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Sprachrohr Heft 43 - Juni 2007 - Deutsche Gesellschaft für Akustik eV

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Ehrungen<br />

Herr Dr. Zeitler war bereits während<br />

seines Psychologiestudiums in die<br />

<strong>Akustik</strong>forschung eingebunden ‐<br />

durch Praktikum, Semesterarbeit und<br />

Diplomarbeit. Er hat schon als Student<br />

bei der DAGA vorgetragen und auch<br />

als Koautor bei einer Publikation in<br />

einer wissenschaftlichen Zeitschrift<br />

mitgewirkt. In seiner Dissertation widmete<br />

er sich dem Thema der Abhängigkeit<br />

psychoakustischer Skalenurteile<br />

von psychologischen Bezugssystemen.<br />

Damit griff er ein altes Thema<br />

der Psychologie auf, das in den siebziger<br />

und achtziger Jahren ein Topthema<br />

in Wahrnehmungspsychologie und<br />

Psychophysik war, dann aber an Aktualität<br />

verlor ‐ vielleicht auch deshalb,<br />

weil damals die Anwendungsfelder im<br />

Bereich der Wahrnehmungspsychologie<br />

nicht erkannt oder als nicht besonders<br />

ertragreich angesehen wurden.<br />

Soundquality ist mittlerweile ein bedeutendes<br />

Anwendungsgebiet in der<br />

<strong>Akustik</strong>, speziell in der Hörakustik<br />

und natürlich in der Fahrzeugakustik.<br />

Alfred Zeitler hat in seiner Arbeit Methoden<br />

und Erkenntnisse der klassischen<br />

Bezugssystemforschung für<br />

Soundquality nutzbar gemacht ‐ nicht<br />

nur im Rahmen seiner Dissertation, für<br />

die er auch einen Preis für interdisziplinäre<br />

Forschung gewonnen hat, sondern<br />

auch in seiner Arbeit an der Universität<br />

Aalborg und weiterhin auch in<br />

seiner jetzigen Position in der Industrie.<br />

Er hat zeigen können, wie psychoakustische<br />

Urteile über Schall in Abhängigkeit<br />

von Bezugssystemen variieren<br />

und zu unterschiedlichen Bewertungen<br />

führen können. Dass kognitive<br />

Faktoren eine wichtige Rolle bei der<br />

Bewertung von Geräuschen und Klängen<br />

spielen, wird in dieser allgemeinen<br />

Aussage von niemand bestritten. Die<br />

entscheidende Frage aber ist, unter<br />

welchen Bedingungen und in welchem<br />

Ausmaß. Dies ist nicht nur von theoretischem<br />

Interesse, sondern hat durchaus<br />

auch praktische Implikation.<br />

Heute nutzt Alfred Zeitler dieses Wissen<br />

und die Methoden beispielsweise<br />

bei der Entwicklung von Verfahren<br />

zur Beurteilung von Fahrzeuggeräuschen<br />

in dynamischen Situationen. In<br />

Aalborg hat sich Alfred Zeitler in Zusammenarbeit<br />

mit Prof. Ellermeier und<br />

Prof. Fastl auch der Frage angenommen,<br />

inwieweit sich die Bedeutung des<br />

Schalls auf die Beurteilung von psychoakustischen<br />

Größen wie Lautheit<br />

auswirkt. Ich nehme an, er wird in<br />

seinem anschließenden Vortrag auch<br />

auf diese Frage eingehen.<br />

Dr. Alfred Zeitler hat und wird weiter<br />

dazu beitragen, dass kognitionspsychologische<br />

Faktoren bei der Soundquality‐Bewertung<br />

in konkreter, quantitativer<br />

Weise greifbar werden. Er hat<br />

Wissenschaft und Forscherdrang während<br />

seiner Tätigkeit in der Industrie<br />

nicht abgestreift und wird weiterhin<br />

das Wissen über Schallbewertung und<br />

das Methodeninventar der Hörakustik<br />

bereichern ‐ zum Nutzen von Wissenschaft<br />

und Praxis.<br />

Wir freuen uns über den Cremer‐Preis‐<br />

Träger <strong>2007</strong> und sind gespannt auf<br />

seinen Vortrag.<br />

DEGA‐<strong>Sprachrohr</strong> <strong>43</strong> ‐ Jun. <strong>2007</strong><br />

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