gemeinden. Unzählige Kandidaten haben ihre Fahr-<br />
prüfung für Schlepper, Pkw, Lkw, Motorrad und Bus<br />
erfolgreich abgelegt.<br />
Prüfungsvorbereitung für Land- und<br />
Baumaschinenhandwerker<br />
Auszubildende im Land- und Baumaschinenhandwerk werden<br />
in den Fachbereichen Motorentechnik, Elektrik, Elektrotechnik,<br />
Pneumatik, Hydraulik und Fehlerdiagnose in<br />
einer überbetrieblichen Ausbildung auf die Gesellenprüfung<br />
vorbereitet.<br />
Schweißtechnik wird ausgebaut<br />
Die DEULA hat der gestiegenen Nachfrage nach den<br />
Schweißlehrgängen entsprechend durch den Bau neuer<br />
Räumlichkeiten Rechnung getragen.<br />
Landtechnikfirmen siedeln sich an<br />
Die Ansiedlung eines Servicestützpunktes der Firma Amazone<br />
ist ein Beleg für den interessanten Standort Rendsburg/Osterrönfeld<br />
mit Ausstrahlung in den gesamten<br />
norddeutschen Raum. Das ist ein weiterer Hinweis auch für<br />
die attraktive Lage der aufstrebenden Region Rendsburg-<br />
Süd mit dem Messestandort NORLA.<br />
Weiterbildungsförderung über<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
Über die Bundesagentur für Arbeit können Ungelernte oder<br />
Geringqualifizierte eine Weiterbildung an der DEULA gefördert<br />
bekommen. Im Rahmen des Konjunkturpaketes II<br />
sind auch für alle anderen Arbeitnehmer Qualifizierungsmaßnahmen<br />
förderfähig. Eine Kostenübernahme durch die<br />
Bundesagentur für Arbeit ist möglich. Viele DEULA-Lehrgänge<br />
sind anerkannt als Bildungsurlaub.<br />
Positive Entwicklungen<br />
Die Besucherinnen und Besucher der knapp 50.000 Lehrgangstage<br />
werden von der DEULA-Küche versorgt. Die<br />
DEULA-Küche ist ein beliebter Mittagstisch für das gesamte<br />
Agrarzentrum Grüner Kamp.<br />
30<br />
1998 verzeichnete die DEULA mehr als 5.000 Lehrgangsteilnehmer.<br />
<strong>2010</strong> waren es über 7.500 Lehrgangsteilnehmer.<br />
Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Lehrgangstage<br />
von 32.754 auf 48.715 an. Etwa 40 % aller Lehrgangstage<br />
entfallen auf den Agrarbereich mit den Schwerpunkten<br />
Landwirte, Landmaschinenmechaniker, Gartenbau und Motorsägen.<br />
Etwa 26 % der Lehrgangstage entfallen auf die<br />
Führerscheinausbildung. Dies wird ebenfalls von vielen Personen<br />
aus dem Agrarbereich genutzt. Die weiteren Lehrgänge<br />
können in den Bereichen Gabelstapler, Lagerlogistik,<br />
Bundesagentur für Arbeit, Umwelt, Elektrofachkraft, Betriebsführung,<br />
Energiesparen und Fahrlehrerfachschule bei<br />
der DEULA gebucht werden. In den vergangenen Jahren<br />
verzeichnete die DEULA eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung<br />
beim Umsatz. So stiegen die Umsatzzahlen von<br />
2,7 Mio. Euro 1998 auf 6,3. Mio. Euro 2009 an.<br />
4.042.949<br />
4.310.095<br />
3.655.150<br />
3.225.537 3.092.576<br />
2.740.174<br />
2.879.045<br />
4.397.091<br />
DEULA <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> S <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH<br />
Umsatz 1998 - 2009<br />
6.346.408<br />
6.186.796<br />
4.954.174<br />
4.042.949<br />
4.658.374<br />
4.310.095<br />
3.655.150<br />
3.225.537 3.092.576<br />
2.740.174<br />
2.879.045<br />
4.397.091<br />
4.658.374<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Ausblick <strong>2010</strong>/2011<br />
Angesichts sich stabilisierender Rahmenbedingungen im<br />
Agrarbereich und einer wieder Tritt fassenden Gesamtwirtschaft<br />
rechnet die DEULA im laufenden Jahr <strong>2010</strong> mit zumindest<br />
gleichbleibenden Lehrgangstagen. Damit wird sich<br />
die Position der DEULA als Aus- und Fortbildungszentrum mit<br />
starker agrarwirtschaftlicher Prägung und einer wachsenden<br />
Kompetenz im Sozial- und Umweltbereich weiter festigen.
MesseRendsburg GmbH – Ausstellungen für die Landwirtschaft<br />
Die große Landtechnik mit ihren leistungsfähigen Traktoren<br />
und Mähdreschern und neuzeitlichen Bodenbearbeitungs-<br />
geräten gewinnt auf der NORLA einen immer größeren<br />
Raum. Die sich rasant entwickelnde Computertechnik, GPS-<br />
gesteuerte Düngerstreuer, Parallelfahrsysteme, erprobte<br />
Melkroboter und ausgeklügelte PC-gesteuerte Melkstände<br />
und Fütterungseinrichtungen sind auf der NORLA zu sehen.<br />
Die Landtechnik für die Innen- und Außenwirtschaft faszi-<br />
niert nicht nur die Landwirte als potenzielle Käufer neues-<br />
ter technischer Errungenschaften, sondern auch viele<br />
Eigenheim- und Gartenbesitzer, die den technischen Fort-<br />
schritt auf ihren Höfen und Hausgrundstücken nutzen<br />
möchten.<br />
Jede NORLA hat ihr besonderes Flair. „Keine NORLA ohne<br />
Tiere“, lautet die Devise für die Zukunft. Damit wurde erstmalig<br />
zur NORLA <strong>2010</strong> einem großen Wunsch vieler großer<br />
und kleiner Messebesucher entsprochen. Die Halter der<br />
Nutztiere und Tierzuchtorganisationen werden so zur<br />
NORLA ebenso angesprochen wie die zahlreichen schaulustigen<br />
Messebesucher.<br />
Auch die Freunde von Kleintieren und die Kenner besonderer<br />
Haustierrassen kommen auf dem Messegelände an der<br />
Hochbrücke inmitten eines schnell wachsenden Dienstleistungs-,<br />
Gewerbe- und Industriekomplexes voll auf ihre Kosten.<br />
Die NORLA ist mit kompetenten Ausstellern aus dem<br />
Bereich der erneuerbaren Energien am Puls der Zeit. Hersteller<br />
und Firmen von Solar-, Kleinwindkraft- und Biogasanlagen<br />
sind ebenso vertreten wie die Anbieter von Holzund<br />
Pelletheizungen und Öfen aller Art.<br />
Doch auf der NORLA geht es auch um den Genuss von Qualitätsnahrungsmitteln.<br />
In der Halle der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
können nicht nur guter Käse, sondern viele weitere<br />
31<br />
Gütezeichen-Produkte aus dem Land zwischen den Meeren<br />
verzehrt werden.<br />
Im Bauerntreff von Bauernverband und Bauernblatt servieren<br />
die ”Blaumeisen“ Schmackhaftes aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
Die Feinheimischen mit einem Sternekoch präsen-<br />
tieren Gerichte mit Geschichte. Auch EDEKA ist nach einer<br />
sehr erfolgreichen NORLA 2009 mit einem erweiterten<br />
Stand und einem umfangreichen Sortiment an Fleisch- und<br />
Wurstwaren (auch zum unmittelbaren Verzehr) vertreten.<br />
Ärztekammern, Versicherungen, Polizei, DEULA, Lohnunternehmen,<br />
Agrarberatungsorganisationen, Verlage und Handwerksbetriebe<br />
aus ganz Norddeutschland sind auf der<br />
NORLA mit von der Partie und laden zur Information und<br />
zum Kauf ihrer hochwertigen Qualitätsarbeit ein.<br />
Gerade für Kinder und Familien entwickelt sich die NORLA<br />
immer mehr zu einem interessanten Ausflugsziel. So<br />
manches Quiz wird ebenso angeboten wie Kinderschminken,<br />
Treckerfahren beim Bauernblatt, viele Events bei der Berufsgenossenschaft,<br />
neue Informationen aus der heimischen<br />
Tier- und Pflanzenwelt,<br />
wie sie in der<br />
Feldmark zwischen<br />
Lauenburg und Sylt<br />
anzutreffen ist.
Die Messebesucher fanden zur NORLA <strong>2010</strong> viele Verbes-<br />
serungen auf dem Messegelände vor. Der Eingang Süd<br />
wurde weiter ausgebaut. Die sanitären Einrichtungen<br />
wurden verbessert. Der bekannte Messekindergarten mit<br />
Wickelmöglichkeiten für die Kleinsten erfreut sich steigen-<br />
der Beliebtheit.<br />
Die Eintrittspreise sind seit Jahren, bei einem laufend verbesserten<br />
Messeangebot, stabil geblieben. Das bürgt für<br />
ein weiterhin interessantes Messegeschehen unweit der<br />
Hochbrücke über dem Nord-Ostsee-Kanal.<br />
32<br />
Die NORLA ist auf dem richtigen Weg, eine gelungene Mischung<br />
aus Fachinformation, Unterhaltung, Spaß für die<br />
ganze Familie, kombiniert mit einer gehörigen Portion Genuss<br />
für den verwöhnten Gaumen, zu werden.<br />
Viele seit Jahren anwesende Aussteller sind auf dem<br />
NORLA-Gelände fast schon zu Hause. Aber auch viele neue<br />
Aussteller werben um die Gunst der Messebesucherinnen<br />
und -besucher.<br />
Die NORLA gewinnt als Fach- und Verbrauchermesse zunehmend<br />
Strahlkraft für den gesamten norddeutschen<br />
Raum.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> und der Bauernverband sind<br />
seit dem 1. September <strong>2010</strong> alleinige Gesellschafter der<br />
MesseRendsburg GmbH.
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Eine ideenreiche und überzeugende Öffentlichkeitsarbeit<br />
ist ein wesentlicher Bestandteil für eine positive Außen-<br />
darstellung jedes Unternehmens. Ziel der Öffentlichkeits-<br />
arbeit der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist es, die Aufgaben und<br />
Leistungen der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung<br />
möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern positiv näher-<br />
zubringen. Dabei soll vor allem die Umstrukturierung von<br />
der Verwaltung zum modernen Dienstleister mit hoch qua-<br />
lifiziertem und motiviertem Personal verdeutlicht werden.<br />
Dies geschah in zahlreichen Einzelgesprächen mit Journalisten,<br />
im Rahmen von Pressekonferenzen und Fototerminen<br />
sowie durch die wöchentliche Berichterstattung „Ausbildung<br />
und Beratung“ im Bauernblatt und im Internet.<br />
Letztere Medien sollen neben der breiten Öffentlichkeit<br />
vor allem Landwirte, Gärtner, Waldbesitzer und weitere<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer der grünen Branche ansprechen.<br />
33<br />
In der Öffentlichkeitsarbeit spiegelt sich vor allem der Verlauf<br />
der Kulturen und der landwirtschaftlichen Saison<br />
wider. Das Jahr beginnt mit dem Frühjahrserwachen in den<br />
Gewächshäusern und endet mit dem Weihnachtskarpfen.<br />
Die schleswig-holsteinischen Medien berichten schwerpunktmäßig<br />
über diese Verbraucherthemen, weil sie eine<br />
möglichst große Gruppe von betroffenen Menschen ansprechen<br />
wollen.<br />
Im Rahmen von Presseveranstaltungen zu Spargel, Erdbeeren,<br />
Weideaustrieb, Direktvermarktung oder Marktfrüchten<br />
werden immer wieder über den eigentlichen Anlass hinausgehende<br />
Hintergrundinformationen an die Journalistinnen<br />
und Journalisten verteilt. Eingebunden wird dabei<br />
so oft wie möglich ein Vertreter des Ehrenamtes und der<br />
Fachabteilung. Die Pressetermine finden außerdem vor Ort,<br />
also auf einem Hof, im Forst oder in der Gärtnerei statt,<br />
damit die Medien zum einen authentische Bilder machen<br />
und zum anderen mit engagierten Betriebsleiterinnen und<br />
Betriebsleitern über die Praxis sprechen können. Die Unternehmer,<br />
die bereitwillig ihre Türen für die Öffentlichkeit<br />
öffnen, sind ein wichtiger und unverzichtbarer Kooperationspartner<br />
der Pressestelle. Ihnen gebührt Dank, denn sie<br />
helfen, ein realistisches und positives Bild von der Agrarbranche<br />
zu vermitteln.
Öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen waren <strong>2010</strong> die<br />
Landespflanzenbörse im April auf Gut Görtz in Ostholstein.<br />
Die Forstabteilung und der Landesjagdverband konnten<br />
dort viele Tausend Besucher begrüßen, informieren und aus<br />
dem gespendeten Geld für die Abgabe von Jungpflanzen<br />
mehrere Tausend Euro für den Naturschutz sammeln. Der<br />
Höhepunkt des Sommers war die traditionelle Erntepres-<br />
sekonferenz im Juli im Kreis Segeberg. Dort erfuhren die<br />
Medienvertreter, dass kaum ein anderer Beruf so von der<br />
Natur abhängig ist wie der des Landwirts mit im Jahr <strong>2010</strong><br />
34<br />
extremer Trockenheit und Hitze im Juli und unbeständiger<br />
Witterung während der Raps- und Weizenernte. Das zweite<br />
Septemberwochenende stand ganz im Zeichen der NORLA.<br />
In der Halle der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> konnten sich Nahrungsmittelproduzenten<br />
und Verbraucher über Qualitätsprodukte<br />
aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> informieren. Die Halle, im<br />
Marktcharakter gestaltet, lud zum Bummeln, Probieren und<br />
Einkaufen ein.<br />
Das Verhältnis zu den Medienvertreterinnen und -vertretern<br />
ist offen und in der Regel vertrauensvoll. Alle Fragen<br />
werden schnell, kurz und präzise beantwortet. Dabei wird<br />
in aller Fairness auch kritischen Fragen der Journalistinnen<br />
und Journalisten nachgegangen. Das soll auch in Zukunft<br />
der Stil der Presseabteilung sein.
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> in der Region für die Region<br />
3<br />
7 Birkenmoor<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Versuchsstation Birkenmoor<br />
Osdorfer Landstraße 18<br />
24229 Schwedeneck<br />
Tel.: 0 43 08/42 - 3<br />
Fax: 0 43 08/18 25 - 13<br />
11 Lübeck<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Meesenring 9<br />
23566 Lübeck<br />
Tel.: 04 51/31 70 20 00<br />
Fax: 04 51/31 70 20 29<br />
15<br />
Nordfriesland<br />
<strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />
Dithmarschen<br />
Rendsburg-Eckernförde<br />
Plön<br />
Neumünster<br />
Segeberg<br />
Sylt<br />
Reußenköge<br />
4<br />
Föhr 3 Bredstedt<br />
Nordsee<br />
Bredstedt<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Theodor-Storm-Straße 2<br />
25821 Bredstedt<br />
Tel.: 0 46 71/91 34 - 0<br />
Fax: 0 46 71/91 34 - 11<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Theodor-Storm-Straße 2<br />
25821 Bredstedt<br />
Tel.: 0 46 71/91 34 - 0<br />
Fax: 0 46 71/91 34 - 11<br />
Itzehoe<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Brunnenstraße 45<br />
25524 Itzehoe<br />
Tel.: 0 48 21/6 42 - 0<br />
Fax: 0 48 21/6 42 - 40<br />
Pinneberg<br />
Kiel<br />
Heide<br />
17<br />
Barlt<br />
16<br />
Herzogtum Lauenburg<br />
Stormarn<br />
Steinburg<br />
Ostholstein<br />
Lübeck<br />
<strong>Schleswig</strong><br />
6 5<br />
Schuby<br />
Itzehoe<br />
15<br />
4 Reußenköge<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Versuchsstation Reußenköge<br />
Sönke-Nissen-Koog 44<br />
25821 Bredstedt<br />
Tel.: 0 46 71/91 34 - 0<br />
Fax: 0 46 71/91 34 - 11<br />
8 Futterkamp<br />
Gutshof<br />
24327 Blekendorf<br />
Tel.: 0 43 81/90 09 - 0<br />
Fax: 0 43 81/90 09 - 8<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Versuchsstation Futterkamp<br />
Tel.: 0 43 81/90 09 - 45<br />
Fax: 0 43 81/90 09 - 69<br />
Tierhaltung, Tierzucht<br />
Tel.: 0 43 81/90 09 - 99<br />
Fax: 0 43 81/90 09 - 18<br />
12 Kastorf<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Versuchsstation Kastorf<br />
Alter Hof 5<br />
23820 Kastorf<br />
16 Barlt<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Versuchsstation Barlt<br />
Süderhafenweg 4<br />
25719 Barlt<br />
Tel.: 0 48 57/90 17 - 43<br />
Fax: 0 48 57/90 17 - 48<br />
* Beratungsdienste Landwirtschaft umfassen: Bildungsbeauftragte, Sozioökonomische Beratung,<br />
Einkommenskombination/Frauen im Agrarbereich<br />
Birkenmoor<br />
7<br />
Kiel<br />
1 2<br />
Rendsburg<br />
Ellerhoop<br />
14<br />
Hamburg<br />
35<br />
Bad Segeberg<br />
10<br />
Ostsee<br />
Futterkamp<br />
8<br />
Bad Malente<br />
9<br />
Kastorf<br />
12<br />
Lübeck<br />
11<br />
Mölln<br />
13<br />
9 Bad Malente<br />
Lehr- und Versuchsanstalt<br />
für Milchwirtschaft<br />
Luisenstraße 4 - 6<br />
23714 Bad Malente<br />
Tel.: 0 45 23/99 18 - 0<br />
Fax: 0 45 23/99 18 - 30<br />
Fehmarn<br />
5 <strong>Schleswig</strong><br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Bellmannstraße 26<br />
24837 <strong>Schleswig</strong><br />
Tel.: 0 46 21/96 47 - 0<br />
Fax: 0 46 21/96 47 - 55<br />
13 Mölln<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Schmilauer Straße 66<br />
23879 Mölln<br />
Tel.: 0 45 42/84 73 16<br />
Fax: 0 45 42/84 73 35<br />
17 Heide<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Waldschlößchenstraße 47<br />
25746 Heide<br />
Tel.: 04 81/8 50 94 - 0<br />
Fax: 04 81/8 50 94 - 40<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Waldschlößchenstraße 47<br />
25746 Heide<br />
Tel.: 04 81/8 50 94 - 51<br />
Fax: 04 81/8 50 94 - 49<br />
1<br />
2<br />
6<br />
Rendsburg<br />
Zentrale<br />
Allgemeine Verwaltung, Bildung,<br />
Betriebswirtschaft, Beratung*,<br />
Gütezeichen, Pflanzenbau,<br />
Pflanzenschutz, Landtechnik<br />
Am Kamp 15 – 17<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 0<br />
Fax: 0 43 31/94 53 - 199<br />
LC Landwirtschafts-<br />
Consulting GmbH<br />
Am Kamp 15 – 17<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/33 63 - 0<br />
Fax: 0 43 31/33 63 - 12<br />
DEULA<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH<br />
Am Kamp 13<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/84 79 - 10<br />
Fax: 0 43 31/89 87 - 1<br />
Kiel<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Kontrollbüro<br />
Wischhofstraße 1 – 3<br />
24148 Kiel<br />
Tel.: 04 31/5 34 03 69<br />
Fax: 04 31/5 34 03 64<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Diagnose-Labor<br />
Westring 383<br />
24118 Kiel<br />
Tel.: 04 31/8 80 13 11<br />
Fax: 04 31/8 80 13 14<br />
Schuby<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Versuchsstation Schuby<br />
24850 Schuby<br />
Tel.: 0 46 21/30 60 93 11<br />
Fax: 0 46 21/30 60 93 90<br />
10 Bad Segeberg<br />
Forstwirtschaft<br />
Hamburger Straße 115<br />
23795 Bad Segeberg<br />
Tel.: 0 45 51/95 98 - 0<br />
Fax: 0 45 51/95 98 - 40<br />
Lehranstalt für Forstwirtschaft<br />
Tel.: 0 45 51/95 98 - 23<br />
Fax: 0 45 51/95 98 - 40<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Tel.: 0 45 51/95 98 - 90<br />
Fax: 0 45 51/95 98 - 50<br />
14 Ellerhoop<br />
Gartenbau<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Thiensen 16<br />
25373 Ellerhoop<br />
Tel.: 0 41 20/70 68 - 100<br />
Fax: 0 41 20/70 68 - 101<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
Thiensen 16<br />
25373 Ellerhoop<br />
Tel.: 0 41 20/70 68 - 211<br />
Fax: 0 41 20/70 68 - 212
Organigramm<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Hauptamtliche Organisation<br />
Stand: 01.10.<strong>2010</strong><br />
Abteilung 1<br />
Allgemeine Verwaltung<br />
AL 1 Dr. Markus Coester<br />
Vertr.: N.N.<br />
Sekr.: Christiane Rißling<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
Finanzen<br />
Klaus Benckwitz<br />
Personal, Controlling<br />
Peter Nagat<br />
Umwelt und Qualität<br />
Dr. Markus Coester<br />
Büroleitung<br />
Christian Hesselbarth<br />
Kontrollstelle für forstl.<br />
Saat- und Pflanzgut<br />
Thomas Schultz<br />
Lernort Bauernhof<br />
Christiane Wellensiek<br />
Gütezeichen<br />
Sandra van Hoorn<br />
Abteilung 2<br />
Bildung, Betriebswirtschaft,<br />
Beratung<br />
AL 2 Dr. Klaus Drescher<br />
Vertr.: Gabriele Möller<br />
Sekr.: ---<br />
21<br />
22<br />
25<br />
Bildung<br />
Martina Johannes<br />
Beratung<br />
Dr. K.-H. Deerberg<br />
Gabriele Möller<br />
Landtechnik<br />
Prof. Dr. Yves Reck-<br />
leben<br />
36<br />
Geschäftsführer<br />
GF Jürgen Pallasch<br />
StGF Dr. Werner Lüpping<br />
GF 1 Inga Lafrenz<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
PR 1 Daniela Rixen<br />
PR 2 Isa-Maria Kuhn<br />
Abteilung 3<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz<br />
AL 3 Karlheinz Wilke<br />
Vertr.: Dr. Edgar Techow<br />
Sekr.: Regina Arp<br />
32<br />
33<br />
310<br />
Pflanzenbau<br />
Dr. Edgar Techow<br />
Pflanzenschutz<br />
Dr. H.-J. Gleser<br />
Genehmigungen, Kontrolle<br />
und Sachkunde<br />
N.N.<br />
Abteilung 4<br />
Tierhaltung, Tierzucht<br />
AL 4 Dr. Werner Lüpping<br />
Vertr.: Dr. Eckhard Boll<br />
Sekr.: Angelika Petersen<br />
41<br />
42<br />
43<br />
44<br />
Rinder<br />
Johannes Thomsen<br />
Schweine<br />
Karin Müller<br />
Fischerei<br />
Dr. Elke Horndasch-<br />
Petersen<br />
Tierzucht<br />
Dr. Werner Lüpping<br />
Interne Revision<br />
IR Arne Gronau<br />
Abteilung 7<br />
Lehr- und Versuchszentrum<br />
Futterkamp<br />
AL 7 Dr. Eckhard Boll<br />
Vertr.: Peter Hopp<br />
Sekr.: Bettina Bioly<br />
71<br />
72<br />
73<br />
74<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Peter Hopp<br />
Versuche, Erprobungen,<br />
Tierhaltung<br />
Sönke Huuck<br />
Christian Meyer<br />
Landw. Bauen, Baulehrschau,<br />
Immissionsschutz<br />
Jochim Rohweder<br />
Pferdehaltung<br />
Jürgen Lamp<br />
Anschriften:<br />
Geschäftsführung<br />
Abteilung 1, 2, 3 Abteilung 4 Abteilung 7<br />
Am Kamp 15 - 17<br />
24768 Rendsburg<br />
Futterkamp<br />
24327 Blekendorf<br />
Futterkamp<br />
Anschriften:<br />
24327 Blekendorf<br />
Tel.: (0 43 31) 94 53-0 Tel.: (0 43 81) 90 09-99 Tel.: (0 43 81) 90 09-0<br />
Geschäftsführung<br />
Abteilung 1, 2, 3 Abteilung<br />
Am Kamp 15 - 17 Futterkam<br />
24768 Rendsburg 24327 Ble<br />
Tel. (04331) 9453-0 Tel. (0438
Abteilung 8<br />
Gartenbau<br />
AL 8 Otto Römer<br />
Vertr.: Christiane Nissen<br />
Sekr.: Sabine Krabigell<br />
81<br />
82<br />
83<br />
Bildung<br />
Christiane Nissen<br />
Beratung<br />
Dr. Heinrich Lösing<br />
Versuchswesen<br />
Dr. Andreas Wrede<br />
Abteilung 9<br />
Forstwirtschaft<br />
AL 9 Hans-Jürgen Sturies<br />
Vertr.: Hans Jacobs<br />
Sekr.: Dorothea Hamburg<br />
4 Abteilung 7 Abteilung 8 Abteilung 9<br />
p Futterkamp Thiensen 16 Hamburger Str. 115<br />
kendorf 24327 Blekendorf 25373 Ellerhoop 23795 Bad Segeberg<br />
1) 9009-99 Tel. (04381) 9009-0 Tel. (04120) 7068-100 Tel. (04551) 9598-0<br />
9<br />
91<br />
95<br />
Beratung, Betreuung,<br />
Förderung<br />
Hans-Jürgen Sturies<br />
Forstliche Förderung:<br />
Antragswesen,<br />
Auszahlung<br />
Holger Netzbandt<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
(LAF)<br />
Dr. Borris Welcker<br />
Forstliche Dienstleistung<br />
Hans Jacobs<br />
Abteilung 8 Abteilung 9<br />
Thiensen 16 Hamburger Str. 115<br />
25373 Ellerhoop 23795 Bad Segeberg<br />
Tel.: (0 41 20) 70 68-100 Tel.: (0 45 51) 95 98-0<br />
96<br />
37<br />
Unsere Dienstleistung<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ist als<br />
landwirtschaftliche Selbstverwaltung ein unabhängiges<br />
Dienstleistungsunternehmen für die Land- und Forstwirtschaft,<br />
den Gartenbau, die Fischerei und den ländlichen<br />
Raum in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
Unsere Fachkompetenz bieten wir den Vereinen und<br />
Verbänden im Agrarbereich zum Nutzen ihrer Mitglieder<br />
und den politischen Institutionen als Grundlage für<br />
Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse an.<br />
Verbraucherschutz, Umweltschutz und Produktqualität<br />
landwirtschaftlicher Erzeugnisse sind uns ein besonderes<br />
Anliegen.<br />
Unsere Stärke ist breites Expertenwissen unter einem<br />
Dach. Dieses Wissen bildet das Fundament für die<br />
Erarbeitung ganzheitlicher, effektiver und nachhaltiger<br />
Lösungen.<br />
Agrarland <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
l 1,01 Mio. ha land- und forstwirtschaftliche<br />
Fläche (82 % der Gesamtfläche <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s).<br />
l rd. 17.000 Betriebe ab 2 ha LF, davon rd. 65 %<br />
Futterbaubetriebe und 25 % Marktfruchtbetriebe.<br />
l 14.000 Arbeitskräfte sind im Gartenbau beschäftigt.<br />
Das größte geschlossene Baumschulgebiet der Welt<br />
liegt vor den Toren der Metropole Hamburg.
Ehrenamtliche Organisation der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Vorstand<br />
Präsident<br />
Claus Heller<br />
Rüdiger Böhnke Dr. Hans Hermann<br />
Buchwald<br />
Ferdinand Feddersen<br />
Vizepräsident<br />
Hans-Caspar<br />
Graf zu Rantzau<br />
Helga Klindt Heinrich Kröger<br />
38<br />
Vizepräsident<br />
Arno Carstensen<br />
Hans-Hermann Bunte
Repräsentanten der Kreise<br />
Dithmarschen<br />
Otto Boje Schoof<br />
Pinneberg<br />
Lars Kuhlmann<br />
Segeberg<br />
Norbert Klees-Bruhn<br />
Herzogtum Lauenburg<br />
Paul Petersen<br />
Plön<br />
Heinrich Staggen<br />
Steinburg<br />
Hans-Jürgen Schröder<br />
39<br />
Nordfriesland<br />
Wolfgang Stapelfeldt<br />
Rendsburg-Eckernförde<br />
Klaus Hohnsbehn<br />
Stormarn<br />
Hans-Joachim Wendt<br />
Ostholstein<br />
Karsten Kratzmann<br />
<strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />
Ferdinand Feddersen
Impressum<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Am Kamp 15 – 17<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 0<br />
Fax: 0 43 31/94 53 - 119<br />
www.lksh.de<br />
Redaktion: Daniela Rixen und Isa-Maria Kuhn<br />
Layout: www.idee-fix.de<br />
Stand: 12.<strong>2010</strong>