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Katalog LET'S CEE Film Festival 2014

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FILM<br />

FESTIVAL<br />

2.–11. OKT. <strong>2014</strong> IN WIEN<br />

www.letsceefilmfestival.com


WWW.CINEPLEXX.AT<br />

OHNE<br />

CINEPLEXX<br />

Editorial<br />

Magdalena Żelasko & Wolfgang P. Schwelle<br />

<strong>Festival</strong>direktoren<br />

<strong>Festival</strong> Directors<br />

FOTOS: ROBERT MARCUS KLUMP<br />

WÄRE<br />

MISS PIGGY<br />

Inserat<br />

Cineplexx<br />

NUR EINE SAU.<br />

ÖSTERREICHS GANZ GROSSES KINO.<br />

19 MAL IN ÖSTERREICH.<br />

Es ist so weit: Von 2. bis 11. Oktober <strong>2014</strong> bringt das LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> auch heuer wieder<br />

jede Menge legendäre Arthouse-Klassiker und brandaktuelle <strong>Festival</strong>-Hits, ideenreiche Kurzfilme<br />

und ausgezeichnete Dokumentarfilme, packende Dramen und ergreifende Love-Stories,<br />

spannende Thriller und schräge Komödien nach Wien. Insgesamt werden über 90 hervorragende<br />

Produktionen aus Zentral- und Osteuropa im Urania Kino, im Actor’s Studio, im<br />

Village Cinema und in anderen Spielstätten gezeigt. Präsentiert werden diese in Originalsprache<br />

mit deutschen oder englischen Untertiteln, die meisten davon als Österreich-Premiere.<br />

Abseits der Leinwand bietet LET’S <strong>CEE</strong> Cineasten und Kinofreunden übrigens ein breites Angebot,<br />

das von hochkarätigen Master Classes über Konzerte mit <strong>Film</strong>musik bis hin zu Branchentalks<br />

reicht. Apropos: Nach den meisten Vorführungen gibt es ein moderiertes Gespräch<br />

mit einer Person, die maßgeblich an der Entstehung des jeweiligen <strong>Film</strong>es mitgewirkt hat.<br />

Eine ganze Reihe von Branchengrößen wie István Szabó, Branko Lustig, Aida Begić, Cristi Puiu<br />

oder Milcho Manchevski werden dem Publikum hier Rede und Antwort stehen. Dass wir es<br />

zum dritten Mal geschafft haben, unser <strong>Film</strong>festival zu veranstalten, verdanken wir einmal<br />

mehr einer Reihe von aufgeschlossenen Partnern, allen voran Cineplexx International, sowie<br />

natürlich und in allererster Linie unserem Team. Ohne die ehrenamtliche und großartige Mithilfe<br />

von vielen, oft sehr jungen und sehr gut ausgebildeten Leuten (einige wenige sind jetzt<br />

sogar schon das dritte Jahr mit dabei, die meisten davon sind übrigens Frauen) wäre eine<br />

Initiative, wie die unsere, nicht umzusetzen. Die Namen all jener, die heuer mitgeholfen haben,<br />

finden Sie in diesem <strong>Katalog</strong>. An dieser Stelle: Vielen, vielen Dank! Was uns gar nicht freut:<br />

Die Kulturabteilung der Stadt Wien unterstützt uns zwar erstmalig, aber leider nur mit einem<br />

mehr oder weniger symbolischen Betrag. Vom auf staatlicher Ebene zuständigen Bundeskanzleramt<br />

für Kunst und Kultur werden wir überhaupt nicht gefördert. Von dort erhielten wir<br />

lediglich Absagebriefe. Dass sich die Zusammensetzung der österreichischen Bevölkerung in<br />

den letzten Jahrzehnten massiv verändert hat und damit auch die kulturellen Bedürfnisse andere<br />

geworden sind, scheint man da wie dort zu verschlafen. Wobei sich die Politik nicht nur<br />

hierzulande gerne Blößen gibt: Von Russland und der Türkei, den zwei größten Ländern im<br />

<strong>CEE</strong>-Raum, werden wir von ebenfalls nicht unterstützt. Offensichtlich werden Produktionen<br />

über verfolgte Oppositionelle und benachteiligte Minderheiten von den dortigen Machthabern<br />

eben nicht gerne gesehen. Unseren Kurs werden wir deswegen aber trotzdem nicht<br />

ändern und die Vorfreude auf eine schöne <strong>Festival</strong>zeit lassen wir uns davon auch nicht verderben.<br />

In diesem Sinne: LET’S <strong>CEE</strong> you soon und viel Vergnügen!<br />

The time has come: From October 2nd to October 3rd, <strong>2014</strong>, the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />

will once more bring lots of legendary art-house classics and current festival hits,<br />

inspired short films and excellent documentaries, absorbing dramas and gripping love<br />

stories, exciting thrillers and hilarious comedies to Vienna. A total of over ninety productions<br />

from Central and Estern Europe will be shown in the Urania Kino, the Actors Studio,<br />

the Village Cinema and other theatres. They will be presented in their respective original<br />

languages with German or English subtitles, most of them as Austrian premieres. LET’S<br />

<strong>CEE</strong> will offer all cineasts and friends of cinema a wide array of off-screen activities, from<br />

top-class Master Classes to concerts featuring film scores and talks with industry professionals.<br />

Speaking of which: Most screenings will be followed by a moderated discussion<br />

with a person who has been involved in the making of the respective film. A number of<br />

industry greats will be available for questions from the audience, including István Szabó,<br />

Branko Lustig, Aida Begić, Cristi Puiu, or Milcho Manchevski. We owe the fact that we managed<br />

to arrange the third iteration of our <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, once more, to our forthcoming<br />

and open-minded partners - first and foremost Cineplexx International, and of course<br />

our very own team. Without the voluntary and extraordinary help of our many, often<br />

young and very well trained staff (some of whom are with us for the third year running,<br />

and most of them are women), an initiative like ours would be impossible to set in motion.<br />

You can find a list of all those who have put in a tremendous amount of effort to<br />

help us this year in this catalogue. We would like to use this opportunity to say: Thank<br />

you all so very much! However, there is not only reason for joy: While the city of Vienna<br />

does support us for the very first time this year, it does so with an amount that can only<br />

be called symbolic. The Federal Chancellary for the Arts and Culture provided no support<br />

at all. We received only rejection letters. It seems to have escaped the attention of those<br />

responsible that the composition of the Austrian population has changed radically in<br />

the past decades - and so have the cultural needs. But it is not only the national politics<br />

that show flaws: Neither Russia nor Turkey, the two larges countries in the <strong>CEE</strong> regions,<br />

were willing to support us. It seems that productions dealing with the opposition and<br />

discriminated minorities do not meet the taste of the ruling powers. But we will stay our<br />

course despite all this adversity and we will not allow it to ruin our beautiful festival. In<br />

this spirit: LET’S <strong>CEE</strong> you soon and enjoy yourself!<br />

2 Grußwort Christof Papousek Editorial 3


Grussworte<br />

Best Wishes<br />

Christof Papousek<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der CINEPLEXX International GmbH<br />

Managing Partner of the CINEPLEXX International GmbH<br />

FOTO: CONSTANTIN FILM<br />

Hier entsteht das Vertrauen<br />

in eine Bank, die in<br />

Österreich verwurzelt und<br />

weltweit verzweigt ist.<br />

Und das ist die Kombination, die MEINE BUSINESS-BANK ausmacht.<br />

Die Raiffeisen Bank International ist nicht nur Österreichs ”<br />

internationalste“ Bank<br />

mit einem der größten Bankennetzwerke in Zentral- und Osteuropa. Sie steht auch<br />

für Kundennähe, ausgezeichnetes Produktwissen und zukunftssichernde Innovationskraft.<br />

Durch die Einbettung in die größte Bankengruppe des Landes bietet sie<br />

ihren Kunden zusätzliche Stabilität und Sicherheit. www.rbinternational.com<br />

Das LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> findet heuer bereits zum dritten Mal in Folge in Wien statt.<br />

Zehn Tage lang wird Kinoliebhabern und Cineasten ein vielfältiges <strong>Film</strong>programm mit<br />

hochwertigen Produktionen aus Zentral- und Osteuropa geboten. Das <strong>Festival</strong> bietet den<br />

Besuchern eine hervorragende Möglichkeit, hochkarätige <strong>Film</strong>produktionen aus unseren<br />

östlichen und südöstlichen Nachbarländern kennenzulernen. Zu sehen sind zahlreiche<br />

Originalfassungen mit deutschen und englischen Untertiteln. Die sorgsam ausgewählten<br />

Meisterwerke aus der <strong>CEE</strong>-Region sind in den drei Kinos Urania, Actor's Studio und im Village<br />

Cinema Wien Mitte zu sehen. Neben aktuellen Produktionen, Klassikern, Arthouseund<br />

Autorenfilmen werden auch beliebte Kassenschlager gezeigt. Wien als multikulturelle<br />

Metropole im Herzen Europas ist der ideale Schauplatz für ein derartiges <strong>Festival</strong>. Die enge<br />

historische, kulturelle und wirtschaftliche Verbundenheit der Stadt mit den <strong>CEE</strong>-Ländern ist<br />

der beste Beweis dafür. Es ist uns von Cineplexx International und Constantin-<strong>Film</strong> eine große<br />

Freude als Presenting Partner des LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s mit an Board zu sein. Als führender<br />

Kinobetreiber in zahlreichen <strong>CEE</strong>-Ländern sind wir mit der Wirtschaft, der Kultur und<br />

den Menschen der gesamten Region eng verbunden. Es ist uns darüber hinaus ein Anliegen,<br />

den völkerverbindenden Charakter dieses <strong>Festival</strong>s zu unterstützen und den Österreicherinnen<br />

und Österreichern sowie den Migrantinnen und Migranten aus der Region die<br />

herausragende <strong>Film</strong>kunst unserer Nachbarn näher zu bringen. Ganz besonders freut es uns,<br />

dass wir heuer den zweifachen Oscar-Gewinner Branko Lustig in Wien begrüßen dürfen.<br />

Wir wünschen allen Gästen ein interessantes und spannendes LET´S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong>!<br />

This year’s LET´S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> will be the third consecutive iteration already, again<br />

taking place in Vienna. Over a period of ten days, it will offer cineasts a rich programme<br />

of high-level film productions from Central and Eastern Europe. The programme<br />

features several original versions with German and English subtitles. The carefully selected<br />

masterpieces from the <strong>CEE</strong> regions will be screened in the Urania, Actors Studio<br />

and Village Cinema Wien Mitte theatres. Apart from current productions, classics, art<br />

house and authors’ films, the selection will also feature popular box office hits. Being<br />

a multicultural metropolis in the very heart of Europe, Vienna is the ideal stage for a<br />

festival of this kind. The city’s historical, cultural and economic connections to the <strong>CEE</strong><br />

countries serve as the best proof for that. We at Cineplexx International and Constantin-<strong>Film</strong><br />

are very glad to serve as presenting partners of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.<br />

As the leading film theatre operator in many <strong>CEE</strong> countries, we are closely tied to the<br />

economy, culture, and the people of these regions. In addition to that, one of our core<br />

motivations is to support the positive way in which this <strong>Festival</strong> seeks to create bridges<br />

between nations, and also to introduce the audience, be they Austrians or migrants,<br />

to the distinguished cinematic art of our neighbours. We are especially glad and honoured<br />

to welcome two-time Academy Award winner Branko Lustig to Vienna this<br />

year. We wish all the guests an interesting and exciting LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong>!<br />

4 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 5


Sebastian Kurz<br />

Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres<br />

Federal Minister for Europe, Integration and Foreign Affairs<br />

FOTO: Felicitas matern<br />

ERFOLGS-<br />

GESCHICHTEN<br />

aus erster Hand!<br />

Vorurteile<br />

abbauen.<br />

Motivation<br />

schaffen.<br />

Menschen mit Migrationshintergrund, Organisationen,<br />

Schulen und Betriebe, die zeigen, wie’s geht – sie alle bilden<br />

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH. Mehr als 300 Integrationsbotschafter<br />

stehen für erfolgreiche Integration durch Leistung. Jeder<br />

von ihnen hat es geschafft. Wie? Das erzählen sie bei<br />

(Schul-)Besuchen im ganzen Land.<br />

„ZUSAMMEN:ÖSTERREICH“<br />

AN DEINER SCHULE<br />

„ZUSAMMEN:ÖSTERREICH“<br />

IN DEINEM VEREIN<br />

„ZUSAMMEN:ÖSTERREICH“<br />

IN DEINEM BETRIEB<br />

Zu der bewährten Organisation und dem erwartbaren Erfolg des LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s<br />

möchte ich Ihnen herzlich gratulieren. Ihr – von der kulturpolitischen Sektion des<br />

BMEIA gefördertes - Projekt bringt eine Vielzahl von Menschen zusammen und begeistert<br />

durch <strong>Film</strong>e, die Wertvorstellungen vermitteln und für ein friedliches Miteinander,<br />

jenseits von Vorurteilen und Intoleranz, bedeutend sind. Mit Ihrem Engagement tragen<br />

Sie maßgeblich dazu bei, dass Diversität in der europäischen Gesellschaft nicht nur akzeptiert,<br />

sondern auch geschätzt wird. Mehrsprachigkeit ist gelebte Realität und ein wichtiger<br />

Bestandteil der europäischen Kulturvielfalt. Auch das wird in Ihrem Projekt deutlich.<br />

Kunst ist ein kostbares Gut, das Kulturen verbindet und uns Menschen hilft, einander zu<br />

verstehen, einander zu tolerieren und einander zu bereichern. Somit ist sie ein Schlüssel<br />

zur Integration und ein Wegbereiter für Toleranz und Sensibilität. Kunst ist für eine vorurteilsfreie<br />

Gesellschaft von größter Bedeutung. Dies zeigt sich in der Institution des LET’S<br />

<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s auch dieses Jahr, das mit einem breiten <strong>Film</strong>aufgebot aus Mittel- und<br />

Osteuropa eine große Anzahl von Menschen erreicht, zum Nachdenken anregt und zum<br />

Austausch einlädt. Ein gemeinsames Interesse verbindet hier die Kulturen, nämlich das des<br />

ganzheitlichen Dialogs und der Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene.<br />

Mithilfe Ihres Projekts wird dieser interkulturelle Dialog unterstützt und erfreulich gestärkt.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute und weiterhin viel Erfolg für die Zukunft.<br />

I would like to express my heartfelt congratulations on the well-proven organisation and<br />

the, albeit expectable, success of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>. Your project - also sponsored<br />

by the cultural politics section of the Federal Ministry for Europe, Integration and Foreign<br />

Affairs - brings a large number of people together and inspires with a great selection of<br />

films that transport values and are essential for a peaceful co-existence, far from prejudice<br />

and intolerance. Your work and commitment are a significant contribution to diversity<br />

becoming not only accepted, but appreciated in European society. Multilingualism is an<br />

integral part of our living reality and a key component of Europe’s cultural diversity. This<br />

is also evident in your project. Art is a precious good that connects cultures and helps<br />

people better understand, tolerate and mutually enrich one another. This makes art a key<br />

to integration and a guiding light towards tolerance and mutual understanding. Art is of<br />

immeasurable importance to a society that is free of prejudice. This is shown again this<br />

year in the institution of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, which reaches a large number of people<br />

with its selection of films from Central and Eastern Europe, providing food for thought<br />

and giving opportunities for discourse. A mutual interest connects these different cultures,<br />

one for dialogue and cooperation on a national and international level. Your project<br />

helps support international dialogue and influences it in a very positive and delightful<br />

way. With this in mind, I wish you the very best and continued success for the future!<br />

www.zusammen-oesterreich.at<br />

www.facebook.com/zusammenoesterreich<br />

Grußwort BM Sebastian Kurz 7


<strong>Film</strong> ab für pünktlichen Versand.<br />

Sie freuen sich auf großes Kino aus Zentral- und Osteuropa. GLS sorgt dafür, dass alle <strong>Film</strong>e<br />

beim LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> in Wien ankommen. Pünktlich und sicher.<br />

Das bewegte Bild, der <strong>Film</strong>, ist auch seit weit mehr als hundert Jahren<br />

faszinierender und unverzichtbarer Teil unseres Kulturlebens.<br />

Dabei werden Inhalte vermittelt, die nicht nur unterhalten, sondern<br />

auch den Blick auf andere Länder und Kulturen ermöglichen.<br />

Wien hat durch seine Geschichte einen engen wirtschaftlichen und<br />

kulturhistorischen Bezug zu den Ländern Zentral- und Osteuropas,<br />

eine Brückenfunktion nimmt unsere Stadt hier noch heute ein.<br />

Beim dritten <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, das eine Auswahl der besten<br />

<strong>Film</strong>e aus Zentral- und Osteuropa zeigt, steht dieser interkulturelle<br />

Dialog im Fokus der Veranstaltungen. Ich wünsche den Veranstalterinnen<br />

und Veranstaltern viel Erfolg und allen Besucherinnen und<br />

Besuchern schöne cineastische Erlebnisse.<br />

For more than a century, moving pictures or “movies” have been<br />

a fascinating and essential facet of our cultural life. Beyond mere<br />

entertainment, they open up windows to other countries and<br />

cultures. Due to its historical background, Vienna is closely interrelated<br />

with the countries of Central and Eastern Europe in terms<br />

of economic activity and cultural heritage. It is still known as a<br />

bridgehead to the <strong>CEE</strong>. Intercultural dialogue is also a clear focus<br />

of the third <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, which shows a selection of<br />

top films from Central and Eastern Europe. I wish the organisers<br />

the best of success for the festival, and plenty of great movie moments<br />

for the audience.<br />

Dr. Michael Häupl<br />

Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien<br />

Mayor and Governor of Vienna<br />

FOTO: Constantin film<br />

Grußwort Bürgermeister Michael Häupl 9


Official <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Wine<br />

inhaltsverzeichnis<br />

Table of contents<br />

Editorial<br />

Editorial<br />

Seite 03<br />

Rahmenprogramm<br />

Fringe Events<br />

Seite 36<br />

Vielversprechende Debütfilme<br />

Promising Debuts<br />

Seite 130<br />

www.Liliac.com<br />

Grußwort Christof Papousek<br />

Best Wishes Christof Papousek<br />

Grußwort Sebastian Kurz<br />

Best Wishes Sebastian Kurz<br />

Seite 05<br />

Seite 07<br />

Eröffnungsfilm White God<br />

Opening <strong>Film</strong> White God<br />

Abschlussfilm Redirected<br />

Closing <strong>Film</strong> Redirected<br />

Seite 39<br />

Seite 41<br />

Polnisches Wochenende<br />

Polish Weekend<br />

Junge Generation<br />

Young Generation<br />

Seite 134<br />

Seite 138<br />

Grußwort Michael Häupl<br />

Best Wishes Michael Häupl<br />

Seite 09<br />

István Szabó<br />

István Szabó<br />

Seite 42<br />

Schulkino/Educational Morning<br />

School Cinema/Educational Morning<br />

Seite 140<br />

Inhalt<br />

Content<br />

Seite 11<br />

<strong>Festival</strong>s zu Gast<br />

Visiting <strong>Festival</strong>s<br />

Seite 45<br />

Integrationskino<br />

Integration Cinema<br />

Seite 143<br />

Sponsoren, Förderer & Partner<br />

Sponsors, Supporters & Partners<br />

Seite 16<br />

Spielfilm-Wettbewerb<br />

Feature <strong>Film</strong> Competition<br />

Seite 51<br />

Kurzfilme außer Konkurrenz<br />

Shorts Out of Competition<br />

Seite 144<br />

Kuratoren<br />

Curators<br />

Seite 19<br />

Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Documentary Competition<br />

Seite 69<br />

Master Classes<br />

Master Classes<br />

Seite 153<br />

Juroren<br />

Jury<br />

Seite 22<br />

Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Short <strong>Film</strong> Competition<br />

Seite 89<br />

<strong>Film</strong> & Musik<br />

<strong>Film</strong> & Music<br />

Seite 158<br />

Zu Gast bei <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong><br />

Guests of <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong><br />

Seite 24<br />

Antikriegsfilm-Klassiker<br />

Anti War Movie-Classics<br />

Seite 95<br />

<strong>Film</strong> & Talk<br />

<strong>Film</strong> & Talk<br />

Seite 162<br />

<strong>Festival</strong>kinos<br />

<strong>Festival</strong> cinemas<br />

Seite 29<br />

25-The Retrospective<br />

25-The Retrospective<br />

Seite 105<br />

Location-Partner, Partyline<br />

Location-Partner, Partyline<br />

Seite 165<br />

Preise<br />

Awards<br />

Seite 32<br />

Turbulenzen des Kommunismus<br />

Tubulences of Communism<br />

Seite 121<br />

Team<br />

Team<br />

Seite 170<br />

Das Programm im Überblick<br />

Programme Overview<br />

Seite 34<br />

Wo die Liebe hinfällt<br />

Love is a funny thing<br />

Seite 125<br />

Impressum<br />

Imprint<br />

Seite 172<br />

Inhaltsverzeichnis 11


Und wieder<br />

danke. danke sehr.<br />

Thank you. Thank you very much.<br />

Die VDFS verteilt die aus Kabel- und Leerkassettenvergütung sowie weiteren urheberrechtlichen<br />

Ansprüchen anfallenden Tantiemen an <strong>Film</strong>schaffende aus den Bereichen Regie, Kamera, Schnitt,<br />

<strong>Film</strong>architektur, Kostümbild und Schauspiel.<br />

Sie sorgt durch Gegenseitigkeitsverträge mit ausländischen Schwestergesellschaften für Tantiemen aus dem Ausland.<br />

Die VDFS nimmt auch soziale und kulturelle Aufgaben wahr und setzt sich für ein modernes (<strong>Film</strong>) Urheberrecht ein.<br />

Als Direktoren des LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s bedanken wir uns bei all jenen Personen (und<br />

damit auch bei jenen Organisationen, für die eben diese im Falle des Falles stehen), ohne<br />

die wir dieses <strong>Festival</strong> nicht veranstalten hätten können. Wir danken allen und jedem ganz<br />

explizit und ganz besonders. Wer nicht dabei war, kann sich wohl nur schwer vorstellen, was<br />

einige von den Genannten auch heuer wieder für das <strong>Festival</strong> geleistet haben. Allen in der<br />

Folge angeführten Namen gebührt daher unser großer und respektive sogar unser größter<br />

Dank. Und zwar ohne jegliche Reihung abseits einer alphabetischen. Und im Wissen, dass<br />

die Liste nicht ganz gerecht ist, denn: Manche haben nur sehr wenig, aber doch etwas zum<br />

Gelingen des LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s beigetragen, und manche sehr, sehr viel. Hier exakt<br />

abzuwägen, ist freilich ein Ding der Unmöglichkeit. Bei unseren Sponsoren und Partnerunternehmen<br />

haben wir versucht, alles, was wir an Unterstützung gekriegt haben, so gut es<br />

ging oder sogar darüber hinaus mit Gegenleistungen abzugelten. Bei unseren MitarbeiterInnen<br />

ging das natürlich nicht. Einfach weil uns dazu nach wie vor die Mittel fehlen. Was wir<br />

ihnen geben konnten, war die Gelegenheit, Teil eines fantastischen Projekts zu werden und<br />

das Wissen, dass es ohne sie dieses <strong>Festival</strong> nie gegeben hätte. Und da fast alle von denen,<br />

die wir hier erwähnen, dazu beigetragen haben, dass die Arbeit rund um das <strong>Festival</strong> keine<br />

Qual, sondern in allererster Linie eine große, oft anstrengende, aber sehr sinnvolle Herausforderung<br />

geworden ist, bedanken wir uns gleich doppelt. Danke, und nochmals danke.<br />

Sollten wir jemanden, trotz größter Sorgfalt, vergessen haben zu erwähnen, gilt dem- oder<br />

derjenigen nicht nur ebenfalls unser Dank, sondern natürlich auch jetzt und hier gleich<br />

eine Entschuldigung: Sorry, das tut uns leid. Und wir versprechen jetzt schon: Wir werden<br />

das nachholen und jeden der vergessenen Namen im nächsten <strong>Katalog</strong> erwähnen.<br />

As the directors of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, we wish to thank all those people (and<br />

also the organisations they represent) without whose help this festival would never have<br />

been possible. We thank each and every one individually. People who were not involved<br />

cannot possibly imagine just what some of these people did for this festival again<br />

this year. To all those mentioned below we owe our gratitude and greatest thanks, in<br />

no other order but the alphabetical. And we know that the list still does not do full<br />

justice to all: Some made small but important contributions to the success of the LET’S<br />

<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, while others did so very, very much. All the work was immeasurably<br />

valuable and thus it is absolutely impossible to weigh the individual contributions.<br />

We did our best to return all the support of our sponsors and partners adequately or<br />

even more than that by providing services in return. That is of course something that<br />

we could not do for our personnel, simply because we still lack the financial means<br />

to do so. What we could provide them with was the experience of having worked on<br />

a fantastic project and the certainty that this festival would never have been possible<br />

without them. And because almost all of those listed here have contributed a lot<br />

to making the work on this festival a great, often tiring, but very rewarding challenge<br />

rather than an ordeal, we want to thank them again. Thank you, thank you so very much.<br />

If, despite our greatest care, we forgot to mention somebody, we not only want to thank<br />

you, but also to apologise right here and now: We are really very sorry. And we promise<br />

right now: We will make up for that and mention each name we forgot this time around<br />

in next year’s catalogue.<br />

Magdalena Żelasko & Wolfgang P. Schwelle<br />

<strong>Festival</strong>direktoren<br />

<strong>Festival</strong> Directors<br />

VDFS GenmbH Bösendorferstraße 4/12, 1010 Wien t: 01/504 76 20 f: 01/504 79 71 office@vdfs.at www.vdfs.at<br />

Danksagung 13


Akademischer Lehrgang<br />

Videojournalismus<br />

Details siehe www.wifiwien.at/283494<br />

Lehrgangsdauer: 13.10.<strong>2014</strong> – 13.6.2015 (400 Lehreinheiten)<br />

Weiterbildung<br />

Adobe Lightroom<br />

Effizienter Workflow für anspruchsvolle Digitalfotografen/-innen<br />

Details siehe www.wifiwien.at/283164<br />

Kursdauer: 13. – 22.10.<strong>2014</strong> (16 Lehreinheiten)<br />

Weiterbildung<br />

3D-Modelling mit ZBrush<br />

Details siehe www.wifiwien.at/282184<br />

Kursdauer: 20. – 22.10.<strong>2014</strong> (24 Lehreinheiten)<br />

Weiterbildung<br />

Videoschnitt mit<br />

Adobe Premiere Pro<br />

Details siehe www.wifiwien.at/282064<br />

Kursdauer: 30.10. – 7.11.<strong>2014</strong> (32 Lehreinheiten)<br />

Weiterbildung<br />

Animationen und Effekte<br />

mit Adobe After Effects<br />

Details siehe www.wifiwien.at/282074<br />

Kursdauer: 14. – 22.11.<strong>2014</strong> (32 Lehreinheiten)<br />

Ausbildung zum<br />

Creative Video Designer<br />

Details siehe www.wifiwien.at/282234<br />

Lehrgangsdauer: 12.1. – 4.3.2015 (108 Lehreinheiten)<br />

Achleitner Carl, Adrian Stefan, Aioanei Natan, Akbaba Eser, Alam Tanzim, Albiez Nicole,<br />

Aleksandrova Katerina, Amel Milan, Andrasic Jelena, Angerer Matthias, Anghel Cristiana,<br />

Antic Aleksandra, Ardelean Sergiu, Asböck Melanie, Ayerbe Hoyos Sophia, Aykac Kerim,<br />

Babić Gaby, Baich Alena, Baumann Gunther, Bayirli Erkin, Beck Alfred Michael, Beck Amrei,<br />

Benedik Barbara, Berlinski Maga Natalia, Berndl Ruslana, Bernhard Julia, Bernhard Lea,<br />

Bielecka Magdalena, Bieńkowska Hanna, Bilevska Anna, Biron Georg, Blahut Stephan,<br />

Bohuslav Thomas, Brandlechner Daniel, Bräuhofer Manuel, Braun Kathrin, Bukowiecka<br />

Agnes, Bürgers Maret, Cieślik Marzena, Ciutacu Lorena, Cornisteanu Irina, Coros Andra,<br />

Czajkowski Wiktor, Crnko Gordana, Červinka Lubomír, Decourcey Melanie, Dedic Tajda,<br />

Demeter Iringó, Dibowski Nora, Dimmel Gloria, Disoski Meri, Djezić Selver, Dolezal<br />

Teresa, Dolezal Vit, D'Sa Shanti, Dudek Martin, Dudkiewicz Monika, Dybaś Boguslaw,<br />

Echerer Mercedes, Eder Fritz, Effenberger Philipp, Ehmann Christina, Eichtinger Martin,<br />

Einzenberger Susanne, Emminenz Emma, Engelmann Julia, Enzinger Liza, Eppensteiner<br />

Barbara, Falk Jasmin, Feest Thomas, Figl Christin, Fijałkowski Sławek, Filipova Zornitza,<br />

Fillips Bettina, Fink Tone, Fischnaller Lukas, Floigl Eva, Foremniak Krzysztof, Forstner Martina,<br />

Föderl-Schmid Alexandra, Franklin Anna, Fraueneder Iris, Fuchshuber Niklas, Furmaniewicz<br />

Iwona, Gabl Valerie, Gasimova Leyla, Gatternig Paul, Gerersdorfer Michael, Gily<br />

Bernhard, Glawogger Andrea, GLS-Kuriere, Golański Michał Tadeusz, Götz Alina, Greuling<br />

Matthias, Gričar Nika, Grill Daniela, Gruber Sigrid, Grubmüller Michaela, Gulshen Ersin,<br />

Hackl Sabine, Haderer Chris, Hadžić Muhamed, Halada Alex, Halilbasic Senad, Halilbasic<br />

Zenja, Handl Karl, Haselsteiner Bernhard, Harris Marcus, Hauser Christian Peter, Hauss<br />

Astrid, Havranek Niko, Heinrich Helen, Heller Andrea, Heschl Matthias, Hofferer Robert,<br />

Holder Lisa, Hollenthoner Alina, Holt Robert L. mit Familie, Holzapfel Patrick, Hoppala<br />

Kollektiv, Horvath Andreas, Hribar Lena, Hruby Sophie, Huber Stefan, Humer Barbara,<br />

Husagić Ahmed, Ince Rüya, Inou Simon, Iwanowska Halina, Izvolskaya Natasha, Janjić<br />

Dragomir, Jakubec Christian, Jarolimek Katharina, Jäger Christian, Jesenko Alexandra,<br />

Jodkowski Agnes, Jusińska Marta, Kaburek David, Kala Eve-Külli, Kapl Christina, Kastelic<br />

Michael, Kauk Anna, Kavin Jakub, Khakpour Toumaj, Kienböck Rainer, Klatev Stefan, Kleer<br />

Eva, Klemenjak Stefan, Klemm Kathrin, Klimkiewicz Michał, Klump Robert Marcus, Kofler<br />

Michael, Kogler Claudia, Kostić Miša, Kollwig Alexandra, Kopeć Teresa, Kostial Dewi,<br />

Kottal Claudia, Kowalczyk Agnieszka, Kowalska Monika, Kowaluk Katarzyna, Köhler Diana,<br />

Krammer Martin, Kranzelbinder Gabriele, Krausz Esther, Krischke Alina, Kukla Łukasz,<br />

Kukla Marcin, Kuliga Adela, Kurkjian Helen, Künster Martin, Lang Ilona, Langhammer<br />

Christian, Lastovkova Adela, Lederer Martina, Lehenbauer Daniela, Leichtfried Markus,<br />

Lewandowska Paulina, Lichtkoppler Elisabeth, Lindenberg Aap Clemens, Linek Magdalena,<br />

Lipka Radek, Lorkowski Artur, Löwer Raffaela, Lubej Markus, Ludvik Katharina, Lustig<br />

Branko, Maestrelli Dina, Mahel Katharina, Mair Thomas, Maierhofer Sabine, Malenšek<br />

Anja, Marszałkowska Magdalena, Marz Stefan, Matic Uschi, Mauser Caroline, Mayrhofer<br />

Mathias, Memić Nedad, Menasse Robert, Mikic Natasa, Miloradović Uroš, Mosser Peter,<br />

Mujović Denis, Muñoz Víctor M., Müller Johanna, Müller Werner, Müllner Monika, , Nadj<br />

Kristina, Nadjafkhani Katayun, Neichl Brigitte, Nelska Liliana, Nemeth Doris, Nemetz Daniela,<br />

Nenning Andrea, Neu Elisabeth, Neviera Vytas, Niftaliyev Elgün, Noll Theresa, Novak<br />

Ana, Ockermüller Kurt, Odorowicz Agnieszka, Ovtcharov Todor, Ortiz Tamara, Osipova<br />

Anastasia, Pachler Gabi, Paetzold Anne, Pakisch Eva, Palacz Jerzy, Palzer Michael, Paneva<br />

Teodorova Milena, Papousek Christof, Patscheider Markus, Pawlas Axel, Perschon Tobias,<br />

Peter Susanne, Petkovic Jennifer, Pfeifenberger Linda, Pfeiffer Matthias, Pilić Ivana,<br />

Piotrowski Wanda, Pitsch Andrea, Platzer Hannah, Poor Sheila, Popović Nataša, Possert<br />

Magdalena, Postel Dagmar, Pöder-Innerhofer Walter, Puktalović Siniša, Purivatra Mirsad,<br />

Purkart Isabella, Rabl Alice, Raczek Tomasz, Radda Chris, Radić Miron, Radosavljevic Maja,<br />

Ranacher Ruth, Rauch Johanna, Rathkolb Oliver, Raunjak Kurt, Redlhammer Georg, Rehak<br />

Jackie, Reichmuth Lena, Reif Bettina, Reis Leonhard, Renner Wolfgang, Resch Carina, Resetarits<br />

Daniela, Rheinfels Anna, Riahi T. Arash, Riahi T. Arman, Rille Johanna, Rinčić Luka,<br />

Roemer Françoise, Ropac Marlene, Rotar Petra, Ruppert Celia, Rusu Gabriela, Salzgeber<br />

Ramona, Sarkis Thomas, Schlögl Stefanie, Schmid Jennifer, Schmidt Isabel, Schöninger<br />

Christian, Schörgendorfer Doris, Schrammel Lisa, Schüller Cornelia, Schwarz Daniela,<br />

Semmler Barbara, Sidl Günther, Simek Daniela, Sirucek Barbara, Sladek Nikita, Sommerer<br />

Susanne, Song Eunyoung, Spöri Tobias, Spörl Axel, Steiner Sandra, Sticker Ajda, Stoilova<br />

Rumina, Struppe Ursula, Svetel Ana, Šećerbegović Ismar, Šešić Rada, Teichmann Roland,<br />

Teuschl Angelika, Thiele Eberhard, Thiele Christina, Todorovic Milena, Trušnovec Gorazd,<br />

Umuhire Eliane, Unger Mirjam, Ungerböck Andreas, Ungerer Andreas, Urosevic Marina,<br />

Vajda Katalin, Valent Alexandra, Van den Heuvel Renger, Varadin Dejana, Velskaya Nastya,<br />

Vismara Daniela, Vit Veronika, Vladusic Jana, Vosicky Lukas M., Vucicevic Iva, Weislein<br />

Stephanie, Werndl Kristina, Werner-Lobo Klaus, Wesely Peter, Wiedermann Sandra,<br />

Wiesinger Nikola, Więckowski Wojciech, Wilfer Marie-Christine, Wimmer Michael, Wimmer<br />

Theresa, Winter Jacqueline, Wirth Ulrike, Wojciechowska Katarzyna, Woller Ernst,<br />

Wondrak Manfred J., Wurmlinger Ernst, Yazdanpanah Ramin, Yilmaz Göksen, Zagarova<br />

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kuratoren<br />

Curators<br />

Tomasz Raczek<br />

Kurator für den Spielfilm-Wettbewerb<br />

Curator of the feature film competition<br />

Tomasz Raczek, geboren 1957 in Warschau, ist einer der angesehensten <strong>Film</strong>kritiker Polens,<br />

Journalist und Verleger. Nach seinem Studium der Theaterwissenschaften an der Theater-Akademie<br />

in Warschau hat er einige Fernseh- und Radiosendungen initiiert und moderiert<br />

und Beiträge für mehrere Fachzeitschriften geschrieben. Tomasz Raczek war auch Herausgeber<br />

und Chefredakteur der polnischen Ausgabe des Playboy. Als Programmdirektor<br />

des Verlagshauses Gruner+Jahr Polska hat er unter anderem die Wochenzeitschrift Gala auf<br />

dem polnischen Pressemarkt etabliert. Er war literarischer Leiter von mehreren polnischen<br />

Theatern und stellvertretender Direktor des zweiten Programms des öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks. Im Jahr 2009 gründete er zwei TV-Kanäle sowie ein digitales Radio mit <strong>Film</strong>musik,<br />

welche er bis 2011 leitete. 2002 folgte sein eigener Verlag Latarnik, den er bis heute führt.<br />

Tomasz Raczek, born in Warsaw in 1957, is one of the mostly respected film critics in<br />

Poland, journalist and publisher. After completing his drama studies at the Theater<br />

Academy in Warsaw, he has initiated and presented several television and radio broadcasts<br />

and has written articles for various professional journals. Tomasz Raczek was<br />

also the publisher and first editor of the Polish edition of Playboy. As program director<br />

of the publishing house Gruner+Jahr Polska he introduced, among others, the<br />

weekly magazine Gala to the Polish press market. He used to be the literary director<br />

of several Polish Theaters and deputy director of Poland’s second public-service<br />

television channel. In 2009 Tomasz Raczek founded two TV channels and a digital<br />

radio channel featuring film music, which he headed until January 2011. He<br />

is also the director of his own publishing house, Latarnik, which he founded in 2002.<br />

FOTO: Adam Harry Charuk<br />

Rada Šešić<br />

Kuratorin für den Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Curator of the documentary competition<br />

Rada Šešić, geboren 1957 in Bjelovar/Kroatien, studierte und arbeitete in Sarajevo bevor<br />

sie 1993 nach Utrecht übersiedelte. Sie ist <strong>Film</strong>emacherin, Kritikerin, Journalistin und<br />

<strong>Film</strong>dozentin und hat bereits bei mehreren internationalen <strong>Film</strong>festivals (International<br />

Documentary <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Amsterdam, International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Rotterdam, Sarajevo<br />

<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, Dok Leipzig und International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> of Kerala) als Kuratorin oder<br />

Jurymitglied mitgewirkt. Šešić lehrt seit vielen Jahren an der Universität von Amsterdam,<br />

ist Gastdozentin an der <strong>Film</strong>hochschule in Genf sowie an der Anadolu Universität<br />

in der Türkei und hat mehrere Workshops in Europa und Indien konzipiert und geleitet.<br />

Ihre Kurz- und Dokumentarfilme gewannen mehrere Auszeichnungen, wurden auf<br />

über 40 internationalen <strong>Film</strong>festivals präsentiert und im MoMA in New York archiviert.<br />

Rada Šešić, born 1957 in Bjelovar in Croatia, studied and worked in Sarajevo before<br />

moving to Utrecht in 1993. She is a filmmaker, a critic and film professor and has<br />

worked at several international film festivals (International Documentary <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />

Amsterdam, International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Rotterdam, Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, DOK Leipzig<br />

and International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> of Kerala in India) both as a curator and a jury member.<br />

Rada Šešić has been teaching at the University of Amsterdam for many years<br />

and is a visiting lecturer at the <strong>Film</strong> School in Geneva and at the Anadolu University<br />

in Turkey. She has also planned and held several workshops in Europe and India. Her<br />

short films and documentaries have won several awards and were presented at over<br />

40 international film festivals. Her films have been archived at the MoMA in New York.<br />

Kuratoren 19


FOTO: Jörg burger<br />

20 Kuratoren<br />

Arash T. Riahi<br />

Kurator für den Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Curator of the short film competition<br />

Arash T. Riahi, 1972 im Iran geboren, lebt seit 1982 in Österreich. Nach seiner Zeit als<br />

Student der <strong>Film</strong>- und Geisteswissenschaften an der Universität Wien war er freier Mitarbeiter<br />

des ORF, unter anderem bei den Sendungen nitebox und kunst-stücke. 1997<br />

gründete er gemeinsam mit Kollegen die <strong>Film</strong>- und Medienproduktionsfirma Golden<br />

Girls <strong>Film</strong>produktion. Riahis <strong>Film</strong>schaffen umfasst eine Reihe von Dokumentarfilmen,<br />

Werbespots, Musik-Videos, Kurz- und Experimentalfilmen, darunter auch die mehrfach<br />

international prämierte Familiengeschichte Exile Family Movie oder das Cross-Mediaprojekt<br />

Everyday Rebellion, das er mit seinem Bruder Arman realisierte. Sein<br />

erster Spielfilm Ein Augenblick Freiheit aus dem Jahr 2008 erhielt 31 internationale Auszeichnungen<br />

und war der österreichische Kandidat für den Auslands-Oscar 2010. Seit<br />

2010 arbeitet er auch als Dramaturg, unter anderem beim MEDIA Programm SOURCES 2.<br />

Arash T. Riahi, born 1972 in Iran, has been living in Austria since 1982. After graduating in<br />

film studies and humanities at the University of Vienna, he worked as a freelancer for the<br />

Austrian TV Channel ORF on television programmes such as nitebox and kunst-stücke. In<br />

1997, together with some of his colleagues, he founded the film and media production<br />

company Golden Girls <strong>Film</strong>produktion. His body of work comprises various award-winning<br />

documentaries, commercials, music videos, short and experimental films, including<br />

the internationally acclaimed and award-winning documentary Exile Family Movie, or<br />

the cross-media project Everyday Rebellion which he realised with his brother, Arman.<br />

His first feature film For a Moment, Freedom from the year 2008 received thirty-one international<br />

awards and was Austria’s candidate for the Best Foreign Language <strong>Film</strong> of<br />

The Year at the Academy Awards in 2010. He is also working as a dramatic advisor and<br />

has been a group leader at the MEDIA scriptwriting programme SOURCES 2 since 2010.<br />

Arman T. Riahi<br />

Kurator für den Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Curator of the short film competition<br />

Arman T. Riahi wurde 1981 im Iran geboren und ist in Wien aufgewachsen. Er studierte<br />

Medientechnik und arbeitete als Grafik- und Screendesigner in London. Seit 2005 ist er<br />

als Regisseur und Autor für verschiedene <strong>Film</strong>- und Fernsehproduktionen tätig. Unter anderem<br />

gestaltete er Sendungen für die Donnerstag Nacht im ORF. Zu seinen wichtigsten<br />

Arbeiten zählen die Dokumentarfilmreihe Momentum – What drives you (2008-2012), die<br />

fünfteilige TV-Dokumentation Africa Race (2013) und der Kinodokumentarfilm Schwarzkopf<br />

(2011), der als Eröffnungsfilm bei der 17. Ausgabe des Sarajevo <strong>Film</strong>festivals gezeigt<br />

wurde und den Publikumspreis bei der Diagonale gewonnen hat. Arman T. Riahis erster<br />

<strong>Film</strong> mit seinem Bruder Arash, das Cross-Media-Projekt Everyday Rebellion (<strong>2014</strong>), wurde<br />

bisher auf über 40 internationalen <strong>Festival</strong>s gezeigt und gewann mehrere Preise, wie<br />

beispielsweise den Publikumspreis beim CPH:DOX Copenhagen International Documentary<br />

<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, den Cinema for Peace Award <strong>2014</strong> oder den CIVIS Media Online Preis.<br />

Arman T. Riahi was born in Iran in 1981 and grew up in Vienna. He studied media technology<br />

in Vienna and worked as a graphic and screen designer in London. He has been<br />

working as a director and author for several film and TV productions such as the Donnerstag<br />

Nacht format on Austrian state television ORF since 2005. His most important<br />

works include the film series Momentum – What drives you (2008-2012), the five-part TV<br />

documentary Africa Race (2013), as well as the feature documentary Schwarzkopf (2011)<br />

which premiered as the opening film of the 17th Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> and won the<br />

Audience Award at the Diagonale film festival. Arman T. Riahi’s first film with his brother<br />

Arash, the feature documentary and cross-media project Everyday Rebellion (<strong>2014</strong>),<br />

was screened at over 40 international film festivals and won several awards like the<br />

CPH:DOX Politiken Audience Award at the Copenhagen International Documentary<br />

<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> 2013, the <strong>2014</strong> Cinema for Peace Award, or the CIVIS Online Media Prize.<br />

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Gunther Baumann<br />

Spielfilm-Wettbewerb<br />

Feature film competition<br />

Anna Franklin<br />

Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Documentary competition<br />

Andreas Horvath<br />

Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Documentary competition<br />

Gabriele Kranzelbinder<br />

Spielfilm-Wettbewerb<br />

Feature film competition<br />

Clemens Aap Lindenberg<br />

Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Short film competition<br />

Robert Menasse<br />

Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Short film competition<br />

Kurt Ockermüller<br />

Spielfilm-Wettbewerb<br />

Feature film competition<br />

Jerzy Palacz<br />

Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Documentary competition<br />

Eliane Umuhire<br />

Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Short film competition<br />

Nastya Velskaya<br />

Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Short film competition<br />

Gunther Baumann ist Chefredakteur von<br />

<strong>Film</strong>Clicks. Er wurde 1952 in Köln geboren<br />

und übersiedelte mit 16 Jahren nach<br />

Wien. Unmittelbar nach der Matura begann<br />

er bei der Tageszeitung Die Presse<br />

als Journalist zu arbeiten. Mit 26 Jahren<br />

gründete er das österreichische Musikund<br />

HiFi-Magazin Vox. Später folgten<br />

viele Jahre als <strong>Film</strong>- und Kulturredakteur<br />

sowie als internationaler Reporter für<br />

den Kurier. 2006 wurde er <strong>Film</strong>chef bei<br />

der neuen Tageszeitung Österreich. 2013<br />

gründete er <strong>Film</strong>Clicks. Baumann hat zwei<br />

Bücher geschrieben und zudem mehrere<br />

Theaterstücke und Musicals übersetzt.<br />

Gunther Baumann is the editor in chief<br />

at <strong>Film</strong>Clicks. He was born in 1952 in Cologne<br />

and moved to vienna agh the age<br />

of sixteen. After graduating form high<br />

school, he started working as a journalist<br />

for Die Presse. At age twenty-six, he<br />

founded the Austrian music and HiFi<br />

magazine Vox, followed by many years<br />

of working as an editor on film and<br />

culture and as a reporter for the Kurier.<br />

In 2006 he took lead of the film department<br />

at the daily newspaper Österreich.<br />

He founded <strong>Film</strong>Clicks in 2013. Baumann<br />

also wrote two books and translated<br />

several theatre plays and musicals.<br />

Die Engländerin Anna Franklin ist zur Zeit<br />

Chefredakteurin von <strong>Film</strong> New Europe<br />

(www.filmneweurope.com), einer der größten<br />

europäischen Nachrichtenagenturen für<br />

die <strong>Film</strong>branche mit Sitz in Warschau. Franklin<br />

kann auf eine ebenso bunte wie erfolgreiche<br />

Laufbahn verweisen: So war sie etwa als<br />

Journalistin bei der BBC und Channel Four sowie<br />

bei The Times und The Guardian. Und so<br />

hat sie in London kommunale Kulturevents<br />

organisiert und unter anderem die Internationalen<br />

<strong>Film</strong>festspiele von Cannes, das Moskauer<br />

<strong>Film</strong>festival sowie das Denver <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />

beraten. Jahrelang hat sie zudem eine<br />

eigene TV-Produktionsfirma in Prag geleitet.<br />

English-born Anna Franklin is the current<br />

editor-in-chief at <strong>Film</strong> New Europe<br />

(www.filmneweurope.com), one of<br />

Europe’s larges news agencies on the<br />

film industry, based in Warsaw. Franklin<br />

looks back at a colourful and successful<br />

career: She worked as a journalist for<br />

the BBC and Channel Four, as well as The<br />

Times and The Guardian. In London, she<br />

organised local culture news and worked<br />

as an advisor for the Cannes <strong>Film</strong><br />

<strong>Festival</strong>, the Moscow International <strong>Film</strong><br />

<strong>Festival</strong> and the Denver <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.<br />

She has also led her own TV production<br />

company in Prague for several years.<br />

Andreas Horvath ist ein österreichischer<br />

Fotograf und <strong>Film</strong>emacher. Er wurde 1968<br />

in Salzburg geboren und studierte Fotografie<br />

in Wien sowie Multimedia Art in<br />

seiner Geburtsstadt. In den 1990er Jahren<br />

arbeitete er, der auch mehrere Bildbände<br />

veröffentlichte, vorwiegend als freischaffender<br />

Fotograf. Seit 1999 entstehen<br />

Dokumentarfilme, bei denen er allein für<br />

die Regie, die Kamera, den Schnitt und<br />

teilweise auch die Musik verantwortlich<br />

zeichnet. Für seine Arbeit erhielt er unterschiedliche<br />

Stipendien und Auszeichnungen,<br />

darunter erste Preise auf <strong>Festival</strong>s in<br />

Chicago, Saarbrücken oder Karlovy Vary.<br />

Andreas Horvath is an Austrian photographer<br />

and filmmaker. He was born in 1968<br />

in Salzburg and studied photography in<br />

Vienna and Multimedia Art in his home<br />

city. In the 1990s, when he also published<br />

several picture volumes, he worked<br />

predominantly as a freelance photographer.<br />

Since 1999 he has been making<br />

documentaries in which he alone is responsible<br />

for the directing, filming, editing<br />

and, partly, for the music as well.<br />

His work was sponsored by different<br />

scholarships and received acknowledgments<br />

such as first prices at film festivals<br />

in Chicago, Saarbrücken and Karlovy Vary.<br />

Gabriele Kranzelbinder kam 1968 in Klagenfurt<br />

zur Welt. Sie studierte Rechtswissenschaften<br />

in Wien, Paris und Rom. Ab 1994<br />

organisierte sie <strong>Film</strong>-, Theater- und Kunstprojekte<br />

und arbeitete im <strong>Film</strong>verleih sowie<br />

bei diversen <strong>Film</strong>produktionen in Österreich<br />

und Italien. Danach machte sie sich als<br />

unabhängige Produzentin mehrerer Kurzfilme<br />

sowie als Entwicklerin von Spiel- und<br />

Dokumentarfilmstoffen einen Namen. Seit<br />

2001 wurden unter ihrer Ägide zahlreiche<br />

Spiel- Dokumentar- und Experimentalfilme<br />

hergestellt, viele davon mit internationalen<br />

Partnern. Seit 2007 ist sie Eigentümerin<br />

der KGP Kranzelbinder Gabriele Production.<br />

Gabriele Kranzelbinder was born in Klagenfurt<br />

in 1968. She studied law in Vienna,<br />

Paris and Rome. In 1994, she also started<br />

organising film, theatre and art projects<br />

and working in film distribution and on<br />

several film productions in Austria and<br />

Italy. After that she proceeded to make a<br />

name for herself as an independent producer<br />

of several short films and developer<br />

of feature film and documentary materials.<br />

Numerous feature films, documentaries<br />

and experimental films have been completed<br />

under her under her patronage,<br />

many of them in cooperation with international<br />

partners. She has been the owner<br />

of KGP Kranzelbinder Gabriele Production.<br />

Clemens Aap Lindenberg wurde 1961<br />

in Wien geboren. Nach privatem Schauspielunterricht,<br />

unter anderem bei Wilfried<br />

Baasner und Dorothea Neff, bestand<br />

er 1985 die Bühnenreifeprüfung. Danach<br />

spielte er unter anderem bei den Wiener<br />

Festwochen, im Ensembletheater und<br />

im Theater in der Josefstadt in Wien sowie<br />

im Tiroler Landestheater, aber auch<br />

in zahlreichen <strong>Film</strong>en, so etwa zuletzt in<br />

Die Wälder sind noch grün von Marko Naberšnik.<br />

Lindenberg, der 2012 für einen<br />

Nestroy-Preis nominiert war, arbeitet als<br />

<strong>Film</strong>- und Theaterschauspieler und Sprecher<br />

immer wieder auch in Deutschland.<br />

Clemens Aap Lindenberg was born in Vienna<br />

in 1961. After taking private acting<br />

lessons with instructors such as Wilfried<br />

Baasner and Dorothea Neff, he passed<br />

his final exam to become a stage actor<br />

- the Bühnenreifeprüfung. He then acted<br />

at the Vienna <strong>Festival</strong>, the Ensemble<br />

Theatre and the Theater in der Josefstadt<br />

in Vienna, the Tyrolean State Theatre in<br />

Innsbruck, but also in severals films, most<br />

recently in Marko Naberšnik's Die Wälder<br />

sind noch grün. Lindenberg, who was nominated<br />

for a Nestroy Award in 2012, also<br />

works frequently in Germany as a film<br />

and theatre actor and voice-over speaker.<br />

Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren.<br />

Er studierte Philosophie, Germanistik<br />

und Politikwissenschaft in Wien, Salzburg<br />

und Messina. 1981 bis 1988 war er Gastdozent<br />

an der Universität Sao Paulo in Brasilien.<br />

Seit seiner Rückkehr arbeitet er vorwiegend<br />

als Essayist und Romancier. Menasse<br />

war unter anderem Writer in Residence<br />

an der New York University und Artist in<br />

Residence der Stadt Amsterdam. Zuletzt<br />

erschien von ihm 2012 Der Europäische<br />

Landbote. Die Wut der Bürger und der Friede<br />

Europas im Zsolnay Verlag. Im selben Jahr<br />

wurde auch der Dokumentarfilm Grenzfälle<br />

– erzählt von Robert Menasse abgedreht.<br />

Robert Menasse was born in Vienna in<br />

1954. He studied philosophy, german<br />

philology and political sciences in Vienna,<br />

Salzburg and Messina. He worked as a<br />

guest lecturer at the University of Sao Paulo,<br />

Brazil, from 1981 to 1988. Since his return,<br />

he has been working as a writer of essays<br />

and a novelist mainly. Menasse worked<br />

as a Writer in Residence at the New York<br />

University and Artist in Residence of the<br />

city of Amsterdam. His most recent work<br />

was Der Europäische Landbote. Die Wut der<br />

Bürger und der Friede Europas, published<br />

by the Zsolnay Verlag in 2012. In the same<br />

year, the documentary Crossing Borders -<br />

narrated by Robert Menasse was finished.<br />

Der in Wien geborene Regisseur Kurt<br />

Ockermüller (Jahrgang 1948) hat in seiner<br />

Geburtsstadt an der Hochschule für Musik<br />

und darstellende Kunst <strong>Film</strong> und Fernsehen<br />

sowie an der Universität Theaterwissenschaften<br />

und Philosophie studiert. Seit<br />

1978 ist er Regisseur fürs Fernsehen, das<br />

Theater und das Kino. Seit 1980 produziert<br />

er zudem Fernseh- und Kino-Werbespots.<br />

Ockermüller war unter anderem Regisseur<br />

von Folgen der TV-Serien Schlosshotel<br />

Orth und Ein echter Wiener geht nicht unter.<br />

Sein Spielfilm Echte Wiener – Die Sackbauer-Saga<br />

liegt bei den Zuschauerzahlen<br />

im Kino seit 1981 auf dem vierten Platz.<br />

Kurt Ockermüller (born in Vienna in<br />

1948) studied <strong>Film</strong> and Television at the<br />

University for Music and Performing<br />

Arts as well as Philosophy and Theatre<br />

Studies at the University of Vienna. He<br />

has been directing for TV, theatre and<br />

cinema productions since 1978 and<br />

producing TV and cinema commercials<br />

since 1980. Ockermüller has directed<br />

several episodes of the cult TV shows<br />

Schlosshotel Orth and Ein echter Wiener<br />

geht nicht unter. His feature film Echte<br />

Wiener - Die Sackbauer-Saga is ranking<br />

fourth in attendance figures since 1981.<br />

Der Kameramann und Fotograf Jerzy<br />

Palacz stammt aus Polen und hat sein<br />

Handwerk dort an der legendären <strong>Film</strong>schule<br />

in Łódź sowie an der <strong>Film</strong>akademie<br />

in Wien gelernt. Seit 1981 lebt<br />

und arbeitet er in Österreich und in<br />

Luxemburg. Palacz, der unter anderem<br />

wiederholt mit Ulrich Seidl und Goran<br />

Rebić gedreht hat, ist Mitglied des<br />

Verband Österreichischer Kameraleute<br />

AAC. Er hat immer wieder auch in der<br />

Werbebranche und als Fotograf gearbeitet<br />

und zuletzt den Kamerapreis der<br />

Österreichischen <strong>Film</strong>akademie <strong>2014</strong><br />

für Shirley, Visions of Reality gewonnen.<br />

Cameraman and photographer Jerzy<br />

Palacz was born in Poland and<br />

learned his handiwork at the legendary<br />

National <strong>Film</strong> School in Łódź<br />

and at the Vienna <strong>Film</strong> Academy.<br />

He has been living and working in<br />

Austria and Luxemburg since 1981.<br />

Palacz, who filmed several times<br />

with Ulrich Seidl and Goran Rebić,<br />

is a member of the Austrian Association<br />

of Cinematographers (AAC).<br />

He often worked in the advertising<br />

industry and recently won the Austrian<br />

<strong>Film</strong> Academy’s camera award<br />

<strong>2014</strong> for Shirley, Visions of Reality.<br />

Die Schauspielerin Eliane Umuhire kam<br />

1987 in Kigali in Ruanda zur Welt. Während<br />

ihres Wirtschaftsstudiums an der<br />

National University in Butare nahm sie als<br />

Mitglied der dortigen Theatergruppe „Les<br />

Stars du Theatre” an verschiedenen <strong>Festival</strong>s,<br />

Workshops und Aufführungen teil.<br />

2008 kehrte sie nach Kigali zurück, wo sie<br />

von Ruandas führender Theatergruppe<br />

„Mashirika” aufgenommen wurde. Seitdem<br />

hat sie mit ersten Hauptrollen in Bühnenstücken,<br />

in TV-Serien und bei Hörspielen<br />

von sich reden gemacht. Seit 2010 arbeitet<br />

sie mit der ebenfalls aus Ruanda stammenden<br />

belgischen Schauspielerin und<br />

Regisseurin Carole Karemera zusammen.<br />

Actress Umuhire Eliane was born in 1987<br />

in Kigali, Rwanda. While studying economics<br />

at the National University in Butare,<br />

she took part in many festivals, workshops<br />

and performances as a member of the<br />

theatre group “Les Stars du Théâtre”. She<br />

returned to Kigali in 2008, where she joined<br />

Rwanda’s number one theatre group “Mashirika”.<br />

Since then, she has made a name<br />

for herself with first leading roles in stage<br />

performances, TV shows and radio dramas.<br />

She has been working together with Belgian<br />

actress and director Carole Karemera,<br />

who was also born in Rwanda, since 2010.<br />

Die Produzentin Nastya Velskaya kam<br />

1974 in Moskau zur Welt. Sie hat an der<br />

Lomonossow-Universität ebendort Russisch<br />

und russische Literatur studiert<br />

und das <strong>Film</strong>produktionsgeschäft am<br />

Gerassimow-Institut für Kinematographie<br />

gelernt. Velskaya hat 15 Jahre lang<br />

für die Fernseh- und <strong>Film</strong>industrie gearbeitet.<br />

Sie war ausführende Produzentin<br />

der russischen Versionen von internationalen<br />

Showformaten wie Who Wants<br />

To Be A Millionaire, The Weakest Link, Pop<br />

Idol and Ugly Betty. Seit 2012 leitet sie ihre<br />

eigene Produktionsfirma, mit der sie sich<br />

auf Dokumentationen spezialisiert hat.<br />

Producer Nastya Velskaya was born<br />

in 1974 in Moscow. She studied Russian<br />

language and literature at the<br />

Lomonosov Moscow State University<br />

and studied film production at the<br />

Gerasimov Institute of Cinematography.<br />

Velskaya has worked for the TV<br />

and movie industry for 15 years. She<br />

was an executive producer for the<br />

Russian adaptions of international<br />

show formats like Who Wants To Be A<br />

Millionaire, The Weakest Link, Pop Idol<br />

and Ugly Betty. She has been running<br />

her own production company since<br />

2012, focusing on documentaries.<br />

22 Juroren Juroren 23


Zu gast bei<br />

let’s Cee<br />

Guests of <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong><br />

Fakhraddin Dadashov<br />

Musiker Latif<br />

Instrumentalist Latif<br />

Mina Đukić<br />

Regisseurin The Disobedient<br />

Directress The Disobedient<br />

09.–11.10.<br />

07.–09.10.<br />

Monika Effenbergerová<br />

Produzentin The Godfather’s Story<br />

Producer The Godfather’s Story<br />

08.–09.10.<br />

Stefan Adrian<br />

<strong>Festival</strong> Manager des <strong>Film</strong>festival goEast in Wiesbaden<br />

Executive Director of the film festival goEast in Wiesbaden<br />

10.–12.10<br />

Nilay Erdönmez<br />

Darstellerin Watchtower<br />

Actress Watchtower<br />

02.–06.10.<br />

Živko Anočić<br />

Darsteller Hush<br />

Actor Hush<br />

07.–09.10.<br />

Fanfara Transilvania<br />

Balkan Brass Band aus Rumänien<br />

Balkan Brass Band from Rumania<br />

08.–10.10.<br />

Ruslan Batytskyi<br />

Regisseur Ukrainian Lessons<br />

Director Ukrainian Lessons<br />

07.–12.10.<br />

Anna Franklin<br />

Jury Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Jury documentary competition<br />

08.–12.10<br />

Elton Baxhaku<br />

Regisseur Scandal<br />

Director Scandal<br />

Aida Begić<br />

Regisseurin Bridges of Sarajevo<br />

Directress Bridges of Sarajevo<br />

09.–12.10.<br />

02.–04.10<br />

Eldar Gafarov<br />

Musiker Latif<br />

Instrumentalist Latif<br />

Salman Gambarov<br />

Komponist, Arrangeur und Musiker/Latif<br />

Composer, Arranger and Instrumentalis<br />

09.–11.10.<br />

03.–06.10.<br />

WIR SIND<br />

WIEN!<br />

Tatjana Božić<br />

Regisseurin Happily Ever After<br />

Directress Happily Ever After<br />

Enzo Brandner<br />

Kameramann Amsterdam Express<br />

Cinematographer Amsterdam Express<br />

Jowita Budnik<br />

Darstellerin Papusza<br />

Actress Papusza<br />

07.–09.10<br />

09.–12.10.<br />

10.–12.10.<br />

Katarzyna Gondek<br />

Regisseurin Hosanna<br />

Directress Hosanna<br />

Iva Grahor<br />

Programmkoordinatorin <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />

Program Cordinator <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />

Stere Gulea<br />

Regisseur I Am an Old Communist Hag<br />

Director I Am an Old Communist Hag<br />

05.–09.10.<br />

05.–08.10.<br />

08.–10.10.<br />

Wien ist international,<br />

weltoffen und lebensfroh.<br />

Wie die Menschen,<br />

die hier leben.<br />

Wir sorgen mit unserer<br />

Politik dafür, dass es auch<br />

in Zukunft so bleibt.<br />

24 Zu Gast bei LET’S <strong>CEE</strong><br />

Eriona Çami<br />

Regisseurin Scandal<br />

Directress Scandal<br />

09.–12.10.<br />

Una Gunjak<br />

Regisseurin The Chicken<br />

Directress The Chicken<br />

05.–12.10.<br />

www.wien.spoe.at<br />

Tel. 535 35 35 und auf


Valentin Hotea<br />

Regisseur Roxanne<br />

Director Roxanne<br />

07.–12.10.<br />

Mitja Licen<br />

Kameramann & Drehbuchautor The Tree<br />

Cinematographer & Writer The Tree<br />

06.–08.10.<br />

Toma Peiu<br />

Drehbuchautor Start Anew World<br />

Writer Start Anew World<br />

03.–06.10.<br />

Luka Rinčić<br />

<strong>Film</strong>- und Bildungsprogramm-Koordinator beim <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />

<strong>Film</strong>- and Educational Program-Coordinator at <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />

05.–08.10.<br />

Dmytro Tiazhlov<br />

Produzent Ukraine_Voices<br />

producer Ukraine_Voices<br />

08.–10.10.<br />

Viesturs Kairišs<br />

Regisseur Pelican in the Desert<br />

Director Pelican in the Desert<br />

02.–05.10.<br />

Dan Lungu<br />

Autor I Am an Old Communist Hag<br />

Author I Am an Old Communist Hag<br />

09.–12.10.<br />

Snezana Penev<br />

Produzentin Monument to Michael Jackson<br />

Producer Monument to Michael Jackson<br />

07.–09.10.<br />

Ayaz Salayev<br />

Regisseur The Bat<br />

Director The Bat<br />

09.–12.10.<br />

Elżbieta Towarnicka und Band<br />

Sopransolistin <strong>Film</strong>musik<br />

Soprano Soloist <strong>Film</strong> Music<br />

04.–06.10.<br />

Tinatin Kajrishvili<br />

Regisseurin Brides<br />

Directress Brides<br />

06.–08.10.<br />

Branko Lustig<br />

Kurator Antikriegsfilm-Klassiker/Educational Morning<br />

Curator Anti-war Classic series/Educational Morning<br />

05.–08.10.<br />

Eva Pervolovici<br />

Regisseurin Marussia<br />

Directress Marussia<br />

02.–05.10.<br />

Rada Šešić<br />

Kuratorin des Dokumentarfilm-Wettbewerbs und Moderatorin<br />

Curator of the documentary competition and presenter<br />

02.–04.10.<br />

Max Tuula<br />

Produzent The Term<br />

Producer The Term<br />

08.–10.10.<br />

Hüseyin Karabey<br />

Regisseur Come to my Voice<br />

Director Come to my Voice<br />

09.–12.10.<br />

Mirjana Lustig<br />

<strong>Festival</strong> of Tolerance<br />

<strong>Festival</strong> of Tolerance<br />

05.–08.10.<br />

Viktória Petrányi<br />

Produzentin White God<br />

Producer White God<br />

02.–04.10.<br />

Jani Sever<br />

Regisseur Adagio<br />

Director Adagio<br />

09.–12.10.<br />

Ana Ularu<br />

Darstellerin I Am an Old Communist Hag<br />

Actress I Am an Old Communist Hag<br />

11.–12.10.<br />

Peter Kerekes<br />

Regisseur Velvet Terrorists<br />

Director Velvet Terrorists<br />

10.–12.10.<br />

Milcho Manchevski<br />

Regisseur Before the Rain<br />

Director Before the Rain<br />

11.–12.10.<br />

Natasa Popović<br />

<strong>Festival</strong>direktorin <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />

<strong>Festival</strong> Director <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />

05.–08.10.<br />

Riina Sildos<br />

ProduzentinI Won't Come Back/Love is Blind<br />

Producer I Won't Come Back/Love is Blind<br />

09.–10.10.<br />

Ulay<br />

Künstler Ulay<br />

Artist Ulay<br />

02.–05.10.<br />

Fatmir Koçi<br />

Regisseur Amsterdam Express<br />

Director Amsterdam Express<br />

09.–12.10.<br />

Vitaly Manskiy<br />

Regisseur Pipeline<br />

Director Pipeline<br />

05.–07.10.<br />

Sonja Prosenc<br />

Regisseurin The Tree<br />

Directress The Tree<br />

06.–08.10.<br />

Mentor Shala<br />

Produzent Three Windows and a Hanging<br />

Producer Three Windows and a Hanging<br />

04.–07.10.<br />

Eliane Umuhire<br />

Jury Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Jury short film competition<br />

09.–12.10.<br />

Olga Korotko<br />

Regisseurin Dove on the Roof<br />

Directress Dove on the Roof<br />

07.–12.10.<br />

Meelis Muhu<br />

Regisseurin PMR<br />

Directress PMR<br />

05.–08.10.<br />

Anca Puiu<br />

Produzentin The Death of Mr. Lazarescu<br />

Producer The Death of Mr. Lazarescu<br />

02.–06.10.<br />

Krzysztof Skonieczny<br />

Regisseur Hardkor Disko<br />

Director Hardkor Disko<br />

03.–05.10.<br />

Nastya Velskaya<br />

Produzentin Nepal Forever<br />

Producer Nepal Forever<br />

02.–04.10.<br />

Joanna Kos-Krauze<br />

Regisseurin Papusza<br />

Directress Papusza<br />

10.–12.10.<br />

Denés Nagy<br />

Regisseur Soft Rain<br />

Director Soft Rain<br />

09.–12.10.<br />

Cristi Puiu<br />

Regisseur The Death of Mr. Lazarescu/Bridges of Sarajevo<br />

Director The Death of Mr. Lazarescu/Bridges of Sarajevo<br />

02.–06.10.<br />

Aysun Gizem Soysaldi<br />

Schauspieltrainerin Come to my Voice<br />

Acting Mentor Come to my Voice<br />

09.–12.10.<br />

Emilis Vėlyvis<br />

Regisseur Redirected<br />

Director Redirected<br />

09.–12.10.<br />

Damjan Kozole<br />

Regisseur Ulay<br />

Director Ulay<br />

02.–05.10.<br />

Pyotr Magnus Nedov<br />

Regisseur Kosherland<br />

Director Kosherland<br />

09.–12.10.<br />

Isa Qosja<br />

Regiesseur Kukumi/Three Windows and a Hanging<br />

Director Kukumi/Three Windows and a Hanging<br />

04.–07.10.<br />

István Szabó<br />

Regisseur Sunshine<br />

Director Sunshine<br />

02.–05.10.<br />

Matúš Vizár<br />

Regisseur Pandas<br />

Director Pandas<br />

09.–12.10.<br />

Bartosz Kruhlik<br />

Regisseur The Heat<br />

Director The Heat<br />

09.–12.10.<br />

Kristina Norman<br />

Regisseurin PMR<br />

Directress PMR<br />

05.–08.10.<br />

Tomasz Raczek<br />

Kurator des Spielfilm-Wettbewerbs und Moderator<br />

Curator of the feature film competition and presenter<br />

02.–12.10.<br />

Attila Szász<br />

Regisseur The Ambassador to Bern<br />

Director The Ambassador to Bern<br />

06.–07.10.<br />

Tomasz Wasilewski<br />

Regisseur Floating Skyscrapers<br />

Director Floating Skyscrapers<br />

03.–05.10.<br />

János Kulka<br />

Darsteller The Ambassador to Bern<br />

Actor The Ambassador to Bern<br />

06.–07.10.<br />

Ivan Ostrochovsky<br />

Regisseur Velvet Terrorists<br />

Director Velvet Terrorists<br />

10.–12.10.<br />

Ursula Ratasepp<br />

Darstellerin Love is Blind<br />

Actress Love is Blind<br />

04.–06.10.<br />

Marcin Szczygielski<br />

Autor<br />

Writer<br />

02.–12.10.<br />

Scot Williams<br />

Darsteller Redirected<br />

Actor Redirected<br />

09.–12.10.<br />

Mait Laas<br />

Regisseur Lisa Limone and Maroc Orange<br />

Director Lisa Limone and Maroc Orange<br />

03.–05.10.<br />

Luiza Pârvu<br />

Regisseurin Start Anew World<br />

Directress Start Anew World<br />

03.–06.10.<br />

David Rauch<br />

Produzent The Godfather’s Story<br />

Producer The Godfather’s Story<br />

08.–09.10.<br />

Petra Szőcs<br />

Regisseurin The Execution<br />

Directress The Execution<br />

10.–12.10.<br />

Sanja Živković<br />

Regisseurin Maria’s Episode<br />

Directress Maria’s Episode<br />

09.–12.10.<br />

26 Zu Gast bei LET’S <strong>CEE</strong><br />

Zu Gast bei LET’S <strong>CEE</strong> 27


• Über 600 Sprachkurse<br />

FEstivalKinos<br />

<strong>Festival</strong> cinemas<br />

• Eine große Auswahl an<br />

Bewegungs- &<br />

Gesundheitskursen<br />

• Vorträge zu Reisen,<br />

Kunst & Kultur<br />

Dies alles und mehr erwartet<br />

Sie an der VHS Wiener Urania.<br />

Ein Besuch lohnt sich!<br />

VHS WIENER URANIA<br />

VHS WIENER URANIA<br />

VHS WIENER URANIA<br />

VHS WIENER URANIA<br />

jahresprogramm <strong>2014</strong>/15<br />

jahresprogramm <strong>2014</strong>/15<br />

jahresprogramm <strong>2014</strong>/15<br />

jahresprogramm <strong>2014</strong>/15<br />

www.vhs.at/urania +43 1 891 74-101 000<br />

www.vhs.at/urania +43 1 891 74-101 000<br />

www.vhs.at/urania +43 1 891 74-101 000<br />

www.vhs.at/urania +43 1 891 74-101 000<br />

Dr. Günther Sidl<br />

Direktor der VHS Wiener Urania<br />

Managing Director, VHS Wiener Urania<br />

Die VHS Wiener Urania liegt als Bildungs- und Veranstaltungszentrum<br />

im Herzen Wiens. Wir sind ein offenes Haus mit einem breiten<br />

Angebot. An unserer Volkshochschule wird Sprachenvielfalt gelebt.<br />

Über 25 Sprachen, darunter u. a. Bulgarisch, Kroatisch, Litauisch,<br />

Polnisch, Rumänisch, Russisch, Tschechisch und Türkisch, können<br />

in über 600 Kursen erlernt werden. Wir freuen uns besonders, das<br />

Let’s <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> mit der überaus großen <strong>Film</strong>auswahl aus<br />

Zentral- und Osteuropa bei uns willkommen heißen zu dürfen.<br />

The Centre for National Education in the Viennese Urania lies in<br />

the heart of Vienna. Our institution is open to all and offers a wide<br />

range of courses. Linguistic diversity is an integral part of life at<br />

our school. We offer more than six hundred courses for learning<br />

over twenty-five languages, including Bulgarian, Croatian, Czech,<br />

Lithuanian, Polish, Romanian, Russian and Turkish. We are especially<br />

glad to welcome the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> with its wide<br />

range of films from Central and Eastern Europe in our house.<br />

FOTO: Vhs Urania<br />

FOTO: Cineplexx<br />

Urania Kino<br />

In der Urania befindet sich eines der historisch bedeutendsten<br />

Kinos Wiens. Das am Donaukanal liegende Jugendstilgebäude<br />

ist ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt und<br />

dient schon seit seinen Anfangstagen als Kino, Sternwarte<br />

und Bildungseinrichtung zugleich. Neben 269 Sitzplätzen,<br />

verteilt auf Balkon und Parterre, locken <strong>Film</strong>freunde<br />

ein extrabreiter Reihenabstand von 1,3 Metern, eine neue<br />

Leinwand und digitale <strong>Film</strong>- und Tontechnik in Dolby SRD.<br />

The Urania is home to one of Vienna‘s historically most important<br />

cinemas. The Art Nouveau building situated on the<br />

Danube canal is a landmark of the city and has been used as<br />

a cinema, observatory and educational institution since the<br />

day it was built. Apart from its 269 seats distributed across<br />

balcony and ground floor, the cinema‘s most attractive features<br />

include extra wide aisles between the rows measuring<br />

1,3 metres, a brand-new screen as well as state of the<br />

art digital equipment and sound technology in Dolby SRD.<br />

Actor’s Studio<br />

Dieses Kino liegt mitten in der historischen Altstadt,<br />

nur wenige Gehminuten vom Stephansdom entfernt.<br />

Benannt nach der berühmten Schauspielerwerkstatt<br />

in New York, gilt dieses kleine, aber feine Kino als beliebter<br />

Treffpunkt für <strong>Film</strong>freunde und richtet sich<br />

auch außerhalb des <strong>Festival</strong>s an ein Publikum, das anspruchsvollere<br />

Produktionen bevorzugt. Die insgesamt<br />

221 Plätze sind auf drei geräumige und kürzlich renovierte<br />

Kinosäle mit jeweils 88, 71 und 62 Sitzen verteilt.<br />

This cinema lies in the heart of Vienna’s historic city centre,<br />

only a short walk from St. Stephen’s Cathedral. Named<br />

after the famous Actors Studio of New York, this<br />

small but fine cinema is a favourite meeting point for<br />

film enthusiasts. It addresses an audience that prefers<br />

high-quality productions. Its total of 221 seats is distributed<br />

over three spacious cinemas with 88, 71 and 62<br />

seats each, all three of which were renovated recently.<br />

Tel +43 1 891 74-101 000 / www.vhs.at/urania<br />

<strong>Festival</strong>kinos 29


FOTOs: Herta Hurnaus, Michael Rausch-schott, Anna Blau<br />

FOTO: Cineplexx<br />

Let’s Cee on<br />

the road<br />

Brunnenpassage<br />

In der im 16. Wiener Gemeindebezirk gelegenen Brunnenpassage können<br />

Menschen verschiedener Herkunft an Kunstprojekten mitarbeiten<br />

und sich so besser kennenlernen. Unter der Anleitung von professionellen<br />

Künstlern wird hier geprobt, produziert und schließlich auch auf der<br />

Bühne gestanden. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist dabei gratis.<br />

In the Brunnenpassage, situated in Vienna’s sixteenth district, people of all<br />

backgrounds can work together on art projects and get to know each other<br />

better. Instructed by professional artists, they can rehearse, produce and<br />

take to the stage here. Participation in all of the activities is free of charge.<br />

VIENNAFAIR The New Contemporary<br />

Die VIENNAFAIR The New Contemporary findet auf dem Gelände der<br />

Messe Wien statt und gilt mittlerweile als die wichtigste internationale<br />

Plattform für zeitgenössische Kunst aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa.<br />

Die Messe hat sich in den letzten Jahren als einzigartiges Sprungbrett<br />

für Galerien und Kunstschaffende etabliert, indem ein spannender<br />

Raum für anregende Dialoge und Positionen geschaffen wurde.<br />

VIENNAFAIR The New Community is held on the premises of the Messe Wien<br />

and has become to be seen as the most important international platform for<br />

contemporary art from Central and Eastern Europe. This fair is the only one<br />

to have established itself as a stepping stone for galleries and artists in the<br />

past years by offering an exciting space for inspiring dialogue and opinions.<br />

Village Cinema Wien Mitte<br />

Artis International<br />

Österreichisches <strong>Film</strong>museum<br />

Das im Jahr 2000 gegründete, beliebte Premierenkino kann<br />

nicht nur mit seinen zehn Sälen und der neuesten technischen<br />

Ausstattung punkten, sondern auch mit seiner zentralen<br />

Lage. Das vielseitige Programm bietet großes Kino für<br />

jeden Geschmack. Europäische Independent-Produktionen<br />

finden hier nämlich ebenso Platz wie große Hollywoodblockbuster,<br />

Synchronfassungen ebenso wie <strong>Film</strong>e in Originalsprache.<br />

<strong>2014</strong> wird das Village Cinema Wien Mitte zum<br />

ersten Mal Austragungsort des LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s sein.<br />

This popular premiere cinema, founded in 2000, not only<br />

boasts ten theatres and the newest in technological<br />

equipment, but is also located in the centre of Vienna. The<br />

diverse programme offers great cinema for all tastes. European<br />

independent productions are represented as well<br />

as huge Hollywood blockbusters, either in their original or<br />

dubbed versions. The Village Cinema Wien Mitte will host<br />

the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> for the very first time in <strong>2014</strong>.<br />

Das Artis International mit seinen insgesamt sechs Sälen ist<br />

aus der Wiener Kinolandschaft schon lange nicht mehr wegzudenken.<br />

Technisch auf dem neuesten Stand, überzeugt dieses<br />

gemütliche, verwinckelte Innenstadtkino sein Publikum mit<br />

einem breiten Angebot, das von großen Blockbuster-Produktionen<br />

bis hin zu hochwertigem Arthouse-Kino reicht – und das<br />

alles in englischer Originalfassung! Dieses breitgefächerte Angebot<br />

und die ideale Lage mitten im Zentrum Wiens machen<br />

das Artis International zu einem wahren Publikumsmagneten.<br />

The Artis International cinema and its six theatres have been<br />

an indispensable part of Viennese cinema infrastructure. This<br />

snug, somewhat labyrinthine cinema in the very centre of<br />

the city convinces with state-of-the-art technology and a<br />

wide range of films from blockbuster productions to highclass<br />

art house cinema - all of them in their English original<br />

versions! This wide range of films and its central location within<br />

Vienna make the Artis International a true crowd-puller.<br />

Das Österreichische <strong>Film</strong>museum wurde im Jahr 1964 von<br />

Peter Konlechner und dem <strong>Film</strong>emacher Peter Kubelka gegründet.<br />

Ziel war es, ein Zentrum zu schaffen, in dem unter<br />

bestmöglichen Bedingungen <strong>Film</strong>e und filmbezogene Objekte<br />

gesammelt, archiviert, restauriert, bewahrt, erforscht,<br />

präsentiert und vermittelt werden. Der 2003 neu gestaltete<br />

<strong>Film</strong>saal wurde 1989 von Kubelka zu einem „unsichtbaren<br />

Kino“ umgebaut, bei dem die Architektur selbst in der<br />

Wahrnehmung der Besucher vollständig zurücktreten soll.<br />

The Austrian <strong>Film</strong> Museum was founded in 1964 by Peter<br />

Konlechner and filmmaker Peter Kubelka. Their goal was to<br />

create a centre where films and film-related objects could<br />

be collected, archived, restored, preserved, studied and presented<br />

under the best possible conditions. The film theatre,<br />

which was refashioned in 2003, was rebuilt by Kubelka in<br />

1989 into an ‘invisible cinema’ – its architecture was designed<br />

in such a way as not to impair the perception of the audience.<br />

öster REICH ist, ...<br />

„... wo VIELFALT<br />

dynamische Unternehmen<br />

inspiriert!“<br />

ÖSTERREICHISCHER<br />

GEWERBEVEREIN<br />

30 <strong>Festival</strong>kinos<br />

Der ÖGV bewegt.<br />

WWW.GEWERBEVEREIN.AT


32 Preise<br />

Preise<br />

Awards<br />

Tone Fink<br />

Künstler und <strong>Film</strong>emacher<br />

Artist and filmmaker<br />

Tone Fink, 1944 in Vorarlberg geboren, hat sich nach<br />

seinem Studium an der Akademie der Bildenden<br />

Künste in Wien in verschiedensten künstlerischen<br />

Bereichen einen hervorragenden Namen machen<br />

können. Als Zeichner und Maler kann er ebenso auf<br />

ein umfangreiches und anerkanntes Werk zurückblicken<br />

wie als Objekt- und Performancekünstler<br />

sowie als <strong>Film</strong>emacher. Mit seiner Vielseitigkeit, die<br />

sich ständig neu orientiert, gehört Fink seit langem<br />

zu den beständigsten Vertretern moderner österreichischer<br />

Kunst.<br />

Tone Fink was born in Vorarlberg in 1944. After his<br />

studies at the Academy of Fine Arts in Vienna, he<br />

was able to make a great name for himself in various<br />

artistic fields. His oeuvre as an illustrator and<br />

painter is as abundant and critically recognised<br />

as that of Tone Fink the object and performance<br />

artist and filmmaker. His versatility and ability to<br />

readjust constantly makes Fink one of the most<br />

enduring representatives of modern Austrian art.<br />

Die vom Ausnahmekünstler Tone Fink geschaffene Urania ist eine aus Aluminium gegossene und 36 cm hohe Statuette<br />

mit sehr weiblichen Formen, die jeweils gemeinsam mit einem Geldpreis an die von einer Jury bestimmten<br />

Gewinner des Spielfilm-, des Dokumentarfilm- und des Kurzfilm-Wettbewerbs des LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s<br />

übergeben wird. Die Idee zu diesem Preis wie auch zum Stern der Urania, einem sehr aufwändig gestalteten,<br />

schweren und wertvollem Unikat aus Kristall, das als Lifetime Achievement Award einmal jährlich von der<br />

<strong>Festival</strong>leitung an eine herausragende Persönlichkeit aus der <strong>Film</strong>branche für deren Lebenswerk verliehen<br />

wird, hatte der in Wien lebende <strong>Film</strong>produzent und Kulturmanager Robert Hofferer. Aber nicht nur das: Hofferer<br />

und seine Firma Artdeluxe treten heuer bereits zum dritten Mal auch als Stifter aller offiziellen Preise auf – die<br />

drei Uranias für die Sieger der drei Wettbewerbe, die damit verbundenen Geldpreise und der Stern der Urania<br />

werden allein von ihm finanziert. Dem nicht genug, sponsert er zudem noch den Kurzfilmwettbewerb als solchen<br />

mit einer sehr stattlichen Summe. Hofferer: „Ich weiß durch meine Arbeit, welch großes und bei weitem nicht ausgeschöpftes<br />

kreatives und wirtschaftliches Potential Zentral- und Osteuropa in filmischer Hinsicht haben. Es ist von<br />

großer Bedeutung, anerkennend, weitsichtig und visionär eine Plattform dafür zu etablieren.“ Der Gewinner des Publikumspreises<br />

des Kurzfilmwettbewerbs wird übrigens dieses Jahr wieder von Vienna International Hotels & Resorts<br />

nach Łódź zum <strong>Festival</strong> CINERGIA geschickt, wo er im andel’s Hotel 7 Nächte als Artist in Residence verbringen, den<br />

Siegerfilm auf dem <strong>Festival</strong> präsentieren und die weltberühmte <strong>Film</strong>schule besichtigen kann. Die Kosten für die<br />

Flugtickets übernimmt die Polnische Botschaft in Wien. Ebenfalls neu: Jeder, der in einem der drei Wettbewerbe mit<br />

einer lobenden Erwähnung der Jury geehrt wird, bekommt von LE CLOU eine Uhr der Marke Nick van Hill überreicht.<br />

The ‘Urania’ is a 36 centimetres-high cast aluminium statuette with very female forms designed by exceptional artist<br />

Tone Fink – together with a financial reward, the Urania is awarded to the winners of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>’s<br />

Feature <strong>Film</strong> Competition, Documentary Competition and the Short <strong>Film</strong> Competition, who are determined by the<br />

jury. Viennese film producer and culture manager Robert Hofferer had the idea for this award as well as for the Star<br />

of the Urania award, a very elaborate, heavy and valuable unique piece made of crystal, which is awarded to an extraordinary<br />

personality from the film industry for their lifetime achievement by the festival organisation once a year.<br />

But not only that: Hofferer and his company Artdeluxe will be sponsoring all official awards for the third consecutive<br />

year - the three Urania Awards for the winners of the respective competitions as well as the financial rewards, and<br />

the Star of the Urania award are sponsored exclusively by Robert Hofferer. In addition to that, he is also sponsoring<br />

the Short <strong>Film</strong> Competition with a very formidable sum. Hofferer: “I know from my professional experience what great<br />

untapped creative and economic potential lies hidden in Central and Eastern Europe in terms of film. Providing<br />

it with an adequate platform is an act of great importance, acknowledgment, insight and vision. As in the previous<br />

years, the winner of the Short <strong>Film</strong> Competition’s audience award will again be sent to the CINERGIA festival in Łodź<br />

by Vienna International Hotels & Resorts; there he or she can spend seven nights at the andel's Hotel as an Artist in<br />

Residence, present the winning film of the <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> and visit the world-famous film shool. The travel<br />

expenses will be covered by the Polish embassy in Vienna. Another new feature: All participants who receive an honourable<br />

mention by the jury in either of the three competitions will receive a Nick van Hill watch from LE CLOU.<br />

32 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 33


34 Spielplan<br />

Donnerstag, 02.10.<br />

22:00 Uhr<br />

White God<br />

Village Cinema<br />

Freitag, 03.10.<br />

10:00 Uhr<br />

Sunshine<br />

<strong>Film</strong>museum<br />

15:00 Uhr<br />

Kurzfilme<br />

Abseits der Norm<br />

Village Cinema<br />

17:00 Uhr<br />

Kurzfilme<br />

Freunde & Fremde<br />

Village Cinema<br />

18:00 Uhr<br />

Ulay<br />

Urania Kino<br />

18:00 Uhr<br />

Bridges of Sarajevo<br />

Village Cinema<br />

18:30 Uhr<br />

Floating Skyscrapers<br />

Actor's Studio<br />

19:00 Uhr<br />

Watchtower<br />

Village Cinema<br />

20:15 Uhr<br />

The Death of Mr.<br />

Lazarescu<br />

Urania Kino<br />

20:45 Uhr<br />

Pelican in the<br />

Desert<br />

Actor’s Studio<br />

21:15 Uhr<br />

Hardkor Disko<br />

Village Cinema<br />

Samstag, 04.10.<br />

11:00 Uhr<br />

Tulpan<br />

Urania Kino<br />

13:00 Uhr<br />

Marussia<br />

Urania Kino<br />

14:00 Uhr<br />

Lisa Limone and<br />

Maroc Orange<br />

Village Cinema<br />

14:00 Uhr<br />

Kurzfilme Leben & Tod<br />

Village Cinema<br />

15:15 Uhr<br />

Bridges of Sarajevo<br />

Urania Kino<br />

16:00 Uhr<br />

Die Blechtrommel<br />

Village Cinema<br />

17:45 Uhr<br />

White God<br />

Urania Kino<br />

18:45 Uhr<br />

Pelican in the<br />

Desert<br />

Actor's Studio<br />

19:00 Uhr<br />

Love is Blind<br />

Village Cinema<br />

20:00 Uhr<br />

Sunshine<br />

Urania Kino<br />

21:00 Uhr<br />

Floating Skyscrapers<br />

Actor's Studio<br />

21:15Uhr<br />

The Mighty Angel<br />

Village Cinema<br />

Sonntag, 05.10.<br />

11:00 Uhr<br />

The Double Life<br />

of Véronique<br />

Urania Kino<br />

14:00 Uhr<br />

Underground<br />

Urania Kino<br />

14:00 Uhr<br />

Lisa Limone and<br />

Maroc Orange<br />

Actor’s Studio<br />

15:00 Uhr<br />

Kurzfilme<br />

Am Wendepunkt<br />

Village Cinema<br />

16:00 Uhr<br />

Three Windows<br />

and a Hanging<br />

Actor’s Studio<br />

17:00 Uhr<br />

The Mighty Angel<br />

Village Cinema<br />

18:15 Uhr<br />

Watchtower<br />

Village Cinema<br />

19:00 Uhr<br />

Don‘t Look Back,<br />

My Son<br />

Urania Kino<br />

19:15 Uhr<br />

Karnaval<br />

Village Cinema<br />

20:45 Uhr<br />

PMR<br />

Actor‘s Studio<br />

21:15 Uhr<br />

Kukumi<br />

Urania Kino<br />

21:15 Uhr<br />

Love is Blind<br />

Village Cinema<br />

Montag, 06.10.<br />

15:00 Uhr<br />

Kurzfilme<br />

Verspielt<br />

Village Cinema<br />

16:30 Uhr<br />

PMR<br />

Actor‘s Studio<br />

17:00 Uhr<br />

Pipeline<br />

Village Cinema<br />

18:30 Uhr<br />

Three Windows<br />

and a Hanging<br />

Actor‘s Studio<br />

19:15 Uhr<br />

The Tree<br />

Village Cinema<br />

20:00 Uhr<br />

Brides<br />

Urania Kino<br />

20:45 Uhr<br />

Pipeline<br />

Actor‘s Studio<br />

21:30 Uhr<br />

The Ambassador<br />

to Bern<br />

Village Cinema<br />

22:15 Uhr<br />

13 Tzameti<br />

Urania Kino<br />

Dienstag, 07.10.<br />

15:00 Uhr<br />

Kurzfilme<br />

Abseits der Norm<br />

Village Cinema<br />

16:00 Uhr<br />

The Tree<br />

Actor’s Studio<br />

17:00 Uhr<br />

The Ambassador<br />

to Bern<br />

Village Cinema<br />

18:00 Uhr<br />

Hush<br />

Urania Kino<br />

19:00 Uhr<br />

The Disobedient<br />

Village Cinema<br />

20:15 Uhr<br />

Roxanne<br />

Urania Kino<br />

20:45 Uhr<br />

Happily Ever After<br />

Actor’s Studio<br />

21:30 Uhr<br />

Brides<br />

Village Cinema<br />

Mittwoch, 08.10.<br />

15:00 Uhr<br />

Kurzfilme<br />

Freunde & Fremde<br />

Village Cinema<br />

16:00 Uhr<br />

Happily Ever After<br />

Actor’s Studio<br />

17:00 Uhr<br />

Hush<br />

Village Cinema<br />

18:00 Uhr<br />

Monument to<br />

Michael Jackson<br />

Urania Kino<br />

18:15 Uhr<br />

The Disobedient<br />

Actor’s Studio<br />

19:15 Uhr<br />

I Am an Old<br />

Communist Hag<br />

Village Cinema<br />

20:30 Uhr<br />

The Godfather’s Story<br />

Urania Kino<br />

20:45 Uhr<br />

The Term<br />

Actor’s Studio<br />

21:30 Uhr<br />

Ukraine_Voices<br />

Village Cinema<br />

Donnerstag, 09.10.<br />

14:00 Uhr<br />

Ukraine_Voices<br />

Urania Kino<br />

15:00 Uhr<br />

Kurzfilme<br />

Leben & Tod<br />

Village Cinema<br />

16:00 Uhr<br />

Kurzfilm-Wettb.<br />

Block 1<br />

Urania Kino<br />

16:00 Uhr<br />

The Term<br />

Actor’s Studio<br />

18:30 Uhr<br />

I Am an Old<br />

Communist Hag<br />

Actor’s Studio<br />

18:45 Uhr<br />

I Won’t Come Back<br />

Urania Kino<br />

19:00 Uhr<br />

Monument to<br />

Michael Jackson<br />

Village Cinema<br />

20:30 Uhr<br />

Die Wälder sind<br />

noch grün<br />

Actor’s Studio<br />

20:45 Uhr<br />

Scandal<br />

Actor’s Studio<br />

21:15 Uhr<br />

Come to My Voice<br />

Urania Kino<br />

21:15 Uhr<br />

Amsterdam<br />

Express<br />

Actor’s Studio<br />

Freitag. 10.10.<br />

16:00 Uhr<br />

In the fog<br />

Village Cinema<br />

16:30 Uhr<br />

I Won’t Come Back<br />

Actor's Studio<br />

17:00 Uhr<br />

Come to My Voice<br />

Actor’s Studio<br />

18:00 Uhr<br />

Papusza<br />

Urania Kino<br />

18:00 Uhr<br />

Redirected<br />

Village Cinema<br />

18:30 Uhr<br />

The Japanese Dog<br />

Village Cinema<br />

19:00 Uhr<br />

Scandal<br />

Actor’s Studio<br />

19:00 Uhr<br />

Nepal Forever<br />

Actor’s Studio<br />

20:30 Uhr<br />

Jack Strong<br />

Village Cinema<br />

20:45 Uhr<br />

Velvet Terrorists<br />

Actor’s Studio<br />

21:00 Uhr<br />

Kurzfilm-Wettb.<br />

Block 2<br />

Urania Kino<br />

21:15Uhr<br />

Amsterdam Express<br />

Actor’s Studio<br />

21:30Uhr<br />

No Man's Land<br />

VHS Urania<br />

Samstag. 11.10.<br />

14:00 Uhr<br />

Kurzfilme<br />

Am Wendepunkt<br />

Actor’s Studio<br />

14:00 Uhr<br />

Nepal Forever<br />

Actor’s Studio<br />

14:00 Uhr<br />

Roxanne<br />

Village Cinema<br />

15:00 Uhr<br />

The Japanese Dog<br />

Actor’s Studio<br />

16:00 Uhr<br />

Kurzfilme<br />

Verspielt<br />

Actor’s Studio<br />

16:15 Uhr<br />

The Godfather’s<br />

Story<br />

Village Cinema<br />

17:00 Uhr<br />

I Am an Old<br />

Communist Hag<br />

Actor’s Studio<br />

18:00 Uhr<br />

Kurzfilm-Wettb.<br />

Block 2<br />

Actor’s Studio<br />

18:30 Uhr<br />

The Bat<br />

VHS Urania<br />

19:15 Uhr<br />

I Won’t Come<br />

Back<br />

Actor’s Studio<br />

20:00 Uhr<br />

Papusza<br />

Actor’s Studio<br />

20:30 Uhr<br />

Before the Rain<br />

VHS Urania<br />

21:00Uhr<br />

Kurzfilm-Wettb.<br />

Block 1<br />

Actor’s Studio<br />

21:30Uhr<br />

Velvet Terrorists<br />

Actor’s Studio<br />

22:00Uhr<br />

Redirected<br />

Urania Kino<br />

34 Grußwort Christof Papousek


36 Rahmenprogramm<br />

Donnerstag, 02.10.<br />

Freitag, 03.10.<br />

Samstag, 04.10.<br />

20:00 Uhr<br />

Eröffnung des <strong>LET'S</strong> Cee <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s<br />

Urania Kino<br />

Invitations only<br />

10:00 Uhr<br />

Master Class István Szabó<br />

(inkl. Screening Sunshine)<br />

<strong>Film</strong>museum<br />

17:00 Uhr<br />

Lesung<br />

Marcin Szczygielski<br />

Actor’s Studio<br />

16:15 Uhr<br />

Master Class<br />

Aida Begić<br />

Actor’s Studio<br />

18:30 Uhr<br />

Screening Marussia<br />

Brunnenpassage<br />

19:00 Uhr<br />

Screening Ulay<br />

VIENNAFAIR<br />

20:15 Uhr<br />

Screening<br />

Watchtower<br />

Brunnenpassage<br />

21:00 Uhr<br />

Partyline<br />

Ost Klub<br />

FREUDE SCHENKEN<br />

Eine Adresse für alle Gutscheine: gutschein.oeticket.com<br />

Sonntag, 05.10.<br />

10:00 Uhr<br />

Master Class Ulay<br />

VHS Urania<br />

13:00 Uhr<br />

Master Class<br />

Cristi Puiu<br />

VHS Urania<br />

17:30 Uhr<br />

Diskussion Branko Lustig,<br />

Alexandra Föderl-Schmid<br />

& Oliver Rathkolb<br />

Urania Kino<br />

20:00 Uhr<br />

<strong>Film</strong> & Musik: Konzert<br />

Elżbieta Towarnicka<br />

VHS Urania<br />

21:00 Uhr<br />

Partyline<br />

Cafe Leopold<br />

Montag, 06.10.<br />

08:30 Uhr<br />

Integrationskino<br />

Artis International<br />

09:00 Uhr<br />

Educational Morning<br />

(inkl. Screening Lauf<br />

Junge, lauf!)<br />

Artis International<br />

10:30 Uhr<br />

Integrationskino<br />

Artis International<br />

16:00 Uhr<br />

Master Class<br />

Branko Lustig<br />

Artis International<br />

18:30 Uhr<br />

ZUSAMMEN:ÖSTERREICH mit<br />

Integrationsminister Sebastian Kurz<br />

Urania Kino<br />

Invitations only<br />

21:00 Uhr<br />

Partyline<br />

Cafe Leopold<br />

Dienstag, 07.10.<br />

18:00 Uhr<br />

NYC CareerTalk inkl.<br />

Screening von Kurzfilmen<br />

Actor’s Studio<br />

21:00 Uhr<br />

Partyline<br />

Cafe Leopold<br />

WEL LNESS<br />

WEEKENDER<br />

ABENTEUER<br />

Mittwoch, 08.10.<br />

21:00 Uhr<br />

Partyline<br />

Cafe Leopold<br />

Donnerstag, 09.10.<br />

09:00 Uhr<br />

Schulkino (inkl. Screening<br />

Roxanne)<br />

Urania Kino<br />

10:30 Uhr<br />

Integrationskino<br />

Urania Kino<br />

14:00 Uhr<br />

Master Class<br />

Riina Sildos<br />

Actor’s Studio<br />

17:00 Uhr<br />

fair.versity Talk inkl.<br />

Screening von Kurzfilmen<br />

Village Cinema<br />

20:30 Uhr<br />

<strong>Film</strong> & Musik: Konzert<br />

Fanfara Transilvania<br />

Ost Klub<br />

Freitag. 10.10.<br />

Samstag. 11.10.<br />

36 Grußwort Christof Papousek<br />

09:00 Uhr<br />

Schulkino (inkl.<br />

Screening Papusza)<br />

Apollo - Das Kino<br />

16:00 Uhr<br />

Master Class<br />

Milcho Manchevski (inkl.<br />

Screening Before the Rain)<br />

Actor‘s Studio<br />

09:00 Uhr<br />

Integrationskino<br />

Village Cinema<br />

Apollo – Das Kino<br />

20:00 Uhr<br />

Award Ceremony<br />

Urania Kino<br />

Invitations only<br />

11:30 Uhr<br />

Integrationskino<br />

Village Cinema<br />

Apollo – Das Kino<br />

22:00 Uhr<br />

Partyline<br />

The Box<br />

19:30 Uhr<br />

<strong>Film</strong> & Musik:<br />

Live-Vertonnung Latif<br />

VHS Urania<br />

21:00 Uhr<br />

Partyline<br />

Cafe Leopold<br />

KULINARIK<br />

SHOP PING<br />

Diese und noch viele mehr gibt es auf<br />

Österreichs vielseitigem Gutscheinportal<br />

gutschein.oeticket.com


Eröffnungsfilm 39<br />

Spielfilm. Ungarn / Deutschland / Schweden <strong>2014</strong><br />

Sprache Ungarisch, Englisch mit engl. UT<br />

Länge 119 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

38 Grußwort Christof Papousek<br />

Tomasz Raczek<br />

Dieser <strong>Film</strong> ist eine raffinierte Hommage an das<br />

Werk eines großartigen ungarischen Regisseurs,<br />

Miklós Jancsó. In Übereinstimmung mit dem magischen<br />

Realismus erzählt er die Parabel über eine<br />

Welt, in der überflüssige, allumfassende Gewalt<br />

zum Ausrotten der menschlichen Zivilisation führt.<br />

Die Kontrolle über die Welt übernehmen … Hunde.<br />

Wie in Planet of the Apes führt uns der Regisseur<br />

durch eine fremde, doch dem Anschein nach bekannte<br />

Welt. Groteske vermischt sich mit Anschuldigung,<br />

um dann in eine sanfte <strong>Film</strong>-Poesie zu gleiten.<br />

This film is an intricate tribute to the work of the<br />

great Hungarian director Miklós Jancsó. In the convention<br />

of magical realism, it tells the parable of a<br />

world in which the excessive, omnipresent violence<br />

of the human race leads to its extinction. The<br />

heirs of this world are … dogs. Just like in Planet<br />

of the Apes, the director leads us through an alien,<br />

but strangely familiar world. Grotesque fuses with<br />

accusation, only to glide into gentle film poetry.<br />

Eröffnungsfilm<br />

white god<br />

Fehér isten<br />

Lilis Eltern sind geschieden. Als ihre Mutter für längere Zeit verreisen muss, zieht die 13-Jährige zu ihrem Vater.<br />

Und zwar gemeinsam mit ihrem klugen Hund Hagen, den der Vater aber nur ungern in seine Wohnung<br />

lässt. Als sich eine Nachbarin über das Tier beschwert, die Verwaltung für den Besitz eines Mischlings<br />

mehr Geld verlangt und Lili wegen Hagen ihren Platz im Jugendorchester verliert, setzt ihr Vater den Hund<br />

kurzerhand vor die Tür. Von da an sucht das Mädchen den Hund und der Hund das Mädchen. Was sich<br />

nach einer harmlosen Lassie-Geschichte anhört, entwickelt sich bald zu einem tierischen Rachethriller. Hagens<br />

Odyssee, die ihn mehr und mehr mit der Grausamkeit der Menschen konfrontiert, endet in einem Aufstand<br />

seiner Artgenossen gegen ihre Peiniger. Kornél Mundruczós ebenso bewegender wie bissiger <strong>Film</strong><br />

ist metaphorisch vielschichtig; so spielt er etwa nicht zufällig vor dem Hintergrund eines autoritären Regimes<br />

und einer zunehmend intoleranten Gesellschaft. Er funktioniert aber auch ohne Interpretation hervorragend<br />

und beinhaltet Szenen, die mit zu den stärksten des Kinojahres gehören. Den eigentlichen Stars<br />

der Produktion, den Mischlingsbrüdern Body und Luke aus Arizona, standen übrigens 250 weitere Hunde<br />

aus ungarischen Tierheimen zur Seite. Unglaublich, aber wahr: Was man sieht, ist keine Animation, sondern echt.<br />

Lili’s parents are divorced. When her mother has to go out of town for a longer period of time, the thirteen-year-old<br />

moves to her father. Namely, with her smart dog Hagen whom Lili’s father only reluctantly<br />

tolerates in his apartment. When the neighbour complains about the cross-breed, the building administration<br />

charges him for owning a pet and Lili loses her spot in the youth orchestra because of the animal, he<br />

finally throws the dog out. Thus, the girl’s search for her dog begins, while he is looking for her, too. What<br />

sounds like an innocent Lassie story, soon develops into an animalistic revenge thriller. Hagen’s odyssey, which<br />

confronts him more and more with the cruelty of human beings, ends in the uprising of him and his fellow<br />

conspecifics against their tormentors. Kornél Mundruczó’s moving as well as biting movie is metaphorically<br />

multi-faceted. It is no coincidence that the background of the plot is an authoritarian regime and an increasingly<br />

intolerant society. However, the film perfectly works without interpretations at all, too, and contains,<br />

furthermore, scenes that rank among the most powerful ones of this cinematic year. The actual stars<br />

of this production, the cross-breed brothers Body and Luke from Arizona, were strongly supported by 250<br />

dogs from Hungarian animal shelters. Unbelievable but true: This is not an animation, it is genuinely real.<br />

Regie Kornél Mundruczó<br />

Drehbuch Kata Wéber, Kornél Mundruczó,<br />

Viktória Petrányi<br />

Kamera Marcell Rév<br />

Schnitt Dávid Jancsó<br />

Musik Asher Goldschmidt<br />

Ton Thomas Huhn, Gábor Balázs<br />

Produzenten Viktória Petrányi, Eszter Gyárfás<br />

Koproduzenten Karl Baumgartner, Michael Weber,<br />

Viola Fügen, Fredrik Zander, Gábor Balázs,<br />

Jessika Ask<br />

Darsteller<br />

Lili Zsófia Psotta<br />

Dániel Sándor Zsótér<br />

Elza Lili Horváth<br />

Alter Mann Szabolcs Thuróczy<br />

Bev Lili Monori<br />

Hundefänger Gergely Bánki<br />

Produktion Proton Cinema, Pola Pandora <strong>Film</strong>produktions,<br />

<strong>Film</strong>partners, The Chimney Pot<br />

Vertrieb/Kontakt THE MATCH FACTORY<br />

Biografie Kornél Mundruczó<br />

Kornél Mundruczó, 1975 in Ungarn geboren, studierte<br />

Theater- und <strong>Film</strong>regie in Budapest. Für seinen ersten<br />

Spielfilm Pleasant Days erhielt er 2002 einen Silbernen<br />

Leoparden in Locarno. In Cannes präsentierte er 2005<br />

Johanna, eine filmische Opernadaption über Jeanne<br />

d’Arc, die in der Reihe Un Certain Regard lief. Tender<br />

Son: The Frankenstein Project wurde wiederum für die<br />

Goldene Palme nominiert und der Spielfilm Delta<br />

ebendort mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Als<br />

Theaterregisseur hat er unter anderem für die Wiener<br />

Festwochen und das Thalia-Theater in Hamburg inszeniert.<br />

<strong>2014</strong> gewann Kornél Mundruczó schließlich<br />

mit White God den ersten Preis in der Reihe Un Certain<br />

Regard in Cannes.<br />

<strong>Film</strong>ografie Kornél Mundruczó (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> White God<br />

2010 Tender Son: The Frankenstein Project<br />

2008 Delta<br />

2002 Pleasant Days<br />

Grußwort Christof Papousek 39


Closingfilm 41<br />

Spielfilm. Litauen / Großbritannien <strong>2014</strong><br />

Sprache Litauisch, Englisch, Russisch dt. UT<br />

Länge 115 min<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Closing <strong>Film</strong><br />

Redirected<br />

Vier Freunde begehen einen Raubüberfall. Sie wollen ein illegales Casino in London stürmen, sich das Geld<br />

schnappen und dann nach Malaysia abhauen, um sich dort an sonnigen Stränden künftig mit billigem Alkohol<br />

und billigem Sex zu vergnügen. Aber so genial der Coup ihrer Meinung nach auch geplant ist, er geht<br />

trotzdem schief. Zwar erbeutet die Amateurbande eine Million Pfund, aber die bösen Jungs, die sie berauben,<br />

wollen sie nicht so einfach ziehen lassen. Irgendwie schaffen sie es aber trotzdem noch ins Flugzeug.<br />

Kaum in der Luft, beginnt ein Vulkan in Island Unmengen von Asche auszuspucken und den Flugverkehr<br />

über Nordeuropa lahmzulegen: Es kommt zur Notlandung, und statt im Tropenparadies finden sich die<br />

vier in einem postsowjetischen Land mit einem unaussprechlichen Namen wieder ... in Litauen – wo<br />

sie sich mit Schmugglern, Killern, Prostituierten, korrupten Cops, wilden Fantasien und einem Kulturschock<br />

herumschlagen und überdies ihre Freundschaft neu entdecken müssen. Mit Redirected ist Emilis<br />

Vėlyvis in seiner Heimat ein echter Box-Office-Hit gelungen. Die Mischung aus Actionstreifen, Thriller,<br />

Krimi und Komödie im Guy-Ritchie-Stil verspricht Unterhaltung pur – aufgrund diverser Gewalt- und<br />

Nacktszenen und ziemlich rüder Sprache ist der <strong>Film</strong> allerdings nur für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.<br />

Four friends commit an armed robbery. All they want to do is storm a clandestine casino in London, grab<br />

the whole money and run off to Malaysia to finally entertain themselves with cheap alcohol and even cheaper<br />

sex on the sunny beaches. But as brilliant as they think their idea is planned out, things do not go<br />

as smoothly as they had hoped. Although they manage to steal a million pounds, the madmen they robbed<br />

the money from will not let them escape so easily. Anyway, somehow the four of the them make it<br />

onto the plane, but as soon as they are up in the sky, they already have to make a forced landing because<br />

of Iceland’s volcano starting to expel loads of ashes, paralysing the entire air traffic above Northern<br />

Europe. Instead of a tropic island, they find themselves in a post-soviet country with an unpronounceable<br />

name ... in Lithuania – where they have to deal with smugglers, killers, prostitutes, corrupt cops, wild<br />

phantasies, with a tremendous cultural shock and, moreover, they are forced to redefine their old friendship.<br />

With Redirected Emilis Vėlyvis succeeded in creating a real blockbuster in his home country. The mixture<br />

of action movie, crime thriller and comedy in the style of Guy Ritchie promises pure entertainment<br />

that is due to explicit scenes and quite rude language only advised for viewers from age 16 onwards.<br />

Regie Emilis Vėlyvis<br />

Drehbuch Emilis Vėlyvis, Jonas Banys, Lewis Britnell<br />

Kamera Feliksas Abrukauskas<br />

Schnitt Emilis Vėlyvis, Chris Blunden, Gintare Sokelyte<br />

Musik Paulius Kilbauskas, Domas Strupinskas<br />

Kostüm Vitalis Čepkauskas<br />

Maske Jurgita Globyte, Egle Mikalauskaite, Bozena<br />

Moisejenko<br />

Produzenten David Boaretto, Alastair Clark, Asta<br />

Liukaitytė, Daiva Jovaišienė, Donatas Šimukauskas,<br />

Norbertas Pranckus, Andrius Paulavičius, Jacqueline<br />

Quella, Rachel Rubey, Urtė Vaicekauskaitė<br />

Darsteller<br />

Golden Pole Vinnie Jones<br />

Michael Scot Williams<br />

Johnny Gil Darnell<br />

Tim Oliver Jackson<br />

Ben Anthony Strachan<br />

Doncius Artur Smolyaninov<br />

Produktion Kinokultas, Wellington <strong>Film</strong>s<br />

Vertrieb/Kontakt <strong>Film</strong>Confect Home Entertainment<br />

GmbH<br />

Biografie Emilis Vėlyvis<br />

Bevor sich der 1979 in Litauen geborene Regisseur,<br />

Drehbuchautor und Schauspieler Emilis Vėlyvis dem<br />

<strong>Film</strong> zuwandte, hat er Kunst sowie Malerei in Vilnius<br />

und Warschau studiert. Mit Redirected präsentiert<br />

er nun seinen dritten Kinofilm. Und wie bereits bei<br />

seinen ersten beiden Werken Zero. Alyvine Lietuva<br />

(2006) und Zero 2 (2010) vermischt er auch hier Action,<br />

Gewalt und Komödie, was ihm den Ruf als litauischer<br />

Guy Ritchie einbrachte.<br />

<strong>Film</strong>ografie Emilis Vėlyvis<br />

<strong>2014</strong> Redirected<br />

2010 Zero 2<br />

2006 Zero. Alyvine Lietuva<br />

40 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 41


EINE NEUE DIMENSION<br />

DER ÄSTHETIK<br />

István Szabó<br />

István Szabó zählt zu den international bekanntesten und bedeutendsten ungarischen Regisseuren<br />

und Drehbuchautoren. Sein Handwerk hat er an der Akademie für Theater- und<br />

<strong>Film</strong>kunst in Budapest gelernt. Bereits seine erste Regiearbeit, Zeit der Träumereien, wurde<br />

1965 in Locarno als bester Debütfilm ausgezeichnet und machte ihn zur Führungsfigur<br />

einer neuen Generation von ungarischen <strong>Film</strong>schaffenden. 1980 gelangen Szabó mit Der<br />

grüne Vogel sowie mit Vertrauen gleich zwei weit über die Landesgrenzen hinaus vielbeachtete<br />

Erfolge. Ab diesem Jahr drehte er hauptsächlich international finanzierte Koproduktionen.<br />

Der in Berlin mit einem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnete<br />

<strong>Film</strong> Vertrauen wurde außerdem für einen Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger<br />

<strong>Film</strong> nominiert, ebenso die drei Meisterwerke, die er in der Folge mit Klaus Maria Brandauer<br />

in der Hauptrolle drehte: Mephisto (1981), Oberst Redl (1985) und Hanussen (1988).<br />

Mephisto gewann letztendlich einen Academy Award und darüber hinaus in Cannes<br />

eine Silberne Palme für das beste Drehbuch. Dort wurde Szabó zudem für seinen <strong>Film</strong><br />

Hanussen als bester Regisseur ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit beim <strong>Film</strong> arbeitete<br />

der mittlerweile 76-Jährige immer wieder auch als Opernregisseur. So inszenierte er etwa<br />

1985 Wagners Tannhäuser an der Pariser Oper sowie 1993 Il Trovatore von Giuseppe Verdi<br />

an der Wiener Staatsoper. Darüber hinaus hielt er regelmäßig Vorlesungen zur <strong>Film</strong>geschichte<br />

etwa in London, Berlin oder Wien. Szabó gilt als sensibler Beobachter von Gesellschaften<br />

im Zeichen von Diktatur und Fremdbestimmung. Im Mittelpunkt seiner oft<br />

von Identität und Anpassung handelnden Geschichten steht dabei meist das Schicksal<br />

von Menschen unter dem Einfluss historischer Ereignisse. Beim LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />

<strong>2014</strong> ist der große <strong>Film</strong>emacher, wie bereits im Vorjahr, wieder zu Gast. Er wird eine Master<br />

Class abhalten und seinen <strong>Film</strong> Sunshine vorstellen. Höhepunkt seines diesjährigen<br />

Besuches wird aber eine Preisverleihung sein: Nach Turhan Bey und Branko Lustig erhält<br />

dieses Jahr nämlich István Szabó den Stern der Urania für sein großartiges Lebenswerk.<br />

István Szabó<br />

Regisseur und Drehbuchautor<br />

Director and Writer<br />

István Szabó is amongst Hungary’s internationally best known and most significant directors<br />

and screenwriters. He learned his handiwork at the Academy of Theatrical and<br />

Cinematic Arts in Budapest. His very first work as a director, The Age of Illusions, was<br />

rewarded as the best debut film at the Locarno International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> in 1965 and<br />

made him the figurehead of a new generation of Hungarian filmmakers. In 1980, Szabó<br />

managed to create two internationally recognised and successful films, Green Bird<br />

and Confidence. From then on, he directed mainly internationally funded co-productions.<br />

Confidence, which won a Silver Bear at the Berlin <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, was also nominated<br />

for an Academy Award for Best Foreign Language <strong>Film</strong>, as well as the three masterpieces<br />

he filmed with Klaus Maria Brandauer: Mephisto (1981), Oberst Redl (1985) and<br />

Hanussen (1988). Mephisto went on to win an Academy Award and also won a Silver<br />

Palm in Cannes for the best screenplay. It was also there that Szabó won the award as<br />

best director for the film Hanussen. Apart from working in the film industry, the now<br />

76-year-old frequently worked as an opera director as well. He staged Wagner’s Tannhäuser<br />

at the Paris Opera in 1985 and Giuseppe Verdi’s Il Trovatore at the Vienna State<br />

Opera in 1993. In addition, he held regular lectures on the history of film in London,<br />

Berlin and Vienna. Szabó is known as a sensitive observer of societies marked by dictatorship<br />

or heteronomy. His stories, which often deal with identity and adaptation,<br />

revolve around the fate of individuals under the influence of historic events. Like last<br />

year, the great filmmaker will again be a guest at the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong>. He<br />

will hold a master class and present his film Sunshine. However, the apex of his visit<br />

will be an award ceremony: After Turhan Bey and Branko Lustig, Istvan Szabó will be<br />

awarded the Star of the Urania Lifetime Achievement Award for his extraordinary work.<br />

FOTOS: privat<br />

Kunstbegeisterte jeder Sparte kommen<br />

in Lodz auf ihre Kosten! Das Design<br />

des Hotels harmoniert reizvoll mit<br />

der historischen Bausubstanz des Manufaktura-Geländes.<br />

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42 István Szabó<br />

Grußwort Christof Papousek 43


<strong>Festival</strong>s<br />

zu Gast<br />

Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />

Das Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> hat sich mit rund 100.000 Besuchern pro Jahr<br />

mittlerweile zu einem der führenden <strong>Film</strong>festivals auf dem Kontinent entwickelt.<br />

Gegründet wurde es von Mirsad "Miro" Purivatra 1995 während vor<br />

den Toren der belagerten Stadt noch der Balkankrieg tobte. Heute gilt das<br />

<strong>Festival</strong> als eine der wichtigsten Anlaufstellen für die gesamte südosteuropäische<br />

<strong>Film</strong>produktion. Denn obwohl mittlerweile auch Produktionen aus<br />

aller Welt gezeigt werden, bilden <strong>Film</strong>e aus der Region immer noch den<br />

Hauptfokus des Programms. Zudem hat sich das <strong>Festival</strong> mit Workshops<br />

und Master Classes um die Förderung des bosnischen <strong>Film</strong>nachwuchses<br />

verdient gemacht. Die hohe Qualität der gezeigten <strong>Film</strong>e und der Charme<br />

der geschichtsträchtigen Stadt veranlassen übrigens jede Menge internationale<br />

Gäste (darunter regelmäßig sogar Weltstars wie Angelina Jolie,<br />

Brad Pitt, Morgan Freeman, Bono und Gérard Depardieu) dazu, im August<br />

nach Sarajevo zu kommen, um dort ihre neuesten Werke vorzustellen.<br />

With an average of around 100,000 visitors each year, the Sarajevo<br />

<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> has become one of the continent’s leading film festivals.<br />

It was founded by Mirsad "Miro" Purivatra in 1995, while the Balkan<br />

war was still raging in and around the besieged city. Today, the<br />

festival is one of the most significant centres of the entire Eastern European<br />

film production industry. Although the festival features productions<br />

from all over the world by now, the focus is still on regional<br />

productions. Also, the festival has made great efforts in promoting and<br />

advancing Bosnian film talent through its workshops and master classes.<br />

The high level of quality of the featured films, as well as the charm<br />

of this historical city guarantee that a great number of high-class international<br />

guests (including superstars such as Angelina Jolie, Brad<br />

Pitt, Morgan Freeman, Bono and Gérard Depardieu) visit Sarajevo in<br />

the month of August to introduce and present their newest projects.<br />

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TOBIAS<br />

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Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> 45


46 <strong>Festival</strong>s zu Gast <strong>Festival</strong>s zu Gast 47<br />

Episodenfilm. Frankreich / Bosnien und<br />

Herzegowina / Schweiz / Italien / Deutschland /<br />

Portugal / Bulgarien <strong>2014</strong><br />

Sprache Russisch, Deutsch, Italienisch,<br />

Französisch, Bosnisch, Katalanisch mit engl. UT<br />

Format DCP<br />

Farbe und Schwarz-Weiß<br />

Künstlerische Leitung Jean-Michel Frodon<br />

Animation François Schuiten, Luís Da Matta<br />

Almeida<br />

My Dear Night<br />

Regie Kamen Kalev<br />

Our Shadows Will<br />

Regie Vladimir Perišić<br />

The Outpost<br />

Regie Leonardo di Costanzo<br />

Princip, Text<br />

Regie Angela Schanelec<br />

Das Spektrum Europas<br />

Regie Cristi Puiu<br />

The Bridge of Sighs<br />

Regie Jean-Luc Godard<br />

Reflections<br />

Regie Sergei Loznitsa<br />

Zan’s Journey<br />

Regie Marc Recha<br />

Album<br />

Regie Aida Begić<br />

Sara and her Mother<br />

Regie Teresa Villaverde<br />

The Bridge<br />

Regie Vincenzo Marra<br />

Little Boy<br />

Regie Isild Le Besco<br />

Quiet Mujo<br />

Regie Ursula Meier<br />

Produktion Cinétévé, Obala Art Centar, Bande a<br />

Part <strong>Film</strong>s, Mir Cinematografica, unafilm, Ukbar<br />

<strong>Film</strong>es, The First World War Centenary Mission,<br />

France 2 Cinéma, Rai Cinema, RTS<br />

Vertrieb/Kontakt Indie Sales<br />

BRIDGES of sarajevo<br />

Ponts de Sarajevo<br />

Unter der künstlerischen Leitung von<br />

Jean-Michel Frodon vereint dieser anspruchsvolle<br />

und berührende Omnibusfilm<br />

dreizehn Geschichten, die sich mit<br />

Sarajevos Rolle während der vergangenen<br />

100 Jahre beschäftigen. Das Projekt, das<br />

<strong>2014</strong> bei den Internationalen <strong>Film</strong>festspielen<br />

von Cannes seine Weltpremiere<br />

feierte, entstand unter der Mitwirkung<br />

von ebenso vielen Regisseuren und Regisseurinnen,<br />

die verschiedenen Generationen<br />

angehören und aus Ost- und Westeuropa<br />

kommen. Unter den <strong>Film</strong>schaffenden, die in<br />

Bridges of Sarajevo ein äußerst differenziertes<br />

Bild der Stadt zeichnen, befinden sich auch<br />

große Namen wie Jean-Luc Godard oder<br />

Isild Le Besco. Die Episoden sind einzigartig<br />

und so unterschiedlich wie ihre<br />

Erzähler: Während Ursula Meier und Vincenzo<br />

Marra Sarajevo aus der Perspektive<br />

von Neuankömmlingen zeigen, gewährt<br />

etwa Aida Begić dem Publikum Einblick in<br />

eine Stadt, in der sie ihr ganzes Leben verbracht<br />

hat. Manche Beiträge erzählen von<br />

menschlichen Schicksalen, andere wiederum<br />

rücken geschichtliche Aspekte in den<br />

Vordergrund und beleuchten Ereignisse wie<br />

den Ausbruch des Ersten Weltkriegs oder<br />

die Belagerung der Stadt in der ersten Hälfte<br />

der 1990er Jahre. Verbunden werden die<br />

Episoden durch Animationen zwischen den<br />

Beiträgen, die von ihnen losgelöst ebenfalls<br />

ein künstlerisches Eigenleben entwickeln.<br />

Under the artistic direction of Jean-Michel<br />

Frodon, this ambitious and<br />

touching omnibus film includes thirteen<br />

stories exploring the role of Sarajevo<br />

over the past 100 years. Thirteen directors<br />

representing different generations<br />

coming from Eastern and Western Europe<br />

were involved in the project, which<br />

had its world premiere at the <strong>2014</strong> International<br />

<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> in Cannes. Among<br />

these filmmakers, who draw a highly<br />

differentiated picture of the city in Bridges<br />

of Sarajevo, are also some famous<br />

names such as Jean-Luc Godard or Isild<br />

Le Besco. The episodes are unique and as<br />

different as their narrators: while Ursula<br />

Meier and Vincenzo Marra show Sarajevo<br />

from the perspective of first timers, Aida<br />

Begić allows the audience insights into<br />

a city where she has spent all her life.<br />

Some episodes portray human destinies,<br />

while others focus on historical aspects<br />

and illustrate events such as the outbreak<br />

of World War I or the siege of the<br />

city in the first half of the 1990s. The episodes<br />

are linked by animated drawings<br />

which, isolated from the episodes, develop<br />

an artistic life of their own as well.<br />

THREE WINDOWS<br />

AND A HANGING<br />

„Ich und drei andere Frauen wurden während<br />

der Abwesenheit unserer Männer vergewaltigt!“.<br />

Nach langer Zeit bricht Lushe<br />

das Schweigen und spricht mit einer<br />

ausländischen Journalistin über den Balkan-Konflikt<br />

und ihr Schicksal. Das macht<br />

sie aus gutem Grund anonym. Denn kaum<br />

kommt etwas ans Tageslicht, was den<br />

Männern ihres kosovarischen Dorfes mit<br />

deren chauvinistischer Stammtischromantik<br />

nicht in den Kram passt, gibt es massive<br />

Probleme. Angeführt vom Bürgermeister<br />

steigen die Männer dann auf die<br />

Barrikaden. Die Angst vor der Schande,<br />

dass auch die eigene Frau ein Opfer gewesen<br />

sein könnte, ist jedenfalls omnipräsent.<br />

Das Motto lautet Verdrängung und Vertuschung<br />

anstelle von Vergangenheitsbewältigung.<br />

Nachdem rauskommt, dass<br />

Lushe geredet hat, wird sie als Lügnerin<br />

beschimpft. Mehr noch: Sie soll sogar aus<br />

dem Dorf vertrieben werden. Somit ist<br />

es nicht das Verbrechen selbst, das im<br />

Mittelpunkt von Isa Qosjas ebenso bildgewaltigem<br />

wie intensivem Drama steht. Die<br />

Schuldfrage stellt sich erst gar nicht. Vielmehr<br />

geht es um die wichtige Aufarbeitung<br />

von irreversiblen Ereignissen. Und<br />

um die doppelte Opferrolle der Frauen in<br />

einem ruralen Patriachat, in dem die Ehre<br />

des Mannes mehr zählt als das Wohlergehen<br />

des weiblichen Geschlechts.<br />

„Der beste kosovarische Spielfilm seit<br />

dem Zerfall Jugoslawiens“ (Cineuropa).<br />

“Three other women and I were raped<br />

while our men were away!” Lushe breaks<br />

her silence after a long time and talks to<br />

a foreign journalist about her fate in the<br />

Balkan war. She has good reason to do so<br />

anonymously. As soon as the conservative<br />

men of her village in Kosovo hear things<br />

that disturb their chauvinistic romance,<br />

there is bound to be massive trouble.<br />

Then the men, led by the mayor, climb<br />

the barricades. The fear of the shame that<br />

one’s own wife might have been a victim<br />

of rape is ever present. The general rule is<br />

to suppress and hush up the past instead<br />

of facing it. When word comes out that<br />

Lushe shared the truth, she is accused of<br />

being a liar. Even worse: She faces banishment<br />

from the village. Thus, it is not the<br />

actual crime that is in the centre of Isa Qosja’s<br />

visually intense and captivating drama.<br />

The question of guilt is irrelevant. Rather,<br />

the important process of coming to terms<br />

with irreversible events is what stands in<br />

the focus, as well the women who are<br />

victims twice over in this rural patrimony<br />

where the man’s honour ranks far above<br />

a woman’s well-being. "The best feature<br />

film from Kosovo to date" (Cineuropa).<br />

Spielfilm. Kosovo / Deutschland <strong>2014</strong><br />

Sprache Albanisch mit engl. UT<br />

Länge 93 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Isa Qosja<br />

Drehbuch Zymber Kelmendi<br />

Kamera Gökhan Tiryaki<br />

Schnitt Agron Vula<br />

Ton Igor Popovski<br />

Szenenbild Zeni Ballazhi<br />

Kostüm Krenare Rugova<br />

Produzenten Shkumbin Istrefi, Mentor Shala<br />

Koproduzent Nicole Gerhards<br />

Darsteller<br />

Lushe Irena Cahani<br />

Nifa Leonora Mehmetaj<br />

Zadja Aurita Agushi<br />

Beni Orik Morina<br />

Hasani Sylë Kuqi<br />

Alush Xhevat Qorraj<br />

Produktion CMB Productions<br />

Vertrieb/Kontakt CMB Productions<br />

Biografie Isa Qosja<br />

Der albanische Regisseur Isa Qosja wurde 1947 im<br />

heutigen Montenegro geboren. Er hat die <strong>Film</strong>akademie<br />

in Belgrad absolviert und sich danach als Autor<br />

und Regisseur vieler Kunst- sowie Dokumentarfilme<br />

und am Theater einen Namen gemacht. Das<br />

bekannteste Werk dieser Zeit ist Proka (1984). Nach<br />

einer langen Schaffenspause erhielt Qosja 2005 für<br />

sein Comeback Kukumi viel Zuspruch, so gab es<br />

etwa beim Sarajevo <strong>Film</strong>festival den Special Jury<br />

Príze. Es sollte dann weitere neun Jahre dauern bis<br />

Three Windows and a Hanging als erster offizieller<br />

<strong>Film</strong> aus dem Kosovo heuer ebendort seine Premiere<br />

im Wettbewerb feiern konnte.<br />

<strong>Film</strong>ografie Isa Qosja (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Three Windows and a Hanging<br />

2005 Kukumi<br />

1988 Guards of the fog<br />

1984 Proka<br />

46 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 47


22.04.X<br />

–28.04.2015<br />

Wiesbaden<br />

Dokumentarfilm. Russland 2013<br />

Sprache Russisch, Englisch, Nepali mit engl. UT<br />

Länge 90 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

<strong>Festival</strong>s zu Gast 49<br />

<strong>Festival</strong>s<br />

zu Gast<br />

goEast<br />

48 <strong>Festival</strong>s zu Gast<br />

Das in Wiesbaden stattfindende <strong>Film</strong>festival goEast wurde im Jahr 2001 von Claudia<br />

Dillmann gegründet. Die Direktorin des Deutschen <strong>Film</strong>instituts weckte damit Erinnerungen<br />

an eine alte und vorübergehend in Vergessenheit geratene Tradition, denn<br />

bis Ende der achtziger Jahre hat man im Westen, da wie dort, immer wieder den Blick<br />

über die Mauer gewagt und sogenannte osteuropäische <strong>Film</strong>wochen organisiert. Im<br />

ersten <strong>Katalog</strong> des <strong>Festival</strong>s war jedenfalls Folgendes zu lesen: „Es ist an der Zeit, sich zu<br />

öffnen, für Gedanken, Bilder, Mythen und Geschichten der östlichen Nachbarn. Für ihre<br />

Kultur. Für ihre <strong>Film</strong>e“. Mittlerweile ist goEast zu einer weithin beliebten Institution geworden.<br />

Über 200 namhafte Gäste kommen jedes Frühjahr in der hessischen Hauptstadt<br />

zusammen und genießen eine Woche lang den kinematografischen Austausch<br />

zwischen Ost- und Westeuropa in einem der schönsten Kinos Deutschlands: in der Caligari<br />

<strong>Film</strong>Bühne. Im Wettbewerb um einen der vier Hauptpreise des von Stadt und<br />

Land geförderten <strong>Festival</strong>s laufen übrigens sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme.<br />

Wiesbaden’s goEast film festival was founded by Claudia Dillmann in 2001. With<br />

this, the director of the German <strong>Film</strong> Institute reinstated an old and almost forgotten<br />

tradition, being that Eastern European film weeks served to throw a glance over<br />

the wall every now and then until the late eighties. As the festival’s very first catalogue<br />

read: “The time has come to open up, for the thoughts, images, myths and stories<br />

of our eastern neighbours. For their culture. For their films.” Meinwhile, goEast<br />

has become a widely popular institution. More than 200 international guests gather<br />

in the Hessian capital each year and enjoy a week of cinematographic exchange<br />

between Eastern and Western Europe in one of Germany’s most beautiful<br />

cinemas: the Caligari <strong>Film</strong>Bühne. The competition for one of the main awards, sponsored<br />

by the state and the city, involves feature films as well as documentaries..<br />

15. X<br />

<strong>Festival</strong><br />

des mittel-X<br />

und<br />

osteuropäischen<br />

<strong>Film</strong>s<br />

nepal forever<br />

Nepal foreva<br />

Mütterchen Russland ist auch nicht mehr<br />

das, was es einmal war. Zumindest nicht<br />

für Sergei und Viktor. Die beiden führenden<br />

Mitglieder einer kommunistischen<br />

Splittergruppe in St. Petersburg haben<br />

sich bereits vor langer Zeit von der für sie<br />

zu progressiv gewordenen KP abgewandt.<br />

Durch schrille Inszenierung und mit eigenwilligen<br />

öffentlichen Auftritten versuchen<br />

sie, die alten politischen Traditionen am<br />

Leben zu erhalten. Das Motto dabei lautet:<br />

Aufmerksamkeit um jeden Preis. Sergei<br />

und Viktor bereitet aber nicht nur der Verfall<br />

des Kommunismus innerhalb der russischen<br />

Grenzen Kopfzerbrechen – auch in<br />

Nepal geht es mit ihrer Ideologie offenbar<br />

bergab. Und so eilen die beiden ewiggestrigen<br />

Clowns ihren Gesinnungsgenossen<br />

im fernen Königreich kurzerhand zu Hilfe.<br />

Ihr Ziel: den dort vorherrschenden Bruderzwist<br />

zwischen Leninisten und Maoisten<br />

zu beenden. Für die angestrebte Weltrevolution<br />

müssen eben alle an einem Strang<br />

ziehen. Was wie eine perfekt inszenierte<br />

Mockumentary mit einem kongenialen<br />

Comedy Duo in der Hauptrolle anmutet,<br />

entpuppt sich als echter Dokumentarfilm.<br />

Als dokumentarische Groteske, bei der<br />

nichts hinzuerfunden wurde und die mit<br />

einfachen filmischen Mitteln auf ebenso<br />

amüsante wie erschreckende Weise zeigt,<br />

welche absurden Auswüchse ein rückwärtsgewandtes<br />

Weltbild haben kann.<br />

Even Mother Russia is no longer what<br />

she used to be. At least not for Sergei<br />

and Viktor. The two leading members of<br />

a communist faction in St. Petersburg<br />

have long since turned their backs on<br />

the CP, which has become much too progressive<br />

for them. By means of wayward<br />

activities and unconventional public appearances<br />

they try to keep old political<br />

traditions alive. Their motto is: arousing<br />

attention at any cost. However, Sergei<br />

and Viktor not only worry about the<br />

decline of communism within Russia's<br />

borders – in Nepal, too, their ideology<br />

seems to be rapidly declining. Hence, the<br />

two reactionary clowns set out to come<br />

to the rescue of their fellow comrades in<br />

the distant kingdom. Their goal: to end<br />

the fraternal strife between Leninists and<br />

Maoists. After all, all comrades have to act<br />

in concert for the intended world revolution<br />

to occur. What seems like a perfectly<br />

made mockumentary starring a congenial<br />

comedy duo turns out to be a true documentary.<br />

A grotesque documentary to<br />

which no fictional elements were added<br />

that shows by way of simple cinematographic<br />

means, in a highly amusing but also<br />

appalling manner, the absurd spin-offs<br />

resulting from a reactionary world view.<br />

Regie und Drehbuch Aljona Polunina<br />

Kamera Dmitry Rakov<br />

Schnitt Aljona Polunina<br />

Musik Victor Mors<br />

Produzenten Alexander Rodnyansky,<br />

Sergey Melkumov, Nastya Velskaya<br />

Produktion Studio 013<br />

Vertrieb/Kontakt Studio 013, Nastya Velskaya<br />

Biografie Aljona Polunina<br />

Bevor die 1975 in Tuapse in Russland geborene<br />

Aliona Polunina ein Drehbuch- und Regiestudium<br />

am Gerassimow-Institut für Kinematographie in<br />

Moskau absolvierte, hat sie Malerei studiert und<br />

für Mode- und Lifestylemagazine gearbeitet. Seit<br />

Jahren konzentriert sie sich erfolgreich auf den Dokumentarfilm.<br />

Vor allem für ihr Werk The Revolution<br />

That Wasn’t erhielt sie auf vielen <strong>Film</strong>festivals großen<br />

Zuspruch.<br />

<strong>Film</strong>ografie Aljona Polunina (Auswahl)<br />

2013 Nepal Forever<br />

2008 The Revolution That Wasn't<br />

2007 Women Above<br />

2006 Saint Place<br />

Grußwort Christof Papousek 49


Spielfilm-<br />

Wettbewerb<br />

Feature film competition<br />

Tomasz Raczek<br />

Kurator für den Spielfilm-Wettbewerb<br />

Curator of the feature film competition<br />

FOTO: Adam Harry Charuk<br />

Der diesjährige Spielfilm-Wettbewerb zeigt, wie unterschiedlich und inspirierend<br />

die zeitgenössischen Kinematografien Mittel- und Osteuropas für<br />

das Weltkino sind. Sie entwickeln sich von Jahr zu Jahr weiter, ohne dem Einfluss<br />

Hollywoods zu erliegen. Ihren Charakter verleihen ihnen immer noch<br />

Autorenfilme, die wir als „Independent <strong>Film</strong>e“ bezeichnen könnten, wenn<br />

nicht die Tatsache wäre, dass sich an ihrem Entstehen staatliche Institutionen<br />

beteiligen, die in den jeweiligen Ländern die <strong>Film</strong>kultur unterstützen.<br />

Ein neues Phänomen stellen wiederum immer mehr multikulturelle<br />

Produktionen dar. Vielleicht repräsentieren deshalb <strong>Film</strong>e aus<br />

diesem Teil Europas eher die Persönlichkeit ihrer Autoren, als die<br />

Tradition und Kultur der Länder, aus denen sie stammen. Sie werden<br />

immer universeller und dadurch wird ihre Botschaft auch deutlicher<br />

und kommt beim internationalen Publikum immer besser an.<br />

Heuer nehmen am Spielfilmwettbewerb <strong>Film</strong>e teil, die von ganz unterschiedlichen<br />

Interessen der <strong>Film</strong>emacher zeugen: vom geschmackvollen<br />

Arthouse Kino (White God, Papusza), über Kino mit publizistischem Anspruch<br />

(Roxanne, Come to My Voice, Monument to Michael Jackson, Hush,<br />

Brides), bis hin zum Genrekino (The Godfather's Story, I Won’t Come Back).<br />

Ich glaube, dass sowohl die Jury als auch die Zuschauer vor keiner leichten<br />

Aufgabe stehen werden, wenn sie den Sieger wählen müssen. Zieht<br />

man nämlich die verschiedenen Kriterien in Betracht, wird einmal der<br />

eine, dann wieder der andere <strong>Film</strong> der Beste sein. Ich persönlich finde<br />

das Mosaik am besten, das die neun <strong>Film</strong>e des Spielfilmwettbewerbs bilden.<br />

Es überzeugt davon, dass der Blick Richtung Osten die Augen öffnet.<br />

This year’s feature film competition shows the diversity found within<br />

the contemporary cinematography of Central and Eastern Europe and<br />

how it inspires global cinema. It develops further each year without succumbing<br />

to the influence of Hollywood. It’s character is still defined by<br />

authors’ films which we could call “independent films”, but for the fact<br />

that national institutions which support film culture in their respective<br />

countries are regularly involved in their making. A new phenomenon,<br />

however, is a growing number of multicultural productions. Maybe this<br />

is why films from this area of Europe rather represent the personalities<br />

of their respective author instead of the culture and traditions of the<br />

countries they were made in. They become more and more universal,<br />

making their message more clear and also making it more acceptable<br />

for international audiences. This year’s feature film competition<br />

will feature films that show the different interests of their makers: from<br />

tasteful art house cinema (White God, Papusza), cinema with a populistic<br />

claim (Roxanne, Come to My Voice, Monument to Michael Jackson,<br />

Hush, Brides), to genre cinema (The Godfather's Story, I Won’t Come Back).<br />

I believe that the jury as well as the audience will be faced with a difficult<br />

task in choosing a winner. Because when you take into account<br />

the different criteria, then the deserving winner will constantly change.<br />

Personally, I prefer the mosaic formed by these nine films featured<br />

in the competition. It shows that looking East truly opens one’s eyes.<br />

50 Grußwort Christof Papousek Spielfilm-Wettbewerb 51


Spielfilm-Wettbewerb 53<br />

Tomasz Raczek<br />

Im Gefängnis kann man wegen verschiedener Delikte<br />

landen, wegen schweren und ganz leichten.<br />

Die Schuld der Gefangenen kann offensichtlich<br />

und selbstverschuldet sein (Kriminaldelikte) oder<br />

zweifelhaft (politische Sachen). Man kann dort zum<br />

ersten Mal oder wiederholt landen. Man kann die<br />

Chance, wieder entlassen zu werden um ein normales<br />

Leben zu führen, bekommen oder nicht.<br />

Aber ein Leben ist eben ein Leben und geht weiter<br />

– auch im Gefängnis. Die Gefangenen atmen, essen<br />

und arbeiten dort. Sie lieben und werden geliebt.<br />

Ihre verliebten Frauen besuchen sie so oft sie können,<br />

aber nicht selten ist das zu wenig. Dann haben<br />

sie noch eine Chance: Heiraten hinter Gittern.<br />

You can end up in prison for various crimes, for<br />

serious and less serious ones. The inmates’ guilt<br />

can be obvious and self-inflicted (criminal offence),<br />

or doubtable (political matters). You can<br />

end up there for the first time, or repeatedly. You<br />

can get the chance to be released and return to<br />

living a normal life, or not. But a life is a life and<br />

it goes on - even in prison. The inmates breathe,<br />

eat and work there. They love and are loved back.<br />

Their loving girlfriends visit them as often as they<br />

can, but usually, that is not enough. In that case,<br />

they have another chance: Marrying behind bars.<br />

Brides<br />

Patardzlebi<br />

Nutsa, eine attraktive Schneiderin, lebt in einem Vorort von Tiflis. Ihr Freund Goga verbüßt in einem abgelegenen<br />

Gefängnis eine zehnjährige Haftstrafe. Weshalb man ihn eingesperrt hat, bleibt ein Geheimnis. Der Zuschauer<br />

erfährt überhaupt wenig von Goga, aber dafür umso mehr über Nutsa, die sich alleine um ihre beiden Kinder<br />

kümmern muss. Als es heißt, dass verheiratete Frauen ihre Männer künftig einmal monatlich treffen dürfen,<br />

vollziehen Goga und Nutsa hinter den kargen Gefängnismauern die Trauung. Dennoch entfernen sie sich mit zunehmender<br />

Dauer der Haftstrafe voneinander. Und finden in den wenigen Stunden vergänglicher Zweisamkeit<br />

vorsichtig wieder zueinander. Das in tristen Farben sowie mit eindringlichen Bildern erzählte und sehr gut gespielte<br />

atmosphärisch dichte Drama, das bei der Berlinale <strong>2014</strong> einen Publikumspreis gewann, hat überdies einen<br />

politischen Hintergrund. Im postsowjetischen Georgien sind nämlich viele Leute wegen kleiner Delikte streng<br />

bestraft worden. Auch der Mann von Regisseurin Kajrishvili ist inhaftiert gewesen und erst im Zuge einer Amnestie<br />

freigelassen worden. Die beiden sind immer noch ein Paar und arbeiten zudem immer wieder zusammen, so<br />

etwa auch bei diesem <strong>Film</strong>. Ob die Geschichte von Nutsa und Goga ebenfalls gut ausgeht, erfährt man im Kino.<br />

Nutsa is an attractive dressmaker and lives in a suburb of Tiflis. Her boyfriend serves a 10-year sentence<br />

in a secluded prison. Why he got arrested is not mentioned in the film, it remains a secret. In<br />

general, the viewer does not get to know a lot about Goga, but about Nutsa, who in the meanwhile<br />

has to look after their two children all alone. As it is announced that soon married women will be allowed<br />

to visit their husbands in prison once a month, Goga and Nutsa decide to get married behind<br />

the prison walls. However, as time goes by they depart from each other more and more. Still, they carefully<br />

find back together in a few hours during a fading but intimate togetherness. Narrated with<br />

dull colours and emphatic images, the well-played atmospherically dense drama, which won the Berlinale<br />

Audience Award in <strong>2014</strong>, actually has a political background. Namely, in Post-Soviet Georgia<br />

many people were punished in draconic ways for of small crimes. Also, the husband of the director<br />

Kajrishvili was arrested and only released as part of an amnesty. They are still a pair and work together,<br />

even in this film. If the story of Nutsa and Gogo ends happily as well, will only be revealed on screen.<br />

Spielfilm. Frankreich / Georgien <strong>2014</strong><br />

Sprache Georgisch mit engl. UT<br />

Länge 93 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Tinatin Kajrishvili<br />

Drehbuch Tinatin Kajrishvili, David Chubinishvili,<br />

Kamera Goga Devdariani<br />

Schnitt David Guiraud<br />

Ton Vano Gvaradze, Todd Warren<br />

Musik Rim Laurens<br />

Kostüm Maka Jebirashvili<br />

Maske Madonna Chanturia<br />

Produzent Tinatin Kajrishvili<br />

Darsteller<br />

Nutsa Mari Kitia<br />

Levan Sergo Buiglishvili<br />

Goga Giorgi Maskharashvili<br />

Young Bride Anuka Grigolia<br />

Liza Nita Kalichava<br />

Bachana Giorgi Makharadze<br />

Nutsa’s Mutter Tamar Mamulashvili<br />

Produktion Ad Astra <strong>Film</strong>s, Gemini, Millimeter <strong>Film</strong><br />

Vertrieb/Kontakt Rézo <strong>Film</strong>s<br />

Biografie Tinatin Kajrishvili<br />

Tinatin Kajrishvili wurde 1978 in Georgien geboren.<br />

2001 schloss sie ihre Ausbildung zur <strong>Film</strong>regisseurin<br />

an der Universität für Theater und <strong>Film</strong> Schota<br />

Rustaweli in Tiflis ab. Seit dieser Zeit arbeitete sie<br />

an mehreren Kurzfilmen und Dokumentationen.<br />

<strong>2014</strong> veröffentlichte sie ihren ersten langen Spielfilm<br />

Brides, mit dem sie unter anderem den dritten<br />

Platz des Panorama Audience Award der Berlinale<br />

belegt hat. Brides wurde außerdem für das Tribeca<br />

<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> ausgewählt.<br />

<strong>Film</strong>ografie Tinatin Kajrishvili<br />

<strong>2014</strong> Brides<br />

2012 Harale<br />

52 Spielfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 53


Spielfilm-Wettbewerb 55<br />

Tomasz Raczek<br />

Wenn sich der Krieg im alltäglichen Leben wie<br />

ein Giftstoff im Blut ausbreitet, ändert sich die<br />

Verhältnismäßigkeit: die täglich wichtigen Dinge<br />

verlieren ihre Dringlichkeit und das, was einem als<br />

unvorstellbar absurd vorkam wird zum Alltag. In<br />

einem kurdischen Dorf müssen zwei Frauen, eine<br />

junge und eine alte, den wichtigsten Mann ihres<br />

Lebens befreien: für die eine ist es der Sohn, für<br />

die andere der Vater. Er wurde unter Verdacht der<br />

Aufbewahrung von Waffen gefangen genommen<br />

und kann nur dann wieder freikommen, wenn die<br />

Frauen freiwillig die Gewehre aushändigen. Was<br />

aber, wenn die Anklage falsch ist? Zu Hause gibt<br />

es nämlich keine Waffen und Temo sitzt immer<br />

noch im Gefängnis. Das Blut wühlt auf, aber keine<br />

der Frauen fällt in Ohnmacht. Im Krieg, auch in einem<br />

unausgesprochenen, zählt nur das Handeln.<br />

When war spreads through everyday life like<br />

poison through one’s veins, the importance of<br />

things changes: the important matters of everyday<br />

life lose their significance and what used<br />

to be incredibly absurd becomes a routine. In a<br />

Kurdish village, two women, one of them old<br />

and theo other young, must leave the most important<br />

man in their lives: the former’s son and<br />

the latter’s father. He was imprisoned under the<br />

suspicion of hiding weapons and will only be released<br />

if the women hand over those weapons.<br />

But what if the accusation is wrong? There are<br />

no weapons hidden in their house, and Temo is<br />

still in prison. Their blood might boil, but neither<br />

of them loses her head. In war, even in an undeclared<br />

one, the only thing that counts is to act.<br />

come to my voice<br />

Were Dengê Min<br />

In einem kurdischen Bergdorf im Osten der Türkei machen sich eine alte Frau namens Berfé und ihre Enkelin<br />

Jiyan große Sorgen: Temo, Sohn der einen und Vater der anderen sowie der einzige Mann im Haushalt,<br />

wurde als vermeintlicher Freischärler von der Gendarmerie verhaftet. Deren Kommandant glaubt, dass<br />

die Bewohner Gewehre verstecken und will daher alle Männer so lange einsperren, bis ihre Familien aufgeben<br />

und die Waffen aushändigen. Das Problem dabei: Es gibt keine Waffen, jedenfalls keine, von denen Berfé<br />

und Jiyan etwas wüssten. In ihrer Verzweiflung versuchen die beiden, sich ein Gewehr zu beschaffen, das<br />

sie für ihren geliebten Temo eintauschen wollen. Berfé wendet sich an einen ehemaligen Verehrer, dann an<br />

einen Schmuggler, und schließlich führt sie ein langer Fußmarsch zu Verwandten in die Stadt. Die alte Frau<br />

beweist auf ihrer Reise Mut und Beharrlichkeit, und ihre Enkelin erfährt, wie man sich in der Welt der Erwachsenen<br />

durchschlägt. Hüseyin Karabey berichtet gelassen, in klassischer Erzählweise, ebenso ernsthaft wie mit<br />

leiser Komik, von einem harten Leben unter Repressionen und von herzlichem Gemeinschaftssinn. Er verwebt<br />

dabei realistische, fast schon dokumentarisch anmutende und poetisch-märchenhafte Elemente auf<br />

verschiedenen Erzählebenen zu einem kunstvollen Ornament. Variety schrieb: „Ein wunderschönes Drama.“<br />

In a Kurdish mountain village in eastern Turkey, an old woman named Berfé and her granddaughter Jiyan are in<br />

distress: Temo, Berfé’s son and Jiyan’s father and the only man in the house, was imprisoned under the accusation<br />

of being an insurgent. The local chief constable believes that the villagers are hiding weapons and plans<br />

to keep all men imprisoned until all families hand over their weapons. The problem is: there are no weapons,<br />

at least none that Berfé and Jiyan know of. Desperate as they are, they try to get hold of a rifle somewhere,<br />

which they can then exchange for their beloved Temo. Berfé first turns to a former suitor, then a smuggler and<br />

finally takes a long march to her relatives in the city. On her journey, the old woman shows courage and persistence<br />

and her granddaughter learns how to survive as a grown-up. Hüseyin Karabey’s serene, classic narration<br />

of a cordial sense of solidarity in a harsh life under constant repression is as serious as it is intertwined with<br />

silent humour. He connects realistic, almost documentary elements with others reminiscent of poetry and<br />

fables on several narrative levels, to form an aesthetic ornament. Variety wrote: "A beautifully crafted drama."<br />

Spielfilm. Türkei / Deutschland / Frankreich <strong>2014</strong><br />

Sprache Kurdisch, Türkisch, Englisch mit engl. UT<br />

Länge 90 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Stabliste<br />

Regie Hüseyin Karabey<br />

Drehbuch Hüseyin Karabey, Abidin Parıltı<br />

Kamera Anne Misselwitz<br />

Schnitt Baptiste Gacoin<br />

Musik Serhat Bostancı, Ali Tekbaş, A. İmran Erin<br />

Sound Design Gregor Arnold, Miroslav Babić<br />

Szenenbild Fatih Özçelik, Hülya Karakaş<br />

Kostüm Filiz Karaldı<br />

Produzenten Hüseyin Karabey, Emre Yeksan<br />

Darsteller<br />

Berfe Feride Gezer<br />

Jiyan Melek Ülger<br />

Temo Tuncay Akdemir<br />

Yaşlı Dengbej Muhsin Tokçu<br />

Mendo Ali Tekbaş<br />

Ruhat Kadir İlter<br />

Produktion ASI <strong>Film</strong>, Neue Mediopolis<br />

<strong>Film</strong>produktion, Cine Plus <strong>Film</strong>produktion, EZ <strong>Film</strong>s<br />

Vertrieb/Kontakt EZ <strong>Film</strong>s<br />

Biografie Hüseyin Karabey<br />

Hüseyin Karabey wurde 1970 in Istanbul geboren, wo<br />

er später auch <strong>Film</strong> studierte. Seine Spielfilme sind stark<br />

von seinen Aktivitäten innerhalb der Demokratiebewegung<br />

der 1990er Jahre sowie von seinen früheren<br />

Arbeiten als Dokumentarfilmer beeinflusst. Sein Spielfilmdebüt<br />

Gitmek: My Marlon and Brando erschien 2008<br />

und wurde für das 37. Rotterdamer Internationale <strong>Film</strong><br />

<strong>Festival</strong> ausgewählt. Karabey war darüber hinaus auch<br />

einer von sechs Regisseuren des Episodenfilms Do Not<br />

Forget Me Istanbul. Sein neuer Spielfilm Come to My<br />

Voice war <strong>2014</strong> auf der Berlinale zu sehen.<br />

<strong>Film</strong>ografie Hüseyin Karabey (Auswahl)<br />

2013 Come to My Voice<br />

2012 Typ-F - Der <strong>Film</strong><br />

2011 Do Not Forget Me Istanbul<br />

2008 Gitmek: My Marlon and Brando<br />

2001 Silent Death<br />

54 Spielfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 55


Spielfilm-Wettbewerb 57<br />

Tomasz Raczek<br />

Französicher <strong>Film</strong> noir auf tschechische Art. Eine<br />

Geschichte, die auf dem Leben des Gangsters František<br />

Mrázek basiert. So rührend, dass fast 300.000<br />

Tschechen ins Kino gingen, um sie kennen zu lernen.<br />

Und so schmerzhaft, dass die Familie des Verbrechers<br />

den Produzenten des <strong>Film</strong>es verklagt hat.<br />

Im Hintergrund der kriminellen Tätigkeit des Hauptdarstellers<br />

beobachtet man ein sehr gut widergespiegeltes<br />

gesellschaftliches und politisches Panorama<br />

Tschechiens im Moment der Transformation<br />

vom Kommunismus in den Kapitalismus. Obwohl<br />

wir das Gefühl haben, einen zügig erzählten Krimi<br />

zu sehen, lernen wir in Wirklichkeit einen wichtigen<br />

Ausschnitt der Geschichte eines osteuropäischen<br />

Landes vom Ende des 20. Jahrhunderts kennen.<br />

French film noir in Czech fashion. A story which<br />

is based on the life of gangster František Mrázek.<br />

So touching that almost 300,000 Czechs went<br />

to the cinema to hear it. And so painful that<br />

the gangster’s family sued the film’s producer.<br />

Against the background of the protagonist’s criminal<br />

activities, we see a very well shown social<br />

and political panorama of the Czech Republic<br />

in the moment of transformation from communism<br />

to capitalism. Although we get the feeling<br />

of watching a breathless crime movie, we actually<br />

learn about an important part of an Eastern European<br />

country at the end of the twentieth century.<br />

THE GODFATHER’S STORY<br />

Príbeh kmotra<br />

František ist zwar kein guter Schüler, zeigt aber schon früh großes geschäftliches Talent und jede Menge kriminelle<br />

Energie. Als junger Mann weiß er die Gelegenheiten, die die ersten Lockerungen in der kommunistischen<br />

CSSR mit sich bringen, jedenfalls bereits bestens zu nützen. Er stielt teure Grabsteine von Friedhöfen<br />

und verkauft sie als Baumaterial weiter. Er schmuggelt digitale Uhren in das Land und gestohlene Antiquitäten<br />

außer Landes. Ein ebenso junger, unbestechlicher Ermittler namens Cajthami will ihn stoppen, merkt<br />

aber bald, dass sein Gegner Freunde in der Partei und bei der Polizei hat. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel,<br />

das auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs andauert. Da wittern František und seine Kumpanen sogar<br />

die Chance, das wirklich große Geld zu machen, etwa durch die Privatisierung von Staatsunternehmen, um<br />

so gesellschaftlich ganz nach oben aufzusteigen. Doch das Vorhaben hat seinen Preis, und schließlich scheuen<br />

sie auch vor Mord nicht mehr zurück. In The Godfather‘s Story prallen zwei gegensätzliche Welten hart<br />

aufeinander – hier der Glaube an das Recht des Stärkeren und da der Glaube an die Gerechtigkeit. Die raffiniert<br />

inszenierte und actiongeladene Mafiageschichte beruht im Kern auf wahren Begebenheiten und<br />

ist in ihrem Heimatland sowohl von den Kritikern als auch vom Publikum bestens angenommen worden.<br />

František is an underachiever at school. However, he is a talented young man with a great sense for business,<br />

who is not afraid to take part in criminal activities. At least, he knows exactly how to benefit from the<br />

already collapsing system of the Soviet Union. He takes every opportunity to make a profit. František has no<br />

problem with stealing expensive gravestones from cemeteries and selling them as construction material or<br />

importing digital watches while exporting stolen antiquities. The same-age incorrupt investigator Cajthami<br />

is willing to stop the crook, but has to face the fact, that his enemy already made friends within the police<br />

and communist party. A cat-and-mouse game starts, which lasts even after the fall of the Iron Curtain, and<br />

František makes for the future – a future full of money, wealth and prestige. He and his dubious companions<br />

decide to privatize state-owned corporations in order to achieve their goal. Their project is costly, but not<br />

only in terms of money - murders are fixed points on their agenda. The Godfather’s story is the story of a<br />

divided world, where law is on the side of the powerful but hope for the weak is still alive. A gripping mafia<br />

movie with great staging, based on a true story that has enthused not only the Czech critics and audience.<br />

Spielfilm. Tschechien 2013<br />

Sprache Tschechisch mit engl. UT<br />

Länge 99 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Stabliste<br />

Regie Petr Nikolaev<br />

Drehbuch Petr Nikolaev, Miroslav Oščatka<br />

Kamera Ramunas Greicius<br />

Schnitt Adam Dvorák<br />

Ton Jakub Cech<br />

Produzenten David Rauch, Petr Nikolaev<br />

Darsteller<br />

František Vedral Ondřej Vetchý<br />

Standa Tipl Jan Vondráček<br />

Zuzana Vica Kerekes<br />

Čestmír Cajthaml Lukáš Vaculík<br />

Rotný Bohoušek Kryštof Hádek<br />

Produktion U.F.O. Pictures, Take One Take<br />

Vertrieb/Kontakt U.F.O. Pictures<br />

Biografie Petr Nikolaev<br />

Der tschechische Regisseur und Drehbuchautor Petr<br />

Nikolaev wurde 1957 in Prag geboren. Er hat an der<br />

<strong>Film</strong>hochschule FAMU in Prag studiert. Nach seinem<br />

Abschluss ging er nach Frankreich, wo er sich mit<br />

Jobs wie Eisverkäufer und Plakatierer durchschlagen<br />

musste. Später produzierte er Lehrfilme und<br />

unterrichtete bis 1992 an der privaten <strong>Film</strong>hochschule<br />

ESRA Regie. 1992 kehrte er nach Prag zurück,<br />

wo er seitdem viele Fernseharbeiten, aber auch<br />

Dokumentar- und Kinofilme dreht. So adaptierte er<br />

etwa 1997 den Bestseller Wonderful Year von Michael<br />

Viewegh und 2011 näherte er sich mit Lidice dem<br />

Thema Zweiter Weltkrieg.<br />

<strong>Film</strong>ografie Petr Nikolaev (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> The Godfather’s Story<br />

2011 Lidice<br />

2009 Knights of Blood<br />

1997 Wonderful Years That Sucked<br />

56 Spielfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 57


Spielfilm-Wettbewerb 59<br />

Spielfilm. Kroatien 2013<br />

Sprache Kroatisch mit engl. UT<br />

Länge 86 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie und Drehbuch Lukas Nola<br />

Kamera Mirko Pivčević<br />

Schnitt Slaven Zečević<br />

Musik Jura Ferina, Pavao Miholjević<br />

Ton Dubravka Premar<br />

Produzenten Ankica Jurić Tilić, Hrvoje Pervan<br />

Tomasz Raczek<br />

Wie kann man sich aus der Falle des schlechten Lebens<br />

retten? Der Falle schlechter Gefühle, verletzender<br />

Reaktionen, ständiger Gewalt und mangelndes<br />

Glück? In Bebas Familie sind alle Familienmitglieder<br />

seit Generationen vom Bösen gezeichnet.<br />

Kann Beba diesen Teufelskreis durchbrechen? Hat<br />

es denn einen Sinn, wenn es so scheint, als wäre<br />

man der Welt sowieso egal? Für wen würde es sich<br />

lohnen? Was, wenn ihre Tochter dem Schmerz,<br />

der Aggression und der Ungerechtigkeit seitens<br />

ihrer Nächsten auch nicht entkommen kann?<br />

How can you get out of a bad life? A trap of bad<br />

feelings, insulting reactions, constant violence<br />

and the lack of happiness? All members of Beba’s<br />

family have been marked by evil for generations.<br />

Can Beba break out of that vicious circle? Does that<br />

even make sense, when it seems as the world does<br />

not care, anyway? Who would it make sense for?<br />

What if her daughter also cannot escape the pain,<br />

aggression and the injustice of their loved ones?<br />

hush<br />

Šuti<br />

Welche Chancen hat ein Kind, das aus einer vom Pech verfolgten, von Leid geplagten und von Gewalt beherrschten<br />

Familie stammt? Facettenreich zusammengesetzt aus einem Vater, der im Gefängnis saß, einem mürrischen<br />

und brutalen Großvater, einer kränklichen, charakterschwachen Großmutter und einem ebenso besitzergreifenden<br />

wie schwierigen Onkel? Hat Beba, Mutter eines Babys, eine Chance, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und<br />

ihre Tochter zu einer glücklichen, innig geliebten Person heranwachsen zu lassen? Das mehrfach preisgekrönte,<br />

außergewöhnliche Drama, das die Grenzen zwischen Bestimmung und Hoffnung tänzelnd umspielt, basiert auf<br />

wahren Begebenheiten. Der Autor und Regisseur Lukas Nola durchkämmte die Geschichten zahlreicher Familien<br />

in den Akten verschiedener Sozialhilfeeinrichtungen, bis er bei der traurigsten von allen anlangte. „Sie hat sich in<br />

mein Gedächtnis eingebrannt und ich konnte mich nicht davon lösen. So lange, bis der <strong>Film</strong> gedreht war.“ Die Geschichte<br />

dieser Familie, die von Generation zu Generation immer wieder denselben zwischenmenschlichen Horror<br />

durchlebt, ohne Liebe zu erfahren, wird von einfühlsam komponierter <strong>Film</strong>musik getragen, die Tiefe und Hoffnung<br />

zugleich gibt. Der kroatische <strong>Film</strong> soll eine Warnung an unsere Achtsamkeit sein: zu Gewalt schweigt man nicht.<br />

What chances does a child have in the world, coming from a family that is haunted by bad luck, tormented<br />

by suffering and controlled by violence? A family that consists of complex members, such as a father who<br />

has been in prison before, a grumpy and brutal grandfather, a sickly and weak grandmother and a possessive<br />

and difficult uncle? Does Beba, the mother of a child, have the chance of breaking this vicious circle in order<br />

to bring up her daughter to be a confident, happy and dearly loved person? The multiple award-winning,<br />

exceptional drama, playfully blurring the line between fate and hope, is based on real events. The author<br />

and director Lukas Nola searched for hours through the pitiful stories of numerous families in the files of<br />

various social institutions, only to reach the saddest of all stories eventually. "It just burned itself into my<br />

memory and I couldn't get rid of it. Until the movie was shot." The story of this family, undergoing the same<br />

circle of interpersonal horror repeatedly from generation to generation without experiencing any kind of<br />

love, is carried by a perceptively composed soundtrack that expresses profoundness and hope at the same<br />

time. This Croatian film serves as a warning to us and our emotional awareness: do not silence the violence.<br />

Darsteller<br />

Beba Tihana Lazović<br />

Vater Milan Pleština<br />

Mutter Lana Barić<br />

Mirko Živko Anočić: Mirko<br />

Braco Bernard Tomić<br />

Jelena Ksenija Pajic<br />

Produktion Kinorama i HRT<br />

Vertrieb Kinorama<br />

Biografie Lukas Nola<br />

Lukas Nola wurde 1964 in Zagreb geboren. Er<br />

startete seine <strong>Film</strong>karriere mit TV-<strong>Film</strong>en bereits<br />

in den frühen 1990er Jahren. 2003 schloss er sein<br />

Regie-Studium an der Academy of Dramatic Art<br />

in Zagreb ab. Heute ist Nola sowohl als Autor als<br />

auch als Regisseur international anerkannt. Bei den<br />

<strong>Film</strong>festspielen in Pula konnte er mit seinen <strong>Film</strong>en<br />

Each Time We Part Away, Russian Meat, Celestial Body<br />

und Alone, für die er auch die Drehbücher schrieb,<br />

zahlreiche Golden Arena Awards gewinnen. Der <strong>Film</strong>emacher<br />

arbeitet auch als Dozent an der Zagreb<br />

Academy of Dramatic Art.<br />

<strong>Film</strong>ografie Lukas Nola (Auswahl)<br />

2013 Hush<br />

2007 True Miracle<br />

2001 Alone<br />

2000 Celestial Body<br />

1997 Russian Meat<br />

1994 Each Time We Part Away<br />

58 Spielfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 59


Spielfilm-Wettbewerb 61<br />

Tomasz Raczek<br />

Ein Roadmovie russischer Art. Anja wird zu Unrecht<br />

der Besitz von Drogen vorgeworfen. Blitzschnell<br />

wird sie zur Outsiderin. Um der ungerechten<br />

Rechtsstrafe zu entkommen, versteckt sie sich zuerst<br />

im Waisenhaus, um sich dann auf den langen<br />

Weg nach Kasachstan zu begeben, wo sie laut Versprechen<br />

einer Freundin ein warmes und liebvolles<br />

Zuhause finden kann. Aber der Weg ist sehr lang,<br />

gefährlich und garantiert das Erreichen des Zieles<br />

nicht. Nebenbei beobachten wir Russland, das<br />

wir aus den Fernsehnachrichten so nicht kennen.<br />

A road movie in Russian style. Anja is unjustly accused<br />

of drug possession. In the blink of an eye,<br />

she becomes an outsider. To escape her unjust<br />

punishment, she first hides in the orphanage,<br />

and then sets out towards Kazakhstan, where a<br />

friend promised her that she could find a warm<br />

and loving home. But the way is long and perilous<br />

and there is no guarantee that she will reach<br />

her goal. In the course of the story, we get to<br />

see Russia in a way we do not see in the news.<br />

I WON’T COME BACK<br />

Ya ne vernus<br />

Anya, eine sehr erfolgreiche und zugleich recht verschlossene Studentin, gerät durch einen Freund in Schwierigkeiten<br />

und sieht sich plötzlich auf der Flucht vor der Polizei. Da sie nicht nur hübsch, sondern auch sehr jung<br />

aussieht, kommt sie in einem Waisenhaus unter. Dort trifft sie auf das frühreife und elternlose Mädchen Christine,<br />

das nach dem Rest ihrer Familie suchen will. Christine scheint Anya zumindest für den Moment Hoffnung in ihrer<br />

verzweifelten Lage zu geben. Gemeinsam begibt sich das ungleiche Paar per Anhalter auf eine erschütternde<br />

und unvorhersehbare Odyssee quer durch ein oftmals bedrohlich wirkendes Russland. Das Ziel ist Kasachstan,<br />

wo angeblich Christines Großmutter lebt. Die Reise wird für beide Protagonisten zum Wendepunkt ihres Lebens.<br />

Ilmar Raags neuester <strong>Film</strong> basiert eigentlich auf einem Theaterstück. Er handelt vom puren Überleben, vom<br />

Zwang, schnell erwachsen zu werden, von Familienwerten sowie von Freundschaft... und davon, wie sinnvoll<br />

es ist, sich auf andere Menschen einzulassen. In der internationalen Koproduktion kontrastieren weite, schöne<br />

Landschaften mit der direkten emotionalen Dynamik, die zwischen den beiden hervorragend gespielten Hauptcharakteren<br />

herrscht. Ein ergreifendes Drama, das einen auch noch lange nach dem Abspann nicht loslässt.<br />

Anya, a highly successful, yet very withdrawn university student, gets into trouble because of a friend<br />

and suddenly finds herself on the run from the police. Since she is not only pretty but also looks very<br />

young, she manages to hide in an orphanage where she meets Christine, an early-maturing orphaned<br />

girl who wants to find the rest of her family. Christine seems to give Anya hope in her desperate situation,<br />

at least for the moment. Together the ill-matched couple embarks on a heartbreaking and unpredictable<br />

hitchhiking odyssey across Russia that often looks threatening to them. They are heading for Kazakhstan,<br />

the alleged home of Christine's grandmother. For both protagonists, the trip will finally become<br />

the turning-point in their lives. Ilmar Raag's latest film is actually based on a stage play. It is about mere<br />

surviving, about the necessity to grow up quickly, about family values and friendship... and about how<br />

much sense it makes to get involved with other people. In this international co-production, the beautiful<br />

wide landscapes are in contrast with the dynamic emotional interaction prevailing between the<br />

two leading characters. A moving drama that will stay with you long after the final credits have rolled.<br />

Spielfilm. Russland / Estland / Finnland /<br />

Weißrussland / Kasachstan <strong>2014</strong><br />

Sprache Russisch mit engl. UT<br />

Länge 109 min.<br />

Format Blu-ray<br />

Farbe<br />

Regie Ilmar Raag<br />

Drehbuch Jaroslava Pulinovich<br />

Kamera Tuomo Hutri<br />

Schnitt Tambet Tasuja<br />

Ton Lev Ezhov<br />

Musik Panu Aaltio<br />

Szenenbild Anastasia Karimulina<br />

Kostüme Natalia Sokolova<br />

Maske Galina Ponomareva<br />

Produzenten Natalia Drozd, Sergey Selyanov<br />

Koproduzenten Riina Sildos, Aleksi Bardy,<br />

Oleg Silvanovich, Viktoria Shamlikashvili<br />

Darsteller<br />

Anya Polina Pushkaruk<br />

Kristina Victoria Lobacheva<br />

Andrey Lyutsius Andrey Astrakhantsev<br />

Dima Morozov Sergey Yatsenyuk<br />

Natalia Ivanovna Olga Belinskaja<br />

Großmutter Galina Mochalova<br />

Produktion CTB <strong>Film</strong> Company<br />

Vertrieb/Kontakt Visit <strong>Film</strong>s<br />

Biografie Ilmar Raag<br />

Der 1968 in Estland geborenen Regisseur und Drehbuchautor<br />

Ilmar Raag studierte an der Universität von<br />

Tartz und später an der Ohio University in den USA.<br />

Nach jahrelanger und erfolgreicher Tätigkeit für das<br />

öffentlich-rechtliche Fernsehen konzentriert er sich<br />

seit 2007 voll auf seine Karriere als <strong>Film</strong>emacher. Sein<br />

Spielfilm The Class ist mit 25 Auszeichnungen und über<br />

70 <strong>Festival</strong> Einladungen der bis heute erfolgreichste<br />

estnische <strong>Film</strong>. Auch Love is Blind wurde bereits auf diversen<br />

<strong>Festival</strong>s gezeigt und prämiert, wie zum Beispiel<br />

mit dem Publikumspreis des Arras <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> 2013 in<br />

Frankreich.<br />

<strong>Film</strong>ografie Ilmar Raag (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> I Won’t Come Back<br />

2013 Love is Blind<br />

2012 A Lady in Paris<br />

2007 The Class<br />

60 Spielfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 61


Spielfilm-Wettbewerb 63<br />

Tomasz Raczek<br />

Balkanische Auffassung der Marketingkraft, die<br />

vielleicht im Stande ist, das von Gott und der<br />

Menschen vergessene Dorf ins Scheinwerferlicht<br />

zu rücken. Vielleicht. Verrückte Ideen machen aus<br />

Manchen Millionäre, aus anderen Don Quijotes. In<br />

der abwechselnd lebhaften und bedrückenden<br />

Groteske mischen sich die Stimmungen und Besessenheiten<br />

der Welt um die Jahrtausendwende.<br />

Es herrscht der Glaube an die magische Fähigkeit<br />

des großen Idols, Wunder bewirken zu können<br />

– Michael Jackson scheint hier fast der Gott des<br />

Glücks und des Wohlstands zu sein. Man spürt auch<br />

rechts-nationale Obsessionen der Macho-Männer,<br />

die an Bedeutung verloren haben. Hier ist der<br />

Teufel am Werk. Und der Gott lebt nicht mehr…<br />

The Balkan perception of the power of marketing<br />

that might just blast a village forgotten by God<br />

and the world into the spotlight. Might. Crazy<br />

ideas make some people millionaires, other Don<br />

Quixotes. This story that switches between hilariousness<br />

and gloom is a mixture of all the moods<br />

and obsessions of the world at the turn of the<br />

century. There is a belief in the great idol’s magical<br />

power to work miracles - Michael Jackson<br />

almost seems to be the god of luck and prosperity.<br />

We also feel the nationalist obsessions of the<br />

macho men, who have lost their importance. This<br />

is the Devil’s work. And God no longer lives…<br />

MONUMENT TO<br />

MICHAEL JACKSON<br />

Spomenik Majklu Džeksonu<br />

In einer sterbenden serbischen Stadt wird ein altes, noch aus der kommunistischen Ära stammendes Denkmal<br />

abgerissen. Marko, ein Friseur und Tagträumer, der kurz vor der Scheidung von Ljubinka steht, setzt sich in den<br />

Kopf, mit einer aberwitzigen Idee die von ihm enttäuschte große Liebe seines Lebens zurückgewinnen und die<br />

Zukunft der Stadt zu retten: Wo das kommunistische Denkmal stand, möchte er eine Statue von Michael Jackson<br />

aufstellen und überzeugt seine Freunde, ihm dabei zu helfen. Aber der Bürgermeister hat andere Pläne und bedient<br />

sich einer gewaltbereiten nationalistischen Bewegung, um Markos Traum zu vereiteln. In seiner Verzweiflung<br />

fälscht der einen Brief: Der große Michael Jackson kündigt darin an, höchstpersönlich zur Einweihung des<br />

Denkmals zu kommen. Marko kann mit dieser Finte den Bürgermeister und alle anderen auf seine Seite ziehen.<br />

Die Stadt scheint aufzuleben, die Bewohner schauen plötzlich hoffnungsfroh in die Zukunft und der Friseur kann<br />

sogar Ljubinkas Herz zurückerobern. Als der große Tag der Einweihung kommt, passiert allerdings eine Katastrophe:<br />

Die Nachricht von Michael Jacksons Tod erreicht die Stadt. Eine ebenso herzliche wie bittersüße dunkle Komödie,<br />

zugleich eine Art bizarrer Balkan Western. Beste Unterhaltung und beste Qualität für ein breites Publikum.<br />

In a dying Serbian town, an old monument dating back to the Communist era is pulled down. Marko, a hairdresser<br />

and daydreamer, who is about to be divorced from Ljubinka, comes up with a mind-blowing idea to<br />

win back the love of his life who is severely disappointed in him, and at the same time ensure the future of his<br />

hometown: in place of the Communist monument, he wants to raise a statue of Michael Jackson and brings<br />

his friends to help him. However, the town's mayor has his own plans and responds with a gang of racist<br />

thugs bent on shattering Marko's dream. Desperate, the latter produces a forged letter in which the great Michael<br />

Jackson himself announces his intention to come to the inauguration of the monument. With this trick,<br />

Marko succeeds in winning over the mayor and everybody else. The town seems to come to life again; all of a<br />

sudden, its inhabitants look into the future optimistically again, and the hairdresser even manages to win back<br />

Ljubinka's heart. However, on the day of the great inauguration, disaster strikes: the town is hit by the news<br />

of Michael Jackson's death. A black comedy that is both heart-warming and bitter-sweet, and at the same<br />

time some kind of weird Balkan Western movie. Great entertainment of superior quality for a broad public.<br />

Spielfilm. Serbien / Deutschland / Mazendonien /<br />

Kroatien <strong>2014</strong><br />

Sprache Englisch, Serbisch mit engl. UT<br />

Länge 95 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Darko Lungulov<br />

Drehbuch Darko Lungulov<br />

Kamera Mathias Schöningh<br />

Schnitt Dejan Urošević<br />

Musik Dejan Pejović<br />

Sound Design Hrvoje Štefotić<br />

Ton Suzana Perić<br />

Szenenbild Kiril Spaseski<br />

Kostüm Zora Mojsilović-Popović<br />

Produzenten Snežana Penev, Darko Lungulov,<br />

Mike Downey<br />

Koproduzenten Felix Eisele, Katja Siegel, Julia<br />

Kleinhenz, Bernhard Stegmann, Ognen Antov, Aneta<br />

Lesnikovska, Boris Matić<br />

Darsteller<br />

Marko Boris Milivojević<br />

Ljubinka Nataša Tapušković<br />

Dusan Dragan Bjelogrlić<br />

Doki Toni Mihajlovski<br />

Dragan Branislav Trifunović<br />

Darinka Mirjana Karanović<br />

Produktion This and That, Papa <strong>Film</strong>s, AV MEDIEN<br />

PENROSE, Dream Factory, AKA <strong>Film</strong>, Propeler <strong>Film</strong><br />

Vertrieb/Kontakt <strong>Film</strong>s Boutique<br />

Biografie Darko Lungulov<br />

Der serbische Regisseur und Drehbuchautor Darko<br />

Lungulov, geboren 1963, zog Anfang der 1990er Jahre<br />

in die USA, wo er am City College of New York <strong>Film</strong> &<br />

Videoproduktion studierte. Sein erster Spielfilm Here<br />

& There wurde von den Kritikern hochgelobt und gewann<br />

bei seiner Premiere auf dem Tribeca <strong>Festival</strong> in<br />

New York einen begehrten Preis. Die dunkle Komödie<br />

Monument to Michael Jackson ist Lungulovs zweiter<br />

Spielfilm und feierte im Juli <strong>2014</strong> beim Karlovy Vary<br />

International <strong>Festival</strong> seine Premiere.<br />

<strong>Film</strong>ografie Darko Lungulov (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Equals<br />

<strong>2014</strong> Monument to Michael Jackson<br />

2009 Here & There<br />

2004 Escape<br />

62 Spielfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 63


Spielfilm-Wettbewerb 65<br />

Tomasz Raczek<br />

Die Welt der Roma kann bunt und musikalisch<br />

geprägt sein, ist aber oft auch grau – grau vom<br />

Staub der zurückgelegten Kilometer –, grauenvoll<br />

und einsam, weil immer am Rande einer Gesellschaft<br />

aufgebaut. Es ist schwierig, in dieser Welt zu<br />

leben und noch schwieriger, ihr zu entkommen.<br />

Besonders wenn man eine sensible Seele eines<br />

Dichters hat. Papusza ist der Künstlername der hervorragenden<br />

Roma-Dichterin, Bronisława Wajs, die<br />

gegen ihren Willen durch den polnischen Dichter<br />

Jerzy Ficowski zum Star der Hochkultur wurde.<br />

Ohne Einwilligung und Akzeptanz der Gemeindeältesten.<br />

Und ohne Recht, sich darüber zu freuen.<br />

The world of the Gypsies can be colourful and<br />

filled with music, but it is often grey - grey from<br />

the dust of the miles they put behind them - terrible<br />

and lonely, always on the fringes of society.<br />

It is hard to live in that world and even harder<br />

to escape from it. Especially when you have the<br />

tender soul of a poet. Papusza is the pseudonym<br />

of the excellent Roma poet Bronisława Wajs who<br />

became a star in high cultural circles against her<br />

will, thanks to Polish poet Jerzy Ficowski. Without<br />

the consent or blessing of the village elders.<br />

And without a right to be happy about it.<br />

PAPUSZA<br />

Bronisława Wajs sah sich als Romni die längste Zeit ihres Lebens mit Vorurteilen und gesellschaftlichen Zwängen<br />

der polnischen Gesellschaft konfrontiert. Und litt zudem darunter, dass sie es als Frau auch innerhalb ihres<br />

Clans von Kindheit an nicht leicht hatte. So wollte sie zwar, durfte aber nicht zur Schule gehen. Um ihre Gedichte<br />

verfassen zu können, bringt sie sich das Lesen und Schreiben selbst bei. Gefangen in einer arrangierten<br />

Ehe, trifft sie 1949 auf den polnischen Literaten und Wissenschaftler Jerzy Ficowski. Der erkennt ihre große<br />

Begabung und publiziert ihre Werke in der Originalsprache und zudem in polnischer Übersetzung. Mit dem<br />

künstlerischen Weg, den Papusza (Puppe auf Romani) einschlägt, stellt sie das traditionelle Rollenbild der Frau<br />

in der Roma Community in Frage, weshalb sie von ihrer eigenen Familie geächtet und aus ihrer ethnischen<br />

Gruppe ausgeschlossen wird. Der <strong>Film</strong> erzählt in bestechender Schwarz-Weiß-Ästhetik die wahre Geschichte<br />

des tragischen Schicksals der ersten und einzigen weiblichen Roma-Dichterin. Getragen von mitreißender traditioneller<br />

Musik und hervorragenden Dialogen in Romani, versteht sich der <strong>Film</strong> auch als ein Versuch, ein wenig<br />

von der Kultur der Roma zu vermitteln und der Volksgruppe damit ein Stück ihrer Würde zurückzugeben.<br />

Bronisława Wajs, a Romani, has been confronted with prejudices and social restraints within the Polish society<br />

most of her life. Besides, from childhood on, she has always had struggles within her clan because of the mere<br />

fact that she was a woman: she was not allowed to go to school, even though she badly wanted to. Thus, in order<br />

to be able to write her poems, she taught herself to read and write. In 1949, while trapped in an arranged marriage,<br />

she meets the Polish writer and scientist Jerzy Ficowski. He recognises her big talent and publishes her<br />

work not only in the original language, but also in Polish. By taking the artistic path, Papusza (which is Romani<br />

for doll and also Wajs’ Romani name) questions the traditional female role model within the Romani community<br />

and is thus ostracised by her own family and excluded from her ethnical group. By means of impressive<br />

black-and-white aesthetics, the movie tells the true story of the one and only Romani poetess’s tragic destiny.<br />

Supported by thrilling traditional music and outstanding dialogues in Romani, the movie further considers itself<br />

as an attempt to impart some of the Romani culture in order to restore a piece of the ethnic group’s dignity.<br />

Spielfilm. Polen 2013<br />

Sprache Polnisch, Romani mit engl. UT<br />

Länge 131 min.<br />

Format DCP<br />

Schwarz-Weiß<br />

Regie und Drehbuch Joanna Kos-Krauze,<br />

Krzysztof Krauze<br />

Schnitt Krzysztof Szpetmański<br />

Kamera Krzysztof Ptak, Wojciech Staroń<br />

Sound Mateusz Adamczyk, Jarosław Bajdowski,<br />

Sebastian Witkowski<br />

Musik Jan Kanty Pawluśkiewicz<br />

Produzent Lambros Ziotas<br />

Darsteller<br />

Papusza Jowita Budnik<br />

Jerzy Ficowski Antoni Pawlicki<br />

Dionizy Zbigniew Waleryś<br />

Czarnecki Artur Steranko<br />

Wanda Ficowska Joanna Niemirska<br />

Julian Tuwim Andrzej Walden<br />

Produktion Telewizja Polska S.A., Canal+ Polska &<br />

Studio <strong>Film</strong>owe, KADR, Argomedia sp. z o.o.<br />

Vertrieb/Kontakt New Europe <strong>Film</strong> Sales<br />

Biografie Joanna Kos-Krauze und Krzysztof Krauze<br />

Eines der kreativsten polnischen Regieduos sind Joanna<br />

Kos-Krauze (geboren 1972) und Krzysztof Krauze (Jahrgang<br />

1953). Joanna Kos-Krauze arbeitete ursprünglich<br />

für das Fernsehen, in der Werbebranche und als<br />

Dokumentarfilmerin. Krzysztof Krauze ist seit seinem<br />

Studium an der <strong>Film</strong>hochschule in Łódź als Regisseur,<br />

Drehbuchautor, Schauspieler und Produzent tätig. Die<br />

beiden blicken auf eine langjährige gemeinsame <strong>Film</strong>karriere<br />

zurück. Ihre Zusammenarbeit begann 1999 mit<br />

dem <strong>Film</strong> Debt, der jüngst zu einem der bedeutendsten<br />

polnischen <strong>Film</strong>e der letzten 20 Jahre gewählt wurde.<br />

Ihre Produktionen wurden nicht nur in ihrer Heimat<br />

mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, sondern gewannen<br />

auch viele internationale Preise.<br />

<strong>Film</strong>ografie Joanna Kos-Krauze und Krzysztof Krauze<br />

(Auswahl)<br />

2013 Papusza<br />

2006 Saviour Square<br />

2004 My Nikifor<br />

1999 Debt<br />

64 Spielfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 65


Spielfilm-Wettbewerb 67<br />

Tomasz Raczek<br />

Die rumänische Art, mit Informationen, die der<br />

kommunistische Sicherheitsdienst aufhebt, umzugehen.<br />

In einem Land, in dem sich Verwandte<br />

auf Grund der Securitate gegenseitig verraten und<br />

anklagen, gibt es für positive Überraschungen<br />

keinen Spielraum. Tavi Ionescu ist ein netter, aber<br />

ein wenig unreifer Mann unter vierzig. Er hat die<br />

Büchse der Pandora geöffnet und muss jetzt mit<br />

den Konsequenzen klar kommen. Er kann sowohl<br />

jemanden verlieren als auch jemanden finden. Alles<br />

hängt davon ab, ob er rechtzeitig erwachsen wird.<br />

The Romanian way of dealing with information<br />

collected by the communist intelligence service.<br />

In a country where close relatives betray and<br />

accuse each other before the Securitate, there<br />

is no room for positive surprises. Tavi Ionescu is<br />

a nice, but somewhat immature man in his thirties.<br />

He has opened Pandora’s box and must<br />

now deal with the consequences. He can lose<br />

someone, as well as find someone. Everything<br />

depends on whether he will grow up in time.<br />

ROXANNE<br />

Zwanzig Jahre nach der rumänischen Revolution erfährt der Kleinunternehmer Tavi aus seiner Geheimdienstakte,<br />

dass er womöglich Vater ist. Seine Freundin Roxana soll laut Securitate-Angaben ein paar Monate nach ihrer<br />

Trennung einen Sohn namens Viktor entbunden haben. Um Gewissheit zu erlangen, beginnt der nette, aber<br />

unreife Enddreißiger, eigene Nachforschungen anzustellen. Aber tatsächlich passiert das Gegenteil: Im Verlauf<br />

der Zeit kommen immer mehr komplizierte und hässliche Wahrheiten ans Licht, Wahrheiten, die sein Leben<br />

und das seines engsten Umfelds zunehmend auf den Kopf stellen. Zum ersten Mal in seinem Leben muss er<br />

wirklich reife und gewichtige Entscheidungen treffen. Roxanne, das Spielfilmdebüt von Valentin Hotea, ist eine<br />

Geschichte über Freundschaft, Verrat und Mut. Auf persönlichen Erfahrungen des Regisseurs beruhend, handelt<br />

sie aber auch davon, welche Folgen Fehler der Vergangenheit für das gegenwärtige Leben und sogar auf das<br />

künftiger Generationen zeitigen können. Nicht zuletzt wird zudem die Frage gestellt, wie man mit Wahrheiten<br />

umgehen soll, die Böses anrichten und wie sehr das Politische das Private beeinflussen kann. Ein realistisch<br />

inszeniertes und schnörkelloses Politdrama, das zuletzt im Hauptwettbewerb von Locarno zu sehen war.<br />

Twenty years after the Romanian Revolution, Tavi, a small business owner in his late thirties, manages to read<br />

his secret service file and finds out about a potential son he never knew of. His ex-girlfriend Roxana supposedly<br />

gave birth to a son named Viktor a few months after the couple’s break-up. To get closure eventually, nice but<br />

slightly immature Tavi starts his own investigations. However, as things go further, he discovers more and more<br />

complicated facts about the past and finally gets to know the ugly truth that not only turns his life upside down,<br />

but also the lives of his closest family and friends. For the first time in his life he has to make mature and significant<br />

decisions like an adult. Roxanne, the feature film debut of Valentin Hotea, is a story about friendship, betrayal and<br />

courage. Based on the director’s personal experiences, this movie is about the effect mistakes from the past can<br />

have on one’s present life and even upon future generations. Last but not least, the questions arise how to avoid a<br />

truth that will do such harm and even ruin one’s life and what intense influence politics can have on private matters.<br />

A realistically staged and straight political drama that was last featured in the main competition of Locarno.<br />

Spielfilm. Rumänien / Ungarn 2013<br />

Sprache Rumänisch mit engl. UT<br />

Länge 98 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Valentin Hotea<br />

Drehbuch Ileana Muntean, Vali Hotea<br />

Kamera Alex Sterian RSC<br />

Schnitt Eugen Kelemen<br />

Ton Tamás Zányi<br />

Szenenbild Mălina Ionescu<br />

Kostüm Cireşica Cuciuc<br />

Maske Dana Roşeanu<br />

Produzenten Samaranda Sterian, Ada Solomon,<br />

Iona Drăghici<br />

Koproduzenten Emoke Vagasi, Gabi Antal<br />

Darsteller<br />

Tavi Şerban Pavlu<br />

Roxana Diana Dumbravă<br />

Sandu Mihai Călin<br />

Coca Valeria Seciu<br />

Crețu Adrian Văncică<br />

Oana Corina Moise<br />

Produktion Hi <strong>Film</strong><br />

Vertrieb/Kontakt <strong>Film</strong>s Boutique<br />

Biografie Valentin Hotea<br />

Valentin „Vali“ Hotea kam 1967 in Rumänien zur Welt.<br />

Nachdem er 1995 sein Studium an der <strong>Film</strong>- und Theaterakademie<br />

in Bukarest abgeschlossen hat, führte er<br />

bei einigen Kurzfilmen Regie, die weltweit bei verschiedenen<br />

<strong>Festival</strong>s reüssieren konnten. Die Produktionen<br />

The Big Adventure und The Lesson wurden jeweils sogar<br />

als beste Debütfilme ausgezeichnet. Nachdem er<br />

zu Beginn seiner Karriere vor allem bei Musikvideos,<br />

Werbespots und TV-Shows Regie geführt hat, arbeitete<br />

er schließlich als Drehbuchautor und Regisseur von<br />

Dokumentarfilmen und Fiktion-Serien für das rumänische<br />

Fernsehen.<br />

<strong>Film</strong>ografie Valentin Hotea (Auswahl)<br />

2013 Roxanne<br />

2009 Sailor’s Daughter<br />

1997 The Lesson<br />

1994 The Big Adventure<br />

66 Spielfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 67


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RechTsanwalT<br />

dokumentarfilmwettbewerb<br />

Documentary competition<br />

<strong>Film</strong>emacher müssen ihr eigenes persönliches Manifest schaffen: eine Weltsicht, einen<br />

persönlichen Stil und einen einzigartigen filmischen Blickwinkel für ihre Erzählweisen,<br />

so sagte es Peter Wintonick, der verstorbene kanadische Meister des Dokumentarfilms<br />

in seinem Credo, das starke, mutige und sinnvolle Dokumentarfilme unterstützt.<br />

Unsere Auswahl ist ein Ausdruck genau dieser Qualitäten. Alle <strong>Film</strong>e tragen einen klaren Fingerabdruck<br />

ihres jeweiligen Regisseurs. Sie wurden ohne Rücksicht auf persönliche Grenzen<br />

gedreht, manche von ihnen sogar ohne Grenzen zwischen fiktiven und dokumentarischen<br />

Elementen. Sie erforschen kreative Räume, um etwas Einmaliges und Neues zu erschaffen.<br />

Einige <strong>Film</strong>e, wie Velvet Terrorists von Peter Kerekes, Pelican in the Desert des Opern- und <strong>Film</strong>regisseurs<br />

Viesturs Kairišs oder Happily Ever After von Tatjana Božić, kennzeichnen sich durch<br />

innovative und fortschrittliche Erzählweisen. Dies sind sehr unterschiedliche <strong>Film</strong>e, doch sie<br />

öffnen alle jene Räume, die für Betrachtung und Selbstreflexion nötig sind. Die lettischen und<br />

kroatischen <strong>Film</strong>e weisen dabei eine besonders verblüffende Bildsprache auf, in der nicht einfach<br />

nur Bilder aufgenommen werden, sondern vielmehr Geschichten in ihren Bildern eingefangen<br />

und diese Geschichten damit interpretiert werden. Abgesehen von diesen filmtechnischen<br />

Besonderheiten spiegelt unsere Auswahl auch sehr stark die Realität um uns herum<br />

wider. Die <strong>Film</strong>e sind kühn, gradlinig und mutig. Der Dokumentarfilm The Term, realisiert von<br />

einem Team engagierter russischer <strong>Film</strong>emacher Pavel Kostomarov, Aleksei Pivovarov und<br />

Alexandr Rastorguev reflektiert die heutige Geisteshaltung der russischen Bürger. Die Welt<br />

blickt derzeit gebannt auf Russland und die Handlungen seiner Politiker. Wohin führt uns<br />

alle dieser Weg? Vitaly Mansky, ein in der Ukraine geborener Großmeister des Dokumentarfilms,<br />

bereiste sieben Länder, angetrieben von der Idee, uns einen Blick auf die Lebensgemeinschaften<br />

entlang der Gasleitungen zu geben, die sich von Sibirien bis nach Westeuropa<br />

erstrecken. Wie verschieden sind wir? Oder besser, wie sehr ähneln wir uns? Auch im <strong>Film</strong><br />

PMR von Kristina Norman und Meelis Muhu geht es indirekt um Russland. Gezeigt wird die<br />

politische Lage in Transnistrien, einem Teil Moldawiens mit russischsprachiger Bevölkerung.<br />

Die meisten <strong>Film</strong>e in unserer Auswahl wurden wie dieser mit einer bestimmten Art<br />

von Charme, einer ausgeklügelten Ironie, sogar einer Leichtigkeit realisiert, ganz unabhängig<br />

von der Ernsthaftigkeit ihrer Themen und der Geschichten, die sie erzählen.<br />

Scandal von Elton Baxhaku und Eriona Çami ist schließlich ein couragierter<br />

Dokumentarfilm über die Lesben- und Schwulenbewegung in Albanien. Bei all<br />

diesen <strong>Film</strong>en ist bemerkenswert, wie es die Regisseure schaffen, zwei grundlegende<br />

Eigenschaften bewegter Bilder umzusetzen - Information und Emotion. Damit bieten<br />

wir jedem Besucher, sowie auch jedem der Regisseure, die Gelegenheit, seinen persönlichen<br />

Standpunkt zu den wichtigen Themen, die unsere Auswahl behandelt, zu beziehen.<br />

Rada Šešić<br />

Kuratorin für den Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Curator of the documentary competition<br />

<strong>Film</strong>makers must create their own personal manifesto: a world-view, an author’s style,<br />

a unique cinematic Point of View to his or her storytelling, said Peter Wintonick, the<br />

late Canadian documentary maestro in his author’s credo that supports strong, daring,<br />

meaningful documentaries. Our selection expresses these qualities exactly; all films<br />

have a strong filmmakers’ imprint. They are made without personal boundaries, some<br />

even without borders between fictional or documentary elements. They negotiate<br />

a creative space to deliver something unique and refreshing. Several films like Velvet<br />

Terrorists by Peter Kerekes or Pelican in the Desert by opera and film director Viesturs<br />

Kairišs, or Happily Ever After by Tatjana Božić, distinguish themselves by an innovative,<br />

forward-thinking approach to storytelling. These are very different films, but all three<br />

open up the space needed for contemplation and self reflection. The Latvian and Croatian<br />

films have a particularly intriguing cinematography that does not simply shoot<br />

images. It translates images into a story and interprets the story while doing so. Apart<br />

from these cinematic qualities, our selection very strongly depicts the reality around<br />

us; the films are quite bold, straightforward and bravely done. The documentary The<br />

Term by a Russian team of devoted documentary makers: Pavel Kostomaraov, Aleksei<br />

Pivovarov and Alexandr Rastorguev, reflects today’s state of mind of Russian citizens. All<br />

eyes are currently on Russia and the moves of its politicians. Where are we all heading?<br />

Vitaly Mansky, an Ukrainian-born documentary giant, travelled through seven countries<br />

driven by the idea to give us a closer look at the communities along the gas pipes that<br />

start in Siberia and head towards western Europe. How different are we? Or better to<br />

ponder on, how similar we actually are. Russia is also indirectly present in the film PMR<br />

by Kristina Norman and Meelis Muhu that depicts the political reality of Transnistria, a<br />

part of Moldova with a Russian speaking population. This one and most of our films<br />

in the selection are done with a specific charm, sophisticated irony, even lightness,<br />

no matter that the stories address serious topics. Scandal, by Elton Baxhaku and Eriona<br />

Çami, is a courageous documentary on the LGBT community in Albania. In all our<br />

films it is remarkable how makers succeeded to establish two important qualities of<br />

moving images – information and emotion. Therefore, each viewer, as well as the filmmaker,<br />

is offered to take a stand towards these relevant issues depicted in our selection.<br />

Dokumentarfilm-Wettbewerb 69


Dokumentarfilm-Wettbewerb 71<br />

Rada Šešić<br />

Dieser charmante und persönliche Essay, der seine<br />

Premiere in Rotterdam feierte, erforscht die<br />

Beständigkeit von Gefühlen und Beziehungen.<br />

Die Regisseurin macht sich auf intelligente und<br />

filmtechnisch ansprechende Art selbst zur Hauptdarstellerin.<br />

Beginnend bei ihrer aktuellen Beziehung,<br />

die in der Auflösung begriffen ist, reflektiert<br />

sie über ihre ehemaligen Partner, im Bestreben<br />

zu verstehen, wieso alle ihre großen Lieben der<br />

Vergangenheit angehören. Mit seiner Mischung<br />

aus persönlichen Archivaufnahmen, einem fröhlichen<br />

Begleitkommentar und seiner spezifischen<br />

filmischen Sprache, die Elemente von Fiktion und<br />

Dokumentation vereint, ist dies ein äußerst lustiger,<br />

fesselnder und unterhaltsamer Debütfilm.<br />

Having premiered in Rotterdam, this charming<br />

personal essay examines the endurance of emotions<br />

and relationships. The filmmaker makes herself<br />

the main character, doing so in an intelligent<br />

and cinematically exciting manner. Starting with<br />

her current relationship that is falling apart, she revisits<br />

her ex partners, seeking to understand why<br />

all her big loves are now in the past. With footage<br />

from her private archive, a lucid voice-over and a<br />

specific cinematic texture that blends elements<br />

of fiction and documentary, this debut is funny,<br />

compelling and entertaining at the same time.<br />

HAPPILY EVER AFTER<br />

Tatjana Božić befürchtet, dass die Beziehung zur großen Liebe ihres Lebens nicht mehr lange halten wird. Wieder<br />

einmal. Doch damit soll nun Schluss sein. Die <strong>Film</strong>emacherin begibt sich auf Spurensuche nach den Ursachen<br />

ihrer vermeintlichen Beziehungsunfähigkeit, um ihr gegenwärtiges Verhältnis zu retten. Um durch Gespräche<br />

ein Muster in den verunglückten Beziehungen ausfindig zu machen, spürt sie einen Lebensabschnittspartner<br />

nach dem anderen auf. Was gar nicht so einfach ist, wie sich herausstellt. Denn die romantische Zweisamkeit<br />

mit ihrer ersten Liebe Pavel aus Moskau ist etwa kaum vergleichbar mit dem selbstaufopfernden Verhältnis zum<br />

kroatischen Macho Vjeran. Auch die Trennungsgründe variieren. Oder sitzt die Wurzel allen Liebesübels am Ende<br />

vielleicht doch in der Kindheit? Ein lose gestricktes Gewebe aus Videotagebucheinträgen, Interviews mit Verflossenen<br />

und Home Movies aus Kinderjahren wird zur emotionalen Achterbahnfahrt durch Božić‘ Vergangenheit<br />

– mit Haltestellen in ganz Europa. Das Langfilmdebüt der gebürtigen Kroatin ist ein ebenso unverblümtes<br />

wie zugleich intimes und obendrein humorvolles Selbstporträt, das en passant blinde Flecken leidenschaftsgesteuerter<br />

Psychen erhellt und kulturelle Unterschiede in der Beziehungsführung und Rollenverteilung aufzeigt.<br />

Tatjana Božić is afraid that the relationship with the great love of her life might be over soon. Again. But enough is<br />

enough. In order to save her current love, the filmmaker starts out to search for the reasons that have caused her<br />

perceived incapacity to have a lasting relationship. She tracks down her temporary partners one after the other<br />

to talk with them and find a pattern in her unsuccessful relationships. As it turns out, this is not at all easy, for her<br />

first romantic love, with Pavel from Moscow, can hardly be compared with the self-sacrificing relationship she<br />

had with the Croatian macho Vjeran, for instance. The reasons for separating, too, were different in each case. Or<br />

can the root of all love troubles possibly be found in her childhood? A loosely arranged set of video diary entries,<br />

interviews with former lovers and home movies from childhood years turn into an emotional roller coaster ride<br />

through Božić's past – with stops across all of Europe. This full-length debut feature by Croatian-born Božić is a<br />

self-portrait which is as outspoken as it is intimate and funny; en passant it illuminates blind spots of passion-driven<br />

minds and shows cultural differences in the way in which relationships are maintained and roles are distributed.<br />

Dokumentarfilm. Kroatien / Niederlande <strong>2014</strong><br />

Sprache Englisch<br />

Länge 83 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Tatjana Božić<br />

Drehbuch Tatjana Božić, Alexander Goekjian<br />

Kamera Ton Peters<br />

Schnitt Boudewijn Koole<br />

Musik Alex Simu<br />

Ton Dennis Kersten<br />

Produzenten Boudewijn Koole, Iris Lammertsma<br />

Zelovic Productions (NL)<br />

Produktion JvdW film, IKON, Factum,<br />

Zelovic Productions<br />

Kontakt/Vertrieb Witfilm<br />

Biografie Tatjana Božić<br />

Tatjana Božić wurde 1971 im heutigen Kroatien<br />

geboren. Sie hat in Russland Fernsehjournalismus<br />

und Dokumentarfilm sowie an der London School<br />

of Economics mit dem Fokus auf Menschenrechte<br />

studiert. Nachdem sie vorübergehend für die BBC<br />

gearbeitet hat, drehte sie zahlreiche und teilweise<br />

im kroatischen Nationalfernsehen verbotene<br />

Dokumentarfilme, in deren Mittelpunkt die Zivilgesellschaft<br />

und das Schicksal kroatischer Frauen<br />

standen. 1999 gründete Božić zudem in Zagreb die<br />

Non-Profit-Produktionsfirma Fade In.<br />

<strong>Film</strong>ografie Tatjana Božić (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Happily Ever After<br />

2002 Dear Suz<br />

2001 Distorted Reflections<br />

1999 Just About Oasis<br />

70 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 71


Dokumentarfilm-Wettbewerb 73<br />

Rada Šešić<br />

Dies ist mit Sicherheit eine der einprägsamsten<br />

Dokumentationen dieser Saison. Der lettische <strong>Film</strong>und<br />

Opernregisseur Kairišs Viesturs zeigt eine mythische<br />

Welt am östlichsten Zipfel der EU, genannt<br />

Lettgallen. Die großartige Kameraarbeit von Gints<br />

Bērziņš erzeugt eine metaphysische Dimension, in<br />

der dieses Land gezeigt wird; eine Wüste, gleichzeitig<br />

aber ein faszinierendes Reservat uralter Kulturen,<br />

Tierarten und Musik. Bedächtig, mit einem großartigen<br />

Sound und der ausgeklügelten <strong>Film</strong>sprache<br />

seines Regisseurs, führt dieser Dokumentarfilm<br />

das Publikum auf eine Reise zu unbekannten Orten,<br />

erstaunlich und voller spirituellen Reichtums.<br />

This is certainly one of the most memorable<br />

documentaries of this season. Latvian film and<br />

opera director Kairišs Viesturs portrays the mythical<br />

world at the most eastern point of the EU<br />

border called Latgale. A metaphysical dimension<br />

is evoked by the brilliant camera work of Gints<br />

Bērziņš, depicting the amazing land that seems<br />

like a desert, but also an intriguing reservation<br />

of ancient cultures, species and music. Slow-paced,<br />

with great sound and the sophisticated film<br />

language of its director, this documentary takes<br />

the audience on a journey to lesser known<br />

spaces, spiritually rich and visually remarkable.<br />

PELICAN IN THE DESERT<br />

Pelikāns tuksnesī<br />

Der in eindrucksvollen Bildern erzählte Dokumentarfilm führt in die Region Lettgallen an den östlichen Rand<br />

der Europäischen Union. Der Regisseur Viesturs Kairišs porträtiert die Bewohner eines Dorfes in Lettland und<br />

ihren stark von religiösen Riten, Armut und Provinzialismus geprägten einzigartigen Alltag. Ob Marienprozession,<br />

Sonntagsmesse oder Totenmahl: die Menschen in seinem <strong>Film</strong>, aus ihrer ursprünglichen Heimat geflohene<br />

russisch-orthodoxe Christen, wirken stets irgendwie abwesend, in sich gekehrt und sogar in Gesellschaft einsam.<br />

Nämlich „einsam wie ein Pelikan in der Wüste“. Der Titel des Dokumentarfilms verweist dabei auf ein Bild einer<br />

jüdischen Legende, der zufolge ein Pelikan mit seinem eigenen Blut seine hungrigen Kinder ernährt. Apropos:<br />

Früher war die Bevölkerung in manchen Städten dieser Gegend bis zu 90 Prozent jüdisch. Kairišs wirft in seiner<br />

Produktion einen sehr persönlichen und gleichzeitig poetischen Blick auf die Landschaft, die Menschen und das<br />

Leben in seiner Heimat. Gleichzeitig eröffnet er dem Zuseher auch die Möglichkeit, den Alltag der dort lebenden<br />

Menschen mit der eigenen Lebenssituation sowie den eigenen Werten und Riten zu vergleichen. Vor allem aber ist<br />

Pelican in the Desert ein <strong>Film</strong> über das drohende Verschwinden einer ganzen Kultur beziehungsweise Zivilisation.<br />

This documentary with its striking images takes us to the region of Latgale at the eastern border of the<br />

European Union. Director Viesturs Kairišs portrays the inhabitants of a village in Latvia and their unique<br />

daily routine mostly shaped by religious rituals, poverty and parochialism. St. Mary's procession, Sunday<br />

mass or funeral banquet: the people in his film – Russian Orthodox Christians who had to flee their original<br />

homes – always appear somehow distant, introverted and lonely, even when in company. Or more<br />

exactly, “as lonely as a pelican in the desert”. The title of the documentary refers to a metaphor from<br />

a Jewish legend according to which a mother pelican feeds her hungry young with her own blood. Apropos:<br />

In former times, up to 90 per cent of the population in some towns of this region were Jewish. In<br />

his film, Kairišs takes a very personal and at the same time poetical look at the scenery, the people and<br />

the life in his home country. Simultaneously, he provides the audience with an opportunity to compare<br />

the everyday lives of the people living there with their own situation, their own values and rites. But above<br />

all, Pelican in the Desert is a film about the imminent disappearance of an entire culture or civilisation.<br />

Dokumentarfilm. Lettland <strong>2014</strong><br />

Sprache Lettisch, Russisch mit engl. UT<br />

Länge 70 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Stabliste<br />

Regie und Drehbuch Viesturs Kairišs<br />

Kamera Gints Bērziņš<br />

Ton Aleksandrs Vaicahovskis<br />

Schnitt Andra Lejniece-Dorsh<br />

Produzent Roberts Vinovskis<br />

Produktion Locomotive Productions<br />

Vertrieb/Kontakt Locomotive Productions,<br />

Zanda Dūdiņa<br />

Biografie Viesturs Kairišs<br />

Im Jahr 1971 in Riga geboren widmete sich Viesturs<br />

Kairišs nach seinem Studium der Theater- und <strong>Film</strong>regie<br />

an der Lettischen Kulturakademie sowohl der<br />

Bühne als auch dem <strong>Film</strong>. Sein Debüt als Opernregisseur<br />

hatte er 1999 mit Tschaikowskys Eugen<br />

Onegin, wofür er auch den Großen Musikpreis von<br />

Lettland erhielt. Es folgen zahlreiche prämierte und<br />

von der Kritik positiv aufgenommene Operninszenierungen<br />

wie etwa Wagners Ring der Nibelungen<br />

im Jahr 2007. Für sein Spielfilmdebüt Leaving by the<br />

Way erhielt Kairišs eine Auszeichnung für den besten<br />

lettischen <strong>Film</strong> 2001.<br />

<strong>Film</strong>ografie Viesturs Kairišs (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Pelican in the Desert<br />

2009 Lohengrin from Varka Crew<br />

2006 The Dark Deer<br />

2004 Romeo and Juliet<br />

2001 Leaving by the Way<br />

Grußwort Christof Papousek 73


Dokumentarfilm-Wettbewerb 75<br />

Rada Šešić<br />

Die russische Wirtschaft basiert größtenteils auf<br />

dem Export von Gas. Dieser poetische Dokumentarfilm<br />

beobachtet die Lebensgemeinschaften<br />

entlang dieser unglaublich langen Pipeline, die<br />

sich von Sibirien bis nach Westeuropa erstreckt.<br />

Der <strong>Film</strong>emacher führt uns in sieben europäische<br />

Länder, die alle durch dieses gigantische Projekt<br />

verbunden sind und zeigt unterschiedlichste Ansätze<br />

und Ideologien. Der bekannte Dokumentarfilme<br />

Vitaly Mansky fängt den Geist der Menschen<br />

entlang dieser Route ein und zeigt einige weniger<br />

bekannte Aspekte, indem er, einen manchmal<br />

durchaus ironischen, Einblick in versteckte Orte<br />

und unbekannte Seiten der Menschen gewährt.<br />

The Russian economy is largely based on the<br />

supply of gas to the rest of the world. This observational,<br />

poetic documentary focuses on the<br />

communities along this amazingly long pipeline<br />

that starts in Siberia and ends in Western Europe.<br />

Along the way, the filmmaker takes us to<br />

seven European countries connected by this gigantic<br />

project, unveiling various approaches to<br />

and ideologies of life. Capturing the spirit of the<br />

people living along this route, the well-known<br />

documentary maker Vitaly Mansky points out<br />

some less obvious sides, peeking, sometimes<br />

ironically, into places’ and people’s hidden sides.<br />

Pipeline<br />

Truba<br />

In einer Art faszinierender Expedition folgt der in der Ukraine geborene und in Moskau lebende Regisseur<br />

Vitaly Mansky der russischen Urengoi-Pomary-Uschhorod-Pipeline, die Gas aus dem eisigen Westsibirien<br />

bis in den Golf von Biscaya transportiert. Der in 104 Tagen und in sieben Ländern gedrehte, bildgewaltige<br />

Dokumentarfilm zeigt jene Menschen (und dazwischen immer wieder auch jene Tiere), die über, an oder<br />

neben der Trasse leben – und wie sie auf vielfältige Weise miteinander verbunden sind. Der Bogen reicht<br />

dabei von indigenen Rentierzüchtern bis zu orthodoxen Priestern, von Gorbatschow-kritischen Veteranen<br />

bis zu Putin-verehrenden Tuba-Bläsern, von marienanbetenden Polinnen über aufgebrachte Roma bis<br />

hin zu Karneval feiernden Kölnern. Mansky zeigt sie an den unterschiedlichsten Orten und in verschiedensten<br />

Situationen. Bei der Arbeit und beim Eisfischen, auf Hochzeitsfesten und bei Begräbnissen oder auf der<br />

Flucht. Obwohl er direkte Kommentare vermeidet, gerät die ebenso fesselnde wie scharfsinnige Dokumentation<br />

allein schon durch den gezeigten Gegensatz zwischen den unterschiedlichen Lebenswelten<br />

der Besitzenden und Besitzlosen auch zu einem politischen Statement. Mehrfach ausgezeichnet, unter anderem<br />

2013 beim Karlovy Vary International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm.<br />

On his fascinating expedition the director Vitaly Mansky, who was born in the Ukraine and lives in Moscow, follows<br />

the Russian Urengoy-Pomary-Uzhgorod pipeline that transports gasoline from the freezing cold of West Siberia to<br />

the Bay of Biscay. The visually stunning documentary, filmed over a period of 104 days in seven countries, portrays<br />

the people (and, once in a while, the animals) who live at, around or next to the pipeline route, and shows how everything<br />

is connected in manifold ways. The spectrum of different people not only covers reindeer breeders, orthodox<br />

priests, veterans critical of Gorbachev and Putin-loving musicians playing the tuba, but also Polish women praying<br />

to Virgin Mary, upset Romani people and Germans from Cologne celebrating carnival. Mansky illustrates them in<br />

different places and in a wide range of situations. At work, while ice fishing, at weddings and funeral ceremonies<br />

or on the run. Even though he tries to avoid direct commentaries, the captivating and keen-minded documentary<br />

almost turns into a political statement, if only because of the enormous contrast between the worlds of the people<br />

that have almost everything on the one hand, and those who have nothing on the other. The film was multiply<br />

awarded for the best documentary on several occasions, such as the Karlovy Vary International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.<br />

Dokumentarfilm. Russland / Tschechien /<br />

Deutschland 2013<br />

Sprache Russisch, Ukrainisch, Polnisch,<br />

Tschechisch, Deutsch mit engl. UT<br />

Länge 117 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie und Drehbuch Vitaly Mansky<br />

Kamera Alexandra Ivanova<br />

Schnitt Evgenie Izmalkov, Andrey Sirobaba,<br />

Andrey Paperniy<br />

Ton Dmitry Nazarov<br />

Produzenten Vitaly Mansky, Simone Baumann,<br />

Vít Klusák, Natalia Manskaya, Filip Remunda,<br />

Tereza Horská<br />

Produktion Vertov.Real Cinema, Czech Television,<br />

Hypermarket <strong>Film</strong>, Saxonia Entertainment<br />

Vertrieb/Kontakt Deckert Distribution<br />

Biografie Vitaly Mansky<br />

Der 1963 in Lemberg zur Welt gekommene Vitaly<br />

Mansky absolvierte das Gerassimow-Institut für<br />

Kinematographie in Moskau und gilt heute als einer<br />

der renommiertesten russischen Regisseure<br />

und Produzenten im Bereich Dokumentarfilm. Seit<br />

seinem Debüt 1988 hat er bei mehr als 30 <strong>Film</strong>en<br />

mitgewirkt, die weltweit auf <strong>Festival</strong>s gezeigt und<br />

ausgezeichnet wurden. Er ist außerdem Mitbegründer<br />

des russischen Nationalpreises Lavrovaya Vetv<br />

(Lorbeerzweig), mit dem die besten Dokumentarfilme<br />

des Landes ausgezeichnet werden und Vorsitzender<br />

des jährlichen Art Doc Fest in Moskau.<br />

<strong>Film</strong>ografie Vitaly Mansky (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> The Eternal Light<br />

2013 Pipeline<br />

2011 Motherland or Death<br />

2008 Virginity<br />

2002 Broadway: Black Sea<br />

74 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 75


Dokumentarfilm-Wettbewerb 77<br />

Rada Šešić<br />

Nicht jeder in Europa weiß, wo Transnistrien liegt.<br />

Als Teil der Republik Moldawien, des statistisch<br />

ärmsten Landes in Europa, hat es starke Abspaltungstendenzen<br />

und zeigt offen seine Neigung zu<br />

“Mütterchen” Russland. Mit einem eigenen Präsidenten,<br />

einer eigenen Währung und einer Armee<br />

erwarten die Bürger einen Aufschwung durch die<br />

Abspaltung, doch die Region wird von keinem<br />

Staat als Land anerkannt, nicht einmal von Russland<br />

selbst. Dieser <strong>Film</strong> beobachtet mit viel Humor<br />

und Charme die Präsidentenwahlen und die Hoffnungen<br />

des Spitzenkandidaten auf eine Wiederwahl.<br />

Dieser wird als Mann des Volkes präsentiert,<br />

der besonders den weiblichen Wählern nahe steht.<br />

Not all Europeans know where Transnistria is. A<br />

part of the Republic of Moldova, statistically the<br />

poorest European country, it has the tendency<br />

to separate, with Transnistria openly showing its<br />

incli-nation towards “mother” Russia. With their<br />

own president, currency and army, the citizens<br />

expect the separation to bring prosperity, but<br />

the region is not recognised by a single foreign<br />

nation, not even Russia. This observational, quite<br />

humorous and charmingly made film follows the<br />

presidential elec-tions and the reelection aspirations<br />

of the main candidate, picturing him as a<br />

man of the people, especially the female voters.<br />

PMR – In The State<br />

of Limbo<br />

PMR<br />

Transnistrien – oder wie die amtliche Eigenbezeichnung lautet, die Pridnestrowische Moldauische Republik (PMR)<br />

– ist ein von keinem anderen Land der Welt anerkannter Staat am Rande Europas. Seit vielen Jahren winkt hier der<br />

nach eigener Ansicht nach unersetzliche Präsident Igor Smirnow von den Tribünen der Hauptstadt seinem Volk zu.<br />

Unter seiner charismatischen Führung ist der Aufbau eines souveränen Staates auf den Ruinen der Sowjetunion<br />

und auf dem Boden der einstmals reichsten Industrieregion Moldawien mittlerweile praktisch gescheitert. Zwar<br />

gibt es eigene Grenzkontrollen, eine eigene Armee, eine eigene Währung und vieles mehr, was auch andere Staaten<br />

haben. In Wahrheit ist Transnitstrien aber alles andere als unabhängig, sondern völlig auf das Wohlwollen Russlands<br />

angewiesen. Vor Präsidentschaftswahlen tauchen üblicherweise auch oppositionelle Kandidaten mit ihren<br />

Plänen auf, wie man den auf Grund gelaufenen Kahn vielleicht doch noch flott kriegen könnte. Der Kampf um die<br />

Führung dieses unsichtbaren Landes wird dabei sehr schnell sehr emotional. Meelis Muhu und Kristina Norman<br />

ist mit ihrer politischen Farce ein sehr kurzweiliger, unterhaltsamer und hochaktueller Dokumentarfilm geglückt,<br />

der durchaus auch durch seinen Humor besticht – wenngleich einem das Lachen mitunter im Hals stecken bleibt.<br />

Transnistria – also known by the official self-appellation “Pridnestrovian Moldavian Republic” (PMR) - is<br />

a country on the edge of Europe, unrecognised by the rest of the word. For many years now Igor Smirnow,<br />

according to his own judgement the republic’s irreplaceable president, has been waving to his<br />

people from the capital’s stands. Under his charismatic leadership, the building of a sovereign state on<br />

the ruins of the USSR and in the once richest industrial region of Moldavia practically failed. Although<br />

Transnistria conducts own border controls and has an own army and currency, it is far from independent.<br />

In fact it entirely depends on Russia’s benevolence. Whenever there are presidential elections,<br />

usually oppositional candidates show up with plans on how to get the country running again. However,<br />

the fight over the leadership of this invisible country quickly becomes very emotional. Meelis Muhu<br />

and Kristina Norman were successful in making their political farce an entertaining and highly topical<br />

documentary that is quite captivating – even though now and then one chokes on one’s own laughter.<br />

Dokumentarfilm. Estland <strong>2014</strong><br />

Sprache Russisch mit engl. UT<br />

Länge 80 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie und Drehbuch Meelis Muhu,<br />

Kristina Norman<br />

Kamera Meelis Muhu<br />

Schnitt Meelis Muhu, Julia Tomberg<br />

Ton Kristina Norman<br />

Produzent Meelis Muhu<br />

Produktion In-Ruum<br />

Vertrieb/Kontakt Kristina Norman<br />

Biografie Meelis Muhu<br />

Meelis Muhu wurde 1972 in Estland geboren und<br />

schloss 1992 ein Wirtschaftsstudium sowie 1996 ein<br />

zweites Studium an der Pädagogischen Universität<br />

Tallinn ab. Danach arbeitete er beispielsweise für<br />

das Fernsehen und als Berater im Bereich <strong>Film</strong> und<br />

Kino im estnischen Ministerium für Kunst und Kultur.<br />

Heute ist er vor allem als Regisseur und Produzent<br />

von Dokumentarfilmen in Tallinn tätig.<br />

Biografie Kristina Norman<br />

Kristina Norman wurde 1979 in Estland geboren<br />

und studierte an der Kunstakademie in Tallinn. Sie<br />

arbeitet als Dokumentarfilmerin und zählt mittlerweile<br />

zu den international erfolgreichsten Künstlerinnen<br />

Estlands. Unter anderem war sie 2009 mit<br />

ihrem Projekt After-War auch die jüngste Vertreterin<br />

ihres Landes auf der Biennale in Venedig.<br />

<strong>Film</strong>ografie Meelis Muhu<br />

<strong>2014</strong> PMR<br />

2012 Counted Noses<br />

2008 Alyosha<br />

1999 Lurjus<br />

1995 Wikmani poisid<br />

<strong>Film</strong>ografie Kristina Norman<br />

<strong>2014</strong> PMR<br />

2011 A Monument To Please Everyone<br />

2006 The Pribalts<br />

76 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 77


Dokumentarfilm-Wettbewerb 79<br />

Rada Šešić<br />

Scandal ist der erste längere Dokumentarfilm über<br />

die LGBT-Bewegung in Albanien. Der Name selbst<br />

weist auf deren nie endenden Konflikt hin: Angst,<br />

Einsamkeit, Isolation (Albanisch “ska” - non, “ndal”<br />

- stop). Faszinierende Charaktere bekennen sich<br />

furchtlos zu ihrer Sexualität, erzählen leidenschaftlich<br />

ihre persönlichen Geschichten und reflektieren<br />

sowohl über ihren eigenen als auch den sozialen<br />

Konflikt. Aufregendes Archivmaterial, fesselnde<br />

Interviews und beobachtende Szenen zeigen die<br />

wichtigen Aspekte der LGBT-Bewegung in einer<br />

solch traditionellen Gesellschaft. Ein starker und<br />

wichtiger <strong>Film</strong> für diese Region, der auch einige<br />

ironische und amüsante Geschichten bereithält -<br />

wie ein Regenbogen, der die Sitzbänke vor dem<br />

Präsidentenpalast in Tirana in bunte Farben taucht.<br />

Scandal is the first ever long documentary about<br />

the LGBT movement in Albania. The title itself<br />

sug-gests its permanent struggle: fear, solitude,<br />

isolation (in Albanian Ska - non, Ndal - stop).<br />

Appealing characters fearlessly come out as gay,<br />

telling their personal stories compassionately<br />

while reflecting their individual and social struggle.<br />

Exciting archive material, compelling interviews<br />

and observation-al sequences reveal interesting<br />

aspects of the LGBT movement Albania’s<br />

traditional society. A strong and important film<br />

for this region, which also has some ironic and<br />

amusing stories, like a rainbow coloring the benches<br />

in front of the Presidential Palace of Tirana.<br />

Scandal<br />

SkaNdal<br />

Scandal ist der erste lange Dokumentarfilm über die LGBT*)-Bewegung in Albanien. Die höchst erstaunliche<br />

Geschichte handelt davon, wie es diese soziale und politische Bewegung in nur fünf Jahren geschafft hat,<br />

bis in das Herz der konservativen Gesellschaft vorzudringen. Sie erzählt von den Erfahrungen, deren ebenso<br />

intelligente wie mutige Gründer dieser Bewegung in dieser Zeit gemacht haben. Und von den Schicksalen<br />

und Erlebnissen der jungen Menschen, die hier erstmals völlig offen, mit ihren Namen und ohne Masken<br />

davon berichten, wie die Bewegung ihr Leben verändert hat. Man sieht die LGBT-Aktivistinnen und Aktivisten<br />

bei Partys und dabei, wie sie in sozialen Netzwerken kommunizieren, denen sie einen guten Teil ihres<br />

Erfolges verdanken. Und erfährt etwas über den Weg von ersten Maßnahmen wie dem Streichen der<br />

Bänke vor dem Präsidentenpalast in Tirana mit Regenbogenfarben bis hin zur Eröffnung einer internationalen<br />

Ausstellung zu diesem Thema im Nationalen Historischen Museum. Der <strong>Film</strong> ist aber zugleich auch<br />

eine Hommage an jene, die unter den Kommunisten aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden<br />

und ist eine klare Ermutigung für jene, die immer noch Angst haben sich zu outen. Und nicht zuletzt<br />

ist „Ska ndal”, zu Deutsch „Nicht aufhören“, natürlich auch das: eine klare Aufforderung zum Weitermachen.<br />

Scandal is the first long documentary about the LGBT social movement in Albania. The highly astonishing<br />

story shows how the social and political movement succeeded in entering the heart of the deeply conservative<br />

society in only five years. It tells the experiences gained by the intelligent and brave founders of the<br />

movement in the past years. It deals with the fate and stories of young people, reporting their experiences<br />

and how the movement affected their lives, for the first time in history without any masks and under their real<br />

names. The LGBT activists are shown at parties or while communicating in social networks, which they owe a<br />

big part of their success to. Viewers get to know the long path of LGBT actions from the beginning until now,<br />

such as painting the benches in front of the presidential palace in Tirana in the colours of the rainbow, or the<br />

opening of an international exhibition about the topic in the National Historical Museum. The film is not only<br />

a tribute to all the people who where persecuted because of their sexual orientation during the communist<br />

times, but a clear encouragement to all those who are still too afraid to out themselves. And last but, not<br />

least, "Ska ndal“, which means "Don’t stop“ in Albanian, is simply that: a definite call to carry on and continue.<br />

*) Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender<br />

Dokumentarfilm. Albanien <strong>2014</strong><br />

Sprache Albanisch, Englisch mit engl. UT<br />

Länge 64 min<br />

Format Full HD file<br />

Farbe<br />

Regie Elton Baxhaku, Eriona Çami<br />

Drehbuch Kristi Pinderi, Xheni Karaj<br />

Kamera Elton Baxhaku<br />

Schnitt Elton Baxhaku<br />

Sound Eriona Çami<br />

Musik Xheni Karaj<br />

Produzent Erjon Tela<br />

Produktion Chuchu production<br />

Vertrieb/Kontakt Elton Baxhaku<br />

Biografie Elton Baxhaku<br />

Nach dem Abschluss seines Studiums der Politikwissenschaft<br />

an der Universität Tirana wechselte Elton<br />

Baxhaku auf die <strong>Film</strong>- und Multimediaakademie<br />

Marubi, ebenfalls in Tirana. Dort ließ er sich zum<br />

Regisseur ausbilden. Für seine Kurzdokumentation<br />

Book wurde er 2012 beim Balkan Food and <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />

in Pogradec Albanien für die beste Dokumentation<br />

nominiert.<br />

Biografie Eriona Çami<br />

Eriona Cami studierte Rechtswissenschaften an der<br />

Universität von Tirana sowie Regie an der <strong>Film</strong>- und<br />

Multimediakademie Marubi. Seitdem führte sie<br />

bei insgesamt 21 Kurzfilmen Regie oder Co-Regie.<br />

Agustin war ihr bislang größter Erfolg.<br />

<strong>Film</strong>ografie Elton Baxhaku (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Scandal<br />

<strong>2014</strong> T.R.E.N<br />

<strong>2014</strong> Roma People in Albaniaî<br />

<strong>2014</strong> Protikî<br />

2013 100 years of Albanian Postî<br />

<strong>Film</strong>ografie Eriona Çami<br />

<strong>2014</strong> Scandal<br />

2013 100 Years of Albanian Post<br />

2013 Agustin<br />

78 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 79


Dokumentarfilm-Wettbewerb 81<br />

Dokumentarfilm. Russland / Estland <strong>2014</strong><br />

Sprache Russisch mit engl. UT<br />

Länge 83 min<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Rada Šešić<br />

Was passiert als nächstes? Die Welt blickt derzeit<br />

auf die Politik Russlands. Dieses enorme <strong>Film</strong>projekt<br />

zeigt die politische Realität Russlands und leistet<br />

einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der<br />

sozialpolitischen Wahrnehmung des russischen<br />

Volkes und seiner Einstellung zur Regierung und<br />

zeigt ein Bild der vielseitigen und starken Opposition.<br />

Dies ist einer der diesjährigen Pflichtfilme<br />

aus der europäischen Dokumentarfilmszene. Engagierte<br />

<strong>Film</strong>emacher haben über einen langen<br />

Zeitraum Material gesammelt, um diesen <strong>Film</strong><br />

über die Helden von heute und jene von morgen<br />

zu machen, die in der Opposition stehen<br />

und Alternativen anbieten, die für alle relevant<br />

sind. Dieser mit Leidenschaft gedrehte, beobachtende<br />

Dokumentarfilm ist gespickt mit dramatischen<br />

Sequenzen und lädt zum Nachdenken ein.<br />

This huge film project is a map of the political reality<br />

of Russia and is an amazing asset to understanding<br />

the sociopolitical awareness of the Russian<br />

people and their attitude towards the government,<br />

as well as Russia’s versatile and strong opposition.<br />

This is a must see film from this year’s European<br />

documentary scene. Dedicated filmmakers<br />

were daringly creating documentary bulletins for<br />

a long period, capturing today’s heroes and those<br />

of tomorrow, the ones in opposition, proposing<br />

alternatives relevant for all. This passionately done,<br />

observational documentary is full of dramatic sequences<br />

and leaves also space for contemplation.<br />

the Term<br />

Srok<br />

The Term gibt einen Einblick in das Leben führender Oppositioneller in Putins Russland, und zwar wie es sich vor<br />

dem Konflikt mit der Ukraine gestaltete. Im Mittelpunkt stehen Alexei Navalny, der es vom Anti-Korruptions-Blogger<br />

bis zum Präsidentschaftskandidaten schaffte, Ksenia Sobchak, ein TV-Sternchen und Putins Patentochter, die<br />

sich schließlich der Opposition zuwandte sowie deren Freund, der Liberale Ilya Yashin, der linksradikale Politiker<br />

Sergei Udaltsov und schließlich die Mitglieder der mittlerweile weltbekannten Punkband Pussy Riot. Die Kamera<br />

beobachtet die Protagonisten bei Protestkundgebungen und im Gerichtssaal, auf den Straßen von Paris und<br />

bei der Arbeit im Büro in Moskau, im Arrestantenwagen, auf Partys und in Cafés. The Term, ursprünglich eine Art<br />

Cross-Media-Online-Projekt und der wohl meistdiskutierte Dokumentarfilm des Landes, ist eine Geschichte über<br />

den Kampf für Gerechtigkeit und eine bessere Welt. Sie erzählt davon, wie Widerstand – hier gegen den Kreml –<br />

zum Sinn des Lebens werden kann. Der durchaus bissige <strong>Film</strong> folgt weniger der historisch korrekten Chronologie<br />

der Ereignisse als der Entwicklung der Innenwelt der gezeigten Oppositionellen. Obwohl die drei Regisseure<br />

sehr genau beobachten, lassen sie dem Zuseher stets die Möglichkeit, eigene Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />

The Term allows a glimpse into the lives of leading opposition members in Putin’s Russia before the Ukraine<br />

conflict. The film focuses on Alexei Navalny, who started out as an anti-corruption blogger and ended<br />

up as a presidential candidate, Ksenia Sobchak, a TV starlet and Putin’s goddaughter who turned<br />

to the opposition, liberal Ilya Yashin, left-radical politician Sergei Udaltsov and the members of the<br />

world famous punk rock band Pussy Riot. The camera follows the protagonists to protests and court<br />

rooms, on the streets of Paris, during office work in Moscow, in police cars, on parties and in cafes. The<br />

Term, originally a cross-media online project and the country’s most discussed film, is a story about the<br />

fight for justice and a better world. It shows how resistance – in this case against the Kremlin – can become<br />

the meaning of life. This cynical film does not follow the historically accurate chronology of events,<br />

but rather shows the development inside the members of the opposition. Although the three directors<br />

observe very accurately, they still leave enough room for the audience to draw their own conclusions.<br />

Regie Aleksei Pivovarov, Pavel Kostomarov,<br />

Aleksandr Rastorguev<br />

Drehbuch Alexei Pivovarov<br />

Kamera und Schnitt Elena Khoreva, Pavel Kostomarov,<br />

Dmitry Kubasov, Kirill Kulagin, Maxim Pakhomov,<br />

Aleksandr Rastorguev, Sofia Rodkevich, Irina Shatalova<br />

Ton Georgy Yermolenko<br />

Produzenten Alexei Pivovarov, Sarkis Orbelyan, Pavel<br />

Kostomarov, Alexandr Rastorguev, Elena Svetikova<br />

Koproduzenten Maria Gavrilova, Max Tuula<br />

Produktion LLC Aviator Production<br />

Vertrieb/Kontakt Marx <strong>Film</strong><br />

Biografie Alexei Pivovarov, Pavel Kostomarov und<br />

Aleksandr Rastorguev<br />

Der 1974 in Moskau geborene Journalist und Dokumentarfilmer<br />

Alexei Pivovarov schrieb und produzierte nach<br />

einer langjährigen Tätigkeit beim größten unabhängigen<br />

russischen Fernsehsender NTV zahlreiche Doku-Dramen<br />

über den Zweiten Weltkrieg, die sich stark von der offiziellen<br />

sowjetischen Geschichtsauffassung distanzierten.<br />

Auch der in Südrussland geborene Alexandr Rastorguev,<br />

der an der Theaterschule in Sankt Petersburg promovierte,<br />

arbeitete eine Zeit lang für NTV. Seine Dokumentarfilme<br />

wurden bei verschiedenen internationalen <strong>Film</strong>festivals<br />

gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. 2011 und 2012<br />

drehte Rastorguev zwei <strong>Film</strong>e mit dem 1975 in Moskau<br />

geborenen Pavel Kostomarov. Der vor allem als Regisseur<br />

und Kameramann arbeitende Kostomarov wurde unter<br />

anderem 2010 auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären<br />

für seine Kameraarbeit bei dem <strong>Film</strong> Mein Sommer mit<br />

Sergej ausgezeichnet.<br />

<strong>Film</strong>ografie Alexei Pivovarov (Auswahl)<br />

2011 Betrayal: The Story of Vlasov’s Second Shock Army<br />

2010 The Captive Heroes of Brest<br />

<strong>Film</strong>ografie Pavel Kostomarov (Auswahl)<br />

2012 I Don’t Love You<br />

2004 Life in Peace<br />

<strong>Film</strong>ografie Alexand Rastorguev<br />

2010 Malki i Mamki<br />

2001 Mommies<br />

80 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 81


Dokumentarfilm-Wettbewerb 83<br />

Rada Šešić<br />

Ein eindringlicher, fesselnder <strong>Film</strong>, der die wichtige<br />

Rolle von <strong>Film</strong>schaffenden bei der Bildung einer<br />

öffentlichen Meinung anschaulich demonstriert.<br />

Ein Kiewer Paar, <strong>Film</strong>regisseur und Kameramann<br />

Dmytro Tiazhlov und Produzentin Ella Shtyka, haben<br />

neun Regisseure in einem Indie-Lab-Workshop<br />

versammelt, um uns die Realität der Ukraine<br />

näher zu bringen. Der <strong>Film</strong> erforscht verschiedene<br />

Elemente der dynamischen ukrainischen Zivilgesellschaft<br />

und setzt einen wichtigen öffentlichen<br />

Diskurs über die heute so wichtigen Fragen zu<br />

Demokratie, autoritären Regimen, pluralistischen<br />

Gesellschaften, wirtschaftlichem und politischem<br />

Zerfall und dem Verlust von Werten in Gang.<br />

Welche Bedeutung haben Recht und Unrecht<br />

in der heutigen ukrainischen Gesellschaft und<br />

was ist das Rezept für eine perfekte Demokratie?<br />

An urgent, compelling film that vividly demonstrates<br />

the important role of filmmakers in forming<br />

the public opinion. A Kiev-based couple, film director<br />

and cinematographer Dmytro Tiazhlov and<br />

producer Ella Shtyka, have gathered nine directors<br />

as a part of an Indie Lab workshop, with the<br />

idea of bringing the reality of the Ukraine closer<br />

to us. Exploring various elements of the Ukraine's<br />

vibrant civil society, the film puts in motion crucial<br />

public discussion on contemporary relevant<br />

questions on democracy, authoritarian regime,<br />

pluralist society, economical and political malaise<br />

and loss of values. What is the sense of right<br />

and wrong in the contemporary Ukrainian society,<br />

what is the recipe for the perfect democracy?<br />

UKRAINE_VOICES<br />

Letztlich gewalttätige Demos in Kiew, die Annexion der Krim durch Russland, der blutige Aufstand der Separatisten<br />

im Osten des Landes – die Ukraine kommt seit Monaten nicht mehr zur Ruhe. Mit Ukraine_Voices ist<br />

es gelungen, den Vorabend dieser Ereignisse aus einer Art Vogelperspektive zu betrachten und damit vielleicht<br />

ein wenig greifbarer zu machen. Der topaktuelle Dokumentarfilm von Dmytro Tiazhlov und Ella Shtyka<br />

besteht aus acht Episoden, allesamt produziert von jungen <strong>Film</strong>emachern. Sie porträtieren Landsleute bei<br />

deren Versuch, das Land nach eigenen Wünschen mitzugestalten. Da kann sich etwa ein orthodoxer Bischof<br />

nicht mehr mit den Vorgaben seiner Kirche identifizieren und verlässt das Kloster, um fortan als LGBT-Aktivist<br />

tätig zu sein. Und ein Tierschützer, der seit 20 Jahren in einer baufälligen Hütte in einem Naturreservat lebt,<br />

macht klar, warum er genau dort auch weiterhin ausharren will. Ein urbaner Nomade lebt ohne offizielle Identität<br />

– und möchte diesen Zustand ebenfalls unbedingt beibehalten. Last, but not least hätte ein Journalist<br />

gerne gehabt, dass die Ukraine sich der EU annähert. Er startet daher einen Facebook-Aufruf... der letztlich<br />

zu den Protesten auf dem Kiewer Maidan führt. All das geschieht in einem System, in dem freie Meinungsäußerung<br />

und Demokratie mehr Wunschdenken als gelebte Realität sind. War die Katastrophe absehbar?<br />

Ultimately violent demonstrations in Kiev, the annexation of the Crimea by Russia, the bloody separatist<br />

uprising in the east of the country – the Ukraine has not been at peace for months. Ukraine_Voices<br />

allows a look at the harbingers of these events from a bird's eye view, making them appear somewhat<br />

more tangible. The highly topical documentary by Dmytro Tiazhlov and Ella Shtyka features eight episodes,<br />

all of them produced by young filmmakers. They portray their fellow countrymen in their attempts<br />

to help shape the country according to their own wishes. For instance, an orthodox bishop is no longer<br />

able to relate to the guidelines specified by his church and leaves the monastery to become an LGBT activist.<br />

And an animal rights activist, who has been living for 20 years in a run-down cabin situated in<br />

a natural reserve, explains why he chooses to stay out there also in the future. An urban nomad is living<br />

without any official ID – and also wants to maintain this situation by all means. Last, but not least, a journalist<br />

who would have liked the Ukraine to draw closer to the EU starts a Facebook appeal... which ultimately<br />

leads to the protests on Kiev's Maidan Square. All this happens within a system in which free speech<br />

and democracy are more wishful thinking than living reality. Could the crisis have been foreseen?<br />

Dokumentarfilm. Ukraine <strong>2014</strong><br />

Sprache Ukrainisch, Russisch mit engl. UT<br />

Länge 78 min.<br />

Format Blu-ray<br />

Farbe<br />

Künstlerische Leitung Dmytro Tiazhlov<br />

Produktion New Kyiv production<br />

Vertrieb/Kontakt New Kyiv production<br />

Identification Negative (Bez pasportu)<br />

Regie Kristina Liulchenko<br />

In the Fields (U poli)<br />

Regie Andrei Litvinenko<br />

Right to protest. The beginning (Pravo na protest.<br />

Pochatok)<br />

Regie Aksynia Kurina<br />

Under the Bridge (Pid mostom)<br />

Regie Jeanne Dovhych<br />

More than Nikolai (Ne prosto Mykolai)<br />

Regie Oksana Shornik<br />

Penalty of Justice (Penal’ti pravosuddya)<br />

Regie Slavik Bihun<br />

Exarch<br />

Regie Nadia Parfan, Maria Stoyanova<br />

Love... Share<br />

Regie Anastasiya Khonyakina<br />

Produktion New Kyiv<br />

New Kyiv wurde 2001 von Ella Shtyka gegründet,<br />

um Dokumentarfilme über gesellschaftliche Themen<br />

und Probleme in der Ukraine zu realisieren.<br />

Die Produktionsfirma organisiert unter anderem<br />

Workshops für junge <strong>Film</strong>emacher wie Indie Lab, in<br />

deren Rahmen Ukraine_Voices entstand.<br />

Biografie Dmytro Tiazhlov<br />

Dmytro Tiazhlov wurde 1976 in Dnipropetrowsk in<br />

der Ukraine geboren. Er studierte in Kiew <strong>Film</strong>- und<br />

Theaterwissenschaft und war viele Jahre lang als<br />

Kameramann in allen filmischen Genres tätig, bis<br />

hin zur Animation. 2009 wurde seine Dokumentation<br />

I Am A Monument To Myself mit dem Preis für den<br />

besten ukrainischen <strong>Film</strong> ausgezeichnet. Von ihm<br />

stammt die Idee und Konzeption der Dokumentation<br />

Ukraine_Voices.<br />

82 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 83


Dokumentarfilm-Wettbewerb 85<br />

Rada Šešić<br />

Ulay ist der Künstlername von Frank Uwe Laysiepen,<br />

eines bekannten Performancekünstlers, dessen Arbeit<br />

mit Maria Abramovic Kultstatus erlangt hat.<br />

Als der berühmte Künstler von Amsterdam nach<br />

Ljubljana zog, plante der slowenische Regisseur<br />

Damjan Kozole einen Dokumentarfilm über ihn.<br />

Doch während der Vorbereitungen zu den Dreharbeiten<br />

wurde bei Ulan Krebs diagnostiziert und<br />

das <strong>Film</strong>projekt nahm vollkommen andere Züge<br />

an. Die Chemotherapie ist nun Teil des Dramas;<br />

Genesung, Hoffnungen und Pläne folgen. Während<br />

er auf sein Leben zurückblickt, seine künstlerischen<br />

Errungenschaften und seine Freundschaften,<br />

legt Ulay seine Philosophie an dieses,<br />

sein bisher wichtigstes Projekt an - seine Heilung.<br />

Ulay is the pseudonym of Frank Uwe Laysiepen,<br />

known as a conceptual artist whose work with<br />

Marina Abramovic achieved an iconic status.<br />

Slovenian director Kozole, who has built a reputation<br />

for his profound fiction films, planned to<br />

make a documentary on the famous artist who<br />

had moved from Amsterdam to Ljubljana. While<br />

preparing for the film, Ulay was diagnosed with<br />

cancer. The film project became something totally<br />

different. Chemotherapy is now part of the<br />

drama; recovery, doubts, plans follow. Looking<br />

back on his life, his artistic exposures, friendships,<br />

Ulay mirrors his philosophy in his, so far,<br />

most important project - his healing process.<br />

Ulay<br />

Project Cancer<br />

Der <strong>Film</strong> zeigt ein Jahr aus dem Leben von Ulay, einem ursprünglich aus Deutschland stammenden polyglotten<br />

Pionier der Performance-, Konzept-, Körper- und Polaroidkunst. Eine kurz vor Drehbeginn diagnostizierte<br />

Krebserkrankung macht aus dem geplanten Porträt über Ulay letztlich eine Dokumentation über eine „Lebewohl“-Reise.<br />

Diese beginnt am 11.11.2011 in Ljubljana, wo sich Ulay einer Chemotherapie unterziehen muss.<br />

Als sich sein Gesundheitszustand leicht verbessert, beschließt er, Freunde und Freundinnen in aller Welt zu besuchen.<br />

Die erste Station ist Berlin, wo er bei einer <strong>Film</strong>premiere seiner ehemaligen Lebens- und Kunstgefährtin<br />

Marina Abramović vorbeischaut. Danach geht es nach New York und schließlich nach Amsterdam, wo er<br />

viele Jahre gelebt hat. Ulay hat gemeinsam mit Abramović in den 1970er und 1980er Jahren eine Reihe von<br />

aufsehenerregenden Performances entwickelt, die sich vor allem auch mit physischen Grenzen beschäftigten.<br />

Und wie damals geht es in diesem <strong>Film</strong> nicht unbedingt um die Darstellung seiner Person, sondern um die<br />

Transformation, die ein Körper – in diesem Fall durch eine Krankheit – durchmacht. Regisseur Damjan Kozole:<br />

„Für Ulay stellte der Überlebenskampf sein größtes Kunstprojekt dar“. Der <strong>Film</strong> handelt von moderner Kunst,<br />

hat aber zugleich eine starke humanistische Dimension. Absolut sehenswert. Ulay und Damjan Kozole werden<br />

zur Aufführung von Project Cancer bei der Vienna Art Fair <strong>2014</strong> anreisen und für ein Q&A zur Verfügung stehen.<br />

The film shows one year in the life of Ulay, a polyglot pioneer of performance, concept, body and Polaroid<br />

art, originally coming from Germany. As the artist was diagnosed with cancer just before the shooting<br />

started, what was planned as a portrait about Ulay ultimately became a documentary about his<br />

“farewell” journey. The journey starts on 11/11/2011 in Ljubljana, where Ulay has to undergo chemotherapy.<br />

When his health slightly improves, he decides to visit his friends all over the world. His first stop is<br />

in Berlin, where he attends a film premiere of his former partner in life and art, Marina Abramović. Next<br />

he travels to New York and finally to Amsterdam, where he used to live for many years. In the 1970s and<br />

1980s, Ulay developed a series of spectacular performances in collaboration with Abramović, which above<br />

all were also dealing with physical boundaries. Similarly, the present film is not exactly a presentation<br />

of his person, but of the transformation occurring in a body – in this case as a result of a disease. Director<br />

Damjan Kozole: “For Ulay, the fight for survival is his biggest art project.” The film is about modern art,<br />

but at the same time has a strong humanist dimension as well. Absolutely worth seeing. Ulay and Damjan<br />

Kozole will attend the showing of Project Cancer at the Vienna Art Fair <strong>2014</strong> and will be available for Q&A.<br />

Dokumentarfilm. Slowenien 2013<br />

Sprache Slowenisch, Englisch,<br />

Bosnisch mit engl. UT<br />

Länge 91 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe und Schwarz-Weiß<br />

Stabliste<br />

Regie Damjan Kozole<br />

Drehbuch Tevž Logar<br />

Kamera Matjaž Mrak<br />

Schnitt Jurij Moškon<br />

Musik Silence<br />

Sound Design Julij Zornik<br />

Produzent Danijel Hočevar<br />

Produktion Vertigo Emotionfilm<br />

Vertrieb/Kontakt Vertigo Emotionfilm<br />

Biografie Damjan Kozole<br />

Damjan Kozole wurde 1964 in Brežice in Slowenien<br />

geboren und ist einer der renommiertesten slowenischen<br />

<strong>Film</strong>emacher. Schon mit 22 Jahren feierte<br />

er sein Debüt mit The Fatal Telephone, einem der<br />

ersten Independent-<strong>Film</strong>e in Ex-Jugoslawien. 2003<br />

wurde sein <strong>Film</strong> Spare Parts für den Goldenen Bären<br />

in Berlin nominiert. Laut Sight & Sound zählt dieser<br />

<strong>Film</strong> zu den zehn wichtigsten <strong>Film</strong>en des Neuen<br />

Europas. 2005 ehrte ihn das American <strong>Film</strong> Institute<br />

mit einer Retrospektive in den USA und Kanada.<br />

2009 hat er mit dem <strong>Film</strong> Slovenian Girl den Grand<br />

Prix und Best Director Award in Girona (Spanien)<br />

gewonnen.<br />

<strong>Film</strong>ografie Damjan Kozole (Auswahl)<br />

2013 Ulay<br />

2012 Long Vacation<br />

2009 Slovenian Girl<br />

2008 Forever<br />

2005 Labour Equals Freedom<br />

2003 Spare Parts<br />

2000 Porn <strong>Film</strong><br />

1987 The Fatal Telephone<br />

84 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 85


Dokumentarfilm-Wettbewerb 87<br />

Rada Šešić<br />

Was bedeutete es, im Kommunismus ein Rebell<br />

oder gar Revoluzzer zu sein? Der slowakische Regisseur<br />

Kerekes, bekannt für seine großartige Cooking<br />

History, kehrt zurück mit einem schlauen, erhellenden<br />

und unterhaltenden <strong>Film</strong>, der ernste menschliche<br />

Geschichten erzählt. Drei Menschen, die in ihrer<br />

Jugend Widerstand gegen das Regime geleistet<br />

hatten, zeigen nun die Methoden, mit denen sie es<br />

unterminiert haben, sie erzählen nach, wie sie in<br />

ihren antikommunistischen Aktionen Sprengstoff<br />

eingesetzt haben. Ihre sorgfältig geplanten politischen<br />

Aktionen, spielerisch inszeniert von Kerekes,<br />

werden mit einer guten Portion Sympathie und<br />

Charme gezeigt. Der <strong>Film</strong> verbindet auf aufregende<br />

Weise fiktive und dokumentarische Elemente.<br />

What did it mean to be a rebel or even a revolutionary<br />

under communism? Slovakian director Kerekes,<br />

known for his amazing Cooking History, returns<br />

with an equally witty, lucid and entertaining film<br />

that depicts serious human stories. Three people<br />

who in their youth opposed the rigorous regime<br />

are now revealing their methods of undermining<br />

it, elaborating and reenacting their colourful ways<br />

of using explosives in anti-communist actions.<br />

Their well planned political acts, playfully directed<br />

by witty and resourceful Kerekes, are shown with<br />

sympathy and charm. The film uses elements of<br />

fiction and doc-umentary in an exciting manner.<br />

VELVET TERRORISTS<br />

Zamatoví teroristi<br />

Wie leben als Terroristen verfolgte Dissidenten eigentlich privat? Was wurde aus den Widerstandskämpfern<br />

der kommunistischen Tschechoslowakei nach dem Zerfall der Sowjetunion? Fragen wie diesen spürt<br />

der im Regie-Kollektiv entstandene Dokumentarfilm Velvet Terrorists in Form von Porträts dreier Männer<br />

nach, die in Attentate auf den totalitären Einparteienstaat oder dessen Symbole nach 1968 verwickelt waren.<br />

So erwischte man etwa Stano bei dem Versuch, ein Sprengstoffpaket unter der Tribüne eines Maiaufmarschs<br />

zu platzieren – nur seine Trunkenheit verhinderte das Gelingen des Anschlags. Nach einigen Jahren<br />

im Gefängnis arbeitet er heute am Bau. In seiner Freizeit geht er fischen. Oder sucht sein Glück in der Liebe.<br />

Jene Ironie, die nicht bereits in den Lebensläufen der Männer selbst liegt, fügt ihnen die einfallsreiche Inszenierung<br />

hinzu. In Reenactments dürfen die (Anti-)Helden ihre geheimen Operationen nachspielen, die<br />

einst vereitelt wurden. Dabei kommen ihre romantischen Freiheitsideale genauso zum Ausdruck wie ihre<br />

Agentenfantasien und ihre Gewaltbereitschaft. Trotz satirischem Unterton nimmt Velvet Terrorists seine Protagonisten<br />

aber ernst. Im Mittelpunkt stehen deren Probleme und Hoffnungen – im Hinblick auf das politische<br />

Zusammenleben im Großen genauso wie in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen im Kleinen.<br />

What kind of private life do dissidents pursued as terrorists live? What ever became of the resistance fighters of<br />

communist Czechoslovakia after the breakdown of the Soviet Union? The documentary Velvet Terrorists created<br />

by a group of directors investigates these and similar questions by portraying three men who were involved<br />

in attempts to disrupt the totalitarian single-party state or its symbols after 1968. Stano, for instance, was<br />

caught attempting to place a bag full of explosives under the grandstand of a May Day demonstration – only<br />

his drunkenness prevented the success of the plot. Today, after some years in prison, he is a construction worker.<br />

In his leisure-time, he goes fishing. Or is on the lookout for love. The imaginative mise-en-scène adds a further<br />

amount of irony to the men's already bizarre lives. The (anti-)heroes are given the opportunity to re-enact their<br />

secret operations that had previously failed. In doing so, they express their romantic ideals of freedom as well<br />

as their secret agent fantasies and their readiness to use violence. However, despite the satirical undercurrent,<br />

Velvet Terrorists takes its protagonists quite seriously. The focus is on their problems and hopes – both in terms of<br />

political cohabitation in a wider context and with respect to their interpersonal relationships on the small scale.<br />

Dokumentarfilm. Slowakei / Tschechien / Kroatien 2013<br />

Sprache Slowakisch, Tschechisch mit engl. UT<br />

Länge 87 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie und Drehbuch Pavol Pekarčík, Ivan Ostrochovský,<br />

Peter Kerekes<br />

Kamera Martin Kollár<br />

Schnitt Marek Šulík, Zuzana Cséplő<br />

Sound Tobiáš Potočný, Peter Lenděl<br />

Musik Marián Čurko<br />

Produzenten Peter Kerekes, Filip Remunda, Vít Klusák,<br />

Siniša Juričić, Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík<br />

Produktion Tschechisches Fernsehen,<br />

Slowakischer Rundfunk, Hypermarket <strong>Film</strong>,<br />

Nukleus <strong>Film</strong>, sentimentalfilm, partizanfilm<br />

Vertrieb/Kontakt Deckert Distribution<br />

Biografie Pavol Pekarčík, Ivan Ostrochovský, Peter Kerekes<br />

Die drei gebürtigen Slowaken Pavol Pekarčík (*1972, Georgenberg),<br />

Ivan Ostrochovský (*1972, Sillein), Peter Kerekes<br />

(*1973, Kaschau) sind nicht nur fast gleich alt, sondern haben<br />

auch ziemlich zeitgleich ihr Studium an der Hochschule für<br />

Musische Künste Bratislava absolviert. Bevor das Trio mit Velvet<br />

Terrorists ihr erstes Projekt im Kollektiv realisierte, arbeiteten<br />

Pavol Pekarčík und Ivan Ostrochovský bereits wiederholt<br />

gemeinsam an (Kurz-)<strong>Film</strong>en, wie etwa Karakorum (2005)<br />

oder Uli Blaho (2008). Zur selben Zeit verfolgte Peter Kerekes<br />

eigene Projekte, wie die Gründung eines Ateliers für Fiktionsund<br />

Dokumentarfilm (gemeinsam mit Dušan Hanák) oder<br />

die Umsetzung des Dokumentarfilms Cooking History (2009),<br />

welcher unter anderem mit dem kanadischen Hot Docs-Preis<br />

und dem Leipziger FIPRESCI-Preis prämiert wurde.<br />

<strong>Film</strong>ografie Pavol Pekarčík<br />

2008 Uli Blaho<br />

2005 Karakorum<br />

<strong>Film</strong>ografie Ivan Ostrochovský<br />

2010 Ilja<br />

2000 Pietro Pascalo<br />

2008 Uli Blaho<br />

2005 Karakorum<br />

<strong>Film</strong>ografie Peter Kerekes<br />

2009 Cooking History<br />

2004 Über die Grenze – Fünf Ansichten von Nachbarn<br />

2003 66 seasons<br />

2003 The Legends and Morytates of Ladomirova<br />

86 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />

Grußwort Christof Papousek 87


Kurzfilmwettbewerb<br />

Short <strong>Film</strong> Competition<br />

Über den Begriff der „Freiheit“ wird neuerdings viel diskutiert. Wer ist frei, wer ist es<br />

nicht, und wie fühlt sich diese Freiheit denn eigentlich an? Welche Freiheit ist echt,<br />

welche nur ein größeres, schöneres Gefängnis? Die Freiheit des einen mag die Gefangenschaft<br />

des anderen bedeuten, und der Freie in den Augen des Gefangenen nur<br />

einer Illusion von Freiheit erlegen, der er sich noch dazu freiwillig ergibt. Der Einäugige<br />

ist der Blinden König, sagt man. Doch wenn die Blinden sich erheben, können sie<br />

sich der Dunkelheit überhaupt entledigen und sich von ihren Fesseln befreien, ohne<br />

dass der Einäugige ihnen den Weg weisen, ihnen seine Sicht aufoktroyieren muss?<br />

Unsere Freiheit ist also stets von anderen abhängig. Und das ist im Angesicht der<br />

weltweiten Konflikte heutzutage klarer denn je. Es stehen sich Weltanschauungen<br />

gegenüber, Größenwahn ist zur Tagesordnung geworden und der Leviathan hält seine<br />

hässliche Fratze täglich in die Handykameras. Und all diese gegenläufigen „Freiheiten“<br />

hinterlassen den Beigeschmack einer alten Weltordnung, der die Menschen nicht<br />

mehr vertrauen, der sie nur gehorchen, weil sie um ihr ohnehin schon kurzes Leben<br />

fürchten. Eine Weltordnung, die mit dem Kalten Krieg und den Wirtschaftskrisen mit<br />

dem Anfang ihres Endes konfrontiert war, ohne dass bis heute das Ende in Sicht ist.<br />

Im diesjährigen Kurzfilmwettbewerb des LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s spiegelt sich höchst<br />

interessant, oftmals klug und überraschend, die Auseinandersetzung mit dieser für<br />

unsere Zeit so relevanten Frage wider. Wie schmeckt unsere Freiheit, wie fühlt sie<br />

ich an? Wir standen vor einer schwierigen Entscheidung, denn das Niveau der Einreichungen<br />

war erstaunlich hoch und der Bezug zum Thema, ob subtil oder eindeutig,<br />

oftmals sehr fein herausgearbeitet, mit Lokalkolorit und den universellen, kulturellen<br />

Attributen versehen, die gute <strong>Film</strong>e ausmachen. Ob es nun Beiträge sind<br />

wie der ukrainische Streifen Ukrainian Lessons, der beklemmende, polnische Sci-Fi-<br />

<strong>Film</strong> Albert oder die selbstreflexive und humorvolle serbische Produktion Ukronija.<br />

Bei der Sichtung der vielen Einreichungen wurde uns wieder einmal klar, wie unterschiedlich<br />

wir alle den Begriff „Freiheit“ und seine Beschaffenheit definieren, wie<br />

subjektiv diese Freiheit eigentlich ist und wie fragwürdig das menschliche Bestreben,<br />

diese unsere Freiheit jemand anderem aufzuzwingen. Nichtsdestotrotz verbinden<br />

alle Kulturen und Völker „Freiheit“ mit gewissen humanistischen Prinzipien<br />

wie Selbstbestimmung, Mobilität, Meinungsäußerung, körperliche und psychische<br />

Unversehrtheit, und der Ausübung „freiheitlicher“ Rechte, die ein jeder Mensch haben<br />

sollte. Schließlich ist der Humanismus das Grundprinzip, auf das wir uns als<br />

gemeinsamen Nenner interkulturell einigen können, wenn es um „Freiheit“ geht.<br />

Arash und Arman T. Riahi<br />

Kuratoren für den Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Curators of the short film competition<br />

The term „freedom” has become a topic of discussion again in recent times. Who is<br />

free and who is not, and how does this freedom actually feel? Which freedom is real<br />

and which is just a larger, prettier prison? The freedom of some might mean the<br />

lack of freedom for others, and those who are free might just be fooled by the illusion<br />

of freedom in the eyes of the unfree - an illusion to which they surrender gladly<br />

of their own free will. In the land of the blind, the one-eyed man is king, so they say.<br />

But when the blind rise up, can they conquer the darkness and break their chains, without<br />

the one-eyed man having to show them the way, to impose his view on them?<br />

Thus, our freedom always depend on others. That is all the more obvious, regarding<br />

the ongoing conflicts around the world. Ideologies clash, megalomania has become<br />

commonplace, and the Leviathan reels its ugly head directly into the cameras of our<br />

smartphones every day. And all this opposing „freedoms” leave the bitter taste of an<br />

old world order that people no longer trust, one they only follow because they fear<br />

for their already fragile and short lives. A world order that already faced its end with<br />

the Cold War and economical crises, but that end remains out of sight until today.<br />

This year’s LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>’s Short <strong>Film</strong> Competition will reflect the highly<br />

interesting, often clever and surprising ways in which this matter, which is all the<br />

more relevant nowadays, is dealt with. What does our freedom taste like, how<br />

does it feel? We were once more faced with tough decisions, being that the quality<br />

of all the submissions was surprisingly good and that the relevance to the topic<br />

was often carved out very intricately, adorned with local colours as well as universal<br />

cultural attributes, which are all essential to making good films. This applies to all<br />

the entries, from the Ukrainian film Ukrainian Lessons to the haunting Polish science<br />

fiction film Albert, or the self-reflecting and funny Serbian production Ukronija.<br />

While we were reviewing the submissions, it once more became clear to us how differently<br />

we all define the term „freedom” and its configuration, how much this freedom<br />

actually depends on the respective point of view, and just how questionable the human<br />

ambition to force one’s own interpretation of freedom upon others really is. Nonetheless,<br />

all cultures and peoples relate the term „freedom” to certain humanist principles such<br />

as self-determination, mobility, freedom of speech, physical and physical integrity, and<br />

being able to exercise the „liberal” rights every human veing is entitled to. After all, it is<br />

that humanism that we all can agree upon as a guiding principle to defining „freedom”.<br />

FOTO: Jörg burger<br />

Kurzfilm-Wettbewerb 89


Block 1 Block 1 Block 1 Block 1 Block 1 Block 1<br />

The Chicken<br />

Albert<br />

Ucronia (Ukronija)<br />

Ukrainian Lessons<br />

Kosherland<br />

Invisible Spaces (Ukhilavi sivrtseebi)<br />

GER/CRO <strong>2014</strong> | 15 min.<br />

Sprache/Language: Bosnisch mit engl. UT/ Bosnian w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Una Gunjak<br />

POL <strong>2014</strong> | 24 min.<br />

Sprache/Language: Polnisch mit engl. UT/ Polish w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Daniel Wawrzyniak<br />

SRB <strong>2014</strong> | 29 min.<br />

Sprache/Language: Serbisch mit engl. UT/ Serbian w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Marko Backović<br />

UKR 2013 | 29 min.<br />

Sprache/Language: Ukrainisch mit engl. UT/ Ukrainian w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Ruslan Batytskyi<br />

GER/LAT 2013 | 16 min.<br />

Sprache/Language: Russisch mit engl. UT/ Russian w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Pyotr Magnus Nedov<br />

GEO/USA <strong>2014</strong> | 10 min.<br />

Sprache/Language: Georgisch mit engl. UT/ Georgian w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Dea Kulumbegashvili<br />

Die sechsjährige Selma freut sich, dass ihr Vater sie nicht vergessen<br />

hat, obwohl er gerade an der Front kämpft. Ein Kamerad bringt der<br />

Familie zu Selmas Geburtstag nämlich ein Geschenk: ein lebendes<br />

Huhn. Als Selma begreift, dass die Familie das Huhn köpfen und verspeisen<br />

möchte, versucht sie, es zu retten. Was wie eine Geschichte<br />

über die Schönheit und rettende Kraft kindlicher Naivität beginnt, entpuppt<br />

sich als fesselnde Alltagsbeobachtung einer Familie, die unter<br />

den Schrecken des Krieges lebt. Man erwartet sich die Rettung des<br />

Tieres, doch das Resultat ernüchtert. An einem Ort, an dem es keine<br />

Kindheit gibt, werden auch keine Tiere gerettet. Wo der pure Überlebenstrieb<br />

herrscht, ist kein Platz für die versöhnende Kraft der Natur.<br />

Albert arbeitet und lebt offenbar sogar in einer düsteren Manufaktur, in<br />

der zahlreiche Arbeiter mit einem nicht näher beschriebenen Produkt<br />

hantieren. Dessen Textur erinnert an <strong>Film</strong>material, doch was es tatsächlich<br />

ist, wird nicht verraten. Und ob es hier hergestellt oder zerstört wird,<br />

bleibt ebenso ein Geheimnis wie der Ort und die Zeit der Handlung. In<br />

Alberts Welt, die eine ohne Botanik und Sonnenstrahlen, ja ohne Leben<br />

zu sein scheint, dominieren graue Farben. Die Fabrik selbst steht<br />

unter ständiger Videoüberwachung. Aus den vielen Lautsprechern<br />

ertönt immer wieder eine Stimme, die den Arbeitern Instruktionen erteilt.<br />

Klar komponierte Cinemascope-Bilder erzählen von der Sehnsucht<br />

nach Leben in einer von Leblosigkeit dominierten Industriegesellschaft.<br />

Irgendwo in Serbien: Zwei perspektivenlose junge Männer treffen<br />

sich auf einer Parkbank. Bier, frauenfeindliche Kommentare, Gespräche<br />

über Guy-Ritchie-<strong>Film</strong>e. Ein harmloses Witzchen resultiert in einem<br />

Kopfschuss, und ein konstruierter Gewaltreigen voller Absurditäten<br />

jenseits jeglicher Logik nimmt seinen Lauf. Die Uchronie ist eine<br />

literarische Gattung, die sich der Frage des „was wäre wenn“ widmet.<br />

Das Ende des <strong>Film</strong>s kommt auf seinen Anfang zurück, der neu erzählt<br />

wird. Der Streit eskalliert nicht, ja er entsteht gar nicht erst. Die Frage,<br />

wie die vorhin erzählten Gewalt-Episoden nun verlaufen wären,<br />

wird nicht beantwortet. Eine schwarze Komödie über die Möglichkeit<br />

der Deeskalation, vollgepackt mit skurrilen Gangster-Karikaturen.<br />

Eine ukrainische Kleinstadt, die ihre besten Tage schon hinter sich hat.<br />

Die meisten Bewohner leben von der örtlichen Mine, in der die Männer<br />

tagtäglich in der Dunkelheit schuften. Sie wirken emotionslos<br />

und erstarrt, wie ihre Umgebung. Als eine neue Lehrerin auftaucht,<br />

löst das freilich eine gewaltige Dynamik aus. Ein junger Mann verliebt<br />

sich in sie, doch das neue Glück ist nur von kurzer Dauer, weil die<br />

neue Bewohnerin von Minenarbeitern verschleppt wird. Denn wo die<br />

Emotion stillsteht, löst Liebe animalische Aggression aus. Der durch<br />

das Fehlen jeglicher Zukunftsperspektiven aufgestaute Hass entlädt<br />

sich visuell einprägsam. Schönheit und Kultur fallen der blinden Zerstörungswut<br />

zombiegleicher Männer in Gewaltexzessen zum Opfer.<br />

„Je mehr man sieht, desto trübseliger wird man. Weil man dann versteht,<br />

wie wenig man in Wahrheit ändern kann.“ Diese Aussage kommt<br />

im Kurzfilm Kosherland ausgerechnet von einem Polizisten mit hellseherischen<br />

Fähigkeiten. Am hellichten Tag trinkt er mit dem Verbrecher<br />

Jarik Wodka, während zwei von dessen Freunden beim jüdischen Greisler<br />

nebenan Schutzgeld eintreiben. Dass auch der Polizeikamerad vom<br />

Unheil im Laden lange nichts mitbekommt, da er sich gerade am Klo<br />

erleichtert, macht Pyotr Magnus Nedovs Blick auf staatliche Sicherheitsautoritäten<br />

nicht weniger zynisch. Das Kosherland befindet sich hier in<br />

der lettischen Provinz, doch der finale Gewaltreigen skizziert ein Bild<br />

staatlicher Ignoranz, das wohl vielerorts seine traurige Gültigkeit hat.<br />

Der Wecker läutet, eine Frau steht auf. Sie zieht sich an. Im Hintergrund<br />

hängt ein großes Kreuz. Sie serviert das Frühstück und bittet ihren Mann<br />

zu Tisch. Der ist Priester und in seine Bibel vertieft. Vor dem Frühstück<br />

wird gebetet. Die herumzappelnde kleine Tochter der beiden macht<br />

auch mit. Die Dominanz des Vaters ist omnipräsent. Der Wunsch der<br />

Frau, einen Buchhaltungskurs zu machen, um auch etwas dazuzuverdienen,<br />

erzeugt nicht einmal einen lauten Konflikt, sondern verebbt, als<br />

ob er gar nicht ausgesprochen wurde. Unprätentiös und leise erzählt<br />

Regisseurin Dea Kulumbegashvili von Kleinfamilienhierarchien unter<br />

einem religiösen Patriarchat. Die titelgebenden unsichtbaren Räume<br />

sind die der Emotionen der Frau, die hier gelähmt sind und stillstehen.<br />

Six-year-old Selma is happy that her father has not forgotten her despite<br />

the fact that he is fighting in the war. One of his comrades brings the<br />

family a present for Selma’s birthday: a living chicken. When Selma understands<br />

that her family wants to decapitate and eat the chicken, she<br />

tries to save it. What starts out as a story about the beauty and saving<br />

grace of a child’s naivety, becomes a compelling study of the life of a<br />

family surviving the horrors of war. The audience expects the animal to<br />

be saved, but the final result is shattering. In a place where there is no<br />

room for childhood, no animals are spared either. Where the urge to survive<br />

reigns supreme, the reconciling power of nature remains unheeded.<br />

Albert works and even seems to live in a dark factory, where a large number<br />

of workers seem to be handling an undisclosed product. That product’s texture<br />

resembles film material, but we never learn what it actually is. Whether<br />

the product is in fact being manufactured or destroyed at the factory also remains<br />

a mystery, as well as the location and time of the action. Albert’s world,<br />

which seems to be one without plants, sunshine, even without actual life, is<br />

dominated by shades of grey. The factory itself is under constant video surveillance.<br />

A voice giving instructions emanates from the many loudspeakers<br />

spread throughout the factory. Clearly composed cinemascope images tell<br />

the story of a longing for life in an industrial society dominated by lifelessness.<br />

Somewhere in Serbia: Two young men without perspectives meet<br />

on a park bench. Beer, chauvinistic jokes, conversations about Guy<br />

Ritchie movies. An innocent jokes results in a head shot, and a constructed<br />

violent frenzy filled with absurdities far from logic. Ucronia is a<br />

genre of fiction that deals with alternative reality and „what if”-scenarios.<br />

The end of the film loops back to its beginning, which is told<br />

anew. The quarrel does not run out of hand, it does not even happen.<br />

The question of how the previously shown violent episodes<br />

will play out now remains unanswered. A black comedy about the<br />

possibilities of de-escalation, filled with bizarre caricature gangsters.<br />

A Ukrainian town, its glory days long gone. Most inhabitants live<br />

off the local mine where the men work away their days in darkness.<br />

They seem unemotional and rigid, just like their surroundings. But<br />

when an attractive new teacher arrives, a tremendously dynamic<br />

series of events is triggered. A young man falls in love with<br />

her, but their happiness is not meant to last, as she is abducted<br />

by the miners. Where emotion stands still, love triggers animalistic<br />

aggressions. The hatred, accumulated in years without a<br />

perspective, explodes in striking pictures. Beauty and culture fall<br />

victim to the blind rage of zombie-like men in excesses of violence.<br />

“The more you see, the unhappier you become. Because you start understanding,<br />

just how little you can actually change.” This statement from Kosherland<br />

comes from a policeman who, of all people, has psychic powers. He<br />

drinks vodka with the criminal Jarik in broad daylight, while his two accomplices<br />

extort protection money from the Jewish shop owner next door. The<br />

fact that the other policemen notices nothing as well because he is having<br />

a prolonged session on the toilet makes Pyotr Magnus Nedov’s portrait of<br />

security authorities no less cynical. This Kosherland is located in the Latvian<br />

countryside. Its final frenzy of violence draws a picture of the sheer ignorance<br />

of the authorities; one that is all too accurate in many places of the world.<br />

The alarm rings, a woman rises from sleep. She dresses. A large cross<br />

is hanging on the wall in the background. She serves breakfast and<br />

calls her husband to the table. He is a priest, absorbed in the Bible. A<br />

prayer before breakfast. The couple’s fidgety and restless little daughter<br />

joins in. The father’s presence is dominant. The woman’s wish to visit a<br />

bookkeeping course so she can earn a little extra money does not even<br />

cause a conflict, it just ebbs away quietly, as if never uttered. Director<br />

Dea Kulumbegashvili tells an unpretentious and quiet story about domestic<br />

hierarchies in a religious patrimony. The namesake invisible spaces<br />

are the woman’s emotions, which are paralysed and in a standstill.<br />

90 Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Kurzfilm-Wettbewerb 91


Block 2 Block 2 Block 2 Block 2 Block 2 Block 2 Block 2<br />

Soft Rain (Lágy eső) The Heat (Żar) Pandas (Pandy) The Execution (A kivégzés)<br />

Maria’s Episode (Marijina epizoda) February 8 Months (8 Ay)<br />

HUN/BEL 2013 | 29 min.<br />

Sprache/Language: Ungarisch m. engl. UT/<br />

Hungarian w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Dénes Nagy<br />

POL 2013 | 24 min.<br />

Sprache/Language: Polnisch mit engl. UT/<br />

Polish w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Bartosz Kruhlik<br />

SVK/CZE 2013 | 11 min.<br />

Regie/Director: Matúš Vizár<br />

HUN/ROU <strong>2014</strong> | 14 min.<br />

Sprache/Language: Rumänisch mit engl. UT/<br />

Romanian w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Petra Szőcs<br />

SRB/CAN <strong>2014</strong> | 25 min.<br />

Sprache/Language: Serbisch mit engl. UT/Serbian w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Sanja Živković<br />

Maria kehrt nach Jahren im kanadischen Exil nach Serbien zurück.<br />

Sie besucht ihre Großmutter, die ein einsames Leben in einem Pflegeheim<br />

führt. Deren geräumige Altbauwohnung, voller Spuren der<br />

Vergangenheit, ist leblos und verstaubt. Doch Marias Freude auf das<br />

Wiedersehen wird getrübt: Die Großmutter erkennt in ihr lediglich<br />

Manuela, eine fiktive Figur aus ihrer liebsten spanischen Seifenoper.<br />

Die meisten Anzeichen von Erinnerung der Großmutter erweisen<br />

sich als eine Gefühlsverwirrung zwischen Realität und Fernsehfiktion.<br />

Als Maria sie wieder in ihre Wohnung führt, scheint es ihrer Erinnerung<br />

kurzfristig besser zu gehen. Doch wenn die Vergangenheit pathologisch<br />

erlischt, bleibt nur noch die Schaffung neuer Realitäten.<br />

Maria returns to Serbia after years of living in Canada. She visits her<br />

grandmother, who is living a lonely life in a care home. Her large apartment<br />

in an old building is uninhabited, the traces of the past covered<br />

in dust. But Maria’s initial joy is severely disappointed: Her grandmother<br />

does not recognise her, but takes her for Manuela, a fictional character<br />

from her favourite Spanish telenovela. Most hints of remembrance<br />

prove to result from the grandmother’s confusion of phantasy<br />

and reality. When Maria takes her back to her apartment, her memory<br />

seems to improve for a short time. But when the past dwindles in<br />

sickness, the only thing that remains is the creation of new realities.<br />

RUS <strong>2014</strong> | 26 min.<br />

Sprache/Language: Russisch mit engl. UT/ Russian w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Ruslan Magomadov<br />

Tschetschenien, Februar 1944. Ein Wolf tötet ein Schaf zweier mittelloser<br />

Brüder, die sich daraufhin auf die Jagd nach dem Tier machen. Sie<br />

laufen, springen und pirschen durch die einsame Schneelandschaft.<br />

Klirrende Kälte, Gefahr und Mühsal überall. Hier in der winterlichen Natur<br />

lebt man nicht, man überlebt. Manchmal auch nur zufällig: Durch<br />

die lange und erfolglose Jagd nach dem Wolf entgehen die Hirten zeitgleich<br />

der verlustreichen Deportation ihres gesamten Dorfes durch die<br />

UdSSR-Staatsgewalt. Wieder folgen sie Spuren, doch statt Wolfspfoten<br />

im Schnee handelt es sich nun um Fußabdrücke und Blut. Das menschenfeindliche<br />

Gebirge und die Gefahren der Natur erhalten plötzlich<br />

eine neue Konnotation: Unmenschlich ist nur der Mensch selbst.<br />

Chechnya, February 1944. A Wolf kills one of the sheep owned by two poor<br />

brothers who then start hunting the animal. They run, jump and sneak through<br />

the lonely snow-covered countryside. Biting cold, danger and toil everywhere.<br />

People do not live in this winterly realm, they survive; sometimes by<br />

mere chance: While they are away hunting the wolf, the two brothers evade<br />

the deportation of their entire village by Soviet authorities, accompanied by<br />

many casualties. Again, they follow a trail - only instead of a wolf’s trail, they<br />

now follow one of footsteps and blood. The hostile mountains and dangerous<br />

nature, which seem to hold no love for men, suddenly appear in a different<br />

light: It is man himself who holds the least love for his fellow human beings.<br />

TUR/FRA 2013 | 20 min.<br />

Sprache/Language: Türkisch mit engl. UT/ Turkisch w. Engl. ST<br />

Regie/Director: Hüseyin Aydın Gürsoy<br />

Der Pensionist Halit führt zusammen mit seiner Tochter ein ruhiges Leben<br />

in einem Bergdorf in der Türkei. Jeden Donnerstag um Punkt 17<br />

Uhr ruft sein Sohn Mustafa an, der als Soldat an einer nicht näher beschriebenen<br />

Front noch acht Monate lang seinen Militärdienst ableisten<br />

muss. Die Stimme des Sohnes gibt Halit immer wieder neue Energie.<br />

Die Kamera löst sich selten vom Protagonisten, der zwischen Stammcafé,<br />

seinem Hof und seinen Feldern pendelt. Und jedes Mal, wenn er<br />

einen Kalenderzettel abreisst, die Tage und Stunden bis zum lang ersehnten<br />

wöchentlichen Anruf zählt. Die Inszenierung fingiert in ihren<br />

ruhigen Cinemascope-Bildern eine falsche Romantik der Entschleunigung.<br />

Eine berührende Erzählung über Krieg, fernab von jeglicher Front.<br />

Retired worker Halit lives a quiet life with his daughter in a mountain<br />

village in Turkey. His son Mustafa, serving another eight months as a<br />

soldier on a front that is not described in detail, calls every Thursday at<br />

5 p.m. sharp. Hearing his son’s voice gives Halit new vigour each time.<br />

The camera rarely leaves the protagonist’s side while he walks from<br />

his favourite cafe to his house and back to his fields; and each time he<br />

rips off another leaf of the calendar, counting the days and hours until<br />

the weekly phone call. The camerawork with its calm cinemascope<br />

imagery feigns a false romanticism of deceleration. A touching<br />

story about the effects of war, far away from the actual front lines.<br />

Nach dem Tod seiner Mutter hat der Jugendliche Dani<br />

viele Jahre im Waisenhaus verbracht. Nun arbeitet er für<br />

einen Schweinezüchter, der ihn adoptiert hat. Dani ist in<br />

seine ihm weitgehend unbekannte Klassenkameradin<br />

Zsófi verliebt. Dass er sich von ihr angezogen fühlt, kann<br />

er kaum verbergen; doch zu viel mehr als sie stillschweigend<br />

zu beobachten, ist er nicht fähig. Seine Liebe<br />

kann er ihr jedenfalls nicht zeigen. Dabei ist er kein angry<br />

young man, wie ihn das gesellschaftskritische Kino<br />

Osteuropas gerne häufig portraitiert. Vielmehr steht<br />

seine Figur für die Tragik eines Pubertierenden, dessen<br />

Umgebung ihm bislang nicht mit empathischen Fähigkeiten<br />

ausstatten konnte. Seine Gefühle sind gelähmt<br />

und entladen sich in Selbst- und Fremdzerstörung.<br />

Young Dani spent many years in an orphanage after his<br />

mother’s death. Now he works for a pig farmer who adopted<br />

him. Dani is in love with his classmate Zsófi, whom<br />

he scarcely knows at all. He can hardly hide that he is<br />

attracted to her; but he is not capable of doing much<br />

more than just observe her silently. He cannot show her<br />

his love, that much is certain. However, he is not one of<br />

those angry young men which the socio-critical Eastern<br />

European cinema seems to have a preference for.<br />

His character rather stands for the tragedy of a pubertal<br />

youngster. His feelings are paralysed and break through<br />

in acts of destruction of oneself as well as others.<br />

Der Jugendliche Michael fährt mit dem Zug zum ersten<br />

Treffen mit einer neuen Freundin. Ein SMS-Flirt während<br />

der Reise zeugt von großer Sehnsucht. Eine schüchterne<br />

Begrüßung, ein wortloser Spaziergang durch ein einsames<br />

Städchen, gemeinsames Eisessen, Händchenhalten<br />

und der erste Kuss am See. Diese unbeschwerte Atmosphäre<br />

wird schlagartig von einem Unbekannten zerstört,<br />

der Michael obsessiv verfolgt und nicht mehr von ihm ablässt.<br />

Was in der Stille der Sommerhitze wie ein halbstarker<br />

Scherz beginnt, endet in einer psychisch aufreibenden<br />

Gewaltentladung. The Heat reiht sich ein in die Kurzfilmtradition<br />

der pessimistischen Coming-Of-Age-Geschichten,<br />

die 2008 Two Birds etabliert hat. Und handelt<br />

vom Ende der Kindheit, vom Tod des Teen Spirits.<br />

Young adolescent Michael takes the train to his first<br />

date with a new girlfriend. Their flirting via SMS indicates<br />

great longing. A timid hello, a silent walk through a<br />

lonely town, a shared ice cream, holding hands and the<br />

first kiss by the lake. This unburdened atmosphere is<br />

suddenly disturbed by a stranger who follows Michael<br />

like a man obsessed. What first seems like an adolescent<br />

joke in the summer heat, ends in a psychologically<br />

gruelling breakout of violence. The Heat takes its<br />

place in the short film tradition of pessimistic comingof-age<br />

stories established in 2008 by Two Birds. A story<br />

about the end of childhood, the death of the teen spirit.<br />

Das evolutionäre Überleben liegt weder in der Macht<br />

der stärkeren noch der intelligenteren Spezies. Vielmehr<br />

bleiben die Lebewesen dem Planeten erhalten, die sich<br />

am schnellsten Umweltveränderungen anpassen. Ausgehend<br />

von Darwins Theorie und anhand der evolutionsbiologischen<br />

Entwicklung des Pandabären, kreiert<br />

Matúš Vizár eine komplex animierte zivilisationskritische<br />

Abrechnung damit, wie der Mensch mit der Natur umgeht.<br />

Die Animationen erinnern stark an Bildungsvideos<br />

aus dem Schulunterricht und andere kindlich-edukative<br />

Zeichentrickfilme. Von der Entstehung des Tiers über<br />

die Domestizierung in an Gefängnisse erinnernde Zoos<br />

bis hin zu einer möglichen Zukunftsvision entwirft Vizàr<br />

ein Bild unseres perversen Natur(miss)verständnisses.<br />

Survival is neither the privilege of the strongest nor<br />

the more intelligent species. Rather, those lifeforms<br />

that adapt to changed environmental conditions<br />

most quickly remain on the planet. Based on Darwin’s<br />

theory of evolution and the biological evolution of the<br />

Panda bear, Matúš Vizár creates a complexly animated<br />

illustration of how humans trat nature. The animations<br />

resemble educational videos shown at school and<br />

other educational children’s films. From the animal’s<br />

origins, its domestication in zoos reminiscent of prisons,<br />

up to a vision of a possible future, Vizár creates an<br />

image of our perverted (mis)understanding of nature.<br />

Ein Mädchen spricht über die Hinrichtung eines Ehepaars.<br />

Ihr Tonfall erinnert dabei an die Schilderung<br />

eines Alltagserlebnisses. „Ceaușescu spielen“ – das ist<br />

das, was unter Kindern in der Stadt Cluj im Jahr 1990<br />

gerade angesagt ist. Am Schulhof stellen drei von ihnen<br />

die Hinrichtung des Diktators und seiner Frau nach. Im<br />

sinnfreien Spiel liegt ein heilendes Potential. In ihm wird<br />

die Welt wahrgenommen, remodelliert, interpretiert,<br />

hinterfragt und womöglich auch begriffen. Womit es<br />

auch Basis für die Entwicklung von Persönlichkeitsmerkmalen<br />

ist. Die Umwandlung einer Hinrichtung in<br />

ein Spiel spricht für eine potentielle Verarbeitung von<br />

Traumata. Doch ein Jahr nach Ceausescus Sturz ist nicht<br />

die Zeit für Heilung – am Ende bleibt nur noch Gewalt.<br />

A girl talks about the execution of a married couple.<br />

Her tone remains casual. „Playing Ceaușescu” is common<br />

among the children of Cluj in 1990. Three of them<br />

enact the execution of him and his wife in the school<br />

yard. This child’s play holds a healing potential. It has<br />

the power to perceive, remodel, interpret, question<br />

and maybe even understand the world, making it the<br />

foundation for the development of character and personality.<br />

The conversion of an execution into a game<br />

indicates the potential processing of traumas. But only<br />

one year after Ceaușescu's downfall is not the time<br />

for healing - all that remains in the end is the violence.<br />

92 Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Kurzfilm-Wettbewerb 93


Zusammenhänge<br />

verstehen.<br />

Atlas3 | <strong>2014</strong><br />

Menschen, Länder, Städte<br />

Eine Verlagsbeilage der<br />

Republik Korea<br />

대한민국<br />

Bundesministerium für Inneres<br />

GZ.: BMI-OA1211/0038-I/2013<br />

Ausschreibung<br />

auf Grund des Bundesgesetzes vom 25. Jänner 1989, BGBl. Nr. 85<br />

I.<br />

Die Funktion „Leitung der Abteilung I/7 (EU-Angelegenheiten) im Bundesministerium für Inneres“ ist mit<br />

Wirksamkeit vom 1. Jänner <strong>2014</strong> neu zu besetzen und gelangt daher zur Ausschreibung im Sinne des Ausschreibungsgesetzes<br />

1989, BGBl. Nr. 85/1989 in der geltenden Fassung.<br />

Der Monatsbezug beträgt bei Beamtinnen oder Beamten in der Verwendungsgruppe A1, Funktionsgruppe 6<br />

mindestens bru to € 3.003,60 und bei Vertragsbediensteten beträgt das Entgelt in der Entlohnungsgruppe v1<br />

Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens bru to € 3.710,70. Der Bezug erhöht sich eventue l auf Basis der<br />

gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordienstzeiten sowie sonstige mit den Besonderheiten des<br />

Arbeitsplatzes verbundene Entlohnungsbestandteile.<br />

I.<br />

Bewerberinnen oder Bewerber für diese Funktion haben folgende Erfordernisse zu erfü len:<br />

a) die österreichische Staatsbürgerschaft,<br />

b) die vo le Handlungsfähigkeit,<br />

c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfü lung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwendung<br />

verbunden sind,<br />

d) abgeschlossenes Hochschulstudium, vorzugsweise Studium der Rechtswissenschaften.<br />

Darüber hinau sind folgende Fähigkeiten und besonderen Kenntnisse erforderlich:<br />

e) umfassende Kenntnisse und Erfahrungen auf den mit der ausgeschriebenen Leitungsfunktion verbundenen<br />

Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;<br />

f) profunde Kenntnisse der Organisation und Arbeitsweise des Bundesministeriums für Inneres und der<br />

Sicherheitsverwaltung;<br />

g) sehr gute Kenntnisse zumindest einer lebenden Fremdsprache, vorzugsweise Englisch;<br />

h) sicheres Auftreten und besonderes Geschick in der Verhandlungsführung, einschließlich Verhandlungen<br />

im internationalen Bereich, insbesondere auf EU-Ebene;<br />

i) Eigeninitiative, Entscheidungsfreudigkeit sowie besonderes Koordinierungs- und Organisationsvermögen;<br />

j) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.<br />

Die unter Punkt e) bis j) angeführten, von den Bewerberinnen oder Bewerbern erwarteten Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.<br />

II.<br />

Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlichen folgende Tätigkeiten und Aufgabenbereiche zu:<br />

Leitung der Abteilung I/7 (EU-Angelegenheiten), welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:<br />

Koordinierung und zusammenfassende Behandlung sowie strategische Planung und Grundsatzpositionierung<br />

a ler den Wirkungsbereich des Bundesministeriums für Inneres berührenden Angelegenheiten im Bereich<br />

der Europäischen Union, ausgenommen die in den Wirkungsbereich der Abteilung I/4 fa lenden Angelegenheiten<br />

der internationalen Strategie; Angelegenheiten der EU-Grundsatzpolitik und EU-Institutionen;<br />

Dokumentation des Rechtsbestandes der Europäischen Union; Wahrnehmung von finanziellen Förderungsmöglichkeiten<br />

aus EU-Programmen und Beratung der Fachabteilungen bei der Antragste lung für EU-Förderungsprojekte;<br />

Büro des Bundesministeriums für Inneres an der Ständigen Vertretung Österreichs bei der<br />

Europäischen Union (Außenste le Brüssel).<br />

IV.<br />

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind samt Lebenslauf an „das Bundesministerium für<br />

Inneres, zu Handen des Leiters der Sektion I, Herrengasse 7, 1014 Wien“ zu richten und gelten als fristgerecht,<br />

wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />

Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 haben die Bewerberinnen oder Bewerber in ihrem Bewerbungsgesuch<br />

die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als geeignet<br />

erscheinen lassen.<br />

Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreibungsgesetzes 1989 wird darauf hingewiesen, dass Erfahrungen aus qualifizierten<br />

Tätigkeiten oder Praktika in einem Tätigkeitsbereich außerhalb der Dienstste le, in deren Bereich<br />

die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz (Funktion) wirksam werden so l, erwünscht sind.<br />

Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989 sowie § 7 Absatz 3 B-GBG wird darauf hingewiesen,<br />

dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene Funktion besonders erwünscht sind und bei der Entscheidung<br />

über die Besetzung dieser Funktion besonders berücksichtigt werden.<br />

Wien, am 2. Oktober 2013 454508<br />

Für die Bundesministerin:<br />

SC Dr. Einzinger<br />

elektronisch gefertigt<br />

Stellenausschreibungen<br />

WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH<br />

Ausschreibung einer Geschäftsführungsfunktion<br />

Gem. §§ 1 und 2 des Bundesgesetzes über Transparenz bei der Ste lenbesetzung im staatsnahen Unternehmensbereich<br />

(Stellenbesetzungsgesetz) wird bekannt gegeben, dass bei der WIEN ENERGIE Bundesforste<br />

Biomasse Kraftwerk GmbH die Besetzung einer Geschäftsführungsfunktion vorgesehen ist.<br />

Die WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH, eine Tochter der Wien Energie GmbH,<br />

ist ein Unternehmen des Wiener Stadtwerke Konzerns und hat ihre Hauptgeschäftstätigkeit in der Betreibung<br />

des größten Wald-Biomassekraftwerks Österreichs.<br />

Vorausgesetzt werden eine entsprechende Vorbildung und eine mehrjährige einschlägige Berufserfahrung<br />

in Leitungsfunktionen. Die bisherige Tätigkeit so l die Wahrnehmung von unternehmensstrategischen<br />

Entscheidungen, idealerweise in einem kommunalen Umfeld, umfasst haben. Branchenkenntnisse<br />

und die diesbezüglichen wirtschaftlichen und rechtlichen Zusammenhänge setzen wir voraus.<br />

An persönlichen Eigenschaften sind uns wichtig:<br />

Fähigkeit zur MitarbeiterInnenmotivation, Zukunftsorientierung, ergebnisorientierte Denk- und Handlungsweise,<br />

Verantwortungsfreude und Verhandlungsgeschick.<br />

Bewerbungen sind bi spätestens 13.11.2013 an die Generalversammlung der WIEN ENERGIE Bundesforste<br />

Biomasse Kraftwerk GmbH, per Adresse Wiener Stadtwerke Holding AG, z.Hd. Frau Marie la<br />

Fulir-Mü ler, BA, Thomas-Klestil-Platz 14, 1030 Wien, mit Vertraulichkeitshinweis zu richten.<br />

Die Wiener Stadtwerke sind daran interessiert, den Anteil an Frauen in Leitungsfunktionen zu erhöhen.<br />

Frauen sind daher besonders nachdrücklich zur Bewerbung eingeladen. 454459<br />

Die Generalversammlung<br />

www.hi l-international.com<br />

Die Salzburger Verkehrsverbund GmbH ist ein hundertprozentiger Tochterbetrieb des Landes Salzburg; sie hat in den 18 Jahren<br />

ihrer Existenz viel erreicht, hat aber auch in den kommenden Jahren viele Herausforderungen zu bewältigen. Auf Grundlage des<br />

aktue len Ste lenbesetzungsgesetzes schreibt der Eigentümer die oberste Funktion aus:<br />

Geschäftsführer/in – SVV<br />

mit nachweisbarer Expertise in Verkehrsplanung, Rechtsfragen, Führung, Finanzierung<br />

Mit derzeit 21 Mitarbeiter/innen nimmt das Unternehmen eine<br />

Fü le von Aufgaben wahr, die zum Großteil in den §§ 17/18 des<br />

ÖPNRV-G festgehalten sind. Im Zentrum steht die nachhaltige,<br />

strategische wie operative Gestaltung des Personennah- und<br />

Regionalverkehrs. Mit dieser geht u.a. die Ausschreibung,<br />

Beste lung von Verkehrsdienstverträgen, Leistungsabrechnung,<br />

Maximierung von Förderungen, Entwicklung neuester<br />

elektronisch äußerst a traktiver Angebote, Leitung des knapp<br />

gehaltenen Personenstabes, Verhandlungsführung auf/in verschiedensten<br />

Ebenen/Gremien, u.v.a. einher.<br />

Um die vielen Stakeholders bestens zufriedenzuste len, sind<br />

die obgenannten Kompetenzen in sehr guter Qualität notwendig.<br />

Zudem sollten Sie aus einer Organisation ähnlicher Größe<br />

wie der SVV kommen. Als Grundqualifikation ist ein technisches<br />

und/oder rechtsbezogenes Studium mit profunden<br />

BWL-Kenntnissen erforderlich, zusätzlich sollten exzellente<br />

Verhandlungsfähigkeiten vorhanden sein.<br />

Da die Position zum einen durch das Zusammenwirken einzelner<br />

Kooperationspartner/innen wie knapper Ressourcen<br />

bestimmt ist, zum anderen aber die Kleinheit der Struktur viele<br />

Projekt ermöglicht, werden Sie eine sehr interessante, sehr<br />

fordernde Position antreten können. Diese wird – je nach Berufspraxis<br />

– mit ca. EUR 5.000,– brutto/Monat an Fixum dotiert<br />

sein und auch eine zusätzliche Prämie beinhalten können.<br />

Laufen wird der DV über max. 5 Jahre mit Wiederbeste lungsmöglichkeit<br />

bei entsprechender Leistungserbringung.<br />

Senden Sie Ihre Bewerbung unter Wahrung der Bewerbungsfrist<br />

bis zum 12.11.2013 an HILL International, Itzlinger<br />

Hauptstraße 18/2, 5020 Salzburg, Tel: 0662/871656, E-Mail:<br />

office@hi l-salzburg.at<br />

Bundesministerium für Inneres<br />

GZ.: BMI-OA1211/0039-I/2013<br />

Ausschreibung<br />

auf Grund des Bundesgesetzes vom 25. Jänner 1989, BGBl. Nr. 85<br />

I.<br />

Die Funktion „Leitung der Abteilung IV/4 (zentrale Dienste) im Bundesministerium für Inneres“ ist mit<br />

Wirksamkeit vom 1. Jänner <strong>2014</strong> neu zu besetzen und gelangt daher zur Ausschreibung im Sinne des Ausschreibungsgesetzes<br />

1989, BGBl. Nr. 85/1989 in der geltenden Fassung.<br />

Der Monatsbezug beträgt bei Beamtinnen oder Beamten in der Verwendungsgruppe A 1, Funktionsgruppe 6<br />

mindestens bru to € 3.003,60 und bei Vertragsbediensteten beträgt das Entgelt in der Entlohnungsgruppe v1<br />

Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens bru to € 3.710,70. Der Bezug erhöht sich eventue l auf Basis der<br />

gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordienstzeiten sowie sonstige mit den Besonderheiten des<br />

Arbeitsplatzes verbundene Entlohnungsbestandteile.<br />

I.<br />

Bewerberinnen oder Bewerber für diese Funktion haben folgende Erfordernisse zu erfü len:<br />

a) die österreichische Staatsbürgerschaft,<br />

b) die vo le Handlungsfähigkeit,<br />

c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfü lung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwendung<br />

verbunden sind,<br />

d) das besondere Ernennungserfordernis für die Ernennung auf eine Planste le der Verwendungsgruppe A 1<br />

des A lgemeinen Verwaltungsdienstes oder einer hinsichtlich der Ernennungserfordernisse gleichzuwertenden<br />

Verwendungsgruppe einer anderen Besoldungsgruppe (Anlage 1 zum Beamten-Dienstrechtsgesetz<br />

1979, BGBl. Nr. 333/1979),<br />

Darüber hinau sind folgende Fähigkeiten und besonderen Kenntnisse erforderlich:<br />

e) Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen auf den mit der ausgeschriebenen Leitungsfunktion verbundenen<br />

Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;<br />

f) Eingehende Kenntnisse der Organisation des Bundesministeriums für Inneres und der Sicherheitsverwaltung<br />

sowie des Wachkörpers Bundespolizei;<br />

g) Sehr gute organisatorische Fähigkeiten, Verhandlungsgeschick, Eigeninitiative und Entscheidungsfreudigkeit;<br />

h) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.<br />

Die unter Punkt e) bis h) angeführten, von den Bewerberinnen oder Bewerbern erwarteten Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.<br />

II.<br />

Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlichen folgende Tätigkeiten und Aufgabenbereiche zu:<br />

Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:<br />

„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentra leitung; Amtsaussta tung und Amtsausrüstung (sofern<br />

nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wird); Kantinenwesen; Abfa lbewirtschaftung; zentrale<br />

Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwaltungsevidenz; Hausverwaltungsangelegenheiten; Fuhrpark<br />

der Zentra leitung; Bescha fungsvorgänge und Abschluss von Verträgen in diesen Angelegenheiten im<br />

Rahmen der von der Abteilung IV/5 erste lten Richtlinien; Wirtschaftsste le des Bundesministeriums für<br />

Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereicluster; Angelegenheiten der Amtskassa (Zahlste le).“<br />

IV.<br />

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind samt Lebenslauf an „das Bundesministerium für<br />

Inneres, zu Handen des Leiters der Sektion I, Herrengasse 7, 1014 Wien“ zu richten und gelten als fristgerecht,<br />

wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />

Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 haben die Bewerberinnen oder Bewerber in ihrem Bewerbungsgesuch<br />

die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als geeignet<br />

erscheinen lassen.<br />

Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreibungsgesetzes 1989 wird darauf hingewiesen, dass Erfahrungen aus qualifizierten<br />

Tätigkeiten oder Praktika in einem Tätigkeitsbereich außerhalb der Dienstste le, in deren Bereich<br />

die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz (Funktion) wirksam werden so l, erwünscht sind.<br />

Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989 sowie § 7 Absatz 3 B-GBG wird darauf hingewiesen.<br />

dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene Funktion besonders erwünscht sind und bei der Entscheidung<br />

über die Besetzung dieser Funktion besonders berücksichtigt werden.<br />

Wien, am 2. Oktober 2013 454506<br />

Für die Bundesministerin:<br />

SC Dr. Einzinger<br />

elektronisch gefertigt<br />

Wissenschaftliche/r Leiter/in<br />

für das Zentrum für Soziale Innovation<br />

Das ZSI ist ein unabhängiges, weltweit erfolgreiches Non-Profit-Unternehmen, das durch Forschung, Bildung, Beratung<br />

und Koordination von Netzwerken die Gestaltung von Innovationen, Innovationsprozessen und Innovationssystemen<br />

unterstützt. Der wissenschaftlichen Leitung teilt gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer<br />

die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.<br />

Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tätigkeitsfeldern,<br />

davon 10 Jahre oder mehr in leitender Funktion.<br />

Wir bieten eine Leitungsfunktion mit breit gefächerten Aufgabengebieten, ein engagiertes und kompetentes Team<br />

in einem international hervo ragend vernetzten Institut.<br />

Arbeitgeber und Dienstort: Zentrum für Soziale Innovation, 1150 Wien<br />

Arbeitsbeginn: ehestmöglich ab Mi te <strong>2014</strong><br />

Bezahlung nach ZSI Gehaltsschema: € 4.300, Überzahlun gemäß Einstufung durch Vordienstzeiten, Dienstvertrag<br />

nach öste reichischem Angestelltengesetz<br />

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung inkl. Lebenslauf und Unterlagen (Publikationsliste, AnsprechpartnerInnen für persönliche<br />

Referenzen, Dienstzeugnisse, Auflistung der von ihnen akquirierten bzw. koordinierten Projekte) in deutscher<br />

oder englischer Sprache bis 10. Dezember 2013 per E-Mail an institut@zsi.at<br />

Detaillierte Informationen unter www.zsi.at<br />

Sa./So., 12./13. Oktober 2013, Nr. 200 45<br />

Tageszeitung für Fortgeschri tene<br />

elektronisch gefertigt<br />

Stellenausschreibungen<br />

WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH<br />

Ausschreibung einer Geschäftsführungsfunktion<br />

Gem. §§ 1 und 2 des Bundesgesetzes über Transparenz bei der Ste lenbesetzung im staatsnahen Unternehmensbereich<br />

(Ste lenbesetzungsgesetz) wird bekannt gegeben, dass bei der WIEN ENERGIE Bundesforste<br />

Biomasse Kraftwerk GmbH die Besetzung einer Geschäftsführungsfunktion vorgesehen ist.<br />

Die WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH, eine Tochter der Wien Energie GmbH,<br />

ist ein Unternehmen des Wiener Stadtwerke Konzerns und hat ihre Hauptgeschäftstätigkeit in der Betreibung<br />

des größten Wald-Biomassekraftwerks Österreichs.<br />

Vorausgesetzt werden eine entsprechende Vorbildung und eine mehrjährige einschlägige Berufserfahbisherige<br />

Tätigkeit soll die Wahrnehmung von unternehmensstrategischen<br />

Entscheidungen, idealerweise in einem kommunalen Umfeld, umfasst haben. Branchenkenntnisse<br />

rechtlichen Zusammenhänge setzen wir voraus.<br />

ation, Zukunftsorientierung, ergebnisorientierte Denk- und Handdie<br />

Generalversammlung der WIEN ENERGIE Bundesforste<br />

Biomasse Kraftwerk GmbH, per Adresse Wiener Stadtwerke Holding AG, z.Hd. Frau Marie la<br />

Die Funktion „Leitung der Abteilung IV/4 (zentrale Di<br />

Wirksamkeit vom 1. Jänner <strong>2014</strong> neu zu besetzen un<br />

schreibungsgesetzes 1989, BGBl. Nr.<br />

Der Monatsbezug beträgt bei Beamtinnen oder Beamte<br />

mindestens brutto<br />

Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens bru to<br />

12./13. Oktober 2013, Nr. 200<br />

Besuchen Sie uns<br />

auch online auf<br />

www.wienerzeitung.at<br />

Blindtext<br />

9 0 0 7 7 3 1 0 0 0 3 0 0 0 1 7 0 2<br />

P.b.b. Verlagspostamt 1030 Wien/02Z033976 T<br />

ÖSTERREICHISCHE TAGESZEITUNG SEIT 1703<br />

Nr. 079/Dienstag, 22. April <strong>2014</strong> € 1,00 www.wienerzeitung.at<br />

Dissident im Exil<br />

Der Chinese Chen Guangcheng kämpft<br />

in den USA gegen Abtreibungen Seite 6<br />

Leeres Gefängnis<br />

Das umstrittene Schubhaftzentrum in<br />

Vordernberg steht praktisch leer Seite 7<br />

Erster Weltkrieg<br />

Kriegsschicksale auf der Schallaburg<br />

und „Das Attentat“ im ORF Seiten 19 und 23<br />

Foto: ORF/DOR <strong>Film</strong>/Petro Domenigg<br />

Jerusalem/Teheran/Wien. Bis<br />

Donnerstag ist Außenminister Sebastian<br />

Kurz in Israel, am Samstag<br />

reist er zu Israels Erzfeind<br />

Iran weiter. Die Reise nach Israel<br />

musste aufgrund eines Streiks<br />

der israelischen Diplomaten verschoben<br />

werden und wird nun<br />

nachgeholt. Israel liege Kurz besonders<br />

am Herzen, „nicht nur<br />

weil Österreich mit Israel gute Beziehungen<br />

pflegt, sondern auch,<br />

weil es um ein Signal hinsichtlich<br />

der historischen Verantwortung<br />

geht“, hieß es aus dem Außenamt.<br />

Heute, Dienstag, sind ein Besuch<br />

und eine Kranzniederlegung<br />

in der Holocaust-Gedenkstätte<br />

Yad Vashem geplant, anschließend<br />

wird Kurz mit Israels Außenminister<br />

Avigdor Lieberman<br />

und der Nahost-Chefverhandlerin<br />

Tzipi Livni zusammentreffen. Am<br />

Nachmittag steht ein Empfang bei<br />

Staatspräsidenten Shimon Peres<br />

auf dem Programm, am Mittwoch<br />

folgen Gespräche mit dem palästinensischen<br />

Präsidenten Mahmoud<br />

Abbas und Außenminister<br />

Riyad al-Maliki.<br />

Der darauf folgende Iran-Trip<br />

des Außenministers ist nicht unumstritten.<br />

Kurz wird in Israel,<br />

das Hardliner im Iran gerne als<br />

„kleinen Satan“ bezeichnen, wohl<br />

Warnungen vor allzu freundlichen<br />

Kontakten mit Teheran zu<br />

hören bekommen. Gleichzeitig<br />

hoffen Wirtschaftsvertreter auf eine<br />

Öffnung des Landes und auf<br />

Zugang zu den reichen Gasvorkommen<br />

– immerhin will sich Europa<br />

aus der energiepolitischen<br />

Umklammerung Russlands befreien.<br />

Kurz versuchte im Vorfeld,<br />

alle israelischen Bedenken auszuräumen.<br />

„Österreich wird jedenfalls<br />

sowohl die Situation der<br />

Menschenrechte als auch das<br />

Atomprogramm thematisieren“,<br />

hieß es aus seinem Büro. ■<br />

Besuchsreigen bei den Erzfeinden Israel und Iran.<br />

Minister<br />

Kurz auf<br />

heikler<br />

Mission<br />

Seite 4<br />

Wien. Der Fall Hannes Kartnig<br />

und SK Sturm wird am Mittwoch,<br />

rund zwei Jahre nach der Urteilsverkündung<br />

in erster Instanz, am<br />

Obersten Gerichtshof (OGH) in<br />

Wien verhandelt. Der Prozess in<br />

Graz hatte ein Jahr gedauert und<br />

mit der Verurteilung von Ex-<br />

Sturm-Präsident Hannes Kartnig<br />

und sieben Mitangeklagten im Februar<br />

2013 geendet. Das Urteil<br />

fiel besonders für Kartnig hart<br />

aus: Er wurde zu einer unbedingten<br />

Haftstrafe von fünf Jahren<br />

und 6,6 Millionen Euro Geldstrafe<br />

verurteilt. Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde<br />

seitens der Verteidiger<br />

waren die Folge, auch<br />

Staatsanwalt Johannes Winklhofer<br />

legte Berufung ein.<br />

Der OGH hat nun die Möglichkeit,<br />

das ganze Verfahren oder<br />

auch nur Teile daraus nochmals<br />

verhandeln zu lassen, die Schuldsprüche<br />

und Strafen zu verändern<br />

oder den Spruch der ersten Instanz<br />

zu bestätigen. ■<br />

OGH entscheidet<br />

über Ex-Sturm-Boss<br />

Hannes Kartnig<br />

Seite 18<br />

Kiew/Moskau. Der russischsprachige<br />

Osten der Ukraine wurde<br />

auch während der Osterfeiertage<br />

von blutiger Gewalt erschüttert<br />

und kommt nicht zur Ruhe. Mehrere<br />

Tote und Verletzte meldeten<br />

moskautreue Aktivisten in der<br />

Stadt Slawjansk. Ihre Posten seien<br />

angegriffen worden – angeblich<br />

vom ukrainischen ultranationalistischen<br />

Rechten Sektor. Dieser<br />

hingegen streitet jegliche Beteiligung<br />

ab und behauptet, der<br />

Angriff sei das Werk russischer<br />

Geheimdienste.<br />

Moskau und Kiew beschuldigen<br />

einander inzwischen täglich,<br />

nichts für eine Entspannung zu<br />

tun. Der russische Außenminister<br />

Sergej Lawrow warf der von den<br />

USA unterstützten Führung in Kiew<br />

Unfähigkeit vor. Die ukrainische<br />

Regierung will indes die aktive<br />

Angriffsphase des „Anti-Terror-Einsatzes“<br />

wieder aufnehmen,<br />

um die prorussischen Uniformierten<br />

zu entwaffnen. ■<br />

Lage in Ostukraine<br />

weiterhin äußerst<br />

angespannt<br />

Seite 3<br />

Wien. „Demenz geht uns alle an“,<br />

sagt Diakonie-Direktor Michael<br />

Chalupka. Denn betroffen sind davon<br />

nicht nur die Erkrankten,<br />

sondern auch deren Angehörige.<br />

Und die Zahl der Demenzkranken<br />

dürfte in den kommenden Jahren<br />

in Österreich noch dramatisch ansteigen.<br />

Mit 130.000 im Jahr 2020<br />

rechnet die Diakonie und fordert<br />

deshalb von der Bundesregierung<br />

eine umfassende Strategie für den<br />

Umgang mit Demenz.<br />

Der Hauptgrund für die Zunahme<br />

der Krankheit, deren Ursachen<br />

noch immer weitgehend unklar<br />

sind und gegen die es kein<br />

wirksames Heilmittel gibt, liegt in<br />

der steigenden Lebenserwartung.<br />

Jeder zwanzigste Senior unter 70<br />

Jahren ist dement, bei den über<br />

90-Jährigen ist es bereits jeder<br />

Dritte. Man dürfe Demenzkranke<br />

nicht einfach abschieben, sondern<br />

müsse ihnen einen fixen Platz in<br />

der Gesellschaft einräumen, betont<br />

Chalupka. ■<br />

Demenz ist auf dem<br />

Vormarsch: 130.000<br />

Betroffene bis 2020<br />

Seite 9<br />

Im Gedenken an den Aufstand<br />

zu Ostern 1916 marschieren<br />

Maskierte durch Dublin. Seite 3<br />

Für die Länder-Budgets werden<br />

die Spitäler immer belastender.<br />

Seite 8<br />

Die Wiener Linien sind am<br />

Mittwoch bis 6.30 Uhr nur im<br />

Notbetrieb unterwegs. Seite 14<br />

Die Champions League macht<br />

zwei Mal binnen 24 Stunden in<br />

Madrid Station. Seite 17<br />

US-Fotokunst von Francesca<br />

Woodman ist erstmals in Wien<br />

zu sehen. Seite 20<br />

Wie man heilig wird: Das<br />

geistige Erbe von Johannes XXIII.<br />

Seite 21<br />

Die Gemeinwohl-Ökonomie<br />

setzt sich gegen ihre Kritiker<br />

zur Wehr. Seite 25<br />

KOMMENTARE<br />

Thomas Seifert: Die Wahlen in<br />

Syrien sind eine Farce und eine<br />

vergebene Chance. Seite 2<br />

Amer Albayati: Warum Muslime<br />

aus Österreich in den syrischen<br />

Jihad ziehen. Seite 2<br />

Christina Böck: Senioren poltern<br />

charmanter. Seite 20<br />

HEUTE<br />

21°<br />

18°<br />

22°<br />

21°<br />

19°<br />

21°<br />

21°<br />

21°<br />

21°<br />

Max.<br />

Min.<br />

9°<br />

8°<br />

9°<br />

10°<br />

8°<br />

8°<br />

7°<br />

8°<br />

6°<br />

Wien<br />

Bregenz<br />

Eisenstadt<br />

Graz<br />

Innsbruck<br />

Klagenfurt<br />

Linz<br />

Salzburg<br />

St. Pölten<br />

WETTER<br />

Damaskus. Die syrische Führung<br />

hat trotz des Bürgerkriegs für den<br />

3. Juni eine Präsidentenwahl angesetzt.<br />

Das Staatsfernsehen gab<br />

den Termin am Montag unter Berufung<br />

auf den Parlamentspräsidenten<br />

bekannt. Präsident Bashar<br />

al-Assad hat sich zwar noch nicht<br />

zu einer Kandidatur für eine dritte<br />

Amtszeit geäußert, seine Verbündeten<br />

in Russland und im Libanon<br />

gehen jedoch von einer<br />

Teilnahme und einem Sieg des<br />

Amtsinhabers aus. Die Aufständischen<br />

reagierten mit Spott. Auch<br />

westliche Länder und mehrere<br />

Golf-Staaten haben eine Wahl bereits<br />

als „Parodie der Demokratie“<br />

bezeichnet.<br />

Assad kämpft seit drei Jahren<br />

gegen einen Aufstand, der sich zu<br />

einem Bürgerkrieg ausgeweitet<br />

hat. In dem Konflikt sind mehr<br />

als 150.000 Menschen getötet<br />

worden. Millionen Syrer sind auf<br />

der Flucht – nicht nur vor den Repressionen<br />

der Regierungstruppen,<br />

sondern auch vor der strengen<br />

Herrschaft radikal-islamischer<br />

Gruppierungen, die in dem<br />

Konflikt mitmischen. Die Gewalt<br />

hält weiter an. Bei Luftangriffen<br />

auf Aleppo starben am Wochenende<br />

nach Angaben der Opposition<br />

dutzende Menschen. ■<br />

Syrien setzt trotz Aufstand Präsidentenwahl für Juni an.<br />

Seite 5<br />

Abstimmung<br />

im Bürgerkrieg<br />

Bashar al-Assad besucht<br />

die koptische Siedlung<br />

Maaloula, die seine Armee<br />

jüngst von den Rebellen<br />

erobert hat. Foto: ap/Sana<br />

ation, Zukunftsorientierung, ergebnisorientierte Denk- und Handlungsweise,<br />

Verantwortungsfreude und Verhandlungsgeschick.<br />

die Generalversammlung der WIEN ENERGIE Bundesforste<br />

Biomasse Kraftwerk GmbH, per Adresse Wiener Stadtwerke Holding AG, z.Hd. Frau Marie la<br />

Wien, mit Vertraulichkeitshinweis zu richten.<br />

nen zu erhöhen.<br />

Frauen sind daher besonders nachdrücklich zur Bewerbung eingeladen. 454459<br />

ist ein hundertprozentiger Tochterbetrieb des Landes Salzburg; sie hat in den 18 Jahren<br />

ihrer Existenz viel erreicht, hat aber auch in den kommenden Jahren viele Herausforderungen zu bewältigen. Auf Grundlage des<br />

mit nachweisbarer Expertise in Verkehrsplanung, Rechtsfragen, Führung, Finanzierung<br />

BWL-Kenntnissen erforderlich, zusätzlich so lten exze lente<br />

Da die Position zum einen durch das Zusammenwirken einzelner<br />

Kooperationspartner/innen wie knapper Ressourcen<br />

bestimmt ist, zum anderen aber die Kleinheit der Struktur viele<br />

Projekt ermöglicht, werden Sie eine sehr interessante, sehr<br />

fordernde Position antreten können. Diese wird – je nach Berufspraxis<br />

– mit ca. EUR 5.000,– brutto/Monat an Fixum do-<br />

Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlich<br />

Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:<br />

„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralle<br />

nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wi<br />

Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwalt<br />

park der Zentra leitung;<br />

Rahmen der von der Abteilung IV/5<br />

Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic<br />

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind<br />

Inneres, zu Handen des Leiters der<br />

gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />

Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 ha<br />

werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als geeignet<br />

erscheinen lassen.<br />

Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreib<br />

lifizierten Tätigkeiten oder Praktika<br />

die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz<br />

Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989<br />

dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene<br />

scheidung über die Besetzung dieser Funkt<br />

Wien, am 2. Oktober 2013<br />

elektronisch gefertigt<br />

Wissenschaftliche/r Leiter/in<br />

für das Zentrum für Soziale Innovation<br />

Das ZSI ist ein unabhängiges, weltweit erfolgreiches Non-Pro<br />

tung und Koordination von Netzwerken die Gestaltung von Innovationen, Innovationsprozessen und Innovationssystemen<br />

unterstützt. Der wissenschaftlichen Leitung teilt gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer<br />

die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.<br />

Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tä-<br />

Besuchen Sie uns<br />

Donnerstag ist Außenminister Sebastian<br />

Kurz in Israel, am Samstag<br />

reist er zu Israels Erzfeind<br />

Iran weiter. Die Reise nach Israel Der darauf folgende Iran-Trip<br />

des Außenministers ist nicht unumstritten.<br />

Kurz wird in Israel,<br />

das Hardliner im Iran gerne als<br />

Max.<br />

10°<br />

8°<br />

8°<br />

7°<br />

8°<br />

6°<br />

den Termin am Montag unter Berufung<br />

auf den Parlamentspräsidenten<br />

bekannt. Präsident Bashar<br />

al-Assad hat sich zwar noch nicht<br />

zu einer Kandidatur für eine dritte<br />

Amtszeit geäußert, seine Verbündeten<br />

in Russland und im Libanon<br />

gehen jedoch von einer<br />

Teilnahme und einem Sieg des<br />

Amtsinhabers aus. Die Aufständischen<br />

reagierten mit Spott. Auch<br />

Syrien setzt trotz Aufstand Präsidentenwahl für Juni an.<br />

Numero 334 Freitag, 4. April <strong>2014</strong> 15. Jahrgang<br />

Nächste Zeitreisen-Nummer am 2. Mai; Hauptthema: Wie es die „Wiener Zeitung“ 1848 den Habsburgern zeigte.<br />

Dreifach-Nuss; zur Zeitreisenlotto-Teilnahme genügt eine richtige (Teil-)Antwort.<br />

ZEITREISEN-NUSS NUMERO 334<br />

1. FRAGE: Welcher öst.-ung. Thronfolger residierte im Belvedere in Wien-Landstraße?<br />

Für Tüftler: Wann war das? Renovierte er das Gebäude? Wo stand er politisch? Hatte er Demokratie-Pläne?<br />

Schätzte er die Ungarn/die Slawen? War er für Frieden? Wen heiratete er?<br />

2. FRAGE: Welcher türkische Sultan siegte im 16. Jh. in der Schlacht von Mohács?<br />

Für Tüftler: Wann wurde gekämpft? Was bedeutete 3 Jahre später der Name des Sultans für<br />

Wien? Welcher König fiel bei Mohács? Was gewann Habsburg dadurch? Auf welche Weise?<br />

3. (ORCHIDEEN-)FRAGE: Führte Sehnsucht nach der Donaumetropole den Literaten<br />

Balzac anno 1835 nach Wien bzw. in die Vorstadt Landstraße? Besaß Balzac damals<br />

viel Ansehen als Romanautor? Welche Brotberufe hatte er ursprünglich ausgeübt?<br />

Wie und wann gelang ihm der Durchbruch als Schriftsteller? Wie gestaltete sich sein<br />

Privatleben? Welche Bedeutung hatten Frauen in seinem Leben? Heiratete er jemals?<br />

ZUSATZORCHIDEE zum Thema Literaten und Vorstadt Landstraße: Wann lebte Robert Musil<br />

wo im 3. Wiener Gemeindebezirk? Zu welcher eher wenig bekannten Novelle inspirierte<br />

ihn seine Wohnumgebung? Welchem berühmten Gasthof ist das kleine Werk gewidmet?<br />

ZEITREISENLOTTO: Nussknackern winkt ein Buchpreis. (Teil-)Antworten zu Nuss Nro.<br />

334 sollen bis Montag, dem 2. Juni, einlangen. Kennwort: ZEITREISEN. Post:<br />

„Wiener Zeitung“/Prof. Alfred Schiemer, MQM 3.3, Maria-Jacobi-Gasse 1, 1030<br />

Wien. Fax: (01) 206 99-433. E-Mail: alfred.schiemer@wienerzeitung.at ■<br />

■ AUFGELESEN Nuss ■ AUSERLESEN Faksimile<br />

Annonce in der „Wiener Zeitung“ vom 8. April 1809 mit eher ungewöhnlichem Angebot.<br />

Bilder: Archiv/J. Blümel, ...Wiener Vorstädte ..., Bd. B. Die Landstraße, Wien 1885/M. Girardi, Das Palais Rasumofsky, Wien 1937/Stiche der Zeit<br />

leiner<br />

Zeitensprung,<br />

ehe wir uns dem 19.<br />

Jahrhundert in dem Ort vor<br />

Wiens Mauern widmen, der<br />

einmal Nikolaivorstadt hieß:<br />

Am 17. Juli 1515 zog Kaiser<br />

Maximilian I. mit Böhmens<br />

und Ungarns König Wladislaw<br />

durch die schon so bezeichnete<br />

„landstrazz“ zum<br />

Wiener Kongress.<br />

Den Schaulustigen boten<br />

sich farbenprächtige Szenen.<br />

In Scharlachtuch gehüllten<br />

Bürgern ritten Ratsherren<br />

der Donaumetropole<br />

in Silberharnischen voran.<br />

Den eigentlichen Zug führten<br />

Reiter aus Ungarn, Mähren,<br />

Polen, Österreich sowie<br />

der österreichische Adel in<br />

blanker Rüstung an. Ihnen<br />

folgten Maximilian, Wladislaw<br />

und auch dessen Bruder<br />

Sigismund, der König von<br />

Polen; ebenso waren hohe<br />

Frauen vertreten, so die ungarische<br />

Prinzessin Anna.<br />

Für die Landstraßer war<br />

es d a s Fest. Dass durch den<br />

Fürstenkongress bzw. die<br />

dort erfolgte Besiegelung dynastischer<br />

Heiraten bereits<br />

elf Jahre später die Donaumonarchie<br />

erstehen sollte,<br />

ahnten sie freilich nicht.<br />

K<br />

och weniger hätte man<br />

sich in der Gegend vor<br />

dem Stubentor träumen lassen,<br />

dass ganze 300 Jahre<br />

nach der Zusammenkunft<br />

ein noch größerer Wiener<br />

Kongress über das Schicksal<br />

europäischer Völker entscheiden<br />

würde. Wobei nota<br />

bene für die Vorstadt<br />

Landstraße anno 1814/15<br />

mancher Gulden der gerne<br />

feiernden Kongressteilnehmer<br />

abfallen sollte . . .<br />

So weit sind wir aber gar<br />

nicht. Denn uns sticht bei<br />

der Suche nach Landstraßer<br />

Episoden aus der Zeit nach<br />

1800 ein Inserat in der<br />

„Wiener Zeitung“ vom<br />

Sonnabend, den 8. April<br />

1809, wegen dessen Formulierung<br />

ins Auge.<br />

N<br />

ngeboten wird in der<br />

Anzeige ein schönes<br />

herrschaftliches Haus, mit<br />

oder ohne Meubeln, schönen<br />

Stallungen, und sehr<br />

grossem Garten. Zur Gegend<br />

erfährt man: Auf der<br />

Landstrasse Hauptstrasse<br />

oben in der angenehmsten<br />

und gesundesten Lage.<br />

Das wäre nichts Besonders.<br />

Aus dem Rahmen fällt<br />

jedoch das Offert des Hausinhabers<br />

– seine Realität ist<br />

täglich (im Sinne von jederzeit)<br />

zu verlassen (= in<br />

Miete zu vergeben), zu verkaufen,<br />

oder (...) gegen ein<br />

kleines, oder mittelmäßiges<br />

Haus in der Stadt zu<br />

vertauschen. Dem Mann ist<br />

jede Variante recht, er will<br />

offenbar nur eines – weg!<br />

A<br />

eider können wir nach<br />

205 Jahren den Inserenten<br />

auf der Landstrasse<br />

oben im Hause Nr. 153,<br />

nahe an der Artilleriekaserne<br />

nicht einfach fragen,<br />

was ihn zu der ungewöhnlichen<br />

Annonce veranlasste.<br />

Etwas anderes können<br />

wir hingegen leicht tun. Wir<br />

blättern in der „WZ“ vom 8.<br />

April 1809 zum Titelblatt.<br />

Und finden unter Datumszeile<br />

Wien u.a. die Stelle:<br />

Am 6. April sind Se. (= Seine)<br />

kaiserl. Hoheit der Erzherzog<br />

Carl zur Armee abgegangen.<br />

Dabei erliessen<br />

Höchstdieselben (= Carl) einen<br />

Armeebefehl, der mit<br />

den Worten beginnt: Der<br />

Schutz des Vaterlandes<br />

ruft uns zu neuen Thaten.<br />

L<br />

etzt wissen wir, was es<br />

geschlagen hat! Napoleon,<br />

der Wien bereits 1805 besetzt<br />

hatte, stand wieder<br />

zum Sprung bereit. (Am 13.<br />

Mai 1809 nahm er die Stadt<br />

ein.) Wir dürfen also annehmen,<br />

dass sich der Besitzer<br />

des Hauses nahe an der Artilleriekaserne,<br />

einem militärisch<br />

exponierten Punkt,<br />

nicht wohl in seiner Haut<br />

fühlte und umziehen wollte.<br />

Ob es gelang? Wie auch<br />

immer, niemand kam im<br />

Raum Wien um die französischen<br />

Besatzer herum. Man<br />

erlebte harte Zeiten. Krieg<br />

überrollt alles und alle. Zum<br />

Glück blieben Kaiserstadt<br />

wie Umland nach 1809 sehr<br />

lange von direkten Kriegseinwirkungen<br />

verschont.<br />

J<br />

elchen Segen Friede<br />

allein für die Kultur<br />

bedeutet, lässt sich am<br />

Landstraßer Leben im 19.<br />

Jahrhundert schön ablesen.<br />

Damals etablierte sich die<br />

Vorstadt vor allem als Heimstätte<br />

von Musik und Tanz.<br />

Zwei Beispiele:<br />

● In dem an der Grenze zu<br />

Erdberg erbauten Palais des<br />

russischen<br />

Grafen/Fürsten<br />

Andrej Rasumofsky (1752–<br />

1836), einem Förderer Ludwig<br />

van Beethovens (1770–<br />

1827), führte man im Noch-<br />

Friedensjahr 1808 erstmals<br />

die „Schicksalssymphonie“<br />

des Meisters auf (Adresse<br />

nun: Rasumofskyg. 23-25).<br />

● Der Gasthof zur Goldenen<br />

Birne, in dem u. a. der junge<br />

Josef Lanner (1801–1843)<br />

als Geiger brillierte, mauserte<br />

sich im Biedermeier zum<br />

Tanzlokal der Tanzlokale.<br />

Sein ins Nachbarhaus hineingebauter<br />

Saal heißt „Annentempel“<br />

(großes Annenfest<br />

am 26. Juli) und war<br />

von den wildesten Tänzern<br />

der Kaiserstadt begehrt.<br />

Ebenso sah der Boden vor<br />

dem Stubentor berühmte Literaten.<br />

Drei seien genannt:<br />

● Honoré de Balzac (1799–<br />

1850) fand in der „Goldenen<br />

Birne“ 1835 (zerstört 1934;<br />

nun Wohnhaus Landstraßer<br />

Hauptstraße 31) Quartier.<br />

● Im Hinterhaus der „Goldenen<br />

Birne“ wohnte einige<br />

Zeit Adalbert Stifter (1805–<br />

1868), der noch andere<br />

Landstraßer Domizile hatte.<br />

● Marie v. Ebner-Eschenbach<br />

(1830–1916) lebte<br />

nach dem Umzug aus Mähren<br />

1863 zuerst in der Landstraßer<br />

Hauptstraße 74. ■<br />

W<br />

■ In der Vorstadt<br />

Landstraße spielte<br />

man einst nicht nur<br />

in der „Birne“ auf.<br />

Der wilde Tanz vor dem Stubentor<br />

■ NACHGELESEN Nicht nur 205 Jahre zurückgeblättert Von Alfred Schiemer<br />

Kopfnuss: Am oben abgebildeten<br />

Ufer der Wien<br />

wurde um 1800 welcher<br />

der fünf Sinne strapaziert?<br />

Geknackte Kopfnuss: Der<br />

Geruchssinn. Die Wien<br />

stank mit dem Abfall von<br />

Gerbern etc. zum Himmel!<br />

Blick um 1800 über die Wien (rechts Stubenbrücke) auf Vorstadt Landstraße (links Invalidenhaus). Repros: T. Sternisa (8)/S. Koch<br />

A. Rasumofsky (l. ob.); dessen Palais (daneben) diente Beethoven (l. u.) für eine Uraufführung. H. de Balzac (r. ob.) sah bei der „Birne“ die Landstraße<br />

etwa wie auf dem Stich daneben (Bild mit zwei Kirchen: Lage bis 1784); Skizze in grüner Farbe: Gäste vor „Birne“. R. u.: M. v. Ebner-Eschenbach.<br />

enste) im Bundesministerium für Inneres“ ist mit<br />

Wirksamkeit vom 1. Jänner <strong>2014</strong> neu zu besetzen und gelangt daher zur Ausschreibung im Sinne des Ausschreibungsgesetzes<br />

1989, BGBl. Nr. 85/1989 in der geltenden Fassung.<br />

Der Monatsbezug beträgt bei Beamtinnen oder Beamten in der Verwendungsgruppe A 1, Funktionsgruppe 6<br />

mindestens brutto € 3.003,60 und bei Vertragsbediensteten beträgt<br />

Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens bru to € 3.710,70. Der Bezug erhöht<br />

gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordienstzeiten sowie sonstige mit den Besonderheiten des<br />

Arbeitsplatzes verbundene Entlohnungsbestandteile.<br />

I.<br />

Bewerberinnen oder Bewerber für diese Funktion haben folgende Erfordernisse zu erfü len:<br />

a) die österreichische Staatsbürgerschaft,<br />

b) die vo le Handlungsfähigkeit,<br />

c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfü lung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwendung<br />

verbunden sind,<br />

d) das besondere Ernennungserfordernis für die Ernennung auf eine Pl<br />

des Allgemeinen Verwaltungsdienstes oder einer hinsichtlich der Ernennungserf<br />

tenden Verwendungsgruppe einer anderen Besoldungsg<br />

1979, BGBl. Nr. 333/1979),<br />

Darüber hinau sind folgende Fähigkeiten und besonderen Kenntnisse erforderlich:<br />

e) Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen auf den mit der ausgesch<br />

nen Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;<br />

f) Eingehende Kenntnisse der Organisation des Bundesministeriums für Inneres und der Sicherheitsverwaltung<br />

sowie des Wachkörpers Bundespolizei;<br />

g) Sehr gute organisatorische Fähigkeiten, Verhandlungsgeschick, Eigeninitiative und Entscheidungsfreuh)<br />

Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.<br />

Die unter Punkt e) bis h) angeführten, von den Bewerberinnen oder Bewerbern erwarteten Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.<br />

I.<br />

Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlich<br />

Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:<br />

„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralle<br />

nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wi<br />

Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwalt<br />

park der Zentra leitung; Bescha fungsvorgänge und Abschluss von Verträgen in diesen Angelegenheiten im<br />

Rahmen der von der Abteilung IV/5 erste lten Richtlinien; Wirtschaft<br />

Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic<br />

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind<br />

Inneres, zu Handen des Leiters der Sektion I, Herrengasse 7, 1014 Wien<br />

gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />

Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 ha<br />

werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als ge-<br />

Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreibungsgesetzes 1989 wird darauf hing<br />

lifizierten Tätigkeiten oder Praktika in einem Tätigkeitsbereich außerhalb der Dienstste le, in deren Bereich<br />

die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz<br />

Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989<br />

dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene<br />

scheidung über die Besetzung dieser Funktion besonders berücksichtigt werden.<br />

Für die Bundesministerin:<br />

SC Dr. Einzinger<br />

Wissenschaftliche/r Leiter/in<br />

für das Zentrum für Soziale Innovation<br />

Das ZSI ist ein unabhängiges, weltweit erfolgreiches Non-Pro<br />

tung und Koordination von Netzwerken die Gestaltung von Innovationen, Innovationsprozessen und Innovationssystemen<br />

unterstützt. Der wissenschaftlichen Leitung teilt gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer<br />

die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.<br />

Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tämindestens<br />

brutto<br />

Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens bru to<br />

gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordiens<br />

Arbeitsplatzes verbundene<br />

Bewerberinnen oder Bewerber für diese Funkti<br />

a) die österreichische Staatsbürgerschaft,<br />

b) die vo le Handlungsfähigkeit,<br />

c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfü lung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwendung<br />

verbunden sind,<br />

d) das besondere Ernennungserforder<br />

des Allgemeinen Verwaltungsdienstes oder einer hi<br />

tenden Verwendungsgruppe einer anderen Besoldungsg<br />

1979, BGBl. Nr. 333/1979),<br />

Darüber hinau sind folgende Fähigkeiten<br />

e) Umfassende Kenntnisse<br />

nen Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;<br />

f) Eingehende Kenntnisse der Organisation des Bund<br />

tung sowie des Wachkörpers Bundespolizei;<br />

g) Sehr gute organisatorische Fähigkeiten, Verhan<br />

digkeit;<br />

h) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.<br />

Die unter Punkt e) bis h) angeführten, von den Be<br />

Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.<br />

Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlich<br />

Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:<br />

„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralle<br />

nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wi<br />

Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwalt<br />

park der Zentra leitung;<br />

Rahmen der von der Abteilung IV/5<br />

Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic<br />

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind<br />

Inneres, zu Handen des Leiters der<br />

gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />

Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 ha<br />

werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als geeignet<br />

erscheinen lassen.<br />

Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreib<br />

lifizierten Tätigkeiten oder Praktika<br />

die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz<br />

Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989<br />

dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene<br />

scheidung über die Besetzung dieser Funkt<br />

Wien, am 2. Oktober 2013<br />

elektronisch gefertigt<br />

Wissenschaftliche/r Leiter/in<br />

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die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.<br />

Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tä-<br />

Frauen sind daher besonders nachdrücklich zur Bewerbung eingeladen. 454459<br />

ist ein hundertprozentiger Tochterbetrieb des Landes Salzburg; sie hat in den 18 Jahren<br />

ihrer Existenz viel erreicht, hat aber auch in den kommenden Jahren viele Herausforderungen zu bewältigen. Auf Grundlage des<br />

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Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic<br />

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind<br />

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gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />

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erscheinen lassen.<br />

Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreib<br />

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Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989<br />

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Wien, am 2. Oktober 2013<br />

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davon 10 Jahre oder mehr in leitender Funktion.<br />

Das Zukunftsmagazin der Nr. 21 l 12. Februar <strong>2014</strong><br />

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Energiesparen mit Komfort:<br />

Die Häuser von morgen<br />

Die Zukunft<br />

des Bauens<br />

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Bregenz<br />

Eisenstadt<br />

Graz<br />

Innsbruck<br />

Klagenfurt<br />

Linz<br />

Salzburg<br />

St. Pölten<br />

WETTER<br />

hat trotz des Bürgerkriegs für den<br />

3. Juni eine Präsidentenwahl angesetzt.<br />

Das Staatsfernsehen gab<br />

den Termin am Montag unter Berufung<br />

auf den Parlamentspräsidenten<br />

bekannt. Präsident Bashar<br />

al-Assad hat sich zwar noch nicht<br />

zu einer Kandidatur für eine dritte<br />

Amtszeit geäußert, seine Verbündeten<br />

in Russland und im Libanon<br />

gehen jedoch von einer<br />

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Mit Österreichs<br />

umfangreichstem<br />

Radioprogramm<br />

Der Kultur-Führer von Samstag, 19., bis Freitag, 25. Oktober 2013<br />

Viktor Gernot<br />

Als kabarettistische Wurfübungen betitelt er<br />

sein jüngstes Soloprogramm „Im Glashaus“<br />

– zu hören in „Contra“ am Sonntag auf Ö1.<br />

■ Museumsstücke<br />

Der erste Rausch der<br />

Menschheitsgeschichte<br />

■ Hör-Punkt<br />

Zum 90er: Radio Ö1<br />

gratuliert Carl Djerassi<br />

Viktor Gernot<br />

Menschheitsgeschichte<br />

Wiener Journal<br />

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<strong>2014</strong> jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal, jener des Zweiten zum 75.<br />

Mal. Branko Lustig hat genau deshalb für das LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> eine Retrospektive von<br />

Antikriegsfilmen kuratiert. Die ausgewählten <strong>Film</strong>e sollen sowohl an Verbrechen der Vergangenheit<br />

gemahnen als auch ein eindeutiges Zeichen gegen Gewalt, Faschismus, Rassismus<br />

und Diskriminierung setzen. Der zweifache Oscarpreisträger und Holocaust-Überlebende<br />

wird zudem bei einem von der Chefredakteurin der Tageszeitung Der Standard, Alexandra<br />

Föderl-Schmid, moderierten Gespräch mit Oliver Rathkolb die Frage erörtern, welche Herausforderungen<br />

mit der Bewahrung einer nachhaltigen Erinnerungs- und Gedenkkultur<br />

verbunden sind. Dabei wird auch die 1994 von Steven Spielberg zusammen mit Branko<br />

Lustig, Karen Kushell and Gerald R. Molen ins Leben gerufene Shoah Foundation vorgestellt<br />

- die größte multimediale Sammlung von Zeitzeugnissen von Holocaust-Überlebenden<br />

weltweit und der beim <strong>Festival</strong> of Tolerance in Zagreb gedrehte Kurzfilm Games gezeigt.<br />

<strong>2014</strong> marks the 100th anniversary of World War I and the 75th anniversary of World War II.<br />

For this occasion, Branko Lustig has curated and anti-war film retrospective for the LET’S<br />

<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>. The selected films are meant to both remind us of the crimes of the<br />

past as well as send a clear signal against violence, fascism, racism and discrimination.<br />

The two-time Academy Award winner and surviver of the Holocaust will also discuss the<br />

challenges of preserving a continuous culture of remembrance in a conversation with<br />

Oliver Rathkolb, hosted by the editor-in-chief of Der Standard, Alexandra Föderl-Schmid.<br />

This opportunity will also be used to introduce the Shoah Foundation, founded in 1994<br />

by Steven Spielberg in cooperation with Branko Lustig, Karen Kushell and Gerald R. Molen<br />

- the biggest collection of multimedia sources of Holocaust survivors in the world<br />

- and to show the short film Games, filmed at the <strong>Festival</strong> of Tolerance in Zagreb.<br />

antikriegsfilm-<br />

Klassiker<br />

Anti War Movie-Classics


FOTO: Universität Wien<br />

FOTO: Luka Paić/JFF<br />

FOTO: MATTHIAS CREMER<br />

Branko Lustig wurde 1932 im damaligen Königreich Jugoslawien geboren. Aufgrund seiner jüdischen<br />

Herkunft war er als Kind zwei Jahre in Auschwitz und Bergen-Belsen interniert. Bereits<br />

mit 24 Jahren war er Produktionsleiter des vielprämierten Weltkriegsdramas Don‘t Look Back, My<br />

Son. Nachdem er auch immer wieder als Schauspieler tätig gewesen war und an verschiedenen<br />

<strong>Film</strong>- und Fernsehproduktionen mitgewirkt hatte, emigrierte er 1988 in die USA. 1995 erhielt<br />

Lustig für Schindler's List als einer der Produzenten einen Academy Award sowie einen Golden<br />

Globe. 2001 wurden ihm für Gladiator diese beiden Preise erneut verliehen. Auch einige seiner<br />

weiteren Hollywood-Produktionen wurden durch Auszeichnungen gewürdigt, etwa Projekt: Peacemaker<br />

(1997), Black Hawk Down (2001), Kingdom of Heaven (2005), A Good Year (2006) und American<br />

Gangster (2007). Seit 2008 ist er zudem Ehrenpräsident des <strong>Festival</strong>s of Tolerance in Zagreb.<br />

Branko Lustig was born in 1932 in the former Kingdom of Yugoslavia. Due to his Jewish origins,<br />

he spent two years of captivity in Auschwitz and Bergen-Belsen as a child. At the young age of 24,<br />

he was the production manager of the multiple award-winning World War drama Don’t Look Back,<br />

My Son. He also worked as an actor and was involved in various film and TV productions before<br />

emigrating to the United States in 1988. In 1995, Lustig won an Academy Award and a Golden<br />

Globe as one of the producers of Schindler’s List. He repeated that success in 2001 with Gladiator.<br />

Several of his other Hollywood productions won numerous award, such as Project: Peacemaker<br />

(1997), Black Hawk Down (2001), Kingdom of Heaven (2005), A Good Year (2006) and American Gangster<br />

(2007). He has been the honorary president of the <strong>Festival</strong> of Tolerance in Zagreb since 2008.<br />

Oliver Rathkolb<br />

Universitätsprofessor am Institut für Zeitgeschichte<br />

Professor at the Department of Contemporary<br />

History of the University of Vienna<br />

Branko Lustig<br />

Produzent und Ehrenpräsident des <strong>Festival</strong>s of Tolerance<br />

Producer and Honorary President of the <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />

Alexandra Föderl-Schmid<br />

Chefredakteurin der Tageszeitung Der Standard<br />

Chief Editor of Austrian newspaper Der Standard<br />

Der Historiker Oliver Rathkolb (geb. 1955 in Wien) ist Universitätsprofessor<br />

am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und<br />

unter anderen Sprecher des Initiativkollegs „Europäische Historische<br />

Diktatur- und Transformationsforschung“ der Universität<br />

Wien sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für das „Haus<br />

der Europäischen Geschichte“ beim Europäischen Parlament.<br />

Historian Oliver Rathkolb (born in 1955 in Vienna) is a professor<br />

at the Department of Contemporary History of the University<br />

of Vienna, speaker of the Doctoral College „European<br />

Historical Dictatorship and Transformation Research” of the<br />

University of vienna, and member of the advisory board for<br />

the House of European History at the European Parliament.<br />

Antikriegsfilm-Klassiker 97


98 Antikriegsfilm-Klassiker<br />

Antikriegsfilm-Klassiker 99<br />

Spielfilm. Deutschland / Polen / Frankreich /<br />

Jugoslawien 1979<br />

Sprache Deutsch, Italienisch, Hebräisch, Polnisch,<br />

Russisch<br />

Länge 142 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Volker Schlöndorff<br />

Drehbuch Jean-Claude Carrière, Volker Schlöndorff,<br />

Franz Seitz Jr.<br />

Kamera Igor Luther<br />

Schnitt Suzanne Baron<br />

Musik Maurice Jarre, Friedrich Meyer<br />

Regieassistenz Branko Lustig<br />

Produzenten Franz Seitz, Eberhard Junkersdorf<br />

Darsteller<br />

Oskar Matzerath David Bennent<br />

Alfred Matzerath Mario Adorf<br />

Agnes Matzerath Angela Winkler<br />

Jan Bronski Daniel Olbrychski<br />

Maria Matzerath Katharina Thalbach<br />

Musiker Meyn Otto Sander<br />

Produktion Seitz <strong>Film</strong>produktion<br />

Kontakt/Vertrieb Seitz <strong>Film</strong>produktion<br />

Biografie Volker Schlöndorff<br />

Volker Schlöndorff (geboren 1939 in Wiesbaden) zählt<br />

seit vielen Jahren zu den bedeutendsten Regisseuren<br />

und Drehbuchautoren Deutschlands. Über den Umweg<br />

eines Studiums der Politikwissenschaft gelangte<br />

er zum <strong>Film</strong>, wo er zunächst als Regieassistent von<br />

Louis Malle, Alain Resnais und Jean-Pierre Melville<br />

tätig war. Mit der Verfilmung des Grass-Stücks Die<br />

Blechtrommel gelang ihm 1979 sein bisher größter<br />

Erfolg. Das Werk brachte ihm die Goldene Palme in<br />

Cannes sowie den Oscar für den besten fremdsprachigen<br />

<strong>Film</strong> ein und öffnet ihm auch die Tür zu einigen<br />

internationalen Großproduktionen mit Starbesetzung.<br />

Schlöndorff produzierte zudem viele Dokumentarfilme<br />

und inszenierte immer wieder auch Opern und<br />

Bühnenwerke.<br />

<strong>Film</strong>ografie Volker Schlöndorff (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Diplomatie<br />

1991 Homo Faber<br />

1990 The Handmaid’s Tale<br />

1985 Der Tod eines Handlungsreisenden<br />

1979 Die Blechtrommel<br />

1965 Der junge Törless<br />

die Blechtrommel<br />

The Tin Drum<br />

Danzig 1927: An seinem dritten Geburtstag<br />

beschließt der frühreife Oskar<br />

Matzerath (dargestellt vom großartigen<br />

David Bennent) nicht mehr zu wachsen<br />

und sich so der Welt der Erwachsenen<br />

zu verweigern. Geistig entwickelt er sich<br />

freilich sehr rege weiter und in puncto<br />

Libido ist er kaum zu bremsen. Immer<br />

dabei hat er seine Blechtrommel, mit<br />

der er lautstark gegen den Aufstieg der<br />

Nazis und sonstige Unbillen des Lebens<br />

protestiert. Und wenn ihm jemand sein<br />

Spielzeug wegnehmen will, dann setzt<br />

er sogar noch etwas drauf: ein schrilles<br />

Kreischen, das selbst Glas zerspringen<br />

lässt. Erst nach Kriegsende wird vieles<br />

anders. Volker Schlöndorffs meisterhafte<br />

Beststeller-Adaption von Günter Grass‘<br />

lange Zeit als unverfilmbar gehandelten<br />

Roman thematisiert als einer der ersten<br />

deutschen <strong>Film</strong>e die Verstrickungen des<br />

Mittelstands in den Aufstieg des Nationalsozialismus.<br />

Die Blechtrommel ist ein<br />

extrem vielschichtiger und großartig besetzter<br />

<strong>Film</strong>, kraftvoll, opulent und grotesk<br />

zugleich. Eine Mischung aus realistischer<br />

Erzählkunst und ausufernder Fantasien,<br />

aus Horror-, Heimat- und Sexfilm, ergänzt<br />

mit Elementen des Slapsticks und der Parabel,<br />

des heroischen Dramas und der politischen<br />

Satire. Der <strong>Film</strong> wurde 1979 mit<br />

der Goldene Palme und ein Jahr später<br />

in Los Angeles als Bester fremdsprachiger<br />

<strong>Film</strong> mit einem Oscar ausgezeichnet.<br />

Gdansk, 1927: On his third birthday, Oscar<br />

Matzerath (played by the great David Bennent),<br />

a very premature boy for his young<br />

age, decides not to grow any more in<br />

order to deny himself to the adult world.<br />

Nevertheless, he continues to grow highly<br />

quick-witted while his libido turns out to<br />

be equally unstoppable. One thing Oscar<br />

always carries with him is his very own tin<br />

drum. Loudly, he uses it to protest against<br />

the rise of the Nazis and other adversities<br />

of life. And whenever there is someone<br />

trying to take his toy away from him, he<br />

goes the extra mile: he just cries so shrilly<br />

that even glass shatters. Only after the<br />

end of the war, some things change.<br />

Volker Schlöndorff’s masterful adaption of<br />

the long-time seemingly unscreenable novel<br />

by Günter Grass addresses as one of the<br />

first German movies the entanglement of<br />

the middle class in the rising of National Socialism.<br />

The Tin Drum is an extremely complex<br />

and brilliantly casted movie; powerful,<br />

opulent and grotesque all at the same time.<br />

It is a combination of realistic storytelling<br />

and sprawling fantasies; of horror, Heimatand<br />

sex film; complemented by elements of<br />

slapstick and parable and also of heroic drama<br />

and political satire. In 1979, the movie<br />

was awarded the Golden Palm. Additionally,<br />

only one year later, it was honoured with<br />

an Oscar for Best Foreign Language <strong>Film</strong>.<br />

DON’T LOOK BACK, MY SON<br />

Ne okreći se sine<br />

Der Widerstandskämpfer Neven Novak<br />

kann aus einem KZ-Deportationszug fliehen<br />

und macht sich auf den Weg nach<br />

Zagreb, um seinen neunjährigen Sohn<br />

Zoran aus einem Waisenhaus zu entführen.<br />

Doch der mittlerweile von faschistischen<br />

Ideologien geprägte Sohn macht<br />

es dem Vater schwer, sein Vertrauen zu<br />

gewinnen. Als der Junge realisiert, dass<br />

sein Vater ein Kämpfer gegen das Regime<br />

ist, weigert er sich, mit ihm zu kommen.<br />

Konfrontiert mit der Feindseligkeit des<br />

Sohnes beginnt Neven mit aller Kraft um<br />

ihn zu buhlen. Die realistische Erzählung<br />

vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs<br />

kommt ohne Kitsch und Gloria für<br />

die Seite der Partisanen aus. Der eindringlich<br />

gespielte Klassiker bildet vielmehr unter<br />

Verzicht auf Schwarz-Weiß-Malerei die<br />

Charaktere in ihrer ganzen Komplexität<br />

ab, inklusive ihrem Lebenshunger auf der<br />

Suche nach Vereinbarkeit mit ihren Werten.<br />

Im Unterschied zu anderen Kriegsdramen<br />

werden die Konzentrationslager<br />

selbst nicht gezeigt, vielmehr stehen die<br />

Angst vor Verfolgung und davor, jederzeit<br />

enttarnt oder entdeckt zu werden,<br />

im Mittelpunkt. Don’t Look Back, My Son<br />

ist ein in der jugoslawischen <strong>Film</strong>geschichte<br />

unvergesslicher, packender und<br />

sehr bewegender, streckenweise richtig<br />

beklemmender <strong>Film</strong>. Zu den Produzenten<br />

des 1956 gedrehten Streifens gehörte<br />

übrigens der junge Branko Lustig.<br />

Resistance fighter Neven Novak manages<br />

to escape from a deportation train to a death<br />

camp and heads for Zagreb, where he<br />

plans to abduct his nine year old son Zoran<br />

from an orphanage. But the father’s plan<br />

is complicated by the son’s now being<br />

indoctrinated with fascist ideology, making<br />

it hard to win his trust. When the boy<br />

realises that his father fights the regime,<br />

he refuses to come with him. Confronted<br />

with his son’s hostility, Neven puts all his<br />

efforts into winning him over. This realistic<br />

story, set before the background of WWII,<br />

manages to get along without any kitschy<br />

glorification of the Partisans. This captivatingly<br />

played classic rather shows the full<br />

complexity of its characters, including their<br />

lust for life while trying to come to terms<br />

with their inner values - all this by refusing<br />

to paint its characters in black and white.<br />

In contrast to other wartime dramas, the<br />

death camps are not shown; rather, it is the<br />

fear of prosecution and of being discovered<br />

and caught at any minute, that stands<br />

in the centre. Don’t Look Back, My Son is<br />

an unforgettable, captivating, extremely<br />

moving and partly downright haunting<br />

part of Yugoslav filmmaking history. One of<br />

the producers of this film from 1956 was a<br />

certain young man named Branko Lustig.<br />

Spielfilm. Jugoslawien 1956<br />

Sprachen Serbokroatisch, Deutsch mit engl. UT<br />

Länge 111 min.<br />

Format 35mm<br />

Schwarz-Weiß<br />

Regie Branko Bauer<br />

Drehbuch Branko Bauer, Arsen Dikli<br />

Kamera Branko Blažina<br />

Schnitt Boris Tešija<br />

Musik Bojan Adamic<br />

Produktionsdesign Zelimir Zagotta<br />

Darsteller<br />

Neven Novak Bert Sotlar<br />

Vera Lila Anders<br />

Zoran Novak Zlatko Lukman<br />

Ivica Dobri Mladen Hanzlovsky<br />

Leo Radojko Ježić<br />

Ivicin Otac Stjepan Jurčević<br />

Produktion Jadran <strong>Film</strong><br />

Kontakt/Vertrieb Jadran <strong>Film</strong><br />

Biografie Branko Bauer<br />

Der aus Dubrovnik stammende Regisseur Branko<br />

Bauer (1921–2002) begann seine Karriere 1949 als<br />

Dokumentarfilmer. In den 1950er und 1960er-Jahren<br />

zählte er zu den renommiertesten und populärsten<br />

<strong>Film</strong>emachern Jugoslawiens. Während dieser<br />

Zeit entstanden Publikumserfolge wie Face To<br />

Face, Three Girls Named Anna oder eben auch Don‘t<br />

Look Back, My Son. Bauer, der später hauptsächlich<br />

für das Fernsehen arbeitete, führte außerdem bei<br />

der berühmten und erstmals 1976 ausgestrahlten<br />

jugoslawischen TV-Serie A Farm in Mali Rit Regie.<br />

<strong>Film</strong>ografie Branko Bauer (Auswahl)<br />

1963 Face to Face<br />

1959 Three Girls Named Anna<br />

1957 Men Only<br />

1956 Don’t Look Back, My Son<br />

1955 Millions on the Island<br />

98 Grußwort Christof Papousek


100 Antikriegsfilm-Klassiker<br />

Spielfilm. Deutschland / Österreich / Kanada /<br />

Ungarn 1999<br />

Sprache Englisch, Französisch mit engl. UT<br />

Länge 181 min.<br />

Format 35mm<br />

Farbe und Schwarz-Weiß<br />

Regie István Szabó<br />

Drehbuch István Szabó, Israel Horovitz<br />

Kamera Lajos Koltai<br />

Schnitt Michel Arcand, Dominique Fortin<br />

Musik Maurice Jarre<br />

Ton Glen Gauthier<br />

Szenenbild Attila Kovács<br />

Kostüm Györgyi Szakács, Imre Béres<br />

Produzenten Andras Hamori, Robert Lantos<br />

Koproduzenten Danny Krausz, Lajos Óvári<br />

Darsteller<br />

Ignatz Sonnenschein / Adam Sors / Ivan Sors<br />

Ralph Fiennes<br />

Valerie Sonnenschein Jennifer Ehle<br />

Valerie Sors Rosemary Harris<br />

Greta Rachel Weisz<br />

Maj. Carole Kovács Deborah Kara Unger<br />

Andor Knorr William Hurt<br />

Produktion Alliance Atlantis Communications,<br />

Kinowelt <strong>Film</strong>produktion, Eurimages<br />

Vertrieb/Kontakt Serendipity Point <strong>Film</strong>s<br />

Biografie István Szabó<br />

Gleich vier Produktionen des 1938 in Budapest geborenen<br />

Regisseurs und Drehbuchautors wurden für<br />

den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger<br />

<strong>Film</strong>“ nominiert. Mephisto mit Klaus Maria Brandauer<br />

in der Hauptrolle konnte die Auszeichnung schließlich<br />

auch gewinnen. Bei den Internationalen <strong>Film</strong>festspielen<br />

von Cannes gewann Szabó mit diesem <strong>Film</strong><br />

1981 auch eine Silberne Palme für das beste Drehbuch.<br />

Die zweite Silberne Palme folgte im Jahr 1988,<br />

als Hanussen prämiert wurde. Neben seiner <strong>Film</strong>karriere<br />

war Szabó auch als Opernregisseur tätig, so hat er<br />

etwa an der Wiener Staatsoper Il trovatore inszeniert.<br />

Eine ausführliche Biografie finden Sie auf Seite 42.<br />

<strong>Film</strong>ografie István Szabó (Auswahl)<br />

2012 The Door<br />

2004 Being Julia<br />

1999 Sunshine<br />

1981 Mephisto<br />

1980 Der grüne Vogel<br />

100 Grußwort Christof Papousek<br />

SUNSHINE<br />

The Taste of Sunshine<br />

„Sonnenschein“, so heißt das Destillat,<br />

mit dem die gleichnamige Budapester<br />

Familie Mitte des 19. Jahrhunderts zu<br />

Wohlstand kommt. Während einer der<br />

Söhne des Likörfabrikanten Emmanuel<br />

als loyaler Richter Karriere macht, wird<br />

der andere zum Regimegegner. Um<br />

weiteren gesellschaftlichen Aufstieg<br />

bemüht, ändern schließlich beide ihren<br />

Nachnamen in Sors. Enkel Adam, schon<br />

in jungem Alter mit Antisemitismus konfrontiert,<br />

geht noch weiter: Er konvertiert<br />

zum Christentum. Später gewinnt er als<br />

Fechter eine olympische Goldmedaille.<br />

Trotzdem entkommt auch er der Verfolgung<br />

durch die Nazis nicht. Der <strong>Film</strong> erzählt<br />

die bewegende Geschichte einer<br />

ungarisch-jüdischen Familie von 1848<br />

bis 1956. Der wichtigste Repräsentant<br />

jeder Generation wird von Ralph Fiennes<br />

dargestellt, der seinerseits von einem<br />

tollen Ensemble unterstützt wird. Ebenfalls<br />

herausragend: Lajos Koltais präzise<br />

und ästhetisch eindrucksvolle Kameraführung.<br />

Und natürlich István Szabós<br />

brillante Erzählweise. Dieser nutzt auch<br />

in Sunshine die Erlebnisse seiner Protagonisten,<br />

um Geschichte gekonnt transparent<br />

zu machen. Es geht somit nicht<br />

allein um politische Umbrüche, sondern<br />

auch um (jüdische) Identität und um<br />

Liebesprobleme. Sunshine ist ein tiefsinniger<br />

und beeindruckender <strong>Film</strong>, der einen<br />

letztlich mit ruhiger Würde entlässt.<br />

„Sunshine“ – that’s the name of a liquor<br />

and also the name of a Budapestian family,<br />

that gained wealth with its alcohol.<br />

The factory owner Emmanuel has two<br />

sons, one of them goes in for a career as<br />

a loyal judge, while the other one becomes<br />

a political opponent of the regime.<br />

To move up the social leader, both changes<br />

their surname into Sors. Emmanuels<br />

grandson Adam, who has been<br />

exposed to anti-Semitism from a very<br />

young age, takes it even one step further<br />

by converting to Christianity. Still, he is<br />

not able to escape the persecution of<br />

the Nazis. This film is telling the story of<br />

a Jewish family in Hungary from 1848 to<br />

1956. Ralph Fiennes represents the most<br />

important characters of each generation<br />

and is supported by a great cast. Lajos<br />

Kolatis outstanding camera work is both<br />

accurate and aesthetically pleasing. The<br />

brilliant narrative style of István Szabós<br />

makes the story transparent by focusing<br />

on the personal experiences of the main<br />

characters. Sunshine does not simply describe<br />

the political changes at that time,<br />

but also focuses on (Jewish) identity<br />

and problematic love stories. Sunshine<br />

is a profoundly impressive film, that leaves<br />

the audience calm and thoughtful.<br />

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09/14<br />

A MOST WANTED MAN Philip Seymour Hoffman in seiner letzten großen Rolle MAPS TO THE STARS David Cronenberg und John<br />

Cusack im Gespräch HORRORFILM Teil 2 der Retrospektive im <strong>Film</strong>museum LUDWIG WÜST Ein Porträt DIPLOMATIE Volker Schlöndorff<br />

über seinen neuen <strong>Film</strong> NIGHT MOVES Kelly Reichardts Umwelt-Thriller ROBERT WISE Eine Hommage zum 100. Geburtstag<br />

DIE WÄLDER<br />

SIND NOCH GRÜN<br />

The Woods Are Still Green<br />

August 1917. In Europa tobt der Erste<br />

Weltkrieg mit infernalischer Zerstörungskraft.<br />

Die Truppen der Österreichisch-Ungarischen<br />

Monarchie kämpfen an der<br />

Südfront gegen die des Königreichs Italien.<br />

Der Fluss Isonzo ist Schauplatz eines<br />

blutigen Stellungskrieges um Berge und<br />

Täler, mit unzähligen Toten auf beiden<br />

Seiten. Inmitten der Hölle des Krieges,<br />

im Trommelfeuer aus tausenden Geschützen,<br />

Giftgas- und Fliegerangriffen:<br />

ein böhmischer Hauptmann großbürgerlicher<br />

Herkunft namens Jan Kopetzky<br />

und der Kärntner Handwerkersohn Jakob<br />

Lindner. Die beiden halten, als einzige<br />

Überlebende eines Artillerieangriffs, einen<br />

abgelegenen Beobachterposten<br />

hoch oben in den Julischen Alpen. Der<br />

Hauptmann ist schwer verwundet und<br />

der junge, unerfahrene Soldat wurde<br />

erst kürzlich zur Front eingezogen. Da<br />

die nächste Angriffswelle der italienischen<br />

Armee unmittelbar bevorsteht,<br />

darf die strategisch wichtige Feuerlenkstelle<br />

nicht verlassen werden. Jakob<br />

bleibt mit dem sterbenden Offizier daher<br />

auf Posten. Die einzige Verbindung<br />

nach außen ist ein Feldtelefon. Das an<br />

Originalschauplätzen gedrehte, überaus<br />

authentische und sehr intime filmische<br />

Kammerstück handelt von Freundschaft,<br />

Würde und Menschlichkeit inmitten der<br />

völligen Irrationalität des ersten industrialisierten<br />

Krieges der Weltgeschichte.<br />

August 1917. World War I is raging through<br />

Europe with an infernal destructiveness.<br />

Austrian-Hungarian troops are<br />

fighting against the Kingdom of Italy at<br />

the southern front line. The river Isonzo<br />

and the surrounding mountains and valleys<br />

are the spectators of a bloody trench<br />

warfare with countless dead people on<br />

both sides. In the midst of the hells of<br />

war and drumfire, bursting grenades and<br />

bodies, poison gas attacks and air raids,<br />

there are two survivors – the upper middle<br />

class Bohemian captain Jan Kopetzky<br />

and Jakob Lindner, the son of a Carinthian<br />

craftsman. Both, the only people left alive<br />

after an artillery attack, hold an isolated observation<br />

post high up the Julian Alps. The<br />

captain is severely injured and the young,<br />

inexperienced soldier was only recently<br />

drafted to the front. Expecting the imminent<br />

danger of a new wave of attacks, it<br />

is highly risky to leave the strategically important<br />

position. That is why Jakob decides<br />

to stay with the dying officer. And the only<br />

connection to the outside world is a field<br />

telephone. <strong>Film</strong>ed in original locations, this<br />

authentic and intimate cinematic chamber<br />

play deals with friendship, dignity and humanity<br />

amidst the extreme irrationality of<br />

the first industrialised war in world history.<br />

Spielfilm. Österreich / Slowenien <strong>2014</strong><br />

Sprachen Deutsch<br />

Länge 107 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Stabliste<br />

Regie Marko Naberšnik<br />

Drehbuch Marko Naberšnik, Robert Hofferer<br />

Kamera Milos Srdic<br />

Schnitt Jan Lovse<br />

Ton Matjaz Moraus Zdesar<br />

Musik Michael Wollny<br />

Produzent Robert Hofferer<br />

Darsteller<br />

Jakob Lindner Michael Kristof<br />

Jan Kopetzky Simon Serbinek<br />

Der General Clemens Aap Lindenberg<br />

Karl Hafner Kristian Hodko<br />

Produktion Artdeluxe<br />

Vertrieb/Kontakt Thimfilm <strong>Film</strong>verleih<br />

Biografie Marko Naberšnik<br />

Marko Naberšnik wurde 1973 in Maribor geboren.<br />

Nach einem Gaststudium an der <strong>Film</strong>akademie<br />

New York im Jahr 1996 absolvierte er das Fach Regie<br />

an der Staatlichen Akademie für Theater, Radio,<br />

<strong>Film</strong> und Fernsehen in Ljubljana. Die während dieser<br />

Zeit entstandenen Kurzfilme wurden wiederholt<br />

auf internationalen <strong>Festival</strong>s ausgezeichnet. Sein<br />

Spielfilmdebüt 2009 als Regisseur und Drehbuchautor,<br />

Rooster’s Breakfast, war zugleich Sloweniens<br />

Kandidat im Rennen um den Oscar . Mit seinem<br />

zweiten Spielfilm Shanghai Gypsy gewann er am<br />

World <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Montreal 2012 dann den Preis<br />

für das beste Drehbuch.<br />

<strong>Film</strong>ografie Marko Nabersnik (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Die Wälder sind noch grün<br />

2012 Shanghai Gypsy<br />

2007 Rooster´s Breakfast<br />

Grußwort Christof Papousek 103


25-THE RETROSPECTIVE<br />

Bernard Bier zum ersten Mal in Wien erhältlich<br />

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Im Rahmen von „25–The Retrospective“ haben zahlreiche renommierte <strong>Film</strong>kritikerInnen<br />

aus aller Welt den ihrer Ansicht nach jeweils besten Spielfilm gewählt, der im Verlauf<br />

der letzten 25 Jahre (also seit dem Fall des Eisernen Vorhangs) in jenen 25 Ländern<br />

produziert worden ist, die von LET’S <strong>CEE</strong> abgedeckt werden. Von diesen 25 Siegerfilmen<br />

werden beim <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> heuer aber aus organisatorischen Gründen nur zehn<br />

gezeigt. Darunter befinden sich absolute Kultfilme wie The Double Life of Veronique von<br />

Krzysztof Kieślowski, Underground von Emir Kusturica, In the Fog von Sergei Loznitsa, No<br />

Man’s Land von Danis Tanović, der rumänische The Death Of Mr. Lazarescu von Cristi Puiu<br />

oder Before the Rain von Milcho Manchevski. The Bat aus Aserbaidschan, der makabre<br />

Gangsterthriller 13 Tzameti aus Georgien, Kukumi, eine Komödie aus dem Kosovo sowie<br />

Tulpan aus Kasachstan ergänzen das vielseitigen Programm, das im nächsten Jahr fortgesetzt<br />

werden wird. <strong>Film</strong>e wie Jan Svěráks Kolya aus Tschechien, Satantango von Béla<br />

Tarr aus Ungarn, My Joy aus der Ukraine (ebenfalls von Sergei Loznitsa) oder Andrei Swjaginzews<br />

The Return aus Russland werden erst nächstes Jahr auf dem Programm stehen.<br />

An der Umfrage teilgenommen haben unter anderem der <strong>Film</strong>kritiker Thomas Abeltshauser<br />

aus Berlin, seine Kollegen Anna Bielak aus Warschau, Giulia Dobre aus Bukarest<br />

und Báron György aus Budapest, Maria Chalkou, Chefredakteurin von <strong>Film</strong>icon aus Griechenland,<br />

Matthieu Darras vom San Sebastian <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, Eberhard von Elterlein von der<br />

Berliner Morgenpost, Ernesto Diezmartínez von der Zeitung Reforma aus Mexiko, Duma<br />

Dana vom Magazin <strong>Film</strong> aus Rumänien, Nenad Dukic von Radio Belgrad, Elsa Demo aus<br />

Albanien, Jan Pieter Ekker aus den Niederlanden, Juan Carlos González A. von Kinetoscopio<br />

in Kolumbien, Carmen Gray vom Dazed & Confused Magazine aus England, der<br />

Australier Richard Haridy von Quickflix, Christian Jungen von der NZZ, der <strong>Film</strong>historiker<br />

Lauri Kärk aus Estland, Salome Kikaleishvili aus Georgien, Blagoja Kunovski aus Mazedonien,<br />

Jochen Kürten von der Deutschen Welle, Daniel Lindvall von <strong>Film</strong> International aus<br />

Schweden, Demetrios Matheou vom englischen SundayHerald, der irisch-amerikanische<br />

<strong>Film</strong>emacher und Kritiker James McDonald, die persische Essayistin und <strong>Film</strong>kritikerin<br />

Minou Moshiri, Michael Omasta vom Falter aus Österreich, Pamela Pianezza, Chefredakteurin<br />

des französischen Tess Magazine, Vuk Perović vom öffentlichen Rundfunk in Montenegro,<br />

Rod Quinn vom australischen ABC Radio, Tomasz Raczek vom polnischen Latarnik,<br />

Nick Roddick vom englischen Evening Standard, der deutsche <strong>Film</strong>historiker Hans - Joachim<br />

Schlegel, Marcel Štefančič von Mladina aus Slowenien, die Kritikerlegende David<br />

Sterritt aus den USA, Ioana Stupariu vom Telegraf aus Rumänien, Gorazd Trušnovec von<br />

Ekran aus Slowenien, Nina Tsyrkun vom Magazin Iskusstvo Kino aus Russland, Andreas<br />

Ungerböck vom Ray Magazin aus Österreich, Denis Valič aus Slowenien, Božidar Zečević<br />

vom <strong>Film</strong>ograf aus Serbien und viele andere. Ihnen allen gebührt unser großer Dank!<br />

Several renowned film critics from all over the world have chosen what they personally believe<br />

to be the best film that was produced in the past twenty-five years (i.e. since the fall of the Iron<br />

Curtain) in the twenty-five countries covered by the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> four out “25 - The<br />

Retrospective”. However, for organisational reasons, only ten of these twenty-five films will be<br />

shown at this year’s <strong>Festival</strong>. These include cult films such as The Double Life of Véronique by Krzysztof<br />

Kieślowski, Emir Kusturica’s Underground, In the Fog by Sergei Loznitsa, No Man’s Land by<br />

Danis Tanović, the Romanian feature The Death Of Mr. Lazarescu by Cristi Puiu, or Before the Rain<br />

by Milcho Manchevski. The programme, which will be continued next year, will be completed by<br />

The Bat from Azerbaijan, the morbid gangster thriller 13 Tzameti from Georgia, Kukumi, a comedy<br />

from Kosovo, and Tulpan from Kazakhstan. <strong>Film</strong>s including Jan Svěráks Kolya from the Czech<br />

Republic, Satantango by Béla Tarr from Hungary, My Joy by Ukrainian director Sergei Loznitsa,<br />

or Russian director Andrei Swjaginzew’s The Return will be included in next year’s programme.<br />

The following film critics participated in the survey: Thomas Abeltshauser from Berlin, his<br />

colleagues Anna Bielak from Warsaw, Gulia Dobre from Bucharest and Báron György from<br />

Budapest, Maria Chalkou, editor of <strong>Film</strong>icon from Greece, Matthieu Darras of the San Sebastian<br />

<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, Eberhard von Elterlein from the Berliner Morgenpost, Ernesto Diezmartínez<br />

from the Reforma newspaper in Mexico, Duma Dana of the Romanian <strong>Film</strong> magazine, Nenad<br />

Dukic from Radio Belgrade, Elsa Demo from Albania, Jan Pieter Ekker from the Netherlands,<br />

Juan Carlos González A. from Kinetoscopio in Colombia, Carmen Gray from Dazed &<br />

Confused Magazine in England, Richard Haridy from Australia’s Quickflix, Christian Jungen<br />

of the NZZ, film historian Lauri Kärk from Estonia, Salome Kikaleishvili from Georgia, Blagoja<br />

Kunovski from Macedonia, Jochen Kürten of the Deutsche Welle, Daniel Lindvall of <strong>Film</strong> International<br />

in Sewden, Demetrios Matheou of the Sunday Herald in England, Irish-American<br />

filmmaker and critic James McDonald, Persian Essayist and film critic Minou Moshir, Michael<br />

Omasta of the Falter magazine in Austria, Pamela Pianezza, editor in chief of French Tess<br />

Magazine, Vuk Perović of the public broadcasting service in Montenegro, Rod Quinn of Australia’s<br />

ABC Radio, Tomasz Raczek of Polish Latarnik, Nick Roddick of the Evening Standard<br />

in England, German film historian Hans Joachim Schlegel, Marcel Štefančič of Mladina in<br />

Slovenia, legendary critic David Sterritt from the USA, Ioana Stupariu of the Telegraf in Romania,<br />

Gorazd Trušnovec of Ekran in Slovenia, Nina Tsyrkun from the Iskusstvo Kino magazine<br />

in Russia, Andreas Ungerböck of the Austrian Ray Magazine, Denis Valič from Slovenia, Božidar<br />

Zečević of <strong>Film</strong>ograf in Serbia and many more. We would like to express our gratitude!<br />

25-Retrospektive 105


106 25-The Retrospective<br />

25-The Retrospective 107<br />

Spielfilm. Frankreich / Georgien 2005<br />

Sprache Französisch, Georgisch, Deutsch mit engl. UT<br />

Länge 93 min<br />

Format 35mm<br />

Schwarz-Weiß<br />

Regie Géla Babluani<br />

Drehbuch Géla Babluani<br />

Kamera Tariel Meliava<br />

Schnitt Noémie Moreau<br />

Ton Elias Ludović<br />

Musik Arnaud Taillefer<br />

Szenenbild Bernard Péault<br />

Maske Delphine Birarelli, Raphaële Thiercelin<br />

Kostüm Sabine Solin<br />

Produzenten Géla Babluani, Jean-Baptiste<br />

Legrand, Fanny Saadi<br />

Darsteller<br />

Sébastien George Babluani<br />

Jacky Aurélien Recoing<br />

Zeremonienmeister Pascal Bongard<br />

Alain Fred Ulysse<br />

Patenonkel Nicolas Pignon<br />

Jean-François Godon Philippe Passon<br />

Produktion Quasar Pictures, Solimane<br />

Productions, MK2 Productions<br />

Vertrieb/Kontakt MK2 Diffusion<br />

Biografie Géla Babluani<br />

Das <strong>Film</strong>emachen liegt Géla Babluani in den Genen.<br />

Sein Vater Temur ist immerhin Gewinner eines Silbernen<br />

Bären bei der Berlinale. Géla wurde 1979 in Tiflis<br />

geboren, im selben Jahr, in dem sein Vater die Ausbildung<br />

an der Staatlichen Theaterhochschule abschloss.<br />

Seine Kinder schickte Temur Babluani zum Studium<br />

nach Frankreich, wo Géla schließlich auch seinen ersten<br />

Kurzfilm, À fleur de peau, fertigstellte. Sein bis dato<br />

bedeutendster <strong>Film</strong> ist aber 13 Tzameti, der unter anderem<br />

beim Sundance <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> ausgezeichnet<br />

wurde und 2010 als 13 von Géla Babluani selbst für den<br />

amerikanischen Markt neu verfilmt worden ist.<br />

<strong>Film</strong>ographie Géla Babluani<br />

2010 13<br />

2006 The Legacy<br />

2005 13 Tzameti<br />

2002 À fleur de peau<br />

13 TZAMETI<br />

Der georgische Einwanderer Sébastien<br />

arbeitet irgendwo an der französischen<br />

Küste an der Renovierung eines Hauses.<br />

Dabei hört er immer wieder Gespräche<br />

des Hauseigentümers mit, in denen der<br />

unter anderem von seinem letzten großen<br />

Coup spricht. Sébastian erkennt,<br />

dass der morphiumsüchtige Monsieur<br />

Godon in kriminelle Aktivitäten verstrickt<br />

sein dürfte. Als Godon eines Tages einer<br />

Überdosis zum Opfer fällt, sieht der junge<br />

Arbeiter die Chance gekommen, der<br />

Armut zu entfliehen. Er entwendet einen<br />

Umschlag mit Anweisungen, die ihn in<br />

eine abgelegene Villa führen. Dort wird<br />

er bereits erwartet – als Teilnehmer an einem<br />

makabren Spiel, in dem eine seltsame<br />

Halbwelt-Gesellschaft auf das Leben<br />

von dreizehn armen Schluckern wettet.<br />

13 Tzameti ist ein formidabel inszenierter,<br />

mitreißender, sehr intensiver und<br />

zugleich makabrer nihilistischer Gangsterthriller.<br />

In puncto Thematik fühlt man<br />

sich streckenweise durchaus zu Recht an<br />

große Vorbilder wie The Deer Hunter gehen<br />

und Battle Royale erinnert, aber auch<br />

Bezüge zu Hostel und zu der Saw-Reihe<br />

wurden von der fast durchwegs sehr<br />

wohlgesonnenen Kritik hergestellt<br />

Géla Babluanis <strong>Film</strong>, der unter anderem<br />

Auszeichnungen beim Sundance <strong>Festival</strong><br />

in den USA und bei den European<br />

<strong>Film</strong> Awards erhielt, war übrigens auch<br />

beim Publikum bislang ein klarer Erfolg.<br />

Sébastien, an immigrant from Georgia, is<br />

renovating a house by the French coast.<br />

While working, Sébastien eavesdrops on<br />

a conversation of Monsieur Godon, the<br />

house owner, talking about his last coup.<br />

He recognizes that Monsieur Godon is not<br />

only a morphine addict, but must also be<br />

involved in some criminal activities. The<br />

day Godon dies of an overdose is the day<br />

that changes Sébastiens life forever. It is<br />

his chance to flee from poverty and an<br />

uneventful life. He steals an envelope with<br />

secret information on the next coup, which<br />

leads him to a hidden villa. Soon he beco-<br />

mes part of a macabre game, involving a<br />

society of shady people, betting on the lives<br />

of thirteen poor wretches. 13 Tzameti is an<br />

ambitious, absorbing, very intense and at<br />

the same time macabre gangster-thriller.<br />

The plot is reminiscent of renowned productions<br />

like The Deer Hunter and Battle Royale,<br />

race reviews also draw parallels to Hostel<br />

and the Saw-series. Géla Babluani's film, that<br />

has been awarded by the jury of the Sundance<br />

<strong>Festival</strong> in the US and also at the European<br />

<strong>Film</strong> Awards, does not only fascinate<br />

the critics, but also impresses the audience<br />

with its disturbing and nihilistic attitude.<br />

the bat<br />

Yarasa<br />

Der erste international beachtete <strong>Film</strong>, der<br />

nach dem Untergang der Sowjetunion im<br />

unabhängigen Aserbaidschan entstand,<br />

ist eine nostalgische Liebeserklärung an<br />

die Blütezeit und das Sterben des Stummfilms.<br />

Yarasa erzählt in faszinierenden Ellipsen<br />

von einer fatalen Liebesgeschichte<br />

im und um das Kino. Er ist eine Ode an<br />

die Fantasie, bei der mal humorvoll und<br />

mal tragisch auf die Unvereinbarkeit von<br />

Kunst und Leben geblickt wird. Zur Story:<br />

Ein älterer Wissenschaftler verliebt sich<br />

in die Kartenverkäuferin Turan, die eine<br />

Karriere als Schauspielerin einschlägt.<br />

Sie heiraten, und gemeinsam verbringen<br />

sie viele Stunden im Kino. Der Kunstliebhaber<br />

merkt nicht, dass er eines Tages<br />

nicht mehr der einzige Mann im Leben<br />

von Turan ist. Als schließlich der Tonfilm<br />

in Aserbaidschan ankommt, bekommt<br />

der Mann einen Schock und erblindet.<br />

Turan lädt ihren Liebhaber fortan sogar<br />

in ihr Haus ein. Die beiden versuchen,<br />

seine Anwesenheit vor dem erblindeten<br />

Gatten zu verheimlichen. Die Grenzen<br />

zwischen <strong>Film</strong> und Liebe verwischen,<br />

und der Tod des Stummfilms entwickelt<br />

sich auch zur lebensbedrohlichen Gefahr<br />

für Turan. Regisseur Ayaz Salayev beschreibt<br />

eine poetische und allegorische<br />

Geschichte des Kinos, die das Publikum<br />

voller Anspielungen auf die westliche<br />

Welt der Musik, Literatur und des Kinos<br />

in eine andere Zeit und Welt versetzt.<br />

The first internationally acclaimed film<br />

produced in independent Azerbaijan after<br />

the downfall of the Soviet Union is a<br />

nostalgic declaration of love to the heyday<br />

and death of the silent film. In a fascinating<br />

elliptic style Yarasa tells the fatal<br />

love story in and about the cinema. It is<br />

an ode to phantasy, while considering the<br />

incongruity of art and life at times humorous,<br />

at times tragical. About the plot: An<br />

elderly scientist falls for the ticket clerk<br />

Turan, wo is embarking upon a career as<br />

an actress. The both of them get married,<br />

and together they spend a great many<br />

hours in the movie theatres. The old art<br />

lover does not even notice that he soon<br />

is not the only man in Turan’s life anymore.<br />

When the sound film finally reaches<br />

Azerbaijan, the man is shocked and goes<br />

blind. Now, Turan is not even embarrassed<br />

anymore to invite her lover into her home.<br />

And so, the two of them are forced to try<br />

to hide their affair from the blind husband<br />

in silence. The lines between film and love<br />

get blurry, and eventually, the death of<br />

the silent film becomes a life threatening<br />

danger for Turan. The director Ayaz Salayev<br />

describes a poetic and allegorical<br />

story of cinema which takes the audience<br />

with all those references to the western<br />

world of music, literature and cinema<br />

completely into another time and space.<br />

Spielfilm. Aserbaidschan 1995<br />

Sprache Aserbaidschanisch mit dt. UT<br />

Länge 78 min.<br />

Format 35mm<br />

Farbe<br />

Regie Ayaz Salayev<br />

Drehbuch Kamal Aslanov, Ayaz Salayev<br />

Kamera Antonina Korotnitskaya, Bagir Rafiev, Yuri<br />

Varnovski<br />

Schnitt Rafiqa Ibrahimova, Tamara Narimanbekova<br />

Ton Teymur Abdullayev<br />

Musik Nazim Mirishly<br />

Szenenbild Fatma Gurbanova<br />

Produzent Saday Akhmedov<br />

Darsteller<br />

Turan Mariya Lipkina<br />

Agabay Rasim Balayev<br />

Nuru Tolib Khamidov<br />

Produktion Interturan<br />

Vertrieb/Kontakt Arsenal Distribution<br />

Biografie Ayaz Salayev<br />

Der Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler<br />

Ayaz Salayev wurde 1960 in der aserbaidschanischen<br />

Hauptstadt Baku geboren. Seine Studien<br />

absolvierte er zuerst in Moskau am Staatlichen Institut<br />

für Kinematographie und danach an der Akademie<br />

der Wissenschaften in Aserbaidschan, wo er<br />

sich intensiv mit dem <strong>Film</strong>schaffen seines Landes<br />

auseinander setzte. Im Jahr 1995 erschien sein<br />

Spielfilm The Bat, der unter anderem beim <strong>Film</strong>festival<br />

in Angers in Frankreich mit einem Grand Prix<br />

ausgezeichnet wurde. Salayev, der seit vielen Jahren<br />

an verschiedenen Bildungseinrichtungen und<br />

Universitäten <strong>Film</strong> unterrichtet, wurde im Jahr 2000<br />

auch als „Verdienter Künstler Aserbeidschans“ ausgezeichnet.<br />

<strong>Film</strong>ografie Ayaz Salayev (Auswahl)<br />

2009 Ehram TV<br />

1995 The Bat<br />

106 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 107


108 25-The Retrospective<br />

25-The Retrospective 109<br />

Spielfilm. Mazedonien / Frankreich /<br />

Großbritannien 1994<br />

Sprache Mazedonisch, Englisch, Albanisch,<br />

Französisch mit dt. UT<br />

Länge 113 min.<br />

Format 35mm<br />

Farbe<br />

Regie und Drehbuch Milcho Manchevski<br />

Kamera Manuel Teran<br />

Schnitt Nicolas Gaster<br />

Musik Anastasia<br />

Ton Peter Baldock<br />

Kostüm Caroline Harris, Sue Yelland<br />

Szenenbild Sharon Lomofsky, David Munns<br />

Produzenten Judy Counihan, Cedomir Kolar,<br />

Sam Taylor, Cat Villiers<br />

Darsteller<br />

Anne Katrin Cartlidge<br />

Aleksander Rade Šerbedžija<br />

Kiril Grégoire Colin<br />

Zamira Labina Mitevska<br />

Annes Mutter Phyllida Law<br />

Produktion Aim Productions, Noe Productions,<br />

Vardar <strong>Film</strong><br />

Vertrieb/Kontakt Polyfilm<br />

Biografie Milcho Manchevski<br />

Der 1959 in Mazedonien geborene Milcho Manchevski<br />

ist Regisseur und Drehbuchautor. Aber nicht<br />

nur das: Er schreibt Romane und Essays, photographiert,<br />

unterrichtet und ist als Performancekünstler<br />

aktiv. Das von ihm für Arrested Development 1992<br />

gedrehte Musikvideo Tennessee wurde vom Rolling<br />

Stone auf Platz 69 der besten Musikvideos aller Zeiten<br />

gewählt. Manchevskis Spielfilmdebüt Before the<br />

Rain (1994) erhielt neben dem Goldenen Löwen<br />

bei den <strong>Film</strong>festspielen von Venedig auch eine<br />

Oscar-Nominierung. Seine Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme<br />

wurden auf über einhundert <strong>Festival</strong>s<br />

gezeigt und oft prämiert.<br />

<strong>Film</strong>ografie Milcho Manchevski (Auswahl)<br />

2013 Venice 70: Future Reloaded<br />

2010 Mothers<br />

2007 Shadows<br />

2001 Dust<br />

1994 Before the Rain<br />

BEFORE THE RAIN<br />

Pred doždot<br />

„Die Zeit stirbt nie, der Kreis ist nicht vollendet“.<br />

Diese enigmatischen Worte eines<br />

orthodoxen Priesters zu Beginn des <strong>Film</strong>s<br />

werden sich als programmatisch erweisen.<br />

Gewalt zirkuliert hier, die Raum-<br />

Zeit-Logik unterlaufend, wie ein Virus<br />

und verbindet drei Geschichten über die<br />

Liebe beziehungsweise ein Kloster, ein<br />

Londoner Restaurant und ein winziges,<br />

mazedonisches Dorf: Der junge Mönch<br />

Kiril gewährt dem albanischen Mädchen<br />

Zamira, das einen Mord begangen haben<br />

soll und deshalb von bewaffneten<br />

Männern verfolgt wird, Schutz. Anne,<br />

die Verlegerin einer Fotoagentur in London,<br />

hat ein Verhältnis mit Aleksandre,<br />

einem serbisch-mazedonischen Kriegsfotografen,<br />

und möchte endlich mit ihrem<br />

Ehemann reinen Tisch machen. Dazu<br />

sucht sie sich jedoch den falschen Ort<br />

zur falschen Zeit aus. Aleksandre wiederum<br />

muss nach seiner Rückkehr in sein<br />

Heimatdorf erkennen, dass aus ehemals<br />

friedlichen Nachbarn erbitterte Feinde<br />

geworden sind. Diese drei Teile einer<br />

einzigen Geschichte nehmen sowohl<br />

inhaltlich wie auch motivisch aufeinander<br />

Bezug. Vor dem Hintergrund schwelender<br />

ethnischer Konflikte im jungen<br />

Staat Mazedonien verwebt Milcho Manchevski<br />

in seinem oscarnominierten und<br />

in Venedig mit einem Goldenen Löwen<br />

ausgezeichneten Regiedebüt drei Erzählstränge<br />

– betitelt als Worte, Gesichter,<br />

Bilder – zu einem großen, poetischen<br />

und mitten ins Herz treffenden <strong>Film</strong>.<br />

"Time never dies. The circle is never round.“<br />

These enigmatic words of an orthodox<br />

priest at the beginning of the film will prove<br />

to have a programmatic task. Violence<br />

circles through this storyline like a virus, adjusted<br />

to the logic of space and time, and<br />

combines three stories about love – more<br />

precisely, it connects an isolated monastery,<br />

a restaurant in London and a tiny Macedonian<br />

village. The young monk Kiril grants the<br />

Albanian girl Zamira who is being tracked<br />

by armed men after allegedly committing<br />

a murder a place to hide out. Anne, publisher<br />

at a photo agency in London, has an<br />

affair with Aleksandre, a Serbian-Macedonian<br />

war photographer, and wants to finally<br />

clear the air with her husband. To tell him<br />

the truth, she, unfortunately, picks the wrong<br />

place at the wrong time. Aleksandre, on the<br />

other hand, has to realize after his return to<br />

his home village that once peaceful neighbors<br />

have turned into hostile enemies. These<br />

three parts of one single story refer to each<br />

other not only by means of content but also<br />

of motifs. In a context of smoldering conflicts<br />

in the young country of Macedonia,<br />

Milcho Manchevski interweaves three plot<br />

lines, constructed of incisive words, faces and<br />

images, to one great, poetic film that moves<br />

you to the core. With his captivating directing<br />

debut he was nominated for an Academy<br />

Award and won the Golden Lion in Venice.<br />

THE DEATH OF<br />

MR. LAZARESCU<br />

Moartea domnului Lăzărescu<br />

Herr Lăzărescu leidet an Kopfschmerzen<br />

und Erbrechen. Von seiner heruntergekommenen<br />

Wohnung in einem<br />

anonymen Bukarester Plattenbau aus<br />

ruft er die Ambulanz. Als diese nach<br />

langem Warten endlich auftaucht, beginnt<br />

eine nächtliche Odyssee von Spital<br />

zu Spital, von Diagnose zu Diagnose.<br />

Dass der Gesundheitszustand von Herrn<br />

Lăzărescu wirklich bedrohlich ist, wird<br />

immer deutlicher, doch die Krankenhäuser<br />

sind überfüllt und das Personal<br />

ist überarbeitet. Allein die Sanitäterin<br />

Frau Mioara weicht nicht von seiner<br />

Seite. Der Regisseur und Drehbuchautor<br />

Cristi Puiu hinterlegt die nächtliche<br />

Irrfahrt mit düsteren, trostlosen Bildern<br />

von dokumentarischer Qualität. Auf die<br />

Idee zu diesem <strong>Film</strong> brachte ihn neben<br />

der Verzweiflung über die Ineffizienz<br />

des staatlichen Gesundheitsapparats<br />

seiner Heimat auch die Auseinandersetzung<br />

mit seiner eigenen Hypochondrie.<br />

Puiu schuf ein bewegendes Drama,<br />

das in Rumänien mittlerweile als stilprägendes<br />

Nationalepos gilt. Die Auszeichnung<br />

mit dem Preis Un Certain<br />

Regard 2005 in Cannes war die erste<br />

große internationale Anerkennung für<br />

die aufstrebende <strong>Film</strong>nation. Zwei Jahre<br />

später konnte mit Cristian Mungius<br />

4 Months, 3 Weeks and 2 Days ein rumänischer<br />

<strong>Film</strong> den ebendort verliehenen<br />

Hauptpreis mit nach Hause bringen.<br />

Mister Lăzărescu is suffering from headaches<br />

and vomiting. From his shabby<br />

apartment in an anonymous industrialised<br />

apartment block in Bucharest, he thus<br />

calls the ambulance. After a long wait, it<br />

finally arrives. But this was only the beginning<br />

of an upcoming night-time odyssey<br />

from hospital to hospital, from diagnosis<br />

to diagnosis. It gets ever more clear that<br />

Mister Lăzărescu’s physical condition is critical,<br />

but the hospitals are just too crowded<br />

and the staff is overworked. Only Miss Mioara,<br />

a paramedic, is not leaving his side.<br />

Director and screenwriter Cristi Puiu highlights<br />

the nightly odyssey with dreary<br />

pictures of documentary quality. He came<br />

up with the idea for this movie not only<br />

due to his despair over the inefficiency of<br />

his homeland’s public health care system,<br />

but also thanks to the examination of his<br />

own hypochondria. Puiu created a moving<br />

drama, which is meanwhile considered a<br />

style-defining national epic in Romania.<br />

The honouring with the Un Certain Regard<br />

award in Cannes in 2005 was the first<br />

big international acknowledgement for<br />

the aspiring film nation. Only two years<br />

later, another Rumanian movie, namely<br />

Christian Mungiu’s 4 Months, 3 Weeks and<br />

2 Days, brought home the Golden Palm.<br />

Spielfilm. Rumänien 2005<br />

Sprache Rumänisch mit engl. UT<br />

Länge 153 min.<br />

Format 35mm<br />

Farbe<br />

Regie Cristi Puiu<br />

Drehbuch Cristi Puiu, Răzvan Rădulescu<br />

Kamera Oleg Mutu, Andrei Butica<br />

Schnitt Dana Bunescu<br />

Sound Constantin Fleancu, Cristian Tarnovetchi<br />

Musik Andreea Păduraru<br />

Szenenbild Cristina Barbu<br />

Kostüme Cristina Barbu<br />

Produzenten Alexandru Munteanu,<br />

Bobby Păunescu, Anca Puiu<br />

Darsteller<br />

Dante Remus Lăzărescu Ion Fiscuteanu<br />

Mioara Avram Luminița Gheorghiu<br />

Leo Gabriel Spahiu<br />

Sandu Sterian Doru Ana<br />

Misu Dragos Bucur<br />

Mariana Monica Barladeanu<br />

Produktion Mandragora Movies<br />

Vertrieb/Kontakt DC Communication/Mandragora<br />

Biografie Cristi Puiu<br />

Cristi Puiu wurde 1967 in Bukarest geboren. Mit<br />

dem Medium <strong>Film</strong> kam er erstmals bereits während<br />

seines Malereistudiums in Genf in Kontakt.<br />

Dennoch widmete er sich zunächst der primär der<br />

Bildenden Kunst und nur nebenbei dem Drehbuchschreiben.<br />

Mit seinem ersten Spielfilm Stuff and<br />

Dough konnte er 2000 bei der Quinzaine des Réalisateurs<br />

in Cannes Premiere feiern und zahlreiche<br />

Preise gewinnen. The Death of Mr. Lazarescu ist Cristi<br />

Puius bislang größter Erfolg.<br />

<strong>Film</strong>ographie Cristi Puiu<br />

<strong>2014</strong> Bridges of Sarajevo<br />

2013 Three Exercises of Interpretation<br />

2010 Aurora<br />

2005 The Death of Mr. Lazarescu<br />

2004 Cigarettes and Coffee<br />

2001 Stuff and Dough<br />

108 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 109


110 25-The Retrospective<br />

Spielfilm. Frankreich / Polen / Norwegen 1991<br />

Sprache Französisch, Polnisch mit engl. UT<br />

Länge 98 min.<br />

Format 35mm<br />

Farbe<br />

Regie Krzysztof Kieślowski<br />

Drehbuch Krzysztof Kieślowski, Krzysztof Piesiewicz<br />

Kamera Sławomir Idziak<br />

Schnitt Jacques Witta<br />

Musik Zbigniew Preisner<br />

Produzent Leonardo De La Fuente<br />

THE DOUBLE LIFE<br />

OF VÉRONIQUE<br />

Podwójne życie Weroniki<br />

Demner, Merlicek & Bergmann<br />

Darsteller<br />

Véronique/Weronika Irène Jacob<br />

Weronikas Tante Halina Gryglaszewska<br />

Die auffällige Frau Kalina Jędrusik<br />

Dirigent Aleksander Bardini<br />

Weronikas Vater Władysław Kowalski<br />

Produktion Sidéral Productions, Norsk <strong>Film</strong>, Canal+<br />

Vertrieb/Kontakt MK2 Diffusion<br />

Biografie Krzysztof Kieślowski<br />

Krzysztof Kieślowski gilt bis heute als einer der einflussreichsten<br />

europäischen <strong>Film</strong>regisseure. 1942<br />

in Warschau geboren, begann er mit 15 Jahren ein<br />

Studium an der Warschauer Hochschule für Theaterwissenschaften.<br />

Später wurde er auch an der renommierten<br />

Staatlichen Hochschule für <strong>Film</strong>, Fernsehen<br />

und Theater in Łódź aufgenommen. Nach<br />

einigen Kurz- und Dokumentarfilmen erlangte er<br />

mit der zehnteiligen Reihe The Decalogue internationale<br />

Bekanntheit, deren Episoden A Short <strong>Film</strong><br />

About Killing und A Short <strong>Film</strong> About Love mehrfach<br />

ausgezeichnet wurden. Seine größten Erfolge feierte<br />

Kieślowski jedoch mit der sogenannten Drei-Farben-Trilogie.<br />

Für Three Colors: Red erhielt er unter<br />

anderem auch eine Oscar-Nominierung für die beste<br />

Regie. Kieślowski starb 1996 in Warschau.<br />

<strong>Film</strong>ografie Krzysztof Kieślowski (Auswahl)<br />

1994 Three Colors: Red<br />

1994 Three Colors: White<br />

1993 Three Colors: Blue<br />

1991 The Double Life of Véronique<br />

1989-1990 The Decalogue<br />

1988 A Short <strong>Film</strong> About Love<br />

1988 A Short <strong>Film</strong> About Killing<br />

1979 Camera Buff<br />

Weronika lebt in Polen und ist eine begnadete<br />

Sängerin. Sie leidet an einer<br />

schweren Herzerkrankung. Véronique,<br />

die in Frankreich lebt und ihr zum Verwechseln<br />

ähnlich sieht, ist ebenfalls der<br />

Musik verfallen. Und auch sie leidet an<br />

einer Herzschwäche. Beide sind zudem<br />

am gleichen Tag geboren und Linkshänderinnen.<br />

Und das sind noch lange nicht<br />

alle Gemeinsamkeiten. Als Weronika bei<br />

ihrem ersten großen Konzert stirbt, spürt<br />

Véronique, das etwas Schreckliches passiert<br />

ist. Wie sie auch sonst Zeit ihres<br />

Lebens das Gefühl hatte, mit jemandem<br />

anderen durch ein ebenso unsichtbares<br />

wie rätselhaftes Band verbunden zu sein.<br />

Und dann ist da noch ein mysteriöser<br />

Puppenspieler, zu dem sie sich hingezogen<br />

fühlt und durch den sie eines Tages<br />

sogar erkennt, dass sie Weronika (oder<br />

sich selbst) schon einmal für einen kurzen<br />

Augenblick begegnet ist. Das symbolreiche<br />

und poetische <strong>Film</strong>märchen<br />

(mit der großartigen Irène Jacob in einer<br />

Doppelrolle) ist ein Liebeslied auf den<br />

Zufall und das Schicksal, das Übersinnliche<br />

und die Sensibilität, auf die Gefühle<br />

und auf die mitunter unheimliche Kraft<br />

der Ahnung. Dem brillianten polnischen<br />

Autorenfilmer Krzysztof Kieślowski ist –<br />

unter anderem mit fein komponierten<br />

Bildern und bezaubernder ätherischer<br />

Musik – zweifellos ein filmhistorisch<br />

bedeutendes Meisterwerk gelungen.<br />

Weronika lives in Poland and is an exceptionally<br />

gifted singer. She suffers from a<br />

serious heart condition. Véronique, who<br />

lives in France and looks almost exactly the<br />

same as Weronika, is also in love with music.<br />

And she suffers from a weak heart, too.<br />

Moreover, both were born on the same day<br />

and both women are left-handed. And these<br />

are just a few of their many similarities.<br />

When Weronika dies at her first big concert,<br />

Véronique feels that something awful<br />

must have happened. The feeling of being<br />

connected to somebody else by a mystical,<br />

invisible bond accompanies her through<br />

her whole life. And then, there is this mysterious<br />

puppeteer she feels attracted to and<br />

who helps her realise one day that she must<br />

have even met Weronika (or herself ) once<br />

before in a brief moment of her life. The<br />

symbolic, poetically filmed fairy tale (starring<br />

the great Irène Jacob in a double role)<br />

is a love song to coincidence and destiny, to<br />

the supernatural and sensitivity, to the role<br />

of feelings and the eerie power of intuitiveness.<br />

The brilliant Polish filmmaker Krzysztof<br />

Kieślowski admirably accomplished to create<br />

such an exceptionally significant masterpiece<br />

in the history of film, using perceptively<br />

composed pictures and charmingly<br />

aesthetic music amongst other things.<br />

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110 Grußwort Christof Papousek<br />

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25-The Retrospective 113<br />

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in the fog<br />

V tumane<br />

1942, die deutsche Wehrmacht hält die<br />

westliche Grenze der UdSSR besetzt<br />

und nur wenige Partisanen leisten Widerstand.<br />

Der gutmütige Arbeiter Sushenya<br />

ist zur falschen Zeit am falschen<br />

Ort. Nach einem Sabotageakt werden<br />

drei seiner Kollegen erhängt, da sie einen<br />

Zug entgleisen ließen. Nur er wird<br />

unerwartet wieder frei gelassen. Schwer<br />

gezeichnet kehrt er zu seiner Familie<br />

zurück, wo er sich mit Anschuldigungen<br />

seiner ehemaligen Mitstreiter konfrontiert<br />

sieht und der Kollaboration<br />

verdächtigt wird. Eines Nachts klopfen<br />

zwei Partisanen an seine Tür - einer davon<br />

ist sein alter Freund und Nachbar<br />

Burov - und fordern Rache. Sushenya ergibt<br />

sich widerstandslos, um eine Strafe<br />

zu empfangen, die er nicht verdient hat.<br />

Doch im Wald, am Ort der geplanten<br />

Exekution angekommen, wird er von<br />

zwei Unbekannten gerettet. Das Blatt<br />

wendet sich plötzlich und nun liegt es<br />

in Sushenyas Hand, über Leben und<br />

Tod zu entscheiden. Der ukrainische<br />

Regisseur Sergei Loznitsa schuf mit In<br />

the Fog ein emotionales Drama über<br />

Schuld und Moral in Zeiten des Krieges.<br />

Im minimalistischen Stil, mit ruhigen<br />

Bildern und wenigen Schnitten zeichnet<br />

der <strong>Film</strong>emacher den Leidensweg<br />

seiner Protagonisten nach, die der Logik<br />

des Krieges Folge leisten. Klar wird,<br />

was klar ist: Letztens Endes ist jeder<br />

selbst für sein Handeln verantwortlich.<br />

In 1942, the western border of the USSR has<br />

been occupied by German Armed Forces<br />

and only few partisans still make a stand.<br />

The good-natured worker Sushenya finds<br />

himself at the wrong place at the wrong<br />

time. After derailing a train, three of his<br />

colleagues are hanged for sabotage. Unexpectedly,<br />

only Sushenya is released after a<br />

tough interrogation and returns to his family<br />

severely scarred by these events. Back<br />

home, his former comrades-in-arms accuse<br />

and suspect him of being a collaborator.<br />

One night, two partisans - one of them his<br />

old friend and neighbour Burov – come<br />

to his door and demand revenge. Sushenya<br />

surrenders unresistingly and faces his<br />

penalty, although he does not deserve it.<br />

Taken into the woods, where he is supposed<br />

to be executed, Sushenya is saved by<br />

two strangers. Suddenly the tide is turning<br />

and Sushenya is in control of life and death.<br />

With In the Fog Ukrainian director Sergei Loznitsa<br />

created an emotional drama about<br />

fault and morality at times of war. In a minimalist<br />

style with calm images and only<br />

little cutting the director traces the protagonist's<br />

long way of suffering, which reflects<br />

the logic of war. In the end, what has<br />

already been clear becomes evident: everyone<br />

is responsible for their own actions.<br />

Spielfilm. Deutschland / Russland / Lettland /<br />

Niederlande / Weißrussland 2012<br />

Sprache Russisch mit dt. UT<br />

Länge 127 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Sergei Loznitsa<br />

Drehbuch Sergei Loznitsa<br />

Kamera Oleg Mutu<br />

Schnitt Danielius Kokanauskis<br />

Ton Vladimir Golovnitski<br />

Kostüm Dorota Roqueplo<br />

Make up Tamara Frid<br />

Produzent Heino Deckert<br />

Darsteller<br />

Sushenya Vladimir Svirski<br />

Burov Vlad Abashin<br />

Voitik Sergei Kolesov<br />

Grisha Nikita Peremotovs<br />

Anelya Julia Peresild<br />

Koroban Kirill Petrov<br />

Produktion ma.ja.de fiction, GP Cinema Company,<br />

Rija <strong>Film</strong>s, Lemming <strong>Film</strong>, Belarus-film<br />

Vertrieb/Kontakt Polyfilm<br />

Biografie Sergei Loznitsa<br />

Der Ukrainer Sergei Loznitsa kam 1964 im heutigen<br />

Weißrussland zur Welt. Nach einem Studium<br />

der Angewandten Mathematik absolvierte er zu<br />

Beginn der 1990er-Jahre die russische <strong>Film</strong>hochschule.<br />

Sein Hauptaugenmerk galt viele Jahre dem<br />

Dokumentarfilm. Oft beschäftigte er sich dabei mit<br />

der russischen Provinz und der Geschichte der Sowjetunion.<br />

Für Blockade erhielt er 2005 einen Nikita,<br />

den wichtigsten russischen <strong>Film</strong>preis. Loznitsas<br />

erster Spielfilm My Joy war ebenso für die Goldene<br />

Palme in Cannes nominiert wie zwei Jahre später In<br />

the Fog, für den er schlussendlich auch den FIPRES-<br />

CI Preis mit nach Hause nehmen konnte.<br />

<strong>Film</strong>ografie Sergei Loznitsa (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Bridges of Sarajevo<br />

<strong>2014</strong> Maidan<br />

2010 My Joy<br />

2012 In The Fog<br />

2005 Blockade<br />

2002 The Settlement<br />

kunstkanal, ulrichgasse 1, 1020 wien, www.kunstkanal.at<br />

Grußwort Christof Papousek 113


114 25-The Retrospective<br />

25-The Retrospective 115<br />

Spielfilm. Kosovo 2005<br />

Sprache Albanisch, Serbisch, Englisch,<br />

Koreanisch mit engl. UT<br />

Länge 107 min.<br />

Format 35mm<br />

Farbe<br />

Regie Isa Qosja<br />

Drehbuch Mehmet Kraja, Isa Qosja<br />

Kamera Menduh Nushi<br />

Schnitt Agron Vula<br />

Musik Naim Krasniqi<br />

Ton Stjepan Suskovic<br />

Kostüm Κrenare Rugova<br />

Produzent Gani Mehmetaj<br />

Darsteller<br />

Kukumi Luan Jaha<br />

Mara Anisa Ismaili<br />

Hasan Donat Qosja<br />

Gafurri Shkumbin Istrefi<br />

Zarifja Yllka Gashi<br />

Roja Fatmir Spahiu<br />

Produktion Kosovo <strong>Film</strong>, Pristina<br />

Verleih/Vertrieb Isa Qosja<br />

Biografie Isa Qosja<br />

Der albanische Regisseur Isa Qosja wurde 1947 im<br />

heutigen Montenegro geboren. Er hat die <strong>Film</strong>akademie<br />

in Belgrad absolviert und sich danach als Autor<br />

sowie Regisseur vieler Kunst- sowie Dokumentarfilme<br />

und am Theater einen Namen gemacht.<br />

Das bekannteste Werk dieser Zeit ist Proka (1984).<br />

Nach einer langen Schaffenspause erhielt Qosja<br />

2005 für sein Comeback Kukumi viel Zuspruch, so<br />

gab es etwa beim Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> den Special<br />

Jury Award. Es sollte dann weitere neun Jahre<br />

dauern bis Three Windows and a Hanging als erster<br />

offizieller <strong>Film</strong> aus dem Kosovo heuer ebendort<br />

seine Premiere im Wettbewerb feiern konnte. Auch<br />

dieser <strong>Film</strong> hat den Spezial Jury Award bekommen,<br />

nur am Rande bemerkt.<br />

<strong>Film</strong>ografie Isa Qosja (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Three Windows and a Hanging<br />

2005 Kukumi<br />

1988 Guards of the fog<br />

1984 Proka<br />

KUKUMI<br />

Die schwarze und zugleich sehr poetische<br />

sowie intelligente Komödie handelt<br />

von drei Insassen einer psychiatrischen<br />

Anstalt, die sich nach dem Ende des Kosovo-Kriegs<br />

plötzlich in Freiheit wiederfinden.<br />

Das serbische Militär ist ebenso weg<br />

wie das Pflegepersonal, und Kukumi, Mara<br />

und Hasan irren daher sehr bald ziemlich<br />

ziellos und wie verlorene Kinder auf einer<br />

Art Selbstfindungstrip durch das zerstörte<br />

Land. Sie wollen Leute treffen und<br />

mit der Bahn reisen. Und sie sehnen sich<br />

nach Liebe und träumen auch davon, mit<br />

anderen zu schlafen. Aber bei der Erfüllung<br />

dieser elementaren menschlichen<br />

Bedürfnisse und Wünsche stoßen sie auf<br />

Hindernisse, und dass sich andere über<br />

sie lustig machen, ist nur eines davon.<br />

Als sie schließlich endlich in das Dorf von<br />

Hasans Bruder kommen, werden sie dort<br />

nicht wirklich willkommen geheißen. Die<br />

Bewohner befürchten sogar, dass ihre<br />

Geisteskrankheit ansteckend sein könnte.<br />

Der <strong>Film</strong>, eine berührende Metapher auf<br />

die Freiheit und eine höchst gelungene<br />

Mischung aus vermeintlicher Hoffnungslosigkeit<br />

und echtem Optimismus, wurde<br />

unter anderem bei den <strong>Film</strong>festivals in<br />

Sarajevo und Venedig ausgezeichnet.
 Es<br />

handelt sich dabei um den ersten <strong>Film</strong><br />

aus dem Kosovo seit dem Kriegsende<br />

im Jahr 1999 und den ersten <strong>Film</strong> von<br />

Regisseur Isa Qosja seit siebzehn Jahren.<br />

This poetic and clever black comedy deals<br />

with three patients from a mental institution<br />

who all of a sudden regain their liberty<br />

after the Kosovo War ends. Realizing that<br />

both the Serbian military and the nursing<br />

staff are gone, Kukumi, Mara and Hasan<br />

find themselves wandering aimlessly like<br />

lost children on a journey of self-discovery<br />

through the destroyed country. They<br />

want to meet all kinds of people and love<br />

to travel by train. They long for love and<br />

happiness and dream of sleeping with<br />

somebody for the first time after all those<br />

years. However, trying to satisfy their wishes<br />

and elementary human needs turns<br />

out to be a quite difficult task seeing as<br />

they encounter a number of obstacles.<br />

People laughing at them and making<br />

fun of them is only one of many more to<br />

come. When they finally arrive at Hasan’s<br />

brother’s village, Kukumi, Mara and Hasan<br />

don’t feel welcome at all. Quite the contrary:<br />

people are seriously afraid to catch<br />

their "contagious" mental diseases. The<br />

film – a touching metaphor about freedom<br />

and a highly successful combination<br />

of alleged hopelessness and real optimism<br />

– was awarded amongst others at the film<br />

festivals in Sarajevo and Venice. Kukumi<br />

is both the first movie from Kosovo since<br />

the end of the war in 1999 and the director,<br />

Isa Qosja’s first one in seventeen years.<br />

NO MAN’S LAND<br />

Ničija zemlja<br />

1993. Der serbische Soldat Nino findet sich<br />

plötzlich mit den beiden bosnischen Soldaten<br />

Čiki und Cera in einem Schützengraben<br />

wieder. Und das Mitten im Niemandsland,<br />

zwischen den Fronten. Bereits der<br />

Beginn der tiefgründigen, schonungslosen<br />

und zugleich skurrilen Kriegssatire ist hochexplosiv:<br />

Der für tot geglaubte Cera wurde<br />

als Falle für Helfer auf eine Miene gelegt,<br />

die bei der kleinsten Bewegung hochzugehen<br />

droht. Während sich Nino und<br />

Čiki gegenseitig beschuldigen, den Krieg<br />

begonnen zu haben, bemerken sie, dass<br />

sie sich nur gemeinsam aus dieser brenzligen<br />

Lage befreien können. Als Cera auf<br />

einmal Lebenszeichen von sich gibt und<br />

französische Blauhelmsoldaten sowie britische<br />

Journalisten auftauchen, droht die<br />

Situation zu eskalieren. Danis Tanović zeigt<br />

mit seinem kammerspielartig inszenierten<br />

<strong>Film</strong> nicht bloß ganz allgemein die Sinnlosigkeit<br />

des Krieges auf, er lässt auch kein<br />

gutes Haar an der Rolle, die die neutrale<br />

UN und die internationalen Medien in Bosnien<br />

gespielt haben. Inmitten der depressiven<br />

Grundstimmung schafft er es aber<br />

immer wieder, durch schwarzen Humor<br />

und Slapstick-Einlagen das Publikum zum<br />

Grinsen zu bringen. Die mit einem Oscar,<br />

einem Golden Globe und einem Satellite<br />

Award ausgezeichnete Produktion lässt am<br />

Ende trotzdem eine wichtige Frage offen:<br />

Darf man über Krieg eigentlich lachen?<br />

1993. On the front line, in the midst of<br />

no man’s land, Nino, a Serbian soldier,<br />

finds himself in a trench with two Bosnian<br />

soldiers, Čiki and Cera. The beginning of<br />

this profound, relentless and at the same<br />

time bizarre war satire is highly explosive:<br />

In order to set a trap for helpers, Cera,<br />

who is believed to be dead, is laid onto a<br />

mine which can go off at the slightest movement.<br />

While Nino and Čiki blame each<br />

other for having started the war, they realise<br />

that in order to save themselves<br />

they need to work together. The situation<br />

threatens to escalate, when Cera suddenly<br />

shows a sign of life and both French Blue<br />

Helmets and British Journalists show up.<br />

With his chamber-play-like staged film,<br />

Danis Tanović not only illustrates how<br />

futile war in general is but also excoriates<br />

the role the neutral UN and the international<br />

media had played in Bosnia.<br />

Despite of the depressive under-tone,<br />

the dark humour and slapstick comedy<br />

in the film consistently succeed in<br />

making the audience grin. Having won<br />

an Oscar, a Golden Globe and a Satellite<br />

Award, this film still begs the question<br />

whether we should be laughing at war.<br />

Spielfilm. Bosnien-Herzegowina / Slowenien /<br />

Großbritannien / Italien / Belgien / Frankreich 2001<br />

Sprachen Bosnisch, Serbisch, Kroatisch,<br />

Französisch, Deutsch, Englisch mit engl. UT<br />

Länge 98 min.<br />

Format 35mm<br />

Farbe<br />

Regie Danis Tanović<br />

Drehbuch Danis Tanović<br />

Kamera Walther van den Ende<br />

Schnitt Francesca Calvelli<br />

Musik Danis Tanović<br />

Produzenten Marc Baschet, Frédérique<br />

Dumas-Zajdela, Cédomir Kolar<br />

Darsteller<br />

Čiki Branko Đurić<br />

Nino Rene Bitorajac<br />

Ceréa Filip Šovagović<br />

Jane Livingstone Katrin Cartlidge<br />

Feldwebel Marchand Georges Siatidis<br />

Soft Simon Callow<br />

Produktion Fabrica, Man’s <strong>Film</strong>s, Studio Maj,<br />

Noé Production<br />

Vertrieb/Kontakt Polyfilm<br />

Biografie Danis Tanović<br />

1969 im ehemaligen Jugoslawien geboren, studierte<br />

der Bosnier Danis Tanović zuerst <strong>Film</strong> in Sarajevo und<br />

später in Brüssel. Sein <strong>Film</strong>debüt No Man’s Land aus<br />

dem Jahr 2001 erhielt insgesamt 42 Preise, darunter die<br />

Goldene Palme für das beste Drehbuch sowie einen<br />

Oscar und einen Golden Globe, beide jeweils in der<br />

Kategorie bester fremdsprachiger <strong>Film</strong>. Sein semidokumentarisches<br />

Spielfilmprojekt An Episode in the Life<br />

of an Iron Picker wurde 2013 mit einem Silbernen Bären<br />

auf der Berlinale ausgezeichnet. Tanović ist neben seiner<br />

Regiearbeit politisch aktiv und Mitbegründer der<br />

bosnisch-herzegowinischen Partei Naša stranka.<br />

<strong>Film</strong>ografie Danis Tanović (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Tigers<br />

2013 An Episode in the Life of an Iron Picker<br />

2010 Circus Columbia<br />

2009 Triage<br />

2005 Hell<br />

2001 No Man’s Land<br />

114 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 115


25-The Retrospective 117<br />

Spielfilm. Kasachstan / Russland / Deutschland /<br />

Polen / Schweiz 2008<br />

Sprache Kasachisch, Russisch, mit dt. UT<br />

Länge 100 min.<br />

Format 35mm<br />

Farbe<br />

#WÖÖD<br />

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Tulpan<br />

Der Seemann Asa kehrt nach Hause zurück.<br />

Sein bisheriges Leben auf hoher See will er<br />

gegen ein Dasein als Nomade in der kasachischen<br />

Steppe und Familienglück eintauschen.<br />

So lautet jedenfalls sein Plan, an dessen<br />

Umsetzung er freilich kläglich scheitert.<br />

Denn: Ohne Frau bekommt ein junger Mann<br />

hier keine Schafherde, und ohne hübsche<br />

Ohren bekommt er keine Frau – zumindest<br />

nicht Tulpan, das einzige unverheiratete<br />

Mädchen im passenden Alter weit und breit.<br />

Für die wiederum sind Asas abstehende und<br />

große Ohren eben ein unüberwindbares<br />

Ehehindernis. Der lässt sich jedoch nicht so<br />

schnell von seinem Ziel abbringen. Um den<br />

ruhigen Alltag seiner Heimat einzufangen,<br />

unterbricht Sergey Dvortsevoy in seinem<br />

ersten und vielfach preisgekrönten Langspielfilm<br />

die eigentliche Handlung immer<br />

wieder und fügt ebendort dokumentarisch<br />

anmutende Bilder der familiären Lebenswelt<br />

der Nomaden ein. Mit einer Handkamera<br />

filmend bleibt er stets ganz nah an<br />

den Menschen und Tieren dran, wobei er<br />

durch den reduzierten Einsatz von Schnitten<br />

diese Nähe noch verstärkt. Tulpan ist eine<br />

sympathische und unterhaltsame Romanze<br />

beziehungsweise sogar eine „grenzenlos<br />

vergnügliche Komödie“ (The Herald Sun) und<br />

vermittelt zwischen Dokumentation und Fiktion<br />

changierend eindrucksvolle Einblicke in<br />

die ferne Gegenwart einer alten Lebensform.<br />

Having completed his military service,<br />

young sailor Asa comes back home from<br />

his life on the high seas which he is willing<br />

to exchange for a simple and happy<br />

family life as a nomad in the Kazakh steppes<br />

from now on. At least, that is what he<br />

had planned – but life takes him through<br />

twists and turns and doesn’t stick to a<br />

plan at all: For young men won’t get his<br />

flock of sheep without a wife, and with<br />

his large and prominent ears Asa won’t<br />

get a wife – or in his case: Tulpan, the only<br />

single girl at an appropriate age far and<br />

wide. But for her, in turn, Asas big and<br />

protruding ears are an absolutely insurmountable<br />

no-go. However, Asa is not<br />

quite ready to give up so quickly. To capture<br />

the calm everyday life of his home,<br />

Sergey Dvortsevoy actually interrupts<br />

the plot line of his first and numerously<br />

awarded full-length feature film to add<br />

seemingly documentary pictures of the<br />

nomadic people’s everyday surroundings.<br />

Shooting only with a hand camera he<br />

stays really close to the people and animals,<br />

increasing this effect even further<br />

with the use of reduced editing. Tulpan<br />

is a likeable, entertaining romance and<br />

even a “boundlessly enjoyable comedy”<br />

(The Herald Sun) that connects documentary<br />

and fiction with breathtaking insights<br />

into the far present of an old life style.<br />

Regie Sergey Dvortsevoy<br />

Drehbuch Sergey Dvortsevoy, Gennadij Ostrowskij<br />

Kamera Jolanta Dylewska<br />

Schnitt Petar Marković, Isabel Meier<br />

Sound Olivier Dandré, Eric Tisserand, Peter Bäcker,<br />

Williams Schmit<br />

Szenenbild Roger Martin<br />

Kostüme Gaziza Korshiyeva<br />

Maske Tomasz Matraszek<br />

Produzenten Karl Baumgartner, Raimond Goebel<br />

Koproduzenten Valerie Fischer, Thanassis Karathanos,<br />

Yelena Yatsoura, Henryk Romanowski,<br />

Bulat Galimgereyev, Gulnara Sarsenova<br />

Darsteller<br />

Asa Askhat Kuchinchirekov<br />

Boni Tulepbergen Baisakalov<br />

Samal Samal Yeslyamova<br />

Ondas Ondasyn Besikbasov<br />

Beke Bereke Turganbayev<br />

Nuka Nurzhigit Zhapabayev<br />

Produktion Cobra <strong>Film</strong> AG, Eurasia <strong>Film</strong>, Pallas<br />

<strong>Film</strong>, Slovo Studios, <strong>Film</strong>contract<br />

Vertrieb/Kontakt Pandora <strong>Film</strong><br />

Biografie Sergey Dvortsevoy<br />

Sergei Dvortsevoy wurde 1962 in Kasachstan geboren<br />

und hat in Moskau <strong>Film</strong> studiert. Nach seinem<br />

Abschluss drehte er vorwiegend Dokumentarfilme,<br />

für die er auch mehrere internationale Preise erhielt.<br />

So wurde die Produktion Bread Day (1993) beispielsweise<br />

mit dem Joris Ivens Award beim internationalen<br />

Dokumentarfilmfestival in Amsterdam<br />

prämiert. Sein erster Langspielfilm Tulpan wurde<br />

2009 für den Best Feature <strong>Film</strong> bei den Asia Pacific<br />

Screen Awards nominiert – und hat ebendort auch<br />

gewonnen.<br />

<strong>Film</strong>ografie Sergey Dvortsevoy (Auswahl)<br />

2008 Tulpan<br />

1999 Highway<br />

1996 Paradise<br />

1998 Bread Day<br />

Grußwort Christof Papousek 117


118 25-The Retrospective<br />

Spielfilm. Jugoslawien / Frankreich / Deutschland /<br />

Bulgarien / Ungarn / Tschechien 1995<br />

Sprache Serbisch mit dt UT<br />

Länge 170 min.<br />

Format 35mm<br />

Farbe<br />

Regie Emir Kusturica<br />

Drehbuch Emir Kusturica, Dušan Kovačević<br />

Kamera Vilko Filać<br />

Schnitt Branka Čeperac<br />

Ton Marko Rodić<br />

Musik Goran Bregović<br />

Kostüm Nebojsa Lipanović<br />

Szenenbild Miljen Kreka Kljaković<br />

Produzenten Karl Baumgartner, Maksa Ćatović,<br />

Pierre Spengler, Milorad Vučelić<br />

Darsteller<br />

Marko Miki Manojlović<br />

Blacky Lazar Ristovski<br />

Natalija Mirjana Joković<br />

Ivan Slavko Štimac<br />

Jovan Srdjan Todorovic<br />

Produktion CiBy 2000, Barrandov Studios, Komuna,<br />

Mediarex / ETIC, Novo <strong>Film</strong>s, PTC, Pandora,<br />

Tchapline <strong>Film</strong>s<br />

Vertrieb/Kontakt Pandora <strong>Film</strong><br />

Biografie Emir Kusturica<br />

Der 1954 in Sarajevo geborene Emir Kusturica ist als<br />

Regisseur, Drehbuchautor, Schauspieler, Produzent<br />

und als Gitarrist der Band The No Smoking Orchestra<br />

tätig. Er ist serbischer und französischer Staatsbürger.<br />

Kusturica studierte Regie an der berühmten<br />

FAMU in Prag. Seine <strong>Film</strong>e wurden vielfach ausgezeichnet,<br />

beispielsweise mit zwei Goldenen Palmen,<br />

einem Silbernen und einem Goldenen Löwen sowie<br />

einem Silbernen Bären. Somit zählt er heute zu den<br />

international erfolgreichsten und renommiertesten<br />

<strong>Film</strong>emachern der Welt. Mit seinen politischen Ansichten<br />

hat er freilich immer wieder auch für heftige<br />

Reaktionen gesorgt.<br />

<strong>Film</strong>ografie Emir Kusturica (Auswahl)<br />

2008 Maradona by Kusturica<br />

2004 Life is a Miracle<br />

1998 Black Cat, White Cat<br />

1995 Underground<br />

1981 Do You Remember Dolly Bell?<br />

118 Grußwort Christof Papousek<br />

Underground<br />

Podzemlje<br />

1941. Die deutsche Wehrmacht marschiert<br />

in Jugoslawien ein und die Freunde Marko<br />

und Blacky sind plötzlich schwer beschäftigt.<br />

Als Schwarzhändler ebenso wie<br />

als Widerstandskämpfer. Aus Freunden<br />

werden aber Rivalen, als sich beide in die<br />

schöne Schauspielerin Natalja verschauen.<br />

Schließlich muss sich Blacky in einem<br />

Bunkerlabyrinth unter Belgrad verstecken,<br />

wo er fortan mit anderen Partisanen fleißig<br />

Waffen produziert, die Marko wiederum<br />

um viel Geld an diverse Kunden verkauft.<br />

Zu Kriegsende droht das Geschäft zu erliegen.<br />

Da hat Marko eine rettende Idee: Er<br />

lässt Blacky und dessen Freunde im Untergrund<br />

im Glauben, die Besetzung der Stadt<br />

würde weiter andauern. Emir Kusturica hat<br />

mit seiner bildgewaltigen, monumentalen<br />

und sehr pathetisch angelegten Politgroteske,<br />

die letztlich als ein erfrischend politisch<br />

unkorrektes Geschichtsepos über den<br />

Vielvölkerstaat Jugoslawien daherkommt,<br />

unter anderem die Goldene Palme in Cannes<br />

gewonnen. Die vielschichtige und streckenweise<br />

wildgewordene Kriegs-Überlebens-Komödie<br />

ist von den Kritikern, die bei<br />

„25-The Retrospective“ mit abgestimmt haben,<br />

praktisch zum besten <strong>Film</strong> der letzten<br />

25 Jahre aus der gesamten Balkanregion gewählt<br />

worden. Besonders zu begeistern vermag<br />

übrigens auch der von Goran Bregović<br />

beigesteuerte Soundtrack des bereits heute<br />

als <strong>Film</strong>klassiker gehandelten Meisterwerks.<br />

1941. The German Armed Forces invade<br />

Yugoslavia, and suddenly the friends Marko<br />

and Blacky are quite busy as black market<br />

dealers as well as freedom fighters. However,<br />

the friends turn into rivals, when the<br />

both of them fall in love with the breath-taking<br />

actress Natalija. Eventually, Blacky has<br />

to hide below Belgrade in a labyrinth of<br />

bunkers, where he henceforth produces<br />

weapons with other partisans, which Marko,<br />

in return, sells to a variety of clients for<br />

an awful lot of money. At the end of the war<br />

the business threatens to stand still, but<br />

Marko has the perfect solution: He makes<br />

Blacky and his friends in the underground<br />

believe that the invasion of the city never<br />

stopped and still goes on. Emir Kusturica<br />

won multiple awards such as the Golden<br />

Palm in Cannes with his visually stunning,<br />

monumental and solemn political grotesque,<br />

which comes across as a refreshing,<br />

politically incorrect historical epic about the<br />

multi-ethnic state of Yugoslavia. The multi-faceted<br />

and partially wild war surviving<br />

comedy has been acclaimed by the critics<br />

of our this year’s series „25-The Retrospective“<br />

to be virtually the best movie from the<br />

whole Balkan region produced in the past<br />

25 years. Especially enthusing is the phenomenal<br />

soundtrack provided by Goran Bregović<br />

which adds the icing to this cake of a<br />

masterpiece and makes it a true film classic.<br />

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TO BERN<br />

A berni követ<br />

Der Politthriller ist der Debütfilm des Regisseurs<br />

Attila Szász und berichtet von<br />

den dramatischen Ereignissen am 16. August<br />

1958, als zwei junge ungarische Einwanderer<br />

in die Botschaft ihres Landes in<br />

Bern eindringen und den diplomatischen<br />

Vertreter als Geisel nehmen. Die beiden,<br />

die zwei Jahre zuvor beim Aufstand in<br />

Budapest als Freiheitskämpfer an vorderster<br />

Front standen, handeln aus politischen<br />

Motiven. Während die Schweizer<br />

Polizei das Gebäude umstellt und auf der<br />

Straße eine Gruppe von ungarischen Immigranten<br />

zu demonstrieren beginnt, liegen<br />

hinter den verschlossenen Türen der<br />

Botschaft die Nerven blank. Die Situation<br />

scheint unlösbar. In seiner Heimat wurde<br />

der <strong>Film</strong> von der Kritik fast durch die Bank<br />

positiv aufgenommen. Gelobt wurden<br />

insbesondere die hohe Qualität des vom<br />

derzeit wohl besten <strong>Film</strong>autoren des Landes<br />

Norbert Köbli verfassten Drehbuchs<br />

sowie die gelungene, atmosphärisch<br />

dichte Inszenierung, die streckenweise einem<br />

klaustrophobisch anmutenden Kammerspiel<br />

entspricht und vor allem gegen<br />

Ende des <strong>Film</strong>s Spannung pur verspricht.<br />

Die Geschichte basiert auf einer wahren<br />

Begebenheit, ist jedoch recht frei erzählt.<br />

Dies vor allem auch deswegen, weil der<br />

Vorfall und seine Hintergründe von allen<br />

Seiten vertuscht und Unterlagen vernichtet<br />

oder gezielt manipuliert worden sind.<br />

This political thriller represents the debut<br />

of director Attila Szász and reports on the<br />

dramatic incidences from August 16th<br />

1958, when two young Hungarian immigrants<br />

forcibly entered their country’s<br />

embassy in Bern and took the ambassador<br />

hostage. Both of the intruders, who<br />

were standing as freedom fighters at the<br />

sharp end of the uprising in Budapest<br />

two years earlier, act on political motifs.<br />

While the Swiss police is surrounding<br />

the building and a group of Hungarian<br />

immigrants is starting to demonstrate<br />

on the street, everyone’s nerves are on<br />

the edge both behind and in front of the<br />

locked doors of the embassy. The precarious<br />

situation seems to be unsolvable.<br />

Critically acclaimed in its home country,<br />

the film was especially praised for the<br />

hight quality of its screenplay, written<br />

by probably one of Hungary's currently<br />

best screenwriters, Norbert Köbli, and its<br />

successful, atmospheric setting, which<br />

at times resembles a seemingly claustrophobic<br />

chamber play and increases<br />

suspense until the end of the film. The<br />

story, based on true events, is told quite<br />

loosely. The reason for this free interpretation<br />

of the happenings is a cover-up of<br />

the whole incident and its backgrounds,<br />

when documents were deliberately destroyed<br />

and intentionally manipulated.<br />

Spielfilm. Ungarn <strong>2014</strong><br />

Sprache Ungarisch, Deutsch mit engl. UT<br />

Länge 76 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Attila Szász<br />

Drehbuch Norbert Köbli<br />

Kamera András Nagy H.S.C<br />

Schnitt László Hargittai H.S.E<br />

Ton Csaba Major<br />

Musik Gergely Parádi<br />

Szenenbild Zsuzsa Horváth<br />

Kostüm Tünde Kemenesi<br />

Maske Réka Görgényi, Kyra Klucsarits, Klári Szinek<br />

Produzenten Tamás Lajos, Tamás Mink<br />

Koproduzenten István Galambos, Zsolt Valkony,<br />

Judit Bíbó<br />

Darsteller<br />

Koroknai János Kulka<br />

Ábel Tamás Szabó Kimmel<br />

Bános József Kádas<br />

Hajni Rozi Lovas<br />

Vermes Rémusz Szikszai<br />

Lambert Laszlo I. Kish<br />

Produktion <strong>Film</strong> Positive Productions<br />

Vertrieb/Kontakt <strong>Film</strong> Positive Productions<br />

Biografie Attila Szász<br />

Nachdem der 1972 geborene Attila Szász Mitte der<br />

1990er Jahre sein Studium an der Universität für<br />

Theater- und <strong>Film</strong>kunst in Budapest abgeschlossen<br />

hatte, arbeitete er als <strong>Film</strong>kritiker und als Trailer-Editor.<br />

Später gründete er auch eine eigene<br />

Vertriebs-Firma. 2002 wurde er schließlich Chefredakteur<br />

von Ungarns größtem <strong>Film</strong>magazin VOX.<br />

Im Jahr darauf führte er bei seinem ersten Werbefilm<br />

Regie. 2004 schrieb und drehte er seinen ersten<br />

Kurzfilm Now You See Me, Now You Don't, der auf<br />

über 100 <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s in 34 Ländern gezeigt wurde<br />

und 18 Preise gewonnen hat.<br />

<strong>Film</strong>ografie Attila Szász (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> The Ambassador to Bern<br />

2005 Now You See Me, Now You Don't<br />

Grußwort Christof Papousek 121


122 Turbulenzen des Kommunismus Turbulenzen des Kommunismus 123<br />

Spielfilm. Rumänien 2013<br />

Sprache Rumänisch, Englisch mit engl. UT<br />

Länge 94 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Stere Gulea<br />

Drehbuch Stere Gulea, Vera Ion, Lucian Dan<br />

Teodorovici<br />

Kamera Vivi Drăgan Vasile<br />

Schnitt Alexandra Gulea<br />

Ton Cristian Tarnoveţchi RSC<br />

Musik Vasile Șirli<br />

Produzenten Andrei Boncea, Cristina Dobrioiu<br />

Darsteller<br />

Emilia Luminita Gheorghiu<br />

Tucu Marian Râlea<br />

Alice Ana Ularu<br />

Alan Colin Blair<br />

Frau Stroescu Valeria Seciu<br />

Catalin Andrei Hutuleac<br />

Produktion MediaPro Pictures<br />

Vertrieb/Kontakt MediaPro Distribution<br />

Biografie Stere Gulea<br />

The Moromete Family, der bekannteste <strong>Film</strong> des 1943<br />

geborenen Regisseurs und Drehbuchautors stammt<br />

aus dem Jahr 1987. In dieser atmosphärisch dichten<br />

Familiengeschichte nahm Stere Gulea bereits die rumänische<br />

Revolution vorweg, die letztendlich im Jahr<br />

1989 folgen sollte. Fortan trat Gulea auch vermehrt als<br />

politischer Aktivist in Erscheinung. 1991 führte er als<br />

einer von drei <strong>Film</strong>emachern bei dem Dokumentarfilm<br />

The University Square – Romania Regie, der die Proteste<br />

gegen die neokommunistische Regierung nach dem<br />

Sturz von Ceaușescu filmisch in Szene setzt.<br />

<strong>Film</strong>ografie Stere Gulea (Auswahl)<br />

2013 I Am An Old Communist Hag<br />

2009 Weekend with my Mother<br />

1994 State of Fact<br />

1993 Fox: Hunter<br />

1991 University Square - Romania<br />

1988 The Moromete Family<br />

1983 Bear Eyes<br />

1978 The Green Grass of Home<br />

I AM AN OLD<br />

COMMUNIST HAG<br />

Sunt o babă comunistă<br />

Die 60-jährige Emilia (Luminita Gheorghiu<br />

in einer Paraderolle) und ihr Mann Tucu<br />

führen in ihrer kleinen Wohnung in der<br />

rumänischen Provinz ein ruhiges Leben.<br />

Als ihre nach Nordamerika ausgewanderte<br />

Tochter am Telefon ankündigt, gemeinsam<br />

mit ihrem Verlobten auf Besuch zu kommen,<br />

ist die Freude groß. Allerdings ist sie<br />

nur von kurzer Dauer: Die jungen Leute<br />

gestehen nämlich, dass sie in finanziellen<br />

Schwierigkeiten stecken und deswegen<br />

vielleicht sogar ihr Haus verlieren werden.<br />

Emilia, die immer schon die Verheißungen<br />

des Kapitalismus kritisch beäugt und genauso<br />

lang eine Schwäche für den Kommunismus<br />

hat, beschließt, sich gemeinsam<br />

mit Tucu für ihre schwangere Tochter<br />

ohne Rücksicht auf Verluste ins Zeug zu legen.<br />

Dass sie, die ihre beste Zeit unter der<br />

Diktatur Ceaușescus gehabt haben will,<br />

auch noch Teil eines <strong>Film</strong>projektes über<br />

das Leben in Rumänien vor 1989 werden<br />

soll, macht die Lage nicht einfacher. Stere<br />

Guleas Komödie, die auf dem gleichnamigen<br />

Bestseller basiert, ist höchst unterhaltsam,<br />

obwohl sie durchaus auch tragische<br />

Elemente enthält. Der <strong>Film</strong> handelt nicht<br />

etwa von der Verklärung des Kommunismus,<br />

wie es vordergründig scheint,<br />

sondern davon, wie es der menschliche<br />

Geist immer wieder schafft, angenehme<br />

Erinnerungen zu behalten und unangenehme<br />

Erinnerungen zu verdrängen.<br />

Sixty-year-old Emilia (Luminita Gheorghiu<br />

in a classic role) and her husband<br />

Tucu live a calm provincial life in their<br />

little flat in a small Romanian town. When<br />

their daughter, who emigrated to North<br />

America a few years back, suddenly gives<br />

them a call to announce her visit<br />

together with her fiancé, the parents<br />

couldn't be happier. Unfortunately, the<br />

euphoria doesn’t last long: as it turns out,<br />

the young couple is almost on the brink<br />

of bankruptcy and even losing their beloved<br />

house. Emilia, who critically eyed<br />

the promises and perks of capitalism<br />

from the beginning and always preferred<br />

communism instead, decides together<br />

with Tucu to help her pregnant daughter<br />

no matter what happens. However,<br />

things do not get easier when the old<br />

lady, who is convinced of the fact that<br />

she lived her best years under the dictator<br />

Ceaușescu, is supposed to be part of<br />

a film project about life in Romania before<br />

1989. Stere Gulea’s comedy based<br />

on the bestseller with the same name is<br />

highly entertaining while containing tragic<br />

elements at the same time. The film<br />

is actually not about the romanticisation<br />

of communism, as it may look like at first<br />

sight, but about the capability of the human<br />

mind to repeatedly forget bad memories<br />

and only keep the pleasant ones.<br />

JACK STRONG<br />

Ryszard Kukliński war zu Zeiten des Kalten<br />

Krieges Oberst der polnischen Volksarmee<br />

und einer der wichtigsten CIA-Agenten im<br />

ganzen Ostblock. Zwischen 1972 und 1981<br />

hat er 40.000 Seiten Dokumente über Waffensysteme<br />

und Aufmarschpläne des Warschauer<br />

Pakts an die USA weiter gegeben.<br />

Jack Strong, so sein Pseudonym, wollte dadurch<br />

nach eigenem Bekunden verhindern,<br />

dass die Sowjets seine Heimat im Kriegsfall<br />

in ein nukleares Schlachtfeld verwandeln.<br />

Ob er als Held oder als Verräter betrachtet<br />

werden muss, ist unter seinen Landsleuten<br />

bis heute umstritten. Der gleichnamige Spionagethriller,<br />

in Polen ein Kassenschlager,<br />

erzählt seine nervzerfetzend spannende Geschichte.<br />

Als Offizier mit Zugang zu streng<br />

geheimem Militärplänen des Warschauer<br />

Paktes befand er sich nämlich durch all die<br />

Jahre hindurch unter ständiger Beobachtung<br />

der sowjetischen Spionageabwehr,<br />

was für ihn und seine Familie de facto permanente<br />

Lebensgefahr bedeutete. Das<br />

Skript zu diesem authentischen und hervorragend<br />

inszenierten Zeitgeschichtsdrama ist<br />

zum Teil in Zusammenarbeit mit der CIA entstanden<br />

und basiert auf einer umfassenden<br />

internationalen historischen Recherche. Dabei<br />

haben auch einige hochrangige Persönlichkeiten<br />

mitgewirkt, wie etwa Zbigniew<br />

Brzeziński, der nationale Sicherheitsberater<br />

von Jimmy Carter und Jerzy Koźmiński, der<br />

ehemalige polnische Botschafter in den USA.<br />

Ryszard Kukliński was colonel of the<br />

Polish People’s Army during the Cold<br />

War and one of the most important CIA<br />

agents in the entire Eastern Bloc. Between<br />

1972 and 1981, he handed over<br />

40.000 pages worth of documents about<br />

weapons systems and war strategies of<br />

the Warsaw Pact to the USA. According<br />

to his own statement, Jack Strong, so his<br />

pseudonym, tried to prevent the Soviets<br />

from turning his home into a nuclear<br />

battle field in the case of war. Until today<br />

it is highly controversial among his fellow<br />

countrymen whether he should be<br />

considered a hero or a traitor. The homonymous<br />

spy thriller, a blockbuster in Poland,<br />

tells his nerve-wracking story. As an<br />

officer with access to top secret military<br />

plans of the Warsaw Pact, Jack Strong was<br />

under surveillance of Soviet counterintelligence<br />

during all these years which meant<br />

permanent life threatening danger<br />

for him and his family. The script about<br />

this authentic and excellently staged drama<br />

of contemporary history was partly<br />

developed in collaboration with the CIA<br />

and is based on an extensive international<br />

historical research. Even high-ranking<br />

personalities such as Zbigniew Brzeziński,<br />

Jimmy Carter’s national safety advisor,<br />

and Jerzy Koźmiński, the former Polish<br />

ambassador to the USA, were involved.<br />

Spielfilm. Polen <strong>2014</strong><br />

Sprache Russisch, Polnisch, Englisch mit engl. UT<br />

Länge 128 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Władysław Pasikowski<br />

Drehbuch Władysław Pasikowski<br />

Kamera Maciej Lisiecki<br />

Schnitt Jarosław Kamiński<br />

Ton Jan Freda, Kacper Habisiak, Marcin Kasiński<br />

Musik Jan Duszyński<br />

Produzenten Klaudiusz Frydrych, Sylwia Wilkos,<br />

Roman Gutek<br />

Koproduzenten Piotr Zygo, Paweł Świst,<br />

Dominique Lesage, Magdalena Kubicka-Sak,<br />

Sebastian Kulczyk<br />

Darsteller<br />

Jack Strong Marcin Dorociński<br />

Hania Maja Ostaszewska<br />

Daniel Patrick Wilson<br />

Ivanov Dimitri Bilov<br />

Sue Dagmara Domińczyk<br />

Kulikov Oleg Maslennikov<br />

Produktion Scorpio Studio<br />

Vertrieb/Kontakt Scorpio Studio<br />

Biografie Władysław Pasikowski<br />

Der <strong>Film</strong>regisseur, Drehbuchautor und Schriftsteller<br />

Władysław Pasikowski wurde 1959 in Łódź, Polen,<br />

geboren. Er studierte Kulturwissenschaft an der Universität<br />

Łódź und Regie an der dortigen Kunsthochschule.<br />

Für seinen Debütfilm Kroll aus dem Jahr 1991<br />

gewann er beim polnischen <strong>Film</strong>festival Gdynia den<br />

Debütpreis und einen Spezialpreis der Jury. Bekannt<br />

wurde er durch seinen zweiten <strong>Film</strong> Pigs aus 1992.<br />

Pasikowski wird vor allem wegen seiner Darstellungsweise<br />

und seines Galgenhumors oft mit Quentin<br />

Tarantino verglichen.<br />

<strong>Film</strong>ografie Władysław Pasikowski (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Jack Strong<br />

2012 Aftermath<br />

2001 Reich<br />

1994 Pigs 2<br />

1992 Pigs<br />

1991 Kroll<br />

122 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 123


Wo die Liebe hinfällt 125<br />

Spielfilm. Großbritannien / Albanien / Niederlande /<br />

Deutschland <strong>2014</strong><br />

Sprache Englisch, Albanisch, engl. UT<br />

Länge 107 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

17fm Letscee 297x105_Layout 1 15.09.14 14:45 Seite 1<br />

16. Oktober bis 30. November <strong>2014</strong><br />

<strong>Film</strong>museum / Viennale<br />

John Ford<br />

Bis 15. Oktober <strong>2014</strong><br />

Land of the Dead. Horrorfilme 1968–1987<br />

Bis 15. Oktober <strong>2014</strong><br />

Finnland – der <strong>Film</strong><br />

Mit Peter von Bagh durch das finnische Jahrhundert<br />

9. und 10. Oktober <strong>2014</strong><br />

In person: Laure Prouvost<br />

Augustinerstraße 1, 1010 Wien, T +43/1/533 70 54<br />

www.filmmuseum.at<br />

amsterdam express<br />

Der Traum vom Eigenheim treibt den dreißigjährigen<br />

Albaner Bekim nach Amsterdam.<br />

Seine Freundin Marta lässt er in Tirana<br />

zurück, um in den Niederlanden das große<br />

Geld zu machen. Dort angekommen, reicht<br />

es jedoch bloß zum Job als Müllmann. Frustriert<br />

und unzufrieden mit den Verdienstmöglichkeiten<br />

in dieser Branche, wechselt<br />

Bekim auf Anraten des zwielichtigen Van<br />

Doom ins Drogen- und Rotlichtmilieu. Und<br />

gerät so schon bald in einen verhängnisvollen<br />

Strudel aus Gewalt und Verbrechen.<br />

Man kennt diesen Stoff aus diversen Hollywoodfilmen,<br />

doch Fatmir Koçis neuer<br />

<strong>Film</strong> überzeugt trotzdem. Der Regisseur beschäftigt<br />

sich seit Jahren mit einschlägigen<br />

Problematiken und bedient sich geschickt<br />

der Genre-Konventionen, um auf soziale<br />

Missstände der Utopie Europa aufmerksam<br />

zu machen. Erschreckend akkurat beschreibt<br />

er die kriminellen Machenschaften<br />

im Dunstkreis der Amsterdamer Unterwelt,<br />

wo Rauschgift- und Menschenhandel den<br />

Alltag bestimmen. Am Ende, so die Botschaft,<br />

gehe es immer nur um Geld – sowohl<br />

in Tirana als auch in Amsterdam. Was<br />

auf der Strecke bleibt, ist die Liebe. Als Bekim<br />

schließlich nach Albanien zurückkehrt,<br />

folgen ihm seine Probleme auf dem Fuße.<br />

Amsterdam Express ist eine tiefschürfende<br />

und bedrückend realistisch inszenierte Milieustudie,<br />

in der Action nicht zu kurz kommt.<br />

The dream of being a homeowner brings<br />

thirty-year-old Bekim from Albania to<br />

Amsterdam. He leaves his girlfriend Marta<br />

behind in Tirana to make big money in<br />

the Netherlands. However, once arrived<br />

there, all he manages to get is a job as a<br />

garbage man. Frustrated and unhappy<br />

with the income opportunities in this industry<br />

and allured by the shady character<br />

Van Doom, Bekim switches to the drugs<br />

and sex trade. Soon he is swirled into a<br />

precarious spiral of violence and crime.<br />

Although this is a story well-known from<br />

various Hollywood movies, Fatmir Koçi's<br />

new film cannot fail to impress. For several<br />

years, the director has focussed on<br />

this kind of problems, using the genre's<br />

conventions to draw attention to social<br />

abuse in the Utopia of Europe. With appalling<br />

accuracy, he describes the wheelings<br />

and dealings within the sphere of<br />

Amsterdam's criminal community, where<br />

drug and human trafficking is part of<br />

everyday life. The film's message is that,<br />

eventually, it's all about money – whether<br />

in Tirana or in Amsterdam. What is lost on<br />

the way is love. When Bekim finally returns<br />

to Albania, his problems follow him<br />

hot on his heels. Amsterdam Express is an<br />

in-depth study of a particular social environment,<br />

directed in an oppressively realistic<br />

manner, with strong action scenes.<br />

Regie Fatmir Koçi<br />

Drehbuch Fatmir Koçi, Jonathan Preece<br />

Kamera Enzo Brandner<br />

Schnitt Max Vonk<br />

Ton Dirk Copper, Gerben Kokmeijer<br />

Kostüm Stela Laknori<br />

Maske Inka Houtzager<br />

Produzenten Blerim Destani, Rozeta Feri<br />

Darsteller<br />

Bekim Blerim Destani<br />

Van Doom James Biberi<br />

Marta Flonja Kodheli<br />

Anna Natasha Goulden<br />

Grijs Renne Gjoni<br />

Deki Dritan Kastrati<br />

Produktion KKOÇI Productions<br />

Vertrieb/Kontakt Space Frame <strong>Film</strong><br />

Biografie Fatmir Koçi<br />

Fatmir Koçi wurde 1959 in Tirana, Albanien geboren.<br />

Er studierte Schauspiel und <strong>Film</strong>regie an der<br />

dortigen Kunsthochschule und arbeitet seither als<br />

Regisseur von Spiel- und Dokumentarfilmen. Seine<br />

Produktionen beschäftigen sich mit der Geschichte<br />

und Gegenwart seines Heimatlandes und den soziokulturellen<br />

Spannungen am Balkan. Koçis <strong>Film</strong>e sind<br />

bei mehreren internationalen <strong>Film</strong>festivals gelaufen,<br />

so etwa in Venedig, Cannes, Montreal und Thessaloniki<br />

und wurden auch wiederholt ausgezeichnet.<br />

<strong>Film</strong>ographie Fatmir Koçi (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Amsterdam Express<br />

2008 Time of the Comet<br />

2001 Tirana Year Zero<br />

1998 The Golden Ice Cream<br />

1998 Super Balkan<br />

1995 Alternative Head<br />

Grußwort Christof Papousek 125


126 Wo die Liebe hinfällt<br />

Wo die Liebe hinfällt 127<br />

Spielfilm. Türkei 2013<br />

Sprache Türkisch<br />

Länge 96 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Spielfilm. Estland 2013<br />

Sprache Estnisch mit engl. UT<br />

Länge 97 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie und Drehbuch Can Kılcıoğlu<br />

Kamera Tayman Teki<br />

Schnitt Kurgu Çiçek Kahraman<br />

Musik Okan Kaya<br />

Produzentin Doğa Kılcıoğlu Esen<br />

Darsteller<br />

Alis Serdar Orçin<br />

Demet Tülin Özen<br />

Gülay İpek Bilgin<br />

İsmail Sait Genay<br />

Cihan Vedat Erincin<br />

Eray Sarp Aydınoğlu<br />

Produktion Delice <strong>Film</strong>s<br />

Vertrieb/Kontakt Alpha Violet<br />

Biografie Can Kılcıoğlu<br />

Can Kılcıoğlu wurde 1982 in Izmir geboren und hat<br />

an der Universität Galatasaray in Istanbul <strong>Film</strong> studiert.<br />

Sein Kurzfilm The Cat On The Road wurde mit<br />

mehreren Preisen ausgezeichnet. Karnaval ist nun<br />

sein Spielfilmdebüt, der seine Weltpremiere beim<br />

International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Istanbul 2013 feierte.<br />

Biografie Can Kılcıoğlu (Auswahl)<br />

2013 Karnaval<br />

2007 The Cat On The Road<br />

2006 Corridor<br />

KARNAVAL<br />

Der 36-jährige Junggeselle Alis ist vor allem<br />

eins – ein Träumer. Sein Vater hat ihn<br />

daher endgültig vor die Tür gesetzt und<br />

er muss in seinem Auto leben. Nach einigen<br />

beruflichen Misserfolgen und verzweifelten<br />

Versuchen seiner Mutter, ihm<br />

doch noch irgendwie Arbeit zu vermitteln,<br />

findet Alis schließlich einen Job als<br />

Staubsaugervertreter. Sein Vorführmodell<br />

„Karnaval“ wird ihm dabei im Laufe der<br />

Zeit zu einem treuen imaginären Freund.<br />

Schließlich verliebt er sich aber doch noch<br />

so richtig, nämlich in die rebellische und<br />

einfühlsame Hochzeitstortenbäckerin Demet,<br />

die freilich ein ebenso schräger Vogel<br />

ist, immer noch bei ihrem Vater wohnt und<br />

davon träumt, nach Istanbul zu ziehen.<br />

Die unterhaltsame Liebesgeschichte zwischen<br />

zwei Einzelgängern, die ähnlicher<br />

und zugleich unterschiedlicher nicht sein<br />

können, ist gespickt mit einer großen Portion<br />

Ironie und erzählt von ganz normalen<br />

Menschen, die sich außerhalb der gesellschaftlichen<br />

Normen ihre eigene Welt erschaffen.<br />

Doch diese gerät aus den Fugen,<br />

als „Karnaval“ plötzlich verschwindet. Mit<br />

seinem unterhaltsamen und bittersüßen<br />

Debütfilm thematisiert Can Kılcıoğlu das<br />

Leben jener „unsichtbaren“ jungen Menschen<br />

im anonymen türkischen Großstadtdschungel,<br />

die sich von familiären<br />

Zwängen befreien wollen, um ein selbstbestimmtes<br />

Leben führen zu können.<br />

Alis, a 36-year-old bachelor, is one thing<br />

in particular: a dreamer. So his father<br />

has finally kicked him out of the house,<br />

and he must now live in his car. After a<br />

few professional failures and desperate<br />

attempts by his mother to find some<br />

kind of work for him, Alis finally gets a job<br />

as a sales rep for vacuum cleaners. Over<br />

time, his demo model “Karnaval” turns<br />

into a faithful imaginary friend. One day,<br />

he seriously falls in love with Demet, a<br />

rebellious and sensitive wedding cake<br />

baker, who is an equally odd bird, still<br />

lives with her father and dreams of moving<br />

to Istanbul. This enjoyable love story<br />

between two mavericks who could not<br />

be more similar and more different at<br />

the same time is full of ironic moments<br />

and tells the story of two ordinary people<br />

who create a world of their own<br />

outside the limits of social conventions.<br />

But this world is shaken when “Karnaval”<br />

suddenly disappears. In his entertaining,<br />

bittersweet debut feature, Can Kılcıoğlu<br />

portraits the life of those “invisible” young<br />

people in Turkey's anonymous urban jungles<br />

who want to break free from family<br />

bondage to lead a self-determined life.<br />

LOVE IS BLIND<br />

Kertu<br />

Kertu, eine sanfte und schüchterne Frau<br />

Mitte 30, lebt noch zu Hause, unter dem<br />

strengen Regiment ihrer Eltern. In ihrem<br />

Dorf, wo sie die Post austrägt, gilt sie als<br />

ein wenig verrückt. Nach dem Mitsommerfest<br />

verschwindet sie gemeinsam mit<br />

dem hoffnungslosen Trinker und immer<br />

noch gut aussehenden Frauenhelden Villu<br />

– und wird am nächsten Tag verstört in<br />

dessen Haus unter einem Bett versteckt<br />

gefunden. Für ihre Familie und die ganze<br />

Gemeinde ist sofort alles klar: Kertu ist vergewaltigt<br />

worden. Ihr tyrannischer Vater<br />

fordert sie dazu auf, Anklage gegen den<br />

Mann zu erheben. Dabei sind die beiden<br />

schlicht und einfach ein Liebespaar. Als<br />

der schwer erkrankte Villu nach Tallinn<br />

verschwindet, um sich dort medizinisch<br />

behandeln zu lassen, scheint sich die<br />

Aufregung wieder ein wenig zu legen.<br />

Nach seiner Rückkehr stellt er Kertus Vater<br />

zur Rede, und erfährt, dass deren Leben<br />

noch viel grausamer verlaufen ist, als er<br />

gedacht hat. Brillante Darsteller und ein<br />

formidabler Soundtrack sind nur zwei der<br />

vielen Stärken dieses ungewöhnlichen<br />

Dramas über Vorurteile, gesellschaftliche<br />

Zwänge, Sucht, Krankheit und vor<br />

allem natürlich die große Liebe zweier<br />

Außenseiter. Die rührende Love Story<br />

war 2013 an den estnischen Kinokassen<br />

ein echter Renner und avancierte auch<br />

bei diversen <strong>Festival</strong>s zum Publikumshit.<br />

Kertu, a gentle and timid woman in her<br />

mid-thirties, is still living at home, under<br />

her parents' strict rules. In her village,<br />

where she delivers the mail, she is<br />

deemed a bit simple-minded. After the<br />

Midsummer <strong>Festival</strong> she disappears together<br />

with Villu, a hopeless drunkard but<br />

still rather handsome womanizer – and<br />

on the next day is found in his house, distracted<br />

and hiding under a bed. For her<br />

family and the whole village it is evident<br />

that Kertu must have been raped. Her<br />

tyrannical father demands that she press<br />

charges against the man. And yet, the<br />

two have simply become lovers. When<br />

the seriously ill Villu sets out for Tallinn<br />

in order to get medical treatment, the<br />

uproar seems to settle down a bit. After<br />

his return he confronts Kertu's father and<br />

learns that her life has been even more<br />

gruesome than he would have thought.<br />

Brilliant actors and a formidable soundtrack<br />

are only two of the many strong<br />

points of this unusual drama about prejudices,<br />

social constraints, addiction,<br />

illness and above all the great love between<br />

two misfits. The heart-rending love<br />

story was a huge box-office hit in Estonia<br />

in 2013 and was also tremendously<br />

successful at a number of film festivals.<br />

Stabliste<br />

Regie Ilmar Raag<br />

Drehbuch Ilmar Raag<br />

Kamera Kristjan-Jaak Nuud<br />

Schnitt Tambet Tasuja<br />

Ton Horret Kuus<br />

Musik Mari Pokinen<br />

Kostüm Anu Lensment<br />

Produktionsdesign Jaagup Roomet, Kristjan Suits<br />

Produzentin Riina Sildos<br />

Darsteller<br />

Kertu Ursula Ratasepp<br />

Villu Mait Malmsten<br />

Jüri Peeter Tammearu<br />

Malle Leila Säälik<br />

Anu Külliki Saldre<br />

Produktion Amrion Production<br />

Vertrieb/Verleih Paul Thiltges Distributions<br />

Biografie Ilmar Raag<br />

Der 1968 in Estland geborenen Regisseur und Drehbuchautor<br />

Ilmar Raag studierte an der Universität<br />

von Tartz und später an der Ohio University in den<br />

USA. Nach jahrelanger und erfolgreicher Tätigkeit<br />

für das öffentlich-rechtliche Fernsehen konzentriert<br />

er sich seit 2007 voll auf seine Karriere als <strong>Film</strong>emacher.<br />

Sein Spielfilm The Class ist mit 25 Auszeichnungen<br />

und über 70 <strong>Festival</strong> Einladungen der bis heute<br />

erfolgreichste estnische <strong>Film</strong>. Auch Love is Blind<br />

wurde bereits auf diversen <strong>Festival</strong>s gezeigt und<br />

prämiert, wie zum Beispiel mit dem Publikumspreis<br />

des Arras <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> 2013 in Frankreich.<br />

<strong>Film</strong>ografie Ilmar Raag (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> I Won’t Come Back<br />

2013 Love Is Blind<br />

2012 A Lady in Paris<br />

2007 The Class<br />

126 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 127


Wo die Liebe hinfällt 129<br />

Spielfilm. Türkei / Frankreich / Deutschland 2012<br />

Sprache Türkisch mit engl. UT<br />

Länge 96 min<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Lesen Sie alles über Ihren Bezirk in der Originalversion mit Untertiteln.<br />

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© Marko Zink | Galerie: Michaela Stock<br />

WATCHTOWER<br />

Gözetleme kulesi<br />

Ein einsamer Wachturm, umgeben von<br />

dichtem Nadelwald in den wolkenverhangenen<br />

Bergen der Schwarzmeerküste. Das<br />

ist der Schauplatz einer Zwangsgemeinschaft<br />

zweier beschädigter Seelen auf der<br />

Flucht vor der Vergangenheit. Um zu vergessen,<br />

hat sich Nihat hierher in das einsame<br />

Dasein als Brandmelder zurückgezogen.<br />

Seine Selbstvorwürfe wegen eines<br />

schrecklichen Autounfalls verfolgen ihn<br />

jedoch nach wie vor. Nur selten steigt er in<br />

das Tal zu einer abgelegenen Raststation<br />

hinab. Einmal trifft er dabei auf die schöne<br />

Studentin Seher, die sich hier mit ihrem<br />

Baby vor ihrer Familie versteckt und als Reisebegleiterin<br />

und Kellnerin durchschlägt.<br />

Auch sie trägt ein dunkles Geheimnis mit<br />

sich. Ihre letzte Hoffnung werden schließlich<br />

Nihat und sein verborgenes Refugium.<br />

„Situation normal“, bestätigt dieser per<br />

Funk seinen Kollegen wiederholt, dass<br />

kein Waldbrand in Sicht ist. Doch normal<br />

ist an dieser Situation nur das Patriarchat<br />

und die konservative Moral des ländlichen<br />

Anatoliens. Wie in ihren bisherigen,<br />

oft dokumentarischen Arbeiten, beweist<br />

Pelin Esmer auch in Watchtower ihr Gespür<br />

für schwelende soziale Probleme und<br />

unterdrückte Emotionen in ihrer Heimat.<br />

Das Ergebnis: Eine sensibel erzählte und<br />

ergreifende Charakterstudie mit starkem<br />

Schauspiel und ohne stilistische Schnörkel.<br />

A lonely watchtower, surrounded by dense<br />

coniferous forest in the cloud-capped<br />

mountains of the Black Sea coast. This is<br />

the setting of the forced companionship<br />

of two damaged souls trying to escape<br />

their past. In order to forget what happened,<br />

Nihat has retreated to this place to<br />

lead the lonely existence of a fire watchman.<br />

However, he is unable to stop blaming<br />

himself for a terrible car crash. Only<br />

very rarely does he climb down into the<br />

valley to visit a remote road service area.<br />

On one occasion, he meets Seher, a beautiful<br />

student hiding from her family with<br />

her baby, struggling along as a travel companion<br />

and waitress. She, too, harbours a<br />

dark secret. Finally, Nihat and his hideaway<br />

become her last hope. „Situation normal”,<br />

he confirms repeatedly to his colleagues<br />

when no forest fire is in sight. But what<br />

is normal about this situation are just the<br />

patriarchal system and the conservative<br />

moral values of rural Anatolia. As in her<br />

former work, often in the form of documentaries,<br />

Pelin Esmer shows her sure feeling<br />

for the lingering social problems and<br />

suppressed emotions in her home country<br />

also in Watchtower. The result: a gripping<br />

character study told with sensitivity, showing<br />

powerful acting without stylistic frills.<br />

Regie und Drehbuch Pelin Esmer<br />

Kamera Özgür Eken<br />

Schnitt Ayhan Ergürsel, Pelin Esmer<br />

Sound Recording Kasper Munck-Hansen<br />

Sound Design Marc Nouyrigat<br />

Sound Mix Frédéric Théry<br />

Produzenten Tolga Esmer, Nida Karabol Akdeniz,<br />

Pelin Esmer<br />

Koproduzenten Mustafa Dok, Guillaume de Seille<br />

Darsteller<br />

Nihat Olgun Şimşek<br />

Seher Nilay Erdönmez<br />

The Boss Menderes Samancılar<br />

The Driver Kadir Çermik<br />

The Mother Laçin Ceylan<br />

The Father Rıza Akın<br />

Produktion Sinefilm, Arizona <strong>Film</strong>s,<br />

Bredok <strong>Film</strong>production<br />

Vertrieb/Kontakt Visit <strong>Film</strong>s<br />

Biografie Pelin Esmer<br />

Pelin Esmer wurde 1972 in Istanbul geboren. Nach<br />

ihrem Abschluss in Soziologie hat sie an der Kadir<br />

Has Universität in Istanbul unterrichtet und als<br />

Regieassistentin an vielen türkischen und internationalen<br />

Projekten mitgearbeitet. 2005 gründete<br />

sie ihre eigene Produktionsfirma. Viele ihrer Dokumentarfilme<br />

wurden auf internationalen <strong>Festival</strong>s<br />

ausgezeichnet. Ihre erste Feature-Dokumentation<br />

The Play ist weltweit sogar auf über 50 <strong>Festival</strong>s<br />

gelaufen und unter anderem mit dem „Best New<br />

Documentary <strong>Film</strong>maker Award" beim Tribeca <strong>Film</strong><br />

<strong>Festival</strong> bedacht worden.<br />

<strong>Film</strong>ografie Pelin Esmer (Auswahl)<br />

2012 Watchtower<br />

2009 10 to 11<br />

2005 The Play<br />

Grußwort Christof Papousek 129


130 Promising Debuts<br />

Promising Debuts 131<br />

Spielfilm. Serbien <strong>2014</strong><br />

Sprache Serbisch mit engl. UT<br />

Länge 112 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Spielfilm. Rumänien 2013<br />

Sprache Rumänisch mit engl. UT<br />

Länge 85 min.<br />

Format Blu-ray<br />

Farbe<br />

Regie Mina Đukić<br />

Drehbuch Mina Đukić<br />

Kamera Đorđe Arambašić<br />

Schnitt Ivan Vasić, Dragan von Petrović<br />

Kostüm Suna Kažić<br />

Ton Nikola Medić, Jakov Munizaba,<br />

Vladimir Uspenski, Zhe Wu<br />

Maske Marija Kovačević, Tatjana Lipanović<br />

Produzenten Mina Đukić, Nikola Ležaić,<br />

Vladan Cvetkovic<br />

Koproduzenten Maximilian Leo, Jonas Katzenstein<br />

Darsteller<br />

Leni Hana Selimović<br />

Lazar Mladen Sovilj<br />

Erzähler Minja Subota<br />

Cora Danijel Šike<br />

Jovan Ivan Đorđević<br />

Junger Lazar Raslav Sekulović<br />

Produktion <strong>Film</strong> House Kiselo Dete<br />

Vertrieb/Kontakt Visit <strong>Film</strong>s<br />

Biografie Mina Đukić<br />

Mina Đukić wurde 1982 in Sombor (Serbien) im<br />

ehemaligen Jugoslawien geboren. 2008 gründete<br />

sie gemeinsam mit Nikola Ležai und Uroš Tomi die<br />

<strong>Film</strong>produktionsgesellschaft Kiselo Dete, um anspruchsvolle<br />

Independentfilme im Bereich Fiktion<br />

und Dokumentation umzusetzen. Sie inszenierte<br />

mehrere Kurzfilme, die auf nationalen und internationalen<br />

<strong>Film</strong>festivals ausgezeichnet wurden. Ihr<br />

Spielfilmdebüt The Disobedient wurde auf dem Cinema<br />

City <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> in Novi Sad mit den Awards<br />

für den besten <strong>Film</strong>, die beste Regie und die beste<br />

Schauspielerin ausgezeichnet.<br />

<strong>Film</strong>ografie Mina Đukić (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> The Disobedient<br />

2012 Poslednji kaskader<br />

2003 Gotovo mitski<br />

THE DISOBEDIENT<br />

Neposlušni<br />

Es ist das Begräbnis seines Vaters, das<br />

den Weltenbummler Lazar in seine Heimat<br />

zurückkehren lässt. Dort trifft er auf<br />

Leni, seine beste Freundin aus Kindheitstagen,<br />

die ihm nun als erwachsene Frau<br />

gegenübersteht. Ein starkes Gefühl der<br />

früheren Verbundenheit ist sofort wieder<br />

da, wenngleich die Jahre der Trennung<br />

natürlich ihre Spuren hinterlassen haben.<br />

Die beiden brechen zu einer wilden Fahrradtour<br />

durch die prachtvolle, ausgedörrte<br />

Landschaft des nördlichen Serbiens auf.<br />

Und benehmen sich dabei wie zwei junge<br />

Menschen, die lautstark und ungestüm<br />

gegen das Erwachsensein rebellieren.<br />

Doch im Verlauf der Reise tauchen Fragen<br />

auf, mit denen vor allem Leni nicht<br />

gerechnet hätte. The Disobedient ist eine<br />

Art Hohelied auf die Jugend. Mina Đukić<br />

ist mit ihrem ebenso besinnlichen wie<br />

ausgelassenen <strong>Film</strong> eine romantische Komödie<br />

gelungen, die vom Erwachsenenwerden<br />

handelt, die aber auch zeigt, wie<br />

schön das Leben sein kann, wenn man<br />

einen Seelenverwandten wiederfindet.<br />

Und wie kompliziert, wenn plötzlich auch<br />

andere Gefühle ins Spiel kommen. Herausragend:<br />

Die wunderbaren Landschaftsaufnahmen<br />

und die Kameraführung, bei<br />

der sich die Regisseurin – anstatt einem<br />

vorgefertigten Skript zu folgen – auf<br />

das Gefühl des Teams für das Einfangen<br />

des richtigen Augenblicks verlassen hat.<br />

Globetrotter Lazar returns home to attend<br />

his father's funeral where he meets Leni,<br />

his best friend from childhood days, who<br />

has meanwhile grown up to be a woman.<br />

A strong feeling of their former connectedness<br />

soon flares up again, although<br />

the years of separation have obviously<br />

left some traces. They embark on a wild<br />

bicycle trip together across the gorgeous,<br />

sun-baked landscape of Northern Serbia –<br />

two young people loudly and vehemently<br />

rebelling against adult life. However, in the<br />

course of their trip, questions come up<br />

which Leni in particular has not expected.<br />

The Disobedient is a film praising the virtues<br />

of youth. Mina Đukić's romantic comedy<br />

is both thought-provoking and high-spirited.<br />

It is a coming-of-age film that also<br />

shows how wonderful life can be if you<br />

reconnect with your soul mate. And how<br />

complicated, if suddenly other feelings get<br />

in the way. Outstanding: beautiful landscape<br />

scenes and cinematography where the<br />

director – instead of following a predetermined<br />

script – has relied on the team's<br />

sense of timing to catch the right moment.<br />

THE JAPANESE DOG<br />

Câinele Japonez<br />

Was muss passieren, damit ein Mensch<br />

seine unendliche Einsamkeit überwinden<br />

kann? Der alte Costache (dargestellt<br />

von Victor Rebengiuc, dem wohl besten<br />

rumänischen Schauspieler seiner Generation)<br />

lebt als Bauer in einem kleinen Dorf,<br />

das von schweren Überflutungen heimgesucht<br />

wurde. Die haben nicht nur sein<br />

Heim zerstört, sondern auch seine Frau<br />

in den Tod gerissen. Costache ist jetzt jedenfalls<br />

völlig allein. Es kommt zu einem<br />

Wiedersehen mit seinem Sohn Ticu, der<br />

vor 20 Jahren nach Japan ausgewandert<br />

ist und dort eine Familie gegründet hat.<br />

Trotz unterschiedlicher Erwartungen und<br />

Vorstellungen müssen Vater und Sohn<br />

auf schmerzliche Art und Weise erkennen,<br />

wie sehr sie sich in all den Jahren innerlich<br />

voneinander entfernt haben. Als Ticu<br />

schließlich wieder nach Japan zurückkehrt,<br />

scheint nichts zurückzubleiben außer einem<br />

kleinen Roboterhund, den Ticus Sohn<br />

beim Abschied seinem Großvater schenkt.<br />

In ruhigen, ausdrucksstarken Bildern, die<br />

der unberührten Schönheit der Natur<br />

eine Hauptrolle zukommen lassen, erzählt<br />

Tudor Christian Jurgiu auf ebenso einfühlsame<br />

wie lyrische Weise von Wiederbegegnungen<br />

und von Abschieden, von<br />

Erwartungen und von Enttäuschungen<br />

sowie von Versöhnung. Ein überaus beeindruckender<br />

Debütfilm und aus gutem<br />

Grund Rumäniens Oscar-Kandidat 2015.<br />

What needs to happen before a man can<br />

overcome his endless loneliness? Old Costache<br />

(played by Victor Rebengiuc, most<br />

likely Romania’s best actor in his generation)<br />

is a farmer in a small village afflicted by<br />

heavy floods. The floods not only destroyed<br />

his home, but also killed his wife. Costache<br />

is all alone now. He meets his son Ticu<br />

again, who emigrated to Japan twenty years<br />

earlier and started a family of his own<br />

there. Despite their differing views and expectations,<br />

father and son must painfully<br />

realise just how far away they have drifted<br />

from one another. When Ticu finally leaves<br />

to return to Japan, it seems as though nothing<br />

else remains but a small robot dog<br />

which Ticu’s son gave to his grandfather<br />

as a parting gift. Tudor Christian Jurgiu<br />

tells an emphatic and lyrical story about<br />

reunions and goodbyes, expectations and<br />

disappointments and about reconciliation,<br />

told in in calm, expressive pictures of<br />

the untouched nature, which plays a leading<br />

role in this film. A most impressive<br />

debut film, which is quite rightly Romania’s<br />

Academy Award candidate in 2015.<br />

Regie Tudor Cristian Jurgiu<br />

Drehbuch Iona Antoci, Gabriel Gheorghe,<br />

Tudor Cristian Jurgiu<br />

Kamera Andrei Butica<br />

Schnitt Dragos Apetri<br />

Ton Vlad Voinescu, Flip Muresan<br />

Produktionsdesign Cezara Armasu<br />

Produzenten Tudor Giurgiu, Bogdan Craciun<br />

Darsteller<br />

Costache Victor Rebengiuc<br />

Ticu Serban Pavlu<br />

Gabi Ioana Abur<br />

Bürgermeister Laurentiu Lazar<br />

Hiroku Kana Hashimoto<br />

Leanca Alexandrina Halic<br />

Produktion Libra <strong>Film</strong><br />

Vertrieb/Kontakt m-appeal world sales UG<br />

Biografie Tudor Cristian Jurgiu<br />

Tudor Cristian Jurgiu wurde 1984 in Medias (Rumänien)<br />

geboren und studierte <strong>Film</strong> und Theater an<br />

der Universität I. L. Caragiale in Bukarest. Mit Oli’s<br />

Wedding gewann er 2009 den Preis für den besten<br />

Kurzfilm in Leeds. The Japanese Dog, der seine Weltpremiere<br />

beim San Sebastián International <strong>Film</strong><br />

<strong>Festival</strong> 2013 feierte, ist sein erster Spielfilm und<br />

wurde bereits auf mehreren <strong>Film</strong>festivals wie etwa<br />

in Warschau und in Vilnius prämiert.<br />

<strong>Film</strong>ografie Tudor Cristian Jurgiu (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> The Japanese Dog<br />

2013 In the Fishbowl<br />

2009 Oli’s Wedding<br />

130 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 131


132 Promising Debuts<br />

Spielfilm. Slowenien <strong>2014</strong><br />

Sprache Slowenisch mit engl. UT<br />

Länge 90 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Sonja Prosenc<br />

Drehbuch Sonja Prosenc, Mitja Ličen<br />

Kamera Mitja Ličen<br />

Schnitt Miloš Kalusek<br />

Sound Julij Zornik<br />

Musik Janez Dovč<br />

Kostüm Emil Cerar<br />

Produktionsdesign Vasja Kokelj<br />

Produzenten Rok Sečen, Sandra Ržen,<br />

Sonja Prosenc<br />

Darsteller<br />

Milena Katarina Stegnar<br />

Alek Jernej Kogovšek<br />

Veli Lukas Matija Rosas Uršič<br />

Produktion Monoo <strong>Film</strong> Production House,<br />

RTV Slovenija, NuFrame, Staragara<br />

Vetrieb/Kontakt Monoo <strong>Film</strong> Production House<br />

Biografie Sonja Prosenc<br />

Die slowenische Drehbuchautorin und Regisseurin<br />

Sonja Prosenc (geboren 1977) stellt mit The Tree<br />

ihren ersten Spielfilm vor. Die studierte Journalistin<br />

und Kulturwissenschaftlerin hat zuvor unter anderem<br />

mit einem Musikvideo und einem Dokumentarfilm<br />

von sich reden gemacht und ist Mitbegründerin<br />

der Produktionsfirma Monoo <strong>Film</strong> Production House.<br />

<strong>Film</strong>ografie Sonja Prosenc<br />

<strong>2014</strong> The Tree<br />

2013 Morning<br />

2012 A Man with a Raven<br />

THE tree<br />

Drevo<br />

Eine Familie befindet sich nach einem Unfall<br />

in einer ausweglosen Situation. Sie fühlt<br />

sich nur mehr im eigenen, karg möblierten<br />

Haus und in dessen von Mauern umgebenen<br />

Hof sicher. Im Laufe der Zeit wird<br />

aus ihrer Zufluchtsstätte freilich mehr und<br />

mehr ein Gefängnis. Allerdings kann das<br />

die beiden Brüder, den Jugendlichen Alek<br />

und den neunjährigen Veli, ebenso wenig<br />

wie ihre Mutter Milena davon abhalten,<br />

vom Leben draußen zu träumen und sich<br />

nach Freiheit zu sehnen. Der Zeitpunkt,<br />

an dem sie die beklemmende Enge ihres<br />

Heims verlassen werden, rückt trotz<br />

aller Angst immer näher. Im Mittelpunkt<br />

des visuell sehr starken Debütfilms der<br />

Regisseurin und Drehbuchautorin Sonja<br />

Prosenc steht eine tragische Begebenheit,<br />

die aus drei Blickwinkeln und in drei<br />

Kapiteln betrachtet wird. Der nichtlineare<br />

und bruchstückhafte Handlungsablauf<br />

des geschickt inszenierten Dramas hält<br />

die Zuschauer permanent unter Spannung,<br />

die durch die Kameraführung und<br />

einen eindringlichen Soundtrack noch<br />

mehr verstärkt wird. „Tatsächlich ist das<br />

ein <strong>Film</strong> von großer emotionaler Wirkung,<br />

der weniger eine Geschichte erzählt, als<br />

vielmehr einen Seelenzustand und eine<br />

unerträgliche Situation beschreibt“, urteilte<br />

das europäische <strong>Film</strong>portal Cineuropa.<br />

Fest steht: Das Publikum wird für seine<br />

Aufmerksamkeit in jedem Fall belohnt.<br />

A family find themselves in a hopeless<br />

situation after an accident. They only<br />

feel safe in their own, scarcely furnished<br />

house and in its garden surrounded by<br />

walls. Naturally, what at first is their sanctuary,<br />

soon becomes more and more<br />

like a prison. However, that prison can<br />

keep neither the two brothers, young<br />

adult Alek and nine year-old Veli, nor<br />

their mother Milena from dreaming of<br />

the life outside and the freedom found<br />

therein. Despite all fear, the moment in<br />

which they will leave the suffocating<br />

walls of their home draws nearer. A tragic<br />

event, which is viewed from three<br />

perspectives and told in three chapters,<br />

is at the centre of this visually impressive<br />

debut film by director and screenwriter<br />

Sonja Prosenc. The non-linear and fragmented<br />

plot structure of this skillfully<br />

constructed drama keeps the audience<br />

under a constant tension, emphasised<br />

by its camera work and the vivid soundtrack.<br />

“Indeed, this is a film of great emotional<br />

impact that describes a psychological<br />

state and an unbearable situation,<br />

rather than telling a story”, as assessed<br />

by the European film portal Cineuropa.<br />

One thing is certain: The audience will<br />

definitely be rewarded for their attention.<br />

Preview & Vernissage<br />

Wednesday, 1 October <strong>2014</strong><br />

www.viennafair.at<br />

VIENNA INtErNAtIoNAl Art FAIr<br />

2 – 5 octobEr <strong>2014</strong><br />

MEssE WIEN, HAll A<br />

132 Grußwort Christof Papousek


134 Polnisches Wochenende<br />

Polnisches Wochenende 135<br />

Spielfilm. Polen 2013<br />

Sprache Polnisch mit dt. UT<br />

Länge 93 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Spielfilm. Polen <strong>2014</strong><br />

Sprache Polnisch mit engl. UT<br />

Länge 85 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Tomasz Wasilewski<br />

Drehbuch Tomasz Wasilewski<br />

Kamera Kuba Kijowski<br />

Schnitt Aleksandra Gowin<br />

Musik Baasch<br />

Kostüm Monika Kaleta<br />

Produzenten Roman Jarosz, Izabela Igel<br />

Darsteller<br />

Kuba Mateusz Banasiuk<br />

Sylwia Marta Nieradkiewicz<br />

Michał Bartosz Gelner<br />

Ewa Katarzyna Herman<br />

Krystyna Iza Kuna<br />

Jacek Mirosław Zbrojewicz<br />

Produktion Alter Ego Pictures, Polnisches<br />

<strong>Film</strong>institut, Studio Krak, Studio Q, Soundplace,<br />

Traileandmore<br />

Vertrieb/Kontakt Edition Salzgeber<br />

Biografie Tomasz Wasilewski<br />

Tomasz Wasiliewski wurde 1980 in der polnischen<br />

Stadt Toruń geboren. Nach seinem Abschluss an der<br />

Nationalen <strong>Film</strong>hochschule in Łódź erhielt er für sein<br />

Spielfilmdebut In the Bedroom 2012 ebenso diverse<br />

Auszeichnungen wie für seinen aktuellen Spielfilm<br />

Floating Skyscrapers, mit dem er etwa den Preis des<br />

„East of the West“-Wettbewerbs auf dem Karlovy<br />

Vary International <strong>Film</strong>festival gewinnen konnte.<br />

<strong>Film</strong>ografie Tomasz Wasilewski<br />

2013 Floating Skyscrapers<br />

2012 In the Bedroom<br />

FLOATING SKYSCRAPERS<br />

Płynące wieżowce<br />

Kuba ist Leistungsschwimmer und steht<br />

ziemlich unter Druck. Seine Mutter will ihren<br />

Sohn am liebsten ganz für sich haben<br />

und möchte, dass seine Freundin Sylwia<br />

endlich auszieht. Und sein Trainer besteht<br />

darauf, dass er sich beim Training mehr<br />

anstrengt. Doch Kuba lebt einfach in den<br />

Tag hinein. Dass er leistungssteigernde<br />

Mittel nimmt, behält er ebenso für sich<br />

wie den schnellen Sex mit Männern auf<br />

dem Klo der Schwimmhalle. Als er aber<br />

eines Tages in einer Kunstgalerie Michał<br />

kennen lernt, ist plötzlich alles anders. Er<br />

verschaut sich in den attraktiven Studenten,<br />

muss aber erkennen, dass es für einen<br />

Geliebten in seinem Leben zwischen<br />

klammernder Mutter und zunehmend<br />

argwöhnischer Freundin keinen Platz zu<br />

geben scheint. Verzweifelt sucht er nach<br />

Möglichkeiten, sich freizuschwimmen.<br />

Um letztlich abzutauchen. Tomasz Wasilewskis<br />

visuell meisterhaftes, offenherzig<br />

erzähltes und vor allem auch durch die<br />

Leistungen der Schauspieler bestechendes<br />

Drama ist ein packender <strong>Film</strong> über<br />

die schwule Selbstfindung eines jungen<br />

Mannes und die Sehnsucht nach sexueller<br />

Freiheit. Aber auch einer über das<br />

Menschsein an sich und die Einsamkeit.<br />

Es geht um vergeudete Gelegenheiten<br />

und verlorene Träume, um die Welt<br />

und ihre Fallgruben sowie um die Liebe<br />

und darum, was sie ersetzen könnte.<br />

Kuba is a competitive swimmer and currently<br />

under a lot of pressure. His mother<br />

wants to have her son all to herself and<br />

would like his girlfriend Sylwia to move<br />

out already. And his coach insists on him<br />

pushing himself even further during training<br />

sessions. But Kuba is just enjoying<br />

life as it comes. Using performance-enhancing<br />

drugs and casually having sex<br />

with men in the indoor swimming pool’s<br />

washing rooms are his little secrets. But<br />

when he meets Michał in an art gallery, all<br />

of a sudden everything changes. He falls<br />

for the attractive student only to come to<br />

realise that there seems to be no space<br />

for a lover in his life, being caged by an<br />

overprotective mother and a suspicious<br />

girlfriend. He desperately tries to liberate<br />

himself – and eventually goes into hiding.<br />

Tomasz Wasilewski’s visually admirable,<br />

open-heartedly told drama, captivating<br />

the audience with the actors’ astonishing<br />

performances, is an exciting film<br />

about the homosexual self-discovery<br />

of a young man and the desire for sexual<br />

liberty as much as about loneliness<br />

and human existence in general. It is<br />

about wasted opportunities and lost<br />

dreams, about the world and its traps,<br />

about love and what it could replace.<br />

HARDKOR DISKO<br />

Eine moderne, facettenreiche Metropole.<br />

Neureiche Eltern und ihre um nichts weniger<br />

hedonistischen Kinder leben hier<br />

in ihrer eigenen Welt, während draußen<br />

rund um sie Wut und Anspannung knapp<br />

vor einer Explosion zu stehen scheinen.<br />

Marcin, ein junger Mann, kommt in die<br />

Stadt und trifft Ola, die von ihm fasziniert<br />

ist und ihn mitnimmt in ihren oberflächlichen<br />

Mikrokosmos aus Drogenkonsum,<br />

endlosen Partys und illegalen Autorennen.<br />

Weder sie noch ihre Eltern wissen, dass<br />

Marcin ein sehr gut gehütetes Geheimnis<br />

hat und in Wahrheit voll von mörderischen<br />

Gedanken ist. Gefühle der Zuneigung,<br />

die er für seine neue Freundin entwickelt,<br />

drohen jedoch seine Pläne zu durchkreuzen…<br />

Hardkor Disko ist der Debütspielfilm<br />

von Krzysztof Skonieczny, dem Autor und<br />

Regisseur einer Reihe kultiger und preisgekrönter<br />

Musikvideos – was man dem<br />

Streifen auch ansieht und vor allem anhört:<br />

Denn die Musik, die von klassischem<br />

Disco-Sound im Stil der 1970er-Jahre bis<br />

hin zu modernem Hip-Hop, Ambient und<br />

Elektropunk reicht, spielt hier neben einigen<br />

großartigen Schauspielern ohne jeden<br />

Zweifel eine Hauptrolle. Der <strong>Film</strong> ist<br />

die nihilistische Version einer griechischen<br />

Tragödie in drei Akten und schönen Bildern.<br />

Sie handelt von der verzweifelten Suche<br />

nach Identität, von Schuld, Rache und<br />

Strafe sowie von einer unmöglichen Liebe.<br />

A modern, manifold metropolis. Newly<br />

rich parents and their no less hedonistic<br />

children live in their own world, while anger<br />

and tension outside their little, comfortable<br />

bubble seem close to exploding.<br />

The young man Marcin comes to the<br />

city where he meets Ola, who seems to<br />

be fascinated by him and, thus, immediately<br />

introduces him to her superficial<br />

microcosm consisting of drug use, endless<br />

partying and illegal car racing. Neither<br />

she nor her parents can even begin<br />

to imagine what murderous thoughts<br />

Marcin is actually hiding from them in<br />

his well kept secret. Unfortunately for<br />

him, his developing feelings for his new<br />

girlfriend threaten to ruin his dark plans...<br />

Hardkor Disko is the debut feature film<br />

of Krzysztof Skonieczny, the author and<br />

director of a series of iconic, award-winning<br />

music videos – which definitely has<br />

a big influence on his first film: For the<br />

music, varying from classic disco sound<br />

of the 1970s to modern hip hop, ambient<br />

music and electro punk, without a doubt,<br />

plays a main role, which is equal to the<br />

marvelously talented actors. This movie is<br />

the nihilistic version of an ancient Greek<br />

tragedy in three acts and stunningly beautiful<br />

pictures. It is about the desperate<br />

search for identity, fault, revenge and<br />

punishment as well as impossible love.<br />

Regie Krzysztof Skonieczny<br />

Drehbuch Krzysztof Skonieczny, Robert Bolesto<br />

Kamera Kacper Fertacz<br />

Schnitt Sebastian Mialik<br />

Ton Bartez Putkiewicz<br />

Musik Krzysztof Skonieczny<br />

Kostüm Sara Milczarek<br />

Maske Karolina Kordas<br />

Produktionsdesign Ewa Solecka,<br />

Katarzyna Dobrowolska<br />

Produzent Krzysztof Skonieczny<br />

Darsteller<br />

Marcin Marcin Kowalczyk<br />

Ola Jaśmina Polak<br />

Mutter Agnieszka Wosińska<br />

Vater Janusz Chabior<br />

Beata Agnieszka Głowacka<br />

Produktion głębokiOFF<br />

Vertrieb/Kontakt głębokiOFF<br />

Biografie Krzysztof Skonieczny<br />

Der 1983 geborene polnische Regisseur, Drehbuchautor<br />

und Schauspieler Krzysztof Skonieczny<br />

studierte Kunstgeschichte an der Universität Breslau<br />

sowie Schauspiel an der Theaterakademie in<br />

Warschau. Bevor Skonieczny mit Hardkor Disko sein<br />

Spielfilmdebüt feierte, war er vor allem bei Theater-,<br />

Musikvideo- und Kurzfilmproduktionen tätig.<br />

Zudem ist er Gründer der unabhängigen Produktionsfirma<br />

głębokiOFF.<br />

<strong>Film</strong>ografie Krzysztof Skonieczny (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Hardkor Disko<br />

2012 Jamal: DEFTO (Musikvideo)<br />

2011 Muzykoterapia: Komedia (Musikvideo)<br />

134 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 135


136 Polnisches Wochenende<br />

Spielfilm. Polen <strong>2014</strong><br />

Sprache Polnisch mit engl. UT<br />

Länge 109 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie und Drehbuch Wojciech Smarzowski<br />

Kamera Tomasz Madejski<br />

Schnitt Paweł Laskowski<br />

Ton Jacek Hamela<br />

Musik Mikołaj Trzaska<br />

Kostüm Katarzyna Lewińska<br />

Maske Ewa Drobiec<br />

Produktionsdesign Jagna Janicka<br />

Produzenten Jacek Rzehak, Klaudia Śmieja<br />

Darsteller<br />

Jerzy Robert Więckiewicz<br />

The Girl Julia Kijowska<br />

Angel Adam Woronowicz<br />

Columbus Jacek Braciak<br />

Borys Marcin Dorociński<br />

She Julia Kijowska<br />

Produktion Profil <strong>Film</strong><br />

Vertrieb/Kontakt Kino Świat<br />

Biografie Wojciech Smarzowski<br />

Der 1963 geborene Wojciech Smarzowski studierte<br />

<strong>Film</strong>wissenschaft und Kamera und ist heute<br />

ein renommierter Regisseur und Drehbuchautor.<br />

Seine <strong>Film</strong>e wurden auf diversen <strong>Festival</strong>s gezeigt<br />

und mehrfach prämiert. Smarzowskis Kinodebüt<br />

The Wedding (2004) wurde auf dem Internationalen<br />

<strong>Film</strong>festival von Locarno gezeigt und dort mit<br />

dem Youth Jury Award bedacht. Rose wurde neben<br />

zahlreichen weiteren Ehrungen mit dem Publikumspreis<br />

des Internationalen <strong>Film</strong>festivals Warschau<br />

ausgezeichnet.<br />

<strong>Film</strong>ografie Wojtek Smarzowski (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> The Mighty Angel<br />

2013 Traffic Department<br />

2011 Rose<br />

2009 The Dark House<br />

2004 The Wedding<br />

THE MIGHTY ANGEL<br />

Pod Mocnym Aniołem<br />

Wojciech Smarzowskis <strong>Film</strong> über den<br />

Kampf gegen die Alkoholsucht und über<br />

die Liebe als womöglich letzten Rettungsanker<br />

basiert auf dem gleichnamigen Roman.<br />

Jerzy ist ein talentierter Schriftsteller<br />

mit einem Alkoholproblem. Regelmäßig<br />

checkt er in einer Rehaklinik ein... um danach<br />

jedes Mal wieder abzustürzen. Als<br />

er sich in eine junge Frau verliebt, beschließt<br />

er, ihr zuliebe das Trinken fortan<br />

wirklich sein zu lassen, aber er scheitert.<br />

Nach einem neuerlichen Vollrausch in<br />

der Taverne The Mighty Angel landet er<br />

auf der Intensivstation und danach wieder<br />

in der Entzugsanstalt. Im Rahmen der<br />

dort angebotenen Therapien verfassen<br />

die Patienten, darunter etwa ein Priester,<br />

ein Lastwagenfahrer, ein Apotheker, ein<br />

Student, ein Friseur und ein Polizist, Texte<br />

über ihre Erlebnisse als Trinker, die sie dann<br />

den anderen vorlesen. Viele dieser Texte<br />

sind sehr lustig, einige sehr berührend,<br />

manche sehr traurig. Das schockierend realistische,<br />

aber zugleich auch romantische<br />

Drama mit schwarzem Humor handelt<br />

vom tragischen Kampf eines Suchtkranken<br />

gegen seine schier unbezwingbaren<br />

Dämonen. Es ist eine Geschichte über<br />

Verzweiflung, Hoffnung und das Schicksal<br />

– aber auch über Entschlossenheit,<br />

Einsamkeit und über die Liebe einer Frau<br />

als letzte Chance, vielleicht doch noch zu<br />

einem normalen Leben zurückzukehren.<br />

Wojciech Smarzowski’s film about the<br />

fight against alcoholism and about love as<br />

the possibly last way out is based on the<br />

book of the same title. Jerzy is a talented<br />

writer with a massive drinking problem. He<br />

checks into a rehabilitation clinic regularly…<br />

only to relapse again each time. When<br />

he falls in love with a young woman, he<br />

decides to quit drinking for her sake, but<br />

he fails again. After another night of drinking<br />

at the bar called The Mighty Angel, he<br />

ends up in intensive care and finally back<br />

at the rehabilitation clinic. As part of the<br />

therapy, the patients, including a priest,<br />

a truck driver, a pharmacist, a student, a<br />

barber and a policeman, write texts about<br />

their lives as drinkers, which they then read<br />

out to the others. Many of these texts are<br />

funny, some of them are touching, and<br />

others are outright tragic. This shockingly<br />

realistic and at the same time romantic<br />

drama, mixed with lots of black humour, is<br />

about the tragic fight of an addict against<br />

his seemingly unconquerable demons. It is<br />

a story of hope, despair and fate itself - but<br />

also about resolution, loneliness, and about<br />

the love of a woman as the final chance to<br />

maybe find back into a normal life after all.<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

136 Grußwort Christof Papousek


138 Young Generation<br />

Young Generation 139<br />

Spielfilm. Estland 2013<br />

Sprache Englisch, Italienisch, Französisch,<br />

Estnisch mit engl. UT<br />

Länge 72 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Mait Laas<br />

Drehbuch Kati Kovács, Peep Pedmanson<br />

Kamera Ragnar Neljandi<br />

Schnitt Mait Laas, Ragnar Neljandi<br />

Ton Horret Kuus<br />

Visuelle Effekte/Animation Jenny Meissner, Ivan<br />

Pulido Suarez, Helen Vinogradov, Tauno Ööbik<br />

Musik Ülo Krigul<br />

Produzenten Andrus Raudsalu, Arvo Nuut<br />

Darsteller<br />

Lisa Limone Iris Vesik<br />

Maroc Orange Omar Nõmm<br />

Lisas Vater Peeter Volkonski<br />

Orly Mihkel Mäekalle<br />

Muschel Risto Joost<br />

Tomatenmänner Ülo Krigul, Jaan-Eik Tulve<br />

Produktion Nukufilm<br />

Vertrieb/Kontakt The Yellow Affair<br />

Biografie Mait Laas<br />

Mait Laas, 1970 in Tallinn geboren, ist Animationsfilmer,<br />

Drehbuchautor und Regisseur. Er studierte<br />

Kunst an der Universität Tallinn und Visuelle Mediengestaltung<br />

an der Universität für Angewandte Kunst<br />

in Wien. Seine Kurzfilme, die oft zwischen Animation,<br />

Fiktion und Dokumentation oszillieren, gewannen<br />

zahlreiche bedeutende Preise. So wurden etwa<br />

Kings of the Time und Generatio beim London International<br />

Animation <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> sowie beim Melbourne<br />

International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> ausgezeichnet.<br />

<strong>Film</strong>ografie Mait Laas (Auswahl)<br />

<strong>2014</strong> Lisa Limone and Maroc Orange<br />

2008 Kings of the Time<br />

2005 Generatio<br />

2004 Lost and Found<br />

Lisa Limone and Maroc<br />

Orange: A Rapid Love Story<br />

Lisa Limone ja Maroc Orange: tormakas armulugu<br />

Der leidenschaftliche Sänger Maroc Orange<br />

träumt von einem besseren Leben in<br />

Freiheit und Wohlstand. Als illegaler Bootsflüchtling<br />

versucht er, der Tristesse in seiner<br />

Heimat zu entkommen, und strandet<br />

bei Wind und Sturm in einem fremden<br />

Land. Doch der geplante Neuanfang in<br />

der neuen Heimat gestaltet sich völlig<br />

anders als erhofft. Schnell gerät Maroc in<br />

die Fänge eines ebenso reichen wie gierigen<br />

Ketchup-Fabrikanten, der ihn als<br />

Arbeitssklaven auf seine Tomatenplantage<br />

verfrachtet. Die ebenfalls musikalisch<br />

begabte Lisa Limone ist die Tochter dieses<br />

rücksichtslosen Geschäftsmanns. Auch sie<br />

träumt von einem anderen Leben – freilich<br />

von einem mit viel Liebe und Glück. Lisa<br />

sammelt leidenschaftlich singende Muscheln<br />

und gelangt durch eine dieser Muscheln,<br />

die nur traurige Gesänge anstimmt,<br />

in die Plantage ihres Vaters, wo sie Maroc<br />

Orange kennen und lieben lernt. Sie verhilft<br />

ihm zur Freiheit und wird obendrein<br />

Zeugin eines Aufstands der völlig entrechteten<br />

Arbeiter, die sich zu wehren beginnen.<br />

Der Kinderfilm Lisa Limone and Maroc<br />

Orange erzählt mit spannenden visuellen<br />

Mitteln (Animation, Stop Motion und 3D)<br />

nicht nur eine rührende Liebesgeschichte<br />

in Zeitraffer, sondern auch von sehr erwachsenen<br />

Themen, wie der Migrationsproblematik,<br />

menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen<br />

und sozialer Ordnung.<br />

The passionate singer Maroc Orange<br />

dreams of a better life in liberty and<br />

prosperity. As an illegal boat refugee<br />

he attempts to escape from the dreariness<br />

of his home country and is washed<br />

ashore in wind and storm in a foreign<br />

country. However, the fresh start in his<br />

new homeland does not meet his expectations<br />

at all. Maroc soon finds himself<br />

in the clutches of a rich and greedy<br />

ketchup manufacturer, who puts him to<br />

work as a slave on his tomato plantation.<br />

Lisa Limone, who is also very gifted<br />

in music, is the daughter of this ruthless<br />

businessman. She, too, dreams about a<br />

different kind of life – with lots of love<br />

and happiness, however. Lisa passionately<br />

collects singing seashells, and one<br />

of these seashells, which sings only sad<br />

songs, takes her to her father's plantation<br />

where she meets Maroc Orange and falls<br />

in love with him. She helps him escape<br />

and becomes witness to an uprising of<br />

her father's entirely disenfranchised workers,<br />

who are finally starting to fight back.<br />

The children's film Lisa Limone and Maroc<br />

Orange tells not only a touching love story<br />

in quick motion using suspense-packed<br />

visual means (animation, stop motion and<br />

3D), but also deals with very grown-up<br />

topics, such as immigration issues, inhumane<br />

labour conditions and social order.<br />

MARUSSIA<br />

Lucia, eine attraktive Russin, und ihre<br />

kleine Tochter Marussia leben in Paris bei<br />

einer Bekannten. Eines Tages jedoch werden<br />

sie von dieser vor die Tür gesetzt und<br />

müssen nun dort schlafen, wo sie eben<br />

Platz finden. Die erste Nacht verbringen<br />

sie mit ihrem Rollkoffer bei einem russisch-orthodoxen<br />

Priester. Die nächste<br />

in einer Einrichtung für Obdachlose und<br />

dann eine im Kino. Die vierte Nacht verbringen<br />

sie mit einer Zufallsbekanntschaft<br />

in einem Vier-Sterne-Hotel. Sprich: Sie treffen,<br />

während sie ziellos herumwandern,<br />

die unterschiedlichsten Menschen und leben<br />

jeden Tag so, als wäre das endlich der<br />

Tag, der ihr Leben verändern könnte. Weil<br />

sich aber ihre Situation nicht nur nicht<br />

bessert, sondern sie zuletzt sogar unter einer<br />

Brücke schlafen müssen, entscheidet<br />

sich die russische Gemeinde dafür, den<br />

beiden ein Ticket zurück nach Russland<br />

zu kaufen. Doch da wehrt sich Marussia<br />

gegen ihre Mutter und läuft davon. Sie<br />

will nämlich nicht zurück in die alte Heimat<br />

und büxt mit einem gleichaltrigen<br />

Jungen aus. Schließlich will sie endlich<br />

eine echte Kindheit haben. Marussia ist<br />

letztlich ein sehr persönliches Roadmovie<br />

über das Verhältnis zwischen einer<br />

Mutter und ihrer fünfjährigen Tochter,<br />

das mal mehr und mal weniger liebevoll<br />

ist, und darüber, wie sie auf ihrer langen<br />

Reise zueinander finden... oder auch nicht.<br />

Lucia, an attractive Russian girl, and her<br />

little daughter Marussia live with a friend<br />

in Paris. However, one day she throws<br />

them out of the apartment and suddenly,<br />

they have to sleep wherever they find<br />

a place to. With all their possessions packed<br />

in a trolley suitcase, they spend the<br />

first night at an Orthodox priest’s place.<br />

The next night they spend in a hostel for<br />

the homeless, and the following one in<br />

a cinema. The fourth night is spent with<br />

a chance acquaintance in a four-star<br />

hotel. In short: While wandering around<br />

aimlessly, they meet all kinds of people<br />

and live each day as if it were that one<br />

day which might finally change their<br />

lives. But being that their situation is not<br />

only not improving, but they even end<br />

up sleeping under a bridge, the Russian<br />

community decides to buy them<br />

a ticket back home to Russia. But then<br />

Marussia suddenly opposes her mother<br />

and runs away. She does not want to<br />

go back to Russia and makes off with a<br />

boy of the same age, looking to find a<br />

true childhood at last. Marussia is a very<br />

personal road movie about the relationship<br />

between a mother and her five<br />

year-old daughter. A sometimes more<br />

and sometimes less loving relationship,<br />

and a story about how they find each<br />

other on their long journey… or not.<br />

Spielfilm. Frankreich, Russland 2013<br />

Sprache Französisch, Russisch mit engl. UT<br />

Länge 82 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

Regie Eva Pervolovici<br />

Drehbuch Monica Stan, Eva Pervolovici<br />

Kamera Alfredo Altamirano<br />

Schnitt Dounia Sichov<br />

Ton Momchil Bozhkov, Fabrice Osinski<br />

Musik Vitto Mereilles<br />

Kostümbild Cécile Guiot<br />

Produzent Janja Kralj<br />

Koproduzenten Sergey Selyanov, Konstantin<br />

Bojanov, Derk-Jan Warrink<br />

Darsteller<br />

Lucia Dinara Drukarova<br />

Marussia Marie-Isabelle Shteynman<br />

Claudio Georges Babluani<br />

Dimitri Sharunas Bartas<br />

Anna Dounia Sichov<br />

Tatiana Madalina Constantin<br />

Produktion Kinoelektron<br />

Vertrieb/Kontakt New Europe <strong>Film</strong> Sales<br />

Biografie Eva Pervolovici<br />

Die in Rumänien geborene und in Paris lebende<br />

<strong>Film</strong>emacherin Eva Pervolovici kann bereits auf ein<br />

beeindruckendes und vielseitiges Werk zurückblicken,<br />

das unter anderem Kurzfilme, Videokunst, Fotografie<br />

und Arbeiten als Schriftstellerin und Autorin<br />

umfasst. Viele ihrer Produktionen wurden in den<br />

letzten Jahren bereits weltweit auf <strong>Festival</strong>s gezeigt<br />

und ausgezeichnet. Marussia ist ihr Spielfilmdebüt.<br />

<strong>Film</strong>ografie Eva Pervolovici (Auswahl)<br />

2012 Monday Morning<br />

2011 Little Red<br />

2011 Luba Ben<br />

2009 Down the Rabbit Hole<br />

138 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 139


schulkino<br />

School cinema<br />

Das als Dialogveranstaltung geführte Schulkino bietet jungem Publikum die einmalige Möglichkeit,<br />

sehr gute und pädagogisch wertvolle <strong>Film</strong>e aus Zentral- und Osteuropa zu sehen und<br />

im Anschluss an die Vorstellung mit den anwesenden <strong>Film</strong>machern zu besprechen. Neben dem<br />

polnischen Streifen Papusza, der packenden Verfilmung der tragischen Geschichte einer Roma-Schriftstellerin<br />

(siehe Seite 65) und dem realistisch inszenierten Politdrama Roxanne aus Rumänien,<br />

bei dem es um Freundschaft, Verrat und Mut geht (siehe Seite 67), steht dieses Jahr noch<br />

Lauf, Junge, lauf! auf dem Programm (siehe Seite 141 und 142). Bei Papusza werden sowohl die Regisseurin<br />

Joanna Kos-Krauze als auch die Hauptdarstellerin Jowita Budnik Rede und Antwort stehen,<br />

Roxanne wird von Regisseur Valentin Hotea allein vorgestellt. Der Eintrittspreis beim LET’S <strong>CEE</strong><br />

Schulkino beträgt übrigens nur EUR 5,- pro Kopf, für das begleitende Lehrpersonal ist er sogar frei.<br />

Umfangreiche Unterrichtsmaterialien werden ebenfalls gratis zur Verfügung gestellt. Nach Maßgabe<br />

verfügbarer Plätze können auch andere <strong>Film</strong>freunde Schulkino Veranstaltungen besuchen,<br />

allerdings gelten für diese dann die regulären Kartenpreise. Nähere Informationen gibt es unter<br />

education@letsceefilmfestival.com.<br />

The school cinema provides a young audience with the opportunity to watch pedagogically<br />

valuable films from Central and Eastern Europe and invites them to participate afterwards<br />

in an open discussion with the filmmakers. Our programme will cover the gripping polish film<br />

Papusza, which is based on the tragic story of a Roma writer (see page 65) but also the Romanian<br />

production Roxanne, a realistically staged political drama dealing with friendship, betrayal<br />

and courage (see page 67) and last but not least the film Lauf, Junge, lauf! (see page 141<br />

and 142). The director of Papusza Joanna Kos-Krauze and also Jowita Budnik, playing the main<br />

character, will be answering questions. Roxanne will be presented by its director Valentin Hotea.<br />

The entrance fee for the LET’S <strong>CEE</strong> school cinema will be only EUR 5,- per person, for accompanying<br />

teachers it’s even free. Extensive teaching material will be provided free of charge.<br />

Non-students are also welcome, as long as the event is not sold out. Regular ticket pricing will<br />

apply in this case. For further information please contact education@letsceefilmfestival.com.<br />

Educational<br />

Morning<br />

Lauf, Junge, lauf!, eine deutsch-französisch-polnische Koproduktion, handelt<br />

vom Überlebenskampf eines jüdischen Buben im von den Nazis<br />

besetzten Polen (siehe Seite 142). Der <strong>Film</strong> wird beim diesjährigen LET’S<br />

<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> im Rahmen des von Branko Lustig 2009 ins Leben gerufenen<br />

und zum ersten Mal in Österreich präsentierten Projekts Educational<br />

Morning gezeigt. Diese Veranstaltungsreihe, bei der unter anderem auch<br />

schon der österreichische Politologe Andreas Maislinger und der UNH-<br />

CR-Repräsentant in Kroatien Terence Pike vorgetragen haben, richtet sich<br />

mit multimedialen, fächerübergreifenden Methoden gegen die steigende<br />

Popularität von rechtsextremen Ideologien und gegen Diskriminierung<br />

jeglicher Art. Angesprochen werden mit dem Programm, dessen inhaltlicher<br />

Ausgangspunkt immer der Holocaust ist, über verschiedene Schienen<br />

alle Generationen, nicht nur Schüler. Der Erfolgsproduzent und zweifache<br />

Oscar-Gewinner Branko Lustig ist, als Ehrenpräsident des <strong>Festival</strong>s of Tolerance<br />

in Zagreb und Mitbegründer der Shoah-Foundation in Los Angeles,<br />

der ideale Vortragende, zumal er zugleich auch noch einer der letzten Zeitzeugen<br />

ist: Der 82-jährige war als Bub einer jüdischen Familie zwei Jahre<br />

in den Konzentrationslagern Auschwitz und Bergen-Belsen interniert.<br />

Run Boy Run, a German-French co-produciton, tells about a Jewish boy’s<br />

fight for survival in Nazi-occupied Poland (see p. 142). The filmy will be<br />

screened at this year’s LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> as part of the Educational<br />

Morning project, invented in 2009 by Branko Lustig and presented for the<br />

first time in Austria. This line of events, at which notable experts including<br />

Austrian political scientist Andreas Maislinger and UNHCR representative<br />

to Croatia Terrence Pike, utilises multidisciplinary methods against the<br />

ever growing popularity of right-wing ideologies and agains discrimination<br />

of any kind. The programme, the topical focus of which always lies on<br />

the Holocaust, is directed at all generations, not only students. The successful<br />

producer and two-time Academy Award winner Branko Lustig,<br />

the honorary president of the <strong>Festival</strong> of Tolerance in Zagreb and co-founder<br />

of the Shoah Foundation in Loas Angeles, is the ideal lector for this<br />

event, especially considering that he is one of the last living contemporary<br />

witness: The eighty-two-year-old, coming from a Jewish family, was<br />

held in the concentration camps Auschwitz and Bergen-Belsen as a child.<br />

Networking Youth Career<br />

zeigt die Notwendigkeit<br />

von Netzwerken im<br />

Berufsleben auf und macht<br />

jungen MigrantInnen Mut,<br />

ihren internationalen<br />

Hintergrund und Weitblick<br />

als Potenzial und Ressource<br />

wahrzunehmen!<br />

Infos zu unseren<br />

Projekten und Events:<br />

careerfair.nyc.co.at<br />

140 Grußwort Christof Papousek<br />

SAVE THE DATE!<br />

CareerFAiR’15, am 24. März 2015 im Austria Center Vienna!


142 Schulkino/Educational Morning<br />

Spielfilm. Deutschland / Frankreich / Polen 2013<br />

Sprache Deutsch<br />

Länge 108 min<br />

Format<br />

Farbe<br />

Regie Pepe Danquart<br />

Drehbuch Heinrich Hadding, Pepe Danquart<br />

Kamera Daniel Gottschalk<br />

Schnitt Richard Marizy<br />

Ton Frank Heidbrink<br />

Sound Design Kai Tebbel<br />

Musik Stéphane Moucha<br />

Szenenbild Matthias Müsse<br />

Kostüm Gioia Raspé<br />

Maske Kitty Kratschke, Juliane Hübner<br />

Produzenten Susa Kusche, Uwe Spiller,<br />

Pepe Danquart<br />

Darsteller<br />

Srulik/Jurek/Sprecher Andrzej und Kamil Tkacz<br />

Magda Janczyk Elisabeth Duda<br />

Mosche Itay Tiran<br />

Hersch Fridman Zbigniew Zamachowski<br />

Frau Herman Jeanette Hain<br />

Pawel Lukasz Gajdzis<br />

Produktion bittersuess pictures<br />

Vertrieb/Kontakt FILMWELT VERLEIHAGENTUR<br />

Biografie Pepe Danquart<br />

Pepe Danquart, geboren in 1955 in Singen, studierte<br />

in Freiburg Kommunikationswissenschaften. Der internationale<br />

Durchbruch gelang ihm 1994 mit dem<br />

Kurzfilm Schwarzfahrer, der mit einem Oscar ausgezeichnet<br />

wurde. Auch seine folgenden <strong>Film</strong>e wurden<br />

mehrfach preisgekrönt: Saison (1997) etwa mit dem<br />

Friedensfilmpreis der Berlinale und seine aus Heimspiel,<br />

Höllentour sowie Am Limit bestehende Trilogie<br />

unter anderem mit dem Deutschen <strong>Film</strong>preis für die<br />

beste Regie sowie dem Bayerischen <strong>Film</strong>preis. 2011<br />

präsentierte Danquart mit Joschka und Herr Fischer<br />

einen viel beachteten Dokumentarfilm, der 60 Jahre<br />

deutsche Geschichte portraitiert.<br />

<strong>Film</strong>ografie Pepe Danquart (Auswahl)<br />

2013 Lauf Junge lauf<br />

2011 Joschka und Herr Fischer<br />

2004 Höllentour<br />

2004 Semana Santa<br />

1994 Schwarzfahrer<br />

Lauf, junge, lauf!<br />

Run Boy Run<br />

Dem achtjährigen Srulik gelingt als einzigem<br />

seiner Familie die Flucht aus dem Warschauer<br />

Ghetto. Es verschlägt ihn in ein unwegsames<br />

Waldgebiet, wo er zuerst auf sich allein<br />

gestellt ist und später gemeinsam mit anderen<br />

jüdischen Kindern tagtäglich um sein<br />

Überleben kämpfen muss. Als er von seinen<br />

Freunden wieder getrennt wird und ihm<br />

neben Einsamkeit, Hunger und Albträumen<br />

auch die eisigen Winternächte extrem zusetzen,<br />

kehrt der Bub wieder in die Zivilisation<br />

zurück. Wo erneut viele Gefahren auf ihn lauern.<br />

Die allein lebende Bäuerin Magda lehrt<br />

ihn schließlich die wohl wichtigste und zugleich<br />

schmerzlichste Lektion seines Lebens:<br />

Wie er seine Religion und damit auch seine<br />

Identität verleugnen kann, um sich fortan als<br />

angeblich katholischer Waisenjunge Jurek<br />

durchzuschlagen. Lauf Junge lauf schildert<br />

die unglaubliche Lebensgeschichte von<br />

Yoram Fridman, die durch den gleichnamigen<br />

Roman von Uri Orlev international<br />

bekannt wurde. Der Oscar-Preisträger Pepe<br />

Danquart hat die dramatische Odyssee des<br />

Protagonisten als großes Kino mit einzigartigen<br />

Bildern, einem Hollywood-tauglichen<br />

Soundtrack und starker emotionaler<br />

Wirkung in Szene gesetzt. „Eine fesselnde<br />

und bewegende Erzählung. Keine einzige<br />

Minute ist überflüssig“, befand die Süddeutsche<br />

Zeitung. Von der Deutschen <strong>Film</strong>- und<br />

Medienbewertung (FBW) mit dem Prädikat<br />

„besonders wertvoll“ ausgezeichnet.<br />

The eight-year-old boy Srulik manages,<br />

as the only one from his family, to escape<br />

from the Warsaw ghetto. He ends up in a<br />

rough woodland where, at first, he has to<br />

survive on his own and later on finds other<br />

Jewish children with whom he then fights<br />

for their lives together every day. When he<br />

gets separated from his friends and is battered<br />

by loneliness, hunger, nightmares and<br />

the freezing cold winter nights, he finally<br />

returns to civilization where there are new<br />

dangers and threats waiting for him. Eventually,<br />

an old farmer named Magda teaches<br />

Srulik what is perhaps the most important<br />

and most painful lesson of his whole life:<br />

How to completely negate his own identity<br />

and religion to survive as the allegedly<br />

catholic orphan boy Jurek from now on. Run<br />

Boy Run describes the unbelievable life story<br />

of Yoram Fridman, who became internationally<br />

known through the homonymous<br />

book of Uri Orlev. The Academy Award winner<br />

Pepe Danquart used the protagonist’s<br />

dramatic odyssey to create a phenomenal<br />

film consisting of uniquely amazing pictures<br />

and a Hollywood-compliant soundtrack<br />

with strong emotional impact. „A captivating<br />

and moving story. There is no single minute<br />

redundant“, said Süddeutsche Zeitung.<br />

The German <strong>Film</strong>- und Medienbewertung<br />

(FBW) for evaluating and rating film and<br />

media gave the mark „particularly valuable“.<br />

integrationskino<br />

Eines von vier Hauptanliegen des LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> ist es, einen positiven Beitrag zu einem interkulturellen<br />

Dialog auf zwischen-, aber auch auf innerstaatlicher Ebene zu leisten. Mit seinem Angebot will es nämlich autochthone<br />

Österreicherinnen sowie Österreicher und Migrantinnen und Migranten aller Herren Länder gleichermaßen<br />

erreichen. Genau in diesem Licht ist auch die Zusammenarbeit mit zwei neuen LET’S <strong>CEE</strong> Partnern zu sehen,<br />

nämlich dem Österreichischen Integrationsfonds und der Initiative ZUSAMMEN:ÖSTERREICH. Gemeinsam<br />

mit diesen beiden Organisationen findet heuer erstmals sogenanntes Integrationskino statt, das sich ebenfalls<br />

an Jugendliche aller Nationalitäten richtet und interessierten Schulklassen dank der Unterstützung des Österreichischen<br />

Integrationsfonds bei freiem Eintritt zur Verfügung steht. Worum geht’s dabei? Nun, Schülerinnen<br />

und Schüler ab circa 16 Jahren bekommen fünf didaktisch wertvolle Kurzfilme zu politisch aktuellen und gesellschaftlich<br />

relevanten Themen zu sehen (Adagio, The Chicken, The Execution, Invisible Spaces und Hosanna), über<br />

die sie nach der Vorführung sowohl mit den <strong>Film</strong>emachern als auch mit den eingeladenen ZUSAMMEN:ÖS-<br />

TERREICH-Integrationsbotschaftern diskutieren können. Bei letzteren handelt es sich um Role-Models, die für<br />

erfolgreiche Integration durch Leistung stehen, um Menschen mit Migrationshintergrund, die es in Österreich<br />

weit gebracht haben. Beim Integrationskino werden heuer unter anderem die beiden Polizeischülerinnen Mirneta<br />

und Mirnesa Bećirović teilnehmen, die bosnischer Herkunft und für Österreich Jiu-Jitsu-Weltmeisterinnen<br />

geworden sind. Und auch Franz Joseph Yang wird mit dabei sein – er studiert Operngesang in Wien und ist<br />

nebenbei Model. Information und Anmeldung unter education@letsceefilmfestival.com<br />

One of the main goals of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> is to make a positive contribution to intercultural dialogue<br />

on a transnational, but also on a national level. It seeks to reach Austrians and migrants from all countries. This<br />

is also shown by the cooperation with two new LET’S <strong>CEE</strong> partners, the Austrian Integration Fund (ÖIF) and<br />

the Initiative ZUSAMMEN:ÖSTERREICH. In cooperation with these two organisations, the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />

will present the so-called Integration Cinema for the first time this year. It is directed at young people of all<br />

nations as well as interested school classes which, thanks to the support from the Austrian Integration Fund,<br />

can access the Integration Cinema free of charge. What is it about? Schoolchildren from sixteen years upward<br />

are presented five educationally valuable short films on currently relevant topics from politics and social life<br />

(Adagio, The Chicken, The Execution, Invisible Spaces and Hosanna). After the screenings, they will have the<br />

opportunity to discuss the films with the filmmakers and the ZUSAMMEN:ÖSTERREICH integration ambassadors.<br />

The former are selected role models who stand for successful integration by performance, people with<br />

migrant backgrounds who have achieved much in Austria. These will include police cadets Mirneta and Mirnesa<br />

Bećirović, originally from Bosnia-Herzegovina, who both became Jiu-Jitsu world champions for Austria.<br />

Franz Jseph Young will be another ambassador - he is currently studying Opera Singing and works as a model.<br />

Information and subscription at education@letsceefilmfestival.com<br />

142 Grußwort Christof Papousek<br />

Grußwort Christof Papousek 143


AUSTRIA’S NEXT<br />

KURZFILME: VERSPIELT<br />

Playful<br />

Games<br />

(Igre)<br />

The Etude<br />

(Etiudas)<br />

Dipendenza<br />

Kids<br />

CRO <strong>2014</strong> | 10 min.<br />

Regie: Der <strong>Film</strong><br />

entstand im Talent<br />

Workshop beim<br />

<strong>Festival</strong> of Tolerance<br />

LTU 2013 | 20 min.<br />

Sprache: Litauisch<br />

mit engl. UT/Lithuanian<br />

w. Engl. ST<br />

Regie: Austėja Urbaitė<br />

HUN 2013 | 13 min.<br />

Regie: Virag Zomboracz,<br />

Hanna Horvath-Molnar<br />

GO 2013 | 6 min.<br />

Regie: Giorgi<br />

Mrevlishvili<br />

black austrian lifestyle<br />

Zagreb zur Zeit des Zweiten Weltkriegs: Obwohl der<br />

Faschismus allgegenwärtig ist, bleibt das Leben für die<br />

6-jährige Klara ein Spiel. Doch ihre kindliche Unbekümmertheit<br />

bringt ihre Familie in große Schwierigkeiten.<br />

Ausgehend vom Roman „The Etude“ des berühmten<br />

litauischen Schriftstellers und Regisseurs Jonas<br />

Mekas versuchen zwei Schauspieler ihre Seele zu<br />

ergründen. Ein tiefsinniges filmisches Gedicht.<br />

Der sanfte Riese Bubu und die schöne Adela führen eine<br />

ungleiche Beziehung. Denn während Bubu sich selbst<br />

aufgibt, um Adela seine Liebe zu beweisen, betrügt ihn<br />

diese mit einem überaus muskulösen Fremden.<br />

Zwei Kinder spielen am Strand. Mit Pfeil und Bogen.<br />

Als sie einen gestrandeten Fisch finden, verschwimmen<br />

die Grenzen zwischen Spiel und Ernst. Eine<br />

Hommage an die Rätsel der Kindheit.<br />

Zagreb, at the time of World War II: Despite the choking<br />

omnipresence of fascism, life remains a game<br />

for six-year-old Klara. But her childlike carefreeness<br />

brings her family into serious difficulties.<br />

Inspired by the novel “The Etude” by famous Lithuanian<br />

writer and director Jonas Mekas, two actors<br />

attempt to explore the depths of their souls. A<br />

profound filmic poem.<br />

Bubu, the gentle giant, and the beautiful Adela live in<br />

a most unequal relationship. While Babu gives up on<br />

himself to prove his love to Adela, she cheats on him<br />

with a very able-bodied stranger.<br />

Two children play on the beach. With bow and arrows.<br />

When they find a stranded fish, the boundaries<br />

between play and earnest dwindle. A tribute to<br />

the mysteries of childhood.<br />

3<br />

2<br />

Dove on the roof Wanted Hosanna<br />

black austrian lifestyle<br />

black austrian lifestyle<br />

BLACK AUSTRIAN LIFESTYLE<br />

LYDIA<br />

OBUTE<br />

TOPMODEL SPRICHT ÜBER<br />

„Man muss sich in Gefahr befinden, während man sich etwas wünscht“,<br />

glaubt der kleine Dove. Und so scheint ein gefährlicher Balanceakt auf<br />

dem Dach der einzige Ausweg aus dem perspektivenlosen Leben des<br />

Jungen zu sein.<br />

“One needs to be in danger when one utters a wish” - little Dove is convinced<br />

of that. And thus a dangerous balancing act on the roof seems to<br />

be the only way out of a life without perspectives.<br />

144 Kurzfilme: Verspielt<br />

KAZ 2013 | 28 min.<br />

Sprache: Russisch mit engl. UT/<br />

Russian w. Engl. ST<br />

Regie: Olga Korotko<br />

SLO 2013 | 9 min.<br />

Sprache: Slowenisch mit engl.<br />

UT/Slovenian w. Engl. ST<br />

Regie: Boris Dolenc<br />

High Noon in Slowenien: Zwei Revolverheldinnen liefern sich ein packendes<br />

Duell. Eine animierte Kombination aus Wildem Westen und<br />

traditionellem slowenischen Landleben, samt dessen Politik und Geschlechterverhältnissen.<br />

High noon in Slovenia: Two female gunslingers are engaged in a furious<br />

duel. An animated mixture of Wild West and traditional Slovenian country<br />

life, complete with its politics and gender roles.<br />

POL 2013 | 10 min.<br />

Sprache: Polnisch mit engl. UT/<br />

Polish w. Engl. ST<br />

Regie: Katarzyna Gondek<br />

Zumindest in den Augen eines kleinen Mädchens ähnelt die Oma<br />

stark einer Hexe. Und so verleiht sie kurzerhand dem langweiligen<br />

Leben der strenggläubigen Dame etwas Pep. Ein irrwitziges Märchen<br />

mit faszinierender Bildsprache.<br />

In the eyes of a little girl, grandmother looks a lot like a witch. So she decides<br />

to spice up the religious old lady’s boring life a little. An absurd fairy<br />

tale in fascinating images.<br />

Foto: Magdalena Possert<br />

So haben Sie<br />

Österreichs<br />

schwarze<br />

noch nie<br />

geSehen.<br />

FESCH<br />

EDEL-DIRNDL TREFFEN AUF<br />

STOFFE AUS AFRIKA<br />

FREAKS<br />

DIE HEAVY-METAL-KULTUR IN<br />

BOTSWANA – EINE FOTOREPORTAGE<br />

FREUND & HELFER<br />

EMBE KANDOLO – WIENS ERSTER<br />

SCHWARZER INSPEKTOR<br />

FRESH-TEST<br />

7 AFRIKANISCHE BIERE<br />

IM GROSSEN TEST<br />

DAS MODELN, MERKATZ<br />

UND DIE SORGEN<br />

DER MAMA<br />

www.freShzine.at<br />

facebook.com/freShzine<br />

Foto von PhiliPP horak//ausgabe sommer <strong>2014</strong><br />

Foto von PhiliPP horak//ausgabe sommer <strong>2014</strong><br />

FOTO VON PHILIPP HORAK//AUSGABE SOMMER <strong>2014</strong><br />

So<br />

Ös<br />

sc<br />

nie


KURZFILME: FREUNDE & FREMDE<br />

Friends & Strangers<br />

KURZFILME: AM WENDEPUNKT<br />

The Turning Point<br />

Thirteen and a half minutes<br />

(Tizenhárom és fél perc)<br />

Games (Gry)<br />

Under the sea<br />

44<br />

The Wires (Provada)<br />

Springtime Suns<br />

(Soles de primavera)<br />

Brother Dog (Psubrat)<br />

Adagio<br />

Provincia<br />

Backward Run (Tornistan)<br />

HUN 2013 | 15 min.<br />

Sprache: Ungarisch mit engl. UT<br />

Regie: Georgina Hegedűs<br />

Dreizehneinhalb Minuten. Genauso lange<br />

muss ein junger Mann bei einer von ihm<br />

angefahrenen Fremden ausharren bis die<br />

Rettung eintrifft. Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte<br />

und feinfühlig inszenierte<br />

Momentaufnahme.<br />

HUN 2013 | 15 min.<br />

Language: Hungarian w. Engl. ST<br />

Director: Georgina Hegedűs<br />

Thirteen and a half minutes. That is exactly<br />

how long a young man must wait with a<br />

stranger he just hit with his car until the<br />

rescue team arrives. An unusual love story<br />

and delicately staged snapshot.<br />

POL 2013 | 28 min.<br />

Sprache: Polnisch mit engl. UT<br />

Regie: Maciej Marczewski<br />

Der Lift bleibt stecken, ein Mann und<br />

eine Frau sind darin gefangen. Imaginäre<br />

Geschichten sollen die Zeit vertreiben,<br />

enden aber schnell in Psychospielchen,<br />

wodurch große Emotionen auf engstem<br />

Raum freigesetzt werden.<br />

POL 2013 | 28 min.<br />

Language: Polish w. Engl. ST<br />

Director: Maciej Marczewski<br />

The elevator is stuck, a man and a woman<br />

are trapped inside. They make up<br />

stories to pass the time, but end up<br />

playing mind games, setting free strong<br />

emotions in a confined space.<br />

RUS <strong>2014</strong> | 23 min.<br />

Sprache: Russisch mit engl. UT<br />

Director: Nikita Ordynskiy<br />

Ein verletzt auf Bahngleisen liegender<br />

junger Poet wird von einem taubstummen<br />

Mädchen in ihre abgeschottete Märchenwelt<br />

gebracht. Eine warme, liebevoll<br />

erzählte Geschichte über Kunst und Sinneswahrnehmung.<br />

RUS <strong>2014</strong> | 23 min.<br />

Language: Russian w. Engl. ST<br />

Director: Nikita Ordynskiy<br />

A young poet, lying injured on the railway<br />

tracks, is found by a deaf-mute girl<br />

and taken into her secluded fairytale<br />

world. A warm, lovingly told story about<br />

art and perception.<br />

POL 2013 | 25 min.<br />

Sprache: Polnisch mit engl. UT<br />

Regie: Aleksandra Gorecka<br />

Die durch die Monotonie des Alltags<br />

ausgelöste, oft zitierte Midlifecrisis ereilt<br />

viele Mitvierziger. Eine liebevolle Inszenierung<br />

von Normalität und deren Alternativen<br />

zwischen Familie, Freundschaft,<br />

Beruf und Sex.<br />

POL 2013 | 25 min.<br />

Language: Polish w. Engl. ST<br />

Director: Aleksandra Gorecka<br />

The often quoted midlife crisis, triggered by<br />

the monotony of everyday life, hits many<br />

people in their fourties. A delightful portrayal<br />

of normality and the alternatives to it<br />

between family, friendship, job and sex.<br />

RUS 2013 | 6 min.<br />

Sprache: Russisch mit engl. UT<br />

Regie: Tatiana Moshkova<br />

Das Wort „Sorry“ verirrt sich in den Telefonleitungen.<br />

Ohne irgendwo anzukommen,<br />

muss es allerlei Unrecht mit ansehen.<br />

Die Botschaft: Oft ist es ein kleines<br />

Wort, das unser Leben verbessern kann.<br />

RUS 2013 | 6 min.<br />

Language: Russian w. Engl. ST<br />

Director: Tatiana Moshkova<br />

The word “sorry” gets lost in the phone<br />

lines. Without ever arriving anywhere,<br />

it has to witness many an injustice. The<br />

message: Often, it is a little word that can<br />

change our lives for the better.<br />

SRB 2013 | 23 min.<br />

Sprache: Serbisch mit engl. UT<br />

Regie: Stefan Ivancic<br />

Die Schule ist zu Ende, die Universität hat<br />

noch nicht begonnen. Eine naturalistisch<br />

erzählte Geschichte über das Erwachsenwerden<br />

zwischen Sommer, Sonne, Langeweile,<br />

Drogen und kommunistischen<br />

Fantasien.<br />

SRB 2013 | 23 min.<br />

Language: Serbian w. Engl. ST<br />

Director: Stefan Ivancic<br />

The school is over and university has not<br />

started yet. A naturalistic story about growing<br />

up between summer, sun, boredom,<br />

drugs and communist phantasies.<br />

POL <strong>2014</strong> | 31 min.<br />

Sprache: Polnisch mit engl. UT<br />

Regie: Maria Zbąska<br />

Der zwölfjährige Panabi kann die Dummheit<br />

seines Bruders kaum fassen, als sich<br />

dieser in die schöne Freundin von Bocian,<br />

dem Boss der Plattenbausiedlung, verliebt.<br />

Eine intelligente Coming-of-Age-<br />

Geschichte.<br />

POL <strong>2014</strong> | 31 min.<br />

Language: Polish w. Engl. ST<br />

Regie: Maria Zbąska<br />

Twelve-year-old Panabi cannot believe<br />

his brother’s foolishness when he falls in<br />

love with the beautiful girlfriend of Bocian,<br />

the badass of the block. An intelligent<br />

coming-of-age-story.<br />

SLO 2013 | 15 min.<br />

Sprache: Russisch mit engl. UT<br />

Regie: Blaž Završnik, Jani Sever<br />

Tadej ist sieben Jahre alt und blind. Der<br />

Dokumentarfilm begleitet ihn in ein Skicamp,<br />

wo er mit Hilfe von Sport und Musik<br />

richtig aufblüht. Ein positives Statement<br />

über Mut, Akzeptanz und Lebensfreude.<br />

SLO 2013 | 15 min<br />

Language: Russian w. Engl. ST<br />

Directors: Blaž Završnik, Jani Sever<br />

Tadej is seven years old and blind. This<br />

documentary follows him to a skiing<br />

camp where he blossoms with the help of<br />

sports and music. A positive statement on<br />

courage, acceptance and the lust for life.<br />

HUN <strong>2014</strong> | 4 min.<br />

Sprache: Ungarisch mit engl. UT<br />

Regie: György Mór Kárpáti<br />

Eine Autopanne in der Nähe eines kleinen<br />

Dorfes gibt einem Großstadtjungen<br />

die Möglichkeit für einen Tag aus seinem<br />

monotonen Alltag auszusteigen. Eine atmosphärisch<br />

dichte Erzählung über Entschleunigung.<br />

HUN <strong>2014</strong> | 4 min.<br />

Language: Hungarian w. Engl. ST<br />

Director: György Mór Kárpáti<br />

When the car breaks down close to a little<br />

village, a city boy gets the chance to break<br />

out of monotony for one day. An atmospherically<br />

dense story about deceleration.<br />

TUR 2013 | 4 min.<br />

Sprache: Türkisch mit engl. UT<br />

Regie: Ayce Kartal<br />

Als im Juni 2013 der Gezi-Park in Istanbul<br />

besetzt wurde, zeigte das türkische Fernsehen<br />

eine Doku über Pinguine. Backward<br />

Run ist ein selbstzensierter Animationsfilm<br />

über türkische Medienzensur.<br />

TUR 2013 | 4 min.<br />

Language: Turkish w. Engl. ST<br />

Director: Ayce Kartal<br />

When the Gezi park in Istanbul was occupied<br />

in June 2013, Turkish television showed<br />

a documentary about penguins. Backward<br />

Run is a self-censored animated film about<br />

Turkish media censorship.<br />

146 Kurzfilme: Freunde & Fremde Kurzfilme Am Wendepunkt 147


Why aren‘t you using Festhome yet?<br />

KURZFILME: LEBEN & TOD<br />

Life & Death<br />

Claudiu & the fish<br />

(Claudiu si crapii)<br />

Start A new World<br />

(O lume nouă)<br />

Heaven of Watermelon<br />

(Karpuz Cenneti)<br />

Easter<br />

The Big Leap<br />

700+<br />

<strong>Festival</strong>s<br />

15.000+<br />

<strong>Film</strong>makers<br />

150+<br />

Countries<br />

GER/ROU 2013 | 16 min.<br />

Sprache: Rumänisch mit engl. UT<br />

Regie: Blaž Završnik, Jani Sever<br />

Fischverkäufer Claudiu traut seinen Augen<br />

nicht, als eines Tages ein Karpfen wie<br />

ein Mensch zu husten beginnt. Schnell<br />

steht seine Entscheidung fest: Das Tier<br />

muss überleben. Es folgt eine wahnwitzige<br />

Rettungsaktion.<br />

GER/ROU 2013 | 16 min.<br />

Language: Romanian w. Engl. ST<br />

Director: Blaž Završnik, Jani Sever<br />

Fish salesman Claudiu cannot believe<br />

what he is seeing when one day a carp<br />

starts coughing like a human. He quickly<br />

decides: This animal must live. What follows<br />

is an insane rescue operation.<br />

ROU/HUN/USA <strong>2014</strong> | 23 min.<br />

Sprache: Rumänisch, Englisch m. engl. UT<br />

Regie: Luiza Parvu<br />

Ana hat sich ihren Neustart in den USA<br />

völlig anders vorgestellt. Eine berührende<br />

Erzählung über eine vergessene Generation<br />

rumänischer Migranten und über das<br />

besonders schwierige Los der ausgewanderten<br />

Frauen.<br />

ROU/HUN/USA <strong>2014</strong> | 23 min.<br />

Language: Romanian, English w. Engl. ST<br />

Director: Luiza Parvu<br />

Ana had imagined her new start in the<br />

USA differently. A touching story about<br />

a forgotten generation of Romanian immigrants<br />

and about the particularly difficult<br />

lot of emigrated women.<br />

TUR 2013 | 14 min.<br />

Sprache: Kurdisch mit engl. UT<br />

Regie: Gulistan Acet<br />

Die Türkei in den 1990ern: Aus Angst vor<br />

der Hisbollah wünscht sich die 6-jährige<br />

Mizgin nichts sehnlicher, als in den Himmel<br />

aufzufahren, wo sie den ganzen Tag<br />

sorglos Wassermelonen verzehren kann.<br />

TUR 2013 | 14 min.<br />

Language: Kurdish w. Engl. ST<br />

Director: Gulistan Acet<br />

Turkey in the 1990-ies: Her sheer fear of<br />

the Hisbollah makes six-year-old Mizgin<br />

wish nothing more than to go to heaven<br />

as quickly as possible. There, she<br />

can eat watermelons all day without<br />

having to worry.<br />

RUS <strong>2014</strong> | 30 min.<br />

Sprache: Russisch mit engl. UT<br />

Regie: Igor Olshansky<br />

Russland 1921: Wenn die Männer im Bürgerkrieg<br />

kämpfen und die Frauen sämtliche<br />

Arbeiten erledigen, darf auch ein Kind<br />

kein Kind mehr sein. Dennoch will der<br />

kleine Proshka seinen Traum, Ostereier zu<br />

färben, nicht aufgeben.<br />

RUS <strong>2014</strong> | 30 min.<br />

Language: Russian w. Engl. ST<br />

Director: Igor Olshansky<br />

Russia, 1921: When the men are fighting<br />

in the war and the women do all the work,<br />

a child can no longer be a child. Still, little<br />

Proshka will not give up on his dream to<br />

paint Easter eggs.<br />

POL/SWE <strong>2014</strong> | 13 min.<br />

Sprache: Englisch<br />

Director: Kristoffer Rus<br />

Drei Selbstmörder treffen sich zufällig auf<br />

dem Dach eines Wolkenkratzers, was natürlich<br />

ihre Pläne gehörig durcheinander<br />

bringt. Eine ebenso bizarre wie amüsante<br />

Abrechnung mit der Wirtschaftskrise.<br />

POL/SWE <strong>2014</strong> | 13 min.<br />

Language: English<br />

Director: Kristoffer Rus<br />

Three suicidal men incidentally meet on<br />

the rooftop of a skyscraper, which understandably<br />

interferes with their respective<br />

plans. A bizarre and amusing face-off with<br />

the economy crisis.<br />

www.festhome.com<br />

Kurzfilme Leben & Tod 149


KURZFILME: ABSEITS DER NORM<br />

Out of the Ordinary<br />

Jetzt kostenlos als BesucherIn<br />

registrieren und tolle Preise<br />

gewinnen!<br />

Gender &<br />

Diversität<br />

Wars (Ratovi)<br />

Living with Leviathan<br />

(Leviathan'la Yaşamak)<br />

Balcony (Ballkoni)<br />

Fragments (Fragmenty)<br />

23. September <strong>2014</strong><br />

SRB 2013 | 40 min.<br />

Sprache: Serbisch mit engl. UT<br />

Regie: Ivan Bakrac<br />

Ein sterbender Junge und seine Großmutter verleihen<br />

einem depressiven Geschichtelehrer wieder<br />

neue Kraft. Gefühlvoll, mit viel Liebe zu den Charakteren<br />

erzählt und mit der Geschichte Montenegros<br />

im Hintergrund.<br />

SRB 2013 | 40 min.<br />

Language: Serbian w. Engl. ST<br />

Director: Ivan Bakrac<br />

A dying boy and his grandmother give a depressed<br />

history teacher new strength. Told with a lot of feeling<br />

and love for the characters, with the history of Montenegro<br />

constantly in the background.<br />

150 Kurzfilm: Abseits der Norm<br />

TUR 2013 | 14 min.<br />

Sprache: Englisch<br />

Regie: Şirin Bahar Demirel<br />

2013 wird der Gezi-Park in Istanbul zum Symbol des<br />

Widerstands. Eine essayistische Kurzdoku über das unüberhörbare<br />

„Nein!“ der türkischen Jugend. „Nein!“ zu<br />

politischen Verhältnissen und „Nein!“ zu Polizeigewalt.<br />

TUR 2013 | 14 min.<br />

Language: English<br />

Director: Şirin Bahar Demirel<br />

In 2013, Istanbul’s Gezi park becomes a symbol of resistance.<br />

A essay-like short documentary about the<br />

unmistakeable “NO!” of Turkey’s youth. “NO!” to the<br />

political establishment and “NO!” to police brutality.<br />

KOS 2013 | 20 min.<br />

Sprache: Albanisch mit engl. UT<br />

Regie: Lendita Zeqiraj<br />

Ein 10-jähriger sitzt in gefährlicher Höhe auf einem<br />

Balkon und die ganze Nachbarschaft hat eine Meinung<br />

dazu. Eine perfekt komponierte Farce, gefilmt<br />

in einer einzigen Einstellung, und eine eindrucksvolle<br />

Regiearbeit.<br />

KOS 2013 | 20 min.<br />

Language: Albanian w. Engl. ST<br />

Director: Lendita Zeqiraj<br />

A ten-year-old sits dangerously high up on a balcony,<br />

and everyone in the neighbourhood has their own<br />

opinion on it. A perfectly composed farce, filmed in<br />

one single take. An impressive piece of directing.<br />

POL <strong>2014</strong> | 25 min.<br />

Sprache: Polnisch mit engl. UT<br />

Regie: Agnieszka Woszczynska<br />

Sterile Wohnung, steriler Sex, steriles Leben. In<br />

lose aneinander gereihten Szenen skizziert der in<br />

Cannes gezeigte <strong>Film</strong> mit eindrucksvollen Bildern<br />

den Zusammenbruch der bürgerlichen Welt seiner<br />

Hauptdarstellerin.<br />

POL <strong>2014</strong> | 25 min.<br />

Language: Polish w. Engl. ST<br />

Director: Agnieszka Woszczynska<br />

Sterile apartment, sterile sex, sterile life. This film,<br />

shown at the Cannes <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, utilizes loosely<br />

connected scenes with impressive images to illustrate<br />

the collapse of its protagonist’s middle-class world.<br />

Eintritt<br />

frei!<br />

10-18 Uhr<br />

die Karrieremesse für<br />

vielfältige Talente<br />

Rathaus Wien<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 1, 1010 Wien<br />

www.fairversity.at<br />

www.facebook.com/fairversityAustria<br />

Grußwort Christof Papousek 151


Master classes<br />

GROSSER DIAGONALE-PREIS<br />

SPIELFILM <strong>2014</strong><br />

DER LETZTE TANZ<br />

VON HOUCHANG ALLAHYARI<br />

GROSSER DIAGONALE-PREIS<br />

DOKUMENTARFILM <strong>2014</strong><br />

THOSE WHO GO THOSE WHO STAY<br />

VON RUTH BECKERMANN<br />

<strong>Festival</strong> des österreichischen <strong>Film</strong>s<br />

Graz, 17.–22. März 2015<br />

DIAGONALE-PREIS<br />

INNOVATIVES KINO <strong>2014</strong><br />

HIGH TIDE<br />

VON LUKAS MARXT<br />

DIAGONALE-PREIS DER JUGENDJURY <strong>2014</strong><br />

UNS GEHT ES GUT<br />

VON B. SCHOENING, M. TASCHEK<br />

UND S. WOLLNER<br />

Das LET´S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> versteht sich als Forum, das länderübergreifende Kooperationen<br />

zwischen <strong>Film</strong>emachern aus dem <strong>CEE</strong>-Raum, aus Österreich und aus anderen<br />

Ländern initiieren und unterstützen möchte. Zu den Hauptanliegen zählt zudem die<br />

Förderung von vielversprechenden Talenten aus Österreich sowie aus Zentral- und<br />

Osteuropa. Vor diesem Hintergrund werden heuer bereits zum zweiten Mal LET’S <strong>CEE</strong><br />

Master Classes angeboten, die von renommierten Branchengrößen aus dem zentralund<br />

osteuropäischen Raum gehalten werden. Im Rahmen von rund zweistündigen<br />

Workshops können Profis wie Laien ihr Wissen vertiefen beziehungsweise erweitern<br />

und einen einmaligen Einblick in die Arbeitsweise von international erfolgreichen <strong>Film</strong>schaffenden<br />

gewinnen. Dass dabei Kontakte geknüpft sowie die Entstehung neuer<br />

Projekte und Kooperationen gefördert werden sollen, ist selbstverständlich. Sämtliche<br />

Module werden zur Gänze in englischer Sprache abgehalten. Jede Master Class ist mit<br />

der Vorführung eines <strong>Film</strong>s des jeweiligen <strong>Film</strong>schaffenden verbunden. Gestaltung und<br />

Aufbau der jeweiligen Master Class bleibt den Vortragendendabei völlig selbst überlassen.<br />

Bereits 2013 zeigte sich, dass dadurch Abwechslung garantiert ist: Punktgenaue<br />

und profunde Analysen von gezeigtem <strong>Film</strong>material, wissenswertes und spannendes<br />

Insider Know-how zu Themen wie <strong>Film</strong>finanzierung, Dreharbeiten und Drehbuchentwicklung<br />

sowie akribisch vorbereitete Präsentationen über das Leben und Schaffen<br />

der Künstler und nicht zuletzt umfangreiche Diskussionen sorgten für jede Menge inspirierende<br />

Momente. Die diesjährigen Vortragenden sind die beiden Oscargewinner<br />

István Szabó und Branko Lustig, die bedeutende bosnische <strong>Film</strong>emacherin Aida Begić,<br />

Milcho Manchevski, Gewinner eines Goldenen Löwen, die estnische Expertin für die<br />

Vermarktung und die Finanzierung von internationalen <strong>Film</strong>projekten Riina Sildos, Cristi<br />

Puiu, Gewinner eines Goldenen Bären, sowie der Ausnahmekünstler Ulay. Die Preise<br />

für die LET’S <strong>CEE</strong> Master Classes betragen regulär 30 Euro und für Studenten 25 Euro.<br />

The LET´S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> sees itself as a forum for supporting and initiating transnational<br />

cooperation between filmmakers from the <strong>CEE</strong> area, Austria and other countries.<br />

Its main goals include the promotion of promising Austrian and Central and Eastern<br />

European talent. In this context, the <strong>Festival</strong> will offer the LET’S <strong>CEE</strong> Master Classes,<br />

held by industry greats from Central and Eastern Europe, for the second year running.<br />

In this about two-hour-long workshops, professionals and amateurs can increase their<br />

knowledge and will be given a unique look into the work of internationally successful<br />

filmmakers. It goes without saying that these classes also serve to create contacts<br />

and encourage new projects and cooperations. All modules are presented in English.<br />

Each Master Class involves a screening of one of the films of the respective filmmaker.<br />

The design and structure of their Master Classes is left entirely to the respective<br />

presenter. The potential for diversity which this approach brings already showed in<br />

2013: Exact and profound analyses of screened material, interesting and exciting insider<br />

knowledge on topics such as film financing, shooting and screenplay development,<br />

as well as meticulously prepared presentations about the life and work of the<br />

artists, and of course lively and broad discussions brought tons of inspiring moments.<br />

This year’s presenters will be Academy Award winners István Szabó and Branko Lustig,<br />

outstanding Bosnian filmmaker Aida Begić, Milcho Manchevski, winner of a Golden<br />

Lion, Lithuanian expert on international film project marketing and financing Riina<br />

Sildos, Cristi Puiu, winner of a Golden Bear, and the exceptional artist Ulay. The regular<br />

entry fee for the LET’S <strong>CEE</strong> Master Classes is 30 Euros, while students pay 25 Euros.<br />

www.diagonale.at<br />

Master Classes 153


FOTO: Erol Zubcevic<br />

Aida Begić<br />

FOTO: Privat<br />

Aida Begić wurde 1976 in Sarajevo geboren. Die <strong>Film</strong>emacherin stammt damit aus einem<br />

Gebiet, das während ihrer Jugend von einem blutigen Krieg zerrissen wurde und<br />

seither innerlich zerrüttet ist. Nach ihrem Regie-Studium an der Sarajevo Academy of<br />

Performing Arts widmete Aida Begić ihr Schaffen der Aufarbeitung dieser Thematik. Ihre<br />

dreifache Identität – bosnisch, weiblich, muslimisch – prägt die Werke Begićs, die vor<br />

allem den Frauen im Nachkriegsbosnien gewidmet sind, wie zum Beispiel Snow (Snijeg,<br />

2008) oder Children of Sarajevo (Djeca, 2012). Begićs politisch relevante Arbeiten<br />

wurden auf mehreren internationalen <strong>Festival</strong>s ausgezeichnet: so wurde etwa Snow<br />

in Cannes mit dem Hauptpreis der Semaine de la Critique prämiert. Ihre <strong>Film</strong>e liefen<br />

außerdem in den Hauptbewerben bei den <strong>Festival</strong>s in Sarajevo, Thessaloniki und Gijón.<br />

Zuletzt war Begić beim Omnibus-Projekt Bridges of Sarajevo mit dabei, das heuer<br />

in Cannes Premiere feierte und auch beimLET’S <strong>CEE</strong> <strong>Festival</strong> zu sehen sein wird.<br />

Aida Begić was born in Sarajevo in 1976. The filmmaker thus comes from an area that<br />

was devastated by a brutal war during her youth and has been torn ever since. After<br />

studying film direction at the Sarajevo Academy of Performing Arts, Aida Begić dedicated<br />

her work to revisiting this topic. Her tripartite identity - Bosnian, female, muslim<br />

- has a strong influence on her work, which is especially dedicated to women in<br />

post-war Bosnia, such as Snow (Snijeg, 2008) or Children of Sarajevo (Djeca, 2012). Begić’s<br />

politically relevant work was recognised on many international festivals: Snow, for<br />

instance, won the main award of the Semaine de la Critique at the Cannes <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.<br />

Her films were also featured in the main competitions of the Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>,<br />

as well as in Thessaloniki and Gijón. Begić recently contributed to the omnibus<br />

project Bridges of Sarajevo, which premiered at this year’s Cannes <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> and will<br />

also be shown during the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.Wajda in 2001. He is also a lecturer at<br />

the film academy in Łódź and a guest lecturer at several other European film schools.<br />

Cristi Puiu<br />

Cristi Puiu ist einer der angesehensten <strong>Film</strong>regisseure Rumäniens. Nachdem er Malerei<br />

sowie Regie in Genf studiert hatte, gelang ihm 2001 mit Stuff and Dough ein überaus<br />

vielversprechendes Spielfilmdebüt. Seine zweite Arbeit, der Kurzfilm Cigarettes and Coffee,<br />

wurde auf der Berlinale 2004 sogar mit dem Goldenen Bären geehrt. Puiu war aber<br />

auch als Drehbuchautor erfolgreich, etwa für das Drama Niki and Floder rumänischen<br />

Regielegende Lucian Pintilie. Der endgültige Durchbruch gelang Cristi Puiu schließlich<br />

2005 mit dem sowohl vom Publikum als auch von der Kritik hochgelobten <strong>Film</strong> The<br />

Death of Mr. Lăzărescu. Bei den Internationalen <strong>Film</strong>festspielen von Cannes gewann<br />

das Drama den Preis der Nebenreihe Un Certain Regard, Puiu selbst wurde in der Kategorie<br />

Regie für den Europäischen <strong>Film</strong>preis nominiert. Die ironische Abrechnung mit<br />

dem rumänischen Gesundheitsapparat in The Death of Mr. Lăzărescu gilt als erster Meilenstein<br />

des rumänischen New Wave Kinos –und Cristi Puiu seitdem als dessen Pionier.<br />

Cristi Puiu is one of Romania’s most acknowledged film directors. After he had studied<br />

painting and directing in Geneva, he presented a very promising debut film<br />

in 2001 with Stuff and Dough. His second piece of work, the short film Cigarettes and<br />

Coffee, was even awarded a Silver Bear at the Berlinale <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>. But Puiu was also<br />

successful as a screenplay writer with, among others, Niki and Flo by Romanian directing<br />

legend Lucian Pintilie. Puiu’s final breakthrough, however, came in 2005 with<br />

The Death of Mr. Lăzărescu, a film hailed both by critics and the audience. The drama<br />

won the price in the Un Certain Regard section at the Cannes <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, and Puiu<br />

himself was nominated for the European <strong>Film</strong> Award in the category of directors. The<br />

Death of Mr. Lăzărescu’s ironical face-off with Romania’s health system is regarded<br />

as the first milestone in Romania’s new wave cinema - and Cristi Puiu as it pioneer.<br />

FOTO: Chris Scott, Getty Images South America<br />

Milcho Manchevski<br />

FOTO: privat<br />

Milcho Manchevski ist ein viel prämierter Regisseur und Drehbuchautor. Aber nicht nur das:<br />

Er schreibt Romane, Kurzgeschichten und Essays, fotografiert, unterrichtet und ist als Performancekünstler<br />

aktiv. Nach seinem Studium an der Fakultät für Kunst und Archäologie in<br />

Skopje machte Manchevski seinen Abschluss in <strong>Film</strong> und Fotografie in Illinois, USA. Danach<br />

arbeitete er mit großem Erfolg als Kameramann für Werbefilme und als Regisseur für Musikvideos.<br />

Tennessee für Arrested Development gewann 1992 einen MTV Music Award for Best Rap<br />

Video und wurde vom Musikfachmagazin Rolling Stone auf Platz 69 der besten Musikvideos<br />

aller Zeiten gewählt. International bekannt wurde Milcho Manchevski dann 1994 mit seinem<br />

ersten Spielfilm Before the Rain. Der <strong>Film</strong> wurde für einen Oscar nominiert und bei den <strong>Film</strong>festspielen<br />

von Venedig sogar mit dem prestigeträchtigen Goldenen Löwen ausgezeichnet.<br />

Milcho Manchevski is a multiple award winning director and screenwriter. But that is not all: He<br />

writes novels, short stories and essays, he is a photographer, teacher and active performance<br />

artist. After he finished his studies at the faculty for arts and archaeology in Skopje, Manchevski<br />

got his degree in film and photography in Illinois, USA. He then worked very successfully as<br />

a cameraman for advertisements and music videos. The video for Tennessee by Arrested Development<br />

won the MTV Music Award for Best Rap Video in 1992 and was ranked 69th of<br />

the best music videos of all time by the Rolling Stone magazine. Milcho Manchevski gained<br />

international fame in 1994 with his first feature film Before the Rain. The film was nominated<br />

for an Academy Award and even won the prestigious Golden Lion at the Venice <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.<br />

FOTO: Luka Paić<br />

István Szabó<br />

István Szabó (geb. 1938) ist einer der bedeutendsten ungarischen<br />

Regisseure und Drehbuchautoren. Mehr zu seiner Person siehe Seite 42.<br />

István Szabó (born 1938) is one of Hungary’s most important directors<br />

and screenwriters. More about him on page 42.<br />

Branko Lustig<br />

Branko Lustig (geb. 1932) war viele Jahre lang in Hollywood äußerst erfolgreich<br />

als Produzent tätig. Mehr zu seiner Person siehe Seite 97.<br />

Branko Lustig (born 1932) worked very successfully as a Hollywood<br />

producer for many years. More about him on page 97.<br />

154 Master Classes<br />

Master Classes 155


Die ganze Welt der Business-Services!<br />

Immer schnell. Immer zuverlässig. Immer MBE.<br />

Ulay<br />

FOTO: Privat<br />

Riina Sildos<br />

FOTO: Ulay<br />

Die Produzentin Riina Sildos gehört zu den führenden Persönlichkeiten der baltischen <strong>Film</strong>industrie<br />

und ist mit der wirtschaftlichen und künstlerischen Seite des <strong>Film</strong>emachens gleichermaßen<br />

vertraut. So hat sie beispielsweise mitgeholfen, die internationale Vereinigung<br />

von <strong>Film</strong>kritikern und -journalisten FIPRESCI in Estland zu etablieren und ist Mitbegründerin<br />

des internationalen Black Nights <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s in Tallinn. Als ehemalige Vorsitzende der Estonian<br />

<strong>Film</strong> Foundation, die ihr Land in diversen internationalen Gremien vertritt, gilt sie aber<br />

zugleich auch als profilierte Expertin im Bereich Marketing und internationale Finanzierung.<br />

2003 gründete Riina Sildos ihre eigene Produktionsfirma, Amrion Productions, über die sie<br />

seitdem an der Entwicklung und Produktion zahlreicher Spiel- und Dokumentarfilme beteiligt<br />

war – so etwa an The Class, (2007), Love is blind (2013) und I won’t come back (<strong>2014</strong>).<br />

<strong>Film</strong> producer Riina Sildos is one of the leading personalities of the Baltic film industry and an<br />

expert on both the economic and artistic aspects of filmmaking. For instance, she helped established<br />

the International Federation of <strong>Film</strong> Critics FIPRESCI in Estonia and she is one of the<br />

co-founders of the international Black Nights <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> in Tallinn. Being a former president<br />

of the Estonian <strong>Film</strong> Foundation representing her countries in several international boards,<br />

she is also regarded as an accomplished expert on marketing and international financing. In<br />

2003, Riina Sildos founded her own production company Amrion Pictures, through which<br />

she has been involved in the development and production of numerous feature films and<br />

documentaries - such as The Class (2007), Love is blind (2013) and I won’t come back (<strong>2014</strong>).<br />

Fotograf, Konzept- und Performance-Künstler sowie jahrelang privater und schöpferischer<br />

Gefährte der berühmten Performance-Künstlerin Marina Abramović, Transvestit und Aktivist<br />

– das alles war oder ist der Deutsche Frank Uwe Laysiepen alias Ulay. Der mittlerweile<br />

70-jährige, der heute in Ljubljana lebt, zählt seit den 1970er Jahren zu den Großen der Kunstszene<br />

und war unter anderem als Professor an der Staatlichen Hochschule in Karlsruhe für<br />

Gestaltung tätig. Ulays zentrales Interesse galt lange Zeit der Konstruktion von Identität und<br />

Körper. Die Idee, Performance und Fotografie zu vereinen, der Versuch, die Grenzen des eigenen<br />

Körpers und der Geschlechtereigenschaften auszuloten sowie das Thema Wasser standen<br />

aber ebenfalls im Mittelpunkt seines Schaffens. 2011 erkrankte der Künstler an Krebs,<br />

wodurch in gemeinsamer Arbeit mit Regisseur Damjan Kozole aus einem geplanten Porträt<br />

ein Dokumentarfilm über die Transformation seines Körpers durch die Krankheit entstand.<br />

Photographer, concept and performance artist, as well as the private and creative partner<br />

of famous performance artist Marina Abramović for many years, transvestite and activist<br />

- all this was and is German performance artist Frank Uwe Laysiepen, also known<br />

as Ulay. The seventy-year-old who now lives in Ljubljana has been counted among one<br />

of the greats of the international arts scene and used to work as a professor at the national<br />

high college for design, the HfG Karlsruhe. The construction of identity and body<br />

has been central to Ulay’s work for along time. The idea of uniting performance and<br />

photography, attempting to measure the boundaries of the own body and gender<br />

typecasting, and water as a general topic also influenced his art over a long period. He<br />

was diagnosed with cancer in 2011, which led to a planned portrayal by director Damjan<br />

Kozole becoming a documentary about how the disease transformed his body.<br />

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156 Master Classes<br />

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Elżbieta<br />

Towarnicka<br />

und Band<br />

Sonntag, 5. Oktober, 20:00 Uhr<br />

1010 Wien, Urania, Mittlerer Saal, Uraniastraße 1<br />

Konzert FILM & MUSIK mit Elżbieta<br />

Towarnicka und Band. Zu hören und zu sehen sind<br />

<strong>Film</strong>musik und <strong>Film</strong>fragmente aus Papusza, Drei<br />

Farben: Blau, Weiß, Rot, Die zwei Leben der Veronika,<br />

The Tree of Life und La grande bellezza. Komponist:<br />

Zbigniew Preisner. Eintritt: 16€/14€<br />

Sunday, October 5, 8:00 p.m.<br />

1010 Wien, Urania, Mittlerer Saal, Uraniastraße 1<br />

Concert FILM & MUSIK with Elżbieta Towarnicka and<br />

Band.<strong>Film</strong> music and film fragments from Papusza,<br />

Three Colours: Blue, White, Red, The Double Life of<br />

Véronique, The Tree of Life and La grande bellezza.<br />

Composed by: Zbigniew Preisner. Entrance: 16€ /14€<br />

FOTO: Daniel Maignan<br />

FOTO: Fanfara Transilvania<br />

Fanfara Transilvania<br />

Irgendwo in den Bergen von Transsilvanien gibt es eine Stadt namens Cugir. Und dort, unweit einer<br />

Waffenfabrik, wurde die Balkan Brass Band Fanfara Transilvania gegründet, auch bekannt als Galans<br />

Band oder Fanfare Galan. Ihre Mitglieder sind Brüder, Cousins, Patenonkel und Patenkinder, die ihre<br />

Leidenschaft für die traditionelle Musik ihrer Heimat und ihr Können von ihren Vätern vererbt bekommen<br />

und so ihr reiches diesbezügliches kulturelles Erbe bestens bewahrt haben. Wobei sie aber<br />

eben genau das auch sehr gekonnt mit neuen Elementen mischen. Die mittlerweile schon legendäre<br />

Kult-Band steht für eine spezielle Form rumänischer Folklore, für eine sehr kraftvolle und überaus<br />

mitreißende Musik inklusive ebensolchen Gesangs aus Moldawien und aus Siebenbürgen, also aus<br />

Transsilvanien. Und natürlich für Balkan-Gypsy-Brass vom absolut Feinsten. Beste Unterhaltung ist<br />

in jedem Fall garantiert. Die Männer von Fanfara Transilvania verfügen über ein unheimlich breites<br />

Repertoire, spielen sie doch, wenn sie nicht gerade durch Europa touren, nach wie vor sehr bodenständig<br />

in ihrer Heimat auf Hochzeiten ebenso wie auf Beerdigungen und bei allen möglichen anderen<br />

Anlässen. Dass eben genau das alles bei diesem letzten Konzert im Ostklub zu hören sein wird,<br />

versteht sich natürlich von selbst.<br />

Elżbieta Towarnicka stammt aus einer Künsterfamilie aus Breslau, wo sie 1950 geboren<br />

wurde. Im Alter von 28 Jahren schloss sie ihr Gesangsstudium an der Staatlichen<br />

Musikhochschule in Krakau ab. Ihr Repertoire umfasst Opern wie La Bohème, Tosca, Die<br />

Perlenfischer, La Traviata, Rigoletto, Der Freischütz, König Roger, Dido und Aeneas sowie<br />

Orpheus und Eurydike. Größere internationale Bekanntheit brachten ihr Aufnahmen<br />

für <strong>Film</strong>e von Krzysztof Kieslowski, beispielsweise für Drei Farben: Blau, Weiß, Rot und<br />

Die zwei Leben der Veronika. Zuletzt war ihre Stimme in Terrence Malicks The Tree Of<br />

Life, in La Grande Bellezza – Die große Schönheit von Paolo Sorrentino und in Papusza<br />

zu hören. Sie hat mehrere Soloalben veröffentlicht und an zahlreichen Aufnahmen<br />

von anderen Künstlern teilgenommen. Viele ihrer unveröffentlichten Aufnahmen<br />

findet man in den Archiven des Polnischen Rundfunks in Warschau und Krakau.<br />

Towarnicka ist unter anderem in Deutschland, Spanien, England, Russland, Italien<br />

(La Scala), Frankreich, Argentinien, den USA, Japan, China und Kanada aufgetreten.<br />

Beim Konzert im Rahmen des LET´S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s <strong>2014</strong> werden unter anderem<br />

folgende Nummern aus folgenden <strong>Film</strong>en auf dem Programm stehen: Bolero – Drei<br />

Farben: Rot; Kicý bidy i bokhá! – Papusza; Concerto en mi mineur [SBI 152] de 1798 –<br />

Die zwei Leben der Veronika;
Les marionnettes – Die zwei Leben der Veronika;
Do not take<br />

another man's wife – Drei Farben: Rot;
 Tango – Drei Farben: Weiß; Requiem für meinen<br />

Freund – The Tree of Life und La grande bellezza.<br />

Elżbieta Towarnicka comes from a family of artists in Wrocław, where she was born<br />

in 1950. At the age of 28, she finished studying vocal arts at the state-funded music<br />

academy in Kraków. Her repertoire includes operas like La Bohème, Tosca, Les pêcheurs<br />

des perles (The Pearl Fishers), La Traviata, Rigoletto, The Marksman, King Roger, Dido and<br />

Aneas and Orpheus and Eurydice. Recordings for films by Krzysztof Kieslowski, such as<br />

Three Colours: Blue, White, Red and The Double Life of Véronique, brought her broader<br />

international fame. Recently, her voice could be heard in Terrence Malick’s The Tree<br />

of Life, La Grande Bellezza by Paolo Sorrentino and in Papusza. She published several<br />

solo records and was featured by many other artists. Many recordings that were never<br />

published can be found in the archives of the Polish radio in Warsaw and Kraków.<br />

Towarnicka performed in many countries in the past, including Germany, Spain,<br />

England, Russia, Italy (La Scala), France, Argentina, the USA, Japan, China and Canada.<br />

The programme of the concert as part of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong> will include<br />

the following track from these films: Bolero - Three Colours: Red; Kicý bidy i bokhá!<br />

– Papusza; Concerto en mi mineur [SBI 152] de 1798 – The Double Life of Véronique;<br />

Les marionnettes – The Double Life of Véronique; Do not take another man's wife –<br />

Three Colours: Red; Tango – Three Colours: White; Requiem for my friend – The Tree of<br />

Life and La grande bellezza.<br />

Das Absolut Letze Konzert Im Legendären Wiener Ostklub:<br />

Balkan-Gypsy-Brass und mehr mit Der Kultband Fanfara Transilvania<br />

Donnerstag, 9. Oktober, 20:30 Uhr<br />

1040 Wien, Ostklub, Schwarzenbergplatz 10/1, Konzert FILM & MUSIK mit<br />

Fanfara Transilvania*) An diesem historischen Abend beim definitiv letzten<br />

Konzert im legendären Wiener Ostklub wird eine Reihe von Liedern<br />

aus <strong>Film</strong>en zu hören sein, etwa aus denen von Emir Kusturica wie beispielsweise<br />

Bubamara, Messecina und Ederlezi, aber natürlich auch noch<br />

ein breites Best-Of dieser Kultband aus dem Herzen von Transsilvanien.<br />

Eintritt: 14€/12€<br />

The Very Last Concert In Vienna’s Legendary Ost Klub:<br />

Balkan-Gypsy-Brass And More With Cult Band Fanfara Transilvania<br />

Thursday, October 9, 8:30 p.m.<br />

1040 Wien, Ostklub, Schwarzenbergplatz 10/1, Concert FILM & MUSIC<br />

with Fanfara Transilvania*) On this historical night, the very last concert<br />

in Vienna’s legendary Ost Klub will feature a selection of film songs from<br />

directors such as Emir Kusturica (Bubamara, Messecina and Ederlezi), but<br />

of course also a best-of selection from the body of work of this cult band<br />

from the heart of Transylvania. Entry: 14€/12€<br />

*) Besetzung: Nicolae Galan/Flügelhorn, Mihai-Rusalin Galan/Trompete, Constantin Galan/Klarinette,<br />

Roland Dinca/Saxofon und Sopran, Cristinel Roman/Bariton, Marcel Batista/Bariton, Marius Dragomir-Alexandru/Tuba,<br />

Vasile Stoica/Tuba, Cornel Lupu/große Trommel, Vladut Magureanu Vladut/<br />

Percussion.<br />

Somewhere in the mountains of Transylvania, there is a village named Cugir. There, not far from a<br />

weapons factory, the Balkan brass band Fanfara Transilvania, also known as Galans Band or Fanfare<br />

Galan, was founded. The band members are all brothers, cousins, godfathers and godchildren, who<br />

all inherited their love for their homeland’s traditional music from their fathers and thus preserved<br />

their rich cultural heritage. A heritage that they also mix with modern elements very skillfully. The<br />

now legendary cult band represents a special type of Romanian folk music, very powerful and stirring<br />

music and vocals from Moldova and Transylvania. Their name also stands for finest Balkan Gypsy<br />

brass. Entertainment at the highest level is guaranteed. The men of Fanfara Transilvania sport a wide<br />

repertoire, accumulated through playing on weddings, funerals and all kinds of events in their home<br />

country, when they are not touring through Europe. It is clear that all this will be heard during this<br />

last concert in the Ost Klub.<br />

*) Band: Nicolae Galan/flugelhorn, Mihai-Rusalin Galan/trumpet, Constantin Galan/clarinet, Roland<br />

Dinca/saxophone and treble, Cristinel Roman/baritone, Marcel Batista/baritone, Marius Dragomir-Alexandru/tuba,<br />

Vasile Stoica/tuba, Cornel Lupu/great drum, Vladut Magureanu Vladut/percussion.<br />

158 <strong>Film</strong> & Musik<br />

<strong>Film</strong> & Musik 159


<strong>Film</strong> & Musik 161<br />

Wiener KammerOrchester | Badalbayli | Yablonsky<br />

Gemeinsames Konzert<br />

aserbaidschanischer und österreichischer Musiker<br />

Dienstag, 7. Oktober <strong>2014</strong>, 19:30 Uhr, Mozart-Saal<br />

Wiener KammerOrchester<br />

Farhad Badalbayli - Klavier<br />

Dmitri Yablonsky -Dirigent<br />

Werke von aserbaidschanischen Komponisten<br />

Aserbaidschanisches Kulturzentrum<br />

Azərbaycan Mədəniyyət Mərkəzi<br />

Latif & Jazz<br />

Freitag, 10. Oktober, 19:30 Uhr<br />

1010 Wien, Urania, Mittlerer Saal, Uraniastraße 1. Konzert FILM &<br />

MUSIK mit Salman Gambarov, Fakhraddin Dadashov und Eldar<br />

Gafarov. Zu hören und zu sehen ist der sowjetische Stummfilm<br />

Latif – Face to Face aus dem Jahr 1930, begleitet mit Musik von<br />

Salman Gambarov. Eintritt: 14€/12€<br />

Friday, October 10, 7:30 P.m.<br />

1010 Wien, Urania, Mittlerer Saal, Uraniastraße 1. Concert FILM &<br />

MUSIC with Salman Gambarov, Fakhraddin Dadashov and Eldar<br />

Gafarov. A screening of the Soviet film Latif - Face to Face from<br />

1930, music by Salman Gambarov. Entry: 14€/12€<br />

Salman Gambarov ist einer der bekanntesten und vielseitigsten Jazzer<br />

Aserbaidschans und ein Musiker von Weltrang. Er ist der Sohn einer<br />

berühmten Opernsängerin und konnte schon mit vier Jahren hervorragend<br />

Klavier spielen. In seinen Kompositionen und Interpretationen,<br />

die oftmals unter dem von ihm geprägten Begriff Bakustic Jazz laufen,<br />

sind immer wieder und ganz eindeutig die Einflüsse seiner heimatlichen<br />

Musiktradition zu finden. Dies kommt auch in der überaus spannenden<br />

Zusammenarbeit mit den ebenfalls hervorragenden Musikern<br />

Fakhraddin Dadashov (Kamancha) und Eldar Gafarov (Percussion) zum<br />

Tragen. Das Trio spielt gefühlvoll die von Salman Gambarov komponierte<br />

Begleitmusik zum <strong>Film</strong> Latif – Face to Face mit traditionellen aserbaidschanischen<br />

Instrumenten. Das Thema des im Jahr 1930 produzierten<br />

und knapp 50 Minuten langen Stummfilms von Mikail Mikailov ist die<br />

Maschine als Symbol der Industrialisierung und charakteristisch für die<br />

kommunistische Ideologie jener Zeit. Zum Inhalt: Als der erste Traktor<br />

ins Berg-dorf Chadlan kommt, provoziert das einen
Klassenkampf zwischen<br />

denen, die an die Technik als Symbol eines neuen Lebens glauben,<br />

und jenen, die sie fürchten. Nur der zehnjährige Latif versucht mit seiner<br />

unverfälschten und vorurteilsfreien Ansicht zu vermitteln.

Die nüchterne<br />

Handlung ist typisch für die frühe Phase des <strong>Film</strong>s im sowjetischen<br />

Kommunismus. Beispielhaft porträtiert Regisseur Mikael Mikailov die<br />

Einflüsse der Industrialisierung Anfang des 20. Jahrhunderts. Das Projekt<br />

ist eine österreichische Premiere und ein Musikereignis der Extraklasse.<br />

Salman Gambarov is one of the best known and most versatile Jazz musicians<br />

of Azerbaijan and a renowned artist. He is the son of a famous<br />

opera singer and was able to play the piano flawlessly at four years of<br />

age. His compositions and interpretations, which he often refers to with<br />

the self-invented term Bacoustic Jazz, are filled with clear influences from<br />

his native country’s musical tradition. This is also a key element of his exciting<br />

collaboration with the excellent musicians Fakhraddin Dadashov<br />

(kamancha) and Eldar Gafarov (percussion). The trio perform Salman<br />

Gambarov’s film score to Latif - Face to Face with traditional Azerbaijanian<br />

instruments. The topic of this 50-minute feature film from 1930,<br />

directed by Mikail Mikailov, is the machine as a symbol of industrialisation,<br />

which is characteristic of that era. On the content: The arrival of the<br />

first tractor in the mountain village of Chadlan provokes a class conflict<br />

between those who believe in technology as a symbol of a new life and<br />

those who fear it. The ten-year-old Latif is the only one who attempts<br />

to mediate between the groups in his pure and open-minded spirit.<br />

Its matter-of-fact plot is typical of the early phase of film in the Soviet<br />

communism. Director Mikael Mikailov stages and exemplary portrayal of<br />

the influence of industrialisation in the early days of the twentieth century.<br />

This project is an Austrian premiere and a high-class musical event.<br />

Stummfilm. Aserbaidschan 1930<br />

Länge 49 min.<br />

Format DVD<br />

Schwarz-Weiß<br />

Regie und Drehbuch Mikayil Mikayilov<br />

Kamera Ivan Tartakovski<br />

Darsteller<br />

Latif Letif Safarov<br />

Kolkhoz sadri Alesker Alekperov<br />

Ögey Ana Haqiqat Rzayeva<br />

Alasgar Mustafa Mardanov<br />

Ibrahim Qasim Zeynalov<br />

Haci Samadin Oglu Ajdar Sultanov<br />

Produktion Azerkino<br />

Biografie Mikayil Mikayilov<br />

Mikayil Mikayilov wurde 1903 in Baku geboren. In<br />

den ersten Jahren seiner 1924 beginnenden Karriere<br />

drehte er zahlreiche Dokumentarfilme, die damals<br />

„Chronik <strong>Film</strong>e“ genannt wurden. In seinem<br />

ersten Spielfilm Latif beleuchtet Mikayilov die Kollektivierung<br />

der Landwirtschaft in der UdSSR aus<br />

der Perspektive eines siebenjährigen Jungen. Mikayil<br />

Mikayilov verstarb 1986.<br />

<strong>Film</strong>ografie Mikayil Mikayilov (Auswahl)<br />

1957 Tak rozhdaetsya pesnya<br />

1943 A Family<br />

1934 Ismat<br />

1930 Latif<br />

www.azculture.at | www.konzerthaus.at<br />

<strong>Film</strong> & Musik 161


Networking<br />

youth<br />

careertalk<br />

FOTO: Agnieszka Brytan<br />

Fair.versity<br />

Gender and<br />

diversity talk<br />

FOTO: Daniel Auer<br />

22 junge Menschen, 14 Nationalitäten und über 15 gesprochene Sprachen – mit diesem Profil gehört das Team<br />

von Networking Youth Career wohl zu den internationalsten des Landes. Der gemeinnützige Verein organisiert<br />

Karriereveranstaltungen, um jungen Menschen mit Migrationshintergrund auf deren Karriereweg unter die<br />

Arme zu greifen, weil Kontakte im Berufsleben bekanntlich unersetzbar sind. Und zwar überall. Beim CareerTALK<br />

von NYC auf dem LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong> sprechen internationale Vertreterinnen und Vertreter der <strong>Film</strong>branche<br />

daher auch darüber, wie wichtig der Aufbau und die Pflege von Netzwerken im modernen <strong>Film</strong>geschäft<br />

ist, und was es braucht, um den eigenen diesbezüglichen (Karriere)träumen rechtzeitig den nötigen Schub zu<br />

versetzen. Anschließend werden für alle Interessenten noch die Kurzfilme Start Anew World (ROU <strong>2014</strong>), Thirteen<br />

and a half minutes (HUN 2013) und Living with Leviathan (TUR 2013) gezeigt. Eine ähnliche Veranstaltung im<br />

Vorjahr war sehr erfolgreich und bis auf den letzten Platz besetzt, wer mit dabei sein möchte, soll sich daher bitte<br />

unbedingt rechtzeitig einen Platz reservieren! Anmeldung via Anmeldeformular auf www.careerfair.nyc.co.at<br />

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.<br />

Twenty-two young people from fourteen nationalities and more than fifteen spoken languages - this profile<br />

makes the team of Networking Youth Career one of the most international ones in the country. This non-profit<br />

association organises career events to help young people with migrant backgrounds on their career path<br />

- because, as we know, contacts are essential in professional life. Everywhere. The NYC CareerTALK at the<br />

LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong> will feature international representatives of the film industry who will discuss<br />

the importance of creating and maintaining networks in modern film business, and what is needed to boost<br />

one’s (career) dreams in this business in time. All interested participants can then watch screenings of the<br />

short films Start Anew World (ROU <strong>2014</strong>), Thirteen and a half minutes (HUN 2013) and Living with Leviathan<br />

(TUR 2013). A similar event during last year’s LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> was very successful and well attended, so<br />

please book your place in time if you are interested in this offer! Sign up via form at www.careerfair.nyc.co.at<br />

Participation in this event is free of charge.<br />

Die fair.versity Austria, Österreichs Top-Karrieremesse mit dem Schwerpunkt „Diversity in Österreich“, fand heuer<br />

am 23. September im Wiener Rathaus statt. Das Schwerpunktthema der diesjährigen Ausgabe, „Gender und<br />

Diversity“, hat sich dabei in zahlreichen begleitenden Vorträgen und Workshops widergespiegelt. Eine Veranstaltung<br />

folgt jetzt aber noch, sozusagen als filmische Draufgabe: fair.versity Austria hat in Kooperation mit dem<br />

LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> nämlich eine spannende Mischung aus Kurzfilmen vorbereitet, die sich auf unterschiedlichste<br />

Weise mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft auseinandersetzen, darunter die zwei Koproduktionen<br />

Invisible Spaces und The Chicken sowie Fragments aus Polen. Ausgewählte Aspekte des gezeigten Spektrums<br />

werden anschließend in einem Talk von den jeweiligen <strong>Film</strong>emacherInnen und einigen hochkarätigen Gästen<br />

aus Politik und Wirtschaft diskutiert. Fest steht jetzt schon: Die Vielfalt der Talente der in Österreich lebenden<br />

Menschen zu fördern und vor allem zu nutzen, ist nicht nur eine Frage politischer Verantwortung, sondern auch<br />

eine wirtschaftliche Notwendigkeit geworden. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.<br />

<strong>2014</strong> fair.versity Austria – one of Austria's leading career fairs – took place on September 23rd at the Wiener<br />

Rathaus, the Vienna City Hall. Many of the workshops and lectures held there reflected this year's focus on<br />

gender and diversity, but one last artistic event on this topic is still to come: fair.versity Austria and the <strong>LET'S</strong><br />

<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> have compiled an exciting selection of various short films that explore women's spaces and<br />

female gender roles in society. These will include the collaborations Invisible Spaces and The chicken, as well<br />

as the Polish movie Fragments. After the screening, certain aspects of the movies will be discussed by the<br />

filmmakers and several distinguished guests from politics and economics. The choice of speakers was made to<br />

express that Austria's diverse population possesses an immense treasure of talent which is of political, as well<br />

as economic relevance. It is our responsibility to stimulate and utilize this huge potential. Participation in this<br />

event is free of charge.<br />

162 <strong>Film</strong> & Talk<br />

<strong>Film</strong> & Talk 163


Submit<br />

your film!<br />

Starting on 27 th<br />

of october<br />

international<br />

feStival for<br />

Short film,<br />

animation and<br />

muSic video<br />

26 th to 31 st<br />

of may 2015<br />

Vorhang auf, <strong>Film</strong> ab. Wir wünschen gute Unterhaltung beim LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>!<br />

Das neue UNIMAG.<br />

Österreichweit ab 13. Oktober oder online auf<br />

www.unimag.at und www.facebook.com/UNIMAG.AT<br />

Get Togethers<br />

& Partyline<br />

im Cafe Leopold<br />

Get Togethers & Partyline at Cafe Leopold<br />

Das hippe Cafe Leopold im Museumsquartier gilt heute als einer der angesagtesten Treffpunkte<br />

der kosmopolitischen und urbanen Szene Wiens. 2001 als klassisches Kaffeehaus<br />

für Museumsbesucher eröffnet, hat sich das Lokal mittlerweile zu einem Ort entwickelt,<br />

an dem man abends auch innovative Sounds von international renommierten Künstlern<br />

zu hören bekommt und abtanzen kann, und an dem mittlerweile auch andere kulturelle<br />

Aktivitäten, etwa Videoprojektionen von Experimentalfilmern, eine wichtige Rolle spielen.<br />

Womit das Cafe Leopold für viele mittlerweile sehr viel mehr als nur ein Café ist, nämlich<br />

eine Art Club oder verlängertes Wohnzimmer. Im Rahmen von LET´S <strong>CEE</strong> fungiert das Lokal<br />

vom Sonntag, den 5., bis Mittwoch, den 8. Oktober <strong>2014</strong> noch dazu als ein zentraler Meeting<br />

Point für internationale und österreichische Gäste und Freunde des <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s; an<br />

diesen Abenden werden daher auch die DJ-Lines auf Musik aus Zentral- und Osteuropa<br />

abgestimmt sein. Der Eintritt ist an diesen Tagen für alle frei. Anders bei der großen LET’S<br />

<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Party am Freitag, den 10. Oktober, bei der Pezo Fox (P.O.M, Steel Reserve),<br />

Zuzee (Waxolutionists) und ein Special LET’S <strong>CEE</strong> Guest an den Turntables stehen werden:<br />

Hier kostet ein Eintrittsticket 10 Euro, Besitzer eines Kinotickets, eines <strong>Festival</strong>passes und<br />

akkreditierte Besucher bezahlen hingegen nur den halben Preis, sprich 5 Euro.<br />

05.10: DJ In2itive<br />

06.-08.10: DJ-Kollektiv HOPPALA<br />

Cafe Leopold, Museumsplatz 1, A-1070 Wien<br />

Tel. +43 1 523 67 32; www.cafe-leopold.at<br />

Öffnungszeiten: Sonntag bis Mittwoch von 10:00–2:00 Uhr;<br />

Donnerstag bis Samstag von 10:00–4:00 Uhr<br />

The hip Cafe Leopold in the Museumsquartier is one of the hottest meeting areas of<br />

the cosmopolitan and urban scene of Vienna. It opened its doors in 2001 as a classical<br />

coffeehouse but during the years it has become a place, where you can hear innovative<br />

sounds of international well-known artists and dance all night; also other cultural activities,<br />

as for example video projections of experimental filmmakers, play an important role<br />

in the Cafe Leopold by now. For these reasons the Cafe Leopold is more than just a café<br />

for many people, it’s kinda like a club or an extended living room for them. During the<br />

LET’S <strong>CEE</strong> festival the bar serves as a central meeting point for the international and Austrian<br />

guests and for all friends of cinema, from Sunday the 5th of October to Wednesday<br />

the 8th of October. Therefor the DJ-lines will be tuned to the music from Central- and<br />

Eastern Europe at these nights. The entry on these days is for free for everyone. But not<br />

at the big LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Party on Friday the 10th of October, where Pezo Fox<br />

(P.O.M, Steel Reserve), Zuzee (Waxolutionists) and a special LET’S <strong>CEE</strong> guest will rock the<br />

house on the turntables: The entry ticket costs 10 euros; whereas for people who have a<br />

cinema ticket, a festival pass and for accredited visitors the price is 5 euros, so half price.<br />

05.10: DJ In2itive<br />

06.-08.10: DJ-Kollektiv HOPPALA<br />

Cafe Leopold, Museumsplatz 1, A-1070 Vienna<br />

Tel. +43 1 523 67 32; www.cafe-leopold.at<br />

Opening hours: Sunday to Wednesday 10am–02am;<br />

Thursday to Saturday 10am–4am;<br />

Location Partner, Partyline 165<br />

FOTO: Cafe leopold


DIVERSE GESCHICHTEN ist ein Projekt zur<br />

Entwicklung von Drehbüchern für AutorInnen mit<br />

interkulturellem Hintergrund. Das Programm erstreckt<br />

sich über einen Zeitraum von neun Monaten und<br />

umfasst dramaturgische Beratungen, Workshops,<br />

Lectures sowie am Ende jedes Jahrgangs eine öffentliche<br />

szenische Lesung.<br />

!! SAVE THE DATE !!<br />

26. November <strong>2014</strong>, 20:00 Uhr<br />

Präsentationsveranstaltung im <strong>Film</strong>casino<br />

DIVERSE GESCHICHTEN – SAISON V<br />

Balkan Fever<br />

im Ost Klub<br />

Balkan Fever at Ost Klub<br />

Der legendäre Ost Klub am Schwarzenbergplatz galt viele Jahre lang als der Wiener Hotspot<br />

für Konzerte und Partys mit Osteuropa-Bezug, freilich nicht nur für solche: Neben<br />

Russendisko, Balkanbeats und Gypsy-Sound gab es hier nämlich immer wieder auch Weltmusik<br />

anderer Provenienz zu hören. Bevor diese kultige Location nun zum Leidwesen aller<br />

Fans endgültig ihre Tore schließt, um einem neuen und zum Glück ebenfalls sehr viel versprechenden<br />

Wein Klub Platz zu machen, lädt LET’S <strong>CEE</strong> gemeinsam mit Matthias Angerer,<br />

dem Betreiber und Mastermind des Ost Klubs, an zwei Abenden dazu ein, noch einmal<br />

ordentlich die Tanzfläche aufzuheizen. Am Samstag, dem 4. Oktober <strong>2014</strong>, werden ab 21.00<br />

Uhr die vielen vertrauten Räumlichkeiten mit einer gleichsam heute schon historischen<br />

und allerletzten Balkan-Party belebt. Und damit wirklich jeder mit dabei sein kann, kostet<br />

der Eintritt an diesem Abend nur 5 Euro, für Leute, die ein Kinoticket oder einen <strong>Festival</strong>pass<br />

vorweisen, sogar nur 3 Euro. Ein paar Tage später folgt der zweite und letzte Streich: Am<br />

Donnerstag, dem 9. Oktober gibt es dann nämlich das allerletzte Konzert auf der traditionsreichen<br />

Bühne des Ost Klubs. Die rumänische Kultband Fanfara Transilvania wird aufspielen<br />

und für einen Abend sorgen, von dem man wohl mit Sicherheit ebenfalls noch länger<br />

reden wird (siehe Seite 159). Zwei absolute Pflichttermine für alle Fans von Musik aus dem<br />

<strong>CEE</strong>-Raum, die sich von ihrem Wohnzimmer gebührend verabschieden wollen.<br />

Ost Klub, Schwarzenbergplatz 10/1, A-1040 Wien<br />

Tel. +43 1 505 62 28<br />

The legendary Ost Klub at Schwarzenbergplatz used to be the hot spot for concerts and<br />

parties with a focus on Eastern Europe for many years, but not only for them: Apart from<br />

Russian disco, Balkan beats and Gypsy sound, it regularly featured world music of different<br />

origins. Before this smart location closes its gates for the last time to the regret of all<br />

its fans to make way for a new and fortunately promising Wine Klub, LET’S <strong>CEE</strong> and Matthias<br />

Angerer, the owner and mastermind behind Ost Klub, will heat up the dance floor for<br />

one last time. On Saturday, October 4th, <strong>2014</strong>, the familiar halls will host an already historical<br />

final Balkan party, starting at 9.00 pm. To make sure that everyone can join the party,<br />

the entrance fee will be only 5 Euros - for those with a cinema ticket or a festival pass,<br />

only 3 Euros. The second strike will follow a few days later: On Thursday, October 9th, the<br />

legendary Ost Klub stage will host its very last live concert. The Romanian cult band Fanfara<br />

Transilvania will make this night the topic of excited whispers and conversations for a<br />

long time to come (see page 159). Two must-see events for all those who love music from<br />

the <strong>CEE</strong> regions and who would like to bid their living room one last befitting good-bye.<br />

FOTO: Nina Oberleitner<br />

Maria Hofstätter, Nina Proll, Karl Fischer, Daniela Golpashin uvm.<br />

lesen Szenen aus den entwickelten Drehbüchern.<br />

Ost Klub, Schwarzenbergplatz 10/1, A-1040 Vienna<br />

Tel. +43 1 505 62 28<br />

Nähere Infos unter: www.diverse-geschichten.at<br />

Diverse Geschichten wird gefördert von:<br />

Location Partner, Partyline 167


Closing Party in<br />

der [box] Vienna<br />

Closing Party at [box] Vienna<br />

Die [box] Vienna befindet sich im Hilton Hotel beim Stadtpark, also dort, wo jahrelang der<br />

legendäre Jazzer-Tempel Birdland zuhause war. Die Location gilt mittlerweile als ein absolutes<br />

Highlight der Wiener Nachtschwärmer-Szene. Großzügig angelegt, bietet die Club<br />

Diskothek an einem zentralen und bestens mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbaren<br />

Ort mitten im Herzen Wiens einzigartigen Sound sowie exklusives Entertainment. Und das<br />

obendrein in einem aufwendig restaurierten sowie stylishen Ambiente. Heuer ist die [box]<br />

Vienna erstmals Schauplatz der LET´S <strong>CEE</strong> Closing-Party, und zwar am Samstag, dem 11.<br />

Oktober <strong>2014</strong>, ab 22.00 Uhr. In Kooperation mit Tom Sarkis Event Management und dem<br />

MTV Hauptstadt. ClubVienna lädt Österreichs einziges <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> mit klarem Osteuropabezug<br />

an diesem Abend zum großen Abschiedsfest ein, und das in Anwesenheit einer<br />

ganzen Reihe internationaler <strong>Film</strong>gäste. Jeder, der ein Kinoticket, einen <strong>Festival</strong>pass oder<br />

eine Akkreditierung vorweisen kann, ist um nur 2 Euro mit dabei. Einen Dress-Code gibt es<br />

zwar, allerdings ist der recht locker: Ob Kreativ-, Trendy-, Smart- oder Business – fast Alles<br />

ist erlaubt. Dass dabei der Sound aus der <strong>CEE</strong>-Region, von Russland bis zum Balkan, dank<br />

toller DJs nicht zu kurz kommen und es ein paar Überraschungen geben wird, ist natürlich<br />

jetzt schon garantiert.<br />

[box] vienna, Landstraßer Hauptstraße 2, Hilton Hotel, A-1030 Wien<br />

Tel. +43 699 15511000; www.box-vienna.at<br />

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag von 22:00 – 6:00 Uhr<br />

The [box] Vienna is located in the Hilton Hotel at the Stadtpark, at the place which for<br />

decades used to be home to the legendary Jazz temple Birdland. It has become one of<br />

the top locations of Viennese night life. With its generous dimensions, this club offers<br />

unique sound and exclusive entertainment in a very central location which can be easily<br />

reached with public transport. All this in a lavishly restored and stylish ambiance. The<br />

[box] Vienna will be hosting the LET’S <strong>CEE</strong> Closing Party for the first time this year on<br />

Saturday, October 11, <strong>2014</strong>, starting at 10.00 pm. In cooperation with Tom Sarkis Event<br />

Management and the MTV Hauptstadt. ClubVienna invites Austria’s only film festival with<br />

a clear orientation towards Eastern Europe to its grand closing party with a multitude<br />

of international guests from the film industry. EveryoneClubVienna, Austria’s only film<br />

festival with a clear orientation towards Eastern Europe invites you to its grand closing<br />

party with a multitude of international guests from the film industry. Everyone who can<br />

show a cinema ticket, a festival pass, or a press accreditation can join for only 2 Euros.<br />

There is a dress code, but a very lenient one: Whether you prefer a creative, trendy, smart<br />

or business style - almost everything goes. You can also bet that the sound of the <strong>CEE</strong><br />

regions, from Russia to the Balkans, will be adequately represented thanks to excellent<br />

DJs - and that we have a few surprises in store for you!<br />

[box] vienna, Landstraßer Hauptstraße 2, Hilton Hotel, A-1030 Vienna<br />

Tel. +43 699 15511000; www.box-vienna.at<br />

Opening hours: Thursday to Saturday from 10 pm to 06 am<br />

FOTO: [box] Vienna<br />

Unser Team freut sich, das LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />

mit der Audio deskription für den <strong>Film</strong> »Imagine« von<br />

Andrzej Jakimowski unterstützen zu können und einen<br />

Beitrag zur Inklusion zu leisten.<br />

www.audio2.at<br />

Location Partner, Partyline 169


Team<br />

Team<br />

Kernteam: Julia Bernhard (Gästemanagement), Kathrin Braun (Event Management), Lorena Ciutacu (Internationale Kontakte),<br />

Andra Coros (Website und Jurybetreuung), Gloria Dimmel (Übersetzungen DE/EN), Paul Gatternig/Hermes Treuhand<br />

Steuerberatungs GmbH (Steuerliche Angelegenheiten), Michał Tadeusz Golański (Grafikdesign), Nika Gričar (Koordination<br />

25-The Retrospective), Sigrid Gruber (Schulkino), Lisa Holder (Helping Hands), Alexandra Kollwig/heartworkers<br />

advertisement (Art Director), Łukasz Kukla/LMK Transporte (Transport), Katharina Mahel (Medien- und Marketingkooperationen,<br />

Bildredaktion), Denis Mujović (<strong>Festival</strong> Production), Monika Müllner/heartworkers advertisement (Art Director),<br />

Katayun Nadjafkhani (<strong>Festival</strong> Production und Traffic), Daniela Nemetz/heartworkers advertisement (Art Director), Gabi<br />

Pachler (Schulkino), Tobias Perschon/Bitconnect EDV/IT Dienstleistungen & Handel (Betreuung und Wartung der Webseite),<br />

Isabella Purkart (Pressetermine und Akkreditierung), Alice Rabl/All Languages Alice Rabl GmbH (Übersetzungen DE/<br />

EN), Leonhard Reis/RA Dr. Leonhard Reis (Juristische Angelegenheiten), Isabel Schmidt (Datenbank), Wolfgang P. Schwelle<br />

(<strong>Festival</strong>direktor), Tobias Spöri (Schulkino), Ismar Šećerbegović (Head of Translations DE/EN/B/K/S), Katarzyna Wojciechowska<br />

(Gästelisten und Einladungen), Patrick Zwerger (Redaktion und Master Classes), Magdalena Żelasko (<strong>Festival</strong>direktorin<br />

und Geschäftsführerin) Fotografen und Fotografinnen: Melanie Asböck, Martin Dudek, Susanne Einzenberger, Thomas<br />

Feest, Alex Halada, Niko Havranek, Matthias Heschl, Jakub Kavin, Stefan Klemenjak , Robert Marcus Klump, Paulina Lewandowska,<br />

Vytas Neviera, Anastasia Osipova, Magdalena Possert, Maja Radosavljevic, Johanna Rauch, Stanisław Żelasko<br />

Moderatoren und Moderatorinnen: Eser Akbaba, Alena Baich, Agnes Bukowiecka, Meri Disoski, Mercedes Echerer, Alexandra<br />

Förderl-Schmid, Marcus Harris, Christian Peter Hauser, Agnes Jodkowski, Jakub Kavin, Claudia Kottal, Kristina Nadj, Liliana<br />

Nelska, Todor Ovtcharov, Tomasz Raczek, Jackie Rehak, Lena Reichmuth, Lisa Schrammel, Daniela Schwarz, Susanne Sommerer,<br />

Rada Šešić, Mirjam Unger, Iva Vucicevic, Geraldine Zenz OKTO & LET’S <strong>CEE</strong>-TV: Zenja Halilbasic, Martin Krammer, Anja<br />

Malenšek, Mathias Mayrhofer, Theresa Noll, Ramona Salzgeber, Barbara Sirucek, Stephanie Weislein, Michael Zankl, Iris Zens<br />

REDEN IST SILBER, SCHWEIGEN IST GOLD.


Impressum<br />

Imprint<br />

Herausgeber/Publisher LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>Festival</strong>direktorin und Geschäftsführerin/<strong>Festival</strong><br />

Director and Managing Director Magdalena Żelasko <strong>Festival</strong>direktor<br />

und Chefredakteur/<strong>Festival</strong> Director and Editor in Chief Wolfgang P.<br />

Schwelle Chefredakteur und Chef vom Dienst/Editor in Chief and Managing<br />

Editor Patrick Zwerger Art Direktion und DTP/Art Direction and DTP: Alexandra<br />

Kollwig, Monika Müllner, Daniela Nemetz Redaktion/Editorial Stuff Sigrid Gruber,<br />

Senad Halilbasic, Rainer Kienböck, Tomasz Raczek, Arman T. Riahi, Arash T. Riahi, Rada<br />

Šešić Bildredakteurin/Photo Editor Katharina Mahel Redaktionelle Mitarbeit/<br />

Editorial Contribution Maga Berlinski, Daniel Brandlechner, Kathrin Braun, Emma Eminenz,<br />

Liza Enzinger, Jasmin Falk, Iris Fraueneder, Patrick Holzapfel, Dewi Kostial, Martin<br />

Krammer, Linda Pfeifenberger, Maja Radosavljevic, Stefanie Schlögl, Daniela Schwarz,<br />

Tobias Spöri, Ulrike Wirth Leitung Übersetzungen/Head of Translations Ismar Šećerbegović<br />

Übersetzungen/Translations Gloria Dimmel, Eva Ipsmiller, Raffaela Löwer,<br />

Jennifer Petkovic, Alice Rabl, Andrea Ungerer, Andrea Wolzt Lektorat/Proofreading<br />

Meri Disoski, Alina Hollenthoner, Isabel Schmidt, Ewa Ziembicka Druck/Printing Tiskárna<br />

Helbich, a.s., Valchařská 36, 614 00 Brünn/Brno. Verkaufspreis/Price EUR 5,-<br />

© <strong>2014</strong> Alle Rechte vorbehalten/All rights reserved.<br />

Der Inhalt dieses <strong>Katalog</strong>s basiert auf dem Wissensstand vom 23. September<br />

<strong>2014</strong>. Informationen, die nach diesem Termin eingetroffen<br />

sind, konnten nicht mehr berücksichtigt werden.<br />

The content of this catalogue is based on the information available<br />

by September 23rd <strong>2014</strong>. Information received after this date could<br />

not be taken into consideration.<br />

Alle Fotos, die in diesem <strong>Katalog</strong> besprochene <strong>Film</strong>e betreffen, wurden<br />

uns von den entsprechenden <strong>Film</strong>produktions- oder <strong>Film</strong>verleihfirmen<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

be yourself!<br />

All photos concerning the films described in this catalogue have been<br />

provided by respective film production or film sales companies.<br />

Das <strong>Festival</strong> Team konnte in einzelnen Fällen die Inhaber der abgebildeten<br />

Fotos nicht eindeutig klären. Wir ersuchen dies zu entschuldigen<br />

und eventuelle Ansprüche dem <strong>Festival</strong> mitzuteilen.<br />

In certain cases, the festival team was not able to ascertain the copyright<br />

holders to some photos reproduced here. We hope for your<br />

understanding and ask you to please notify the <strong>Festival</strong> about any<br />

existing claims.<br />

Verein LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong>festival/LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong>festival Association<br />

Mommsengasse 6/17, 1040 Wien/Vienna<br />

info@letsceefilmfestival.com<br />

www.letsceefilmfestival.com<br />

172 Impressum<br />

Wien & Umgebung 98.3 FM,<br />

stream www.superfly.fm,<br />

Grußwort Christof Papousek 173<br />

App, UPC Telekabel 866


EINSAM<br />

GEMEINSAM MEHR.<br />

WWW.ROTESKREUZ.AT/GETSOCIAL<br />

#GETSOCIAL<br />

Held sein ein Leben lang:<br />

Mit nur € 1 pro Tag!<br />

www.kinderbrauchen.at/helden<br />

Spendennummer: 0512 580 222<br />

Grußwort Christof Papousek 175<br />

SOS-Kinderdorf bedankt sich beim Verlag für die kostenlose Anzeige!


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