Katalog LET'S CEE Film Festival 2014
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FILM<br />
FESTIVAL<br />
2.–11. OKT. <strong>2014</strong> IN WIEN<br />
www.letsceefilmfestival.com
WWW.CINEPLEXX.AT<br />
OHNE<br />
CINEPLEXX<br />
Editorial<br />
Magdalena Żelasko & Wolfgang P. Schwelle<br />
<strong>Festival</strong>direktoren<br />
<strong>Festival</strong> Directors<br />
FOTOS: ROBERT MARCUS KLUMP<br />
WÄRE<br />
MISS PIGGY<br />
Inserat<br />
Cineplexx<br />
NUR EINE SAU.<br />
ÖSTERREICHS GANZ GROSSES KINO.<br />
19 MAL IN ÖSTERREICH.<br />
Es ist so weit: Von 2. bis 11. Oktober <strong>2014</strong> bringt das LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> auch heuer wieder<br />
jede Menge legendäre Arthouse-Klassiker und brandaktuelle <strong>Festival</strong>-Hits, ideenreiche Kurzfilme<br />
und ausgezeichnete Dokumentarfilme, packende Dramen und ergreifende Love-Stories,<br />
spannende Thriller und schräge Komödien nach Wien. Insgesamt werden über 90 hervorragende<br />
Produktionen aus Zentral- und Osteuropa im Urania Kino, im Actor’s Studio, im<br />
Village Cinema und in anderen Spielstätten gezeigt. Präsentiert werden diese in Originalsprache<br />
mit deutschen oder englischen Untertiteln, die meisten davon als Österreich-Premiere.<br />
Abseits der Leinwand bietet LET’S <strong>CEE</strong> Cineasten und Kinofreunden übrigens ein breites Angebot,<br />
das von hochkarätigen Master Classes über Konzerte mit <strong>Film</strong>musik bis hin zu Branchentalks<br />
reicht. Apropos: Nach den meisten Vorführungen gibt es ein moderiertes Gespräch<br />
mit einer Person, die maßgeblich an der Entstehung des jeweiligen <strong>Film</strong>es mitgewirkt hat.<br />
Eine ganze Reihe von Branchengrößen wie István Szabó, Branko Lustig, Aida Begić, Cristi Puiu<br />
oder Milcho Manchevski werden dem Publikum hier Rede und Antwort stehen. Dass wir es<br />
zum dritten Mal geschafft haben, unser <strong>Film</strong>festival zu veranstalten, verdanken wir einmal<br />
mehr einer Reihe von aufgeschlossenen Partnern, allen voran Cineplexx International, sowie<br />
natürlich und in allererster Linie unserem Team. Ohne die ehrenamtliche und großartige Mithilfe<br />
von vielen, oft sehr jungen und sehr gut ausgebildeten Leuten (einige wenige sind jetzt<br />
sogar schon das dritte Jahr mit dabei, die meisten davon sind übrigens Frauen) wäre eine<br />
Initiative, wie die unsere, nicht umzusetzen. Die Namen all jener, die heuer mitgeholfen haben,<br />
finden Sie in diesem <strong>Katalog</strong>. An dieser Stelle: Vielen, vielen Dank! Was uns gar nicht freut:<br />
Die Kulturabteilung der Stadt Wien unterstützt uns zwar erstmalig, aber leider nur mit einem<br />
mehr oder weniger symbolischen Betrag. Vom auf staatlicher Ebene zuständigen Bundeskanzleramt<br />
für Kunst und Kultur werden wir überhaupt nicht gefördert. Von dort erhielten wir<br />
lediglich Absagebriefe. Dass sich die Zusammensetzung der österreichischen Bevölkerung in<br />
den letzten Jahrzehnten massiv verändert hat und damit auch die kulturellen Bedürfnisse andere<br />
geworden sind, scheint man da wie dort zu verschlafen. Wobei sich die Politik nicht nur<br />
hierzulande gerne Blößen gibt: Von Russland und der Türkei, den zwei größten Ländern im<br />
<strong>CEE</strong>-Raum, werden wir von ebenfalls nicht unterstützt. Offensichtlich werden Produktionen<br />
über verfolgte Oppositionelle und benachteiligte Minderheiten von den dortigen Machthabern<br />
eben nicht gerne gesehen. Unseren Kurs werden wir deswegen aber trotzdem nicht<br />
ändern und die Vorfreude auf eine schöne <strong>Festival</strong>zeit lassen wir uns davon auch nicht verderben.<br />
In diesem Sinne: LET’S <strong>CEE</strong> you soon und viel Vergnügen!<br />
The time has come: From October 2nd to October 3rd, <strong>2014</strong>, the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />
will once more bring lots of legendary art-house classics and current festival hits,<br />
inspired short films and excellent documentaries, absorbing dramas and gripping love<br />
stories, exciting thrillers and hilarious comedies to Vienna. A total of over ninety productions<br />
from Central and Estern Europe will be shown in the Urania Kino, the Actors Studio,<br />
the Village Cinema and other theatres. They will be presented in their respective original<br />
languages with German or English subtitles, most of them as Austrian premieres. LET’S<br />
<strong>CEE</strong> will offer all cineasts and friends of cinema a wide array of off-screen activities, from<br />
top-class Master Classes to concerts featuring film scores and talks with industry professionals.<br />
Speaking of which: Most screenings will be followed by a moderated discussion<br />
with a person who has been involved in the making of the respective film. A number of<br />
industry greats will be available for questions from the audience, including István Szabó,<br />
Branko Lustig, Aida Begić, Cristi Puiu, or Milcho Manchevski. We owe the fact that we managed<br />
to arrange the third iteration of our <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, once more, to our forthcoming<br />
and open-minded partners - first and foremost Cineplexx International, and of course<br />
our very own team. Without the voluntary and extraordinary help of our many, often<br />
young and very well trained staff (some of whom are with us for the third year running,<br />
and most of them are women), an initiative like ours would be impossible to set in motion.<br />
You can find a list of all those who have put in a tremendous amount of effort to<br />
help us this year in this catalogue. We would like to use this opportunity to say: Thank<br />
you all so very much! However, there is not only reason for joy: While the city of Vienna<br />
does support us for the very first time this year, it does so with an amount that can only<br />
be called symbolic. The Federal Chancellary for the Arts and Culture provided no support<br />
at all. We received only rejection letters. It seems to have escaped the attention of those<br />
responsible that the composition of the Austrian population has changed radically in<br />
the past decades - and so have the cultural needs. But it is not only the national politics<br />
that show flaws: Neither Russia nor Turkey, the two larges countries in the <strong>CEE</strong> regions,<br />
were willing to support us. It seems that productions dealing with the opposition and<br />
discriminated minorities do not meet the taste of the ruling powers. But we will stay our<br />
course despite all this adversity and we will not allow it to ruin our beautiful festival. In<br />
this spirit: LET’S <strong>CEE</strong> you soon and enjoy yourself!<br />
2 Grußwort Christof Papousek Editorial 3
Grussworte<br />
Best Wishes<br />
Christof Papousek<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der CINEPLEXX International GmbH<br />
Managing Partner of the CINEPLEXX International GmbH<br />
FOTO: CONSTANTIN FILM<br />
Hier entsteht das Vertrauen<br />
in eine Bank, die in<br />
Österreich verwurzelt und<br />
weltweit verzweigt ist.<br />
Und das ist die Kombination, die MEINE BUSINESS-BANK ausmacht.<br />
Die Raiffeisen Bank International ist nicht nur Österreichs ”<br />
internationalste“ Bank<br />
mit einem der größten Bankennetzwerke in Zentral- und Osteuropa. Sie steht auch<br />
für Kundennähe, ausgezeichnetes Produktwissen und zukunftssichernde Innovationskraft.<br />
Durch die Einbettung in die größte Bankengruppe des Landes bietet sie<br />
ihren Kunden zusätzliche Stabilität und Sicherheit. www.rbinternational.com<br />
Das LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> findet heuer bereits zum dritten Mal in Folge in Wien statt.<br />
Zehn Tage lang wird Kinoliebhabern und Cineasten ein vielfältiges <strong>Film</strong>programm mit<br />
hochwertigen Produktionen aus Zentral- und Osteuropa geboten. Das <strong>Festival</strong> bietet den<br />
Besuchern eine hervorragende Möglichkeit, hochkarätige <strong>Film</strong>produktionen aus unseren<br />
östlichen und südöstlichen Nachbarländern kennenzulernen. Zu sehen sind zahlreiche<br />
Originalfassungen mit deutschen und englischen Untertiteln. Die sorgsam ausgewählten<br />
Meisterwerke aus der <strong>CEE</strong>-Region sind in den drei Kinos Urania, Actor's Studio und im Village<br />
Cinema Wien Mitte zu sehen. Neben aktuellen Produktionen, Klassikern, Arthouseund<br />
Autorenfilmen werden auch beliebte Kassenschlager gezeigt. Wien als multikulturelle<br />
Metropole im Herzen Europas ist der ideale Schauplatz für ein derartiges <strong>Festival</strong>. Die enge<br />
historische, kulturelle und wirtschaftliche Verbundenheit der Stadt mit den <strong>CEE</strong>-Ländern ist<br />
der beste Beweis dafür. Es ist uns von Cineplexx International und Constantin-<strong>Film</strong> eine große<br />
Freude als Presenting Partner des LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s mit an Board zu sein. Als führender<br />
Kinobetreiber in zahlreichen <strong>CEE</strong>-Ländern sind wir mit der Wirtschaft, der Kultur und<br />
den Menschen der gesamten Region eng verbunden. Es ist uns darüber hinaus ein Anliegen,<br />
den völkerverbindenden Charakter dieses <strong>Festival</strong>s zu unterstützen und den Österreicherinnen<br />
und Österreichern sowie den Migrantinnen und Migranten aus der Region die<br />
herausragende <strong>Film</strong>kunst unserer Nachbarn näher zu bringen. Ganz besonders freut es uns,<br />
dass wir heuer den zweifachen Oscar-Gewinner Branko Lustig in Wien begrüßen dürfen.<br />
Wir wünschen allen Gästen ein interessantes und spannendes LET´S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong>!<br />
This year’s LET´S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> will be the third consecutive iteration already, again<br />
taking place in Vienna. Over a period of ten days, it will offer cineasts a rich programme<br />
of high-level film productions from Central and Eastern Europe. The programme<br />
features several original versions with German and English subtitles. The carefully selected<br />
masterpieces from the <strong>CEE</strong> regions will be screened in the Urania, Actors Studio<br />
and Village Cinema Wien Mitte theatres. Apart from current productions, classics, art<br />
house and authors’ films, the selection will also feature popular box office hits. Being<br />
a multicultural metropolis in the very heart of Europe, Vienna is the ideal stage for a<br />
festival of this kind. The city’s historical, cultural and economic connections to the <strong>CEE</strong><br />
countries serve as the best proof for that. We at Cineplexx International and Constantin-<strong>Film</strong><br />
are very glad to serve as presenting partners of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.<br />
As the leading film theatre operator in many <strong>CEE</strong> countries, we are closely tied to the<br />
economy, culture, and the people of these regions. In addition to that, one of our core<br />
motivations is to support the positive way in which this <strong>Festival</strong> seeks to create bridges<br />
between nations, and also to introduce the audience, be they Austrians or migrants,<br />
to the distinguished cinematic art of our neighbours. We are especially glad and honoured<br />
to welcome two-time Academy Award winner Branko Lustig to Vienna this<br />
year. We wish all the guests an interesting and exciting LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong>!<br />
4 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 5
Sebastian Kurz<br />
Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres<br />
Federal Minister for Europe, Integration and Foreign Affairs<br />
FOTO: Felicitas matern<br />
ERFOLGS-<br />
GESCHICHTEN<br />
aus erster Hand!<br />
Vorurteile<br />
abbauen.<br />
Motivation<br />
schaffen.<br />
Menschen mit Migrationshintergrund, Organisationen,<br />
Schulen und Betriebe, die zeigen, wie’s geht – sie alle bilden<br />
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH. Mehr als 300 Integrationsbotschafter<br />
stehen für erfolgreiche Integration durch Leistung. Jeder<br />
von ihnen hat es geschafft. Wie? Das erzählen sie bei<br />
(Schul-)Besuchen im ganzen Land.<br />
„ZUSAMMEN:ÖSTERREICH“<br />
AN DEINER SCHULE<br />
„ZUSAMMEN:ÖSTERREICH“<br />
IN DEINEM VEREIN<br />
„ZUSAMMEN:ÖSTERREICH“<br />
IN DEINEM BETRIEB<br />
Zu der bewährten Organisation und dem erwartbaren Erfolg des LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s<br />
möchte ich Ihnen herzlich gratulieren. Ihr – von der kulturpolitischen Sektion des<br />
BMEIA gefördertes - Projekt bringt eine Vielzahl von Menschen zusammen und begeistert<br />
durch <strong>Film</strong>e, die Wertvorstellungen vermitteln und für ein friedliches Miteinander,<br />
jenseits von Vorurteilen und Intoleranz, bedeutend sind. Mit Ihrem Engagement tragen<br />
Sie maßgeblich dazu bei, dass Diversität in der europäischen Gesellschaft nicht nur akzeptiert,<br />
sondern auch geschätzt wird. Mehrsprachigkeit ist gelebte Realität und ein wichtiger<br />
Bestandteil der europäischen Kulturvielfalt. Auch das wird in Ihrem Projekt deutlich.<br />
Kunst ist ein kostbares Gut, das Kulturen verbindet und uns Menschen hilft, einander zu<br />
verstehen, einander zu tolerieren und einander zu bereichern. Somit ist sie ein Schlüssel<br />
zur Integration und ein Wegbereiter für Toleranz und Sensibilität. Kunst ist für eine vorurteilsfreie<br />
Gesellschaft von größter Bedeutung. Dies zeigt sich in der Institution des LET’S<br />
<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s auch dieses Jahr, das mit einem breiten <strong>Film</strong>aufgebot aus Mittel- und<br />
Osteuropa eine große Anzahl von Menschen erreicht, zum Nachdenken anregt und zum<br />
Austausch einlädt. Ein gemeinsames Interesse verbindet hier die Kulturen, nämlich das des<br />
ganzheitlichen Dialogs und der Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene.<br />
Mithilfe Ihres Projekts wird dieser interkulturelle Dialog unterstützt und erfreulich gestärkt.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute und weiterhin viel Erfolg für die Zukunft.<br />
I would like to express my heartfelt congratulations on the well-proven organisation and<br />
the, albeit expectable, success of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>. Your project - also sponsored<br />
by the cultural politics section of the Federal Ministry for Europe, Integration and Foreign<br />
Affairs - brings a large number of people together and inspires with a great selection of<br />
films that transport values and are essential for a peaceful co-existence, far from prejudice<br />
and intolerance. Your work and commitment are a significant contribution to diversity<br />
becoming not only accepted, but appreciated in European society. Multilingualism is an<br />
integral part of our living reality and a key component of Europe’s cultural diversity. This<br />
is also evident in your project. Art is a precious good that connects cultures and helps<br />
people better understand, tolerate and mutually enrich one another. This makes art a key<br />
to integration and a guiding light towards tolerance and mutual understanding. Art is of<br />
immeasurable importance to a society that is free of prejudice. This is shown again this<br />
year in the institution of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, which reaches a large number of people<br />
with its selection of films from Central and Eastern Europe, providing food for thought<br />
and giving opportunities for discourse. A mutual interest connects these different cultures,<br />
one for dialogue and cooperation on a national and international level. Your project<br />
helps support international dialogue and influences it in a very positive and delightful<br />
way. With this in mind, I wish you the very best and continued success for the future!<br />
www.zusammen-oesterreich.at<br />
www.facebook.com/zusammenoesterreich<br />
Grußwort BM Sebastian Kurz 7
<strong>Film</strong> ab für pünktlichen Versand.<br />
Sie freuen sich auf großes Kino aus Zentral- und Osteuropa. GLS sorgt dafür, dass alle <strong>Film</strong>e<br />
beim LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> in Wien ankommen. Pünktlich und sicher.<br />
Das bewegte Bild, der <strong>Film</strong>, ist auch seit weit mehr als hundert Jahren<br />
faszinierender und unverzichtbarer Teil unseres Kulturlebens.<br />
Dabei werden Inhalte vermittelt, die nicht nur unterhalten, sondern<br />
auch den Blick auf andere Länder und Kulturen ermöglichen.<br />
Wien hat durch seine Geschichte einen engen wirtschaftlichen und<br />
kulturhistorischen Bezug zu den Ländern Zentral- und Osteuropas,<br />
eine Brückenfunktion nimmt unsere Stadt hier noch heute ein.<br />
Beim dritten <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, das eine Auswahl der besten<br />
<strong>Film</strong>e aus Zentral- und Osteuropa zeigt, steht dieser interkulturelle<br />
Dialog im Fokus der Veranstaltungen. Ich wünsche den Veranstalterinnen<br />
und Veranstaltern viel Erfolg und allen Besucherinnen und<br />
Besuchern schöne cineastische Erlebnisse.<br />
For more than a century, moving pictures or “movies” have been<br />
a fascinating and essential facet of our cultural life. Beyond mere<br />
entertainment, they open up windows to other countries and<br />
cultures. Due to its historical background, Vienna is closely interrelated<br />
with the countries of Central and Eastern Europe in terms<br />
of economic activity and cultural heritage. It is still known as a<br />
bridgehead to the <strong>CEE</strong>. Intercultural dialogue is also a clear focus<br />
of the third <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, which shows a selection of<br />
top films from Central and Eastern Europe. I wish the organisers<br />
the best of success for the festival, and plenty of great movie moments<br />
for the audience.<br />
Dr. Michael Häupl<br />
Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien<br />
Mayor and Governor of Vienna<br />
FOTO: Constantin film<br />
Grußwort Bürgermeister Michael Häupl 9
Official <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Wine<br />
inhaltsverzeichnis<br />
Table of contents<br />
Editorial<br />
Editorial<br />
Seite 03<br />
Rahmenprogramm<br />
Fringe Events<br />
Seite 36<br />
Vielversprechende Debütfilme<br />
Promising Debuts<br />
Seite 130<br />
www.Liliac.com<br />
Grußwort Christof Papousek<br />
Best Wishes Christof Papousek<br />
Grußwort Sebastian Kurz<br />
Best Wishes Sebastian Kurz<br />
Seite 05<br />
Seite 07<br />
Eröffnungsfilm White God<br />
Opening <strong>Film</strong> White God<br />
Abschlussfilm Redirected<br />
Closing <strong>Film</strong> Redirected<br />
Seite 39<br />
Seite 41<br />
Polnisches Wochenende<br />
Polish Weekend<br />
Junge Generation<br />
Young Generation<br />
Seite 134<br />
Seite 138<br />
Grußwort Michael Häupl<br />
Best Wishes Michael Häupl<br />
Seite 09<br />
István Szabó<br />
István Szabó<br />
Seite 42<br />
Schulkino/Educational Morning<br />
School Cinema/Educational Morning<br />
Seite 140<br />
Inhalt<br />
Content<br />
Seite 11<br />
<strong>Festival</strong>s zu Gast<br />
Visiting <strong>Festival</strong>s<br />
Seite 45<br />
Integrationskino<br />
Integration Cinema<br />
Seite 143<br />
Sponsoren, Förderer & Partner<br />
Sponsors, Supporters & Partners<br />
Seite 16<br />
Spielfilm-Wettbewerb<br />
Feature <strong>Film</strong> Competition<br />
Seite 51<br />
Kurzfilme außer Konkurrenz<br />
Shorts Out of Competition<br />
Seite 144<br />
Kuratoren<br />
Curators<br />
Seite 19<br />
Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Documentary Competition<br />
Seite 69<br />
Master Classes<br />
Master Classes<br />
Seite 153<br />
Juroren<br />
Jury<br />
Seite 22<br />
Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Short <strong>Film</strong> Competition<br />
Seite 89<br />
<strong>Film</strong> & Musik<br />
<strong>Film</strong> & Music<br />
Seite 158<br />
Zu Gast bei <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong><br />
Guests of <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong><br />
Seite 24<br />
Antikriegsfilm-Klassiker<br />
Anti War Movie-Classics<br />
Seite 95<br />
<strong>Film</strong> & Talk<br />
<strong>Film</strong> & Talk<br />
Seite 162<br />
<strong>Festival</strong>kinos<br />
<strong>Festival</strong> cinemas<br />
Seite 29<br />
25-The Retrospective<br />
25-The Retrospective<br />
Seite 105<br />
Location-Partner, Partyline<br />
Location-Partner, Partyline<br />
Seite 165<br />
Preise<br />
Awards<br />
Seite 32<br />
Turbulenzen des Kommunismus<br />
Tubulences of Communism<br />
Seite 121<br />
Team<br />
Team<br />
Seite 170<br />
Das Programm im Überblick<br />
Programme Overview<br />
Seite 34<br />
Wo die Liebe hinfällt<br />
Love is a funny thing<br />
Seite 125<br />
Impressum<br />
Imprint<br />
Seite 172<br />
Inhaltsverzeichnis 11
Und wieder<br />
danke. danke sehr.<br />
Thank you. Thank you very much.<br />
Die VDFS verteilt die aus Kabel- und Leerkassettenvergütung sowie weiteren urheberrechtlichen<br />
Ansprüchen anfallenden Tantiemen an <strong>Film</strong>schaffende aus den Bereichen Regie, Kamera, Schnitt,<br />
<strong>Film</strong>architektur, Kostümbild und Schauspiel.<br />
Sie sorgt durch Gegenseitigkeitsverträge mit ausländischen Schwestergesellschaften für Tantiemen aus dem Ausland.<br />
Die VDFS nimmt auch soziale und kulturelle Aufgaben wahr und setzt sich für ein modernes (<strong>Film</strong>) Urheberrecht ein.<br />
Als Direktoren des LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s bedanken wir uns bei all jenen Personen (und<br />
damit auch bei jenen Organisationen, für die eben diese im Falle des Falles stehen), ohne<br />
die wir dieses <strong>Festival</strong> nicht veranstalten hätten können. Wir danken allen und jedem ganz<br />
explizit und ganz besonders. Wer nicht dabei war, kann sich wohl nur schwer vorstellen, was<br />
einige von den Genannten auch heuer wieder für das <strong>Festival</strong> geleistet haben. Allen in der<br />
Folge angeführten Namen gebührt daher unser großer und respektive sogar unser größter<br />
Dank. Und zwar ohne jegliche Reihung abseits einer alphabetischen. Und im Wissen, dass<br />
die Liste nicht ganz gerecht ist, denn: Manche haben nur sehr wenig, aber doch etwas zum<br />
Gelingen des LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s beigetragen, und manche sehr, sehr viel. Hier exakt<br />
abzuwägen, ist freilich ein Ding der Unmöglichkeit. Bei unseren Sponsoren und Partnerunternehmen<br />
haben wir versucht, alles, was wir an Unterstützung gekriegt haben, so gut es<br />
ging oder sogar darüber hinaus mit Gegenleistungen abzugelten. Bei unseren MitarbeiterInnen<br />
ging das natürlich nicht. Einfach weil uns dazu nach wie vor die Mittel fehlen. Was wir<br />
ihnen geben konnten, war die Gelegenheit, Teil eines fantastischen Projekts zu werden und<br />
das Wissen, dass es ohne sie dieses <strong>Festival</strong> nie gegeben hätte. Und da fast alle von denen,<br />
die wir hier erwähnen, dazu beigetragen haben, dass die Arbeit rund um das <strong>Festival</strong> keine<br />
Qual, sondern in allererster Linie eine große, oft anstrengende, aber sehr sinnvolle Herausforderung<br />
geworden ist, bedanken wir uns gleich doppelt. Danke, und nochmals danke.<br />
Sollten wir jemanden, trotz größter Sorgfalt, vergessen haben zu erwähnen, gilt dem- oder<br />
derjenigen nicht nur ebenfalls unser Dank, sondern natürlich auch jetzt und hier gleich<br />
eine Entschuldigung: Sorry, das tut uns leid. Und wir versprechen jetzt schon: Wir werden<br />
das nachholen und jeden der vergessenen Namen im nächsten <strong>Katalog</strong> erwähnen.<br />
As the directors of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, we wish to thank all those people (and<br />
also the organisations they represent) without whose help this festival would never have<br />
been possible. We thank each and every one individually. People who were not involved<br />
cannot possibly imagine just what some of these people did for this festival again<br />
this year. To all those mentioned below we owe our gratitude and greatest thanks, in<br />
no other order but the alphabetical. And we know that the list still does not do full<br />
justice to all: Some made small but important contributions to the success of the LET’S<br />
<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, while others did so very, very much. All the work was immeasurably<br />
valuable and thus it is absolutely impossible to weigh the individual contributions.<br />
We did our best to return all the support of our sponsors and partners adequately or<br />
even more than that by providing services in return. That is of course something that<br />
we could not do for our personnel, simply because we still lack the financial means<br />
to do so. What we could provide them with was the experience of having worked on<br />
a fantastic project and the certainty that this festival would never have been possible<br />
without them. And because almost all of those listed here have contributed a lot<br />
to making the work on this festival a great, often tiring, but very rewarding challenge<br />
rather than an ordeal, we want to thank them again. Thank you, thank you so very much.<br />
If, despite our greatest care, we forgot to mention somebody, we not only want to thank<br />
you, but also to apologise right here and now: We are really very sorry. And we promise<br />
right now: We will make up for that and mention each name we forgot this time around<br />
in next year’s catalogue.<br />
Magdalena Żelasko & Wolfgang P. Schwelle<br />
<strong>Festival</strong>direktoren<br />
<strong>Festival</strong> Directors<br />
VDFS GenmbH Bösendorferstraße 4/12, 1010 Wien t: 01/504 76 20 f: 01/504 79 71 office@vdfs.at www.vdfs.at<br />
Danksagung 13
Akademischer Lehrgang<br />
Videojournalismus<br />
Details siehe www.wifiwien.at/283494<br />
Lehrgangsdauer: 13.10.<strong>2014</strong> – 13.6.2015 (400 Lehreinheiten)<br />
Weiterbildung<br />
Adobe Lightroom<br />
Effizienter Workflow für anspruchsvolle Digitalfotografen/-innen<br />
Details siehe www.wifiwien.at/283164<br />
Kursdauer: 13. – 22.10.<strong>2014</strong> (16 Lehreinheiten)<br />
Weiterbildung<br />
3D-Modelling mit ZBrush<br />
Details siehe www.wifiwien.at/282184<br />
Kursdauer: 20. – 22.10.<strong>2014</strong> (24 Lehreinheiten)<br />
Weiterbildung<br />
Videoschnitt mit<br />
Adobe Premiere Pro<br />
Details siehe www.wifiwien.at/282064<br />
Kursdauer: 30.10. – 7.11.<strong>2014</strong> (32 Lehreinheiten)<br />
Weiterbildung<br />
Animationen und Effekte<br />
mit Adobe After Effects<br />
Details siehe www.wifiwien.at/282074<br />
Kursdauer: 14. – 22.11.<strong>2014</strong> (32 Lehreinheiten)<br />
Ausbildung zum<br />
Creative Video Designer<br />
Details siehe www.wifiwien.at/282234<br />
Lehrgangsdauer: 12.1. – 4.3.2015 (108 Lehreinheiten)<br />
Achleitner Carl, Adrian Stefan, Aioanei Natan, Akbaba Eser, Alam Tanzim, Albiez Nicole,<br />
Aleksandrova Katerina, Amel Milan, Andrasic Jelena, Angerer Matthias, Anghel Cristiana,<br />
Antic Aleksandra, Ardelean Sergiu, Asböck Melanie, Ayerbe Hoyos Sophia, Aykac Kerim,<br />
Babić Gaby, Baich Alena, Baumann Gunther, Bayirli Erkin, Beck Alfred Michael, Beck Amrei,<br />
Benedik Barbara, Berlinski Maga Natalia, Berndl Ruslana, Bernhard Julia, Bernhard Lea,<br />
Bielecka Magdalena, Bieńkowska Hanna, Bilevska Anna, Biron Georg, Blahut Stephan,<br />
Bohuslav Thomas, Brandlechner Daniel, Bräuhofer Manuel, Braun Kathrin, Bukowiecka<br />
Agnes, Bürgers Maret, Cieślik Marzena, Ciutacu Lorena, Cornisteanu Irina, Coros Andra,<br />
Czajkowski Wiktor, Crnko Gordana, Červinka Lubomír, Decourcey Melanie, Dedic Tajda,<br />
Demeter Iringó, Dibowski Nora, Dimmel Gloria, Disoski Meri, Djezić Selver, Dolezal<br />
Teresa, Dolezal Vit, D'Sa Shanti, Dudek Martin, Dudkiewicz Monika, Dybaś Boguslaw,<br />
Echerer Mercedes, Eder Fritz, Effenberger Philipp, Ehmann Christina, Eichtinger Martin,<br />
Einzenberger Susanne, Emminenz Emma, Engelmann Julia, Enzinger Liza, Eppensteiner<br />
Barbara, Falk Jasmin, Feest Thomas, Figl Christin, Fijałkowski Sławek, Filipova Zornitza,<br />
Fillips Bettina, Fink Tone, Fischnaller Lukas, Floigl Eva, Foremniak Krzysztof, Forstner Martina,<br />
Föderl-Schmid Alexandra, Franklin Anna, Fraueneder Iris, Fuchshuber Niklas, Furmaniewicz<br />
Iwona, Gabl Valerie, Gasimova Leyla, Gatternig Paul, Gerersdorfer Michael, Gily<br />
Bernhard, Glawogger Andrea, GLS-Kuriere, Golański Michał Tadeusz, Götz Alina, Greuling<br />
Matthias, Gričar Nika, Grill Daniela, Gruber Sigrid, Grubmüller Michaela, Gulshen Ersin,<br />
Hackl Sabine, Haderer Chris, Hadžić Muhamed, Halada Alex, Halilbasic Senad, Halilbasic<br />
Zenja, Handl Karl, Haselsteiner Bernhard, Harris Marcus, Hauser Christian Peter, Hauss<br />
Astrid, Havranek Niko, Heinrich Helen, Heller Andrea, Heschl Matthias, Hofferer Robert,<br />
Holder Lisa, Hollenthoner Alina, Holt Robert L. mit Familie, Holzapfel Patrick, Hoppala<br />
Kollektiv, Horvath Andreas, Hribar Lena, Hruby Sophie, Huber Stefan, Humer Barbara,<br />
Husagić Ahmed, Ince Rüya, Inou Simon, Iwanowska Halina, Izvolskaya Natasha, Janjić<br />
Dragomir, Jakubec Christian, Jarolimek Katharina, Jäger Christian, Jesenko Alexandra,<br />
Jodkowski Agnes, Jusińska Marta, Kaburek David, Kala Eve-Külli, Kapl Christina, Kastelic<br />
Michael, Kauk Anna, Kavin Jakub, Khakpour Toumaj, Kienböck Rainer, Klatev Stefan, Kleer<br />
Eva, Klemenjak Stefan, Klemm Kathrin, Klimkiewicz Michał, Klump Robert Marcus, Kofler<br />
Michael, Kogler Claudia, Kostić Miša, Kollwig Alexandra, Kopeć Teresa, Kostial Dewi,<br />
Kottal Claudia, Kowalczyk Agnieszka, Kowalska Monika, Kowaluk Katarzyna, Köhler Diana,<br />
Krammer Martin, Kranzelbinder Gabriele, Krausz Esther, Krischke Alina, Kukla Łukasz,<br />
Kukla Marcin, Kuliga Adela, Kurkjian Helen, Künster Martin, Lang Ilona, Langhammer<br />
Christian, Lastovkova Adela, Lederer Martina, Lehenbauer Daniela, Leichtfried Markus,<br />
Lewandowska Paulina, Lichtkoppler Elisabeth, Lindenberg Aap Clemens, Linek Magdalena,<br />
Lipka Radek, Lorkowski Artur, Löwer Raffaela, Lubej Markus, Ludvik Katharina, Lustig<br />
Branko, Maestrelli Dina, Mahel Katharina, Mair Thomas, Maierhofer Sabine, Malenšek<br />
Anja, Marszałkowska Magdalena, Marz Stefan, Matic Uschi, Mauser Caroline, Mayrhofer<br />
Mathias, Memić Nedad, Menasse Robert, Mikic Natasa, Miloradović Uroš, Mosser Peter,<br />
Mujović Denis, Muñoz Víctor M., Müller Johanna, Müller Werner, Müllner Monika, , Nadj<br />
Kristina, Nadjafkhani Katayun, Neichl Brigitte, Nelska Liliana, Nemeth Doris, Nemetz Daniela,<br />
Nenning Andrea, Neu Elisabeth, Neviera Vytas, Niftaliyev Elgün, Noll Theresa, Novak<br />
Ana, Ockermüller Kurt, Odorowicz Agnieszka, Ovtcharov Todor, Ortiz Tamara, Osipova<br />
Anastasia, Pachler Gabi, Paetzold Anne, Pakisch Eva, Palacz Jerzy, Palzer Michael, Paneva<br />
Teodorova Milena, Papousek Christof, Patscheider Markus, Pawlas Axel, Perschon Tobias,<br />
Peter Susanne, Petkovic Jennifer, Pfeifenberger Linda, Pfeiffer Matthias, Pilić Ivana,<br />
Piotrowski Wanda, Pitsch Andrea, Platzer Hannah, Poor Sheila, Popović Nataša, Possert<br />
Magdalena, Postel Dagmar, Pöder-Innerhofer Walter, Puktalović Siniša, Purivatra Mirsad,<br />
Purkart Isabella, Rabl Alice, Raczek Tomasz, Radda Chris, Radić Miron, Radosavljevic Maja,<br />
Ranacher Ruth, Rauch Johanna, Rathkolb Oliver, Raunjak Kurt, Redlhammer Georg, Rehak<br />
Jackie, Reichmuth Lena, Reif Bettina, Reis Leonhard, Renner Wolfgang, Resch Carina, Resetarits<br />
Daniela, Rheinfels Anna, Riahi T. Arash, Riahi T. Arman, Rille Johanna, Rinčić Luka,<br />
Roemer Françoise, Ropac Marlene, Rotar Petra, Ruppert Celia, Rusu Gabriela, Salzgeber<br />
Ramona, Sarkis Thomas, Schlögl Stefanie, Schmid Jennifer, Schmidt Isabel, Schöninger<br />
Christian, Schörgendorfer Doris, Schrammel Lisa, Schüller Cornelia, Schwarz Daniela,<br />
Semmler Barbara, Sidl Günther, Simek Daniela, Sirucek Barbara, Sladek Nikita, Sommerer<br />
Susanne, Song Eunyoung, Spöri Tobias, Spörl Axel, Steiner Sandra, Sticker Ajda, Stoilova<br />
Rumina, Struppe Ursula, Svetel Ana, Šećerbegović Ismar, Šešić Rada, Teichmann Roland,<br />
Teuschl Angelika, Thiele Eberhard, Thiele Christina, Todorovic Milena, Trušnovec Gorazd,<br />
Umuhire Eliane, Unger Mirjam, Ungerböck Andreas, Ungerer Andreas, Urosevic Marina,<br />
Vajda Katalin, Valent Alexandra, Van den Heuvel Renger, Varadin Dejana, Velskaya Nastya,<br />
Vismara Daniela, Vit Veronika, Vladusic Jana, Vosicky Lukas M., Vucicevic Iva, Weislein<br />
Stephanie, Werndl Kristina, Werner-Lobo Klaus, Wesely Peter, Wiedermann Sandra,<br />
Wiesinger Nikola, Więckowski Wojciech, Wilfer Marie-Christine, Wimmer Michael, Wimmer<br />
Theresa, Winter Jacqueline, Wirth Ulrike, Wojciechowska Katarzyna, Woller Ernst,<br />
Wondrak Manfred J., Wurmlinger Ernst, Yazdanpanah Ramin, Yilmaz Göksen, Zagarova<br />
Ekaterina, Zangl Adriana, Zankl Michael, Zelasko Stanisław, Zens Iris, Zenz Geraldine, Zieliński<br />
Filip, Ziembicka Ewa, Ziemlewska Anna, Zimmermann Angelika, Zwerger Patrick<br />
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kuratoren<br />
Curators<br />
Tomasz Raczek<br />
Kurator für den Spielfilm-Wettbewerb<br />
Curator of the feature film competition<br />
Tomasz Raczek, geboren 1957 in Warschau, ist einer der angesehensten <strong>Film</strong>kritiker Polens,<br />
Journalist und Verleger. Nach seinem Studium der Theaterwissenschaften an der Theater-Akademie<br />
in Warschau hat er einige Fernseh- und Radiosendungen initiiert und moderiert<br />
und Beiträge für mehrere Fachzeitschriften geschrieben. Tomasz Raczek war auch Herausgeber<br />
und Chefredakteur der polnischen Ausgabe des Playboy. Als Programmdirektor<br />
des Verlagshauses Gruner+Jahr Polska hat er unter anderem die Wochenzeitschrift Gala auf<br />
dem polnischen Pressemarkt etabliert. Er war literarischer Leiter von mehreren polnischen<br />
Theatern und stellvertretender Direktor des zweiten Programms des öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunks. Im Jahr 2009 gründete er zwei TV-Kanäle sowie ein digitales Radio mit <strong>Film</strong>musik,<br />
welche er bis 2011 leitete. 2002 folgte sein eigener Verlag Latarnik, den er bis heute führt.<br />
Tomasz Raczek, born in Warsaw in 1957, is one of the mostly respected film critics in<br />
Poland, journalist and publisher. After completing his drama studies at the Theater<br />
Academy in Warsaw, he has initiated and presented several television and radio broadcasts<br />
and has written articles for various professional journals. Tomasz Raczek was<br />
also the publisher and first editor of the Polish edition of Playboy. As program director<br />
of the publishing house Gruner+Jahr Polska he introduced, among others, the<br />
weekly magazine Gala to the Polish press market. He used to be the literary director<br />
of several Polish Theaters and deputy director of Poland’s second public-service<br />
television channel. In 2009 Tomasz Raczek founded two TV channels and a digital<br />
radio channel featuring film music, which he headed until January 2011. He<br />
is also the director of his own publishing house, Latarnik, which he founded in 2002.<br />
FOTO: Adam Harry Charuk<br />
Rada Šešić<br />
Kuratorin für den Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Curator of the documentary competition<br />
Rada Šešić, geboren 1957 in Bjelovar/Kroatien, studierte und arbeitete in Sarajevo bevor<br />
sie 1993 nach Utrecht übersiedelte. Sie ist <strong>Film</strong>emacherin, Kritikerin, Journalistin und<br />
<strong>Film</strong>dozentin und hat bereits bei mehreren internationalen <strong>Film</strong>festivals (International<br />
Documentary <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Amsterdam, International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Rotterdam, Sarajevo<br />
<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, Dok Leipzig und International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> of Kerala) als Kuratorin oder<br />
Jurymitglied mitgewirkt. Šešić lehrt seit vielen Jahren an der Universität von Amsterdam,<br />
ist Gastdozentin an der <strong>Film</strong>hochschule in Genf sowie an der Anadolu Universität<br />
in der Türkei und hat mehrere Workshops in Europa und Indien konzipiert und geleitet.<br />
Ihre Kurz- und Dokumentarfilme gewannen mehrere Auszeichnungen, wurden auf<br />
über 40 internationalen <strong>Film</strong>festivals präsentiert und im MoMA in New York archiviert.<br />
Rada Šešić, born 1957 in Bjelovar in Croatia, studied and worked in Sarajevo before<br />
moving to Utrecht in 1993. She is a filmmaker, a critic and film professor and has<br />
worked at several international film festivals (International Documentary <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />
Amsterdam, International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Rotterdam, Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, DOK Leipzig<br />
and International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> of Kerala in India) both as a curator and a jury member.<br />
Rada Šešić has been teaching at the University of Amsterdam for many years<br />
and is a visiting lecturer at the <strong>Film</strong> School in Geneva and at the Anadolu University<br />
in Turkey. She has also planned and held several workshops in Europe and India. Her<br />
short films and documentaries have won several awards and were presented at over<br />
40 international film festivals. Her films have been archived at the MoMA in New York.<br />
Kuratoren 19
FOTO: Jörg burger<br />
20 Kuratoren<br />
Arash T. Riahi<br />
Kurator für den Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Curator of the short film competition<br />
Arash T. Riahi, 1972 im Iran geboren, lebt seit 1982 in Österreich. Nach seiner Zeit als<br />
Student der <strong>Film</strong>- und Geisteswissenschaften an der Universität Wien war er freier Mitarbeiter<br />
des ORF, unter anderem bei den Sendungen nitebox und kunst-stücke. 1997<br />
gründete er gemeinsam mit Kollegen die <strong>Film</strong>- und Medienproduktionsfirma Golden<br />
Girls <strong>Film</strong>produktion. Riahis <strong>Film</strong>schaffen umfasst eine Reihe von Dokumentarfilmen,<br />
Werbespots, Musik-Videos, Kurz- und Experimentalfilmen, darunter auch die mehrfach<br />
international prämierte Familiengeschichte Exile Family Movie oder das Cross-Mediaprojekt<br />
Everyday Rebellion, das er mit seinem Bruder Arman realisierte. Sein<br />
erster Spielfilm Ein Augenblick Freiheit aus dem Jahr 2008 erhielt 31 internationale Auszeichnungen<br />
und war der österreichische Kandidat für den Auslands-Oscar 2010. Seit<br />
2010 arbeitet er auch als Dramaturg, unter anderem beim MEDIA Programm SOURCES 2.<br />
Arash T. Riahi, born 1972 in Iran, has been living in Austria since 1982. After graduating in<br />
film studies and humanities at the University of Vienna, he worked as a freelancer for the<br />
Austrian TV Channel ORF on television programmes such as nitebox and kunst-stücke. In<br />
1997, together with some of his colleagues, he founded the film and media production<br />
company Golden Girls <strong>Film</strong>produktion. His body of work comprises various award-winning<br />
documentaries, commercials, music videos, short and experimental films, including<br />
the internationally acclaimed and award-winning documentary Exile Family Movie, or<br />
the cross-media project Everyday Rebellion which he realised with his brother, Arman.<br />
His first feature film For a Moment, Freedom from the year 2008 received thirty-one international<br />
awards and was Austria’s candidate for the Best Foreign Language <strong>Film</strong> of<br />
The Year at the Academy Awards in 2010. He is also working as a dramatic advisor and<br />
has been a group leader at the MEDIA scriptwriting programme SOURCES 2 since 2010.<br />
Arman T. Riahi<br />
Kurator für den Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Curator of the short film competition<br />
Arman T. Riahi wurde 1981 im Iran geboren und ist in Wien aufgewachsen. Er studierte<br />
Medientechnik und arbeitete als Grafik- und Screendesigner in London. Seit 2005 ist er<br />
als Regisseur und Autor für verschiedene <strong>Film</strong>- und Fernsehproduktionen tätig. Unter anderem<br />
gestaltete er Sendungen für die Donnerstag Nacht im ORF. Zu seinen wichtigsten<br />
Arbeiten zählen die Dokumentarfilmreihe Momentum – What drives you (2008-2012), die<br />
fünfteilige TV-Dokumentation Africa Race (2013) und der Kinodokumentarfilm Schwarzkopf<br />
(2011), der als Eröffnungsfilm bei der 17. Ausgabe des Sarajevo <strong>Film</strong>festivals gezeigt<br />
wurde und den Publikumspreis bei der Diagonale gewonnen hat. Arman T. Riahis erster<br />
<strong>Film</strong> mit seinem Bruder Arash, das Cross-Media-Projekt Everyday Rebellion (<strong>2014</strong>), wurde<br />
bisher auf über 40 internationalen <strong>Festival</strong>s gezeigt und gewann mehrere Preise, wie<br />
beispielsweise den Publikumspreis beim CPH:DOX Copenhagen International Documentary<br />
<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, den Cinema for Peace Award <strong>2014</strong> oder den CIVIS Media Online Preis.<br />
Arman T. Riahi was born in Iran in 1981 and grew up in Vienna. He studied media technology<br />
in Vienna and worked as a graphic and screen designer in London. He has been<br />
working as a director and author for several film and TV productions such as the Donnerstag<br />
Nacht format on Austrian state television ORF since 2005. His most important<br />
works include the film series Momentum – What drives you (2008-2012), the five-part TV<br />
documentary Africa Race (2013), as well as the feature documentary Schwarzkopf (2011)<br />
which premiered as the opening film of the 17th Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> and won the<br />
Audience Award at the Diagonale film festival. Arman T. Riahi’s first film with his brother<br />
Arash, the feature documentary and cross-media project Everyday Rebellion (<strong>2014</strong>),<br />
was screened at over 40 international film festivals and won several awards like the<br />
CPH:DOX Politiken Audience Award at the Copenhagen International Documentary<br />
<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> 2013, the <strong>2014</strong> Cinema for Peace Award, or the CIVIS Online Media Prize.<br />
Fight against Piracy<br />
Exklusivität<br />
LET ΄S FIX<br />
COPYRIGHT !<br />
Festplattenabgabe<br />
Vertragsautonomie<br />
Auskunftspflichten<br />
Noch immer die Basis<br />
Urheberrecht Eigentumsrecht<br />
für unabhängige Produktion<br />
und kulturelle Diversität<br />
Persönlichkeitsrechte<br />
<strong>Film</strong>urheberrecht<br />
Die Interessenvertretung der <strong>Film</strong>- und Musikwirtschaft in Österreich ∙ www.filmandmusicaustria.at<br />
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M<br />
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<strong>Film</strong> and Music Austria
Gunther Baumann<br />
Spielfilm-Wettbewerb<br />
Feature film competition<br />
Anna Franklin<br />
Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Documentary competition<br />
Andreas Horvath<br />
Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Documentary competition<br />
Gabriele Kranzelbinder<br />
Spielfilm-Wettbewerb<br />
Feature film competition<br />
Clemens Aap Lindenberg<br />
Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Short film competition<br />
Robert Menasse<br />
Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Short film competition<br />
Kurt Ockermüller<br />
Spielfilm-Wettbewerb<br />
Feature film competition<br />
Jerzy Palacz<br />
Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Documentary competition<br />
Eliane Umuhire<br />
Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Short film competition<br />
Nastya Velskaya<br />
Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Short film competition<br />
Gunther Baumann ist Chefredakteur von<br />
<strong>Film</strong>Clicks. Er wurde 1952 in Köln geboren<br />
und übersiedelte mit 16 Jahren nach<br />
Wien. Unmittelbar nach der Matura begann<br />
er bei der Tageszeitung Die Presse<br />
als Journalist zu arbeiten. Mit 26 Jahren<br />
gründete er das österreichische Musikund<br />
HiFi-Magazin Vox. Später folgten<br />
viele Jahre als <strong>Film</strong>- und Kulturredakteur<br />
sowie als internationaler Reporter für<br />
den Kurier. 2006 wurde er <strong>Film</strong>chef bei<br />
der neuen Tageszeitung Österreich. 2013<br />
gründete er <strong>Film</strong>Clicks. Baumann hat zwei<br />
Bücher geschrieben und zudem mehrere<br />
Theaterstücke und Musicals übersetzt.<br />
Gunther Baumann is the editor in chief<br />
at <strong>Film</strong>Clicks. He was born in 1952 in Cologne<br />
and moved to vienna agh the age<br />
of sixteen. After graduating form high<br />
school, he started working as a journalist<br />
for Die Presse. At age twenty-six, he<br />
founded the Austrian music and HiFi<br />
magazine Vox, followed by many years<br />
of working as an editor on film and<br />
culture and as a reporter for the Kurier.<br />
In 2006 he took lead of the film department<br />
at the daily newspaper Österreich.<br />
He founded <strong>Film</strong>Clicks in 2013. Baumann<br />
also wrote two books and translated<br />
several theatre plays and musicals.<br />
Die Engländerin Anna Franklin ist zur Zeit<br />
Chefredakteurin von <strong>Film</strong> New Europe<br />
(www.filmneweurope.com), einer der größten<br />
europäischen Nachrichtenagenturen für<br />
die <strong>Film</strong>branche mit Sitz in Warschau. Franklin<br />
kann auf eine ebenso bunte wie erfolgreiche<br />
Laufbahn verweisen: So war sie etwa als<br />
Journalistin bei der BBC und Channel Four sowie<br />
bei The Times und The Guardian. Und so<br />
hat sie in London kommunale Kulturevents<br />
organisiert und unter anderem die Internationalen<br />
<strong>Film</strong>festspiele von Cannes, das Moskauer<br />
<strong>Film</strong>festival sowie das Denver <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />
beraten. Jahrelang hat sie zudem eine<br />
eigene TV-Produktionsfirma in Prag geleitet.<br />
English-born Anna Franklin is the current<br />
editor-in-chief at <strong>Film</strong> New Europe<br />
(www.filmneweurope.com), one of<br />
Europe’s larges news agencies on the<br />
film industry, based in Warsaw. Franklin<br />
looks back at a colourful and successful<br />
career: She worked as a journalist for<br />
the BBC and Channel Four, as well as The<br />
Times and The Guardian. In London, she<br />
organised local culture news and worked<br />
as an advisor for the Cannes <strong>Film</strong><br />
<strong>Festival</strong>, the Moscow International <strong>Film</strong><br />
<strong>Festival</strong> and the Denver <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.<br />
She has also led her own TV production<br />
company in Prague for several years.<br />
Andreas Horvath ist ein österreichischer<br />
Fotograf und <strong>Film</strong>emacher. Er wurde 1968<br />
in Salzburg geboren und studierte Fotografie<br />
in Wien sowie Multimedia Art in<br />
seiner Geburtsstadt. In den 1990er Jahren<br />
arbeitete er, der auch mehrere Bildbände<br />
veröffentlichte, vorwiegend als freischaffender<br />
Fotograf. Seit 1999 entstehen<br />
Dokumentarfilme, bei denen er allein für<br />
die Regie, die Kamera, den Schnitt und<br />
teilweise auch die Musik verantwortlich<br />
zeichnet. Für seine Arbeit erhielt er unterschiedliche<br />
Stipendien und Auszeichnungen,<br />
darunter erste Preise auf <strong>Festival</strong>s in<br />
Chicago, Saarbrücken oder Karlovy Vary.<br />
Andreas Horvath is an Austrian photographer<br />
and filmmaker. He was born in 1968<br />
in Salzburg and studied photography in<br />
Vienna and Multimedia Art in his home<br />
city. In the 1990s, when he also published<br />
several picture volumes, he worked<br />
predominantly as a freelance photographer.<br />
Since 1999 he has been making<br />
documentaries in which he alone is responsible<br />
for the directing, filming, editing<br />
and, partly, for the music as well.<br />
His work was sponsored by different<br />
scholarships and received acknowledgments<br />
such as first prices at film festivals<br />
in Chicago, Saarbrücken and Karlovy Vary.<br />
Gabriele Kranzelbinder kam 1968 in Klagenfurt<br />
zur Welt. Sie studierte Rechtswissenschaften<br />
in Wien, Paris und Rom. Ab 1994<br />
organisierte sie <strong>Film</strong>-, Theater- und Kunstprojekte<br />
und arbeitete im <strong>Film</strong>verleih sowie<br />
bei diversen <strong>Film</strong>produktionen in Österreich<br />
und Italien. Danach machte sie sich als<br />
unabhängige Produzentin mehrerer Kurzfilme<br />
sowie als Entwicklerin von Spiel- und<br />
Dokumentarfilmstoffen einen Namen. Seit<br />
2001 wurden unter ihrer Ägide zahlreiche<br />
Spiel- Dokumentar- und Experimentalfilme<br />
hergestellt, viele davon mit internationalen<br />
Partnern. Seit 2007 ist sie Eigentümerin<br />
der KGP Kranzelbinder Gabriele Production.<br />
Gabriele Kranzelbinder was born in Klagenfurt<br />
in 1968. She studied law in Vienna,<br />
Paris and Rome. In 1994, she also started<br />
organising film, theatre and art projects<br />
and working in film distribution and on<br />
several film productions in Austria and<br />
Italy. After that she proceeded to make a<br />
name for herself as an independent producer<br />
of several short films and developer<br />
of feature film and documentary materials.<br />
Numerous feature films, documentaries<br />
and experimental films have been completed<br />
under her under her patronage,<br />
many of them in cooperation with international<br />
partners. She has been the owner<br />
of KGP Kranzelbinder Gabriele Production.<br />
Clemens Aap Lindenberg wurde 1961<br />
in Wien geboren. Nach privatem Schauspielunterricht,<br />
unter anderem bei Wilfried<br />
Baasner und Dorothea Neff, bestand<br />
er 1985 die Bühnenreifeprüfung. Danach<br />
spielte er unter anderem bei den Wiener<br />
Festwochen, im Ensembletheater und<br />
im Theater in der Josefstadt in Wien sowie<br />
im Tiroler Landestheater, aber auch<br />
in zahlreichen <strong>Film</strong>en, so etwa zuletzt in<br />
Die Wälder sind noch grün von Marko Naberšnik.<br />
Lindenberg, der 2012 für einen<br />
Nestroy-Preis nominiert war, arbeitet als<br />
<strong>Film</strong>- und Theaterschauspieler und Sprecher<br />
immer wieder auch in Deutschland.<br />
Clemens Aap Lindenberg was born in Vienna<br />
in 1961. After taking private acting<br />
lessons with instructors such as Wilfried<br />
Baasner and Dorothea Neff, he passed<br />
his final exam to become a stage actor<br />
- the Bühnenreifeprüfung. He then acted<br />
at the Vienna <strong>Festival</strong>, the Ensemble<br />
Theatre and the Theater in der Josefstadt<br />
in Vienna, the Tyrolean State Theatre in<br />
Innsbruck, but also in severals films, most<br />
recently in Marko Naberšnik's Die Wälder<br />
sind noch grün. Lindenberg, who was nominated<br />
for a Nestroy Award in 2012, also<br />
works frequently in Germany as a film<br />
and theatre actor and voice-over speaker.<br />
Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren.<br />
Er studierte Philosophie, Germanistik<br />
und Politikwissenschaft in Wien, Salzburg<br />
und Messina. 1981 bis 1988 war er Gastdozent<br />
an der Universität Sao Paulo in Brasilien.<br />
Seit seiner Rückkehr arbeitet er vorwiegend<br />
als Essayist und Romancier. Menasse<br />
war unter anderem Writer in Residence<br />
an der New York University und Artist in<br />
Residence der Stadt Amsterdam. Zuletzt<br />
erschien von ihm 2012 Der Europäische<br />
Landbote. Die Wut der Bürger und der Friede<br />
Europas im Zsolnay Verlag. Im selben Jahr<br />
wurde auch der Dokumentarfilm Grenzfälle<br />
– erzählt von Robert Menasse abgedreht.<br />
Robert Menasse was born in Vienna in<br />
1954. He studied philosophy, german<br />
philology and political sciences in Vienna,<br />
Salzburg and Messina. He worked as a<br />
guest lecturer at the University of Sao Paulo,<br />
Brazil, from 1981 to 1988. Since his return,<br />
he has been working as a writer of essays<br />
and a novelist mainly. Menasse worked<br />
as a Writer in Residence at the New York<br />
University and Artist in Residence of the<br />
city of Amsterdam. His most recent work<br />
was Der Europäische Landbote. Die Wut der<br />
Bürger und der Friede Europas, published<br />
by the Zsolnay Verlag in 2012. In the same<br />
year, the documentary Crossing Borders -<br />
narrated by Robert Menasse was finished.<br />
Der in Wien geborene Regisseur Kurt<br />
Ockermüller (Jahrgang 1948) hat in seiner<br />
Geburtsstadt an der Hochschule für Musik<br />
und darstellende Kunst <strong>Film</strong> und Fernsehen<br />
sowie an der Universität Theaterwissenschaften<br />
und Philosophie studiert. Seit<br />
1978 ist er Regisseur fürs Fernsehen, das<br />
Theater und das Kino. Seit 1980 produziert<br />
er zudem Fernseh- und Kino-Werbespots.<br />
Ockermüller war unter anderem Regisseur<br />
von Folgen der TV-Serien Schlosshotel<br />
Orth und Ein echter Wiener geht nicht unter.<br />
Sein Spielfilm Echte Wiener – Die Sackbauer-Saga<br />
liegt bei den Zuschauerzahlen<br />
im Kino seit 1981 auf dem vierten Platz.<br />
Kurt Ockermüller (born in Vienna in<br />
1948) studied <strong>Film</strong> and Television at the<br />
University for Music and Performing<br />
Arts as well as Philosophy and Theatre<br />
Studies at the University of Vienna. He<br />
has been directing for TV, theatre and<br />
cinema productions since 1978 and<br />
producing TV and cinema commercials<br />
since 1980. Ockermüller has directed<br />
several episodes of the cult TV shows<br />
Schlosshotel Orth and Ein echter Wiener<br />
geht nicht unter. His feature film Echte<br />
Wiener - Die Sackbauer-Saga is ranking<br />
fourth in attendance figures since 1981.<br />
Der Kameramann und Fotograf Jerzy<br />
Palacz stammt aus Polen und hat sein<br />
Handwerk dort an der legendären <strong>Film</strong>schule<br />
in Łódź sowie an der <strong>Film</strong>akademie<br />
in Wien gelernt. Seit 1981 lebt<br />
und arbeitet er in Österreich und in<br />
Luxemburg. Palacz, der unter anderem<br />
wiederholt mit Ulrich Seidl und Goran<br />
Rebić gedreht hat, ist Mitglied des<br />
Verband Österreichischer Kameraleute<br />
AAC. Er hat immer wieder auch in der<br />
Werbebranche und als Fotograf gearbeitet<br />
und zuletzt den Kamerapreis der<br />
Österreichischen <strong>Film</strong>akademie <strong>2014</strong><br />
für Shirley, Visions of Reality gewonnen.<br />
Cameraman and photographer Jerzy<br />
Palacz was born in Poland and<br />
learned his handiwork at the legendary<br />
National <strong>Film</strong> School in Łódź<br />
and at the Vienna <strong>Film</strong> Academy.<br />
He has been living and working in<br />
Austria and Luxemburg since 1981.<br />
Palacz, who filmed several times<br />
with Ulrich Seidl and Goran Rebić,<br />
is a member of the Austrian Association<br />
of Cinematographers (AAC).<br />
He often worked in the advertising<br />
industry and recently won the Austrian<br />
<strong>Film</strong> Academy’s camera award<br />
<strong>2014</strong> for Shirley, Visions of Reality.<br />
Die Schauspielerin Eliane Umuhire kam<br />
1987 in Kigali in Ruanda zur Welt. Während<br />
ihres Wirtschaftsstudiums an der<br />
National University in Butare nahm sie als<br />
Mitglied der dortigen Theatergruppe „Les<br />
Stars du Theatre” an verschiedenen <strong>Festival</strong>s,<br />
Workshops und Aufführungen teil.<br />
2008 kehrte sie nach Kigali zurück, wo sie<br />
von Ruandas führender Theatergruppe<br />
„Mashirika” aufgenommen wurde. Seitdem<br />
hat sie mit ersten Hauptrollen in Bühnenstücken,<br />
in TV-Serien und bei Hörspielen<br />
von sich reden gemacht. Seit 2010 arbeitet<br />
sie mit der ebenfalls aus Ruanda stammenden<br />
belgischen Schauspielerin und<br />
Regisseurin Carole Karemera zusammen.<br />
Actress Umuhire Eliane was born in 1987<br />
in Kigali, Rwanda. While studying economics<br />
at the National University in Butare,<br />
she took part in many festivals, workshops<br />
and performances as a member of the<br />
theatre group “Les Stars du Théâtre”. She<br />
returned to Kigali in 2008, where she joined<br />
Rwanda’s number one theatre group “Mashirika”.<br />
Since then, she has made a name<br />
for herself with first leading roles in stage<br />
performances, TV shows and radio dramas.<br />
She has been working together with Belgian<br />
actress and director Carole Karemera,<br />
who was also born in Rwanda, since 2010.<br />
Die Produzentin Nastya Velskaya kam<br />
1974 in Moskau zur Welt. Sie hat an der<br />
Lomonossow-Universität ebendort Russisch<br />
und russische Literatur studiert<br />
und das <strong>Film</strong>produktionsgeschäft am<br />
Gerassimow-Institut für Kinematographie<br />
gelernt. Velskaya hat 15 Jahre lang<br />
für die Fernseh- und <strong>Film</strong>industrie gearbeitet.<br />
Sie war ausführende Produzentin<br />
der russischen Versionen von internationalen<br />
Showformaten wie Who Wants<br />
To Be A Millionaire, The Weakest Link, Pop<br />
Idol and Ugly Betty. Seit 2012 leitet sie ihre<br />
eigene Produktionsfirma, mit der sie sich<br />
auf Dokumentationen spezialisiert hat.<br />
Producer Nastya Velskaya was born<br />
in 1974 in Moscow. She studied Russian<br />
language and literature at the<br />
Lomonosov Moscow State University<br />
and studied film production at the<br />
Gerasimov Institute of Cinematography.<br />
Velskaya has worked for the TV<br />
and movie industry for 15 years. She<br />
was an executive producer for the<br />
Russian adaptions of international<br />
show formats like Who Wants To Be A<br />
Millionaire, The Weakest Link, Pop Idol<br />
and Ugly Betty. She has been running<br />
her own production company since<br />
2012, focusing on documentaries.<br />
22 Juroren Juroren 23
Zu gast bei<br />
let’s Cee<br />
Guests of <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong><br />
Fakhraddin Dadashov<br />
Musiker Latif<br />
Instrumentalist Latif<br />
Mina Đukić<br />
Regisseurin The Disobedient<br />
Directress The Disobedient<br />
09.–11.10.<br />
07.–09.10.<br />
Monika Effenbergerová<br />
Produzentin The Godfather’s Story<br />
Producer The Godfather’s Story<br />
08.–09.10.<br />
Stefan Adrian<br />
<strong>Festival</strong> Manager des <strong>Film</strong>festival goEast in Wiesbaden<br />
Executive Director of the film festival goEast in Wiesbaden<br />
10.–12.10<br />
Nilay Erdönmez<br />
Darstellerin Watchtower<br />
Actress Watchtower<br />
02.–06.10.<br />
Živko Anočić<br />
Darsteller Hush<br />
Actor Hush<br />
07.–09.10.<br />
Fanfara Transilvania<br />
Balkan Brass Band aus Rumänien<br />
Balkan Brass Band from Rumania<br />
08.–10.10.<br />
Ruslan Batytskyi<br />
Regisseur Ukrainian Lessons<br />
Director Ukrainian Lessons<br />
07.–12.10.<br />
Anna Franklin<br />
Jury Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Jury documentary competition<br />
08.–12.10<br />
Elton Baxhaku<br />
Regisseur Scandal<br />
Director Scandal<br />
Aida Begić<br />
Regisseurin Bridges of Sarajevo<br />
Directress Bridges of Sarajevo<br />
09.–12.10.<br />
02.–04.10<br />
Eldar Gafarov<br />
Musiker Latif<br />
Instrumentalist Latif<br />
Salman Gambarov<br />
Komponist, Arrangeur und Musiker/Latif<br />
Composer, Arranger and Instrumentalis<br />
09.–11.10.<br />
03.–06.10.<br />
WIR SIND<br />
WIEN!<br />
Tatjana Božić<br />
Regisseurin Happily Ever After<br />
Directress Happily Ever After<br />
Enzo Brandner<br />
Kameramann Amsterdam Express<br />
Cinematographer Amsterdam Express<br />
Jowita Budnik<br />
Darstellerin Papusza<br />
Actress Papusza<br />
07.–09.10<br />
09.–12.10.<br />
10.–12.10.<br />
Katarzyna Gondek<br />
Regisseurin Hosanna<br />
Directress Hosanna<br />
Iva Grahor<br />
Programmkoordinatorin <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />
Program Cordinator <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />
Stere Gulea<br />
Regisseur I Am an Old Communist Hag<br />
Director I Am an Old Communist Hag<br />
05.–09.10.<br />
05.–08.10.<br />
08.–10.10.<br />
Wien ist international,<br />
weltoffen und lebensfroh.<br />
Wie die Menschen,<br />
die hier leben.<br />
Wir sorgen mit unserer<br />
Politik dafür, dass es auch<br />
in Zukunft so bleibt.<br />
24 Zu Gast bei LET’S <strong>CEE</strong><br />
Eriona Çami<br />
Regisseurin Scandal<br />
Directress Scandal<br />
09.–12.10.<br />
Una Gunjak<br />
Regisseurin The Chicken<br />
Directress The Chicken<br />
05.–12.10.<br />
www.wien.spoe.at<br />
Tel. 535 35 35 und auf
Valentin Hotea<br />
Regisseur Roxanne<br />
Director Roxanne<br />
07.–12.10.<br />
Mitja Licen<br />
Kameramann & Drehbuchautor The Tree<br />
Cinematographer & Writer The Tree<br />
06.–08.10.<br />
Toma Peiu<br />
Drehbuchautor Start Anew World<br />
Writer Start Anew World<br />
03.–06.10.<br />
Luka Rinčić<br />
<strong>Film</strong>- und Bildungsprogramm-Koordinator beim <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />
<strong>Film</strong>- and Educational Program-Coordinator at <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />
05.–08.10.<br />
Dmytro Tiazhlov<br />
Produzent Ukraine_Voices<br />
producer Ukraine_Voices<br />
08.–10.10.<br />
Viesturs Kairišs<br />
Regisseur Pelican in the Desert<br />
Director Pelican in the Desert<br />
02.–05.10.<br />
Dan Lungu<br />
Autor I Am an Old Communist Hag<br />
Author I Am an Old Communist Hag<br />
09.–12.10.<br />
Snezana Penev<br />
Produzentin Monument to Michael Jackson<br />
Producer Monument to Michael Jackson<br />
07.–09.10.<br />
Ayaz Salayev<br />
Regisseur The Bat<br />
Director The Bat<br />
09.–12.10.<br />
Elżbieta Towarnicka und Band<br />
Sopransolistin <strong>Film</strong>musik<br />
Soprano Soloist <strong>Film</strong> Music<br />
04.–06.10.<br />
Tinatin Kajrishvili<br />
Regisseurin Brides<br />
Directress Brides<br />
06.–08.10.<br />
Branko Lustig<br />
Kurator Antikriegsfilm-Klassiker/Educational Morning<br />
Curator Anti-war Classic series/Educational Morning<br />
05.–08.10.<br />
Eva Pervolovici<br />
Regisseurin Marussia<br />
Directress Marussia<br />
02.–05.10.<br />
Rada Šešić<br />
Kuratorin des Dokumentarfilm-Wettbewerbs und Moderatorin<br />
Curator of the documentary competition and presenter<br />
02.–04.10.<br />
Max Tuula<br />
Produzent The Term<br />
Producer The Term<br />
08.–10.10.<br />
Hüseyin Karabey<br />
Regisseur Come to my Voice<br />
Director Come to my Voice<br />
09.–12.10.<br />
Mirjana Lustig<br />
<strong>Festival</strong> of Tolerance<br />
<strong>Festival</strong> of Tolerance<br />
05.–08.10.<br />
Viktória Petrányi<br />
Produzentin White God<br />
Producer White God<br />
02.–04.10.<br />
Jani Sever<br />
Regisseur Adagio<br />
Director Adagio<br />
09.–12.10.<br />
Ana Ularu<br />
Darstellerin I Am an Old Communist Hag<br />
Actress I Am an Old Communist Hag<br />
11.–12.10.<br />
Peter Kerekes<br />
Regisseur Velvet Terrorists<br />
Director Velvet Terrorists<br />
10.–12.10.<br />
Milcho Manchevski<br />
Regisseur Before the Rain<br />
Director Before the Rain<br />
11.–12.10.<br />
Natasa Popović<br />
<strong>Festival</strong>direktorin <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />
<strong>Festival</strong> Director <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />
05.–08.10.<br />
Riina Sildos<br />
ProduzentinI Won't Come Back/Love is Blind<br />
Producer I Won't Come Back/Love is Blind<br />
09.–10.10.<br />
Ulay<br />
Künstler Ulay<br />
Artist Ulay<br />
02.–05.10.<br />
Fatmir Koçi<br />
Regisseur Amsterdam Express<br />
Director Amsterdam Express<br />
09.–12.10.<br />
Vitaly Manskiy<br />
Regisseur Pipeline<br />
Director Pipeline<br />
05.–07.10.<br />
Sonja Prosenc<br />
Regisseurin The Tree<br />
Directress The Tree<br />
06.–08.10.<br />
Mentor Shala<br />
Produzent Three Windows and a Hanging<br />
Producer Three Windows and a Hanging<br />
04.–07.10.<br />
Eliane Umuhire<br />
Jury Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Jury short film competition<br />
09.–12.10.<br />
Olga Korotko<br />
Regisseurin Dove on the Roof<br />
Directress Dove on the Roof<br />
07.–12.10.<br />
Meelis Muhu<br />
Regisseurin PMR<br />
Directress PMR<br />
05.–08.10.<br />
Anca Puiu<br />
Produzentin The Death of Mr. Lazarescu<br />
Producer The Death of Mr. Lazarescu<br />
02.–06.10.<br />
Krzysztof Skonieczny<br />
Regisseur Hardkor Disko<br />
Director Hardkor Disko<br />
03.–05.10.<br />
Nastya Velskaya<br />
Produzentin Nepal Forever<br />
Producer Nepal Forever<br />
02.–04.10.<br />
Joanna Kos-Krauze<br />
Regisseurin Papusza<br />
Directress Papusza<br />
10.–12.10.<br />
Denés Nagy<br />
Regisseur Soft Rain<br />
Director Soft Rain<br />
09.–12.10.<br />
Cristi Puiu<br />
Regisseur The Death of Mr. Lazarescu/Bridges of Sarajevo<br />
Director The Death of Mr. Lazarescu/Bridges of Sarajevo<br />
02.–06.10.<br />
Aysun Gizem Soysaldi<br />
Schauspieltrainerin Come to my Voice<br />
Acting Mentor Come to my Voice<br />
09.–12.10.<br />
Emilis Vėlyvis<br />
Regisseur Redirected<br />
Director Redirected<br />
09.–12.10.<br />
Damjan Kozole<br />
Regisseur Ulay<br />
Director Ulay<br />
02.–05.10.<br />
Pyotr Magnus Nedov<br />
Regisseur Kosherland<br />
Director Kosherland<br />
09.–12.10.<br />
Isa Qosja<br />
Regiesseur Kukumi/Three Windows and a Hanging<br />
Director Kukumi/Three Windows and a Hanging<br />
04.–07.10.<br />
István Szabó<br />
Regisseur Sunshine<br />
Director Sunshine<br />
02.–05.10.<br />
Matúš Vizár<br />
Regisseur Pandas<br />
Director Pandas<br />
09.–12.10.<br />
Bartosz Kruhlik<br />
Regisseur The Heat<br />
Director The Heat<br />
09.–12.10.<br />
Kristina Norman<br />
Regisseurin PMR<br />
Directress PMR<br />
05.–08.10.<br />
Tomasz Raczek<br />
Kurator des Spielfilm-Wettbewerbs und Moderator<br />
Curator of the feature film competition and presenter<br />
02.–12.10.<br />
Attila Szász<br />
Regisseur The Ambassador to Bern<br />
Director The Ambassador to Bern<br />
06.–07.10.<br />
Tomasz Wasilewski<br />
Regisseur Floating Skyscrapers<br />
Director Floating Skyscrapers<br />
03.–05.10.<br />
János Kulka<br />
Darsteller The Ambassador to Bern<br />
Actor The Ambassador to Bern<br />
06.–07.10.<br />
Ivan Ostrochovsky<br />
Regisseur Velvet Terrorists<br />
Director Velvet Terrorists<br />
10.–12.10.<br />
Ursula Ratasepp<br />
Darstellerin Love is Blind<br />
Actress Love is Blind<br />
04.–06.10.<br />
Marcin Szczygielski<br />
Autor<br />
Writer<br />
02.–12.10.<br />
Scot Williams<br />
Darsteller Redirected<br />
Actor Redirected<br />
09.–12.10.<br />
Mait Laas<br />
Regisseur Lisa Limone and Maroc Orange<br />
Director Lisa Limone and Maroc Orange<br />
03.–05.10.<br />
Luiza Pârvu<br />
Regisseurin Start Anew World<br />
Directress Start Anew World<br />
03.–06.10.<br />
David Rauch<br />
Produzent The Godfather’s Story<br />
Producer The Godfather’s Story<br />
08.–09.10.<br />
Petra Szőcs<br />
Regisseurin The Execution<br />
Directress The Execution<br />
10.–12.10.<br />
Sanja Živković<br />
Regisseurin Maria’s Episode<br />
Directress Maria’s Episode<br />
09.–12.10.<br />
26 Zu Gast bei LET’S <strong>CEE</strong><br />
Zu Gast bei LET’S <strong>CEE</strong> 27
• Über 600 Sprachkurse<br />
FEstivalKinos<br />
<strong>Festival</strong> cinemas<br />
• Eine große Auswahl an<br />
Bewegungs- &<br />
Gesundheitskursen<br />
• Vorträge zu Reisen,<br />
Kunst & Kultur<br />
Dies alles und mehr erwartet<br />
Sie an der VHS Wiener Urania.<br />
Ein Besuch lohnt sich!<br />
VHS WIENER URANIA<br />
VHS WIENER URANIA<br />
VHS WIENER URANIA<br />
VHS WIENER URANIA<br />
jahresprogramm <strong>2014</strong>/15<br />
jahresprogramm <strong>2014</strong>/15<br />
jahresprogramm <strong>2014</strong>/15<br />
jahresprogramm <strong>2014</strong>/15<br />
www.vhs.at/urania +43 1 891 74-101 000<br />
www.vhs.at/urania +43 1 891 74-101 000<br />
www.vhs.at/urania +43 1 891 74-101 000<br />
www.vhs.at/urania +43 1 891 74-101 000<br />
Dr. Günther Sidl<br />
Direktor der VHS Wiener Urania<br />
Managing Director, VHS Wiener Urania<br />
Die VHS Wiener Urania liegt als Bildungs- und Veranstaltungszentrum<br />
im Herzen Wiens. Wir sind ein offenes Haus mit einem breiten<br />
Angebot. An unserer Volkshochschule wird Sprachenvielfalt gelebt.<br />
Über 25 Sprachen, darunter u. a. Bulgarisch, Kroatisch, Litauisch,<br />
Polnisch, Rumänisch, Russisch, Tschechisch und Türkisch, können<br />
in über 600 Kursen erlernt werden. Wir freuen uns besonders, das<br />
Let’s <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> mit der überaus großen <strong>Film</strong>auswahl aus<br />
Zentral- und Osteuropa bei uns willkommen heißen zu dürfen.<br />
The Centre for National Education in the Viennese Urania lies in<br />
the heart of Vienna. Our institution is open to all and offers a wide<br />
range of courses. Linguistic diversity is an integral part of life at<br />
our school. We offer more than six hundred courses for learning<br />
over twenty-five languages, including Bulgarian, Croatian, Czech,<br />
Lithuanian, Polish, Romanian, Russian and Turkish. We are especially<br />
glad to welcome the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> with its wide<br />
range of films from Central and Eastern Europe in our house.<br />
FOTO: Vhs Urania<br />
FOTO: Cineplexx<br />
Urania Kino<br />
In der Urania befindet sich eines der historisch bedeutendsten<br />
Kinos Wiens. Das am Donaukanal liegende Jugendstilgebäude<br />
ist ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt und<br />
dient schon seit seinen Anfangstagen als Kino, Sternwarte<br />
und Bildungseinrichtung zugleich. Neben 269 Sitzplätzen,<br />
verteilt auf Balkon und Parterre, locken <strong>Film</strong>freunde<br />
ein extrabreiter Reihenabstand von 1,3 Metern, eine neue<br />
Leinwand und digitale <strong>Film</strong>- und Tontechnik in Dolby SRD.<br />
The Urania is home to one of Vienna‘s historically most important<br />
cinemas. The Art Nouveau building situated on the<br />
Danube canal is a landmark of the city and has been used as<br />
a cinema, observatory and educational institution since the<br />
day it was built. Apart from its 269 seats distributed across<br />
balcony and ground floor, the cinema‘s most attractive features<br />
include extra wide aisles between the rows measuring<br />
1,3 metres, a brand-new screen as well as state of the<br />
art digital equipment and sound technology in Dolby SRD.<br />
Actor’s Studio<br />
Dieses Kino liegt mitten in der historischen Altstadt,<br />
nur wenige Gehminuten vom Stephansdom entfernt.<br />
Benannt nach der berühmten Schauspielerwerkstatt<br />
in New York, gilt dieses kleine, aber feine Kino als beliebter<br />
Treffpunkt für <strong>Film</strong>freunde und richtet sich<br />
auch außerhalb des <strong>Festival</strong>s an ein Publikum, das anspruchsvollere<br />
Produktionen bevorzugt. Die insgesamt<br />
221 Plätze sind auf drei geräumige und kürzlich renovierte<br />
Kinosäle mit jeweils 88, 71 und 62 Sitzen verteilt.<br />
This cinema lies in the heart of Vienna’s historic city centre,<br />
only a short walk from St. Stephen’s Cathedral. Named<br />
after the famous Actors Studio of New York, this<br />
small but fine cinema is a favourite meeting point for<br />
film enthusiasts. It addresses an audience that prefers<br />
high-quality productions. Its total of 221 seats is distributed<br />
over three spacious cinemas with 88, 71 and 62<br />
seats each, all three of which were renovated recently.<br />
Tel +43 1 891 74-101 000 / www.vhs.at/urania<br />
<strong>Festival</strong>kinos 29
FOTOs: Herta Hurnaus, Michael Rausch-schott, Anna Blau<br />
FOTO: Cineplexx<br />
Let’s Cee on<br />
the road<br />
Brunnenpassage<br />
In der im 16. Wiener Gemeindebezirk gelegenen Brunnenpassage können<br />
Menschen verschiedener Herkunft an Kunstprojekten mitarbeiten<br />
und sich so besser kennenlernen. Unter der Anleitung von professionellen<br />
Künstlern wird hier geprobt, produziert und schließlich auch auf der<br />
Bühne gestanden. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist dabei gratis.<br />
In the Brunnenpassage, situated in Vienna’s sixteenth district, people of all<br />
backgrounds can work together on art projects and get to know each other<br />
better. Instructed by professional artists, they can rehearse, produce and<br />
take to the stage here. Participation in all of the activities is free of charge.<br />
VIENNAFAIR The New Contemporary<br />
Die VIENNAFAIR The New Contemporary findet auf dem Gelände der<br />
Messe Wien statt und gilt mittlerweile als die wichtigste internationale<br />
Plattform für zeitgenössische Kunst aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa.<br />
Die Messe hat sich in den letzten Jahren als einzigartiges Sprungbrett<br />
für Galerien und Kunstschaffende etabliert, indem ein spannender<br />
Raum für anregende Dialoge und Positionen geschaffen wurde.<br />
VIENNAFAIR The New Community is held on the premises of the Messe Wien<br />
and has become to be seen as the most important international platform for<br />
contemporary art from Central and Eastern Europe. This fair is the only one<br />
to have established itself as a stepping stone for galleries and artists in the<br />
past years by offering an exciting space for inspiring dialogue and opinions.<br />
Village Cinema Wien Mitte<br />
Artis International<br />
Österreichisches <strong>Film</strong>museum<br />
Das im Jahr 2000 gegründete, beliebte Premierenkino kann<br />
nicht nur mit seinen zehn Sälen und der neuesten technischen<br />
Ausstattung punkten, sondern auch mit seiner zentralen<br />
Lage. Das vielseitige Programm bietet großes Kino für<br />
jeden Geschmack. Europäische Independent-Produktionen<br />
finden hier nämlich ebenso Platz wie große Hollywoodblockbuster,<br />
Synchronfassungen ebenso wie <strong>Film</strong>e in Originalsprache.<br />
<strong>2014</strong> wird das Village Cinema Wien Mitte zum<br />
ersten Mal Austragungsort des LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s sein.<br />
This popular premiere cinema, founded in 2000, not only<br />
boasts ten theatres and the newest in technological<br />
equipment, but is also located in the centre of Vienna. The<br />
diverse programme offers great cinema for all tastes. European<br />
independent productions are represented as well<br />
as huge Hollywood blockbusters, either in their original or<br />
dubbed versions. The Village Cinema Wien Mitte will host<br />
the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> for the very first time in <strong>2014</strong>.<br />
Das Artis International mit seinen insgesamt sechs Sälen ist<br />
aus der Wiener Kinolandschaft schon lange nicht mehr wegzudenken.<br />
Technisch auf dem neuesten Stand, überzeugt dieses<br />
gemütliche, verwinckelte Innenstadtkino sein Publikum mit<br />
einem breiten Angebot, das von großen Blockbuster-Produktionen<br />
bis hin zu hochwertigem Arthouse-Kino reicht – und das<br />
alles in englischer Originalfassung! Dieses breitgefächerte Angebot<br />
und die ideale Lage mitten im Zentrum Wiens machen<br />
das Artis International zu einem wahren Publikumsmagneten.<br />
The Artis International cinema and its six theatres have been<br />
an indispensable part of Viennese cinema infrastructure. This<br />
snug, somewhat labyrinthine cinema in the very centre of<br />
the city convinces with state-of-the-art technology and a<br />
wide range of films from blockbuster productions to highclass<br />
art house cinema - all of them in their English original<br />
versions! This wide range of films and its central location within<br />
Vienna make the Artis International a true crowd-puller.<br />
Das Österreichische <strong>Film</strong>museum wurde im Jahr 1964 von<br />
Peter Konlechner und dem <strong>Film</strong>emacher Peter Kubelka gegründet.<br />
Ziel war es, ein Zentrum zu schaffen, in dem unter<br />
bestmöglichen Bedingungen <strong>Film</strong>e und filmbezogene Objekte<br />
gesammelt, archiviert, restauriert, bewahrt, erforscht,<br />
präsentiert und vermittelt werden. Der 2003 neu gestaltete<br />
<strong>Film</strong>saal wurde 1989 von Kubelka zu einem „unsichtbaren<br />
Kino“ umgebaut, bei dem die Architektur selbst in der<br />
Wahrnehmung der Besucher vollständig zurücktreten soll.<br />
The Austrian <strong>Film</strong> Museum was founded in 1964 by Peter<br />
Konlechner and filmmaker Peter Kubelka. Their goal was to<br />
create a centre where films and film-related objects could<br />
be collected, archived, restored, preserved, studied and presented<br />
under the best possible conditions. The film theatre,<br />
which was refashioned in 2003, was rebuilt by Kubelka in<br />
1989 into an ‘invisible cinema’ – its architecture was designed<br />
in such a way as not to impair the perception of the audience.<br />
öster REICH ist, ...<br />
„... wo VIELFALT<br />
dynamische Unternehmen<br />
inspiriert!“<br />
ÖSTERREICHISCHER<br />
GEWERBEVEREIN<br />
30 <strong>Festival</strong>kinos<br />
Der ÖGV bewegt.<br />
WWW.GEWERBEVEREIN.AT
32 Preise<br />
Preise<br />
Awards<br />
Tone Fink<br />
Künstler und <strong>Film</strong>emacher<br />
Artist and filmmaker<br />
Tone Fink, 1944 in Vorarlberg geboren, hat sich nach<br />
seinem Studium an der Akademie der Bildenden<br />
Künste in Wien in verschiedensten künstlerischen<br />
Bereichen einen hervorragenden Namen machen<br />
können. Als Zeichner und Maler kann er ebenso auf<br />
ein umfangreiches und anerkanntes Werk zurückblicken<br />
wie als Objekt- und Performancekünstler<br />
sowie als <strong>Film</strong>emacher. Mit seiner Vielseitigkeit, die<br />
sich ständig neu orientiert, gehört Fink seit langem<br />
zu den beständigsten Vertretern moderner österreichischer<br />
Kunst.<br />
Tone Fink was born in Vorarlberg in 1944. After his<br />
studies at the Academy of Fine Arts in Vienna, he<br />
was able to make a great name for himself in various<br />
artistic fields. His oeuvre as an illustrator and<br />
painter is as abundant and critically recognised<br />
as that of Tone Fink the object and performance<br />
artist and filmmaker. His versatility and ability to<br />
readjust constantly makes Fink one of the most<br />
enduring representatives of modern Austrian art.<br />
Die vom Ausnahmekünstler Tone Fink geschaffene Urania ist eine aus Aluminium gegossene und 36 cm hohe Statuette<br />
mit sehr weiblichen Formen, die jeweils gemeinsam mit einem Geldpreis an die von einer Jury bestimmten<br />
Gewinner des Spielfilm-, des Dokumentarfilm- und des Kurzfilm-Wettbewerbs des LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s<br />
übergeben wird. Die Idee zu diesem Preis wie auch zum Stern der Urania, einem sehr aufwändig gestalteten,<br />
schweren und wertvollem Unikat aus Kristall, das als Lifetime Achievement Award einmal jährlich von der<br />
<strong>Festival</strong>leitung an eine herausragende Persönlichkeit aus der <strong>Film</strong>branche für deren Lebenswerk verliehen<br />
wird, hatte der in Wien lebende <strong>Film</strong>produzent und Kulturmanager Robert Hofferer. Aber nicht nur das: Hofferer<br />
und seine Firma Artdeluxe treten heuer bereits zum dritten Mal auch als Stifter aller offiziellen Preise auf – die<br />
drei Uranias für die Sieger der drei Wettbewerbe, die damit verbundenen Geldpreise und der Stern der Urania<br />
werden allein von ihm finanziert. Dem nicht genug, sponsert er zudem noch den Kurzfilmwettbewerb als solchen<br />
mit einer sehr stattlichen Summe. Hofferer: „Ich weiß durch meine Arbeit, welch großes und bei weitem nicht ausgeschöpftes<br />
kreatives und wirtschaftliches Potential Zentral- und Osteuropa in filmischer Hinsicht haben. Es ist von<br />
großer Bedeutung, anerkennend, weitsichtig und visionär eine Plattform dafür zu etablieren.“ Der Gewinner des Publikumspreises<br />
des Kurzfilmwettbewerbs wird übrigens dieses Jahr wieder von Vienna International Hotels & Resorts<br />
nach Łódź zum <strong>Festival</strong> CINERGIA geschickt, wo er im andel’s Hotel 7 Nächte als Artist in Residence verbringen, den<br />
Siegerfilm auf dem <strong>Festival</strong> präsentieren und die weltberühmte <strong>Film</strong>schule besichtigen kann. Die Kosten für die<br />
Flugtickets übernimmt die Polnische Botschaft in Wien. Ebenfalls neu: Jeder, der in einem der drei Wettbewerbe mit<br />
einer lobenden Erwähnung der Jury geehrt wird, bekommt von LE CLOU eine Uhr der Marke Nick van Hill überreicht.<br />
The ‘Urania’ is a 36 centimetres-high cast aluminium statuette with very female forms designed by exceptional artist<br />
Tone Fink – together with a financial reward, the Urania is awarded to the winners of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>’s<br />
Feature <strong>Film</strong> Competition, Documentary Competition and the Short <strong>Film</strong> Competition, who are determined by the<br />
jury. Viennese film producer and culture manager Robert Hofferer had the idea for this award as well as for the Star<br />
of the Urania award, a very elaborate, heavy and valuable unique piece made of crystal, which is awarded to an extraordinary<br />
personality from the film industry for their lifetime achievement by the festival organisation once a year.<br />
But not only that: Hofferer and his company Artdeluxe will be sponsoring all official awards for the third consecutive<br />
year - the three Urania Awards for the winners of the respective competitions as well as the financial rewards, and<br />
the Star of the Urania award are sponsored exclusively by Robert Hofferer. In addition to that, he is also sponsoring<br />
the Short <strong>Film</strong> Competition with a very formidable sum. Hofferer: “I know from my professional experience what great<br />
untapped creative and economic potential lies hidden in Central and Eastern Europe in terms of film. Providing<br />
it with an adequate platform is an act of great importance, acknowledgment, insight and vision. As in the previous<br />
years, the winner of the Short <strong>Film</strong> Competition’s audience award will again be sent to the CINERGIA festival in Łodź<br />
by Vienna International Hotels & Resorts; there he or she can spend seven nights at the andel's Hotel as an Artist in<br />
Residence, present the winning film of the <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> and visit the world-famous film shool. The travel<br />
expenses will be covered by the Polish embassy in Vienna. Another new feature: All participants who receive an honourable<br />
mention by the jury in either of the three competitions will receive a Nick van Hill watch from LE CLOU.<br />
32 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 33
34 Spielplan<br />
Donnerstag, 02.10.<br />
22:00 Uhr<br />
White God<br />
Village Cinema<br />
Freitag, 03.10.<br />
10:00 Uhr<br />
Sunshine<br />
<strong>Film</strong>museum<br />
15:00 Uhr<br />
Kurzfilme<br />
Abseits der Norm<br />
Village Cinema<br />
17:00 Uhr<br />
Kurzfilme<br />
Freunde & Fremde<br />
Village Cinema<br />
18:00 Uhr<br />
Ulay<br />
Urania Kino<br />
18:00 Uhr<br />
Bridges of Sarajevo<br />
Village Cinema<br />
18:30 Uhr<br />
Floating Skyscrapers<br />
Actor's Studio<br />
19:00 Uhr<br />
Watchtower<br />
Village Cinema<br />
20:15 Uhr<br />
The Death of Mr.<br />
Lazarescu<br />
Urania Kino<br />
20:45 Uhr<br />
Pelican in the<br />
Desert<br />
Actor’s Studio<br />
21:15 Uhr<br />
Hardkor Disko<br />
Village Cinema<br />
Samstag, 04.10.<br />
11:00 Uhr<br />
Tulpan<br />
Urania Kino<br />
13:00 Uhr<br />
Marussia<br />
Urania Kino<br />
14:00 Uhr<br />
Lisa Limone and<br />
Maroc Orange<br />
Village Cinema<br />
14:00 Uhr<br />
Kurzfilme Leben & Tod<br />
Village Cinema<br />
15:15 Uhr<br />
Bridges of Sarajevo<br />
Urania Kino<br />
16:00 Uhr<br />
Die Blechtrommel<br />
Village Cinema<br />
17:45 Uhr<br />
White God<br />
Urania Kino<br />
18:45 Uhr<br />
Pelican in the<br />
Desert<br />
Actor's Studio<br />
19:00 Uhr<br />
Love is Blind<br />
Village Cinema<br />
20:00 Uhr<br />
Sunshine<br />
Urania Kino<br />
21:00 Uhr<br />
Floating Skyscrapers<br />
Actor's Studio<br />
21:15Uhr<br />
The Mighty Angel<br />
Village Cinema<br />
Sonntag, 05.10.<br />
11:00 Uhr<br />
The Double Life<br />
of Véronique<br />
Urania Kino<br />
14:00 Uhr<br />
Underground<br />
Urania Kino<br />
14:00 Uhr<br />
Lisa Limone and<br />
Maroc Orange<br />
Actor’s Studio<br />
15:00 Uhr<br />
Kurzfilme<br />
Am Wendepunkt<br />
Village Cinema<br />
16:00 Uhr<br />
Three Windows<br />
and a Hanging<br />
Actor’s Studio<br />
17:00 Uhr<br />
The Mighty Angel<br />
Village Cinema<br />
18:15 Uhr<br />
Watchtower<br />
Village Cinema<br />
19:00 Uhr<br />
Don‘t Look Back,<br />
My Son<br />
Urania Kino<br />
19:15 Uhr<br />
Karnaval<br />
Village Cinema<br />
20:45 Uhr<br />
PMR<br />
Actor‘s Studio<br />
21:15 Uhr<br />
Kukumi<br />
Urania Kino<br />
21:15 Uhr<br />
Love is Blind<br />
Village Cinema<br />
Montag, 06.10.<br />
15:00 Uhr<br />
Kurzfilme<br />
Verspielt<br />
Village Cinema<br />
16:30 Uhr<br />
PMR<br />
Actor‘s Studio<br />
17:00 Uhr<br />
Pipeline<br />
Village Cinema<br />
18:30 Uhr<br />
Three Windows<br />
and a Hanging<br />
Actor‘s Studio<br />
19:15 Uhr<br />
The Tree<br />
Village Cinema<br />
20:00 Uhr<br />
Brides<br />
Urania Kino<br />
20:45 Uhr<br />
Pipeline<br />
Actor‘s Studio<br />
21:30 Uhr<br />
The Ambassador<br />
to Bern<br />
Village Cinema<br />
22:15 Uhr<br />
13 Tzameti<br />
Urania Kino<br />
Dienstag, 07.10.<br />
15:00 Uhr<br />
Kurzfilme<br />
Abseits der Norm<br />
Village Cinema<br />
16:00 Uhr<br />
The Tree<br />
Actor’s Studio<br />
17:00 Uhr<br />
The Ambassador<br />
to Bern<br />
Village Cinema<br />
18:00 Uhr<br />
Hush<br />
Urania Kino<br />
19:00 Uhr<br />
The Disobedient<br />
Village Cinema<br />
20:15 Uhr<br />
Roxanne<br />
Urania Kino<br />
20:45 Uhr<br />
Happily Ever After<br />
Actor’s Studio<br />
21:30 Uhr<br />
Brides<br />
Village Cinema<br />
Mittwoch, 08.10.<br />
15:00 Uhr<br />
Kurzfilme<br />
Freunde & Fremde<br />
Village Cinema<br />
16:00 Uhr<br />
Happily Ever After<br />
Actor’s Studio<br />
17:00 Uhr<br />
Hush<br />
Village Cinema<br />
18:00 Uhr<br />
Monument to<br />
Michael Jackson<br />
Urania Kino<br />
18:15 Uhr<br />
The Disobedient<br />
Actor’s Studio<br />
19:15 Uhr<br />
I Am an Old<br />
Communist Hag<br />
Village Cinema<br />
20:30 Uhr<br />
The Godfather’s Story<br />
Urania Kino<br />
20:45 Uhr<br />
The Term<br />
Actor’s Studio<br />
21:30 Uhr<br />
Ukraine_Voices<br />
Village Cinema<br />
Donnerstag, 09.10.<br />
14:00 Uhr<br />
Ukraine_Voices<br />
Urania Kino<br />
15:00 Uhr<br />
Kurzfilme<br />
Leben & Tod<br />
Village Cinema<br />
16:00 Uhr<br />
Kurzfilm-Wettb.<br />
Block 1<br />
Urania Kino<br />
16:00 Uhr<br />
The Term<br />
Actor’s Studio<br />
18:30 Uhr<br />
I Am an Old<br />
Communist Hag<br />
Actor’s Studio<br />
18:45 Uhr<br />
I Won’t Come Back<br />
Urania Kino<br />
19:00 Uhr<br />
Monument to<br />
Michael Jackson<br />
Village Cinema<br />
20:30 Uhr<br />
Die Wälder sind<br />
noch grün<br />
Actor’s Studio<br />
20:45 Uhr<br />
Scandal<br />
Actor’s Studio<br />
21:15 Uhr<br />
Come to My Voice<br />
Urania Kino<br />
21:15 Uhr<br />
Amsterdam<br />
Express<br />
Actor’s Studio<br />
Freitag. 10.10.<br />
16:00 Uhr<br />
In the fog<br />
Village Cinema<br />
16:30 Uhr<br />
I Won’t Come Back<br />
Actor's Studio<br />
17:00 Uhr<br />
Come to My Voice<br />
Actor’s Studio<br />
18:00 Uhr<br />
Papusza<br />
Urania Kino<br />
18:00 Uhr<br />
Redirected<br />
Village Cinema<br />
18:30 Uhr<br />
The Japanese Dog<br />
Village Cinema<br />
19:00 Uhr<br />
Scandal<br />
Actor’s Studio<br />
19:00 Uhr<br />
Nepal Forever<br />
Actor’s Studio<br />
20:30 Uhr<br />
Jack Strong<br />
Village Cinema<br />
20:45 Uhr<br />
Velvet Terrorists<br />
Actor’s Studio<br />
21:00 Uhr<br />
Kurzfilm-Wettb.<br />
Block 2<br />
Urania Kino<br />
21:15Uhr<br />
Amsterdam Express<br />
Actor’s Studio<br />
21:30Uhr<br />
No Man's Land<br />
VHS Urania<br />
Samstag. 11.10.<br />
14:00 Uhr<br />
Kurzfilme<br />
Am Wendepunkt<br />
Actor’s Studio<br />
14:00 Uhr<br />
Nepal Forever<br />
Actor’s Studio<br />
14:00 Uhr<br />
Roxanne<br />
Village Cinema<br />
15:00 Uhr<br />
The Japanese Dog<br />
Actor’s Studio<br />
16:00 Uhr<br />
Kurzfilme<br />
Verspielt<br />
Actor’s Studio<br />
16:15 Uhr<br />
The Godfather’s<br />
Story<br />
Village Cinema<br />
17:00 Uhr<br />
I Am an Old<br />
Communist Hag<br />
Actor’s Studio<br />
18:00 Uhr<br />
Kurzfilm-Wettb.<br />
Block 2<br />
Actor’s Studio<br />
18:30 Uhr<br />
The Bat<br />
VHS Urania<br />
19:15 Uhr<br />
I Won’t Come<br />
Back<br />
Actor’s Studio<br />
20:00 Uhr<br />
Papusza<br />
Actor’s Studio<br />
20:30 Uhr<br />
Before the Rain<br />
VHS Urania<br />
21:00Uhr<br />
Kurzfilm-Wettb.<br />
Block 1<br />
Actor’s Studio<br />
21:30Uhr<br />
Velvet Terrorists<br />
Actor’s Studio<br />
22:00Uhr<br />
Redirected<br />
Urania Kino<br />
34 Grußwort Christof Papousek
36 Rahmenprogramm<br />
Donnerstag, 02.10.<br />
Freitag, 03.10.<br />
Samstag, 04.10.<br />
20:00 Uhr<br />
Eröffnung des <strong>LET'S</strong> Cee <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s<br />
Urania Kino<br />
Invitations only<br />
10:00 Uhr<br />
Master Class István Szabó<br />
(inkl. Screening Sunshine)<br />
<strong>Film</strong>museum<br />
17:00 Uhr<br />
Lesung<br />
Marcin Szczygielski<br />
Actor’s Studio<br />
16:15 Uhr<br />
Master Class<br />
Aida Begić<br />
Actor’s Studio<br />
18:30 Uhr<br />
Screening Marussia<br />
Brunnenpassage<br />
19:00 Uhr<br />
Screening Ulay<br />
VIENNAFAIR<br />
20:15 Uhr<br />
Screening<br />
Watchtower<br />
Brunnenpassage<br />
21:00 Uhr<br />
Partyline<br />
Ost Klub<br />
FREUDE SCHENKEN<br />
Eine Adresse für alle Gutscheine: gutschein.oeticket.com<br />
Sonntag, 05.10.<br />
10:00 Uhr<br />
Master Class Ulay<br />
VHS Urania<br />
13:00 Uhr<br />
Master Class<br />
Cristi Puiu<br />
VHS Urania<br />
17:30 Uhr<br />
Diskussion Branko Lustig,<br />
Alexandra Föderl-Schmid<br />
& Oliver Rathkolb<br />
Urania Kino<br />
20:00 Uhr<br />
<strong>Film</strong> & Musik: Konzert<br />
Elżbieta Towarnicka<br />
VHS Urania<br />
21:00 Uhr<br />
Partyline<br />
Cafe Leopold<br />
Montag, 06.10.<br />
08:30 Uhr<br />
Integrationskino<br />
Artis International<br />
09:00 Uhr<br />
Educational Morning<br />
(inkl. Screening Lauf<br />
Junge, lauf!)<br />
Artis International<br />
10:30 Uhr<br />
Integrationskino<br />
Artis International<br />
16:00 Uhr<br />
Master Class<br />
Branko Lustig<br />
Artis International<br />
18:30 Uhr<br />
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH mit<br />
Integrationsminister Sebastian Kurz<br />
Urania Kino<br />
Invitations only<br />
21:00 Uhr<br />
Partyline<br />
Cafe Leopold<br />
Dienstag, 07.10.<br />
18:00 Uhr<br />
NYC CareerTalk inkl.<br />
Screening von Kurzfilmen<br />
Actor’s Studio<br />
21:00 Uhr<br />
Partyline<br />
Cafe Leopold<br />
WEL LNESS<br />
WEEKENDER<br />
ABENTEUER<br />
Mittwoch, 08.10.<br />
21:00 Uhr<br />
Partyline<br />
Cafe Leopold<br />
Donnerstag, 09.10.<br />
09:00 Uhr<br />
Schulkino (inkl. Screening<br />
Roxanne)<br />
Urania Kino<br />
10:30 Uhr<br />
Integrationskino<br />
Urania Kino<br />
14:00 Uhr<br />
Master Class<br />
Riina Sildos<br />
Actor’s Studio<br />
17:00 Uhr<br />
fair.versity Talk inkl.<br />
Screening von Kurzfilmen<br />
Village Cinema<br />
20:30 Uhr<br />
<strong>Film</strong> & Musik: Konzert<br />
Fanfara Transilvania<br />
Ost Klub<br />
Freitag. 10.10.<br />
Samstag. 11.10.<br />
36 Grußwort Christof Papousek<br />
09:00 Uhr<br />
Schulkino (inkl.<br />
Screening Papusza)<br />
Apollo - Das Kino<br />
16:00 Uhr<br />
Master Class<br />
Milcho Manchevski (inkl.<br />
Screening Before the Rain)<br />
Actor‘s Studio<br />
09:00 Uhr<br />
Integrationskino<br />
Village Cinema<br />
Apollo – Das Kino<br />
20:00 Uhr<br />
Award Ceremony<br />
Urania Kino<br />
Invitations only<br />
11:30 Uhr<br />
Integrationskino<br />
Village Cinema<br />
Apollo – Das Kino<br />
22:00 Uhr<br />
Partyline<br />
The Box<br />
19:30 Uhr<br />
<strong>Film</strong> & Musik:<br />
Live-Vertonnung Latif<br />
VHS Urania<br />
21:00 Uhr<br />
Partyline<br />
Cafe Leopold<br />
KULINARIK<br />
SHOP PING<br />
Diese und noch viele mehr gibt es auf<br />
Österreichs vielseitigem Gutscheinportal<br />
gutschein.oeticket.com
Eröffnungsfilm 39<br />
Spielfilm. Ungarn / Deutschland / Schweden <strong>2014</strong><br />
Sprache Ungarisch, Englisch mit engl. UT<br />
Länge 119 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
38 Grußwort Christof Papousek<br />
Tomasz Raczek<br />
Dieser <strong>Film</strong> ist eine raffinierte Hommage an das<br />
Werk eines großartigen ungarischen Regisseurs,<br />
Miklós Jancsó. In Übereinstimmung mit dem magischen<br />
Realismus erzählt er die Parabel über eine<br />
Welt, in der überflüssige, allumfassende Gewalt<br />
zum Ausrotten der menschlichen Zivilisation führt.<br />
Die Kontrolle über die Welt übernehmen … Hunde.<br />
Wie in Planet of the Apes führt uns der Regisseur<br />
durch eine fremde, doch dem Anschein nach bekannte<br />
Welt. Groteske vermischt sich mit Anschuldigung,<br />
um dann in eine sanfte <strong>Film</strong>-Poesie zu gleiten.<br />
This film is an intricate tribute to the work of the<br />
great Hungarian director Miklós Jancsó. In the convention<br />
of magical realism, it tells the parable of a<br />
world in which the excessive, omnipresent violence<br />
of the human race leads to its extinction. The<br />
heirs of this world are … dogs. Just like in Planet<br />
of the Apes, the director leads us through an alien,<br />
but strangely familiar world. Grotesque fuses with<br />
accusation, only to glide into gentle film poetry.<br />
Eröffnungsfilm<br />
white god<br />
Fehér isten<br />
Lilis Eltern sind geschieden. Als ihre Mutter für längere Zeit verreisen muss, zieht die 13-Jährige zu ihrem Vater.<br />
Und zwar gemeinsam mit ihrem klugen Hund Hagen, den der Vater aber nur ungern in seine Wohnung<br />
lässt. Als sich eine Nachbarin über das Tier beschwert, die Verwaltung für den Besitz eines Mischlings<br />
mehr Geld verlangt und Lili wegen Hagen ihren Platz im Jugendorchester verliert, setzt ihr Vater den Hund<br />
kurzerhand vor die Tür. Von da an sucht das Mädchen den Hund und der Hund das Mädchen. Was sich<br />
nach einer harmlosen Lassie-Geschichte anhört, entwickelt sich bald zu einem tierischen Rachethriller. Hagens<br />
Odyssee, die ihn mehr und mehr mit der Grausamkeit der Menschen konfrontiert, endet in einem Aufstand<br />
seiner Artgenossen gegen ihre Peiniger. Kornél Mundruczós ebenso bewegender wie bissiger <strong>Film</strong><br />
ist metaphorisch vielschichtig; so spielt er etwa nicht zufällig vor dem Hintergrund eines autoritären Regimes<br />
und einer zunehmend intoleranten Gesellschaft. Er funktioniert aber auch ohne Interpretation hervorragend<br />
und beinhaltet Szenen, die mit zu den stärksten des Kinojahres gehören. Den eigentlichen Stars<br />
der Produktion, den Mischlingsbrüdern Body und Luke aus Arizona, standen übrigens 250 weitere Hunde<br />
aus ungarischen Tierheimen zur Seite. Unglaublich, aber wahr: Was man sieht, ist keine Animation, sondern echt.<br />
Lili’s parents are divorced. When her mother has to go out of town for a longer period of time, the thirteen-year-old<br />
moves to her father. Namely, with her smart dog Hagen whom Lili’s father only reluctantly<br />
tolerates in his apartment. When the neighbour complains about the cross-breed, the building administration<br />
charges him for owning a pet and Lili loses her spot in the youth orchestra because of the animal, he<br />
finally throws the dog out. Thus, the girl’s search for her dog begins, while he is looking for her, too. What<br />
sounds like an innocent Lassie story, soon develops into an animalistic revenge thriller. Hagen’s odyssey, which<br />
confronts him more and more with the cruelty of human beings, ends in the uprising of him and his fellow<br />
conspecifics against their tormentors. Kornél Mundruczó’s moving as well as biting movie is metaphorically<br />
multi-faceted. It is no coincidence that the background of the plot is an authoritarian regime and an increasingly<br />
intolerant society. However, the film perfectly works without interpretations at all, too, and contains,<br />
furthermore, scenes that rank among the most powerful ones of this cinematic year. The actual stars<br />
of this production, the cross-breed brothers Body and Luke from Arizona, were strongly supported by 250<br />
dogs from Hungarian animal shelters. Unbelievable but true: This is not an animation, it is genuinely real.<br />
Regie Kornél Mundruczó<br />
Drehbuch Kata Wéber, Kornél Mundruczó,<br />
Viktória Petrányi<br />
Kamera Marcell Rév<br />
Schnitt Dávid Jancsó<br />
Musik Asher Goldschmidt<br />
Ton Thomas Huhn, Gábor Balázs<br />
Produzenten Viktória Petrányi, Eszter Gyárfás<br />
Koproduzenten Karl Baumgartner, Michael Weber,<br />
Viola Fügen, Fredrik Zander, Gábor Balázs,<br />
Jessika Ask<br />
Darsteller<br />
Lili Zsófia Psotta<br />
Dániel Sándor Zsótér<br />
Elza Lili Horváth<br />
Alter Mann Szabolcs Thuróczy<br />
Bev Lili Monori<br />
Hundefänger Gergely Bánki<br />
Produktion Proton Cinema, Pola Pandora <strong>Film</strong>produktions,<br />
<strong>Film</strong>partners, The Chimney Pot<br />
Vertrieb/Kontakt THE MATCH FACTORY<br />
Biografie Kornél Mundruczó<br />
Kornél Mundruczó, 1975 in Ungarn geboren, studierte<br />
Theater- und <strong>Film</strong>regie in Budapest. Für seinen ersten<br />
Spielfilm Pleasant Days erhielt er 2002 einen Silbernen<br />
Leoparden in Locarno. In Cannes präsentierte er 2005<br />
Johanna, eine filmische Opernadaption über Jeanne<br />
d’Arc, die in der Reihe Un Certain Regard lief. Tender<br />
Son: The Frankenstein Project wurde wiederum für die<br />
Goldene Palme nominiert und der Spielfilm Delta<br />
ebendort mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Als<br />
Theaterregisseur hat er unter anderem für die Wiener<br />
Festwochen und das Thalia-Theater in Hamburg inszeniert.<br />
<strong>2014</strong> gewann Kornél Mundruczó schließlich<br />
mit White God den ersten Preis in der Reihe Un Certain<br />
Regard in Cannes.<br />
<strong>Film</strong>ografie Kornél Mundruczó (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> White God<br />
2010 Tender Son: The Frankenstein Project<br />
2008 Delta<br />
2002 Pleasant Days<br />
Grußwort Christof Papousek 39
Closingfilm 41<br />
Spielfilm. Litauen / Großbritannien <strong>2014</strong><br />
Sprache Litauisch, Englisch, Russisch dt. UT<br />
Länge 115 min<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Closing <strong>Film</strong><br />
Redirected<br />
Vier Freunde begehen einen Raubüberfall. Sie wollen ein illegales Casino in London stürmen, sich das Geld<br />
schnappen und dann nach Malaysia abhauen, um sich dort an sonnigen Stränden künftig mit billigem Alkohol<br />
und billigem Sex zu vergnügen. Aber so genial der Coup ihrer Meinung nach auch geplant ist, er geht<br />
trotzdem schief. Zwar erbeutet die Amateurbande eine Million Pfund, aber die bösen Jungs, die sie berauben,<br />
wollen sie nicht so einfach ziehen lassen. Irgendwie schaffen sie es aber trotzdem noch ins Flugzeug.<br />
Kaum in der Luft, beginnt ein Vulkan in Island Unmengen von Asche auszuspucken und den Flugverkehr<br />
über Nordeuropa lahmzulegen: Es kommt zur Notlandung, und statt im Tropenparadies finden sich die<br />
vier in einem postsowjetischen Land mit einem unaussprechlichen Namen wieder ... in Litauen – wo<br />
sie sich mit Schmugglern, Killern, Prostituierten, korrupten Cops, wilden Fantasien und einem Kulturschock<br />
herumschlagen und überdies ihre Freundschaft neu entdecken müssen. Mit Redirected ist Emilis<br />
Vėlyvis in seiner Heimat ein echter Box-Office-Hit gelungen. Die Mischung aus Actionstreifen, Thriller,<br />
Krimi und Komödie im Guy-Ritchie-Stil verspricht Unterhaltung pur – aufgrund diverser Gewalt- und<br />
Nacktszenen und ziemlich rüder Sprache ist der <strong>Film</strong> allerdings nur für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.<br />
Four friends commit an armed robbery. All they want to do is storm a clandestine casino in London, grab<br />
the whole money and run off to Malaysia to finally entertain themselves with cheap alcohol and even cheaper<br />
sex on the sunny beaches. But as brilliant as they think their idea is planned out, things do not go<br />
as smoothly as they had hoped. Although they manage to steal a million pounds, the madmen they robbed<br />
the money from will not let them escape so easily. Anyway, somehow the four of the them make it<br />
onto the plane, but as soon as they are up in the sky, they already have to make a forced landing because<br />
of Iceland’s volcano starting to expel loads of ashes, paralysing the entire air traffic above Northern<br />
Europe. Instead of a tropic island, they find themselves in a post-soviet country with an unpronounceable<br />
name ... in Lithuania – where they have to deal with smugglers, killers, prostitutes, corrupt cops, wild<br />
phantasies, with a tremendous cultural shock and, moreover, they are forced to redefine their old friendship.<br />
With Redirected Emilis Vėlyvis succeeded in creating a real blockbuster in his home country. The mixture<br />
of action movie, crime thriller and comedy in the style of Guy Ritchie promises pure entertainment<br />
that is due to explicit scenes and quite rude language only advised for viewers from age 16 onwards.<br />
Regie Emilis Vėlyvis<br />
Drehbuch Emilis Vėlyvis, Jonas Banys, Lewis Britnell<br />
Kamera Feliksas Abrukauskas<br />
Schnitt Emilis Vėlyvis, Chris Blunden, Gintare Sokelyte<br />
Musik Paulius Kilbauskas, Domas Strupinskas<br />
Kostüm Vitalis Čepkauskas<br />
Maske Jurgita Globyte, Egle Mikalauskaite, Bozena<br />
Moisejenko<br />
Produzenten David Boaretto, Alastair Clark, Asta<br />
Liukaitytė, Daiva Jovaišienė, Donatas Šimukauskas,<br />
Norbertas Pranckus, Andrius Paulavičius, Jacqueline<br />
Quella, Rachel Rubey, Urtė Vaicekauskaitė<br />
Darsteller<br />
Golden Pole Vinnie Jones<br />
Michael Scot Williams<br />
Johnny Gil Darnell<br />
Tim Oliver Jackson<br />
Ben Anthony Strachan<br />
Doncius Artur Smolyaninov<br />
Produktion Kinokultas, Wellington <strong>Film</strong>s<br />
Vertrieb/Kontakt <strong>Film</strong>Confect Home Entertainment<br />
GmbH<br />
Biografie Emilis Vėlyvis<br />
Bevor sich der 1979 in Litauen geborene Regisseur,<br />
Drehbuchautor und Schauspieler Emilis Vėlyvis dem<br />
<strong>Film</strong> zuwandte, hat er Kunst sowie Malerei in Vilnius<br />
und Warschau studiert. Mit Redirected präsentiert<br />
er nun seinen dritten Kinofilm. Und wie bereits bei<br />
seinen ersten beiden Werken Zero. Alyvine Lietuva<br />
(2006) und Zero 2 (2010) vermischt er auch hier Action,<br />
Gewalt und Komödie, was ihm den Ruf als litauischer<br />
Guy Ritchie einbrachte.<br />
<strong>Film</strong>ografie Emilis Vėlyvis<br />
<strong>2014</strong> Redirected<br />
2010 Zero 2<br />
2006 Zero. Alyvine Lietuva<br />
40 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 41
EINE NEUE DIMENSION<br />
DER ÄSTHETIK<br />
István Szabó<br />
István Szabó zählt zu den international bekanntesten und bedeutendsten ungarischen Regisseuren<br />
und Drehbuchautoren. Sein Handwerk hat er an der Akademie für Theater- und<br />
<strong>Film</strong>kunst in Budapest gelernt. Bereits seine erste Regiearbeit, Zeit der Träumereien, wurde<br />
1965 in Locarno als bester Debütfilm ausgezeichnet und machte ihn zur Führungsfigur<br />
einer neuen Generation von ungarischen <strong>Film</strong>schaffenden. 1980 gelangen Szabó mit Der<br />
grüne Vogel sowie mit Vertrauen gleich zwei weit über die Landesgrenzen hinaus vielbeachtete<br />
Erfolge. Ab diesem Jahr drehte er hauptsächlich international finanzierte Koproduktionen.<br />
Der in Berlin mit einem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnete<br />
<strong>Film</strong> Vertrauen wurde außerdem für einen Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger<br />
<strong>Film</strong> nominiert, ebenso die drei Meisterwerke, die er in der Folge mit Klaus Maria Brandauer<br />
in der Hauptrolle drehte: Mephisto (1981), Oberst Redl (1985) und Hanussen (1988).<br />
Mephisto gewann letztendlich einen Academy Award und darüber hinaus in Cannes<br />
eine Silberne Palme für das beste Drehbuch. Dort wurde Szabó zudem für seinen <strong>Film</strong><br />
Hanussen als bester Regisseur ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit beim <strong>Film</strong> arbeitete<br />
der mittlerweile 76-Jährige immer wieder auch als Opernregisseur. So inszenierte er etwa<br />
1985 Wagners Tannhäuser an der Pariser Oper sowie 1993 Il Trovatore von Giuseppe Verdi<br />
an der Wiener Staatsoper. Darüber hinaus hielt er regelmäßig Vorlesungen zur <strong>Film</strong>geschichte<br />
etwa in London, Berlin oder Wien. Szabó gilt als sensibler Beobachter von Gesellschaften<br />
im Zeichen von Diktatur und Fremdbestimmung. Im Mittelpunkt seiner oft<br />
von Identität und Anpassung handelnden Geschichten steht dabei meist das Schicksal<br />
von Menschen unter dem Einfluss historischer Ereignisse. Beim LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />
<strong>2014</strong> ist der große <strong>Film</strong>emacher, wie bereits im Vorjahr, wieder zu Gast. Er wird eine Master<br />
Class abhalten und seinen <strong>Film</strong> Sunshine vorstellen. Höhepunkt seines diesjährigen<br />
Besuches wird aber eine Preisverleihung sein: Nach Turhan Bey und Branko Lustig erhält<br />
dieses Jahr nämlich István Szabó den Stern der Urania für sein großartiges Lebenswerk.<br />
István Szabó<br />
Regisseur und Drehbuchautor<br />
Director and Writer<br />
István Szabó is amongst Hungary’s internationally best known and most significant directors<br />
and screenwriters. He learned his handiwork at the Academy of Theatrical and<br />
Cinematic Arts in Budapest. His very first work as a director, The Age of Illusions, was<br />
rewarded as the best debut film at the Locarno International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> in 1965 and<br />
made him the figurehead of a new generation of Hungarian filmmakers. In 1980, Szabó<br />
managed to create two internationally recognised and successful films, Green Bird<br />
and Confidence. From then on, he directed mainly internationally funded co-productions.<br />
Confidence, which won a Silver Bear at the Berlin <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, was also nominated<br />
for an Academy Award for Best Foreign Language <strong>Film</strong>, as well as the three masterpieces<br />
he filmed with Klaus Maria Brandauer: Mephisto (1981), Oberst Redl (1985) and<br />
Hanussen (1988). Mephisto went on to win an Academy Award and also won a Silver<br />
Palm in Cannes for the best screenplay. It was also there that Szabó won the award as<br />
best director for the film Hanussen. Apart from working in the film industry, the now<br />
76-year-old frequently worked as an opera director as well. He staged Wagner’s Tannhäuser<br />
at the Paris Opera in 1985 and Giuseppe Verdi’s Il Trovatore at the Vienna State<br />
Opera in 1993. In addition, he held regular lectures on the history of film in London,<br />
Berlin and Vienna. Szabó is known as a sensitive observer of societies marked by dictatorship<br />
or heteronomy. His stories, which often deal with identity and adaptation,<br />
revolve around the fate of individuals under the influence of historic events. Like last<br />
year, the great filmmaker will again be a guest at the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong>. He<br />
will hold a master class and present his film Sunshine. However, the apex of his visit<br />
will be an award ceremony: After Turhan Bey and Branko Lustig, Istvan Szabó will be<br />
awarded the Star of the Urania Lifetime Achievement Award for his extraordinary work.<br />
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42 István Szabó<br />
Grußwort Christof Papousek 43
<strong>Festival</strong>s<br />
zu Gast<br />
Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />
Das Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> hat sich mit rund 100.000 Besuchern pro Jahr<br />
mittlerweile zu einem der führenden <strong>Film</strong>festivals auf dem Kontinent entwickelt.<br />
Gegründet wurde es von Mirsad "Miro" Purivatra 1995 während vor<br />
den Toren der belagerten Stadt noch der Balkankrieg tobte. Heute gilt das<br />
<strong>Festival</strong> als eine der wichtigsten Anlaufstellen für die gesamte südosteuropäische<br />
<strong>Film</strong>produktion. Denn obwohl mittlerweile auch Produktionen aus<br />
aller Welt gezeigt werden, bilden <strong>Film</strong>e aus der Region immer noch den<br />
Hauptfokus des Programms. Zudem hat sich das <strong>Festival</strong> mit Workshops<br />
und Master Classes um die Förderung des bosnischen <strong>Film</strong>nachwuchses<br />
verdient gemacht. Die hohe Qualität der gezeigten <strong>Film</strong>e und der Charme<br />
der geschichtsträchtigen Stadt veranlassen übrigens jede Menge internationale<br />
Gäste (darunter regelmäßig sogar Weltstars wie Angelina Jolie,<br />
Brad Pitt, Morgan Freeman, Bono und Gérard Depardieu) dazu, im August<br />
nach Sarajevo zu kommen, um dort ihre neuesten Werke vorzustellen.<br />
With an average of around 100,000 visitors each year, the Sarajevo<br />
<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> has become one of the continent’s leading film festivals.<br />
It was founded by Mirsad "Miro" Purivatra in 1995, while the Balkan<br />
war was still raging in and around the besieged city. Today, the<br />
festival is one of the most significant centres of the entire Eastern European<br />
film production industry. Although the festival features productions<br />
from all over the world by now, the focus is still on regional<br />
productions. Also, the festival has made great efforts in promoting and<br />
advancing Bosnian film talent through its workshops and master classes.<br />
The high level of quality of the featured films, as well as the charm<br />
of this historical city guarantee that a great number of high-class international<br />
guests (including superstars such as Angelina Jolie, Brad<br />
Pitt, Morgan Freeman, Bono and Gérard Depardieu) visit Sarajevo in<br />
the month of August to introduce and present their newest projects.<br />
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Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> 45
46 <strong>Festival</strong>s zu Gast <strong>Festival</strong>s zu Gast 47<br />
Episodenfilm. Frankreich / Bosnien und<br />
Herzegowina / Schweiz / Italien / Deutschland /<br />
Portugal / Bulgarien <strong>2014</strong><br />
Sprache Russisch, Deutsch, Italienisch,<br />
Französisch, Bosnisch, Katalanisch mit engl. UT<br />
Format DCP<br />
Farbe und Schwarz-Weiß<br />
Künstlerische Leitung Jean-Michel Frodon<br />
Animation François Schuiten, Luís Da Matta<br />
Almeida<br />
My Dear Night<br />
Regie Kamen Kalev<br />
Our Shadows Will<br />
Regie Vladimir Perišić<br />
The Outpost<br />
Regie Leonardo di Costanzo<br />
Princip, Text<br />
Regie Angela Schanelec<br />
Das Spektrum Europas<br />
Regie Cristi Puiu<br />
The Bridge of Sighs<br />
Regie Jean-Luc Godard<br />
Reflections<br />
Regie Sergei Loznitsa<br />
Zan’s Journey<br />
Regie Marc Recha<br />
Album<br />
Regie Aida Begić<br />
Sara and her Mother<br />
Regie Teresa Villaverde<br />
The Bridge<br />
Regie Vincenzo Marra<br />
Little Boy<br />
Regie Isild Le Besco<br />
Quiet Mujo<br />
Regie Ursula Meier<br />
Produktion Cinétévé, Obala Art Centar, Bande a<br />
Part <strong>Film</strong>s, Mir Cinematografica, unafilm, Ukbar<br />
<strong>Film</strong>es, The First World War Centenary Mission,<br />
France 2 Cinéma, Rai Cinema, RTS<br />
Vertrieb/Kontakt Indie Sales<br />
BRIDGES of sarajevo<br />
Ponts de Sarajevo<br />
Unter der künstlerischen Leitung von<br />
Jean-Michel Frodon vereint dieser anspruchsvolle<br />
und berührende Omnibusfilm<br />
dreizehn Geschichten, die sich mit<br />
Sarajevos Rolle während der vergangenen<br />
100 Jahre beschäftigen. Das Projekt, das<br />
<strong>2014</strong> bei den Internationalen <strong>Film</strong>festspielen<br />
von Cannes seine Weltpremiere<br />
feierte, entstand unter der Mitwirkung<br />
von ebenso vielen Regisseuren und Regisseurinnen,<br />
die verschiedenen Generationen<br />
angehören und aus Ost- und Westeuropa<br />
kommen. Unter den <strong>Film</strong>schaffenden, die in<br />
Bridges of Sarajevo ein äußerst differenziertes<br />
Bild der Stadt zeichnen, befinden sich auch<br />
große Namen wie Jean-Luc Godard oder<br />
Isild Le Besco. Die Episoden sind einzigartig<br />
und so unterschiedlich wie ihre<br />
Erzähler: Während Ursula Meier und Vincenzo<br />
Marra Sarajevo aus der Perspektive<br />
von Neuankömmlingen zeigen, gewährt<br />
etwa Aida Begić dem Publikum Einblick in<br />
eine Stadt, in der sie ihr ganzes Leben verbracht<br />
hat. Manche Beiträge erzählen von<br />
menschlichen Schicksalen, andere wiederum<br />
rücken geschichtliche Aspekte in den<br />
Vordergrund und beleuchten Ereignisse wie<br />
den Ausbruch des Ersten Weltkriegs oder<br />
die Belagerung der Stadt in der ersten Hälfte<br />
der 1990er Jahre. Verbunden werden die<br />
Episoden durch Animationen zwischen den<br />
Beiträgen, die von ihnen losgelöst ebenfalls<br />
ein künstlerisches Eigenleben entwickeln.<br />
Under the artistic direction of Jean-Michel<br />
Frodon, this ambitious and<br />
touching omnibus film includes thirteen<br />
stories exploring the role of Sarajevo<br />
over the past 100 years. Thirteen directors<br />
representing different generations<br />
coming from Eastern and Western Europe<br />
were involved in the project, which<br />
had its world premiere at the <strong>2014</strong> International<br />
<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> in Cannes. Among<br />
these filmmakers, who draw a highly<br />
differentiated picture of the city in Bridges<br />
of Sarajevo, are also some famous<br />
names such as Jean-Luc Godard or Isild<br />
Le Besco. The episodes are unique and as<br />
different as their narrators: while Ursula<br />
Meier and Vincenzo Marra show Sarajevo<br />
from the perspective of first timers, Aida<br />
Begić allows the audience insights into<br />
a city where she has spent all her life.<br />
Some episodes portray human destinies,<br />
while others focus on historical aspects<br />
and illustrate events such as the outbreak<br />
of World War I or the siege of the<br />
city in the first half of the 1990s. The episodes<br />
are linked by animated drawings<br />
which, isolated from the episodes, develop<br />
an artistic life of their own as well.<br />
THREE WINDOWS<br />
AND A HANGING<br />
„Ich und drei andere Frauen wurden während<br />
der Abwesenheit unserer Männer vergewaltigt!“.<br />
Nach langer Zeit bricht Lushe<br />
das Schweigen und spricht mit einer<br />
ausländischen Journalistin über den Balkan-Konflikt<br />
und ihr Schicksal. Das macht<br />
sie aus gutem Grund anonym. Denn kaum<br />
kommt etwas ans Tageslicht, was den<br />
Männern ihres kosovarischen Dorfes mit<br />
deren chauvinistischer Stammtischromantik<br />
nicht in den Kram passt, gibt es massive<br />
Probleme. Angeführt vom Bürgermeister<br />
steigen die Männer dann auf die<br />
Barrikaden. Die Angst vor der Schande,<br />
dass auch die eigene Frau ein Opfer gewesen<br />
sein könnte, ist jedenfalls omnipräsent.<br />
Das Motto lautet Verdrängung und Vertuschung<br />
anstelle von Vergangenheitsbewältigung.<br />
Nachdem rauskommt, dass<br />
Lushe geredet hat, wird sie als Lügnerin<br />
beschimpft. Mehr noch: Sie soll sogar aus<br />
dem Dorf vertrieben werden. Somit ist<br />
es nicht das Verbrechen selbst, das im<br />
Mittelpunkt von Isa Qosjas ebenso bildgewaltigem<br />
wie intensivem Drama steht. Die<br />
Schuldfrage stellt sich erst gar nicht. Vielmehr<br />
geht es um die wichtige Aufarbeitung<br />
von irreversiblen Ereignissen. Und<br />
um die doppelte Opferrolle der Frauen in<br />
einem ruralen Patriachat, in dem die Ehre<br />
des Mannes mehr zählt als das Wohlergehen<br />
des weiblichen Geschlechts.<br />
„Der beste kosovarische Spielfilm seit<br />
dem Zerfall Jugoslawiens“ (Cineuropa).<br />
“Three other women and I were raped<br />
while our men were away!” Lushe breaks<br />
her silence after a long time and talks to<br />
a foreign journalist about her fate in the<br />
Balkan war. She has good reason to do so<br />
anonymously. As soon as the conservative<br />
men of her village in Kosovo hear things<br />
that disturb their chauvinistic romance,<br />
there is bound to be massive trouble.<br />
Then the men, led by the mayor, climb<br />
the barricades. The fear of the shame that<br />
one’s own wife might have been a victim<br />
of rape is ever present. The general rule is<br />
to suppress and hush up the past instead<br />
of facing it. When word comes out that<br />
Lushe shared the truth, she is accused of<br />
being a liar. Even worse: She faces banishment<br />
from the village. Thus, it is not the<br />
actual crime that is in the centre of Isa Qosja’s<br />
visually intense and captivating drama.<br />
The question of guilt is irrelevant. Rather,<br />
the important process of coming to terms<br />
with irreversible events is what stands in<br />
the focus, as well the women who are<br />
victims twice over in this rural patrimony<br />
where the man’s honour ranks far above<br />
a woman’s well-being. "The best feature<br />
film from Kosovo to date" (Cineuropa).<br />
Spielfilm. Kosovo / Deutschland <strong>2014</strong><br />
Sprache Albanisch mit engl. UT<br />
Länge 93 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Isa Qosja<br />
Drehbuch Zymber Kelmendi<br />
Kamera Gökhan Tiryaki<br />
Schnitt Agron Vula<br />
Ton Igor Popovski<br />
Szenenbild Zeni Ballazhi<br />
Kostüm Krenare Rugova<br />
Produzenten Shkumbin Istrefi, Mentor Shala<br />
Koproduzent Nicole Gerhards<br />
Darsteller<br />
Lushe Irena Cahani<br />
Nifa Leonora Mehmetaj<br />
Zadja Aurita Agushi<br />
Beni Orik Morina<br />
Hasani Sylë Kuqi<br />
Alush Xhevat Qorraj<br />
Produktion CMB Productions<br />
Vertrieb/Kontakt CMB Productions<br />
Biografie Isa Qosja<br />
Der albanische Regisseur Isa Qosja wurde 1947 im<br />
heutigen Montenegro geboren. Er hat die <strong>Film</strong>akademie<br />
in Belgrad absolviert und sich danach als Autor<br />
und Regisseur vieler Kunst- sowie Dokumentarfilme<br />
und am Theater einen Namen gemacht. Das<br />
bekannteste Werk dieser Zeit ist Proka (1984). Nach<br />
einer langen Schaffenspause erhielt Qosja 2005 für<br />
sein Comeback Kukumi viel Zuspruch, so gab es<br />
etwa beim Sarajevo <strong>Film</strong>festival den Special Jury<br />
Príze. Es sollte dann weitere neun Jahre dauern bis<br />
Three Windows and a Hanging als erster offizieller<br />
<strong>Film</strong> aus dem Kosovo heuer ebendort seine Premiere<br />
im Wettbewerb feiern konnte.<br />
<strong>Film</strong>ografie Isa Qosja (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Three Windows and a Hanging<br />
2005 Kukumi<br />
1988 Guards of the fog<br />
1984 Proka<br />
46 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 47
22.04.X<br />
–28.04.2015<br />
Wiesbaden<br />
Dokumentarfilm. Russland 2013<br />
Sprache Russisch, Englisch, Nepali mit engl. UT<br />
Länge 90 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
<strong>Festival</strong>s zu Gast 49<br />
<strong>Festival</strong>s<br />
zu Gast<br />
goEast<br />
48 <strong>Festival</strong>s zu Gast<br />
Das in Wiesbaden stattfindende <strong>Film</strong>festival goEast wurde im Jahr 2001 von Claudia<br />
Dillmann gegründet. Die Direktorin des Deutschen <strong>Film</strong>instituts weckte damit Erinnerungen<br />
an eine alte und vorübergehend in Vergessenheit geratene Tradition, denn<br />
bis Ende der achtziger Jahre hat man im Westen, da wie dort, immer wieder den Blick<br />
über die Mauer gewagt und sogenannte osteuropäische <strong>Film</strong>wochen organisiert. Im<br />
ersten <strong>Katalog</strong> des <strong>Festival</strong>s war jedenfalls Folgendes zu lesen: „Es ist an der Zeit, sich zu<br />
öffnen, für Gedanken, Bilder, Mythen und Geschichten der östlichen Nachbarn. Für ihre<br />
Kultur. Für ihre <strong>Film</strong>e“. Mittlerweile ist goEast zu einer weithin beliebten Institution geworden.<br />
Über 200 namhafte Gäste kommen jedes Frühjahr in der hessischen Hauptstadt<br />
zusammen und genießen eine Woche lang den kinematografischen Austausch<br />
zwischen Ost- und Westeuropa in einem der schönsten Kinos Deutschlands: in der Caligari<br />
<strong>Film</strong>Bühne. Im Wettbewerb um einen der vier Hauptpreise des von Stadt und<br />
Land geförderten <strong>Festival</strong>s laufen übrigens sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme.<br />
Wiesbaden’s goEast film festival was founded by Claudia Dillmann in 2001. With<br />
this, the director of the German <strong>Film</strong> Institute reinstated an old and almost forgotten<br />
tradition, being that Eastern European film weeks served to throw a glance over<br />
the wall every now and then until the late eighties. As the festival’s very first catalogue<br />
read: “The time has come to open up, for the thoughts, images, myths and stories<br />
of our eastern neighbours. For their culture. For their films.” Meinwhile, goEast<br />
has become a widely popular institution. More than 200 international guests gather<br />
in the Hessian capital each year and enjoy a week of cinematographic exchange<br />
between Eastern and Western Europe in one of Germany’s most beautiful<br />
cinemas: the Caligari <strong>Film</strong>Bühne. The competition for one of the main awards, sponsored<br />
by the state and the city, involves feature films as well as documentaries..<br />
15. X<br />
<strong>Festival</strong><br />
des mittel-X<br />
und<br />
osteuropäischen<br />
<strong>Film</strong>s<br />
nepal forever<br />
Nepal foreva<br />
Mütterchen Russland ist auch nicht mehr<br />
das, was es einmal war. Zumindest nicht<br />
für Sergei und Viktor. Die beiden führenden<br />
Mitglieder einer kommunistischen<br />
Splittergruppe in St. Petersburg haben<br />
sich bereits vor langer Zeit von der für sie<br />
zu progressiv gewordenen KP abgewandt.<br />
Durch schrille Inszenierung und mit eigenwilligen<br />
öffentlichen Auftritten versuchen<br />
sie, die alten politischen Traditionen am<br />
Leben zu erhalten. Das Motto dabei lautet:<br />
Aufmerksamkeit um jeden Preis. Sergei<br />
und Viktor bereitet aber nicht nur der Verfall<br />
des Kommunismus innerhalb der russischen<br />
Grenzen Kopfzerbrechen – auch in<br />
Nepal geht es mit ihrer Ideologie offenbar<br />
bergab. Und so eilen die beiden ewiggestrigen<br />
Clowns ihren Gesinnungsgenossen<br />
im fernen Königreich kurzerhand zu Hilfe.<br />
Ihr Ziel: den dort vorherrschenden Bruderzwist<br />
zwischen Leninisten und Maoisten<br />
zu beenden. Für die angestrebte Weltrevolution<br />
müssen eben alle an einem Strang<br />
ziehen. Was wie eine perfekt inszenierte<br />
Mockumentary mit einem kongenialen<br />
Comedy Duo in der Hauptrolle anmutet,<br />
entpuppt sich als echter Dokumentarfilm.<br />
Als dokumentarische Groteske, bei der<br />
nichts hinzuerfunden wurde und die mit<br />
einfachen filmischen Mitteln auf ebenso<br />
amüsante wie erschreckende Weise zeigt,<br />
welche absurden Auswüchse ein rückwärtsgewandtes<br />
Weltbild haben kann.<br />
Even Mother Russia is no longer what<br />
she used to be. At least not for Sergei<br />
and Viktor. The two leading members of<br />
a communist faction in St. Petersburg<br />
have long since turned their backs on<br />
the CP, which has become much too progressive<br />
for them. By means of wayward<br />
activities and unconventional public appearances<br />
they try to keep old political<br />
traditions alive. Their motto is: arousing<br />
attention at any cost. However, Sergei<br />
and Viktor not only worry about the<br />
decline of communism within Russia's<br />
borders – in Nepal, too, their ideology<br />
seems to be rapidly declining. Hence, the<br />
two reactionary clowns set out to come<br />
to the rescue of their fellow comrades in<br />
the distant kingdom. Their goal: to end<br />
the fraternal strife between Leninists and<br />
Maoists. After all, all comrades have to act<br />
in concert for the intended world revolution<br />
to occur. What seems like a perfectly<br />
made mockumentary starring a congenial<br />
comedy duo turns out to be a true documentary.<br />
A grotesque documentary to<br />
which no fictional elements were added<br />
that shows by way of simple cinematographic<br />
means, in a highly amusing but also<br />
appalling manner, the absurd spin-offs<br />
resulting from a reactionary world view.<br />
Regie und Drehbuch Aljona Polunina<br />
Kamera Dmitry Rakov<br />
Schnitt Aljona Polunina<br />
Musik Victor Mors<br />
Produzenten Alexander Rodnyansky,<br />
Sergey Melkumov, Nastya Velskaya<br />
Produktion Studio 013<br />
Vertrieb/Kontakt Studio 013, Nastya Velskaya<br />
Biografie Aljona Polunina<br />
Bevor die 1975 in Tuapse in Russland geborene<br />
Aliona Polunina ein Drehbuch- und Regiestudium<br />
am Gerassimow-Institut für Kinematographie in<br />
Moskau absolvierte, hat sie Malerei studiert und<br />
für Mode- und Lifestylemagazine gearbeitet. Seit<br />
Jahren konzentriert sie sich erfolgreich auf den Dokumentarfilm.<br />
Vor allem für ihr Werk The Revolution<br />
That Wasn’t erhielt sie auf vielen <strong>Film</strong>festivals großen<br />
Zuspruch.<br />
<strong>Film</strong>ografie Aljona Polunina (Auswahl)<br />
2013 Nepal Forever<br />
2008 The Revolution That Wasn't<br />
2007 Women Above<br />
2006 Saint Place<br />
Grußwort Christof Papousek 49
Spielfilm-<br />
Wettbewerb<br />
Feature film competition<br />
Tomasz Raczek<br />
Kurator für den Spielfilm-Wettbewerb<br />
Curator of the feature film competition<br />
FOTO: Adam Harry Charuk<br />
Der diesjährige Spielfilm-Wettbewerb zeigt, wie unterschiedlich und inspirierend<br />
die zeitgenössischen Kinematografien Mittel- und Osteuropas für<br />
das Weltkino sind. Sie entwickeln sich von Jahr zu Jahr weiter, ohne dem Einfluss<br />
Hollywoods zu erliegen. Ihren Charakter verleihen ihnen immer noch<br />
Autorenfilme, die wir als „Independent <strong>Film</strong>e“ bezeichnen könnten, wenn<br />
nicht die Tatsache wäre, dass sich an ihrem Entstehen staatliche Institutionen<br />
beteiligen, die in den jeweiligen Ländern die <strong>Film</strong>kultur unterstützen.<br />
Ein neues Phänomen stellen wiederum immer mehr multikulturelle<br />
Produktionen dar. Vielleicht repräsentieren deshalb <strong>Film</strong>e aus<br />
diesem Teil Europas eher die Persönlichkeit ihrer Autoren, als die<br />
Tradition und Kultur der Länder, aus denen sie stammen. Sie werden<br />
immer universeller und dadurch wird ihre Botschaft auch deutlicher<br />
und kommt beim internationalen Publikum immer besser an.<br />
Heuer nehmen am Spielfilmwettbewerb <strong>Film</strong>e teil, die von ganz unterschiedlichen<br />
Interessen der <strong>Film</strong>emacher zeugen: vom geschmackvollen<br />
Arthouse Kino (White God, Papusza), über Kino mit publizistischem Anspruch<br />
(Roxanne, Come to My Voice, Monument to Michael Jackson, Hush,<br />
Brides), bis hin zum Genrekino (The Godfather's Story, I Won’t Come Back).<br />
Ich glaube, dass sowohl die Jury als auch die Zuschauer vor keiner leichten<br />
Aufgabe stehen werden, wenn sie den Sieger wählen müssen. Zieht<br />
man nämlich die verschiedenen Kriterien in Betracht, wird einmal der<br />
eine, dann wieder der andere <strong>Film</strong> der Beste sein. Ich persönlich finde<br />
das Mosaik am besten, das die neun <strong>Film</strong>e des Spielfilmwettbewerbs bilden.<br />
Es überzeugt davon, dass der Blick Richtung Osten die Augen öffnet.<br />
This year’s feature film competition shows the diversity found within<br />
the contemporary cinematography of Central and Eastern Europe and<br />
how it inspires global cinema. It develops further each year without succumbing<br />
to the influence of Hollywood. It’s character is still defined by<br />
authors’ films which we could call “independent films”, but for the fact<br />
that national institutions which support film culture in their respective<br />
countries are regularly involved in their making. A new phenomenon,<br />
however, is a growing number of multicultural productions. Maybe this<br />
is why films from this area of Europe rather represent the personalities<br />
of their respective author instead of the culture and traditions of the<br />
countries they were made in. They become more and more universal,<br />
making their message more clear and also making it more acceptable<br />
for international audiences. This year’s feature film competition<br />
will feature films that show the different interests of their makers: from<br />
tasteful art house cinema (White God, Papusza), cinema with a populistic<br />
claim (Roxanne, Come to My Voice, Monument to Michael Jackson,<br />
Hush, Brides), to genre cinema (The Godfather's Story, I Won’t Come Back).<br />
I believe that the jury as well as the audience will be faced with a difficult<br />
task in choosing a winner. Because when you take into account<br />
the different criteria, then the deserving winner will constantly change.<br />
Personally, I prefer the mosaic formed by these nine films featured<br />
in the competition. It shows that looking East truly opens one’s eyes.<br />
50 Grußwort Christof Papousek Spielfilm-Wettbewerb 51
Spielfilm-Wettbewerb 53<br />
Tomasz Raczek<br />
Im Gefängnis kann man wegen verschiedener Delikte<br />
landen, wegen schweren und ganz leichten.<br />
Die Schuld der Gefangenen kann offensichtlich<br />
und selbstverschuldet sein (Kriminaldelikte) oder<br />
zweifelhaft (politische Sachen). Man kann dort zum<br />
ersten Mal oder wiederholt landen. Man kann die<br />
Chance, wieder entlassen zu werden um ein normales<br />
Leben zu führen, bekommen oder nicht.<br />
Aber ein Leben ist eben ein Leben und geht weiter<br />
– auch im Gefängnis. Die Gefangenen atmen, essen<br />
und arbeiten dort. Sie lieben und werden geliebt.<br />
Ihre verliebten Frauen besuchen sie so oft sie können,<br />
aber nicht selten ist das zu wenig. Dann haben<br />
sie noch eine Chance: Heiraten hinter Gittern.<br />
You can end up in prison for various crimes, for<br />
serious and less serious ones. The inmates’ guilt<br />
can be obvious and self-inflicted (criminal offence),<br />
or doubtable (political matters). You can<br />
end up there for the first time, or repeatedly. You<br />
can get the chance to be released and return to<br />
living a normal life, or not. But a life is a life and<br />
it goes on - even in prison. The inmates breathe,<br />
eat and work there. They love and are loved back.<br />
Their loving girlfriends visit them as often as they<br />
can, but usually, that is not enough. In that case,<br />
they have another chance: Marrying behind bars.<br />
Brides<br />
Patardzlebi<br />
Nutsa, eine attraktive Schneiderin, lebt in einem Vorort von Tiflis. Ihr Freund Goga verbüßt in einem abgelegenen<br />
Gefängnis eine zehnjährige Haftstrafe. Weshalb man ihn eingesperrt hat, bleibt ein Geheimnis. Der Zuschauer<br />
erfährt überhaupt wenig von Goga, aber dafür umso mehr über Nutsa, die sich alleine um ihre beiden Kinder<br />
kümmern muss. Als es heißt, dass verheiratete Frauen ihre Männer künftig einmal monatlich treffen dürfen,<br />
vollziehen Goga und Nutsa hinter den kargen Gefängnismauern die Trauung. Dennoch entfernen sie sich mit zunehmender<br />
Dauer der Haftstrafe voneinander. Und finden in den wenigen Stunden vergänglicher Zweisamkeit<br />
vorsichtig wieder zueinander. Das in tristen Farben sowie mit eindringlichen Bildern erzählte und sehr gut gespielte<br />
atmosphärisch dichte Drama, das bei der Berlinale <strong>2014</strong> einen Publikumspreis gewann, hat überdies einen<br />
politischen Hintergrund. Im postsowjetischen Georgien sind nämlich viele Leute wegen kleiner Delikte streng<br />
bestraft worden. Auch der Mann von Regisseurin Kajrishvili ist inhaftiert gewesen und erst im Zuge einer Amnestie<br />
freigelassen worden. Die beiden sind immer noch ein Paar und arbeiten zudem immer wieder zusammen, so<br />
etwa auch bei diesem <strong>Film</strong>. Ob die Geschichte von Nutsa und Goga ebenfalls gut ausgeht, erfährt man im Kino.<br />
Nutsa is an attractive dressmaker and lives in a suburb of Tiflis. Her boyfriend serves a 10-year sentence<br />
in a secluded prison. Why he got arrested is not mentioned in the film, it remains a secret. In<br />
general, the viewer does not get to know a lot about Goga, but about Nutsa, who in the meanwhile<br />
has to look after their two children all alone. As it is announced that soon married women will be allowed<br />
to visit their husbands in prison once a month, Goga and Nutsa decide to get married behind<br />
the prison walls. However, as time goes by they depart from each other more and more. Still, they carefully<br />
find back together in a few hours during a fading but intimate togetherness. Narrated with<br />
dull colours and emphatic images, the well-played atmospherically dense drama, which won the Berlinale<br />
Audience Award in <strong>2014</strong>, actually has a political background. Namely, in Post-Soviet Georgia<br />
many people were punished in draconic ways for of small crimes. Also, the husband of the director<br />
Kajrishvili was arrested and only released as part of an amnesty. They are still a pair and work together,<br />
even in this film. If the story of Nutsa and Gogo ends happily as well, will only be revealed on screen.<br />
Spielfilm. Frankreich / Georgien <strong>2014</strong><br />
Sprache Georgisch mit engl. UT<br />
Länge 93 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Tinatin Kajrishvili<br />
Drehbuch Tinatin Kajrishvili, David Chubinishvili,<br />
Kamera Goga Devdariani<br />
Schnitt David Guiraud<br />
Ton Vano Gvaradze, Todd Warren<br />
Musik Rim Laurens<br />
Kostüm Maka Jebirashvili<br />
Maske Madonna Chanturia<br />
Produzent Tinatin Kajrishvili<br />
Darsteller<br />
Nutsa Mari Kitia<br />
Levan Sergo Buiglishvili<br />
Goga Giorgi Maskharashvili<br />
Young Bride Anuka Grigolia<br />
Liza Nita Kalichava<br />
Bachana Giorgi Makharadze<br />
Nutsa’s Mutter Tamar Mamulashvili<br />
Produktion Ad Astra <strong>Film</strong>s, Gemini, Millimeter <strong>Film</strong><br />
Vertrieb/Kontakt Rézo <strong>Film</strong>s<br />
Biografie Tinatin Kajrishvili<br />
Tinatin Kajrishvili wurde 1978 in Georgien geboren.<br />
2001 schloss sie ihre Ausbildung zur <strong>Film</strong>regisseurin<br />
an der Universität für Theater und <strong>Film</strong> Schota<br />
Rustaweli in Tiflis ab. Seit dieser Zeit arbeitete sie<br />
an mehreren Kurzfilmen und Dokumentationen.<br />
<strong>2014</strong> veröffentlichte sie ihren ersten langen Spielfilm<br />
Brides, mit dem sie unter anderem den dritten<br />
Platz des Panorama Audience Award der Berlinale<br />
belegt hat. Brides wurde außerdem für das Tribeca<br />
<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> ausgewählt.<br />
<strong>Film</strong>ografie Tinatin Kajrishvili<br />
<strong>2014</strong> Brides<br />
2012 Harale<br />
52 Spielfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 53
Spielfilm-Wettbewerb 55<br />
Tomasz Raczek<br />
Wenn sich der Krieg im alltäglichen Leben wie<br />
ein Giftstoff im Blut ausbreitet, ändert sich die<br />
Verhältnismäßigkeit: die täglich wichtigen Dinge<br />
verlieren ihre Dringlichkeit und das, was einem als<br />
unvorstellbar absurd vorkam wird zum Alltag. In<br />
einem kurdischen Dorf müssen zwei Frauen, eine<br />
junge und eine alte, den wichtigsten Mann ihres<br />
Lebens befreien: für die eine ist es der Sohn, für<br />
die andere der Vater. Er wurde unter Verdacht der<br />
Aufbewahrung von Waffen gefangen genommen<br />
und kann nur dann wieder freikommen, wenn die<br />
Frauen freiwillig die Gewehre aushändigen. Was<br />
aber, wenn die Anklage falsch ist? Zu Hause gibt<br />
es nämlich keine Waffen und Temo sitzt immer<br />
noch im Gefängnis. Das Blut wühlt auf, aber keine<br />
der Frauen fällt in Ohnmacht. Im Krieg, auch in einem<br />
unausgesprochenen, zählt nur das Handeln.<br />
When war spreads through everyday life like<br />
poison through one’s veins, the importance of<br />
things changes: the important matters of everyday<br />
life lose their significance and what used<br />
to be incredibly absurd becomes a routine. In a<br />
Kurdish village, two women, one of them old<br />
and theo other young, must leave the most important<br />
man in their lives: the former’s son and<br />
the latter’s father. He was imprisoned under the<br />
suspicion of hiding weapons and will only be released<br />
if the women hand over those weapons.<br />
But what if the accusation is wrong? There are<br />
no weapons hidden in their house, and Temo is<br />
still in prison. Their blood might boil, but neither<br />
of them loses her head. In war, even in an undeclared<br />
one, the only thing that counts is to act.<br />
come to my voice<br />
Were Dengê Min<br />
In einem kurdischen Bergdorf im Osten der Türkei machen sich eine alte Frau namens Berfé und ihre Enkelin<br />
Jiyan große Sorgen: Temo, Sohn der einen und Vater der anderen sowie der einzige Mann im Haushalt,<br />
wurde als vermeintlicher Freischärler von der Gendarmerie verhaftet. Deren Kommandant glaubt, dass<br />
die Bewohner Gewehre verstecken und will daher alle Männer so lange einsperren, bis ihre Familien aufgeben<br />
und die Waffen aushändigen. Das Problem dabei: Es gibt keine Waffen, jedenfalls keine, von denen Berfé<br />
und Jiyan etwas wüssten. In ihrer Verzweiflung versuchen die beiden, sich ein Gewehr zu beschaffen, das<br />
sie für ihren geliebten Temo eintauschen wollen. Berfé wendet sich an einen ehemaligen Verehrer, dann an<br />
einen Schmuggler, und schließlich führt sie ein langer Fußmarsch zu Verwandten in die Stadt. Die alte Frau<br />
beweist auf ihrer Reise Mut und Beharrlichkeit, und ihre Enkelin erfährt, wie man sich in der Welt der Erwachsenen<br />
durchschlägt. Hüseyin Karabey berichtet gelassen, in klassischer Erzählweise, ebenso ernsthaft wie mit<br />
leiser Komik, von einem harten Leben unter Repressionen und von herzlichem Gemeinschaftssinn. Er verwebt<br />
dabei realistische, fast schon dokumentarisch anmutende und poetisch-märchenhafte Elemente auf<br />
verschiedenen Erzählebenen zu einem kunstvollen Ornament. Variety schrieb: „Ein wunderschönes Drama.“<br />
In a Kurdish mountain village in eastern Turkey, an old woman named Berfé and her granddaughter Jiyan are in<br />
distress: Temo, Berfé’s son and Jiyan’s father and the only man in the house, was imprisoned under the accusation<br />
of being an insurgent. The local chief constable believes that the villagers are hiding weapons and plans<br />
to keep all men imprisoned until all families hand over their weapons. The problem is: there are no weapons,<br />
at least none that Berfé and Jiyan know of. Desperate as they are, they try to get hold of a rifle somewhere,<br />
which they can then exchange for their beloved Temo. Berfé first turns to a former suitor, then a smuggler and<br />
finally takes a long march to her relatives in the city. On her journey, the old woman shows courage and persistence<br />
and her granddaughter learns how to survive as a grown-up. Hüseyin Karabey’s serene, classic narration<br />
of a cordial sense of solidarity in a harsh life under constant repression is as serious as it is intertwined with<br />
silent humour. He connects realistic, almost documentary elements with others reminiscent of poetry and<br />
fables on several narrative levels, to form an aesthetic ornament. Variety wrote: "A beautifully crafted drama."<br />
Spielfilm. Türkei / Deutschland / Frankreich <strong>2014</strong><br />
Sprache Kurdisch, Türkisch, Englisch mit engl. UT<br />
Länge 90 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Stabliste<br />
Regie Hüseyin Karabey<br />
Drehbuch Hüseyin Karabey, Abidin Parıltı<br />
Kamera Anne Misselwitz<br />
Schnitt Baptiste Gacoin<br />
Musik Serhat Bostancı, Ali Tekbaş, A. İmran Erin<br />
Sound Design Gregor Arnold, Miroslav Babić<br />
Szenenbild Fatih Özçelik, Hülya Karakaş<br />
Kostüm Filiz Karaldı<br />
Produzenten Hüseyin Karabey, Emre Yeksan<br />
Darsteller<br />
Berfe Feride Gezer<br />
Jiyan Melek Ülger<br />
Temo Tuncay Akdemir<br />
Yaşlı Dengbej Muhsin Tokçu<br />
Mendo Ali Tekbaş<br />
Ruhat Kadir İlter<br />
Produktion ASI <strong>Film</strong>, Neue Mediopolis<br />
<strong>Film</strong>produktion, Cine Plus <strong>Film</strong>produktion, EZ <strong>Film</strong>s<br />
Vertrieb/Kontakt EZ <strong>Film</strong>s<br />
Biografie Hüseyin Karabey<br />
Hüseyin Karabey wurde 1970 in Istanbul geboren, wo<br />
er später auch <strong>Film</strong> studierte. Seine Spielfilme sind stark<br />
von seinen Aktivitäten innerhalb der Demokratiebewegung<br />
der 1990er Jahre sowie von seinen früheren<br />
Arbeiten als Dokumentarfilmer beeinflusst. Sein Spielfilmdebüt<br />
Gitmek: My Marlon and Brando erschien 2008<br />
und wurde für das 37. Rotterdamer Internationale <strong>Film</strong><br />
<strong>Festival</strong> ausgewählt. Karabey war darüber hinaus auch<br />
einer von sechs Regisseuren des Episodenfilms Do Not<br />
Forget Me Istanbul. Sein neuer Spielfilm Come to My<br />
Voice war <strong>2014</strong> auf der Berlinale zu sehen.<br />
<strong>Film</strong>ografie Hüseyin Karabey (Auswahl)<br />
2013 Come to My Voice<br />
2012 Typ-F - Der <strong>Film</strong><br />
2011 Do Not Forget Me Istanbul<br />
2008 Gitmek: My Marlon and Brando<br />
2001 Silent Death<br />
54 Spielfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 55
Spielfilm-Wettbewerb 57<br />
Tomasz Raczek<br />
Französicher <strong>Film</strong> noir auf tschechische Art. Eine<br />
Geschichte, die auf dem Leben des Gangsters František<br />
Mrázek basiert. So rührend, dass fast 300.000<br />
Tschechen ins Kino gingen, um sie kennen zu lernen.<br />
Und so schmerzhaft, dass die Familie des Verbrechers<br />
den Produzenten des <strong>Film</strong>es verklagt hat.<br />
Im Hintergrund der kriminellen Tätigkeit des Hauptdarstellers<br />
beobachtet man ein sehr gut widergespiegeltes<br />
gesellschaftliches und politisches Panorama<br />
Tschechiens im Moment der Transformation<br />
vom Kommunismus in den Kapitalismus. Obwohl<br />
wir das Gefühl haben, einen zügig erzählten Krimi<br />
zu sehen, lernen wir in Wirklichkeit einen wichtigen<br />
Ausschnitt der Geschichte eines osteuropäischen<br />
Landes vom Ende des 20. Jahrhunderts kennen.<br />
French film noir in Czech fashion. A story which<br />
is based on the life of gangster František Mrázek.<br />
So touching that almost 300,000 Czechs went<br />
to the cinema to hear it. And so painful that<br />
the gangster’s family sued the film’s producer.<br />
Against the background of the protagonist’s criminal<br />
activities, we see a very well shown social<br />
and political panorama of the Czech Republic<br />
in the moment of transformation from communism<br />
to capitalism. Although we get the feeling<br />
of watching a breathless crime movie, we actually<br />
learn about an important part of an Eastern European<br />
country at the end of the twentieth century.<br />
THE GODFATHER’S STORY<br />
Príbeh kmotra<br />
František ist zwar kein guter Schüler, zeigt aber schon früh großes geschäftliches Talent und jede Menge kriminelle<br />
Energie. Als junger Mann weiß er die Gelegenheiten, die die ersten Lockerungen in der kommunistischen<br />
CSSR mit sich bringen, jedenfalls bereits bestens zu nützen. Er stielt teure Grabsteine von Friedhöfen<br />
und verkauft sie als Baumaterial weiter. Er schmuggelt digitale Uhren in das Land und gestohlene Antiquitäten<br />
außer Landes. Ein ebenso junger, unbestechlicher Ermittler namens Cajthami will ihn stoppen, merkt<br />
aber bald, dass sein Gegner Freunde in der Partei und bei der Polizei hat. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel,<br />
das auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs andauert. Da wittern František und seine Kumpanen sogar<br />
die Chance, das wirklich große Geld zu machen, etwa durch die Privatisierung von Staatsunternehmen, um<br />
so gesellschaftlich ganz nach oben aufzusteigen. Doch das Vorhaben hat seinen Preis, und schließlich scheuen<br />
sie auch vor Mord nicht mehr zurück. In The Godfather‘s Story prallen zwei gegensätzliche Welten hart<br />
aufeinander – hier der Glaube an das Recht des Stärkeren und da der Glaube an die Gerechtigkeit. Die raffiniert<br />
inszenierte und actiongeladene Mafiageschichte beruht im Kern auf wahren Begebenheiten und<br />
ist in ihrem Heimatland sowohl von den Kritikern als auch vom Publikum bestens angenommen worden.<br />
František is an underachiever at school. However, he is a talented young man with a great sense for business,<br />
who is not afraid to take part in criminal activities. At least, he knows exactly how to benefit from the<br />
already collapsing system of the Soviet Union. He takes every opportunity to make a profit. František has no<br />
problem with stealing expensive gravestones from cemeteries and selling them as construction material or<br />
importing digital watches while exporting stolen antiquities. The same-age incorrupt investigator Cajthami<br />
is willing to stop the crook, but has to face the fact, that his enemy already made friends within the police<br />
and communist party. A cat-and-mouse game starts, which lasts even after the fall of the Iron Curtain, and<br />
František makes for the future – a future full of money, wealth and prestige. He and his dubious companions<br />
decide to privatize state-owned corporations in order to achieve their goal. Their project is costly, but not<br />
only in terms of money - murders are fixed points on their agenda. The Godfather’s story is the story of a<br />
divided world, where law is on the side of the powerful but hope for the weak is still alive. A gripping mafia<br />
movie with great staging, based on a true story that has enthused not only the Czech critics and audience.<br />
Spielfilm. Tschechien 2013<br />
Sprache Tschechisch mit engl. UT<br />
Länge 99 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Stabliste<br />
Regie Petr Nikolaev<br />
Drehbuch Petr Nikolaev, Miroslav Oščatka<br />
Kamera Ramunas Greicius<br />
Schnitt Adam Dvorák<br />
Ton Jakub Cech<br />
Produzenten David Rauch, Petr Nikolaev<br />
Darsteller<br />
František Vedral Ondřej Vetchý<br />
Standa Tipl Jan Vondráček<br />
Zuzana Vica Kerekes<br />
Čestmír Cajthaml Lukáš Vaculík<br />
Rotný Bohoušek Kryštof Hádek<br />
Produktion U.F.O. Pictures, Take One Take<br />
Vertrieb/Kontakt U.F.O. Pictures<br />
Biografie Petr Nikolaev<br />
Der tschechische Regisseur und Drehbuchautor Petr<br />
Nikolaev wurde 1957 in Prag geboren. Er hat an der<br />
<strong>Film</strong>hochschule FAMU in Prag studiert. Nach seinem<br />
Abschluss ging er nach Frankreich, wo er sich mit<br />
Jobs wie Eisverkäufer und Plakatierer durchschlagen<br />
musste. Später produzierte er Lehrfilme und<br />
unterrichtete bis 1992 an der privaten <strong>Film</strong>hochschule<br />
ESRA Regie. 1992 kehrte er nach Prag zurück,<br />
wo er seitdem viele Fernseharbeiten, aber auch<br />
Dokumentar- und Kinofilme dreht. So adaptierte er<br />
etwa 1997 den Bestseller Wonderful Year von Michael<br />
Viewegh und 2011 näherte er sich mit Lidice dem<br />
Thema Zweiter Weltkrieg.<br />
<strong>Film</strong>ografie Petr Nikolaev (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> The Godfather’s Story<br />
2011 Lidice<br />
2009 Knights of Blood<br />
1997 Wonderful Years That Sucked<br />
56 Spielfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 57
Spielfilm-Wettbewerb 59<br />
Spielfilm. Kroatien 2013<br />
Sprache Kroatisch mit engl. UT<br />
Länge 86 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie und Drehbuch Lukas Nola<br />
Kamera Mirko Pivčević<br />
Schnitt Slaven Zečević<br />
Musik Jura Ferina, Pavao Miholjević<br />
Ton Dubravka Premar<br />
Produzenten Ankica Jurić Tilić, Hrvoje Pervan<br />
Tomasz Raczek<br />
Wie kann man sich aus der Falle des schlechten Lebens<br />
retten? Der Falle schlechter Gefühle, verletzender<br />
Reaktionen, ständiger Gewalt und mangelndes<br />
Glück? In Bebas Familie sind alle Familienmitglieder<br />
seit Generationen vom Bösen gezeichnet.<br />
Kann Beba diesen Teufelskreis durchbrechen? Hat<br />
es denn einen Sinn, wenn es so scheint, als wäre<br />
man der Welt sowieso egal? Für wen würde es sich<br />
lohnen? Was, wenn ihre Tochter dem Schmerz,<br />
der Aggression und der Ungerechtigkeit seitens<br />
ihrer Nächsten auch nicht entkommen kann?<br />
How can you get out of a bad life? A trap of bad<br />
feelings, insulting reactions, constant violence<br />
and the lack of happiness? All members of Beba’s<br />
family have been marked by evil for generations.<br />
Can Beba break out of that vicious circle? Does that<br />
even make sense, when it seems as the world does<br />
not care, anyway? Who would it make sense for?<br />
What if her daughter also cannot escape the pain,<br />
aggression and the injustice of their loved ones?<br />
hush<br />
Šuti<br />
Welche Chancen hat ein Kind, das aus einer vom Pech verfolgten, von Leid geplagten und von Gewalt beherrschten<br />
Familie stammt? Facettenreich zusammengesetzt aus einem Vater, der im Gefängnis saß, einem mürrischen<br />
und brutalen Großvater, einer kränklichen, charakterschwachen Großmutter und einem ebenso besitzergreifenden<br />
wie schwierigen Onkel? Hat Beba, Mutter eines Babys, eine Chance, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und<br />
ihre Tochter zu einer glücklichen, innig geliebten Person heranwachsen zu lassen? Das mehrfach preisgekrönte,<br />
außergewöhnliche Drama, das die Grenzen zwischen Bestimmung und Hoffnung tänzelnd umspielt, basiert auf<br />
wahren Begebenheiten. Der Autor und Regisseur Lukas Nola durchkämmte die Geschichten zahlreicher Familien<br />
in den Akten verschiedener Sozialhilfeeinrichtungen, bis er bei der traurigsten von allen anlangte. „Sie hat sich in<br />
mein Gedächtnis eingebrannt und ich konnte mich nicht davon lösen. So lange, bis der <strong>Film</strong> gedreht war.“ Die Geschichte<br />
dieser Familie, die von Generation zu Generation immer wieder denselben zwischenmenschlichen Horror<br />
durchlebt, ohne Liebe zu erfahren, wird von einfühlsam komponierter <strong>Film</strong>musik getragen, die Tiefe und Hoffnung<br />
zugleich gibt. Der kroatische <strong>Film</strong> soll eine Warnung an unsere Achtsamkeit sein: zu Gewalt schweigt man nicht.<br />
What chances does a child have in the world, coming from a family that is haunted by bad luck, tormented<br />
by suffering and controlled by violence? A family that consists of complex members, such as a father who<br />
has been in prison before, a grumpy and brutal grandfather, a sickly and weak grandmother and a possessive<br />
and difficult uncle? Does Beba, the mother of a child, have the chance of breaking this vicious circle in order<br />
to bring up her daughter to be a confident, happy and dearly loved person? The multiple award-winning,<br />
exceptional drama, playfully blurring the line between fate and hope, is based on real events. The author<br />
and director Lukas Nola searched for hours through the pitiful stories of numerous families in the files of<br />
various social institutions, only to reach the saddest of all stories eventually. "It just burned itself into my<br />
memory and I couldn't get rid of it. Until the movie was shot." The story of this family, undergoing the same<br />
circle of interpersonal horror repeatedly from generation to generation without experiencing any kind of<br />
love, is carried by a perceptively composed soundtrack that expresses profoundness and hope at the same<br />
time. This Croatian film serves as a warning to us and our emotional awareness: do not silence the violence.<br />
Darsteller<br />
Beba Tihana Lazović<br />
Vater Milan Pleština<br />
Mutter Lana Barić<br />
Mirko Živko Anočić: Mirko<br />
Braco Bernard Tomić<br />
Jelena Ksenija Pajic<br />
Produktion Kinorama i HRT<br />
Vertrieb Kinorama<br />
Biografie Lukas Nola<br />
Lukas Nola wurde 1964 in Zagreb geboren. Er<br />
startete seine <strong>Film</strong>karriere mit TV-<strong>Film</strong>en bereits<br />
in den frühen 1990er Jahren. 2003 schloss er sein<br />
Regie-Studium an der Academy of Dramatic Art<br />
in Zagreb ab. Heute ist Nola sowohl als Autor als<br />
auch als Regisseur international anerkannt. Bei den<br />
<strong>Film</strong>festspielen in Pula konnte er mit seinen <strong>Film</strong>en<br />
Each Time We Part Away, Russian Meat, Celestial Body<br />
und Alone, für die er auch die Drehbücher schrieb,<br />
zahlreiche Golden Arena Awards gewinnen. Der <strong>Film</strong>emacher<br />
arbeitet auch als Dozent an der Zagreb<br />
Academy of Dramatic Art.<br />
<strong>Film</strong>ografie Lukas Nola (Auswahl)<br />
2013 Hush<br />
2007 True Miracle<br />
2001 Alone<br />
2000 Celestial Body<br />
1997 Russian Meat<br />
1994 Each Time We Part Away<br />
58 Spielfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 59
Spielfilm-Wettbewerb 61<br />
Tomasz Raczek<br />
Ein Roadmovie russischer Art. Anja wird zu Unrecht<br />
der Besitz von Drogen vorgeworfen. Blitzschnell<br />
wird sie zur Outsiderin. Um der ungerechten<br />
Rechtsstrafe zu entkommen, versteckt sie sich zuerst<br />
im Waisenhaus, um sich dann auf den langen<br />
Weg nach Kasachstan zu begeben, wo sie laut Versprechen<br />
einer Freundin ein warmes und liebvolles<br />
Zuhause finden kann. Aber der Weg ist sehr lang,<br />
gefährlich und garantiert das Erreichen des Zieles<br />
nicht. Nebenbei beobachten wir Russland, das<br />
wir aus den Fernsehnachrichten so nicht kennen.<br />
A road movie in Russian style. Anja is unjustly accused<br />
of drug possession. In the blink of an eye,<br />
she becomes an outsider. To escape her unjust<br />
punishment, she first hides in the orphanage,<br />
and then sets out towards Kazakhstan, where a<br />
friend promised her that she could find a warm<br />
and loving home. But the way is long and perilous<br />
and there is no guarantee that she will reach<br />
her goal. In the course of the story, we get to<br />
see Russia in a way we do not see in the news.<br />
I WON’T COME BACK<br />
Ya ne vernus<br />
Anya, eine sehr erfolgreiche und zugleich recht verschlossene Studentin, gerät durch einen Freund in Schwierigkeiten<br />
und sieht sich plötzlich auf der Flucht vor der Polizei. Da sie nicht nur hübsch, sondern auch sehr jung<br />
aussieht, kommt sie in einem Waisenhaus unter. Dort trifft sie auf das frühreife und elternlose Mädchen Christine,<br />
das nach dem Rest ihrer Familie suchen will. Christine scheint Anya zumindest für den Moment Hoffnung in ihrer<br />
verzweifelten Lage zu geben. Gemeinsam begibt sich das ungleiche Paar per Anhalter auf eine erschütternde<br />
und unvorhersehbare Odyssee quer durch ein oftmals bedrohlich wirkendes Russland. Das Ziel ist Kasachstan,<br />
wo angeblich Christines Großmutter lebt. Die Reise wird für beide Protagonisten zum Wendepunkt ihres Lebens.<br />
Ilmar Raags neuester <strong>Film</strong> basiert eigentlich auf einem Theaterstück. Er handelt vom puren Überleben, vom<br />
Zwang, schnell erwachsen zu werden, von Familienwerten sowie von Freundschaft... und davon, wie sinnvoll<br />
es ist, sich auf andere Menschen einzulassen. In der internationalen Koproduktion kontrastieren weite, schöne<br />
Landschaften mit der direkten emotionalen Dynamik, die zwischen den beiden hervorragend gespielten Hauptcharakteren<br />
herrscht. Ein ergreifendes Drama, das einen auch noch lange nach dem Abspann nicht loslässt.<br />
Anya, a highly successful, yet very withdrawn university student, gets into trouble because of a friend<br />
and suddenly finds herself on the run from the police. Since she is not only pretty but also looks very<br />
young, she manages to hide in an orphanage where she meets Christine, an early-maturing orphaned<br />
girl who wants to find the rest of her family. Christine seems to give Anya hope in her desperate situation,<br />
at least for the moment. Together the ill-matched couple embarks on a heartbreaking and unpredictable<br />
hitchhiking odyssey across Russia that often looks threatening to them. They are heading for Kazakhstan,<br />
the alleged home of Christine's grandmother. For both protagonists, the trip will finally become<br />
the turning-point in their lives. Ilmar Raag's latest film is actually based on a stage play. It is about mere<br />
surviving, about the necessity to grow up quickly, about family values and friendship... and about how<br />
much sense it makes to get involved with other people. In this international co-production, the beautiful<br />
wide landscapes are in contrast with the dynamic emotional interaction prevailing between the<br />
two leading characters. A moving drama that will stay with you long after the final credits have rolled.<br />
Spielfilm. Russland / Estland / Finnland /<br />
Weißrussland / Kasachstan <strong>2014</strong><br />
Sprache Russisch mit engl. UT<br />
Länge 109 min.<br />
Format Blu-ray<br />
Farbe<br />
Regie Ilmar Raag<br />
Drehbuch Jaroslava Pulinovich<br />
Kamera Tuomo Hutri<br />
Schnitt Tambet Tasuja<br />
Ton Lev Ezhov<br />
Musik Panu Aaltio<br />
Szenenbild Anastasia Karimulina<br />
Kostüme Natalia Sokolova<br />
Maske Galina Ponomareva<br />
Produzenten Natalia Drozd, Sergey Selyanov<br />
Koproduzenten Riina Sildos, Aleksi Bardy,<br />
Oleg Silvanovich, Viktoria Shamlikashvili<br />
Darsteller<br />
Anya Polina Pushkaruk<br />
Kristina Victoria Lobacheva<br />
Andrey Lyutsius Andrey Astrakhantsev<br />
Dima Morozov Sergey Yatsenyuk<br />
Natalia Ivanovna Olga Belinskaja<br />
Großmutter Galina Mochalova<br />
Produktion CTB <strong>Film</strong> Company<br />
Vertrieb/Kontakt Visit <strong>Film</strong>s<br />
Biografie Ilmar Raag<br />
Der 1968 in Estland geborenen Regisseur und Drehbuchautor<br />
Ilmar Raag studierte an der Universität von<br />
Tartz und später an der Ohio University in den USA.<br />
Nach jahrelanger und erfolgreicher Tätigkeit für das<br />
öffentlich-rechtliche Fernsehen konzentriert er sich<br />
seit 2007 voll auf seine Karriere als <strong>Film</strong>emacher. Sein<br />
Spielfilm The Class ist mit 25 Auszeichnungen und über<br />
70 <strong>Festival</strong> Einladungen der bis heute erfolgreichste<br />
estnische <strong>Film</strong>. Auch Love is Blind wurde bereits auf diversen<br />
<strong>Festival</strong>s gezeigt und prämiert, wie zum Beispiel<br />
mit dem Publikumspreis des Arras <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> 2013 in<br />
Frankreich.<br />
<strong>Film</strong>ografie Ilmar Raag (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> I Won’t Come Back<br />
2013 Love is Blind<br />
2012 A Lady in Paris<br />
2007 The Class<br />
60 Spielfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 61
Spielfilm-Wettbewerb 63<br />
Tomasz Raczek<br />
Balkanische Auffassung der Marketingkraft, die<br />
vielleicht im Stande ist, das von Gott und der<br />
Menschen vergessene Dorf ins Scheinwerferlicht<br />
zu rücken. Vielleicht. Verrückte Ideen machen aus<br />
Manchen Millionäre, aus anderen Don Quijotes. In<br />
der abwechselnd lebhaften und bedrückenden<br />
Groteske mischen sich die Stimmungen und Besessenheiten<br />
der Welt um die Jahrtausendwende.<br />
Es herrscht der Glaube an die magische Fähigkeit<br />
des großen Idols, Wunder bewirken zu können<br />
– Michael Jackson scheint hier fast der Gott des<br />
Glücks und des Wohlstands zu sein. Man spürt auch<br />
rechts-nationale Obsessionen der Macho-Männer,<br />
die an Bedeutung verloren haben. Hier ist der<br />
Teufel am Werk. Und der Gott lebt nicht mehr…<br />
The Balkan perception of the power of marketing<br />
that might just blast a village forgotten by God<br />
and the world into the spotlight. Might. Crazy<br />
ideas make some people millionaires, other Don<br />
Quixotes. This story that switches between hilariousness<br />
and gloom is a mixture of all the moods<br />
and obsessions of the world at the turn of the<br />
century. There is a belief in the great idol’s magical<br />
power to work miracles - Michael Jackson<br />
almost seems to be the god of luck and prosperity.<br />
We also feel the nationalist obsessions of the<br />
macho men, who have lost their importance. This<br />
is the Devil’s work. And God no longer lives…<br />
MONUMENT TO<br />
MICHAEL JACKSON<br />
Spomenik Majklu Džeksonu<br />
In einer sterbenden serbischen Stadt wird ein altes, noch aus der kommunistischen Ära stammendes Denkmal<br />
abgerissen. Marko, ein Friseur und Tagträumer, der kurz vor der Scheidung von Ljubinka steht, setzt sich in den<br />
Kopf, mit einer aberwitzigen Idee die von ihm enttäuschte große Liebe seines Lebens zurückgewinnen und die<br />
Zukunft der Stadt zu retten: Wo das kommunistische Denkmal stand, möchte er eine Statue von Michael Jackson<br />
aufstellen und überzeugt seine Freunde, ihm dabei zu helfen. Aber der Bürgermeister hat andere Pläne und bedient<br />
sich einer gewaltbereiten nationalistischen Bewegung, um Markos Traum zu vereiteln. In seiner Verzweiflung<br />
fälscht der einen Brief: Der große Michael Jackson kündigt darin an, höchstpersönlich zur Einweihung des<br />
Denkmals zu kommen. Marko kann mit dieser Finte den Bürgermeister und alle anderen auf seine Seite ziehen.<br />
Die Stadt scheint aufzuleben, die Bewohner schauen plötzlich hoffnungsfroh in die Zukunft und der Friseur kann<br />
sogar Ljubinkas Herz zurückerobern. Als der große Tag der Einweihung kommt, passiert allerdings eine Katastrophe:<br />
Die Nachricht von Michael Jacksons Tod erreicht die Stadt. Eine ebenso herzliche wie bittersüße dunkle Komödie,<br />
zugleich eine Art bizarrer Balkan Western. Beste Unterhaltung und beste Qualität für ein breites Publikum.<br />
In a dying Serbian town, an old monument dating back to the Communist era is pulled down. Marko, a hairdresser<br />
and daydreamer, who is about to be divorced from Ljubinka, comes up with a mind-blowing idea to<br />
win back the love of his life who is severely disappointed in him, and at the same time ensure the future of his<br />
hometown: in place of the Communist monument, he wants to raise a statue of Michael Jackson and brings<br />
his friends to help him. However, the town's mayor has his own plans and responds with a gang of racist<br />
thugs bent on shattering Marko's dream. Desperate, the latter produces a forged letter in which the great Michael<br />
Jackson himself announces his intention to come to the inauguration of the monument. With this trick,<br />
Marko succeeds in winning over the mayor and everybody else. The town seems to come to life again; all of a<br />
sudden, its inhabitants look into the future optimistically again, and the hairdresser even manages to win back<br />
Ljubinka's heart. However, on the day of the great inauguration, disaster strikes: the town is hit by the news<br />
of Michael Jackson's death. A black comedy that is both heart-warming and bitter-sweet, and at the same<br />
time some kind of weird Balkan Western movie. Great entertainment of superior quality for a broad public.<br />
Spielfilm. Serbien / Deutschland / Mazendonien /<br />
Kroatien <strong>2014</strong><br />
Sprache Englisch, Serbisch mit engl. UT<br />
Länge 95 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Darko Lungulov<br />
Drehbuch Darko Lungulov<br />
Kamera Mathias Schöningh<br />
Schnitt Dejan Urošević<br />
Musik Dejan Pejović<br />
Sound Design Hrvoje Štefotić<br />
Ton Suzana Perić<br />
Szenenbild Kiril Spaseski<br />
Kostüm Zora Mojsilović-Popović<br />
Produzenten Snežana Penev, Darko Lungulov,<br />
Mike Downey<br />
Koproduzenten Felix Eisele, Katja Siegel, Julia<br />
Kleinhenz, Bernhard Stegmann, Ognen Antov, Aneta<br />
Lesnikovska, Boris Matić<br />
Darsteller<br />
Marko Boris Milivojević<br />
Ljubinka Nataša Tapušković<br />
Dusan Dragan Bjelogrlić<br />
Doki Toni Mihajlovski<br />
Dragan Branislav Trifunović<br />
Darinka Mirjana Karanović<br />
Produktion This and That, Papa <strong>Film</strong>s, AV MEDIEN<br />
PENROSE, Dream Factory, AKA <strong>Film</strong>, Propeler <strong>Film</strong><br />
Vertrieb/Kontakt <strong>Film</strong>s Boutique<br />
Biografie Darko Lungulov<br />
Der serbische Regisseur und Drehbuchautor Darko<br />
Lungulov, geboren 1963, zog Anfang der 1990er Jahre<br />
in die USA, wo er am City College of New York <strong>Film</strong> &<br />
Videoproduktion studierte. Sein erster Spielfilm Here<br />
& There wurde von den Kritikern hochgelobt und gewann<br />
bei seiner Premiere auf dem Tribeca <strong>Festival</strong> in<br />
New York einen begehrten Preis. Die dunkle Komödie<br />
Monument to Michael Jackson ist Lungulovs zweiter<br />
Spielfilm und feierte im Juli <strong>2014</strong> beim Karlovy Vary<br />
International <strong>Festival</strong> seine Premiere.<br />
<strong>Film</strong>ografie Darko Lungulov (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Equals<br />
<strong>2014</strong> Monument to Michael Jackson<br />
2009 Here & There<br />
2004 Escape<br />
62 Spielfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 63
Spielfilm-Wettbewerb 65<br />
Tomasz Raczek<br />
Die Welt der Roma kann bunt und musikalisch<br />
geprägt sein, ist aber oft auch grau – grau vom<br />
Staub der zurückgelegten Kilometer –, grauenvoll<br />
und einsam, weil immer am Rande einer Gesellschaft<br />
aufgebaut. Es ist schwierig, in dieser Welt zu<br />
leben und noch schwieriger, ihr zu entkommen.<br />
Besonders wenn man eine sensible Seele eines<br />
Dichters hat. Papusza ist der Künstlername der hervorragenden<br />
Roma-Dichterin, Bronisława Wajs, die<br />
gegen ihren Willen durch den polnischen Dichter<br />
Jerzy Ficowski zum Star der Hochkultur wurde.<br />
Ohne Einwilligung und Akzeptanz der Gemeindeältesten.<br />
Und ohne Recht, sich darüber zu freuen.<br />
The world of the Gypsies can be colourful and<br />
filled with music, but it is often grey - grey from<br />
the dust of the miles they put behind them - terrible<br />
and lonely, always on the fringes of society.<br />
It is hard to live in that world and even harder<br />
to escape from it. Especially when you have the<br />
tender soul of a poet. Papusza is the pseudonym<br />
of the excellent Roma poet Bronisława Wajs who<br />
became a star in high cultural circles against her<br />
will, thanks to Polish poet Jerzy Ficowski. Without<br />
the consent or blessing of the village elders.<br />
And without a right to be happy about it.<br />
PAPUSZA<br />
Bronisława Wajs sah sich als Romni die längste Zeit ihres Lebens mit Vorurteilen und gesellschaftlichen Zwängen<br />
der polnischen Gesellschaft konfrontiert. Und litt zudem darunter, dass sie es als Frau auch innerhalb ihres<br />
Clans von Kindheit an nicht leicht hatte. So wollte sie zwar, durfte aber nicht zur Schule gehen. Um ihre Gedichte<br />
verfassen zu können, bringt sie sich das Lesen und Schreiben selbst bei. Gefangen in einer arrangierten<br />
Ehe, trifft sie 1949 auf den polnischen Literaten und Wissenschaftler Jerzy Ficowski. Der erkennt ihre große<br />
Begabung und publiziert ihre Werke in der Originalsprache und zudem in polnischer Übersetzung. Mit dem<br />
künstlerischen Weg, den Papusza (Puppe auf Romani) einschlägt, stellt sie das traditionelle Rollenbild der Frau<br />
in der Roma Community in Frage, weshalb sie von ihrer eigenen Familie geächtet und aus ihrer ethnischen<br />
Gruppe ausgeschlossen wird. Der <strong>Film</strong> erzählt in bestechender Schwarz-Weiß-Ästhetik die wahre Geschichte<br />
des tragischen Schicksals der ersten und einzigen weiblichen Roma-Dichterin. Getragen von mitreißender traditioneller<br />
Musik und hervorragenden Dialogen in Romani, versteht sich der <strong>Film</strong> auch als ein Versuch, ein wenig<br />
von der Kultur der Roma zu vermitteln und der Volksgruppe damit ein Stück ihrer Würde zurückzugeben.<br />
Bronisława Wajs, a Romani, has been confronted with prejudices and social restraints within the Polish society<br />
most of her life. Besides, from childhood on, she has always had struggles within her clan because of the mere<br />
fact that she was a woman: she was not allowed to go to school, even though she badly wanted to. Thus, in order<br />
to be able to write her poems, she taught herself to read and write. In 1949, while trapped in an arranged marriage,<br />
she meets the Polish writer and scientist Jerzy Ficowski. He recognises her big talent and publishes her<br />
work not only in the original language, but also in Polish. By taking the artistic path, Papusza (which is Romani<br />
for doll and also Wajs’ Romani name) questions the traditional female role model within the Romani community<br />
and is thus ostracised by her own family and excluded from her ethnical group. By means of impressive<br />
black-and-white aesthetics, the movie tells the true story of the one and only Romani poetess’s tragic destiny.<br />
Supported by thrilling traditional music and outstanding dialogues in Romani, the movie further considers itself<br />
as an attempt to impart some of the Romani culture in order to restore a piece of the ethnic group’s dignity.<br />
Spielfilm. Polen 2013<br />
Sprache Polnisch, Romani mit engl. UT<br />
Länge 131 min.<br />
Format DCP<br />
Schwarz-Weiß<br />
Regie und Drehbuch Joanna Kos-Krauze,<br />
Krzysztof Krauze<br />
Schnitt Krzysztof Szpetmański<br />
Kamera Krzysztof Ptak, Wojciech Staroń<br />
Sound Mateusz Adamczyk, Jarosław Bajdowski,<br />
Sebastian Witkowski<br />
Musik Jan Kanty Pawluśkiewicz<br />
Produzent Lambros Ziotas<br />
Darsteller<br />
Papusza Jowita Budnik<br />
Jerzy Ficowski Antoni Pawlicki<br />
Dionizy Zbigniew Waleryś<br />
Czarnecki Artur Steranko<br />
Wanda Ficowska Joanna Niemirska<br />
Julian Tuwim Andrzej Walden<br />
Produktion Telewizja Polska S.A., Canal+ Polska &<br />
Studio <strong>Film</strong>owe, KADR, Argomedia sp. z o.o.<br />
Vertrieb/Kontakt New Europe <strong>Film</strong> Sales<br />
Biografie Joanna Kos-Krauze und Krzysztof Krauze<br />
Eines der kreativsten polnischen Regieduos sind Joanna<br />
Kos-Krauze (geboren 1972) und Krzysztof Krauze (Jahrgang<br />
1953). Joanna Kos-Krauze arbeitete ursprünglich<br />
für das Fernsehen, in der Werbebranche und als<br />
Dokumentarfilmerin. Krzysztof Krauze ist seit seinem<br />
Studium an der <strong>Film</strong>hochschule in Łódź als Regisseur,<br />
Drehbuchautor, Schauspieler und Produzent tätig. Die<br />
beiden blicken auf eine langjährige gemeinsame <strong>Film</strong>karriere<br />
zurück. Ihre Zusammenarbeit begann 1999 mit<br />
dem <strong>Film</strong> Debt, der jüngst zu einem der bedeutendsten<br />
polnischen <strong>Film</strong>e der letzten 20 Jahre gewählt wurde.<br />
Ihre Produktionen wurden nicht nur in ihrer Heimat<br />
mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, sondern gewannen<br />
auch viele internationale Preise.<br />
<strong>Film</strong>ografie Joanna Kos-Krauze und Krzysztof Krauze<br />
(Auswahl)<br />
2013 Papusza<br />
2006 Saviour Square<br />
2004 My Nikifor<br />
1999 Debt<br />
64 Spielfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 65
Spielfilm-Wettbewerb 67<br />
Tomasz Raczek<br />
Die rumänische Art, mit Informationen, die der<br />
kommunistische Sicherheitsdienst aufhebt, umzugehen.<br />
In einem Land, in dem sich Verwandte<br />
auf Grund der Securitate gegenseitig verraten und<br />
anklagen, gibt es für positive Überraschungen<br />
keinen Spielraum. Tavi Ionescu ist ein netter, aber<br />
ein wenig unreifer Mann unter vierzig. Er hat die<br />
Büchse der Pandora geöffnet und muss jetzt mit<br />
den Konsequenzen klar kommen. Er kann sowohl<br />
jemanden verlieren als auch jemanden finden. Alles<br />
hängt davon ab, ob er rechtzeitig erwachsen wird.<br />
The Romanian way of dealing with information<br />
collected by the communist intelligence service.<br />
In a country where close relatives betray and<br />
accuse each other before the Securitate, there<br />
is no room for positive surprises. Tavi Ionescu is<br />
a nice, but somewhat immature man in his thirties.<br />
He has opened Pandora’s box and must<br />
now deal with the consequences. He can lose<br />
someone, as well as find someone. Everything<br />
depends on whether he will grow up in time.<br />
ROXANNE<br />
Zwanzig Jahre nach der rumänischen Revolution erfährt der Kleinunternehmer Tavi aus seiner Geheimdienstakte,<br />
dass er womöglich Vater ist. Seine Freundin Roxana soll laut Securitate-Angaben ein paar Monate nach ihrer<br />
Trennung einen Sohn namens Viktor entbunden haben. Um Gewissheit zu erlangen, beginnt der nette, aber<br />
unreife Enddreißiger, eigene Nachforschungen anzustellen. Aber tatsächlich passiert das Gegenteil: Im Verlauf<br />
der Zeit kommen immer mehr komplizierte und hässliche Wahrheiten ans Licht, Wahrheiten, die sein Leben<br />
und das seines engsten Umfelds zunehmend auf den Kopf stellen. Zum ersten Mal in seinem Leben muss er<br />
wirklich reife und gewichtige Entscheidungen treffen. Roxanne, das Spielfilmdebüt von Valentin Hotea, ist eine<br />
Geschichte über Freundschaft, Verrat und Mut. Auf persönlichen Erfahrungen des Regisseurs beruhend, handelt<br />
sie aber auch davon, welche Folgen Fehler der Vergangenheit für das gegenwärtige Leben und sogar auf das<br />
künftiger Generationen zeitigen können. Nicht zuletzt wird zudem die Frage gestellt, wie man mit Wahrheiten<br />
umgehen soll, die Böses anrichten und wie sehr das Politische das Private beeinflussen kann. Ein realistisch<br />
inszeniertes und schnörkelloses Politdrama, das zuletzt im Hauptwettbewerb von Locarno zu sehen war.<br />
Twenty years after the Romanian Revolution, Tavi, a small business owner in his late thirties, manages to read<br />
his secret service file and finds out about a potential son he never knew of. His ex-girlfriend Roxana supposedly<br />
gave birth to a son named Viktor a few months after the couple’s break-up. To get closure eventually, nice but<br />
slightly immature Tavi starts his own investigations. However, as things go further, he discovers more and more<br />
complicated facts about the past and finally gets to know the ugly truth that not only turns his life upside down,<br />
but also the lives of his closest family and friends. For the first time in his life he has to make mature and significant<br />
decisions like an adult. Roxanne, the feature film debut of Valentin Hotea, is a story about friendship, betrayal and<br />
courage. Based on the director’s personal experiences, this movie is about the effect mistakes from the past can<br />
have on one’s present life and even upon future generations. Last but not least, the questions arise how to avoid a<br />
truth that will do such harm and even ruin one’s life and what intense influence politics can have on private matters.<br />
A realistically staged and straight political drama that was last featured in the main competition of Locarno.<br />
Spielfilm. Rumänien / Ungarn 2013<br />
Sprache Rumänisch mit engl. UT<br />
Länge 98 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Valentin Hotea<br />
Drehbuch Ileana Muntean, Vali Hotea<br />
Kamera Alex Sterian RSC<br />
Schnitt Eugen Kelemen<br />
Ton Tamás Zányi<br />
Szenenbild Mălina Ionescu<br />
Kostüm Cireşica Cuciuc<br />
Maske Dana Roşeanu<br />
Produzenten Samaranda Sterian, Ada Solomon,<br />
Iona Drăghici<br />
Koproduzenten Emoke Vagasi, Gabi Antal<br />
Darsteller<br />
Tavi Şerban Pavlu<br />
Roxana Diana Dumbravă<br />
Sandu Mihai Călin<br />
Coca Valeria Seciu<br />
Crețu Adrian Văncică<br />
Oana Corina Moise<br />
Produktion Hi <strong>Film</strong><br />
Vertrieb/Kontakt <strong>Film</strong>s Boutique<br />
Biografie Valentin Hotea<br />
Valentin „Vali“ Hotea kam 1967 in Rumänien zur Welt.<br />
Nachdem er 1995 sein Studium an der <strong>Film</strong>- und Theaterakademie<br />
in Bukarest abgeschlossen hat, führte er<br />
bei einigen Kurzfilmen Regie, die weltweit bei verschiedenen<br />
<strong>Festival</strong>s reüssieren konnten. Die Produktionen<br />
The Big Adventure und The Lesson wurden jeweils sogar<br />
als beste Debütfilme ausgezeichnet. Nachdem er<br />
zu Beginn seiner Karriere vor allem bei Musikvideos,<br />
Werbespots und TV-Shows Regie geführt hat, arbeitete<br />
er schließlich als Drehbuchautor und Regisseur von<br />
Dokumentarfilmen und Fiktion-Serien für das rumänische<br />
Fernsehen.<br />
<strong>Film</strong>ografie Valentin Hotea (Auswahl)<br />
2013 Roxanne<br />
2009 Sailor’s Daughter<br />
1997 The Lesson<br />
1994 The Big Adventure<br />
66 Spielfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 67
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Media and entertainment sectors are subject to rapid technical and<br />
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RechTsanwalT<br />
dokumentarfilmwettbewerb<br />
Documentary competition<br />
<strong>Film</strong>emacher müssen ihr eigenes persönliches Manifest schaffen: eine Weltsicht, einen<br />
persönlichen Stil und einen einzigartigen filmischen Blickwinkel für ihre Erzählweisen,<br />
so sagte es Peter Wintonick, der verstorbene kanadische Meister des Dokumentarfilms<br />
in seinem Credo, das starke, mutige und sinnvolle Dokumentarfilme unterstützt.<br />
Unsere Auswahl ist ein Ausdruck genau dieser Qualitäten. Alle <strong>Film</strong>e tragen einen klaren Fingerabdruck<br />
ihres jeweiligen Regisseurs. Sie wurden ohne Rücksicht auf persönliche Grenzen<br />
gedreht, manche von ihnen sogar ohne Grenzen zwischen fiktiven und dokumentarischen<br />
Elementen. Sie erforschen kreative Räume, um etwas Einmaliges und Neues zu erschaffen.<br />
Einige <strong>Film</strong>e, wie Velvet Terrorists von Peter Kerekes, Pelican in the Desert des Opern- und <strong>Film</strong>regisseurs<br />
Viesturs Kairišs oder Happily Ever After von Tatjana Božić, kennzeichnen sich durch<br />
innovative und fortschrittliche Erzählweisen. Dies sind sehr unterschiedliche <strong>Film</strong>e, doch sie<br />
öffnen alle jene Räume, die für Betrachtung und Selbstreflexion nötig sind. Die lettischen und<br />
kroatischen <strong>Film</strong>e weisen dabei eine besonders verblüffende Bildsprache auf, in der nicht einfach<br />
nur Bilder aufgenommen werden, sondern vielmehr Geschichten in ihren Bildern eingefangen<br />
und diese Geschichten damit interpretiert werden. Abgesehen von diesen filmtechnischen<br />
Besonderheiten spiegelt unsere Auswahl auch sehr stark die Realität um uns herum<br />
wider. Die <strong>Film</strong>e sind kühn, gradlinig und mutig. Der Dokumentarfilm The Term, realisiert von<br />
einem Team engagierter russischer <strong>Film</strong>emacher Pavel Kostomarov, Aleksei Pivovarov und<br />
Alexandr Rastorguev reflektiert die heutige Geisteshaltung der russischen Bürger. Die Welt<br />
blickt derzeit gebannt auf Russland und die Handlungen seiner Politiker. Wohin führt uns<br />
alle dieser Weg? Vitaly Mansky, ein in der Ukraine geborener Großmeister des Dokumentarfilms,<br />
bereiste sieben Länder, angetrieben von der Idee, uns einen Blick auf die Lebensgemeinschaften<br />
entlang der Gasleitungen zu geben, die sich von Sibirien bis nach Westeuropa<br />
erstrecken. Wie verschieden sind wir? Oder besser, wie sehr ähneln wir uns? Auch im <strong>Film</strong><br />
PMR von Kristina Norman und Meelis Muhu geht es indirekt um Russland. Gezeigt wird die<br />
politische Lage in Transnistrien, einem Teil Moldawiens mit russischsprachiger Bevölkerung.<br />
Die meisten <strong>Film</strong>e in unserer Auswahl wurden wie dieser mit einer bestimmten Art<br />
von Charme, einer ausgeklügelten Ironie, sogar einer Leichtigkeit realisiert, ganz unabhängig<br />
von der Ernsthaftigkeit ihrer Themen und der Geschichten, die sie erzählen.<br />
Scandal von Elton Baxhaku und Eriona Çami ist schließlich ein couragierter<br />
Dokumentarfilm über die Lesben- und Schwulenbewegung in Albanien. Bei all<br />
diesen <strong>Film</strong>en ist bemerkenswert, wie es die Regisseure schaffen, zwei grundlegende<br />
Eigenschaften bewegter Bilder umzusetzen - Information und Emotion. Damit bieten<br />
wir jedem Besucher, sowie auch jedem der Regisseure, die Gelegenheit, seinen persönlichen<br />
Standpunkt zu den wichtigen Themen, die unsere Auswahl behandelt, zu beziehen.<br />
Rada Šešić<br />
Kuratorin für den Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Curator of the documentary competition<br />
<strong>Film</strong>makers must create their own personal manifesto: a world-view, an author’s style,<br />
a unique cinematic Point of View to his or her storytelling, said Peter Wintonick, the<br />
late Canadian documentary maestro in his author’s credo that supports strong, daring,<br />
meaningful documentaries. Our selection expresses these qualities exactly; all films<br />
have a strong filmmakers’ imprint. They are made without personal boundaries, some<br />
even without borders between fictional or documentary elements. They negotiate<br />
a creative space to deliver something unique and refreshing. Several films like Velvet<br />
Terrorists by Peter Kerekes or Pelican in the Desert by opera and film director Viesturs<br />
Kairišs, or Happily Ever After by Tatjana Božić, distinguish themselves by an innovative,<br />
forward-thinking approach to storytelling. These are very different films, but all three<br />
open up the space needed for contemplation and self reflection. The Latvian and Croatian<br />
films have a particularly intriguing cinematography that does not simply shoot<br />
images. It translates images into a story and interprets the story while doing so. Apart<br />
from these cinematic qualities, our selection very strongly depicts the reality around<br />
us; the films are quite bold, straightforward and bravely done. The documentary The<br />
Term by a Russian team of devoted documentary makers: Pavel Kostomaraov, Aleksei<br />
Pivovarov and Alexandr Rastorguev, reflects today’s state of mind of Russian citizens. All<br />
eyes are currently on Russia and the moves of its politicians. Where are we all heading?<br />
Vitaly Mansky, an Ukrainian-born documentary giant, travelled through seven countries<br />
driven by the idea to give us a closer look at the communities along the gas pipes that<br />
start in Siberia and head towards western Europe. How different are we? Or better to<br />
ponder on, how similar we actually are. Russia is also indirectly present in the film PMR<br />
by Kristina Norman and Meelis Muhu that depicts the political reality of Transnistria, a<br />
part of Moldova with a Russian speaking population. This one and most of our films<br />
in the selection are done with a specific charm, sophisticated irony, even lightness,<br />
no matter that the stories address serious topics. Scandal, by Elton Baxhaku and Eriona<br />
Çami, is a courageous documentary on the LGBT community in Albania. In all our<br />
films it is remarkable how makers succeeded to establish two important qualities of<br />
moving images – information and emotion. Therefore, each viewer, as well as the filmmaker,<br />
is offered to take a stand towards these relevant issues depicted in our selection.<br />
Dokumentarfilm-Wettbewerb 69
Dokumentarfilm-Wettbewerb 71<br />
Rada Šešić<br />
Dieser charmante und persönliche Essay, der seine<br />
Premiere in Rotterdam feierte, erforscht die<br />
Beständigkeit von Gefühlen und Beziehungen.<br />
Die Regisseurin macht sich auf intelligente und<br />
filmtechnisch ansprechende Art selbst zur Hauptdarstellerin.<br />
Beginnend bei ihrer aktuellen Beziehung,<br />
die in der Auflösung begriffen ist, reflektiert<br />
sie über ihre ehemaligen Partner, im Bestreben<br />
zu verstehen, wieso alle ihre großen Lieben der<br />
Vergangenheit angehören. Mit seiner Mischung<br />
aus persönlichen Archivaufnahmen, einem fröhlichen<br />
Begleitkommentar und seiner spezifischen<br />
filmischen Sprache, die Elemente von Fiktion und<br />
Dokumentation vereint, ist dies ein äußerst lustiger,<br />
fesselnder und unterhaltsamer Debütfilm.<br />
Having premiered in Rotterdam, this charming<br />
personal essay examines the endurance of emotions<br />
and relationships. The filmmaker makes herself<br />
the main character, doing so in an intelligent<br />
and cinematically exciting manner. Starting with<br />
her current relationship that is falling apart, she revisits<br />
her ex partners, seeking to understand why<br />
all her big loves are now in the past. With footage<br />
from her private archive, a lucid voice-over and a<br />
specific cinematic texture that blends elements<br />
of fiction and documentary, this debut is funny,<br />
compelling and entertaining at the same time.<br />
HAPPILY EVER AFTER<br />
Tatjana Božić befürchtet, dass die Beziehung zur großen Liebe ihres Lebens nicht mehr lange halten wird. Wieder<br />
einmal. Doch damit soll nun Schluss sein. Die <strong>Film</strong>emacherin begibt sich auf Spurensuche nach den Ursachen<br />
ihrer vermeintlichen Beziehungsunfähigkeit, um ihr gegenwärtiges Verhältnis zu retten. Um durch Gespräche<br />
ein Muster in den verunglückten Beziehungen ausfindig zu machen, spürt sie einen Lebensabschnittspartner<br />
nach dem anderen auf. Was gar nicht so einfach ist, wie sich herausstellt. Denn die romantische Zweisamkeit<br />
mit ihrer ersten Liebe Pavel aus Moskau ist etwa kaum vergleichbar mit dem selbstaufopfernden Verhältnis zum<br />
kroatischen Macho Vjeran. Auch die Trennungsgründe variieren. Oder sitzt die Wurzel allen Liebesübels am Ende<br />
vielleicht doch in der Kindheit? Ein lose gestricktes Gewebe aus Videotagebucheinträgen, Interviews mit Verflossenen<br />
und Home Movies aus Kinderjahren wird zur emotionalen Achterbahnfahrt durch Božić‘ Vergangenheit<br />
– mit Haltestellen in ganz Europa. Das Langfilmdebüt der gebürtigen Kroatin ist ein ebenso unverblümtes<br />
wie zugleich intimes und obendrein humorvolles Selbstporträt, das en passant blinde Flecken leidenschaftsgesteuerter<br />
Psychen erhellt und kulturelle Unterschiede in der Beziehungsführung und Rollenverteilung aufzeigt.<br />
Tatjana Božić is afraid that the relationship with the great love of her life might be over soon. Again. But enough is<br />
enough. In order to save her current love, the filmmaker starts out to search for the reasons that have caused her<br />
perceived incapacity to have a lasting relationship. She tracks down her temporary partners one after the other<br />
to talk with them and find a pattern in her unsuccessful relationships. As it turns out, this is not at all easy, for her<br />
first romantic love, with Pavel from Moscow, can hardly be compared with the self-sacrificing relationship she<br />
had with the Croatian macho Vjeran, for instance. The reasons for separating, too, were different in each case. Or<br />
can the root of all love troubles possibly be found in her childhood? A loosely arranged set of video diary entries,<br />
interviews with former lovers and home movies from childhood years turn into an emotional roller coaster ride<br />
through Božić's past – with stops across all of Europe. This full-length debut feature by Croatian-born Božić is a<br />
self-portrait which is as outspoken as it is intimate and funny; en passant it illuminates blind spots of passion-driven<br />
minds and shows cultural differences in the way in which relationships are maintained and roles are distributed.<br />
Dokumentarfilm. Kroatien / Niederlande <strong>2014</strong><br />
Sprache Englisch<br />
Länge 83 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Tatjana Božić<br />
Drehbuch Tatjana Božić, Alexander Goekjian<br />
Kamera Ton Peters<br />
Schnitt Boudewijn Koole<br />
Musik Alex Simu<br />
Ton Dennis Kersten<br />
Produzenten Boudewijn Koole, Iris Lammertsma<br />
Zelovic Productions (NL)<br />
Produktion JvdW film, IKON, Factum,<br />
Zelovic Productions<br />
Kontakt/Vertrieb Witfilm<br />
Biografie Tatjana Božić<br />
Tatjana Božić wurde 1971 im heutigen Kroatien<br />
geboren. Sie hat in Russland Fernsehjournalismus<br />
und Dokumentarfilm sowie an der London School<br />
of Economics mit dem Fokus auf Menschenrechte<br />
studiert. Nachdem sie vorübergehend für die BBC<br />
gearbeitet hat, drehte sie zahlreiche und teilweise<br />
im kroatischen Nationalfernsehen verbotene<br />
Dokumentarfilme, in deren Mittelpunkt die Zivilgesellschaft<br />
und das Schicksal kroatischer Frauen<br />
standen. 1999 gründete Božić zudem in Zagreb die<br />
Non-Profit-Produktionsfirma Fade In.<br />
<strong>Film</strong>ografie Tatjana Božić (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Happily Ever After<br />
2002 Dear Suz<br />
2001 Distorted Reflections<br />
1999 Just About Oasis<br />
70 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 71
Dokumentarfilm-Wettbewerb 73<br />
Rada Šešić<br />
Dies ist mit Sicherheit eine der einprägsamsten<br />
Dokumentationen dieser Saison. Der lettische <strong>Film</strong>und<br />
Opernregisseur Kairišs Viesturs zeigt eine mythische<br />
Welt am östlichsten Zipfel der EU, genannt<br />
Lettgallen. Die großartige Kameraarbeit von Gints<br />
Bērziņš erzeugt eine metaphysische Dimension, in<br />
der dieses Land gezeigt wird; eine Wüste, gleichzeitig<br />
aber ein faszinierendes Reservat uralter Kulturen,<br />
Tierarten und Musik. Bedächtig, mit einem großartigen<br />
Sound und der ausgeklügelten <strong>Film</strong>sprache<br />
seines Regisseurs, führt dieser Dokumentarfilm<br />
das Publikum auf eine Reise zu unbekannten Orten,<br />
erstaunlich und voller spirituellen Reichtums.<br />
This is certainly one of the most memorable<br />
documentaries of this season. Latvian film and<br />
opera director Kairišs Viesturs portrays the mythical<br />
world at the most eastern point of the EU<br />
border called Latgale. A metaphysical dimension<br />
is evoked by the brilliant camera work of Gints<br />
Bērziņš, depicting the amazing land that seems<br />
like a desert, but also an intriguing reservation<br />
of ancient cultures, species and music. Slow-paced,<br />
with great sound and the sophisticated film<br />
language of its director, this documentary takes<br />
the audience on a journey to lesser known<br />
spaces, spiritually rich and visually remarkable.<br />
PELICAN IN THE DESERT<br />
Pelikāns tuksnesī<br />
Der in eindrucksvollen Bildern erzählte Dokumentarfilm führt in die Region Lettgallen an den östlichen Rand<br />
der Europäischen Union. Der Regisseur Viesturs Kairišs porträtiert die Bewohner eines Dorfes in Lettland und<br />
ihren stark von religiösen Riten, Armut und Provinzialismus geprägten einzigartigen Alltag. Ob Marienprozession,<br />
Sonntagsmesse oder Totenmahl: die Menschen in seinem <strong>Film</strong>, aus ihrer ursprünglichen Heimat geflohene<br />
russisch-orthodoxe Christen, wirken stets irgendwie abwesend, in sich gekehrt und sogar in Gesellschaft einsam.<br />
Nämlich „einsam wie ein Pelikan in der Wüste“. Der Titel des Dokumentarfilms verweist dabei auf ein Bild einer<br />
jüdischen Legende, der zufolge ein Pelikan mit seinem eigenen Blut seine hungrigen Kinder ernährt. Apropos:<br />
Früher war die Bevölkerung in manchen Städten dieser Gegend bis zu 90 Prozent jüdisch. Kairišs wirft in seiner<br />
Produktion einen sehr persönlichen und gleichzeitig poetischen Blick auf die Landschaft, die Menschen und das<br />
Leben in seiner Heimat. Gleichzeitig eröffnet er dem Zuseher auch die Möglichkeit, den Alltag der dort lebenden<br />
Menschen mit der eigenen Lebenssituation sowie den eigenen Werten und Riten zu vergleichen. Vor allem aber ist<br />
Pelican in the Desert ein <strong>Film</strong> über das drohende Verschwinden einer ganzen Kultur beziehungsweise Zivilisation.<br />
This documentary with its striking images takes us to the region of Latgale at the eastern border of the<br />
European Union. Director Viesturs Kairišs portrays the inhabitants of a village in Latvia and their unique<br />
daily routine mostly shaped by religious rituals, poverty and parochialism. St. Mary's procession, Sunday<br />
mass or funeral banquet: the people in his film – Russian Orthodox Christians who had to flee their original<br />
homes – always appear somehow distant, introverted and lonely, even when in company. Or more<br />
exactly, “as lonely as a pelican in the desert”. The title of the documentary refers to a metaphor from<br />
a Jewish legend according to which a mother pelican feeds her hungry young with her own blood. Apropos:<br />
In former times, up to 90 per cent of the population in some towns of this region were Jewish. In<br />
his film, Kairišs takes a very personal and at the same time poetical look at the scenery, the people and<br />
the life in his home country. Simultaneously, he provides the audience with an opportunity to compare<br />
the everyday lives of the people living there with their own situation, their own values and rites. But above<br />
all, Pelican in the Desert is a film about the imminent disappearance of an entire culture or civilisation.<br />
Dokumentarfilm. Lettland <strong>2014</strong><br />
Sprache Lettisch, Russisch mit engl. UT<br />
Länge 70 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Stabliste<br />
Regie und Drehbuch Viesturs Kairišs<br />
Kamera Gints Bērziņš<br />
Ton Aleksandrs Vaicahovskis<br />
Schnitt Andra Lejniece-Dorsh<br />
Produzent Roberts Vinovskis<br />
Produktion Locomotive Productions<br />
Vertrieb/Kontakt Locomotive Productions,<br />
Zanda Dūdiņa<br />
Biografie Viesturs Kairišs<br />
Im Jahr 1971 in Riga geboren widmete sich Viesturs<br />
Kairišs nach seinem Studium der Theater- und <strong>Film</strong>regie<br />
an der Lettischen Kulturakademie sowohl der<br />
Bühne als auch dem <strong>Film</strong>. Sein Debüt als Opernregisseur<br />
hatte er 1999 mit Tschaikowskys Eugen<br />
Onegin, wofür er auch den Großen Musikpreis von<br />
Lettland erhielt. Es folgen zahlreiche prämierte und<br />
von der Kritik positiv aufgenommene Operninszenierungen<br />
wie etwa Wagners Ring der Nibelungen<br />
im Jahr 2007. Für sein Spielfilmdebüt Leaving by the<br />
Way erhielt Kairišs eine Auszeichnung für den besten<br />
lettischen <strong>Film</strong> 2001.<br />
<strong>Film</strong>ografie Viesturs Kairišs (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Pelican in the Desert<br />
2009 Lohengrin from Varka Crew<br />
2006 The Dark Deer<br />
2004 Romeo and Juliet<br />
2001 Leaving by the Way<br />
Grußwort Christof Papousek 73
Dokumentarfilm-Wettbewerb 75<br />
Rada Šešić<br />
Die russische Wirtschaft basiert größtenteils auf<br />
dem Export von Gas. Dieser poetische Dokumentarfilm<br />
beobachtet die Lebensgemeinschaften<br />
entlang dieser unglaublich langen Pipeline, die<br />
sich von Sibirien bis nach Westeuropa erstreckt.<br />
Der <strong>Film</strong>emacher führt uns in sieben europäische<br />
Länder, die alle durch dieses gigantische Projekt<br />
verbunden sind und zeigt unterschiedlichste Ansätze<br />
und Ideologien. Der bekannte Dokumentarfilme<br />
Vitaly Mansky fängt den Geist der Menschen<br />
entlang dieser Route ein und zeigt einige weniger<br />
bekannte Aspekte, indem er, einen manchmal<br />
durchaus ironischen, Einblick in versteckte Orte<br />
und unbekannte Seiten der Menschen gewährt.<br />
The Russian economy is largely based on the<br />
supply of gas to the rest of the world. This observational,<br />
poetic documentary focuses on the<br />
communities along this amazingly long pipeline<br />
that starts in Siberia and ends in Western Europe.<br />
Along the way, the filmmaker takes us to<br />
seven European countries connected by this gigantic<br />
project, unveiling various approaches to<br />
and ideologies of life. Capturing the spirit of the<br />
people living along this route, the well-known<br />
documentary maker Vitaly Mansky points out<br />
some less obvious sides, peeking, sometimes<br />
ironically, into places’ and people’s hidden sides.<br />
Pipeline<br />
Truba<br />
In einer Art faszinierender Expedition folgt der in der Ukraine geborene und in Moskau lebende Regisseur<br />
Vitaly Mansky der russischen Urengoi-Pomary-Uschhorod-Pipeline, die Gas aus dem eisigen Westsibirien<br />
bis in den Golf von Biscaya transportiert. Der in 104 Tagen und in sieben Ländern gedrehte, bildgewaltige<br />
Dokumentarfilm zeigt jene Menschen (und dazwischen immer wieder auch jene Tiere), die über, an oder<br />
neben der Trasse leben – und wie sie auf vielfältige Weise miteinander verbunden sind. Der Bogen reicht<br />
dabei von indigenen Rentierzüchtern bis zu orthodoxen Priestern, von Gorbatschow-kritischen Veteranen<br />
bis zu Putin-verehrenden Tuba-Bläsern, von marienanbetenden Polinnen über aufgebrachte Roma bis<br />
hin zu Karneval feiernden Kölnern. Mansky zeigt sie an den unterschiedlichsten Orten und in verschiedensten<br />
Situationen. Bei der Arbeit und beim Eisfischen, auf Hochzeitsfesten und bei Begräbnissen oder auf der<br />
Flucht. Obwohl er direkte Kommentare vermeidet, gerät die ebenso fesselnde wie scharfsinnige Dokumentation<br />
allein schon durch den gezeigten Gegensatz zwischen den unterschiedlichen Lebenswelten<br />
der Besitzenden und Besitzlosen auch zu einem politischen Statement. Mehrfach ausgezeichnet, unter anderem<br />
2013 beim Karlovy Vary International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm.<br />
On his fascinating expedition the director Vitaly Mansky, who was born in the Ukraine and lives in Moscow, follows<br />
the Russian Urengoy-Pomary-Uzhgorod pipeline that transports gasoline from the freezing cold of West Siberia to<br />
the Bay of Biscay. The visually stunning documentary, filmed over a period of 104 days in seven countries, portrays<br />
the people (and, once in a while, the animals) who live at, around or next to the pipeline route, and shows how everything<br />
is connected in manifold ways. The spectrum of different people not only covers reindeer breeders, orthodox<br />
priests, veterans critical of Gorbachev and Putin-loving musicians playing the tuba, but also Polish women praying<br />
to Virgin Mary, upset Romani people and Germans from Cologne celebrating carnival. Mansky illustrates them in<br />
different places and in a wide range of situations. At work, while ice fishing, at weddings and funeral ceremonies<br />
or on the run. Even though he tries to avoid direct commentaries, the captivating and keen-minded documentary<br />
almost turns into a political statement, if only because of the enormous contrast between the worlds of the people<br />
that have almost everything on the one hand, and those who have nothing on the other. The film was multiply<br />
awarded for the best documentary on several occasions, such as the Karlovy Vary International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.<br />
Dokumentarfilm. Russland / Tschechien /<br />
Deutschland 2013<br />
Sprache Russisch, Ukrainisch, Polnisch,<br />
Tschechisch, Deutsch mit engl. UT<br />
Länge 117 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie und Drehbuch Vitaly Mansky<br />
Kamera Alexandra Ivanova<br />
Schnitt Evgenie Izmalkov, Andrey Sirobaba,<br />
Andrey Paperniy<br />
Ton Dmitry Nazarov<br />
Produzenten Vitaly Mansky, Simone Baumann,<br />
Vít Klusák, Natalia Manskaya, Filip Remunda,<br />
Tereza Horská<br />
Produktion Vertov.Real Cinema, Czech Television,<br />
Hypermarket <strong>Film</strong>, Saxonia Entertainment<br />
Vertrieb/Kontakt Deckert Distribution<br />
Biografie Vitaly Mansky<br />
Der 1963 in Lemberg zur Welt gekommene Vitaly<br />
Mansky absolvierte das Gerassimow-Institut für<br />
Kinematographie in Moskau und gilt heute als einer<br />
der renommiertesten russischen Regisseure<br />
und Produzenten im Bereich Dokumentarfilm. Seit<br />
seinem Debüt 1988 hat er bei mehr als 30 <strong>Film</strong>en<br />
mitgewirkt, die weltweit auf <strong>Festival</strong>s gezeigt und<br />
ausgezeichnet wurden. Er ist außerdem Mitbegründer<br />
des russischen Nationalpreises Lavrovaya Vetv<br />
(Lorbeerzweig), mit dem die besten Dokumentarfilme<br />
des Landes ausgezeichnet werden und Vorsitzender<br />
des jährlichen Art Doc Fest in Moskau.<br />
<strong>Film</strong>ografie Vitaly Mansky (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> The Eternal Light<br />
2013 Pipeline<br />
2011 Motherland or Death<br />
2008 Virginity<br />
2002 Broadway: Black Sea<br />
74 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 75
Dokumentarfilm-Wettbewerb 77<br />
Rada Šešić<br />
Nicht jeder in Europa weiß, wo Transnistrien liegt.<br />
Als Teil der Republik Moldawien, des statistisch<br />
ärmsten Landes in Europa, hat es starke Abspaltungstendenzen<br />
und zeigt offen seine Neigung zu<br />
“Mütterchen” Russland. Mit einem eigenen Präsidenten,<br />
einer eigenen Währung und einer Armee<br />
erwarten die Bürger einen Aufschwung durch die<br />
Abspaltung, doch die Region wird von keinem<br />
Staat als Land anerkannt, nicht einmal von Russland<br />
selbst. Dieser <strong>Film</strong> beobachtet mit viel Humor<br />
und Charme die Präsidentenwahlen und die Hoffnungen<br />
des Spitzenkandidaten auf eine Wiederwahl.<br />
Dieser wird als Mann des Volkes präsentiert,<br />
der besonders den weiblichen Wählern nahe steht.<br />
Not all Europeans know where Transnistria is. A<br />
part of the Republic of Moldova, statistically the<br />
poorest European country, it has the tendency<br />
to separate, with Transnistria openly showing its<br />
incli-nation towards “mother” Russia. With their<br />
own president, currency and army, the citizens<br />
expect the separation to bring prosperity, but<br />
the region is not recognised by a single foreign<br />
nation, not even Russia. This observational, quite<br />
humorous and charmingly made film follows the<br />
presidential elec-tions and the reelection aspirations<br />
of the main candidate, picturing him as a<br />
man of the people, especially the female voters.<br />
PMR – In The State<br />
of Limbo<br />
PMR<br />
Transnistrien – oder wie die amtliche Eigenbezeichnung lautet, die Pridnestrowische Moldauische Republik (PMR)<br />
– ist ein von keinem anderen Land der Welt anerkannter Staat am Rande Europas. Seit vielen Jahren winkt hier der<br />
nach eigener Ansicht nach unersetzliche Präsident Igor Smirnow von den Tribünen der Hauptstadt seinem Volk zu.<br />
Unter seiner charismatischen Führung ist der Aufbau eines souveränen Staates auf den Ruinen der Sowjetunion<br />
und auf dem Boden der einstmals reichsten Industrieregion Moldawien mittlerweile praktisch gescheitert. Zwar<br />
gibt es eigene Grenzkontrollen, eine eigene Armee, eine eigene Währung und vieles mehr, was auch andere Staaten<br />
haben. In Wahrheit ist Transnitstrien aber alles andere als unabhängig, sondern völlig auf das Wohlwollen Russlands<br />
angewiesen. Vor Präsidentschaftswahlen tauchen üblicherweise auch oppositionelle Kandidaten mit ihren<br />
Plänen auf, wie man den auf Grund gelaufenen Kahn vielleicht doch noch flott kriegen könnte. Der Kampf um die<br />
Führung dieses unsichtbaren Landes wird dabei sehr schnell sehr emotional. Meelis Muhu und Kristina Norman<br />
ist mit ihrer politischen Farce ein sehr kurzweiliger, unterhaltsamer und hochaktueller Dokumentarfilm geglückt,<br />
der durchaus auch durch seinen Humor besticht – wenngleich einem das Lachen mitunter im Hals stecken bleibt.<br />
Transnistria – also known by the official self-appellation “Pridnestrovian Moldavian Republic” (PMR) - is<br />
a country on the edge of Europe, unrecognised by the rest of the word. For many years now Igor Smirnow,<br />
according to his own judgement the republic’s irreplaceable president, has been waving to his<br />
people from the capital’s stands. Under his charismatic leadership, the building of a sovereign state on<br />
the ruins of the USSR and in the once richest industrial region of Moldavia practically failed. Although<br />
Transnistria conducts own border controls and has an own army and currency, it is far from independent.<br />
In fact it entirely depends on Russia’s benevolence. Whenever there are presidential elections,<br />
usually oppositional candidates show up with plans on how to get the country running again. However,<br />
the fight over the leadership of this invisible country quickly becomes very emotional. Meelis Muhu<br />
and Kristina Norman were successful in making their political farce an entertaining and highly topical<br />
documentary that is quite captivating – even though now and then one chokes on one’s own laughter.<br />
Dokumentarfilm. Estland <strong>2014</strong><br />
Sprache Russisch mit engl. UT<br />
Länge 80 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie und Drehbuch Meelis Muhu,<br />
Kristina Norman<br />
Kamera Meelis Muhu<br />
Schnitt Meelis Muhu, Julia Tomberg<br />
Ton Kristina Norman<br />
Produzent Meelis Muhu<br />
Produktion In-Ruum<br />
Vertrieb/Kontakt Kristina Norman<br />
Biografie Meelis Muhu<br />
Meelis Muhu wurde 1972 in Estland geboren und<br />
schloss 1992 ein Wirtschaftsstudium sowie 1996 ein<br />
zweites Studium an der Pädagogischen Universität<br />
Tallinn ab. Danach arbeitete er beispielsweise für<br />
das Fernsehen und als Berater im Bereich <strong>Film</strong> und<br />
Kino im estnischen Ministerium für Kunst und Kultur.<br />
Heute ist er vor allem als Regisseur und Produzent<br />
von Dokumentarfilmen in Tallinn tätig.<br />
Biografie Kristina Norman<br />
Kristina Norman wurde 1979 in Estland geboren<br />
und studierte an der Kunstakademie in Tallinn. Sie<br />
arbeitet als Dokumentarfilmerin und zählt mittlerweile<br />
zu den international erfolgreichsten Künstlerinnen<br />
Estlands. Unter anderem war sie 2009 mit<br />
ihrem Projekt After-War auch die jüngste Vertreterin<br />
ihres Landes auf der Biennale in Venedig.<br />
<strong>Film</strong>ografie Meelis Muhu<br />
<strong>2014</strong> PMR<br />
2012 Counted Noses<br />
2008 Alyosha<br />
1999 Lurjus<br />
1995 Wikmani poisid<br />
<strong>Film</strong>ografie Kristina Norman<br />
<strong>2014</strong> PMR<br />
2011 A Monument To Please Everyone<br />
2006 The Pribalts<br />
76 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 77
Dokumentarfilm-Wettbewerb 79<br />
Rada Šešić<br />
Scandal ist der erste längere Dokumentarfilm über<br />
die LGBT-Bewegung in Albanien. Der Name selbst<br />
weist auf deren nie endenden Konflikt hin: Angst,<br />
Einsamkeit, Isolation (Albanisch “ska” - non, “ndal”<br />
- stop). Faszinierende Charaktere bekennen sich<br />
furchtlos zu ihrer Sexualität, erzählen leidenschaftlich<br />
ihre persönlichen Geschichten und reflektieren<br />
sowohl über ihren eigenen als auch den sozialen<br />
Konflikt. Aufregendes Archivmaterial, fesselnde<br />
Interviews und beobachtende Szenen zeigen die<br />
wichtigen Aspekte der LGBT-Bewegung in einer<br />
solch traditionellen Gesellschaft. Ein starker und<br />
wichtiger <strong>Film</strong> für diese Region, der auch einige<br />
ironische und amüsante Geschichten bereithält -<br />
wie ein Regenbogen, der die Sitzbänke vor dem<br />
Präsidentenpalast in Tirana in bunte Farben taucht.<br />
Scandal is the first ever long documentary about<br />
the LGBT movement in Albania. The title itself<br />
sug-gests its permanent struggle: fear, solitude,<br />
isolation (in Albanian Ska - non, Ndal - stop).<br />
Appealing characters fearlessly come out as gay,<br />
telling their personal stories compassionately<br />
while reflecting their individual and social struggle.<br />
Exciting archive material, compelling interviews<br />
and observation-al sequences reveal interesting<br />
aspects of the LGBT movement Albania’s<br />
traditional society. A strong and important film<br />
for this region, which also has some ironic and<br />
amusing stories, like a rainbow coloring the benches<br />
in front of the Presidential Palace of Tirana.<br />
Scandal<br />
SkaNdal<br />
Scandal ist der erste lange Dokumentarfilm über die LGBT*)-Bewegung in Albanien. Die höchst erstaunliche<br />
Geschichte handelt davon, wie es diese soziale und politische Bewegung in nur fünf Jahren geschafft hat,<br />
bis in das Herz der konservativen Gesellschaft vorzudringen. Sie erzählt von den Erfahrungen, deren ebenso<br />
intelligente wie mutige Gründer dieser Bewegung in dieser Zeit gemacht haben. Und von den Schicksalen<br />
und Erlebnissen der jungen Menschen, die hier erstmals völlig offen, mit ihren Namen und ohne Masken<br />
davon berichten, wie die Bewegung ihr Leben verändert hat. Man sieht die LGBT-Aktivistinnen und Aktivisten<br />
bei Partys und dabei, wie sie in sozialen Netzwerken kommunizieren, denen sie einen guten Teil ihres<br />
Erfolges verdanken. Und erfährt etwas über den Weg von ersten Maßnahmen wie dem Streichen der<br />
Bänke vor dem Präsidentenpalast in Tirana mit Regenbogenfarben bis hin zur Eröffnung einer internationalen<br />
Ausstellung zu diesem Thema im Nationalen Historischen Museum. Der <strong>Film</strong> ist aber zugleich auch<br />
eine Hommage an jene, die unter den Kommunisten aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden<br />
und ist eine klare Ermutigung für jene, die immer noch Angst haben sich zu outen. Und nicht zuletzt<br />
ist „Ska ndal”, zu Deutsch „Nicht aufhören“, natürlich auch das: eine klare Aufforderung zum Weitermachen.<br />
Scandal is the first long documentary about the LGBT social movement in Albania. The highly astonishing<br />
story shows how the social and political movement succeeded in entering the heart of the deeply conservative<br />
society in only five years. It tells the experiences gained by the intelligent and brave founders of the<br />
movement in the past years. It deals with the fate and stories of young people, reporting their experiences<br />
and how the movement affected their lives, for the first time in history without any masks and under their real<br />
names. The LGBT activists are shown at parties or while communicating in social networks, which they owe a<br />
big part of their success to. Viewers get to know the long path of LGBT actions from the beginning until now,<br />
such as painting the benches in front of the presidential palace in Tirana in the colours of the rainbow, or the<br />
opening of an international exhibition about the topic in the National Historical Museum. The film is not only<br />
a tribute to all the people who where persecuted because of their sexual orientation during the communist<br />
times, but a clear encouragement to all those who are still too afraid to out themselves. And last but, not<br />
least, "Ska ndal“, which means "Don’t stop“ in Albanian, is simply that: a definite call to carry on and continue.<br />
*) Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender<br />
Dokumentarfilm. Albanien <strong>2014</strong><br />
Sprache Albanisch, Englisch mit engl. UT<br />
Länge 64 min<br />
Format Full HD file<br />
Farbe<br />
Regie Elton Baxhaku, Eriona Çami<br />
Drehbuch Kristi Pinderi, Xheni Karaj<br />
Kamera Elton Baxhaku<br />
Schnitt Elton Baxhaku<br />
Sound Eriona Çami<br />
Musik Xheni Karaj<br />
Produzent Erjon Tela<br />
Produktion Chuchu production<br />
Vertrieb/Kontakt Elton Baxhaku<br />
Biografie Elton Baxhaku<br />
Nach dem Abschluss seines Studiums der Politikwissenschaft<br />
an der Universität Tirana wechselte Elton<br />
Baxhaku auf die <strong>Film</strong>- und Multimediaakademie<br />
Marubi, ebenfalls in Tirana. Dort ließ er sich zum<br />
Regisseur ausbilden. Für seine Kurzdokumentation<br />
Book wurde er 2012 beim Balkan Food and <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />
in Pogradec Albanien für die beste Dokumentation<br />
nominiert.<br />
Biografie Eriona Çami<br />
Eriona Cami studierte Rechtswissenschaften an der<br />
Universität von Tirana sowie Regie an der <strong>Film</strong>- und<br />
Multimediakademie Marubi. Seitdem führte sie<br />
bei insgesamt 21 Kurzfilmen Regie oder Co-Regie.<br />
Agustin war ihr bislang größter Erfolg.<br />
<strong>Film</strong>ografie Elton Baxhaku (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Scandal<br />
<strong>2014</strong> T.R.E.N<br />
<strong>2014</strong> Roma People in Albaniaî<br />
<strong>2014</strong> Protikî<br />
2013 100 years of Albanian Postî<br />
<strong>Film</strong>ografie Eriona Çami<br />
<strong>2014</strong> Scandal<br />
2013 100 Years of Albanian Post<br />
2013 Agustin<br />
78 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 79
Dokumentarfilm-Wettbewerb 81<br />
Dokumentarfilm. Russland / Estland <strong>2014</strong><br />
Sprache Russisch mit engl. UT<br />
Länge 83 min<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Rada Šešić<br />
Was passiert als nächstes? Die Welt blickt derzeit<br />
auf die Politik Russlands. Dieses enorme <strong>Film</strong>projekt<br />
zeigt die politische Realität Russlands und leistet<br />
einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der<br />
sozialpolitischen Wahrnehmung des russischen<br />
Volkes und seiner Einstellung zur Regierung und<br />
zeigt ein Bild der vielseitigen und starken Opposition.<br />
Dies ist einer der diesjährigen Pflichtfilme<br />
aus der europäischen Dokumentarfilmszene. Engagierte<br />
<strong>Film</strong>emacher haben über einen langen<br />
Zeitraum Material gesammelt, um diesen <strong>Film</strong><br />
über die Helden von heute und jene von morgen<br />
zu machen, die in der Opposition stehen<br />
und Alternativen anbieten, die für alle relevant<br />
sind. Dieser mit Leidenschaft gedrehte, beobachtende<br />
Dokumentarfilm ist gespickt mit dramatischen<br />
Sequenzen und lädt zum Nachdenken ein.<br />
This huge film project is a map of the political reality<br />
of Russia and is an amazing asset to understanding<br />
the sociopolitical awareness of the Russian<br />
people and their attitude towards the government,<br />
as well as Russia’s versatile and strong opposition.<br />
This is a must see film from this year’s European<br />
documentary scene. Dedicated filmmakers<br />
were daringly creating documentary bulletins for<br />
a long period, capturing today’s heroes and those<br />
of tomorrow, the ones in opposition, proposing<br />
alternatives relevant for all. This passionately done,<br />
observational documentary is full of dramatic sequences<br />
and leaves also space for contemplation.<br />
the Term<br />
Srok<br />
The Term gibt einen Einblick in das Leben führender Oppositioneller in Putins Russland, und zwar wie es sich vor<br />
dem Konflikt mit der Ukraine gestaltete. Im Mittelpunkt stehen Alexei Navalny, der es vom Anti-Korruptions-Blogger<br />
bis zum Präsidentschaftskandidaten schaffte, Ksenia Sobchak, ein TV-Sternchen und Putins Patentochter, die<br />
sich schließlich der Opposition zuwandte sowie deren Freund, der Liberale Ilya Yashin, der linksradikale Politiker<br />
Sergei Udaltsov und schließlich die Mitglieder der mittlerweile weltbekannten Punkband Pussy Riot. Die Kamera<br />
beobachtet die Protagonisten bei Protestkundgebungen und im Gerichtssaal, auf den Straßen von Paris und<br />
bei der Arbeit im Büro in Moskau, im Arrestantenwagen, auf Partys und in Cafés. The Term, ursprünglich eine Art<br />
Cross-Media-Online-Projekt und der wohl meistdiskutierte Dokumentarfilm des Landes, ist eine Geschichte über<br />
den Kampf für Gerechtigkeit und eine bessere Welt. Sie erzählt davon, wie Widerstand – hier gegen den Kreml –<br />
zum Sinn des Lebens werden kann. Der durchaus bissige <strong>Film</strong> folgt weniger der historisch korrekten Chronologie<br />
der Ereignisse als der Entwicklung der Innenwelt der gezeigten Oppositionellen. Obwohl die drei Regisseure<br />
sehr genau beobachten, lassen sie dem Zuseher stets die Möglichkeit, eigene Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />
The Term allows a glimpse into the lives of leading opposition members in Putin’s Russia before the Ukraine<br />
conflict. The film focuses on Alexei Navalny, who started out as an anti-corruption blogger and ended<br />
up as a presidential candidate, Ksenia Sobchak, a TV starlet and Putin’s goddaughter who turned<br />
to the opposition, liberal Ilya Yashin, left-radical politician Sergei Udaltsov and the members of the<br />
world famous punk rock band Pussy Riot. The camera follows the protagonists to protests and court<br />
rooms, on the streets of Paris, during office work in Moscow, in police cars, on parties and in cafes. The<br />
Term, originally a cross-media online project and the country’s most discussed film, is a story about the<br />
fight for justice and a better world. It shows how resistance – in this case against the Kremlin – can become<br />
the meaning of life. This cynical film does not follow the historically accurate chronology of events,<br />
but rather shows the development inside the members of the opposition. Although the three directors<br />
observe very accurately, they still leave enough room for the audience to draw their own conclusions.<br />
Regie Aleksei Pivovarov, Pavel Kostomarov,<br />
Aleksandr Rastorguev<br />
Drehbuch Alexei Pivovarov<br />
Kamera und Schnitt Elena Khoreva, Pavel Kostomarov,<br />
Dmitry Kubasov, Kirill Kulagin, Maxim Pakhomov,<br />
Aleksandr Rastorguev, Sofia Rodkevich, Irina Shatalova<br />
Ton Georgy Yermolenko<br />
Produzenten Alexei Pivovarov, Sarkis Orbelyan, Pavel<br />
Kostomarov, Alexandr Rastorguev, Elena Svetikova<br />
Koproduzenten Maria Gavrilova, Max Tuula<br />
Produktion LLC Aviator Production<br />
Vertrieb/Kontakt Marx <strong>Film</strong><br />
Biografie Alexei Pivovarov, Pavel Kostomarov und<br />
Aleksandr Rastorguev<br />
Der 1974 in Moskau geborene Journalist und Dokumentarfilmer<br />
Alexei Pivovarov schrieb und produzierte nach<br />
einer langjährigen Tätigkeit beim größten unabhängigen<br />
russischen Fernsehsender NTV zahlreiche Doku-Dramen<br />
über den Zweiten Weltkrieg, die sich stark von der offiziellen<br />
sowjetischen Geschichtsauffassung distanzierten.<br />
Auch der in Südrussland geborene Alexandr Rastorguev,<br />
der an der Theaterschule in Sankt Petersburg promovierte,<br />
arbeitete eine Zeit lang für NTV. Seine Dokumentarfilme<br />
wurden bei verschiedenen internationalen <strong>Film</strong>festivals<br />
gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. 2011 und 2012<br />
drehte Rastorguev zwei <strong>Film</strong>e mit dem 1975 in Moskau<br />
geborenen Pavel Kostomarov. Der vor allem als Regisseur<br />
und Kameramann arbeitende Kostomarov wurde unter<br />
anderem 2010 auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären<br />
für seine Kameraarbeit bei dem <strong>Film</strong> Mein Sommer mit<br />
Sergej ausgezeichnet.<br />
<strong>Film</strong>ografie Alexei Pivovarov (Auswahl)<br />
2011 Betrayal: The Story of Vlasov’s Second Shock Army<br />
2010 The Captive Heroes of Brest<br />
<strong>Film</strong>ografie Pavel Kostomarov (Auswahl)<br />
2012 I Don’t Love You<br />
2004 Life in Peace<br />
<strong>Film</strong>ografie Alexand Rastorguev<br />
2010 Malki i Mamki<br />
2001 Mommies<br />
80 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 81
Dokumentarfilm-Wettbewerb 83<br />
Rada Šešić<br />
Ein eindringlicher, fesselnder <strong>Film</strong>, der die wichtige<br />
Rolle von <strong>Film</strong>schaffenden bei der Bildung einer<br />
öffentlichen Meinung anschaulich demonstriert.<br />
Ein Kiewer Paar, <strong>Film</strong>regisseur und Kameramann<br />
Dmytro Tiazhlov und Produzentin Ella Shtyka, haben<br />
neun Regisseure in einem Indie-Lab-Workshop<br />
versammelt, um uns die Realität der Ukraine<br />
näher zu bringen. Der <strong>Film</strong> erforscht verschiedene<br />
Elemente der dynamischen ukrainischen Zivilgesellschaft<br />
und setzt einen wichtigen öffentlichen<br />
Diskurs über die heute so wichtigen Fragen zu<br />
Demokratie, autoritären Regimen, pluralistischen<br />
Gesellschaften, wirtschaftlichem und politischem<br />
Zerfall und dem Verlust von Werten in Gang.<br />
Welche Bedeutung haben Recht und Unrecht<br />
in der heutigen ukrainischen Gesellschaft und<br />
was ist das Rezept für eine perfekte Demokratie?<br />
An urgent, compelling film that vividly demonstrates<br />
the important role of filmmakers in forming<br />
the public opinion. A Kiev-based couple, film director<br />
and cinematographer Dmytro Tiazhlov and<br />
producer Ella Shtyka, have gathered nine directors<br />
as a part of an Indie Lab workshop, with the<br />
idea of bringing the reality of the Ukraine closer<br />
to us. Exploring various elements of the Ukraine's<br />
vibrant civil society, the film puts in motion crucial<br />
public discussion on contemporary relevant<br />
questions on democracy, authoritarian regime,<br />
pluralist society, economical and political malaise<br />
and loss of values. What is the sense of right<br />
and wrong in the contemporary Ukrainian society,<br />
what is the recipe for the perfect democracy?<br />
UKRAINE_VOICES<br />
Letztlich gewalttätige Demos in Kiew, die Annexion der Krim durch Russland, der blutige Aufstand der Separatisten<br />
im Osten des Landes – die Ukraine kommt seit Monaten nicht mehr zur Ruhe. Mit Ukraine_Voices ist<br />
es gelungen, den Vorabend dieser Ereignisse aus einer Art Vogelperspektive zu betrachten und damit vielleicht<br />
ein wenig greifbarer zu machen. Der topaktuelle Dokumentarfilm von Dmytro Tiazhlov und Ella Shtyka<br />
besteht aus acht Episoden, allesamt produziert von jungen <strong>Film</strong>emachern. Sie porträtieren Landsleute bei<br />
deren Versuch, das Land nach eigenen Wünschen mitzugestalten. Da kann sich etwa ein orthodoxer Bischof<br />
nicht mehr mit den Vorgaben seiner Kirche identifizieren und verlässt das Kloster, um fortan als LGBT-Aktivist<br />
tätig zu sein. Und ein Tierschützer, der seit 20 Jahren in einer baufälligen Hütte in einem Naturreservat lebt,<br />
macht klar, warum er genau dort auch weiterhin ausharren will. Ein urbaner Nomade lebt ohne offizielle Identität<br />
– und möchte diesen Zustand ebenfalls unbedingt beibehalten. Last, but not least hätte ein Journalist<br />
gerne gehabt, dass die Ukraine sich der EU annähert. Er startet daher einen Facebook-Aufruf... der letztlich<br />
zu den Protesten auf dem Kiewer Maidan führt. All das geschieht in einem System, in dem freie Meinungsäußerung<br />
und Demokratie mehr Wunschdenken als gelebte Realität sind. War die Katastrophe absehbar?<br />
Ultimately violent demonstrations in Kiev, the annexation of the Crimea by Russia, the bloody separatist<br />
uprising in the east of the country – the Ukraine has not been at peace for months. Ukraine_Voices<br />
allows a look at the harbingers of these events from a bird's eye view, making them appear somewhat<br />
more tangible. The highly topical documentary by Dmytro Tiazhlov and Ella Shtyka features eight episodes,<br />
all of them produced by young filmmakers. They portray their fellow countrymen in their attempts<br />
to help shape the country according to their own wishes. For instance, an orthodox bishop is no longer<br />
able to relate to the guidelines specified by his church and leaves the monastery to become an LGBT activist.<br />
And an animal rights activist, who has been living for 20 years in a run-down cabin situated in<br />
a natural reserve, explains why he chooses to stay out there also in the future. An urban nomad is living<br />
without any official ID – and also wants to maintain this situation by all means. Last, but not least, a journalist<br />
who would have liked the Ukraine to draw closer to the EU starts a Facebook appeal... which ultimately<br />
leads to the protests on Kiev's Maidan Square. All this happens within a system in which free speech<br />
and democracy are more wishful thinking than living reality. Could the crisis have been foreseen?<br />
Dokumentarfilm. Ukraine <strong>2014</strong><br />
Sprache Ukrainisch, Russisch mit engl. UT<br />
Länge 78 min.<br />
Format Blu-ray<br />
Farbe<br />
Künstlerische Leitung Dmytro Tiazhlov<br />
Produktion New Kyiv production<br />
Vertrieb/Kontakt New Kyiv production<br />
Identification Negative (Bez pasportu)<br />
Regie Kristina Liulchenko<br />
In the Fields (U poli)<br />
Regie Andrei Litvinenko<br />
Right to protest. The beginning (Pravo na protest.<br />
Pochatok)<br />
Regie Aksynia Kurina<br />
Under the Bridge (Pid mostom)<br />
Regie Jeanne Dovhych<br />
More than Nikolai (Ne prosto Mykolai)<br />
Regie Oksana Shornik<br />
Penalty of Justice (Penal’ti pravosuddya)<br />
Regie Slavik Bihun<br />
Exarch<br />
Regie Nadia Parfan, Maria Stoyanova<br />
Love... Share<br />
Regie Anastasiya Khonyakina<br />
Produktion New Kyiv<br />
New Kyiv wurde 2001 von Ella Shtyka gegründet,<br />
um Dokumentarfilme über gesellschaftliche Themen<br />
und Probleme in der Ukraine zu realisieren.<br />
Die Produktionsfirma organisiert unter anderem<br />
Workshops für junge <strong>Film</strong>emacher wie Indie Lab, in<br />
deren Rahmen Ukraine_Voices entstand.<br />
Biografie Dmytro Tiazhlov<br />
Dmytro Tiazhlov wurde 1976 in Dnipropetrowsk in<br />
der Ukraine geboren. Er studierte in Kiew <strong>Film</strong>- und<br />
Theaterwissenschaft und war viele Jahre lang als<br />
Kameramann in allen filmischen Genres tätig, bis<br />
hin zur Animation. 2009 wurde seine Dokumentation<br />
I Am A Monument To Myself mit dem Preis für den<br />
besten ukrainischen <strong>Film</strong> ausgezeichnet. Von ihm<br />
stammt die Idee und Konzeption der Dokumentation<br />
Ukraine_Voices.<br />
82 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 83
Dokumentarfilm-Wettbewerb 85<br />
Rada Šešić<br />
Ulay ist der Künstlername von Frank Uwe Laysiepen,<br />
eines bekannten Performancekünstlers, dessen Arbeit<br />
mit Maria Abramovic Kultstatus erlangt hat.<br />
Als der berühmte Künstler von Amsterdam nach<br />
Ljubljana zog, plante der slowenische Regisseur<br />
Damjan Kozole einen Dokumentarfilm über ihn.<br />
Doch während der Vorbereitungen zu den Dreharbeiten<br />
wurde bei Ulan Krebs diagnostiziert und<br />
das <strong>Film</strong>projekt nahm vollkommen andere Züge<br />
an. Die Chemotherapie ist nun Teil des Dramas;<br />
Genesung, Hoffnungen und Pläne folgen. Während<br />
er auf sein Leben zurückblickt, seine künstlerischen<br />
Errungenschaften und seine Freundschaften,<br />
legt Ulay seine Philosophie an dieses,<br />
sein bisher wichtigstes Projekt an - seine Heilung.<br />
Ulay is the pseudonym of Frank Uwe Laysiepen,<br />
known as a conceptual artist whose work with<br />
Marina Abramovic achieved an iconic status.<br />
Slovenian director Kozole, who has built a reputation<br />
for his profound fiction films, planned to<br />
make a documentary on the famous artist who<br />
had moved from Amsterdam to Ljubljana. While<br />
preparing for the film, Ulay was diagnosed with<br />
cancer. The film project became something totally<br />
different. Chemotherapy is now part of the<br />
drama; recovery, doubts, plans follow. Looking<br />
back on his life, his artistic exposures, friendships,<br />
Ulay mirrors his philosophy in his, so far,<br />
most important project - his healing process.<br />
Ulay<br />
Project Cancer<br />
Der <strong>Film</strong> zeigt ein Jahr aus dem Leben von Ulay, einem ursprünglich aus Deutschland stammenden polyglotten<br />
Pionier der Performance-, Konzept-, Körper- und Polaroidkunst. Eine kurz vor Drehbeginn diagnostizierte<br />
Krebserkrankung macht aus dem geplanten Porträt über Ulay letztlich eine Dokumentation über eine „Lebewohl“-Reise.<br />
Diese beginnt am 11.11.2011 in Ljubljana, wo sich Ulay einer Chemotherapie unterziehen muss.<br />
Als sich sein Gesundheitszustand leicht verbessert, beschließt er, Freunde und Freundinnen in aller Welt zu besuchen.<br />
Die erste Station ist Berlin, wo er bei einer <strong>Film</strong>premiere seiner ehemaligen Lebens- und Kunstgefährtin<br />
Marina Abramović vorbeischaut. Danach geht es nach New York und schließlich nach Amsterdam, wo er<br />
viele Jahre gelebt hat. Ulay hat gemeinsam mit Abramović in den 1970er und 1980er Jahren eine Reihe von<br />
aufsehenerregenden Performances entwickelt, die sich vor allem auch mit physischen Grenzen beschäftigten.<br />
Und wie damals geht es in diesem <strong>Film</strong> nicht unbedingt um die Darstellung seiner Person, sondern um die<br />
Transformation, die ein Körper – in diesem Fall durch eine Krankheit – durchmacht. Regisseur Damjan Kozole:<br />
„Für Ulay stellte der Überlebenskampf sein größtes Kunstprojekt dar“. Der <strong>Film</strong> handelt von moderner Kunst,<br />
hat aber zugleich eine starke humanistische Dimension. Absolut sehenswert. Ulay und Damjan Kozole werden<br />
zur Aufführung von Project Cancer bei der Vienna Art Fair <strong>2014</strong> anreisen und für ein Q&A zur Verfügung stehen.<br />
The film shows one year in the life of Ulay, a polyglot pioneer of performance, concept, body and Polaroid<br />
art, originally coming from Germany. As the artist was diagnosed with cancer just before the shooting<br />
started, what was planned as a portrait about Ulay ultimately became a documentary about his<br />
“farewell” journey. The journey starts on 11/11/2011 in Ljubljana, where Ulay has to undergo chemotherapy.<br />
When his health slightly improves, he decides to visit his friends all over the world. His first stop is<br />
in Berlin, where he attends a film premiere of his former partner in life and art, Marina Abramović. Next<br />
he travels to New York and finally to Amsterdam, where he used to live for many years. In the 1970s and<br />
1980s, Ulay developed a series of spectacular performances in collaboration with Abramović, which above<br />
all were also dealing with physical boundaries. Similarly, the present film is not exactly a presentation<br />
of his person, but of the transformation occurring in a body – in this case as a result of a disease. Director<br />
Damjan Kozole: “For Ulay, the fight for survival is his biggest art project.” The film is about modern art,<br />
but at the same time has a strong humanist dimension as well. Absolutely worth seeing. Ulay and Damjan<br />
Kozole will attend the showing of Project Cancer at the Vienna Art Fair <strong>2014</strong> and will be available for Q&A.<br />
Dokumentarfilm. Slowenien 2013<br />
Sprache Slowenisch, Englisch,<br />
Bosnisch mit engl. UT<br />
Länge 91 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe und Schwarz-Weiß<br />
Stabliste<br />
Regie Damjan Kozole<br />
Drehbuch Tevž Logar<br />
Kamera Matjaž Mrak<br />
Schnitt Jurij Moškon<br />
Musik Silence<br />
Sound Design Julij Zornik<br />
Produzent Danijel Hočevar<br />
Produktion Vertigo Emotionfilm<br />
Vertrieb/Kontakt Vertigo Emotionfilm<br />
Biografie Damjan Kozole<br />
Damjan Kozole wurde 1964 in Brežice in Slowenien<br />
geboren und ist einer der renommiertesten slowenischen<br />
<strong>Film</strong>emacher. Schon mit 22 Jahren feierte<br />
er sein Debüt mit The Fatal Telephone, einem der<br />
ersten Independent-<strong>Film</strong>e in Ex-Jugoslawien. 2003<br />
wurde sein <strong>Film</strong> Spare Parts für den Goldenen Bären<br />
in Berlin nominiert. Laut Sight & Sound zählt dieser<br />
<strong>Film</strong> zu den zehn wichtigsten <strong>Film</strong>en des Neuen<br />
Europas. 2005 ehrte ihn das American <strong>Film</strong> Institute<br />
mit einer Retrospektive in den USA und Kanada.<br />
2009 hat er mit dem <strong>Film</strong> Slovenian Girl den Grand<br />
Prix und Best Director Award in Girona (Spanien)<br />
gewonnen.<br />
<strong>Film</strong>ografie Damjan Kozole (Auswahl)<br />
2013 Ulay<br />
2012 Long Vacation<br />
2009 Slovenian Girl<br />
2008 Forever<br />
2005 Labour Equals Freedom<br />
2003 Spare Parts<br />
2000 Porn <strong>Film</strong><br />
1987 The Fatal Telephone<br />
84 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 85
Dokumentarfilm-Wettbewerb 87<br />
Rada Šešić<br />
Was bedeutete es, im Kommunismus ein Rebell<br />
oder gar Revoluzzer zu sein? Der slowakische Regisseur<br />
Kerekes, bekannt für seine großartige Cooking<br />
History, kehrt zurück mit einem schlauen, erhellenden<br />
und unterhaltenden <strong>Film</strong>, der ernste menschliche<br />
Geschichten erzählt. Drei Menschen, die in ihrer<br />
Jugend Widerstand gegen das Regime geleistet<br />
hatten, zeigen nun die Methoden, mit denen sie es<br />
unterminiert haben, sie erzählen nach, wie sie in<br />
ihren antikommunistischen Aktionen Sprengstoff<br />
eingesetzt haben. Ihre sorgfältig geplanten politischen<br />
Aktionen, spielerisch inszeniert von Kerekes,<br />
werden mit einer guten Portion Sympathie und<br />
Charme gezeigt. Der <strong>Film</strong> verbindet auf aufregende<br />
Weise fiktive und dokumentarische Elemente.<br />
What did it mean to be a rebel or even a revolutionary<br />
under communism? Slovakian director Kerekes,<br />
known for his amazing Cooking History, returns<br />
with an equally witty, lucid and entertaining film<br />
that depicts serious human stories. Three people<br />
who in their youth opposed the rigorous regime<br />
are now revealing their methods of undermining<br />
it, elaborating and reenacting their colourful ways<br />
of using explosives in anti-communist actions.<br />
Their well planned political acts, playfully directed<br />
by witty and resourceful Kerekes, are shown with<br />
sympathy and charm. The film uses elements of<br />
fiction and doc-umentary in an exciting manner.<br />
VELVET TERRORISTS<br />
Zamatoví teroristi<br />
Wie leben als Terroristen verfolgte Dissidenten eigentlich privat? Was wurde aus den Widerstandskämpfern<br />
der kommunistischen Tschechoslowakei nach dem Zerfall der Sowjetunion? Fragen wie diesen spürt<br />
der im Regie-Kollektiv entstandene Dokumentarfilm Velvet Terrorists in Form von Porträts dreier Männer<br />
nach, die in Attentate auf den totalitären Einparteienstaat oder dessen Symbole nach 1968 verwickelt waren.<br />
So erwischte man etwa Stano bei dem Versuch, ein Sprengstoffpaket unter der Tribüne eines Maiaufmarschs<br />
zu platzieren – nur seine Trunkenheit verhinderte das Gelingen des Anschlags. Nach einigen Jahren<br />
im Gefängnis arbeitet er heute am Bau. In seiner Freizeit geht er fischen. Oder sucht sein Glück in der Liebe.<br />
Jene Ironie, die nicht bereits in den Lebensläufen der Männer selbst liegt, fügt ihnen die einfallsreiche Inszenierung<br />
hinzu. In Reenactments dürfen die (Anti-)Helden ihre geheimen Operationen nachspielen, die<br />
einst vereitelt wurden. Dabei kommen ihre romantischen Freiheitsideale genauso zum Ausdruck wie ihre<br />
Agentenfantasien und ihre Gewaltbereitschaft. Trotz satirischem Unterton nimmt Velvet Terrorists seine Protagonisten<br />
aber ernst. Im Mittelpunkt stehen deren Probleme und Hoffnungen – im Hinblick auf das politische<br />
Zusammenleben im Großen genauso wie in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen im Kleinen.<br />
What kind of private life do dissidents pursued as terrorists live? What ever became of the resistance fighters of<br />
communist Czechoslovakia after the breakdown of the Soviet Union? The documentary Velvet Terrorists created<br />
by a group of directors investigates these and similar questions by portraying three men who were involved<br />
in attempts to disrupt the totalitarian single-party state or its symbols after 1968. Stano, for instance, was<br />
caught attempting to place a bag full of explosives under the grandstand of a May Day demonstration – only<br />
his drunkenness prevented the success of the plot. Today, after some years in prison, he is a construction worker.<br />
In his leisure-time, he goes fishing. Or is on the lookout for love. The imaginative mise-en-scène adds a further<br />
amount of irony to the men's already bizarre lives. The (anti-)heroes are given the opportunity to re-enact their<br />
secret operations that had previously failed. In doing so, they express their romantic ideals of freedom as well<br />
as their secret agent fantasies and their readiness to use violence. However, despite the satirical undercurrent,<br />
Velvet Terrorists takes its protagonists quite seriously. The focus is on their problems and hopes – both in terms of<br />
political cohabitation in a wider context and with respect to their interpersonal relationships on the small scale.<br />
Dokumentarfilm. Slowakei / Tschechien / Kroatien 2013<br />
Sprache Slowakisch, Tschechisch mit engl. UT<br />
Länge 87 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie und Drehbuch Pavol Pekarčík, Ivan Ostrochovský,<br />
Peter Kerekes<br />
Kamera Martin Kollár<br />
Schnitt Marek Šulík, Zuzana Cséplő<br />
Sound Tobiáš Potočný, Peter Lenděl<br />
Musik Marián Čurko<br />
Produzenten Peter Kerekes, Filip Remunda, Vít Klusák,<br />
Siniša Juričić, Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík<br />
Produktion Tschechisches Fernsehen,<br />
Slowakischer Rundfunk, Hypermarket <strong>Film</strong>,<br />
Nukleus <strong>Film</strong>, sentimentalfilm, partizanfilm<br />
Vertrieb/Kontakt Deckert Distribution<br />
Biografie Pavol Pekarčík, Ivan Ostrochovský, Peter Kerekes<br />
Die drei gebürtigen Slowaken Pavol Pekarčík (*1972, Georgenberg),<br />
Ivan Ostrochovský (*1972, Sillein), Peter Kerekes<br />
(*1973, Kaschau) sind nicht nur fast gleich alt, sondern haben<br />
auch ziemlich zeitgleich ihr Studium an der Hochschule für<br />
Musische Künste Bratislava absolviert. Bevor das Trio mit Velvet<br />
Terrorists ihr erstes Projekt im Kollektiv realisierte, arbeiteten<br />
Pavol Pekarčík und Ivan Ostrochovský bereits wiederholt<br />
gemeinsam an (Kurz-)<strong>Film</strong>en, wie etwa Karakorum (2005)<br />
oder Uli Blaho (2008). Zur selben Zeit verfolgte Peter Kerekes<br />
eigene Projekte, wie die Gründung eines Ateliers für Fiktionsund<br />
Dokumentarfilm (gemeinsam mit Dušan Hanák) oder<br />
die Umsetzung des Dokumentarfilms Cooking History (2009),<br />
welcher unter anderem mit dem kanadischen Hot Docs-Preis<br />
und dem Leipziger FIPRESCI-Preis prämiert wurde.<br />
<strong>Film</strong>ografie Pavol Pekarčík<br />
2008 Uli Blaho<br />
2005 Karakorum<br />
<strong>Film</strong>ografie Ivan Ostrochovský<br />
2010 Ilja<br />
2000 Pietro Pascalo<br />
2008 Uli Blaho<br />
2005 Karakorum<br />
<strong>Film</strong>ografie Peter Kerekes<br />
2009 Cooking History<br />
2004 Über die Grenze – Fünf Ansichten von Nachbarn<br />
2003 66 seasons<br />
2003 The Legends and Morytates of Ladomirova<br />
86 Dokumentarfilm-Wettbewerb<br />
Grußwort Christof Papousek 87
Kurzfilmwettbewerb<br />
Short <strong>Film</strong> Competition<br />
Über den Begriff der „Freiheit“ wird neuerdings viel diskutiert. Wer ist frei, wer ist es<br />
nicht, und wie fühlt sich diese Freiheit denn eigentlich an? Welche Freiheit ist echt,<br />
welche nur ein größeres, schöneres Gefängnis? Die Freiheit des einen mag die Gefangenschaft<br />
des anderen bedeuten, und der Freie in den Augen des Gefangenen nur<br />
einer Illusion von Freiheit erlegen, der er sich noch dazu freiwillig ergibt. Der Einäugige<br />
ist der Blinden König, sagt man. Doch wenn die Blinden sich erheben, können sie<br />
sich der Dunkelheit überhaupt entledigen und sich von ihren Fesseln befreien, ohne<br />
dass der Einäugige ihnen den Weg weisen, ihnen seine Sicht aufoktroyieren muss?<br />
Unsere Freiheit ist also stets von anderen abhängig. Und das ist im Angesicht der<br />
weltweiten Konflikte heutzutage klarer denn je. Es stehen sich Weltanschauungen<br />
gegenüber, Größenwahn ist zur Tagesordnung geworden und der Leviathan hält seine<br />
hässliche Fratze täglich in die Handykameras. Und all diese gegenläufigen „Freiheiten“<br />
hinterlassen den Beigeschmack einer alten Weltordnung, der die Menschen nicht<br />
mehr vertrauen, der sie nur gehorchen, weil sie um ihr ohnehin schon kurzes Leben<br />
fürchten. Eine Weltordnung, die mit dem Kalten Krieg und den Wirtschaftskrisen mit<br />
dem Anfang ihres Endes konfrontiert war, ohne dass bis heute das Ende in Sicht ist.<br />
Im diesjährigen Kurzfilmwettbewerb des LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s spiegelt sich höchst<br />
interessant, oftmals klug und überraschend, die Auseinandersetzung mit dieser für<br />
unsere Zeit so relevanten Frage wider. Wie schmeckt unsere Freiheit, wie fühlt sie<br />
ich an? Wir standen vor einer schwierigen Entscheidung, denn das Niveau der Einreichungen<br />
war erstaunlich hoch und der Bezug zum Thema, ob subtil oder eindeutig,<br />
oftmals sehr fein herausgearbeitet, mit Lokalkolorit und den universellen, kulturellen<br />
Attributen versehen, die gute <strong>Film</strong>e ausmachen. Ob es nun Beiträge sind<br />
wie der ukrainische Streifen Ukrainian Lessons, der beklemmende, polnische Sci-Fi-<br />
<strong>Film</strong> Albert oder die selbstreflexive und humorvolle serbische Produktion Ukronija.<br />
Bei der Sichtung der vielen Einreichungen wurde uns wieder einmal klar, wie unterschiedlich<br />
wir alle den Begriff „Freiheit“ und seine Beschaffenheit definieren, wie<br />
subjektiv diese Freiheit eigentlich ist und wie fragwürdig das menschliche Bestreben,<br />
diese unsere Freiheit jemand anderem aufzuzwingen. Nichtsdestotrotz verbinden<br />
alle Kulturen und Völker „Freiheit“ mit gewissen humanistischen Prinzipien<br />
wie Selbstbestimmung, Mobilität, Meinungsäußerung, körperliche und psychische<br />
Unversehrtheit, und der Ausübung „freiheitlicher“ Rechte, die ein jeder Mensch haben<br />
sollte. Schließlich ist der Humanismus das Grundprinzip, auf das wir uns als<br />
gemeinsamen Nenner interkulturell einigen können, wenn es um „Freiheit“ geht.<br />
Arash und Arman T. Riahi<br />
Kuratoren für den Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Curators of the short film competition<br />
The term „freedom” has become a topic of discussion again in recent times. Who is<br />
free and who is not, and how does this freedom actually feel? Which freedom is real<br />
and which is just a larger, prettier prison? The freedom of some might mean the<br />
lack of freedom for others, and those who are free might just be fooled by the illusion<br />
of freedom in the eyes of the unfree - an illusion to which they surrender gladly<br />
of their own free will. In the land of the blind, the one-eyed man is king, so they say.<br />
But when the blind rise up, can they conquer the darkness and break their chains, without<br />
the one-eyed man having to show them the way, to impose his view on them?<br />
Thus, our freedom always depend on others. That is all the more obvious, regarding<br />
the ongoing conflicts around the world. Ideologies clash, megalomania has become<br />
commonplace, and the Leviathan reels its ugly head directly into the cameras of our<br />
smartphones every day. And all this opposing „freedoms” leave the bitter taste of an<br />
old world order that people no longer trust, one they only follow because they fear<br />
for their already fragile and short lives. A world order that already faced its end with<br />
the Cold War and economical crises, but that end remains out of sight until today.<br />
This year’s LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>’s Short <strong>Film</strong> Competition will reflect the highly<br />
interesting, often clever and surprising ways in which this matter, which is all the<br />
more relevant nowadays, is dealt with. What does our freedom taste like, how<br />
does it feel? We were once more faced with tough decisions, being that the quality<br />
of all the submissions was surprisingly good and that the relevance to the topic<br />
was often carved out very intricately, adorned with local colours as well as universal<br />
cultural attributes, which are all essential to making good films. This applies to all<br />
the entries, from the Ukrainian film Ukrainian Lessons to the haunting Polish science<br />
fiction film Albert, or the self-reflecting and funny Serbian production Ukronija.<br />
While we were reviewing the submissions, it once more became clear to us how differently<br />
we all define the term „freedom” and its configuration, how much this freedom<br />
actually depends on the respective point of view, and just how questionable the human<br />
ambition to force one’s own interpretation of freedom upon others really is. Nonetheless,<br />
all cultures and peoples relate the term „freedom” to certain humanist principles such<br />
as self-determination, mobility, freedom of speech, physical and physical integrity, and<br />
being able to exercise the „liberal” rights every human veing is entitled to. After all, it is<br />
that humanism that we all can agree upon as a guiding principle to defining „freedom”.<br />
FOTO: Jörg burger<br />
Kurzfilm-Wettbewerb 89
Block 1 Block 1 Block 1 Block 1 Block 1 Block 1<br />
The Chicken<br />
Albert<br />
Ucronia (Ukronija)<br />
Ukrainian Lessons<br />
Kosherland<br />
Invisible Spaces (Ukhilavi sivrtseebi)<br />
GER/CRO <strong>2014</strong> | 15 min.<br />
Sprache/Language: Bosnisch mit engl. UT/ Bosnian w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Una Gunjak<br />
POL <strong>2014</strong> | 24 min.<br />
Sprache/Language: Polnisch mit engl. UT/ Polish w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Daniel Wawrzyniak<br />
SRB <strong>2014</strong> | 29 min.<br />
Sprache/Language: Serbisch mit engl. UT/ Serbian w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Marko Backović<br />
UKR 2013 | 29 min.<br />
Sprache/Language: Ukrainisch mit engl. UT/ Ukrainian w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Ruslan Batytskyi<br />
GER/LAT 2013 | 16 min.<br />
Sprache/Language: Russisch mit engl. UT/ Russian w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Pyotr Magnus Nedov<br />
GEO/USA <strong>2014</strong> | 10 min.<br />
Sprache/Language: Georgisch mit engl. UT/ Georgian w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Dea Kulumbegashvili<br />
Die sechsjährige Selma freut sich, dass ihr Vater sie nicht vergessen<br />
hat, obwohl er gerade an der Front kämpft. Ein Kamerad bringt der<br />
Familie zu Selmas Geburtstag nämlich ein Geschenk: ein lebendes<br />
Huhn. Als Selma begreift, dass die Familie das Huhn köpfen und verspeisen<br />
möchte, versucht sie, es zu retten. Was wie eine Geschichte<br />
über die Schönheit und rettende Kraft kindlicher Naivität beginnt, entpuppt<br />
sich als fesselnde Alltagsbeobachtung einer Familie, die unter<br />
den Schrecken des Krieges lebt. Man erwartet sich die Rettung des<br />
Tieres, doch das Resultat ernüchtert. An einem Ort, an dem es keine<br />
Kindheit gibt, werden auch keine Tiere gerettet. Wo der pure Überlebenstrieb<br />
herrscht, ist kein Platz für die versöhnende Kraft der Natur.<br />
Albert arbeitet und lebt offenbar sogar in einer düsteren Manufaktur, in<br />
der zahlreiche Arbeiter mit einem nicht näher beschriebenen Produkt<br />
hantieren. Dessen Textur erinnert an <strong>Film</strong>material, doch was es tatsächlich<br />
ist, wird nicht verraten. Und ob es hier hergestellt oder zerstört wird,<br />
bleibt ebenso ein Geheimnis wie der Ort und die Zeit der Handlung. In<br />
Alberts Welt, die eine ohne Botanik und Sonnenstrahlen, ja ohne Leben<br />
zu sein scheint, dominieren graue Farben. Die Fabrik selbst steht<br />
unter ständiger Videoüberwachung. Aus den vielen Lautsprechern<br />
ertönt immer wieder eine Stimme, die den Arbeitern Instruktionen erteilt.<br />
Klar komponierte Cinemascope-Bilder erzählen von der Sehnsucht<br />
nach Leben in einer von Leblosigkeit dominierten Industriegesellschaft.<br />
Irgendwo in Serbien: Zwei perspektivenlose junge Männer treffen<br />
sich auf einer Parkbank. Bier, frauenfeindliche Kommentare, Gespräche<br />
über Guy-Ritchie-<strong>Film</strong>e. Ein harmloses Witzchen resultiert in einem<br />
Kopfschuss, und ein konstruierter Gewaltreigen voller Absurditäten<br />
jenseits jeglicher Logik nimmt seinen Lauf. Die Uchronie ist eine<br />
literarische Gattung, die sich der Frage des „was wäre wenn“ widmet.<br />
Das Ende des <strong>Film</strong>s kommt auf seinen Anfang zurück, der neu erzählt<br />
wird. Der Streit eskalliert nicht, ja er entsteht gar nicht erst. Die Frage,<br />
wie die vorhin erzählten Gewalt-Episoden nun verlaufen wären,<br />
wird nicht beantwortet. Eine schwarze Komödie über die Möglichkeit<br />
der Deeskalation, vollgepackt mit skurrilen Gangster-Karikaturen.<br />
Eine ukrainische Kleinstadt, die ihre besten Tage schon hinter sich hat.<br />
Die meisten Bewohner leben von der örtlichen Mine, in der die Männer<br />
tagtäglich in der Dunkelheit schuften. Sie wirken emotionslos<br />
und erstarrt, wie ihre Umgebung. Als eine neue Lehrerin auftaucht,<br />
löst das freilich eine gewaltige Dynamik aus. Ein junger Mann verliebt<br />
sich in sie, doch das neue Glück ist nur von kurzer Dauer, weil die<br />
neue Bewohnerin von Minenarbeitern verschleppt wird. Denn wo die<br />
Emotion stillsteht, löst Liebe animalische Aggression aus. Der durch<br />
das Fehlen jeglicher Zukunftsperspektiven aufgestaute Hass entlädt<br />
sich visuell einprägsam. Schönheit und Kultur fallen der blinden Zerstörungswut<br />
zombiegleicher Männer in Gewaltexzessen zum Opfer.<br />
„Je mehr man sieht, desto trübseliger wird man. Weil man dann versteht,<br />
wie wenig man in Wahrheit ändern kann.“ Diese Aussage kommt<br />
im Kurzfilm Kosherland ausgerechnet von einem Polizisten mit hellseherischen<br />
Fähigkeiten. Am hellichten Tag trinkt er mit dem Verbrecher<br />
Jarik Wodka, während zwei von dessen Freunden beim jüdischen Greisler<br />
nebenan Schutzgeld eintreiben. Dass auch der Polizeikamerad vom<br />
Unheil im Laden lange nichts mitbekommt, da er sich gerade am Klo<br />
erleichtert, macht Pyotr Magnus Nedovs Blick auf staatliche Sicherheitsautoritäten<br />
nicht weniger zynisch. Das Kosherland befindet sich hier in<br />
der lettischen Provinz, doch der finale Gewaltreigen skizziert ein Bild<br />
staatlicher Ignoranz, das wohl vielerorts seine traurige Gültigkeit hat.<br />
Der Wecker läutet, eine Frau steht auf. Sie zieht sich an. Im Hintergrund<br />
hängt ein großes Kreuz. Sie serviert das Frühstück und bittet ihren Mann<br />
zu Tisch. Der ist Priester und in seine Bibel vertieft. Vor dem Frühstück<br />
wird gebetet. Die herumzappelnde kleine Tochter der beiden macht<br />
auch mit. Die Dominanz des Vaters ist omnipräsent. Der Wunsch der<br />
Frau, einen Buchhaltungskurs zu machen, um auch etwas dazuzuverdienen,<br />
erzeugt nicht einmal einen lauten Konflikt, sondern verebbt, als<br />
ob er gar nicht ausgesprochen wurde. Unprätentiös und leise erzählt<br />
Regisseurin Dea Kulumbegashvili von Kleinfamilienhierarchien unter<br />
einem religiösen Patriarchat. Die titelgebenden unsichtbaren Räume<br />
sind die der Emotionen der Frau, die hier gelähmt sind und stillstehen.<br />
Six-year-old Selma is happy that her father has not forgotten her despite<br />
the fact that he is fighting in the war. One of his comrades brings the<br />
family a present for Selma’s birthday: a living chicken. When Selma understands<br />
that her family wants to decapitate and eat the chicken, she<br />
tries to save it. What starts out as a story about the beauty and saving<br />
grace of a child’s naivety, becomes a compelling study of the life of a<br />
family surviving the horrors of war. The audience expects the animal to<br />
be saved, but the final result is shattering. In a place where there is no<br />
room for childhood, no animals are spared either. Where the urge to survive<br />
reigns supreme, the reconciling power of nature remains unheeded.<br />
Albert works and even seems to live in a dark factory, where a large number<br />
of workers seem to be handling an undisclosed product. That product’s texture<br />
resembles film material, but we never learn what it actually is. Whether<br />
the product is in fact being manufactured or destroyed at the factory also remains<br />
a mystery, as well as the location and time of the action. Albert’s world,<br />
which seems to be one without plants, sunshine, even without actual life, is<br />
dominated by shades of grey. The factory itself is under constant video surveillance.<br />
A voice giving instructions emanates from the many loudspeakers<br />
spread throughout the factory. Clearly composed cinemascope images tell<br />
the story of a longing for life in an industrial society dominated by lifelessness.<br />
Somewhere in Serbia: Two young men without perspectives meet<br />
on a park bench. Beer, chauvinistic jokes, conversations about Guy<br />
Ritchie movies. An innocent jokes results in a head shot, and a constructed<br />
violent frenzy filled with absurdities far from logic. Ucronia is a<br />
genre of fiction that deals with alternative reality and „what if”-scenarios.<br />
The end of the film loops back to its beginning, which is told<br />
anew. The quarrel does not run out of hand, it does not even happen.<br />
The question of how the previously shown violent episodes<br />
will play out now remains unanswered. A black comedy about the<br />
possibilities of de-escalation, filled with bizarre caricature gangsters.<br />
A Ukrainian town, its glory days long gone. Most inhabitants live<br />
off the local mine where the men work away their days in darkness.<br />
They seem unemotional and rigid, just like their surroundings. But<br />
when an attractive new teacher arrives, a tremendously dynamic<br />
series of events is triggered. A young man falls in love with<br />
her, but their happiness is not meant to last, as she is abducted<br />
by the miners. Where emotion stands still, love triggers animalistic<br />
aggressions. The hatred, accumulated in years without a<br />
perspective, explodes in striking pictures. Beauty and culture fall<br />
victim to the blind rage of zombie-like men in excesses of violence.<br />
“The more you see, the unhappier you become. Because you start understanding,<br />
just how little you can actually change.” This statement from Kosherland<br />
comes from a policeman who, of all people, has psychic powers. He<br />
drinks vodka with the criminal Jarik in broad daylight, while his two accomplices<br />
extort protection money from the Jewish shop owner next door. The<br />
fact that the other policemen notices nothing as well because he is having<br />
a prolonged session on the toilet makes Pyotr Magnus Nedov’s portrait of<br />
security authorities no less cynical. This Kosherland is located in the Latvian<br />
countryside. Its final frenzy of violence draws a picture of the sheer ignorance<br />
of the authorities; one that is all too accurate in many places of the world.<br />
The alarm rings, a woman rises from sleep. She dresses. A large cross<br />
is hanging on the wall in the background. She serves breakfast and<br />
calls her husband to the table. He is a priest, absorbed in the Bible. A<br />
prayer before breakfast. The couple’s fidgety and restless little daughter<br />
joins in. The father’s presence is dominant. The woman’s wish to visit a<br />
bookkeeping course so she can earn a little extra money does not even<br />
cause a conflict, it just ebbs away quietly, as if never uttered. Director<br />
Dea Kulumbegashvili tells an unpretentious and quiet story about domestic<br />
hierarchies in a religious patrimony. The namesake invisible spaces<br />
are the woman’s emotions, which are paralysed and in a standstill.<br />
90 Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Kurzfilm-Wettbewerb 91
Block 2 Block 2 Block 2 Block 2 Block 2 Block 2 Block 2<br />
Soft Rain (Lágy eső) The Heat (Żar) Pandas (Pandy) The Execution (A kivégzés)<br />
Maria’s Episode (Marijina epizoda) February 8 Months (8 Ay)<br />
HUN/BEL 2013 | 29 min.<br />
Sprache/Language: Ungarisch m. engl. UT/<br />
Hungarian w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Dénes Nagy<br />
POL 2013 | 24 min.<br />
Sprache/Language: Polnisch mit engl. UT/<br />
Polish w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Bartosz Kruhlik<br />
SVK/CZE 2013 | 11 min.<br />
Regie/Director: Matúš Vizár<br />
HUN/ROU <strong>2014</strong> | 14 min.<br />
Sprache/Language: Rumänisch mit engl. UT/<br />
Romanian w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Petra Szőcs<br />
SRB/CAN <strong>2014</strong> | 25 min.<br />
Sprache/Language: Serbisch mit engl. UT/Serbian w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Sanja Živković<br />
Maria kehrt nach Jahren im kanadischen Exil nach Serbien zurück.<br />
Sie besucht ihre Großmutter, die ein einsames Leben in einem Pflegeheim<br />
führt. Deren geräumige Altbauwohnung, voller Spuren der<br />
Vergangenheit, ist leblos und verstaubt. Doch Marias Freude auf das<br />
Wiedersehen wird getrübt: Die Großmutter erkennt in ihr lediglich<br />
Manuela, eine fiktive Figur aus ihrer liebsten spanischen Seifenoper.<br />
Die meisten Anzeichen von Erinnerung der Großmutter erweisen<br />
sich als eine Gefühlsverwirrung zwischen Realität und Fernsehfiktion.<br />
Als Maria sie wieder in ihre Wohnung führt, scheint es ihrer Erinnerung<br />
kurzfristig besser zu gehen. Doch wenn die Vergangenheit pathologisch<br />
erlischt, bleibt nur noch die Schaffung neuer Realitäten.<br />
Maria returns to Serbia after years of living in Canada. She visits her<br />
grandmother, who is living a lonely life in a care home. Her large apartment<br />
in an old building is uninhabited, the traces of the past covered<br />
in dust. But Maria’s initial joy is severely disappointed: Her grandmother<br />
does not recognise her, but takes her for Manuela, a fictional character<br />
from her favourite Spanish telenovela. Most hints of remembrance<br />
prove to result from the grandmother’s confusion of phantasy<br />
and reality. When Maria takes her back to her apartment, her memory<br />
seems to improve for a short time. But when the past dwindles in<br />
sickness, the only thing that remains is the creation of new realities.<br />
RUS <strong>2014</strong> | 26 min.<br />
Sprache/Language: Russisch mit engl. UT/ Russian w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Ruslan Magomadov<br />
Tschetschenien, Februar 1944. Ein Wolf tötet ein Schaf zweier mittelloser<br />
Brüder, die sich daraufhin auf die Jagd nach dem Tier machen. Sie<br />
laufen, springen und pirschen durch die einsame Schneelandschaft.<br />
Klirrende Kälte, Gefahr und Mühsal überall. Hier in der winterlichen Natur<br />
lebt man nicht, man überlebt. Manchmal auch nur zufällig: Durch<br />
die lange und erfolglose Jagd nach dem Wolf entgehen die Hirten zeitgleich<br />
der verlustreichen Deportation ihres gesamten Dorfes durch die<br />
UdSSR-Staatsgewalt. Wieder folgen sie Spuren, doch statt Wolfspfoten<br />
im Schnee handelt es sich nun um Fußabdrücke und Blut. Das menschenfeindliche<br />
Gebirge und die Gefahren der Natur erhalten plötzlich<br />
eine neue Konnotation: Unmenschlich ist nur der Mensch selbst.<br />
Chechnya, February 1944. A Wolf kills one of the sheep owned by two poor<br />
brothers who then start hunting the animal. They run, jump and sneak through<br />
the lonely snow-covered countryside. Biting cold, danger and toil everywhere.<br />
People do not live in this winterly realm, they survive; sometimes by<br />
mere chance: While they are away hunting the wolf, the two brothers evade<br />
the deportation of their entire village by Soviet authorities, accompanied by<br />
many casualties. Again, they follow a trail - only instead of a wolf’s trail, they<br />
now follow one of footsteps and blood. The hostile mountains and dangerous<br />
nature, which seem to hold no love for men, suddenly appear in a different<br />
light: It is man himself who holds the least love for his fellow human beings.<br />
TUR/FRA 2013 | 20 min.<br />
Sprache/Language: Türkisch mit engl. UT/ Turkisch w. Engl. ST<br />
Regie/Director: Hüseyin Aydın Gürsoy<br />
Der Pensionist Halit führt zusammen mit seiner Tochter ein ruhiges Leben<br />
in einem Bergdorf in der Türkei. Jeden Donnerstag um Punkt 17<br />
Uhr ruft sein Sohn Mustafa an, der als Soldat an einer nicht näher beschriebenen<br />
Front noch acht Monate lang seinen Militärdienst ableisten<br />
muss. Die Stimme des Sohnes gibt Halit immer wieder neue Energie.<br />
Die Kamera löst sich selten vom Protagonisten, der zwischen Stammcafé,<br />
seinem Hof und seinen Feldern pendelt. Und jedes Mal, wenn er<br />
einen Kalenderzettel abreisst, die Tage und Stunden bis zum lang ersehnten<br />
wöchentlichen Anruf zählt. Die Inszenierung fingiert in ihren<br />
ruhigen Cinemascope-Bildern eine falsche Romantik der Entschleunigung.<br />
Eine berührende Erzählung über Krieg, fernab von jeglicher Front.<br />
Retired worker Halit lives a quiet life with his daughter in a mountain<br />
village in Turkey. His son Mustafa, serving another eight months as a<br />
soldier on a front that is not described in detail, calls every Thursday at<br />
5 p.m. sharp. Hearing his son’s voice gives Halit new vigour each time.<br />
The camera rarely leaves the protagonist’s side while he walks from<br />
his favourite cafe to his house and back to his fields; and each time he<br />
rips off another leaf of the calendar, counting the days and hours until<br />
the weekly phone call. The camerawork with its calm cinemascope<br />
imagery feigns a false romanticism of deceleration. A touching<br />
story about the effects of war, far away from the actual front lines.<br />
Nach dem Tod seiner Mutter hat der Jugendliche Dani<br />
viele Jahre im Waisenhaus verbracht. Nun arbeitet er für<br />
einen Schweinezüchter, der ihn adoptiert hat. Dani ist in<br />
seine ihm weitgehend unbekannte Klassenkameradin<br />
Zsófi verliebt. Dass er sich von ihr angezogen fühlt, kann<br />
er kaum verbergen; doch zu viel mehr als sie stillschweigend<br />
zu beobachten, ist er nicht fähig. Seine Liebe<br />
kann er ihr jedenfalls nicht zeigen. Dabei ist er kein angry<br />
young man, wie ihn das gesellschaftskritische Kino<br />
Osteuropas gerne häufig portraitiert. Vielmehr steht<br />
seine Figur für die Tragik eines Pubertierenden, dessen<br />
Umgebung ihm bislang nicht mit empathischen Fähigkeiten<br />
ausstatten konnte. Seine Gefühle sind gelähmt<br />
und entladen sich in Selbst- und Fremdzerstörung.<br />
Young Dani spent many years in an orphanage after his<br />
mother’s death. Now he works for a pig farmer who adopted<br />
him. Dani is in love with his classmate Zsófi, whom<br />
he scarcely knows at all. He can hardly hide that he is<br />
attracted to her; but he is not capable of doing much<br />
more than just observe her silently. He cannot show her<br />
his love, that much is certain. However, he is not one of<br />
those angry young men which the socio-critical Eastern<br />
European cinema seems to have a preference for.<br />
His character rather stands for the tragedy of a pubertal<br />
youngster. His feelings are paralysed and break through<br />
in acts of destruction of oneself as well as others.<br />
Der Jugendliche Michael fährt mit dem Zug zum ersten<br />
Treffen mit einer neuen Freundin. Ein SMS-Flirt während<br />
der Reise zeugt von großer Sehnsucht. Eine schüchterne<br />
Begrüßung, ein wortloser Spaziergang durch ein einsames<br />
Städchen, gemeinsames Eisessen, Händchenhalten<br />
und der erste Kuss am See. Diese unbeschwerte Atmosphäre<br />
wird schlagartig von einem Unbekannten zerstört,<br />
der Michael obsessiv verfolgt und nicht mehr von ihm ablässt.<br />
Was in der Stille der Sommerhitze wie ein halbstarker<br />
Scherz beginnt, endet in einer psychisch aufreibenden<br />
Gewaltentladung. The Heat reiht sich ein in die Kurzfilmtradition<br />
der pessimistischen Coming-Of-Age-Geschichten,<br />
die 2008 Two Birds etabliert hat. Und handelt<br />
vom Ende der Kindheit, vom Tod des Teen Spirits.<br />
Young adolescent Michael takes the train to his first<br />
date with a new girlfriend. Their flirting via SMS indicates<br />
great longing. A timid hello, a silent walk through a<br />
lonely town, a shared ice cream, holding hands and the<br />
first kiss by the lake. This unburdened atmosphere is<br />
suddenly disturbed by a stranger who follows Michael<br />
like a man obsessed. What first seems like an adolescent<br />
joke in the summer heat, ends in a psychologically<br />
gruelling breakout of violence. The Heat takes its<br />
place in the short film tradition of pessimistic comingof-age<br />
stories established in 2008 by Two Birds. A story<br />
about the end of childhood, the death of the teen spirit.<br />
Das evolutionäre Überleben liegt weder in der Macht<br />
der stärkeren noch der intelligenteren Spezies. Vielmehr<br />
bleiben die Lebewesen dem Planeten erhalten, die sich<br />
am schnellsten Umweltveränderungen anpassen. Ausgehend<br />
von Darwins Theorie und anhand der evolutionsbiologischen<br />
Entwicklung des Pandabären, kreiert<br />
Matúš Vizár eine komplex animierte zivilisationskritische<br />
Abrechnung damit, wie der Mensch mit der Natur umgeht.<br />
Die Animationen erinnern stark an Bildungsvideos<br />
aus dem Schulunterricht und andere kindlich-edukative<br />
Zeichentrickfilme. Von der Entstehung des Tiers über<br />
die Domestizierung in an Gefängnisse erinnernde Zoos<br />
bis hin zu einer möglichen Zukunftsvision entwirft Vizàr<br />
ein Bild unseres perversen Natur(miss)verständnisses.<br />
Survival is neither the privilege of the strongest nor<br />
the more intelligent species. Rather, those lifeforms<br />
that adapt to changed environmental conditions<br />
most quickly remain on the planet. Based on Darwin’s<br />
theory of evolution and the biological evolution of the<br />
Panda bear, Matúš Vizár creates a complexly animated<br />
illustration of how humans trat nature. The animations<br />
resemble educational videos shown at school and<br />
other educational children’s films. From the animal’s<br />
origins, its domestication in zoos reminiscent of prisons,<br />
up to a vision of a possible future, Vizár creates an<br />
image of our perverted (mis)understanding of nature.<br />
Ein Mädchen spricht über die Hinrichtung eines Ehepaars.<br />
Ihr Tonfall erinnert dabei an die Schilderung<br />
eines Alltagserlebnisses. „Ceaușescu spielen“ – das ist<br />
das, was unter Kindern in der Stadt Cluj im Jahr 1990<br />
gerade angesagt ist. Am Schulhof stellen drei von ihnen<br />
die Hinrichtung des Diktators und seiner Frau nach. Im<br />
sinnfreien Spiel liegt ein heilendes Potential. In ihm wird<br />
die Welt wahrgenommen, remodelliert, interpretiert,<br />
hinterfragt und womöglich auch begriffen. Womit es<br />
auch Basis für die Entwicklung von Persönlichkeitsmerkmalen<br />
ist. Die Umwandlung einer Hinrichtung in<br />
ein Spiel spricht für eine potentielle Verarbeitung von<br />
Traumata. Doch ein Jahr nach Ceausescus Sturz ist nicht<br />
die Zeit für Heilung – am Ende bleibt nur noch Gewalt.<br />
A girl talks about the execution of a married couple.<br />
Her tone remains casual. „Playing Ceaușescu” is common<br />
among the children of Cluj in 1990. Three of them<br />
enact the execution of him and his wife in the school<br />
yard. This child’s play holds a healing potential. It has<br />
the power to perceive, remodel, interpret, question<br />
and maybe even understand the world, making it the<br />
foundation for the development of character and personality.<br />
The conversion of an execution into a game<br />
indicates the potential processing of traumas. But only<br />
one year after Ceaușescu's downfall is not the time<br />
for healing - all that remains in the end is the violence.<br />
92 Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Kurzfilm-Wettbewerb 93
Zusammenhänge<br />
verstehen.<br />
Atlas3 | <strong>2014</strong><br />
Menschen, Länder, Städte<br />
Eine Verlagsbeilage der<br />
Republik Korea<br />
대한민국<br />
Bundesministerium für Inneres<br />
GZ.: BMI-OA1211/0038-I/2013<br />
Ausschreibung<br />
auf Grund des Bundesgesetzes vom 25. Jänner 1989, BGBl. Nr. 85<br />
I.<br />
Die Funktion „Leitung der Abteilung I/7 (EU-Angelegenheiten) im Bundesministerium für Inneres“ ist mit<br />
Wirksamkeit vom 1. Jänner <strong>2014</strong> neu zu besetzen und gelangt daher zur Ausschreibung im Sinne des Ausschreibungsgesetzes<br />
1989, BGBl. Nr. 85/1989 in der geltenden Fassung.<br />
Der Monatsbezug beträgt bei Beamtinnen oder Beamten in der Verwendungsgruppe A1, Funktionsgruppe 6<br />
mindestens bru to € 3.003,60 und bei Vertragsbediensteten beträgt das Entgelt in der Entlohnungsgruppe v1<br />
Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens bru to € 3.710,70. Der Bezug erhöht sich eventue l auf Basis der<br />
gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordienstzeiten sowie sonstige mit den Besonderheiten des<br />
Arbeitsplatzes verbundene Entlohnungsbestandteile.<br />
I.<br />
Bewerberinnen oder Bewerber für diese Funktion haben folgende Erfordernisse zu erfü len:<br />
a) die österreichische Staatsbürgerschaft,<br />
b) die vo le Handlungsfähigkeit,<br />
c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfü lung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwendung<br />
verbunden sind,<br />
d) abgeschlossenes Hochschulstudium, vorzugsweise Studium der Rechtswissenschaften.<br />
Darüber hinau sind folgende Fähigkeiten und besonderen Kenntnisse erforderlich:<br />
e) umfassende Kenntnisse und Erfahrungen auf den mit der ausgeschriebenen Leitungsfunktion verbundenen<br />
Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;<br />
f) profunde Kenntnisse der Organisation und Arbeitsweise des Bundesministeriums für Inneres und der<br />
Sicherheitsverwaltung;<br />
g) sehr gute Kenntnisse zumindest einer lebenden Fremdsprache, vorzugsweise Englisch;<br />
h) sicheres Auftreten und besonderes Geschick in der Verhandlungsführung, einschließlich Verhandlungen<br />
im internationalen Bereich, insbesondere auf EU-Ebene;<br />
i) Eigeninitiative, Entscheidungsfreudigkeit sowie besonderes Koordinierungs- und Organisationsvermögen;<br />
j) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.<br />
Die unter Punkt e) bis j) angeführten, von den Bewerberinnen oder Bewerbern erwarteten Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.<br />
II.<br />
Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlichen folgende Tätigkeiten und Aufgabenbereiche zu:<br />
Leitung der Abteilung I/7 (EU-Angelegenheiten), welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:<br />
Koordinierung und zusammenfassende Behandlung sowie strategische Planung und Grundsatzpositionierung<br />
a ler den Wirkungsbereich des Bundesministeriums für Inneres berührenden Angelegenheiten im Bereich<br />
der Europäischen Union, ausgenommen die in den Wirkungsbereich der Abteilung I/4 fa lenden Angelegenheiten<br />
der internationalen Strategie; Angelegenheiten der EU-Grundsatzpolitik und EU-Institutionen;<br />
Dokumentation des Rechtsbestandes der Europäischen Union; Wahrnehmung von finanziellen Förderungsmöglichkeiten<br />
aus EU-Programmen und Beratung der Fachabteilungen bei der Antragste lung für EU-Förderungsprojekte;<br />
Büro des Bundesministeriums für Inneres an der Ständigen Vertretung Österreichs bei der<br />
Europäischen Union (Außenste le Brüssel).<br />
IV.<br />
Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind samt Lebenslauf an „das Bundesministerium für<br />
Inneres, zu Handen des Leiters der Sektion I, Herrengasse 7, 1014 Wien“ zu richten und gelten als fristgerecht,<br />
wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />
Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 haben die Bewerberinnen oder Bewerber in ihrem Bewerbungsgesuch<br />
die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als geeignet<br />
erscheinen lassen.<br />
Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreibungsgesetzes 1989 wird darauf hingewiesen, dass Erfahrungen aus qualifizierten<br />
Tätigkeiten oder Praktika in einem Tätigkeitsbereich außerhalb der Dienstste le, in deren Bereich<br />
die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz (Funktion) wirksam werden so l, erwünscht sind.<br />
Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989 sowie § 7 Absatz 3 B-GBG wird darauf hingewiesen,<br />
dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene Funktion besonders erwünscht sind und bei der Entscheidung<br />
über die Besetzung dieser Funktion besonders berücksichtigt werden.<br />
Wien, am 2. Oktober 2013 454508<br />
Für die Bundesministerin:<br />
SC Dr. Einzinger<br />
elektronisch gefertigt<br />
Stellenausschreibungen<br />
WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH<br />
Ausschreibung einer Geschäftsführungsfunktion<br />
Gem. §§ 1 und 2 des Bundesgesetzes über Transparenz bei der Ste lenbesetzung im staatsnahen Unternehmensbereich<br />
(Stellenbesetzungsgesetz) wird bekannt gegeben, dass bei der WIEN ENERGIE Bundesforste<br />
Biomasse Kraftwerk GmbH die Besetzung einer Geschäftsführungsfunktion vorgesehen ist.<br />
Die WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH, eine Tochter der Wien Energie GmbH,<br />
ist ein Unternehmen des Wiener Stadtwerke Konzerns und hat ihre Hauptgeschäftstätigkeit in der Betreibung<br />
des größten Wald-Biomassekraftwerks Österreichs.<br />
Vorausgesetzt werden eine entsprechende Vorbildung und eine mehrjährige einschlägige Berufserfahrung<br />
in Leitungsfunktionen. Die bisherige Tätigkeit so l die Wahrnehmung von unternehmensstrategischen<br />
Entscheidungen, idealerweise in einem kommunalen Umfeld, umfasst haben. Branchenkenntnisse<br />
und die diesbezüglichen wirtschaftlichen und rechtlichen Zusammenhänge setzen wir voraus.<br />
An persönlichen Eigenschaften sind uns wichtig:<br />
Fähigkeit zur MitarbeiterInnenmotivation, Zukunftsorientierung, ergebnisorientierte Denk- und Handlungsweise,<br />
Verantwortungsfreude und Verhandlungsgeschick.<br />
Bewerbungen sind bi spätestens 13.11.2013 an die Generalversammlung der WIEN ENERGIE Bundesforste<br />
Biomasse Kraftwerk GmbH, per Adresse Wiener Stadtwerke Holding AG, z.Hd. Frau Marie la<br />
Fulir-Mü ler, BA, Thomas-Klestil-Platz 14, 1030 Wien, mit Vertraulichkeitshinweis zu richten.<br />
Die Wiener Stadtwerke sind daran interessiert, den Anteil an Frauen in Leitungsfunktionen zu erhöhen.<br />
Frauen sind daher besonders nachdrücklich zur Bewerbung eingeladen. 454459<br />
Die Generalversammlung<br />
www.hi l-international.com<br />
Die Salzburger Verkehrsverbund GmbH ist ein hundertprozentiger Tochterbetrieb des Landes Salzburg; sie hat in den 18 Jahren<br />
ihrer Existenz viel erreicht, hat aber auch in den kommenden Jahren viele Herausforderungen zu bewältigen. Auf Grundlage des<br />
aktue len Ste lenbesetzungsgesetzes schreibt der Eigentümer die oberste Funktion aus:<br />
Geschäftsführer/in – SVV<br />
mit nachweisbarer Expertise in Verkehrsplanung, Rechtsfragen, Führung, Finanzierung<br />
Mit derzeit 21 Mitarbeiter/innen nimmt das Unternehmen eine<br />
Fü le von Aufgaben wahr, die zum Großteil in den §§ 17/18 des<br />
ÖPNRV-G festgehalten sind. Im Zentrum steht die nachhaltige,<br />
strategische wie operative Gestaltung des Personennah- und<br />
Regionalverkehrs. Mit dieser geht u.a. die Ausschreibung,<br />
Beste lung von Verkehrsdienstverträgen, Leistungsabrechnung,<br />
Maximierung von Förderungen, Entwicklung neuester<br />
elektronisch äußerst a traktiver Angebote, Leitung des knapp<br />
gehaltenen Personenstabes, Verhandlungsführung auf/in verschiedensten<br />
Ebenen/Gremien, u.v.a. einher.<br />
Um die vielen Stakeholders bestens zufriedenzuste len, sind<br />
die obgenannten Kompetenzen in sehr guter Qualität notwendig.<br />
Zudem sollten Sie aus einer Organisation ähnlicher Größe<br />
wie der SVV kommen. Als Grundqualifikation ist ein technisches<br />
und/oder rechtsbezogenes Studium mit profunden<br />
BWL-Kenntnissen erforderlich, zusätzlich sollten exzellente<br />
Verhandlungsfähigkeiten vorhanden sein.<br />
Da die Position zum einen durch das Zusammenwirken einzelner<br />
Kooperationspartner/innen wie knapper Ressourcen<br />
bestimmt ist, zum anderen aber die Kleinheit der Struktur viele<br />
Projekt ermöglicht, werden Sie eine sehr interessante, sehr<br />
fordernde Position antreten können. Diese wird – je nach Berufspraxis<br />
– mit ca. EUR 5.000,– brutto/Monat an Fixum dotiert<br />
sein und auch eine zusätzliche Prämie beinhalten können.<br />
Laufen wird der DV über max. 5 Jahre mit Wiederbeste lungsmöglichkeit<br />
bei entsprechender Leistungserbringung.<br />
Senden Sie Ihre Bewerbung unter Wahrung der Bewerbungsfrist<br />
bis zum 12.11.2013 an HILL International, Itzlinger<br />
Hauptstraße 18/2, 5020 Salzburg, Tel: 0662/871656, E-Mail:<br />
office@hi l-salzburg.at<br />
Bundesministerium für Inneres<br />
GZ.: BMI-OA1211/0039-I/2013<br />
Ausschreibung<br />
auf Grund des Bundesgesetzes vom 25. Jänner 1989, BGBl. Nr. 85<br />
I.<br />
Die Funktion „Leitung der Abteilung IV/4 (zentrale Dienste) im Bundesministerium für Inneres“ ist mit<br />
Wirksamkeit vom 1. Jänner <strong>2014</strong> neu zu besetzen und gelangt daher zur Ausschreibung im Sinne des Ausschreibungsgesetzes<br />
1989, BGBl. Nr. 85/1989 in der geltenden Fassung.<br />
Der Monatsbezug beträgt bei Beamtinnen oder Beamten in der Verwendungsgruppe A 1, Funktionsgruppe 6<br />
mindestens bru to € 3.003,60 und bei Vertragsbediensteten beträgt das Entgelt in der Entlohnungsgruppe v1<br />
Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens bru to € 3.710,70. Der Bezug erhöht sich eventue l auf Basis der<br />
gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordienstzeiten sowie sonstige mit den Besonderheiten des<br />
Arbeitsplatzes verbundene Entlohnungsbestandteile.<br />
I.<br />
Bewerberinnen oder Bewerber für diese Funktion haben folgende Erfordernisse zu erfü len:<br />
a) die österreichische Staatsbürgerschaft,<br />
b) die vo le Handlungsfähigkeit,<br />
c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfü lung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwendung<br />
verbunden sind,<br />
d) das besondere Ernennungserfordernis für die Ernennung auf eine Planste le der Verwendungsgruppe A 1<br />
des A lgemeinen Verwaltungsdienstes oder einer hinsichtlich der Ernennungserfordernisse gleichzuwertenden<br />
Verwendungsgruppe einer anderen Besoldungsgruppe (Anlage 1 zum Beamten-Dienstrechtsgesetz<br />
1979, BGBl. Nr. 333/1979),<br />
Darüber hinau sind folgende Fähigkeiten und besonderen Kenntnisse erforderlich:<br />
e) Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen auf den mit der ausgeschriebenen Leitungsfunktion verbundenen<br />
Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;<br />
f) Eingehende Kenntnisse der Organisation des Bundesministeriums für Inneres und der Sicherheitsverwaltung<br />
sowie des Wachkörpers Bundespolizei;<br />
g) Sehr gute organisatorische Fähigkeiten, Verhandlungsgeschick, Eigeninitiative und Entscheidungsfreudigkeit;<br />
h) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.<br />
Die unter Punkt e) bis h) angeführten, von den Bewerberinnen oder Bewerbern erwarteten Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.<br />
II.<br />
Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlichen folgende Tätigkeiten und Aufgabenbereiche zu:<br />
Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:<br />
„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentra leitung; Amtsaussta tung und Amtsausrüstung (sofern<br />
nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wird); Kantinenwesen; Abfa lbewirtschaftung; zentrale<br />
Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwaltungsevidenz; Hausverwaltungsangelegenheiten; Fuhrpark<br />
der Zentra leitung; Bescha fungsvorgänge und Abschluss von Verträgen in diesen Angelegenheiten im<br />
Rahmen der von der Abteilung IV/5 erste lten Richtlinien; Wirtschaftsste le des Bundesministeriums für<br />
Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereicluster; Angelegenheiten der Amtskassa (Zahlste le).“<br />
IV.<br />
Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind samt Lebenslauf an „das Bundesministerium für<br />
Inneres, zu Handen des Leiters der Sektion I, Herrengasse 7, 1014 Wien“ zu richten und gelten als fristgerecht,<br />
wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />
Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 haben die Bewerberinnen oder Bewerber in ihrem Bewerbungsgesuch<br />
die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als geeignet<br />
erscheinen lassen.<br />
Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreibungsgesetzes 1989 wird darauf hingewiesen, dass Erfahrungen aus qualifizierten<br />
Tätigkeiten oder Praktika in einem Tätigkeitsbereich außerhalb der Dienstste le, in deren Bereich<br />
die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz (Funktion) wirksam werden so l, erwünscht sind.<br />
Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989 sowie § 7 Absatz 3 B-GBG wird darauf hingewiesen.<br />
dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene Funktion besonders erwünscht sind und bei der Entscheidung<br />
über die Besetzung dieser Funktion besonders berücksichtigt werden.<br />
Wien, am 2. Oktober 2013 454506<br />
Für die Bundesministerin:<br />
SC Dr. Einzinger<br />
elektronisch gefertigt<br />
Wissenschaftliche/r Leiter/in<br />
für das Zentrum für Soziale Innovation<br />
Das ZSI ist ein unabhängiges, weltweit erfolgreiches Non-Profit-Unternehmen, das durch Forschung, Bildung, Beratung<br />
und Koordination von Netzwerken die Gestaltung von Innovationen, Innovationsprozessen und Innovationssystemen<br />
unterstützt. Der wissenschaftlichen Leitung teilt gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer<br />
die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.<br />
Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tätigkeitsfeldern,<br />
davon 10 Jahre oder mehr in leitender Funktion.<br />
Wir bieten eine Leitungsfunktion mit breit gefächerten Aufgabengebieten, ein engagiertes und kompetentes Team<br />
in einem international hervo ragend vernetzten Institut.<br />
Arbeitgeber und Dienstort: Zentrum für Soziale Innovation, 1150 Wien<br />
Arbeitsbeginn: ehestmöglich ab Mi te <strong>2014</strong><br />
Bezahlung nach ZSI Gehaltsschema: € 4.300, Überzahlun gemäß Einstufung durch Vordienstzeiten, Dienstvertrag<br />
nach öste reichischem Angestelltengesetz<br />
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung inkl. Lebenslauf und Unterlagen (Publikationsliste, AnsprechpartnerInnen für persönliche<br />
Referenzen, Dienstzeugnisse, Auflistung der von ihnen akquirierten bzw. koordinierten Projekte) in deutscher<br />
oder englischer Sprache bis 10. Dezember 2013 per E-Mail an institut@zsi.at<br />
Detaillierte Informationen unter www.zsi.at<br />
Sa./So., 12./13. Oktober 2013, Nr. 200 45<br />
Tageszeitung für Fortgeschri tene<br />
elektronisch gefertigt<br />
Stellenausschreibungen<br />
WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH<br />
Ausschreibung einer Geschäftsführungsfunktion<br />
Gem. §§ 1 und 2 des Bundesgesetzes über Transparenz bei der Ste lenbesetzung im staatsnahen Unternehmensbereich<br />
(Ste lenbesetzungsgesetz) wird bekannt gegeben, dass bei der WIEN ENERGIE Bundesforste<br />
Biomasse Kraftwerk GmbH die Besetzung einer Geschäftsführungsfunktion vorgesehen ist.<br />
Die WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH, eine Tochter der Wien Energie GmbH,<br />
ist ein Unternehmen des Wiener Stadtwerke Konzerns und hat ihre Hauptgeschäftstätigkeit in der Betreibung<br />
des größten Wald-Biomassekraftwerks Österreichs.<br />
Vorausgesetzt werden eine entsprechende Vorbildung und eine mehrjährige einschlägige Berufserfahbisherige<br />
Tätigkeit soll die Wahrnehmung von unternehmensstrategischen<br />
Entscheidungen, idealerweise in einem kommunalen Umfeld, umfasst haben. Branchenkenntnisse<br />
rechtlichen Zusammenhänge setzen wir voraus.<br />
ation, Zukunftsorientierung, ergebnisorientierte Denk- und Handdie<br />
Generalversammlung der WIEN ENERGIE Bundesforste<br />
Biomasse Kraftwerk GmbH, per Adresse Wiener Stadtwerke Holding AG, z.Hd. Frau Marie la<br />
Die Funktion „Leitung der Abteilung IV/4 (zentrale Di<br />
Wirksamkeit vom 1. Jänner <strong>2014</strong> neu zu besetzen un<br />
schreibungsgesetzes 1989, BGBl. Nr.<br />
Der Monatsbezug beträgt bei Beamtinnen oder Beamte<br />
mindestens brutto<br />
Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens bru to<br />
12./13. Oktober 2013, Nr. 200<br />
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auch online auf<br />
www.wienerzeitung.at<br />
Blindtext<br />
9 0 0 7 7 3 1 0 0 0 3 0 0 0 1 7 0 2<br />
P.b.b. Verlagspostamt 1030 Wien/02Z033976 T<br />
ÖSTERREICHISCHE TAGESZEITUNG SEIT 1703<br />
Nr. 079/Dienstag, 22. April <strong>2014</strong> € 1,00 www.wienerzeitung.at<br />
Dissident im Exil<br />
Der Chinese Chen Guangcheng kämpft<br />
in den USA gegen Abtreibungen Seite 6<br />
Leeres Gefängnis<br />
Das umstrittene Schubhaftzentrum in<br />
Vordernberg steht praktisch leer Seite 7<br />
Erster Weltkrieg<br />
Kriegsschicksale auf der Schallaburg<br />
und „Das Attentat“ im ORF Seiten 19 und 23<br />
Foto: ORF/DOR <strong>Film</strong>/Petro Domenigg<br />
Jerusalem/Teheran/Wien. Bis<br />
Donnerstag ist Außenminister Sebastian<br />
Kurz in Israel, am Samstag<br />
reist er zu Israels Erzfeind<br />
Iran weiter. Die Reise nach Israel<br />
musste aufgrund eines Streiks<br />
der israelischen Diplomaten verschoben<br />
werden und wird nun<br />
nachgeholt. Israel liege Kurz besonders<br />
am Herzen, „nicht nur<br />
weil Österreich mit Israel gute Beziehungen<br />
pflegt, sondern auch,<br />
weil es um ein Signal hinsichtlich<br />
der historischen Verantwortung<br />
geht“, hieß es aus dem Außenamt.<br />
Heute, Dienstag, sind ein Besuch<br />
und eine Kranzniederlegung<br />
in der Holocaust-Gedenkstätte<br />
Yad Vashem geplant, anschließend<br />
wird Kurz mit Israels Außenminister<br />
Avigdor Lieberman<br />
und der Nahost-Chefverhandlerin<br />
Tzipi Livni zusammentreffen. Am<br />
Nachmittag steht ein Empfang bei<br />
Staatspräsidenten Shimon Peres<br />
auf dem Programm, am Mittwoch<br />
folgen Gespräche mit dem palästinensischen<br />
Präsidenten Mahmoud<br />
Abbas und Außenminister<br />
Riyad al-Maliki.<br />
Der darauf folgende Iran-Trip<br />
des Außenministers ist nicht unumstritten.<br />
Kurz wird in Israel,<br />
das Hardliner im Iran gerne als<br />
„kleinen Satan“ bezeichnen, wohl<br />
Warnungen vor allzu freundlichen<br />
Kontakten mit Teheran zu<br />
hören bekommen. Gleichzeitig<br />
hoffen Wirtschaftsvertreter auf eine<br />
Öffnung des Landes und auf<br />
Zugang zu den reichen Gasvorkommen<br />
– immerhin will sich Europa<br />
aus der energiepolitischen<br />
Umklammerung Russlands befreien.<br />
Kurz versuchte im Vorfeld,<br />
alle israelischen Bedenken auszuräumen.<br />
„Österreich wird jedenfalls<br />
sowohl die Situation der<br />
Menschenrechte als auch das<br />
Atomprogramm thematisieren“,<br />
hieß es aus seinem Büro. ■<br />
Besuchsreigen bei den Erzfeinden Israel und Iran.<br />
Minister<br />
Kurz auf<br />
heikler<br />
Mission<br />
Seite 4<br />
Wien. Der Fall Hannes Kartnig<br />
und SK Sturm wird am Mittwoch,<br />
rund zwei Jahre nach der Urteilsverkündung<br />
in erster Instanz, am<br />
Obersten Gerichtshof (OGH) in<br />
Wien verhandelt. Der Prozess in<br />
Graz hatte ein Jahr gedauert und<br />
mit der Verurteilung von Ex-<br />
Sturm-Präsident Hannes Kartnig<br />
und sieben Mitangeklagten im Februar<br />
2013 geendet. Das Urteil<br />
fiel besonders für Kartnig hart<br />
aus: Er wurde zu einer unbedingten<br />
Haftstrafe von fünf Jahren<br />
und 6,6 Millionen Euro Geldstrafe<br />
verurteilt. Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde<br />
seitens der Verteidiger<br />
waren die Folge, auch<br />
Staatsanwalt Johannes Winklhofer<br />
legte Berufung ein.<br />
Der OGH hat nun die Möglichkeit,<br />
das ganze Verfahren oder<br />
auch nur Teile daraus nochmals<br />
verhandeln zu lassen, die Schuldsprüche<br />
und Strafen zu verändern<br />
oder den Spruch der ersten Instanz<br />
zu bestätigen. ■<br />
OGH entscheidet<br />
über Ex-Sturm-Boss<br />
Hannes Kartnig<br />
Seite 18<br />
Kiew/Moskau. Der russischsprachige<br />
Osten der Ukraine wurde<br />
auch während der Osterfeiertage<br />
von blutiger Gewalt erschüttert<br />
und kommt nicht zur Ruhe. Mehrere<br />
Tote und Verletzte meldeten<br />
moskautreue Aktivisten in der<br />
Stadt Slawjansk. Ihre Posten seien<br />
angegriffen worden – angeblich<br />
vom ukrainischen ultranationalistischen<br />
Rechten Sektor. Dieser<br />
hingegen streitet jegliche Beteiligung<br />
ab und behauptet, der<br />
Angriff sei das Werk russischer<br />
Geheimdienste.<br />
Moskau und Kiew beschuldigen<br />
einander inzwischen täglich,<br />
nichts für eine Entspannung zu<br />
tun. Der russische Außenminister<br />
Sergej Lawrow warf der von den<br />
USA unterstützten Führung in Kiew<br />
Unfähigkeit vor. Die ukrainische<br />
Regierung will indes die aktive<br />
Angriffsphase des „Anti-Terror-Einsatzes“<br />
wieder aufnehmen,<br />
um die prorussischen Uniformierten<br />
zu entwaffnen. ■<br />
Lage in Ostukraine<br />
weiterhin äußerst<br />
angespannt<br />
Seite 3<br />
Wien. „Demenz geht uns alle an“,<br />
sagt Diakonie-Direktor Michael<br />
Chalupka. Denn betroffen sind davon<br />
nicht nur die Erkrankten,<br />
sondern auch deren Angehörige.<br />
Und die Zahl der Demenzkranken<br />
dürfte in den kommenden Jahren<br />
in Österreich noch dramatisch ansteigen.<br />
Mit 130.000 im Jahr 2020<br />
rechnet die Diakonie und fordert<br />
deshalb von der Bundesregierung<br />
eine umfassende Strategie für den<br />
Umgang mit Demenz.<br />
Der Hauptgrund für die Zunahme<br />
der Krankheit, deren Ursachen<br />
noch immer weitgehend unklar<br />
sind und gegen die es kein<br />
wirksames Heilmittel gibt, liegt in<br />
der steigenden Lebenserwartung.<br />
Jeder zwanzigste Senior unter 70<br />
Jahren ist dement, bei den über<br />
90-Jährigen ist es bereits jeder<br />
Dritte. Man dürfe Demenzkranke<br />
nicht einfach abschieben, sondern<br />
müsse ihnen einen fixen Platz in<br />
der Gesellschaft einräumen, betont<br />
Chalupka. ■<br />
Demenz ist auf dem<br />
Vormarsch: 130.000<br />
Betroffene bis 2020<br />
Seite 9<br />
Im Gedenken an den Aufstand<br />
zu Ostern 1916 marschieren<br />
Maskierte durch Dublin. Seite 3<br />
Für die Länder-Budgets werden<br />
die Spitäler immer belastender.<br />
Seite 8<br />
Die Wiener Linien sind am<br />
Mittwoch bis 6.30 Uhr nur im<br />
Notbetrieb unterwegs. Seite 14<br />
Die Champions League macht<br />
zwei Mal binnen 24 Stunden in<br />
Madrid Station. Seite 17<br />
US-Fotokunst von Francesca<br />
Woodman ist erstmals in Wien<br />
zu sehen. Seite 20<br />
Wie man heilig wird: Das<br />
geistige Erbe von Johannes XXIII.<br />
Seite 21<br />
Die Gemeinwohl-Ökonomie<br />
setzt sich gegen ihre Kritiker<br />
zur Wehr. Seite 25<br />
KOMMENTARE<br />
Thomas Seifert: Die Wahlen in<br />
Syrien sind eine Farce und eine<br />
vergebene Chance. Seite 2<br />
Amer Albayati: Warum Muslime<br />
aus Österreich in den syrischen<br />
Jihad ziehen. Seite 2<br />
Christina Böck: Senioren poltern<br />
charmanter. Seite 20<br />
HEUTE<br />
21°<br />
18°<br />
22°<br />
21°<br />
19°<br />
21°<br />
21°<br />
21°<br />
21°<br />
Max.<br />
Min.<br />
9°<br />
8°<br />
9°<br />
10°<br />
8°<br />
8°<br />
7°<br />
8°<br />
6°<br />
Wien<br />
Bregenz<br />
Eisenstadt<br />
Graz<br />
Innsbruck<br />
Klagenfurt<br />
Linz<br />
Salzburg<br />
St. Pölten<br />
WETTER<br />
Damaskus. Die syrische Führung<br />
hat trotz des Bürgerkriegs für den<br />
3. Juni eine Präsidentenwahl angesetzt.<br />
Das Staatsfernsehen gab<br />
den Termin am Montag unter Berufung<br />
auf den Parlamentspräsidenten<br />
bekannt. Präsident Bashar<br />
al-Assad hat sich zwar noch nicht<br />
zu einer Kandidatur für eine dritte<br />
Amtszeit geäußert, seine Verbündeten<br />
in Russland und im Libanon<br />
gehen jedoch von einer<br />
Teilnahme und einem Sieg des<br />
Amtsinhabers aus. Die Aufständischen<br />
reagierten mit Spott. Auch<br />
westliche Länder und mehrere<br />
Golf-Staaten haben eine Wahl bereits<br />
als „Parodie der Demokratie“<br />
bezeichnet.<br />
Assad kämpft seit drei Jahren<br />
gegen einen Aufstand, der sich zu<br />
einem Bürgerkrieg ausgeweitet<br />
hat. In dem Konflikt sind mehr<br />
als 150.000 Menschen getötet<br />
worden. Millionen Syrer sind auf<br />
der Flucht – nicht nur vor den Repressionen<br />
der Regierungstruppen,<br />
sondern auch vor der strengen<br />
Herrschaft radikal-islamischer<br />
Gruppierungen, die in dem<br />
Konflikt mitmischen. Die Gewalt<br />
hält weiter an. Bei Luftangriffen<br />
auf Aleppo starben am Wochenende<br />
nach Angaben der Opposition<br />
dutzende Menschen. ■<br />
Syrien setzt trotz Aufstand Präsidentenwahl für Juni an.<br />
Seite 5<br />
Abstimmung<br />
im Bürgerkrieg<br />
Bashar al-Assad besucht<br />
die koptische Siedlung<br />
Maaloula, die seine Armee<br />
jüngst von den Rebellen<br />
erobert hat. Foto: ap/Sana<br />
ation, Zukunftsorientierung, ergebnisorientierte Denk- und Handlungsweise,<br />
Verantwortungsfreude und Verhandlungsgeschick.<br />
die Generalversammlung der WIEN ENERGIE Bundesforste<br />
Biomasse Kraftwerk GmbH, per Adresse Wiener Stadtwerke Holding AG, z.Hd. Frau Marie la<br />
Wien, mit Vertraulichkeitshinweis zu richten.<br />
nen zu erhöhen.<br />
Frauen sind daher besonders nachdrücklich zur Bewerbung eingeladen. 454459<br />
ist ein hundertprozentiger Tochterbetrieb des Landes Salzburg; sie hat in den 18 Jahren<br />
ihrer Existenz viel erreicht, hat aber auch in den kommenden Jahren viele Herausforderungen zu bewältigen. Auf Grundlage des<br />
mit nachweisbarer Expertise in Verkehrsplanung, Rechtsfragen, Führung, Finanzierung<br />
BWL-Kenntnissen erforderlich, zusätzlich so lten exze lente<br />
Da die Position zum einen durch das Zusammenwirken einzelner<br />
Kooperationspartner/innen wie knapper Ressourcen<br />
bestimmt ist, zum anderen aber die Kleinheit der Struktur viele<br />
Projekt ermöglicht, werden Sie eine sehr interessante, sehr<br />
fordernde Position antreten können. Diese wird – je nach Berufspraxis<br />
– mit ca. EUR 5.000,– brutto/Monat an Fixum do-<br />
Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlich<br />
Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:<br />
„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralle<br />
nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wi<br />
Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwalt<br />
park der Zentra leitung;<br />
Rahmen der von der Abteilung IV/5<br />
Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic<br />
Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind<br />
Inneres, zu Handen des Leiters der<br />
gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />
Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 ha<br />
werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als geeignet<br />
erscheinen lassen.<br />
Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreib<br />
lifizierten Tätigkeiten oder Praktika<br />
die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz<br />
Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989<br />
dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene<br />
scheidung über die Besetzung dieser Funkt<br />
Wien, am 2. Oktober 2013<br />
elektronisch gefertigt<br />
Wissenschaftliche/r Leiter/in<br />
für das Zentrum für Soziale Innovation<br />
Das ZSI ist ein unabhängiges, weltweit erfolgreiches Non-Pro<br />
tung und Koordination von Netzwerken die Gestaltung von Innovationen, Innovationsprozessen und Innovationssystemen<br />
unterstützt. Der wissenschaftlichen Leitung teilt gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer<br />
die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.<br />
Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tä-<br />
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Donnerstag ist Außenminister Sebastian<br />
Kurz in Israel, am Samstag<br />
reist er zu Israels Erzfeind<br />
Iran weiter. Die Reise nach Israel Der darauf folgende Iran-Trip<br />
des Außenministers ist nicht unumstritten.<br />
Kurz wird in Israel,<br />
das Hardliner im Iran gerne als<br />
Max.<br />
10°<br />
8°<br />
8°<br />
7°<br />
8°<br />
6°<br />
den Termin am Montag unter Berufung<br />
auf den Parlamentspräsidenten<br />
bekannt. Präsident Bashar<br />
al-Assad hat sich zwar noch nicht<br />
zu einer Kandidatur für eine dritte<br />
Amtszeit geäußert, seine Verbündeten<br />
in Russland und im Libanon<br />
gehen jedoch von einer<br />
Teilnahme und einem Sieg des<br />
Amtsinhabers aus. Die Aufständischen<br />
reagierten mit Spott. Auch<br />
Syrien setzt trotz Aufstand Präsidentenwahl für Juni an.<br />
Numero 334 Freitag, 4. April <strong>2014</strong> 15. Jahrgang<br />
Nächste Zeitreisen-Nummer am 2. Mai; Hauptthema: Wie es die „Wiener Zeitung“ 1848 den Habsburgern zeigte.<br />
Dreifach-Nuss; zur Zeitreisenlotto-Teilnahme genügt eine richtige (Teil-)Antwort.<br />
ZEITREISEN-NUSS NUMERO 334<br />
1. FRAGE: Welcher öst.-ung. Thronfolger residierte im Belvedere in Wien-Landstraße?<br />
Für Tüftler: Wann war das? Renovierte er das Gebäude? Wo stand er politisch? Hatte er Demokratie-Pläne?<br />
Schätzte er die Ungarn/die Slawen? War er für Frieden? Wen heiratete er?<br />
2. FRAGE: Welcher türkische Sultan siegte im 16. Jh. in der Schlacht von Mohács?<br />
Für Tüftler: Wann wurde gekämpft? Was bedeutete 3 Jahre später der Name des Sultans für<br />
Wien? Welcher König fiel bei Mohács? Was gewann Habsburg dadurch? Auf welche Weise?<br />
3. (ORCHIDEEN-)FRAGE: Führte Sehnsucht nach der Donaumetropole den Literaten<br />
Balzac anno 1835 nach Wien bzw. in die Vorstadt Landstraße? Besaß Balzac damals<br />
viel Ansehen als Romanautor? Welche Brotberufe hatte er ursprünglich ausgeübt?<br />
Wie und wann gelang ihm der Durchbruch als Schriftsteller? Wie gestaltete sich sein<br />
Privatleben? Welche Bedeutung hatten Frauen in seinem Leben? Heiratete er jemals?<br />
ZUSATZORCHIDEE zum Thema Literaten und Vorstadt Landstraße: Wann lebte Robert Musil<br />
wo im 3. Wiener Gemeindebezirk? Zu welcher eher wenig bekannten Novelle inspirierte<br />
ihn seine Wohnumgebung? Welchem berühmten Gasthof ist das kleine Werk gewidmet?<br />
ZEITREISENLOTTO: Nussknackern winkt ein Buchpreis. (Teil-)Antworten zu Nuss Nro.<br />
334 sollen bis Montag, dem 2. Juni, einlangen. Kennwort: ZEITREISEN. Post:<br />
„Wiener Zeitung“/Prof. Alfred Schiemer, MQM 3.3, Maria-Jacobi-Gasse 1, 1030<br />
Wien. Fax: (01) 206 99-433. E-Mail: alfred.schiemer@wienerzeitung.at ■<br />
■ AUFGELESEN Nuss ■ AUSERLESEN Faksimile<br />
Annonce in der „Wiener Zeitung“ vom 8. April 1809 mit eher ungewöhnlichem Angebot.<br />
Bilder: Archiv/J. Blümel, ...Wiener Vorstädte ..., Bd. B. Die Landstraße, Wien 1885/M. Girardi, Das Palais Rasumofsky, Wien 1937/Stiche der Zeit<br />
leiner<br />
Zeitensprung,<br />
ehe wir uns dem 19.<br />
Jahrhundert in dem Ort vor<br />
Wiens Mauern widmen, der<br />
einmal Nikolaivorstadt hieß:<br />
Am 17. Juli 1515 zog Kaiser<br />
Maximilian I. mit Böhmens<br />
und Ungarns König Wladislaw<br />
durch die schon so bezeichnete<br />
„landstrazz“ zum<br />
Wiener Kongress.<br />
Den Schaulustigen boten<br />
sich farbenprächtige Szenen.<br />
In Scharlachtuch gehüllten<br />
Bürgern ritten Ratsherren<br />
der Donaumetropole<br />
in Silberharnischen voran.<br />
Den eigentlichen Zug führten<br />
Reiter aus Ungarn, Mähren,<br />
Polen, Österreich sowie<br />
der österreichische Adel in<br />
blanker Rüstung an. Ihnen<br />
folgten Maximilian, Wladislaw<br />
und auch dessen Bruder<br />
Sigismund, der König von<br />
Polen; ebenso waren hohe<br />
Frauen vertreten, so die ungarische<br />
Prinzessin Anna.<br />
Für die Landstraßer war<br />
es d a s Fest. Dass durch den<br />
Fürstenkongress bzw. die<br />
dort erfolgte Besiegelung dynastischer<br />
Heiraten bereits<br />
elf Jahre später die Donaumonarchie<br />
erstehen sollte,<br />
ahnten sie freilich nicht.<br />
K<br />
och weniger hätte man<br />
sich in der Gegend vor<br />
dem Stubentor träumen lassen,<br />
dass ganze 300 Jahre<br />
nach der Zusammenkunft<br />
ein noch größerer Wiener<br />
Kongress über das Schicksal<br />
europäischer Völker entscheiden<br />
würde. Wobei nota<br />
bene für die Vorstadt<br />
Landstraße anno 1814/15<br />
mancher Gulden der gerne<br />
feiernden Kongressteilnehmer<br />
abfallen sollte . . .<br />
So weit sind wir aber gar<br />
nicht. Denn uns sticht bei<br />
der Suche nach Landstraßer<br />
Episoden aus der Zeit nach<br />
1800 ein Inserat in der<br />
„Wiener Zeitung“ vom<br />
Sonnabend, den 8. April<br />
1809, wegen dessen Formulierung<br />
ins Auge.<br />
N<br />
ngeboten wird in der<br />
Anzeige ein schönes<br />
herrschaftliches Haus, mit<br />
oder ohne Meubeln, schönen<br />
Stallungen, und sehr<br />
grossem Garten. Zur Gegend<br />
erfährt man: Auf der<br />
Landstrasse Hauptstrasse<br />
oben in der angenehmsten<br />
und gesundesten Lage.<br />
Das wäre nichts Besonders.<br />
Aus dem Rahmen fällt<br />
jedoch das Offert des Hausinhabers<br />
– seine Realität ist<br />
täglich (im Sinne von jederzeit)<br />
zu verlassen (= in<br />
Miete zu vergeben), zu verkaufen,<br />
oder (...) gegen ein<br />
kleines, oder mittelmäßiges<br />
Haus in der Stadt zu<br />
vertauschen. Dem Mann ist<br />
jede Variante recht, er will<br />
offenbar nur eines – weg!<br />
A<br />
eider können wir nach<br />
205 Jahren den Inserenten<br />
auf der Landstrasse<br />
oben im Hause Nr. 153,<br />
nahe an der Artilleriekaserne<br />
nicht einfach fragen,<br />
was ihn zu der ungewöhnlichen<br />
Annonce veranlasste.<br />
Etwas anderes können<br />
wir hingegen leicht tun. Wir<br />
blättern in der „WZ“ vom 8.<br />
April 1809 zum Titelblatt.<br />
Und finden unter Datumszeile<br />
Wien u.a. die Stelle:<br />
Am 6. April sind Se. (= Seine)<br />
kaiserl. Hoheit der Erzherzog<br />
Carl zur Armee abgegangen.<br />
Dabei erliessen<br />
Höchstdieselben (= Carl) einen<br />
Armeebefehl, der mit<br />
den Worten beginnt: Der<br />
Schutz des Vaterlandes<br />
ruft uns zu neuen Thaten.<br />
L<br />
etzt wissen wir, was es<br />
geschlagen hat! Napoleon,<br />
der Wien bereits 1805 besetzt<br />
hatte, stand wieder<br />
zum Sprung bereit. (Am 13.<br />
Mai 1809 nahm er die Stadt<br />
ein.) Wir dürfen also annehmen,<br />
dass sich der Besitzer<br />
des Hauses nahe an der Artilleriekaserne,<br />
einem militärisch<br />
exponierten Punkt,<br />
nicht wohl in seiner Haut<br />
fühlte und umziehen wollte.<br />
Ob es gelang? Wie auch<br />
immer, niemand kam im<br />
Raum Wien um die französischen<br />
Besatzer herum. Man<br />
erlebte harte Zeiten. Krieg<br />
überrollt alles und alle. Zum<br />
Glück blieben Kaiserstadt<br />
wie Umland nach 1809 sehr<br />
lange von direkten Kriegseinwirkungen<br />
verschont.<br />
J<br />
elchen Segen Friede<br />
allein für die Kultur<br />
bedeutet, lässt sich am<br />
Landstraßer Leben im 19.<br />
Jahrhundert schön ablesen.<br />
Damals etablierte sich die<br />
Vorstadt vor allem als Heimstätte<br />
von Musik und Tanz.<br />
Zwei Beispiele:<br />
● In dem an der Grenze zu<br />
Erdberg erbauten Palais des<br />
russischen<br />
Grafen/Fürsten<br />
Andrej Rasumofsky (1752–<br />
1836), einem Förderer Ludwig<br />
van Beethovens (1770–<br />
1827), führte man im Noch-<br />
Friedensjahr 1808 erstmals<br />
die „Schicksalssymphonie“<br />
des Meisters auf (Adresse<br />
nun: Rasumofskyg. 23-25).<br />
● Der Gasthof zur Goldenen<br />
Birne, in dem u. a. der junge<br />
Josef Lanner (1801–1843)<br />
als Geiger brillierte, mauserte<br />
sich im Biedermeier zum<br />
Tanzlokal der Tanzlokale.<br />
Sein ins Nachbarhaus hineingebauter<br />
Saal heißt „Annentempel“<br />
(großes Annenfest<br />
am 26. Juli) und war<br />
von den wildesten Tänzern<br />
der Kaiserstadt begehrt.<br />
Ebenso sah der Boden vor<br />
dem Stubentor berühmte Literaten.<br />
Drei seien genannt:<br />
● Honoré de Balzac (1799–<br />
1850) fand in der „Goldenen<br />
Birne“ 1835 (zerstört 1934;<br />
nun Wohnhaus Landstraßer<br />
Hauptstraße 31) Quartier.<br />
● Im Hinterhaus der „Goldenen<br />
Birne“ wohnte einige<br />
Zeit Adalbert Stifter (1805–<br />
1868), der noch andere<br />
Landstraßer Domizile hatte.<br />
● Marie v. Ebner-Eschenbach<br />
(1830–1916) lebte<br />
nach dem Umzug aus Mähren<br />
1863 zuerst in der Landstraßer<br />
Hauptstraße 74. ■<br />
W<br />
■ In der Vorstadt<br />
Landstraße spielte<br />
man einst nicht nur<br />
in der „Birne“ auf.<br />
Der wilde Tanz vor dem Stubentor<br />
■ NACHGELESEN Nicht nur 205 Jahre zurückgeblättert Von Alfred Schiemer<br />
Kopfnuss: Am oben abgebildeten<br />
Ufer der Wien<br />
wurde um 1800 welcher<br />
der fünf Sinne strapaziert?<br />
Geknackte Kopfnuss: Der<br />
Geruchssinn. Die Wien<br />
stank mit dem Abfall von<br />
Gerbern etc. zum Himmel!<br />
Blick um 1800 über die Wien (rechts Stubenbrücke) auf Vorstadt Landstraße (links Invalidenhaus). Repros: T. Sternisa (8)/S. Koch<br />
A. Rasumofsky (l. ob.); dessen Palais (daneben) diente Beethoven (l. u.) für eine Uraufführung. H. de Balzac (r. ob.) sah bei der „Birne“ die Landstraße<br />
etwa wie auf dem Stich daneben (Bild mit zwei Kirchen: Lage bis 1784); Skizze in grüner Farbe: Gäste vor „Birne“. R. u.: M. v. Ebner-Eschenbach.<br />
enste) im Bundesministerium für Inneres“ ist mit<br />
Wirksamkeit vom 1. Jänner <strong>2014</strong> neu zu besetzen und gelangt daher zur Ausschreibung im Sinne des Ausschreibungsgesetzes<br />
1989, BGBl. Nr. 85/1989 in der geltenden Fassung.<br />
Der Monatsbezug beträgt bei Beamtinnen oder Beamten in der Verwendungsgruppe A 1, Funktionsgruppe 6<br />
mindestens brutto € 3.003,60 und bei Vertragsbediensteten beträgt<br />
Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens bru to € 3.710,70. Der Bezug erhöht<br />
gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordienstzeiten sowie sonstige mit den Besonderheiten des<br />
Arbeitsplatzes verbundene Entlohnungsbestandteile.<br />
I.<br />
Bewerberinnen oder Bewerber für diese Funktion haben folgende Erfordernisse zu erfü len:<br />
a) die österreichische Staatsbürgerschaft,<br />
b) die vo le Handlungsfähigkeit,<br />
c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfü lung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwendung<br />
verbunden sind,<br />
d) das besondere Ernennungserfordernis für die Ernennung auf eine Pl<br />
des Allgemeinen Verwaltungsdienstes oder einer hinsichtlich der Ernennungserf<br />
tenden Verwendungsgruppe einer anderen Besoldungsg<br />
1979, BGBl. Nr. 333/1979),<br />
Darüber hinau sind folgende Fähigkeiten und besonderen Kenntnisse erforderlich:<br />
e) Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen auf den mit der ausgesch<br />
nen Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;<br />
f) Eingehende Kenntnisse der Organisation des Bundesministeriums für Inneres und der Sicherheitsverwaltung<br />
sowie des Wachkörpers Bundespolizei;<br />
g) Sehr gute organisatorische Fähigkeiten, Verhandlungsgeschick, Eigeninitiative und Entscheidungsfreuh)<br />
Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.<br />
Die unter Punkt e) bis h) angeführten, von den Bewerberinnen oder Bewerbern erwarteten Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.<br />
I.<br />
Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlich<br />
Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:<br />
„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralle<br />
nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wi<br />
Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwalt<br />
park der Zentra leitung; Bescha fungsvorgänge und Abschluss von Verträgen in diesen Angelegenheiten im<br />
Rahmen der von der Abteilung IV/5 erste lten Richtlinien; Wirtschaft<br />
Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic<br />
Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind<br />
Inneres, zu Handen des Leiters der Sektion I, Herrengasse 7, 1014 Wien<br />
gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />
Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 ha<br />
werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als ge-<br />
Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreibungsgesetzes 1989 wird darauf hing<br />
lifizierten Tätigkeiten oder Praktika in einem Tätigkeitsbereich außerhalb der Dienstste le, in deren Bereich<br />
die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz<br />
Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989<br />
dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene<br />
scheidung über die Besetzung dieser Funktion besonders berücksichtigt werden.<br />
Für die Bundesministerin:<br />
SC Dr. Einzinger<br />
Wissenschaftliche/r Leiter/in<br />
für das Zentrum für Soziale Innovation<br />
Das ZSI ist ein unabhängiges, weltweit erfolgreiches Non-Pro<br />
tung und Koordination von Netzwerken die Gestaltung von Innovationen, Innovationsprozessen und Innovationssystemen<br />
unterstützt. Der wissenschaftlichen Leitung teilt gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer<br />
die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.<br />
Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tämindestens<br />
brutto<br />
Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens bru to<br />
gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordiens<br />
Arbeitsplatzes verbundene<br />
Bewerberinnen oder Bewerber für diese Funkti<br />
a) die österreichische Staatsbürgerschaft,<br />
b) die vo le Handlungsfähigkeit,<br />
c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfü lung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwendung<br />
verbunden sind,<br />
d) das besondere Ernennungserforder<br />
des Allgemeinen Verwaltungsdienstes oder einer hi<br />
tenden Verwendungsgruppe einer anderen Besoldungsg<br />
1979, BGBl. Nr. 333/1979),<br />
Darüber hinau sind folgende Fähigkeiten<br />
e) Umfassende Kenntnisse<br />
nen Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;<br />
f) Eingehende Kenntnisse der Organisation des Bund<br />
tung sowie des Wachkörpers Bundespolizei;<br />
g) Sehr gute organisatorische Fähigkeiten, Verhan<br />
digkeit;<br />
h) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.<br />
Die unter Punkt e) bis h) angeführten, von den Be<br />
Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.<br />
Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlich<br />
Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:<br />
„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralle<br />
nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wi<br />
Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwalt<br />
park der Zentra leitung;<br />
Rahmen der von der Abteilung IV/5<br />
Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic<br />
Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind<br />
Inneres, zu Handen des Leiters der<br />
gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />
Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 ha<br />
werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als geeignet<br />
erscheinen lassen.<br />
Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreib<br />
lifizierten Tätigkeiten oder Praktika<br />
die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz<br />
Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989<br />
dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene<br />
scheidung über die Besetzung dieser Funkt<br />
Wien, am 2. Oktober 2013<br />
elektronisch gefertigt<br />
Wissenschaftliche/r Leiter/in<br />
für das Zentrum für Soziale Innovation<br />
Das ZSI ist ein unabhängiges, weltweit erfolgreiches Non-Pro<br />
tung und Koordination von Netzwerken die Gestaltung von Innovationen, Innovationsprozessen und Innovationssystemen<br />
unterstützt. Der wissenschaftlichen Leitung teilt gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer<br />
die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.<br />
Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tä-<br />
Frauen sind daher besonders nachdrücklich zur Bewerbung eingeladen. 454459<br />
ist ein hundertprozentiger Tochterbetrieb des Landes Salzburg; sie hat in den 18 Jahren<br />
ihrer Existenz viel erreicht, hat aber auch in den kommenden Jahren viele Herausforderungen zu bewältigen. Auf Grundlage des<br />
c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfü lung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwend)<br />
das besondere Ernennungserforder<br />
Darüber hinau sind folgende Fähigkeiten<br />
e) Umfassende Kenntnisse<br />
nen Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;<br />
f) Eingehende Kenntnisse der Organisation des Bund<br />
tung sowie des Wachkörpers Bundespolizei;<br />
g) Sehr gute organisatorische Fähigkeiten, Verhan<br />
digkeit;<br />
h) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.<br />
Die unter Punkt e) bis h) angeführten, von den Be<br />
Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.<br />
Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlich<br />
Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:<br />
„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralle<br />
nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wi<br />
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park der Zentra leitung;<br />
Rahmen der von der Abteilung IV/5<br />
Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic<br />
Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind<br />
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gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Ste le eingelangt sind.<br />
Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 ha<br />
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erscheinen lassen.<br />
Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreib<br />
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die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz<br />
Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989<br />
dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene<br />
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Wien, am 2. Oktober 2013<br />
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Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tätigkeitsfeldern,<br />
davon 10 Jahre oder mehr in leitender Funktion.<br />
Das Zukunftsmagazin der Nr. 21 l 12. Februar <strong>2014</strong><br />
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WETTER<br />
hat trotz des Bürgerkriegs für den<br />
3. Juni eine Präsidentenwahl angesetzt.<br />
Das Staatsfernsehen gab<br />
den Termin am Montag unter Berufung<br />
auf den Parlamentspräsidenten<br />
bekannt. Präsident Bashar<br />
al-Assad hat sich zwar noch nicht<br />
zu einer Kandidatur für eine dritte<br />
Amtszeit geäußert, seine Verbündeten<br />
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Der Kultur-Führer von Samstag, 19., bis Freitag, 25. Oktober 2013<br />
Viktor Gernot<br />
Als kabarettistische Wurfübungen betitelt er<br />
sein jüngstes Soloprogramm „Im Glashaus“<br />
– zu hören in „Contra“ am Sonntag auf Ö1.<br />
■ Museumsstücke<br />
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■ Hör-Punkt<br />
Zum 90er: Radio Ö1<br />
gratuliert Carl Djerassi<br />
Viktor Gernot<br />
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<strong>2014</strong> jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal, jener des Zweiten zum 75.<br />
Mal. Branko Lustig hat genau deshalb für das LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> eine Retrospektive von<br />
Antikriegsfilmen kuratiert. Die ausgewählten <strong>Film</strong>e sollen sowohl an Verbrechen der Vergangenheit<br />
gemahnen als auch ein eindeutiges Zeichen gegen Gewalt, Faschismus, Rassismus<br />
und Diskriminierung setzen. Der zweifache Oscarpreisträger und Holocaust-Überlebende<br />
wird zudem bei einem von der Chefredakteurin der Tageszeitung Der Standard, Alexandra<br />
Föderl-Schmid, moderierten Gespräch mit Oliver Rathkolb die Frage erörtern, welche Herausforderungen<br />
mit der Bewahrung einer nachhaltigen Erinnerungs- und Gedenkkultur<br />
verbunden sind. Dabei wird auch die 1994 von Steven Spielberg zusammen mit Branko<br />
Lustig, Karen Kushell and Gerald R. Molen ins Leben gerufene Shoah Foundation vorgestellt<br />
- die größte multimediale Sammlung von Zeitzeugnissen von Holocaust-Überlebenden<br />
weltweit und der beim <strong>Festival</strong> of Tolerance in Zagreb gedrehte Kurzfilm Games gezeigt.<br />
<strong>2014</strong> marks the 100th anniversary of World War I and the 75th anniversary of World War II.<br />
For this occasion, Branko Lustig has curated and anti-war film retrospective for the LET’S<br />
<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>. The selected films are meant to both remind us of the crimes of the<br />
past as well as send a clear signal against violence, fascism, racism and discrimination.<br />
The two-time Academy Award winner and surviver of the Holocaust will also discuss the<br />
challenges of preserving a continuous culture of remembrance in a conversation with<br />
Oliver Rathkolb, hosted by the editor-in-chief of Der Standard, Alexandra Föderl-Schmid.<br />
This opportunity will also be used to introduce the Shoah Foundation, founded in 1994<br />
by Steven Spielberg in cooperation with Branko Lustig, Karen Kushell and Gerald R. Molen<br />
- the biggest collection of multimedia sources of Holocaust survivors in the world<br />
- and to show the short film Games, filmed at the <strong>Festival</strong> of Tolerance in Zagreb.<br />
antikriegsfilm-<br />
Klassiker<br />
Anti War Movie-Classics
FOTO: Universität Wien<br />
FOTO: Luka Paić/JFF<br />
FOTO: MATTHIAS CREMER<br />
Branko Lustig wurde 1932 im damaligen Königreich Jugoslawien geboren. Aufgrund seiner jüdischen<br />
Herkunft war er als Kind zwei Jahre in Auschwitz und Bergen-Belsen interniert. Bereits<br />
mit 24 Jahren war er Produktionsleiter des vielprämierten Weltkriegsdramas Don‘t Look Back, My<br />
Son. Nachdem er auch immer wieder als Schauspieler tätig gewesen war und an verschiedenen<br />
<strong>Film</strong>- und Fernsehproduktionen mitgewirkt hatte, emigrierte er 1988 in die USA. 1995 erhielt<br />
Lustig für Schindler's List als einer der Produzenten einen Academy Award sowie einen Golden<br />
Globe. 2001 wurden ihm für Gladiator diese beiden Preise erneut verliehen. Auch einige seiner<br />
weiteren Hollywood-Produktionen wurden durch Auszeichnungen gewürdigt, etwa Projekt: Peacemaker<br />
(1997), Black Hawk Down (2001), Kingdom of Heaven (2005), A Good Year (2006) und American<br />
Gangster (2007). Seit 2008 ist er zudem Ehrenpräsident des <strong>Festival</strong>s of Tolerance in Zagreb.<br />
Branko Lustig was born in 1932 in the former Kingdom of Yugoslavia. Due to his Jewish origins,<br />
he spent two years of captivity in Auschwitz and Bergen-Belsen as a child. At the young age of 24,<br />
he was the production manager of the multiple award-winning World War drama Don’t Look Back,<br />
My Son. He also worked as an actor and was involved in various film and TV productions before<br />
emigrating to the United States in 1988. In 1995, Lustig won an Academy Award and a Golden<br />
Globe as one of the producers of Schindler’s List. He repeated that success in 2001 with Gladiator.<br />
Several of his other Hollywood productions won numerous award, such as Project: Peacemaker<br />
(1997), Black Hawk Down (2001), Kingdom of Heaven (2005), A Good Year (2006) and American Gangster<br />
(2007). He has been the honorary president of the <strong>Festival</strong> of Tolerance in Zagreb since 2008.<br />
Oliver Rathkolb<br />
Universitätsprofessor am Institut für Zeitgeschichte<br />
Professor at the Department of Contemporary<br />
History of the University of Vienna<br />
Branko Lustig<br />
Produzent und Ehrenpräsident des <strong>Festival</strong>s of Tolerance<br />
Producer and Honorary President of the <strong>Festival</strong> of Tolerance<br />
Alexandra Föderl-Schmid<br />
Chefredakteurin der Tageszeitung Der Standard<br />
Chief Editor of Austrian newspaper Der Standard<br />
Der Historiker Oliver Rathkolb (geb. 1955 in Wien) ist Universitätsprofessor<br />
am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und<br />
unter anderen Sprecher des Initiativkollegs „Europäische Historische<br />
Diktatur- und Transformationsforschung“ der Universität<br />
Wien sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für das „Haus<br />
der Europäischen Geschichte“ beim Europäischen Parlament.<br />
Historian Oliver Rathkolb (born in 1955 in Vienna) is a professor<br />
at the Department of Contemporary History of the University<br />
of Vienna, speaker of the Doctoral College „European<br />
Historical Dictatorship and Transformation Research” of the<br />
University of vienna, and member of the advisory board for<br />
the House of European History at the European Parliament.<br />
Antikriegsfilm-Klassiker 97
98 Antikriegsfilm-Klassiker<br />
Antikriegsfilm-Klassiker 99<br />
Spielfilm. Deutschland / Polen / Frankreich /<br />
Jugoslawien 1979<br />
Sprache Deutsch, Italienisch, Hebräisch, Polnisch,<br />
Russisch<br />
Länge 142 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Volker Schlöndorff<br />
Drehbuch Jean-Claude Carrière, Volker Schlöndorff,<br />
Franz Seitz Jr.<br />
Kamera Igor Luther<br />
Schnitt Suzanne Baron<br />
Musik Maurice Jarre, Friedrich Meyer<br />
Regieassistenz Branko Lustig<br />
Produzenten Franz Seitz, Eberhard Junkersdorf<br />
Darsteller<br />
Oskar Matzerath David Bennent<br />
Alfred Matzerath Mario Adorf<br />
Agnes Matzerath Angela Winkler<br />
Jan Bronski Daniel Olbrychski<br />
Maria Matzerath Katharina Thalbach<br />
Musiker Meyn Otto Sander<br />
Produktion Seitz <strong>Film</strong>produktion<br />
Kontakt/Vertrieb Seitz <strong>Film</strong>produktion<br />
Biografie Volker Schlöndorff<br />
Volker Schlöndorff (geboren 1939 in Wiesbaden) zählt<br />
seit vielen Jahren zu den bedeutendsten Regisseuren<br />
und Drehbuchautoren Deutschlands. Über den Umweg<br />
eines Studiums der Politikwissenschaft gelangte<br />
er zum <strong>Film</strong>, wo er zunächst als Regieassistent von<br />
Louis Malle, Alain Resnais und Jean-Pierre Melville<br />
tätig war. Mit der Verfilmung des Grass-Stücks Die<br />
Blechtrommel gelang ihm 1979 sein bisher größter<br />
Erfolg. Das Werk brachte ihm die Goldene Palme in<br />
Cannes sowie den Oscar für den besten fremdsprachigen<br />
<strong>Film</strong> ein und öffnet ihm auch die Tür zu einigen<br />
internationalen Großproduktionen mit Starbesetzung.<br />
Schlöndorff produzierte zudem viele Dokumentarfilme<br />
und inszenierte immer wieder auch Opern und<br />
Bühnenwerke.<br />
<strong>Film</strong>ografie Volker Schlöndorff (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Diplomatie<br />
1991 Homo Faber<br />
1990 The Handmaid’s Tale<br />
1985 Der Tod eines Handlungsreisenden<br />
1979 Die Blechtrommel<br />
1965 Der junge Törless<br />
die Blechtrommel<br />
The Tin Drum<br />
Danzig 1927: An seinem dritten Geburtstag<br />
beschließt der frühreife Oskar<br />
Matzerath (dargestellt vom großartigen<br />
David Bennent) nicht mehr zu wachsen<br />
und sich so der Welt der Erwachsenen<br />
zu verweigern. Geistig entwickelt er sich<br />
freilich sehr rege weiter und in puncto<br />
Libido ist er kaum zu bremsen. Immer<br />
dabei hat er seine Blechtrommel, mit<br />
der er lautstark gegen den Aufstieg der<br />
Nazis und sonstige Unbillen des Lebens<br />
protestiert. Und wenn ihm jemand sein<br />
Spielzeug wegnehmen will, dann setzt<br />
er sogar noch etwas drauf: ein schrilles<br />
Kreischen, das selbst Glas zerspringen<br />
lässt. Erst nach Kriegsende wird vieles<br />
anders. Volker Schlöndorffs meisterhafte<br />
Beststeller-Adaption von Günter Grass‘<br />
lange Zeit als unverfilmbar gehandelten<br />
Roman thematisiert als einer der ersten<br />
deutschen <strong>Film</strong>e die Verstrickungen des<br />
Mittelstands in den Aufstieg des Nationalsozialismus.<br />
Die Blechtrommel ist ein<br />
extrem vielschichtiger und großartig besetzter<br />
<strong>Film</strong>, kraftvoll, opulent und grotesk<br />
zugleich. Eine Mischung aus realistischer<br />
Erzählkunst und ausufernder Fantasien,<br />
aus Horror-, Heimat- und Sexfilm, ergänzt<br />
mit Elementen des Slapsticks und der Parabel,<br />
des heroischen Dramas und der politischen<br />
Satire. Der <strong>Film</strong> wurde 1979 mit<br />
der Goldene Palme und ein Jahr später<br />
in Los Angeles als Bester fremdsprachiger<br />
<strong>Film</strong> mit einem Oscar ausgezeichnet.<br />
Gdansk, 1927: On his third birthday, Oscar<br />
Matzerath (played by the great David Bennent),<br />
a very premature boy for his young<br />
age, decides not to grow any more in<br />
order to deny himself to the adult world.<br />
Nevertheless, he continues to grow highly<br />
quick-witted while his libido turns out to<br />
be equally unstoppable. One thing Oscar<br />
always carries with him is his very own tin<br />
drum. Loudly, he uses it to protest against<br />
the rise of the Nazis and other adversities<br />
of life. And whenever there is someone<br />
trying to take his toy away from him, he<br />
goes the extra mile: he just cries so shrilly<br />
that even glass shatters. Only after the<br />
end of the war, some things change.<br />
Volker Schlöndorff’s masterful adaption of<br />
the long-time seemingly unscreenable novel<br />
by Günter Grass addresses as one of the<br />
first German movies the entanglement of<br />
the middle class in the rising of National Socialism.<br />
The Tin Drum is an extremely complex<br />
and brilliantly casted movie; powerful,<br />
opulent and grotesque all at the same time.<br />
It is a combination of realistic storytelling<br />
and sprawling fantasies; of horror, Heimatand<br />
sex film; complemented by elements of<br />
slapstick and parable and also of heroic drama<br />
and political satire. In 1979, the movie<br />
was awarded the Golden Palm. Additionally,<br />
only one year later, it was honoured with<br />
an Oscar for Best Foreign Language <strong>Film</strong>.<br />
DON’T LOOK BACK, MY SON<br />
Ne okreći se sine<br />
Der Widerstandskämpfer Neven Novak<br />
kann aus einem KZ-Deportationszug fliehen<br />
und macht sich auf den Weg nach<br />
Zagreb, um seinen neunjährigen Sohn<br />
Zoran aus einem Waisenhaus zu entführen.<br />
Doch der mittlerweile von faschistischen<br />
Ideologien geprägte Sohn macht<br />
es dem Vater schwer, sein Vertrauen zu<br />
gewinnen. Als der Junge realisiert, dass<br />
sein Vater ein Kämpfer gegen das Regime<br />
ist, weigert er sich, mit ihm zu kommen.<br />
Konfrontiert mit der Feindseligkeit des<br />
Sohnes beginnt Neven mit aller Kraft um<br />
ihn zu buhlen. Die realistische Erzählung<br />
vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs<br />
kommt ohne Kitsch und Gloria für<br />
die Seite der Partisanen aus. Der eindringlich<br />
gespielte Klassiker bildet vielmehr unter<br />
Verzicht auf Schwarz-Weiß-Malerei die<br />
Charaktere in ihrer ganzen Komplexität<br />
ab, inklusive ihrem Lebenshunger auf der<br />
Suche nach Vereinbarkeit mit ihren Werten.<br />
Im Unterschied zu anderen Kriegsdramen<br />
werden die Konzentrationslager<br />
selbst nicht gezeigt, vielmehr stehen die<br />
Angst vor Verfolgung und davor, jederzeit<br />
enttarnt oder entdeckt zu werden,<br />
im Mittelpunkt. Don’t Look Back, My Son<br />
ist ein in der jugoslawischen <strong>Film</strong>geschichte<br />
unvergesslicher, packender und<br />
sehr bewegender, streckenweise richtig<br />
beklemmender <strong>Film</strong>. Zu den Produzenten<br />
des 1956 gedrehten Streifens gehörte<br />
übrigens der junge Branko Lustig.<br />
Resistance fighter Neven Novak manages<br />
to escape from a deportation train to a death<br />
camp and heads for Zagreb, where he<br />
plans to abduct his nine year old son Zoran<br />
from an orphanage. But the father’s plan<br />
is complicated by the son’s now being<br />
indoctrinated with fascist ideology, making<br />
it hard to win his trust. When the boy<br />
realises that his father fights the regime,<br />
he refuses to come with him. Confronted<br />
with his son’s hostility, Neven puts all his<br />
efforts into winning him over. This realistic<br />
story, set before the background of WWII,<br />
manages to get along without any kitschy<br />
glorification of the Partisans. This captivatingly<br />
played classic rather shows the full<br />
complexity of its characters, including their<br />
lust for life while trying to come to terms<br />
with their inner values - all this by refusing<br />
to paint its characters in black and white.<br />
In contrast to other wartime dramas, the<br />
death camps are not shown; rather, it is the<br />
fear of prosecution and of being discovered<br />
and caught at any minute, that stands<br />
in the centre. Don’t Look Back, My Son is<br />
an unforgettable, captivating, extremely<br />
moving and partly downright haunting<br />
part of Yugoslav filmmaking history. One of<br />
the producers of this film from 1956 was a<br />
certain young man named Branko Lustig.<br />
Spielfilm. Jugoslawien 1956<br />
Sprachen Serbokroatisch, Deutsch mit engl. UT<br />
Länge 111 min.<br />
Format 35mm<br />
Schwarz-Weiß<br />
Regie Branko Bauer<br />
Drehbuch Branko Bauer, Arsen Dikli<br />
Kamera Branko Blažina<br />
Schnitt Boris Tešija<br />
Musik Bojan Adamic<br />
Produktionsdesign Zelimir Zagotta<br />
Darsteller<br />
Neven Novak Bert Sotlar<br />
Vera Lila Anders<br />
Zoran Novak Zlatko Lukman<br />
Ivica Dobri Mladen Hanzlovsky<br />
Leo Radojko Ježić<br />
Ivicin Otac Stjepan Jurčević<br />
Produktion Jadran <strong>Film</strong><br />
Kontakt/Vertrieb Jadran <strong>Film</strong><br />
Biografie Branko Bauer<br />
Der aus Dubrovnik stammende Regisseur Branko<br />
Bauer (1921–2002) begann seine Karriere 1949 als<br />
Dokumentarfilmer. In den 1950er und 1960er-Jahren<br />
zählte er zu den renommiertesten und populärsten<br />
<strong>Film</strong>emachern Jugoslawiens. Während dieser<br />
Zeit entstanden Publikumserfolge wie Face To<br />
Face, Three Girls Named Anna oder eben auch Don‘t<br />
Look Back, My Son. Bauer, der später hauptsächlich<br />
für das Fernsehen arbeitete, führte außerdem bei<br />
der berühmten und erstmals 1976 ausgestrahlten<br />
jugoslawischen TV-Serie A Farm in Mali Rit Regie.<br />
<strong>Film</strong>ografie Branko Bauer (Auswahl)<br />
1963 Face to Face<br />
1959 Three Girls Named Anna<br />
1957 Men Only<br />
1956 Don’t Look Back, My Son<br />
1955 Millions on the Island<br />
98 Grußwort Christof Papousek
100 Antikriegsfilm-Klassiker<br />
Spielfilm. Deutschland / Österreich / Kanada /<br />
Ungarn 1999<br />
Sprache Englisch, Französisch mit engl. UT<br />
Länge 181 min.<br />
Format 35mm<br />
Farbe und Schwarz-Weiß<br />
Regie István Szabó<br />
Drehbuch István Szabó, Israel Horovitz<br />
Kamera Lajos Koltai<br />
Schnitt Michel Arcand, Dominique Fortin<br />
Musik Maurice Jarre<br />
Ton Glen Gauthier<br />
Szenenbild Attila Kovács<br />
Kostüm Györgyi Szakács, Imre Béres<br />
Produzenten Andras Hamori, Robert Lantos<br />
Koproduzenten Danny Krausz, Lajos Óvári<br />
Darsteller<br />
Ignatz Sonnenschein / Adam Sors / Ivan Sors<br />
Ralph Fiennes<br />
Valerie Sonnenschein Jennifer Ehle<br />
Valerie Sors Rosemary Harris<br />
Greta Rachel Weisz<br />
Maj. Carole Kovács Deborah Kara Unger<br />
Andor Knorr William Hurt<br />
Produktion Alliance Atlantis Communications,<br />
Kinowelt <strong>Film</strong>produktion, Eurimages<br />
Vertrieb/Kontakt Serendipity Point <strong>Film</strong>s<br />
Biografie István Szabó<br />
Gleich vier Produktionen des 1938 in Budapest geborenen<br />
Regisseurs und Drehbuchautors wurden für<br />
den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger<br />
<strong>Film</strong>“ nominiert. Mephisto mit Klaus Maria Brandauer<br />
in der Hauptrolle konnte die Auszeichnung schließlich<br />
auch gewinnen. Bei den Internationalen <strong>Film</strong>festspielen<br />
von Cannes gewann Szabó mit diesem <strong>Film</strong><br />
1981 auch eine Silberne Palme für das beste Drehbuch.<br />
Die zweite Silberne Palme folgte im Jahr 1988,<br />
als Hanussen prämiert wurde. Neben seiner <strong>Film</strong>karriere<br />
war Szabó auch als Opernregisseur tätig, so hat er<br />
etwa an der Wiener Staatsoper Il trovatore inszeniert.<br />
Eine ausführliche Biografie finden Sie auf Seite 42.<br />
<strong>Film</strong>ografie István Szabó (Auswahl)<br />
2012 The Door<br />
2004 Being Julia<br />
1999 Sunshine<br />
1981 Mephisto<br />
1980 Der grüne Vogel<br />
100 Grußwort Christof Papousek<br />
SUNSHINE<br />
The Taste of Sunshine<br />
„Sonnenschein“, so heißt das Destillat,<br />
mit dem die gleichnamige Budapester<br />
Familie Mitte des 19. Jahrhunderts zu<br />
Wohlstand kommt. Während einer der<br />
Söhne des Likörfabrikanten Emmanuel<br />
als loyaler Richter Karriere macht, wird<br />
der andere zum Regimegegner. Um<br />
weiteren gesellschaftlichen Aufstieg<br />
bemüht, ändern schließlich beide ihren<br />
Nachnamen in Sors. Enkel Adam, schon<br />
in jungem Alter mit Antisemitismus konfrontiert,<br />
geht noch weiter: Er konvertiert<br />
zum Christentum. Später gewinnt er als<br />
Fechter eine olympische Goldmedaille.<br />
Trotzdem entkommt auch er der Verfolgung<br />
durch die Nazis nicht. Der <strong>Film</strong> erzählt<br />
die bewegende Geschichte einer<br />
ungarisch-jüdischen Familie von 1848<br />
bis 1956. Der wichtigste Repräsentant<br />
jeder Generation wird von Ralph Fiennes<br />
dargestellt, der seinerseits von einem<br />
tollen Ensemble unterstützt wird. Ebenfalls<br />
herausragend: Lajos Koltais präzise<br />
und ästhetisch eindrucksvolle Kameraführung.<br />
Und natürlich István Szabós<br />
brillante Erzählweise. Dieser nutzt auch<br />
in Sunshine die Erlebnisse seiner Protagonisten,<br />
um Geschichte gekonnt transparent<br />
zu machen. Es geht somit nicht<br />
allein um politische Umbrüche, sondern<br />
auch um (jüdische) Identität und um<br />
Liebesprobleme. Sunshine ist ein tiefsinniger<br />
und beeindruckender <strong>Film</strong>, der einen<br />
letztlich mit ruhiger Würde entlässt.<br />
„Sunshine“ – that’s the name of a liquor<br />
and also the name of a Budapestian family,<br />
that gained wealth with its alcohol.<br />
The factory owner Emmanuel has two<br />
sons, one of them goes in for a career as<br />
a loyal judge, while the other one becomes<br />
a political opponent of the regime.<br />
To move up the social leader, both changes<br />
their surname into Sors. Emmanuels<br />
grandson Adam, who has been<br />
exposed to anti-Semitism from a very<br />
young age, takes it even one step further<br />
by converting to Christianity. Still, he is<br />
not able to escape the persecution of<br />
the Nazis. This film is telling the story of<br />
a Jewish family in Hungary from 1848 to<br />
1956. Ralph Fiennes represents the most<br />
important characters of each generation<br />
and is supported by a great cast. Lajos<br />
Kolatis outstanding camera work is both<br />
accurate and aesthetically pleasing. The<br />
brilliant narrative style of István Szabós<br />
makes the story transparent by focusing<br />
on the personal experiences of the main<br />
characters. Sunshine does not simply describe<br />
the political changes at that time,<br />
but also focuses on (Jewish) identity<br />
and problematic love stories. Sunshine<br />
is a profoundly impressive film, that leaves<br />
the audience calm and thoughtful.<br />
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A MOST WANTED MAN Philip Seymour Hoffman in seiner letzten großen Rolle MAPS TO THE STARS David Cronenberg und John<br />
Cusack im Gespräch HORRORFILM Teil 2 der Retrospektive im <strong>Film</strong>museum LUDWIG WÜST Ein Porträt DIPLOMATIE Volker Schlöndorff<br />
über seinen neuen <strong>Film</strong> NIGHT MOVES Kelly Reichardts Umwelt-Thriller ROBERT WISE Eine Hommage zum 100. Geburtstag<br />
DIE WÄLDER<br />
SIND NOCH GRÜN<br />
The Woods Are Still Green<br />
August 1917. In Europa tobt der Erste<br />
Weltkrieg mit infernalischer Zerstörungskraft.<br />
Die Truppen der Österreichisch-Ungarischen<br />
Monarchie kämpfen an der<br />
Südfront gegen die des Königreichs Italien.<br />
Der Fluss Isonzo ist Schauplatz eines<br />
blutigen Stellungskrieges um Berge und<br />
Täler, mit unzähligen Toten auf beiden<br />
Seiten. Inmitten der Hölle des Krieges,<br />
im Trommelfeuer aus tausenden Geschützen,<br />
Giftgas- und Fliegerangriffen:<br />
ein böhmischer Hauptmann großbürgerlicher<br />
Herkunft namens Jan Kopetzky<br />
und der Kärntner Handwerkersohn Jakob<br />
Lindner. Die beiden halten, als einzige<br />
Überlebende eines Artillerieangriffs, einen<br />
abgelegenen Beobachterposten<br />
hoch oben in den Julischen Alpen. Der<br />
Hauptmann ist schwer verwundet und<br />
der junge, unerfahrene Soldat wurde<br />
erst kürzlich zur Front eingezogen. Da<br />
die nächste Angriffswelle der italienischen<br />
Armee unmittelbar bevorsteht,<br />
darf die strategisch wichtige Feuerlenkstelle<br />
nicht verlassen werden. Jakob<br />
bleibt mit dem sterbenden Offizier daher<br />
auf Posten. Die einzige Verbindung<br />
nach außen ist ein Feldtelefon. Das an<br />
Originalschauplätzen gedrehte, überaus<br />
authentische und sehr intime filmische<br />
Kammerstück handelt von Freundschaft,<br />
Würde und Menschlichkeit inmitten der<br />
völligen Irrationalität des ersten industrialisierten<br />
Krieges der Weltgeschichte.<br />
August 1917. World War I is raging through<br />
Europe with an infernal destructiveness.<br />
Austrian-Hungarian troops are<br />
fighting against the Kingdom of Italy at<br />
the southern front line. The river Isonzo<br />
and the surrounding mountains and valleys<br />
are the spectators of a bloody trench<br />
warfare with countless dead people on<br />
both sides. In the midst of the hells of<br />
war and drumfire, bursting grenades and<br />
bodies, poison gas attacks and air raids,<br />
there are two survivors – the upper middle<br />
class Bohemian captain Jan Kopetzky<br />
and Jakob Lindner, the son of a Carinthian<br />
craftsman. Both, the only people left alive<br />
after an artillery attack, hold an isolated observation<br />
post high up the Julian Alps. The<br />
captain is severely injured and the young,<br />
inexperienced soldier was only recently<br />
drafted to the front. Expecting the imminent<br />
danger of a new wave of attacks, it<br />
is highly risky to leave the strategically important<br />
position. That is why Jakob decides<br />
to stay with the dying officer. And the only<br />
connection to the outside world is a field<br />
telephone. <strong>Film</strong>ed in original locations, this<br />
authentic and intimate cinematic chamber<br />
play deals with friendship, dignity and humanity<br />
amidst the extreme irrationality of<br />
the first industrialised war in world history.<br />
Spielfilm. Österreich / Slowenien <strong>2014</strong><br />
Sprachen Deutsch<br />
Länge 107 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Stabliste<br />
Regie Marko Naberšnik<br />
Drehbuch Marko Naberšnik, Robert Hofferer<br />
Kamera Milos Srdic<br />
Schnitt Jan Lovse<br />
Ton Matjaz Moraus Zdesar<br />
Musik Michael Wollny<br />
Produzent Robert Hofferer<br />
Darsteller<br />
Jakob Lindner Michael Kristof<br />
Jan Kopetzky Simon Serbinek<br />
Der General Clemens Aap Lindenberg<br />
Karl Hafner Kristian Hodko<br />
Produktion Artdeluxe<br />
Vertrieb/Kontakt Thimfilm <strong>Film</strong>verleih<br />
Biografie Marko Naberšnik<br />
Marko Naberšnik wurde 1973 in Maribor geboren.<br />
Nach einem Gaststudium an der <strong>Film</strong>akademie<br />
New York im Jahr 1996 absolvierte er das Fach Regie<br />
an der Staatlichen Akademie für Theater, Radio,<br />
<strong>Film</strong> und Fernsehen in Ljubljana. Die während dieser<br />
Zeit entstandenen Kurzfilme wurden wiederholt<br />
auf internationalen <strong>Festival</strong>s ausgezeichnet. Sein<br />
Spielfilmdebüt 2009 als Regisseur und Drehbuchautor,<br />
Rooster’s Breakfast, war zugleich Sloweniens<br />
Kandidat im Rennen um den Oscar . Mit seinem<br />
zweiten Spielfilm Shanghai Gypsy gewann er am<br />
World <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Montreal 2012 dann den Preis<br />
für das beste Drehbuch.<br />
<strong>Film</strong>ografie Marko Nabersnik (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Die Wälder sind noch grün<br />
2012 Shanghai Gypsy<br />
2007 Rooster´s Breakfast<br />
Grußwort Christof Papousek 103
25-THE RETROSPECTIVE<br />
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Im Rahmen von „25–The Retrospective“ haben zahlreiche renommierte <strong>Film</strong>kritikerInnen<br />
aus aller Welt den ihrer Ansicht nach jeweils besten Spielfilm gewählt, der im Verlauf<br />
der letzten 25 Jahre (also seit dem Fall des Eisernen Vorhangs) in jenen 25 Ländern<br />
produziert worden ist, die von LET’S <strong>CEE</strong> abgedeckt werden. Von diesen 25 Siegerfilmen<br />
werden beim <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> heuer aber aus organisatorischen Gründen nur zehn<br />
gezeigt. Darunter befinden sich absolute Kultfilme wie The Double Life of Veronique von<br />
Krzysztof Kieślowski, Underground von Emir Kusturica, In the Fog von Sergei Loznitsa, No<br />
Man’s Land von Danis Tanović, der rumänische The Death Of Mr. Lazarescu von Cristi Puiu<br />
oder Before the Rain von Milcho Manchevski. The Bat aus Aserbaidschan, der makabre<br />
Gangsterthriller 13 Tzameti aus Georgien, Kukumi, eine Komödie aus dem Kosovo sowie<br />
Tulpan aus Kasachstan ergänzen das vielseitigen Programm, das im nächsten Jahr fortgesetzt<br />
werden wird. <strong>Film</strong>e wie Jan Svěráks Kolya aus Tschechien, Satantango von Béla<br />
Tarr aus Ungarn, My Joy aus der Ukraine (ebenfalls von Sergei Loznitsa) oder Andrei Swjaginzews<br />
The Return aus Russland werden erst nächstes Jahr auf dem Programm stehen.<br />
An der Umfrage teilgenommen haben unter anderem der <strong>Film</strong>kritiker Thomas Abeltshauser<br />
aus Berlin, seine Kollegen Anna Bielak aus Warschau, Giulia Dobre aus Bukarest<br />
und Báron György aus Budapest, Maria Chalkou, Chefredakteurin von <strong>Film</strong>icon aus Griechenland,<br />
Matthieu Darras vom San Sebastian <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, Eberhard von Elterlein von der<br />
Berliner Morgenpost, Ernesto Diezmartínez von der Zeitung Reforma aus Mexiko, Duma<br />
Dana vom Magazin <strong>Film</strong> aus Rumänien, Nenad Dukic von Radio Belgrad, Elsa Demo aus<br />
Albanien, Jan Pieter Ekker aus den Niederlanden, Juan Carlos González A. von Kinetoscopio<br />
in Kolumbien, Carmen Gray vom Dazed & Confused Magazine aus England, der<br />
Australier Richard Haridy von Quickflix, Christian Jungen von der NZZ, der <strong>Film</strong>historiker<br />
Lauri Kärk aus Estland, Salome Kikaleishvili aus Georgien, Blagoja Kunovski aus Mazedonien,<br />
Jochen Kürten von der Deutschen Welle, Daniel Lindvall von <strong>Film</strong> International aus<br />
Schweden, Demetrios Matheou vom englischen SundayHerald, der irisch-amerikanische<br />
<strong>Film</strong>emacher und Kritiker James McDonald, die persische Essayistin und <strong>Film</strong>kritikerin<br />
Minou Moshiri, Michael Omasta vom Falter aus Österreich, Pamela Pianezza, Chefredakteurin<br />
des französischen Tess Magazine, Vuk Perović vom öffentlichen Rundfunk in Montenegro,<br />
Rod Quinn vom australischen ABC Radio, Tomasz Raczek vom polnischen Latarnik,<br />
Nick Roddick vom englischen Evening Standard, der deutsche <strong>Film</strong>historiker Hans - Joachim<br />
Schlegel, Marcel Štefančič von Mladina aus Slowenien, die Kritikerlegende David<br />
Sterritt aus den USA, Ioana Stupariu vom Telegraf aus Rumänien, Gorazd Trušnovec von<br />
Ekran aus Slowenien, Nina Tsyrkun vom Magazin Iskusstvo Kino aus Russland, Andreas<br />
Ungerböck vom Ray Magazin aus Österreich, Denis Valič aus Slowenien, Božidar Zečević<br />
vom <strong>Film</strong>ograf aus Serbien und viele andere. Ihnen allen gebührt unser großer Dank!<br />
Several renowned film critics from all over the world have chosen what they personally believe<br />
to be the best film that was produced in the past twenty-five years (i.e. since the fall of the Iron<br />
Curtain) in the twenty-five countries covered by the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> four out “25 - The<br />
Retrospective”. However, for organisational reasons, only ten of these twenty-five films will be<br />
shown at this year’s <strong>Festival</strong>. These include cult films such as The Double Life of Véronique by Krzysztof<br />
Kieślowski, Emir Kusturica’s Underground, In the Fog by Sergei Loznitsa, No Man’s Land by<br />
Danis Tanović, the Romanian feature The Death Of Mr. Lazarescu by Cristi Puiu, or Before the Rain<br />
by Milcho Manchevski. The programme, which will be continued next year, will be completed by<br />
The Bat from Azerbaijan, the morbid gangster thriller 13 Tzameti from Georgia, Kukumi, a comedy<br />
from Kosovo, and Tulpan from Kazakhstan. <strong>Film</strong>s including Jan Svěráks Kolya from the Czech<br />
Republic, Satantango by Béla Tarr from Hungary, My Joy by Ukrainian director Sergei Loznitsa,<br />
or Russian director Andrei Swjaginzew’s The Return will be included in next year’s programme.<br />
The following film critics participated in the survey: Thomas Abeltshauser from Berlin, his<br />
colleagues Anna Bielak from Warsaw, Gulia Dobre from Bucharest and Báron György from<br />
Budapest, Maria Chalkou, editor of <strong>Film</strong>icon from Greece, Matthieu Darras of the San Sebastian<br />
<strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, Eberhard von Elterlein from the Berliner Morgenpost, Ernesto Diezmartínez<br />
from the Reforma newspaper in Mexico, Duma Dana of the Romanian <strong>Film</strong> magazine, Nenad<br />
Dukic from Radio Belgrade, Elsa Demo from Albania, Jan Pieter Ekker from the Netherlands,<br />
Juan Carlos González A. from Kinetoscopio in Colombia, Carmen Gray from Dazed &<br />
Confused Magazine in England, Richard Haridy from Australia’s Quickflix, Christian Jungen<br />
of the NZZ, film historian Lauri Kärk from Estonia, Salome Kikaleishvili from Georgia, Blagoja<br />
Kunovski from Macedonia, Jochen Kürten of the Deutsche Welle, Daniel Lindvall of <strong>Film</strong> International<br />
in Sewden, Demetrios Matheou of the Sunday Herald in England, Irish-American<br />
filmmaker and critic James McDonald, Persian Essayist and film critic Minou Moshir, Michael<br />
Omasta of the Falter magazine in Austria, Pamela Pianezza, editor in chief of French Tess<br />
Magazine, Vuk Perović of the public broadcasting service in Montenegro, Rod Quinn of Australia’s<br />
ABC Radio, Tomasz Raczek of Polish Latarnik, Nick Roddick of the Evening Standard<br />
in England, German film historian Hans Joachim Schlegel, Marcel Štefančič of Mladina in<br />
Slovenia, legendary critic David Sterritt from the USA, Ioana Stupariu of the Telegraf in Romania,<br />
Gorazd Trušnovec of Ekran in Slovenia, Nina Tsyrkun from the Iskusstvo Kino magazine<br />
in Russia, Andreas Ungerböck of the Austrian Ray Magazine, Denis Valič from Slovenia, Božidar<br />
Zečević of <strong>Film</strong>ograf in Serbia and many more. We would like to express our gratitude!<br />
25-Retrospektive 105
106 25-The Retrospective<br />
25-The Retrospective 107<br />
Spielfilm. Frankreich / Georgien 2005<br />
Sprache Französisch, Georgisch, Deutsch mit engl. UT<br />
Länge 93 min<br />
Format 35mm<br />
Schwarz-Weiß<br />
Regie Géla Babluani<br />
Drehbuch Géla Babluani<br />
Kamera Tariel Meliava<br />
Schnitt Noémie Moreau<br />
Ton Elias Ludović<br />
Musik Arnaud Taillefer<br />
Szenenbild Bernard Péault<br />
Maske Delphine Birarelli, Raphaële Thiercelin<br />
Kostüm Sabine Solin<br />
Produzenten Géla Babluani, Jean-Baptiste<br />
Legrand, Fanny Saadi<br />
Darsteller<br />
Sébastien George Babluani<br />
Jacky Aurélien Recoing<br />
Zeremonienmeister Pascal Bongard<br />
Alain Fred Ulysse<br />
Patenonkel Nicolas Pignon<br />
Jean-François Godon Philippe Passon<br />
Produktion Quasar Pictures, Solimane<br />
Productions, MK2 Productions<br />
Vertrieb/Kontakt MK2 Diffusion<br />
Biografie Géla Babluani<br />
Das <strong>Film</strong>emachen liegt Géla Babluani in den Genen.<br />
Sein Vater Temur ist immerhin Gewinner eines Silbernen<br />
Bären bei der Berlinale. Géla wurde 1979 in Tiflis<br />
geboren, im selben Jahr, in dem sein Vater die Ausbildung<br />
an der Staatlichen Theaterhochschule abschloss.<br />
Seine Kinder schickte Temur Babluani zum Studium<br />
nach Frankreich, wo Géla schließlich auch seinen ersten<br />
Kurzfilm, À fleur de peau, fertigstellte. Sein bis dato<br />
bedeutendster <strong>Film</strong> ist aber 13 Tzameti, der unter anderem<br />
beim Sundance <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> ausgezeichnet<br />
wurde und 2010 als 13 von Géla Babluani selbst für den<br />
amerikanischen Markt neu verfilmt worden ist.<br />
<strong>Film</strong>ographie Géla Babluani<br />
2010 13<br />
2006 The Legacy<br />
2005 13 Tzameti<br />
2002 À fleur de peau<br />
13 TZAMETI<br />
Der georgische Einwanderer Sébastien<br />
arbeitet irgendwo an der französischen<br />
Küste an der Renovierung eines Hauses.<br />
Dabei hört er immer wieder Gespräche<br />
des Hauseigentümers mit, in denen der<br />
unter anderem von seinem letzten großen<br />
Coup spricht. Sébastian erkennt,<br />
dass der morphiumsüchtige Monsieur<br />
Godon in kriminelle Aktivitäten verstrickt<br />
sein dürfte. Als Godon eines Tages einer<br />
Überdosis zum Opfer fällt, sieht der junge<br />
Arbeiter die Chance gekommen, der<br />
Armut zu entfliehen. Er entwendet einen<br />
Umschlag mit Anweisungen, die ihn in<br />
eine abgelegene Villa führen. Dort wird<br />
er bereits erwartet – als Teilnehmer an einem<br />
makabren Spiel, in dem eine seltsame<br />
Halbwelt-Gesellschaft auf das Leben<br />
von dreizehn armen Schluckern wettet.<br />
13 Tzameti ist ein formidabel inszenierter,<br />
mitreißender, sehr intensiver und<br />
zugleich makabrer nihilistischer Gangsterthriller.<br />
In puncto Thematik fühlt man<br />
sich streckenweise durchaus zu Recht an<br />
große Vorbilder wie The Deer Hunter gehen<br />
und Battle Royale erinnert, aber auch<br />
Bezüge zu Hostel und zu der Saw-Reihe<br />
wurden von der fast durchwegs sehr<br />
wohlgesonnenen Kritik hergestellt<br />
Géla Babluanis <strong>Film</strong>, der unter anderem<br />
Auszeichnungen beim Sundance <strong>Festival</strong><br />
in den USA und bei den European<br />
<strong>Film</strong> Awards erhielt, war übrigens auch<br />
beim Publikum bislang ein klarer Erfolg.<br />
Sébastien, an immigrant from Georgia, is<br />
renovating a house by the French coast.<br />
While working, Sébastien eavesdrops on<br />
a conversation of Monsieur Godon, the<br />
house owner, talking about his last coup.<br />
He recognizes that Monsieur Godon is not<br />
only a morphine addict, but must also be<br />
involved in some criminal activities. The<br />
day Godon dies of an overdose is the day<br />
that changes Sébastiens life forever. It is<br />
his chance to flee from poverty and an<br />
uneventful life. He steals an envelope with<br />
secret information on the next coup, which<br />
leads him to a hidden villa. Soon he beco-<br />
mes part of a macabre game, involving a<br />
society of shady people, betting on the lives<br />
of thirteen poor wretches. 13 Tzameti is an<br />
ambitious, absorbing, very intense and at<br />
the same time macabre gangster-thriller.<br />
The plot is reminiscent of renowned productions<br />
like The Deer Hunter and Battle Royale,<br />
race reviews also draw parallels to Hostel<br />
and the Saw-series. Géla Babluani's film, that<br />
has been awarded by the jury of the Sundance<br />
<strong>Festival</strong> in the US and also at the European<br />
<strong>Film</strong> Awards, does not only fascinate<br />
the critics, but also impresses the audience<br />
with its disturbing and nihilistic attitude.<br />
the bat<br />
Yarasa<br />
Der erste international beachtete <strong>Film</strong>, der<br />
nach dem Untergang der Sowjetunion im<br />
unabhängigen Aserbaidschan entstand,<br />
ist eine nostalgische Liebeserklärung an<br />
die Blütezeit und das Sterben des Stummfilms.<br />
Yarasa erzählt in faszinierenden Ellipsen<br />
von einer fatalen Liebesgeschichte<br />
im und um das Kino. Er ist eine Ode an<br />
die Fantasie, bei der mal humorvoll und<br />
mal tragisch auf die Unvereinbarkeit von<br />
Kunst und Leben geblickt wird. Zur Story:<br />
Ein älterer Wissenschaftler verliebt sich<br />
in die Kartenverkäuferin Turan, die eine<br />
Karriere als Schauspielerin einschlägt.<br />
Sie heiraten, und gemeinsam verbringen<br />
sie viele Stunden im Kino. Der Kunstliebhaber<br />
merkt nicht, dass er eines Tages<br />
nicht mehr der einzige Mann im Leben<br />
von Turan ist. Als schließlich der Tonfilm<br />
in Aserbaidschan ankommt, bekommt<br />
der Mann einen Schock und erblindet.<br />
Turan lädt ihren Liebhaber fortan sogar<br />
in ihr Haus ein. Die beiden versuchen,<br />
seine Anwesenheit vor dem erblindeten<br />
Gatten zu verheimlichen. Die Grenzen<br />
zwischen <strong>Film</strong> und Liebe verwischen,<br />
und der Tod des Stummfilms entwickelt<br />
sich auch zur lebensbedrohlichen Gefahr<br />
für Turan. Regisseur Ayaz Salayev beschreibt<br />
eine poetische und allegorische<br />
Geschichte des Kinos, die das Publikum<br />
voller Anspielungen auf die westliche<br />
Welt der Musik, Literatur und des Kinos<br />
in eine andere Zeit und Welt versetzt.<br />
The first internationally acclaimed film<br />
produced in independent Azerbaijan after<br />
the downfall of the Soviet Union is a<br />
nostalgic declaration of love to the heyday<br />
and death of the silent film. In a fascinating<br />
elliptic style Yarasa tells the fatal<br />
love story in and about the cinema. It is<br />
an ode to phantasy, while considering the<br />
incongruity of art and life at times humorous,<br />
at times tragical. About the plot: An<br />
elderly scientist falls for the ticket clerk<br />
Turan, wo is embarking upon a career as<br />
an actress. The both of them get married,<br />
and together they spend a great many<br />
hours in the movie theatres. The old art<br />
lover does not even notice that he soon<br />
is not the only man in Turan’s life anymore.<br />
When the sound film finally reaches<br />
Azerbaijan, the man is shocked and goes<br />
blind. Now, Turan is not even embarrassed<br />
anymore to invite her lover into her home.<br />
And so, the two of them are forced to try<br />
to hide their affair from the blind husband<br />
in silence. The lines between film and love<br />
get blurry, and eventually, the death of<br />
the silent film becomes a life threatening<br />
danger for Turan. The director Ayaz Salayev<br />
describes a poetic and allegorical<br />
story of cinema which takes the audience<br />
with all those references to the western<br />
world of music, literature and cinema<br />
completely into another time and space.<br />
Spielfilm. Aserbaidschan 1995<br />
Sprache Aserbaidschanisch mit dt. UT<br />
Länge 78 min.<br />
Format 35mm<br />
Farbe<br />
Regie Ayaz Salayev<br />
Drehbuch Kamal Aslanov, Ayaz Salayev<br />
Kamera Antonina Korotnitskaya, Bagir Rafiev, Yuri<br />
Varnovski<br />
Schnitt Rafiqa Ibrahimova, Tamara Narimanbekova<br />
Ton Teymur Abdullayev<br />
Musik Nazim Mirishly<br />
Szenenbild Fatma Gurbanova<br />
Produzent Saday Akhmedov<br />
Darsteller<br />
Turan Mariya Lipkina<br />
Agabay Rasim Balayev<br />
Nuru Tolib Khamidov<br />
Produktion Interturan<br />
Vertrieb/Kontakt Arsenal Distribution<br />
Biografie Ayaz Salayev<br />
Der Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler<br />
Ayaz Salayev wurde 1960 in der aserbaidschanischen<br />
Hauptstadt Baku geboren. Seine Studien<br />
absolvierte er zuerst in Moskau am Staatlichen Institut<br />
für Kinematographie und danach an der Akademie<br />
der Wissenschaften in Aserbaidschan, wo er<br />
sich intensiv mit dem <strong>Film</strong>schaffen seines Landes<br />
auseinander setzte. Im Jahr 1995 erschien sein<br />
Spielfilm The Bat, der unter anderem beim <strong>Film</strong>festival<br />
in Angers in Frankreich mit einem Grand Prix<br />
ausgezeichnet wurde. Salayev, der seit vielen Jahren<br />
an verschiedenen Bildungseinrichtungen und<br />
Universitäten <strong>Film</strong> unterrichtet, wurde im Jahr 2000<br />
auch als „Verdienter Künstler Aserbeidschans“ ausgezeichnet.<br />
<strong>Film</strong>ografie Ayaz Salayev (Auswahl)<br />
2009 Ehram TV<br />
1995 The Bat<br />
106 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 107
108 25-The Retrospective<br />
25-The Retrospective 109<br />
Spielfilm. Mazedonien / Frankreich /<br />
Großbritannien 1994<br />
Sprache Mazedonisch, Englisch, Albanisch,<br />
Französisch mit dt. UT<br />
Länge 113 min.<br />
Format 35mm<br />
Farbe<br />
Regie und Drehbuch Milcho Manchevski<br />
Kamera Manuel Teran<br />
Schnitt Nicolas Gaster<br />
Musik Anastasia<br />
Ton Peter Baldock<br />
Kostüm Caroline Harris, Sue Yelland<br />
Szenenbild Sharon Lomofsky, David Munns<br />
Produzenten Judy Counihan, Cedomir Kolar,<br />
Sam Taylor, Cat Villiers<br />
Darsteller<br />
Anne Katrin Cartlidge<br />
Aleksander Rade Šerbedžija<br />
Kiril Grégoire Colin<br />
Zamira Labina Mitevska<br />
Annes Mutter Phyllida Law<br />
Produktion Aim Productions, Noe Productions,<br />
Vardar <strong>Film</strong><br />
Vertrieb/Kontakt Polyfilm<br />
Biografie Milcho Manchevski<br />
Der 1959 in Mazedonien geborene Milcho Manchevski<br />
ist Regisseur und Drehbuchautor. Aber nicht<br />
nur das: Er schreibt Romane und Essays, photographiert,<br />
unterrichtet und ist als Performancekünstler<br />
aktiv. Das von ihm für Arrested Development 1992<br />
gedrehte Musikvideo Tennessee wurde vom Rolling<br />
Stone auf Platz 69 der besten Musikvideos aller Zeiten<br />
gewählt. Manchevskis Spielfilmdebüt Before the<br />
Rain (1994) erhielt neben dem Goldenen Löwen<br />
bei den <strong>Film</strong>festspielen von Venedig auch eine<br />
Oscar-Nominierung. Seine Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme<br />
wurden auf über einhundert <strong>Festival</strong>s<br />
gezeigt und oft prämiert.<br />
<strong>Film</strong>ografie Milcho Manchevski (Auswahl)<br />
2013 Venice 70: Future Reloaded<br />
2010 Mothers<br />
2007 Shadows<br />
2001 Dust<br />
1994 Before the Rain<br />
BEFORE THE RAIN<br />
Pred doždot<br />
„Die Zeit stirbt nie, der Kreis ist nicht vollendet“.<br />
Diese enigmatischen Worte eines<br />
orthodoxen Priesters zu Beginn des <strong>Film</strong>s<br />
werden sich als programmatisch erweisen.<br />
Gewalt zirkuliert hier, die Raum-<br />
Zeit-Logik unterlaufend, wie ein Virus<br />
und verbindet drei Geschichten über die<br />
Liebe beziehungsweise ein Kloster, ein<br />
Londoner Restaurant und ein winziges,<br />
mazedonisches Dorf: Der junge Mönch<br />
Kiril gewährt dem albanischen Mädchen<br />
Zamira, das einen Mord begangen haben<br />
soll und deshalb von bewaffneten<br />
Männern verfolgt wird, Schutz. Anne,<br />
die Verlegerin einer Fotoagentur in London,<br />
hat ein Verhältnis mit Aleksandre,<br />
einem serbisch-mazedonischen Kriegsfotografen,<br />
und möchte endlich mit ihrem<br />
Ehemann reinen Tisch machen. Dazu<br />
sucht sie sich jedoch den falschen Ort<br />
zur falschen Zeit aus. Aleksandre wiederum<br />
muss nach seiner Rückkehr in sein<br />
Heimatdorf erkennen, dass aus ehemals<br />
friedlichen Nachbarn erbitterte Feinde<br />
geworden sind. Diese drei Teile einer<br />
einzigen Geschichte nehmen sowohl<br />
inhaltlich wie auch motivisch aufeinander<br />
Bezug. Vor dem Hintergrund schwelender<br />
ethnischer Konflikte im jungen<br />
Staat Mazedonien verwebt Milcho Manchevski<br />
in seinem oscarnominierten und<br />
in Venedig mit einem Goldenen Löwen<br />
ausgezeichneten Regiedebüt drei Erzählstränge<br />
– betitelt als Worte, Gesichter,<br />
Bilder – zu einem großen, poetischen<br />
und mitten ins Herz treffenden <strong>Film</strong>.<br />
"Time never dies. The circle is never round.“<br />
These enigmatic words of an orthodox<br />
priest at the beginning of the film will prove<br />
to have a programmatic task. Violence<br />
circles through this storyline like a virus, adjusted<br />
to the logic of space and time, and<br />
combines three stories about love – more<br />
precisely, it connects an isolated monastery,<br />
a restaurant in London and a tiny Macedonian<br />
village. The young monk Kiril grants the<br />
Albanian girl Zamira who is being tracked<br />
by armed men after allegedly committing<br />
a murder a place to hide out. Anne, publisher<br />
at a photo agency in London, has an<br />
affair with Aleksandre, a Serbian-Macedonian<br />
war photographer, and wants to finally<br />
clear the air with her husband. To tell him<br />
the truth, she, unfortunately, picks the wrong<br />
place at the wrong time. Aleksandre, on the<br />
other hand, has to realize after his return to<br />
his home village that once peaceful neighbors<br />
have turned into hostile enemies. These<br />
three parts of one single story refer to each<br />
other not only by means of content but also<br />
of motifs. In a context of smoldering conflicts<br />
in the young country of Macedonia,<br />
Milcho Manchevski interweaves three plot<br />
lines, constructed of incisive words, faces and<br />
images, to one great, poetic film that moves<br />
you to the core. With his captivating directing<br />
debut he was nominated for an Academy<br />
Award and won the Golden Lion in Venice.<br />
THE DEATH OF<br />
MR. LAZARESCU<br />
Moartea domnului Lăzărescu<br />
Herr Lăzărescu leidet an Kopfschmerzen<br />
und Erbrechen. Von seiner heruntergekommenen<br />
Wohnung in einem<br />
anonymen Bukarester Plattenbau aus<br />
ruft er die Ambulanz. Als diese nach<br />
langem Warten endlich auftaucht, beginnt<br />
eine nächtliche Odyssee von Spital<br />
zu Spital, von Diagnose zu Diagnose.<br />
Dass der Gesundheitszustand von Herrn<br />
Lăzărescu wirklich bedrohlich ist, wird<br />
immer deutlicher, doch die Krankenhäuser<br />
sind überfüllt und das Personal<br />
ist überarbeitet. Allein die Sanitäterin<br />
Frau Mioara weicht nicht von seiner<br />
Seite. Der Regisseur und Drehbuchautor<br />
Cristi Puiu hinterlegt die nächtliche<br />
Irrfahrt mit düsteren, trostlosen Bildern<br />
von dokumentarischer Qualität. Auf die<br />
Idee zu diesem <strong>Film</strong> brachte ihn neben<br />
der Verzweiflung über die Ineffizienz<br />
des staatlichen Gesundheitsapparats<br />
seiner Heimat auch die Auseinandersetzung<br />
mit seiner eigenen Hypochondrie.<br />
Puiu schuf ein bewegendes Drama,<br />
das in Rumänien mittlerweile als stilprägendes<br />
Nationalepos gilt. Die Auszeichnung<br />
mit dem Preis Un Certain<br />
Regard 2005 in Cannes war die erste<br />
große internationale Anerkennung für<br />
die aufstrebende <strong>Film</strong>nation. Zwei Jahre<br />
später konnte mit Cristian Mungius<br />
4 Months, 3 Weeks and 2 Days ein rumänischer<br />
<strong>Film</strong> den ebendort verliehenen<br />
Hauptpreis mit nach Hause bringen.<br />
Mister Lăzărescu is suffering from headaches<br />
and vomiting. From his shabby<br />
apartment in an anonymous industrialised<br />
apartment block in Bucharest, he thus<br />
calls the ambulance. After a long wait, it<br />
finally arrives. But this was only the beginning<br />
of an upcoming night-time odyssey<br />
from hospital to hospital, from diagnosis<br />
to diagnosis. It gets ever more clear that<br />
Mister Lăzărescu’s physical condition is critical,<br />
but the hospitals are just too crowded<br />
and the staff is overworked. Only Miss Mioara,<br />
a paramedic, is not leaving his side.<br />
Director and screenwriter Cristi Puiu highlights<br />
the nightly odyssey with dreary<br />
pictures of documentary quality. He came<br />
up with the idea for this movie not only<br />
due to his despair over the inefficiency of<br />
his homeland’s public health care system,<br />
but also thanks to the examination of his<br />
own hypochondria. Puiu created a moving<br />
drama, which is meanwhile considered a<br />
style-defining national epic in Romania.<br />
The honouring with the Un Certain Regard<br />
award in Cannes in 2005 was the first<br />
big international acknowledgement for<br />
the aspiring film nation. Only two years<br />
later, another Rumanian movie, namely<br />
Christian Mungiu’s 4 Months, 3 Weeks and<br />
2 Days, brought home the Golden Palm.<br />
Spielfilm. Rumänien 2005<br />
Sprache Rumänisch mit engl. UT<br />
Länge 153 min.<br />
Format 35mm<br />
Farbe<br />
Regie Cristi Puiu<br />
Drehbuch Cristi Puiu, Răzvan Rădulescu<br />
Kamera Oleg Mutu, Andrei Butica<br />
Schnitt Dana Bunescu<br />
Sound Constantin Fleancu, Cristian Tarnovetchi<br />
Musik Andreea Păduraru<br />
Szenenbild Cristina Barbu<br />
Kostüme Cristina Barbu<br />
Produzenten Alexandru Munteanu,<br />
Bobby Păunescu, Anca Puiu<br />
Darsteller<br />
Dante Remus Lăzărescu Ion Fiscuteanu<br />
Mioara Avram Luminița Gheorghiu<br />
Leo Gabriel Spahiu<br />
Sandu Sterian Doru Ana<br />
Misu Dragos Bucur<br />
Mariana Monica Barladeanu<br />
Produktion Mandragora Movies<br />
Vertrieb/Kontakt DC Communication/Mandragora<br />
Biografie Cristi Puiu<br />
Cristi Puiu wurde 1967 in Bukarest geboren. Mit<br />
dem Medium <strong>Film</strong> kam er erstmals bereits während<br />
seines Malereistudiums in Genf in Kontakt.<br />
Dennoch widmete er sich zunächst der primär der<br />
Bildenden Kunst und nur nebenbei dem Drehbuchschreiben.<br />
Mit seinem ersten Spielfilm Stuff and<br />
Dough konnte er 2000 bei der Quinzaine des Réalisateurs<br />
in Cannes Premiere feiern und zahlreiche<br />
Preise gewinnen. The Death of Mr. Lazarescu ist Cristi<br />
Puius bislang größter Erfolg.<br />
<strong>Film</strong>ographie Cristi Puiu<br />
<strong>2014</strong> Bridges of Sarajevo<br />
2013 Three Exercises of Interpretation<br />
2010 Aurora<br />
2005 The Death of Mr. Lazarescu<br />
2004 Cigarettes and Coffee<br />
2001 Stuff and Dough<br />
108 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 109
110 25-The Retrospective<br />
Spielfilm. Frankreich / Polen / Norwegen 1991<br />
Sprache Französisch, Polnisch mit engl. UT<br />
Länge 98 min.<br />
Format 35mm<br />
Farbe<br />
Regie Krzysztof Kieślowski<br />
Drehbuch Krzysztof Kieślowski, Krzysztof Piesiewicz<br />
Kamera Sławomir Idziak<br />
Schnitt Jacques Witta<br />
Musik Zbigniew Preisner<br />
Produzent Leonardo De La Fuente<br />
THE DOUBLE LIFE<br />
OF VÉRONIQUE<br />
Podwójne życie Weroniki<br />
Demner, Merlicek & Bergmann<br />
Darsteller<br />
Véronique/Weronika Irène Jacob<br />
Weronikas Tante Halina Gryglaszewska<br />
Die auffällige Frau Kalina Jędrusik<br />
Dirigent Aleksander Bardini<br />
Weronikas Vater Władysław Kowalski<br />
Produktion Sidéral Productions, Norsk <strong>Film</strong>, Canal+<br />
Vertrieb/Kontakt MK2 Diffusion<br />
Biografie Krzysztof Kieślowski<br />
Krzysztof Kieślowski gilt bis heute als einer der einflussreichsten<br />
europäischen <strong>Film</strong>regisseure. 1942<br />
in Warschau geboren, begann er mit 15 Jahren ein<br />
Studium an der Warschauer Hochschule für Theaterwissenschaften.<br />
Später wurde er auch an der renommierten<br />
Staatlichen Hochschule für <strong>Film</strong>, Fernsehen<br />
und Theater in Łódź aufgenommen. Nach<br />
einigen Kurz- und Dokumentarfilmen erlangte er<br />
mit der zehnteiligen Reihe The Decalogue internationale<br />
Bekanntheit, deren Episoden A Short <strong>Film</strong><br />
About Killing und A Short <strong>Film</strong> About Love mehrfach<br />
ausgezeichnet wurden. Seine größten Erfolge feierte<br />
Kieślowski jedoch mit der sogenannten Drei-Farben-Trilogie.<br />
Für Three Colors: Red erhielt er unter<br />
anderem auch eine Oscar-Nominierung für die beste<br />
Regie. Kieślowski starb 1996 in Warschau.<br />
<strong>Film</strong>ografie Krzysztof Kieślowski (Auswahl)<br />
1994 Three Colors: Red<br />
1994 Three Colors: White<br />
1993 Three Colors: Blue<br />
1991 The Double Life of Véronique<br />
1989-1990 The Decalogue<br />
1988 A Short <strong>Film</strong> About Love<br />
1988 A Short <strong>Film</strong> About Killing<br />
1979 Camera Buff<br />
Weronika lebt in Polen und ist eine begnadete<br />
Sängerin. Sie leidet an einer<br />
schweren Herzerkrankung. Véronique,<br />
die in Frankreich lebt und ihr zum Verwechseln<br />
ähnlich sieht, ist ebenfalls der<br />
Musik verfallen. Und auch sie leidet an<br />
einer Herzschwäche. Beide sind zudem<br />
am gleichen Tag geboren und Linkshänderinnen.<br />
Und das sind noch lange nicht<br />
alle Gemeinsamkeiten. Als Weronika bei<br />
ihrem ersten großen Konzert stirbt, spürt<br />
Véronique, das etwas Schreckliches passiert<br />
ist. Wie sie auch sonst Zeit ihres<br />
Lebens das Gefühl hatte, mit jemandem<br />
anderen durch ein ebenso unsichtbares<br />
wie rätselhaftes Band verbunden zu sein.<br />
Und dann ist da noch ein mysteriöser<br />
Puppenspieler, zu dem sie sich hingezogen<br />
fühlt und durch den sie eines Tages<br />
sogar erkennt, dass sie Weronika (oder<br />
sich selbst) schon einmal für einen kurzen<br />
Augenblick begegnet ist. Das symbolreiche<br />
und poetische <strong>Film</strong>märchen<br />
(mit der großartigen Irène Jacob in einer<br />
Doppelrolle) ist ein Liebeslied auf den<br />
Zufall und das Schicksal, das Übersinnliche<br />
und die Sensibilität, auf die Gefühle<br />
und auf die mitunter unheimliche Kraft<br />
der Ahnung. Dem brillianten polnischen<br />
Autorenfilmer Krzysztof Kieślowski ist –<br />
unter anderem mit fein komponierten<br />
Bildern und bezaubernder ätherischer<br />
Musik – zweifellos ein filmhistorisch<br />
bedeutendes Meisterwerk gelungen.<br />
Weronika lives in Poland and is an exceptionally<br />
gifted singer. She suffers from a<br />
serious heart condition. Véronique, who<br />
lives in France and looks almost exactly the<br />
same as Weronika, is also in love with music.<br />
And she suffers from a weak heart, too.<br />
Moreover, both were born on the same day<br />
and both women are left-handed. And these<br />
are just a few of their many similarities.<br />
When Weronika dies at her first big concert,<br />
Véronique feels that something awful<br />
must have happened. The feeling of being<br />
connected to somebody else by a mystical,<br />
invisible bond accompanies her through<br />
her whole life. And then, there is this mysterious<br />
puppeteer she feels attracted to and<br />
who helps her realise one day that she must<br />
have even met Weronika (or herself ) once<br />
before in a brief moment of her life. The<br />
symbolic, poetically filmed fairy tale (starring<br />
the great Irène Jacob in a double role)<br />
is a love song to coincidence and destiny, to<br />
the supernatural and sensitivity, to the role<br />
of feelings and the eerie power of intuitiveness.<br />
The brilliant Polish filmmaker Krzysztof<br />
Kieślowski admirably accomplished to create<br />
such an exceptionally significant masterpiece<br />
in the history of film, using perceptively<br />
composed pictures and charmingly<br />
aesthetic music amongst other things.<br />
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110 Grußwort Christof Papousek<br />
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Grußwort Christof Papousek 111<br />
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25-The Retrospective 113<br />
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in the fog<br />
V tumane<br />
1942, die deutsche Wehrmacht hält die<br />
westliche Grenze der UdSSR besetzt<br />
und nur wenige Partisanen leisten Widerstand.<br />
Der gutmütige Arbeiter Sushenya<br />
ist zur falschen Zeit am falschen<br />
Ort. Nach einem Sabotageakt werden<br />
drei seiner Kollegen erhängt, da sie einen<br />
Zug entgleisen ließen. Nur er wird<br />
unerwartet wieder frei gelassen. Schwer<br />
gezeichnet kehrt er zu seiner Familie<br />
zurück, wo er sich mit Anschuldigungen<br />
seiner ehemaligen Mitstreiter konfrontiert<br />
sieht und der Kollaboration<br />
verdächtigt wird. Eines Nachts klopfen<br />
zwei Partisanen an seine Tür - einer davon<br />
ist sein alter Freund und Nachbar<br />
Burov - und fordern Rache. Sushenya ergibt<br />
sich widerstandslos, um eine Strafe<br />
zu empfangen, die er nicht verdient hat.<br />
Doch im Wald, am Ort der geplanten<br />
Exekution angekommen, wird er von<br />
zwei Unbekannten gerettet. Das Blatt<br />
wendet sich plötzlich und nun liegt es<br />
in Sushenyas Hand, über Leben und<br />
Tod zu entscheiden. Der ukrainische<br />
Regisseur Sergei Loznitsa schuf mit In<br />
the Fog ein emotionales Drama über<br />
Schuld und Moral in Zeiten des Krieges.<br />
Im minimalistischen Stil, mit ruhigen<br />
Bildern und wenigen Schnitten zeichnet<br />
der <strong>Film</strong>emacher den Leidensweg<br />
seiner Protagonisten nach, die der Logik<br />
des Krieges Folge leisten. Klar wird,<br />
was klar ist: Letztens Endes ist jeder<br />
selbst für sein Handeln verantwortlich.<br />
In 1942, the western border of the USSR has<br />
been occupied by German Armed Forces<br />
and only few partisans still make a stand.<br />
The good-natured worker Sushenya finds<br />
himself at the wrong place at the wrong<br />
time. After derailing a train, three of his<br />
colleagues are hanged for sabotage. Unexpectedly,<br />
only Sushenya is released after a<br />
tough interrogation and returns to his family<br />
severely scarred by these events. Back<br />
home, his former comrades-in-arms accuse<br />
and suspect him of being a collaborator.<br />
One night, two partisans - one of them his<br />
old friend and neighbour Burov – come<br />
to his door and demand revenge. Sushenya<br />
surrenders unresistingly and faces his<br />
penalty, although he does not deserve it.<br />
Taken into the woods, where he is supposed<br />
to be executed, Sushenya is saved by<br />
two strangers. Suddenly the tide is turning<br />
and Sushenya is in control of life and death.<br />
With In the Fog Ukrainian director Sergei Loznitsa<br />
created an emotional drama about<br />
fault and morality at times of war. In a minimalist<br />
style with calm images and only<br />
little cutting the director traces the protagonist's<br />
long way of suffering, which reflects<br />
the logic of war. In the end, what has<br />
already been clear becomes evident: everyone<br />
is responsible for their own actions.<br />
Spielfilm. Deutschland / Russland / Lettland /<br />
Niederlande / Weißrussland 2012<br />
Sprache Russisch mit dt. UT<br />
Länge 127 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Sergei Loznitsa<br />
Drehbuch Sergei Loznitsa<br />
Kamera Oleg Mutu<br />
Schnitt Danielius Kokanauskis<br />
Ton Vladimir Golovnitski<br />
Kostüm Dorota Roqueplo<br />
Make up Tamara Frid<br />
Produzent Heino Deckert<br />
Darsteller<br />
Sushenya Vladimir Svirski<br />
Burov Vlad Abashin<br />
Voitik Sergei Kolesov<br />
Grisha Nikita Peremotovs<br />
Anelya Julia Peresild<br />
Koroban Kirill Petrov<br />
Produktion ma.ja.de fiction, GP Cinema Company,<br />
Rija <strong>Film</strong>s, Lemming <strong>Film</strong>, Belarus-film<br />
Vertrieb/Kontakt Polyfilm<br />
Biografie Sergei Loznitsa<br />
Der Ukrainer Sergei Loznitsa kam 1964 im heutigen<br />
Weißrussland zur Welt. Nach einem Studium<br />
der Angewandten Mathematik absolvierte er zu<br />
Beginn der 1990er-Jahre die russische <strong>Film</strong>hochschule.<br />
Sein Hauptaugenmerk galt viele Jahre dem<br />
Dokumentarfilm. Oft beschäftigte er sich dabei mit<br />
der russischen Provinz und der Geschichte der Sowjetunion.<br />
Für Blockade erhielt er 2005 einen Nikita,<br />
den wichtigsten russischen <strong>Film</strong>preis. Loznitsas<br />
erster Spielfilm My Joy war ebenso für die Goldene<br />
Palme in Cannes nominiert wie zwei Jahre später In<br />
the Fog, für den er schlussendlich auch den FIPRES-<br />
CI Preis mit nach Hause nehmen konnte.<br />
<strong>Film</strong>ografie Sergei Loznitsa (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Bridges of Sarajevo<br />
<strong>2014</strong> Maidan<br />
2010 My Joy<br />
2012 In The Fog<br />
2005 Blockade<br />
2002 The Settlement<br />
kunstkanal, ulrichgasse 1, 1020 wien, www.kunstkanal.at<br />
Grußwort Christof Papousek 113
114 25-The Retrospective<br />
25-The Retrospective 115<br />
Spielfilm. Kosovo 2005<br />
Sprache Albanisch, Serbisch, Englisch,<br />
Koreanisch mit engl. UT<br />
Länge 107 min.<br />
Format 35mm<br />
Farbe<br />
Regie Isa Qosja<br />
Drehbuch Mehmet Kraja, Isa Qosja<br />
Kamera Menduh Nushi<br />
Schnitt Agron Vula<br />
Musik Naim Krasniqi<br />
Ton Stjepan Suskovic<br />
Kostüm Κrenare Rugova<br />
Produzent Gani Mehmetaj<br />
Darsteller<br />
Kukumi Luan Jaha<br />
Mara Anisa Ismaili<br />
Hasan Donat Qosja<br />
Gafurri Shkumbin Istrefi<br />
Zarifja Yllka Gashi<br />
Roja Fatmir Spahiu<br />
Produktion Kosovo <strong>Film</strong>, Pristina<br />
Verleih/Vertrieb Isa Qosja<br />
Biografie Isa Qosja<br />
Der albanische Regisseur Isa Qosja wurde 1947 im<br />
heutigen Montenegro geboren. Er hat die <strong>Film</strong>akademie<br />
in Belgrad absolviert und sich danach als Autor<br />
sowie Regisseur vieler Kunst- sowie Dokumentarfilme<br />
und am Theater einen Namen gemacht.<br />
Das bekannteste Werk dieser Zeit ist Proka (1984).<br />
Nach einer langen Schaffenspause erhielt Qosja<br />
2005 für sein Comeback Kukumi viel Zuspruch, so<br />
gab es etwa beim Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> den Special<br />
Jury Award. Es sollte dann weitere neun Jahre<br />
dauern bis Three Windows and a Hanging als erster<br />
offizieller <strong>Film</strong> aus dem Kosovo heuer ebendort<br />
seine Premiere im Wettbewerb feiern konnte. Auch<br />
dieser <strong>Film</strong> hat den Spezial Jury Award bekommen,<br />
nur am Rande bemerkt.<br />
<strong>Film</strong>ografie Isa Qosja (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Three Windows and a Hanging<br />
2005 Kukumi<br />
1988 Guards of the fog<br />
1984 Proka<br />
KUKUMI<br />
Die schwarze und zugleich sehr poetische<br />
sowie intelligente Komödie handelt<br />
von drei Insassen einer psychiatrischen<br />
Anstalt, die sich nach dem Ende des Kosovo-Kriegs<br />
plötzlich in Freiheit wiederfinden.<br />
Das serbische Militär ist ebenso weg<br />
wie das Pflegepersonal, und Kukumi, Mara<br />
und Hasan irren daher sehr bald ziemlich<br />
ziellos und wie verlorene Kinder auf einer<br />
Art Selbstfindungstrip durch das zerstörte<br />
Land. Sie wollen Leute treffen und<br />
mit der Bahn reisen. Und sie sehnen sich<br />
nach Liebe und träumen auch davon, mit<br />
anderen zu schlafen. Aber bei der Erfüllung<br />
dieser elementaren menschlichen<br />
Bedürfnisse und Wünsche stoßen sie auf<br />
Hindernisse, und dass sich andere über<br />
sie lustig machen, ist nur eines davon.<br />
Als sie schließlich endlich in das Dorf von<br />
Hasans Bruder kommen, werden sie dort<br />
nicht wirklich willkommen geheißen. Die<br />
Bewohner befürchten sogar, dass ihre<br />
Geisteskrankheit ansteckend sein könnte.<br />
Der <strong>Film</strong>, eine berührende Metapher auf<br />
die Freiheit und eine höchst gelungene<br />
Mischung aus vermeintlicher Hoffnungslosigkeit<br />
und echtem Optimismus, wurde<br />
unter anderem bei den <strong>Film</strong>festivals in<br />
Sarajevo und Venedig ausgezeichnet. Es<br />
handelt sich dabei um den ersten <strong>Film</strong><br />
aus dem Kosovo seit dem Kriegsende<br />
im Jahr 1999 und den ersten <strong>Film</strong> von<br />
Regisseur Isa Qosja seit siebzehn Jahren.<br />
This poetic and clever black comedy deals<br />
with three patients from a mental institution<br />
who all of a sudden regain their liberty<br />
after the Kosovo War ends. Realizing that<br />
both the Serbian military and the nursing<br />
staff are gone, Kukumi, Mara and Hasan<br />
find themselves wandering aimlessly like<br />
lost children on a journey of self-discovery<br />
through the destroyed country. They<br />
want to meet all kinds of people and love<br />
to travel by train. They long for love and<br />
happiness and dream of sleeping with<br />
somebody for the first time after all those<br />
years. However, trying to satisfy their wishes<br />
and elementary human needs turns<br />
out to be a quite difficult task seeing as<br />
they encounter a number of obstacles.<br />
People laughing at them and making<br />
fun of them is only one of many more to<br />
come. When they finally arrive at Hasan’s<br />
brother’s village, Kukumi, Mara and Hasan<br />
don’t feel welcome at all. Quite the contrary:<br />
people are seriously afraid to catch<br />
their "contagious" mental diseases. The<br />
film – a touching metaphor about freedom<br />
and a highly successful combination<br />
of alleged hopelessness and real optimism<br />
– was awarded amongst others at the film<br />
festivals in Sarajevo and Venice. Kukumi<br />
is both the first movie from Kosovo since<br />
the end of the war in 1999 and the director,<br />
Isa Qosja’s first one in seventeen years.<br />
NO MAN’S LAND<br />
Ničija zemlja<br />
1993. Der serbische Soldat Nino findet sich<br />
plötzlich mit den beiden bosnischen Soldaten<br />
Čiki und Cera in einem Schützengraben<br />
wieder. Und das Mitten im Niemandsland,<br />
zwischen den Fronten. Bereits der<br />
Beginn der tiefgründigen, schonungslosen<br />
und zugleich skurrilen Kriegssatire ist hochexplosiv:<br />
Der für tot geglaubte Cera wurde<br />
als Falle für Helfer auf eine Miene gelegt,<br />
die bei der kleinsten Bewegung hochzugehen<br />
droht. Während sich Nino und<br />
Čiki gegenseitig beschuldigen, den Krieg<br />
begonnen zu haben, bemerken sie, dass<br />
sie sich nur gemeinsam aus dieser brenzligen<br />
Lage befreien können. Als Cera auf<br />
einmal Lebenszeichen von sich gibt und<br />
französische Blauhelmsoldaten sowie britische<br />
Journalisten auftauchen, droht die<br />
Situation zu eskalieren. Danis Tanović zeigt<br />
mit seinem kammerspielartig inszenierten<br />
<strong>Film</strong> nicht bloß ganz allgemein die Sinnlosigkeit<br />
des Krieges auf, er lässt auch kein<br />
gutes Haar an der Rolle, die die neutrale<br />
UN und die internationalen Medien in Bosnien<br />
gespielt haben. Inmitten der depressiven<br />
Grundstimmung schafft er es aber<br />
immer wieder, durch schwarzen Humor<br />
und Slapstick-Einlagen das Publikum zum<br />
Grinsen zu bringen. Die mit einem Oscar,<br />
einem Golden Globe und einem Satellite<br />
Award ausgezeichnete Produktion lässt am<br />
Ende trotzdem eine wichtige Frage offen:<br />
Darf man über Krieg eigentlich lachen?<br />
1993. On the front line, in the midst of<br />
no man’s land, Nino, a Serbian soldier,<br />
finds himself in a trench with two Bosnian<br />
soldiers, Čiki and Cera. The beginning of<br />
this profound, relentless and at the same<br />
time bizarre war satire is highly explosive:<br />
In order to set a trap for helpers, Cera,<br />
who is believed to be dead, is laid onto a<br />
mine which can go off at the slightest movement.<br />
While Nino and Čiki blame each<br />
other for having started the war, they realise<br />
that in order to save themselves<br />
they need to work together. The situation<br />
threatens to escalate, when Cera suddenly<br />
shows a sign of life and both French Blue<br />
Helmets and British Journalists show up.<br />
With his chamber-play-like staged film,<br />
Danis Tanović not only illustrates how<br />
futile war in general is but also excoriates<br />
the role the neutral UN and the international<br />
media had played in Bosnia.<br />
Despite of the depressive under-tone,<br />
the dark humour and slapstick comedy<br />
in the film consistently succeed in<br />
making the audience grin. Having won<br />
an Oscar, a Golden Globe and a Satellite<br />
Award, this film still begs the question<br />
whether we should be laughing at war.<br />
Spielfilm. Bosnien-Herzegowina / Slowenien /<br />
Großbritannien / Italien / Belgien / Frankreich 2001<br />
Sprachen Bosnisch, Serbisch, Kroatisch,<br />
Französisch, Deutsch, Englisch mit engl. UT<br />
Länge 98 min.<br />
Format 35mm<br />
Farbe<br />
Regie Danis Tanović<br />
Drehbuch Danis Tanović<br />
Kamera Walther van den Ende<br />
Schnitt Francesca Calvelli<br />
Musik Danis Tanović<br />
Produzenten Marc Baschet, Frédérique<br />
Dumas-Zajdela, Cédomir Kolar<br />
Darsteller<br />
Čiki Branko Đurić<br />
Nino Rene Bitorajac<br />
Ceréa Filip Šovagović<br />
Jane Livingstone Katrin Cartlidge<br />
Feldwebel Marchand Georges Siatidis<br />
Soft Simon Callow<br />
Produktion Fabrica, Man’s <strong>Film</strong>s, Studio Maj,<br />
Noé Production<br />
Vertrieb/Kontakt Polyfilm<br />
Biografie Danis Tanović<br />
1969 im ehemaligen Jugoslawien geboren, studierte<br />
der Bosnier Danis Tanović zuerst <strong>Film</strong> in Sarajevo und<br />
später in Brüssel. Sein <strong>Film</strong>debüt No Man’s Land aus<br />
dem Jahr 2001 erhielt insgesamt 42 Preise, darunter die<br />
Goldene Palme für das beste Drehbuch sowie einen<br />
Oscar und einen Golden Globe, beide jeweils in der<br />
Kategorie bester fremdsprachiger <strong>Film</strong>. Sein semidokumentarisches<br />
Spielfilmprojekt An Episode in the Life<br />
of an Iron Picker wurde 2013 mit einem Silbernen Bären<br />
auf der Berlinale ausgezeichnet. Tanović ist neben seiner<br />
Regiearbeit politisch aktiv und Mitbegründer der<br />
bosnisch-herzegowinischen Partei Naša stranka.<br />
<strong>Film</strong>ografie Danis Tanović (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Tigers<br />
2013 An Episode in the Life of an Iron Picker<br />
2010 Circus Columbia<br />
2009 Triage<br />
2005 Hell<br />
2001 No Man’s Land<br />
114 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 115
25-The Retrospective 117<br />
Spielfilm. Kasachstan / Russland / Deutschland /<br />
Polen / Schweiz 2008<br />
Sprache Kasachisch, Russisch, mit dt. UT<br />
Länge 100 min.<br />
Format 35mm<br />
Farbe<br />
#WÖÖD<br />
NACHRICHTEN<br />
GUTEN ABEND WIEN<br />
LIVE - DAS NEUESTE AUS DER STADT<br />
Exklusiv im Kabelnetz von<br />
MO - FR<br />
18:00 - 21:00<br />
UHR<br />
Livestream auf W24.at<br />
Tulpan<br />
Der Seemann Asa kehrt nach Hause zurück.<br />
Sein bisheriges Leben auf hoher See will er<br />
gegen ein Dasein als Nomade in der kasachischen<br />
Steppe und Familienglück eintauschen.<br />
So lautet jedenfalls sein Plan, an dessen<br />
Umsetzung er freilich kläglich scheitert.<br />
Denn: Ohne Frau bekommt ein junger Mann<br />
hier keine Schafherde, und ohne hübsche<br />
Ohren bekommt er keine Frau – zumindest<br />
nicht Tulpan, das einzige unverheiratete<br />
Mädchen im passenden Alter weit und breit.<br />
Für die wiederum sind Asas abstehende und<br />
große Ohren eben ein unüberwindbares<br />
Ehehindernis. Der lässt sich jedoch nicht so<br />
schnell von seinem Ziel abbringen. Um den<br />
ruhigen Alltag seiner Heimat einzufangen,<br />
unterbricht Sergey Dvortsevoy in seinem<br />
ersten und vielfach preisgekrönten Langspielfilm<br />
die eigentliche Handlung immer<br />
wieder und fügt ebendort dokumentarisch<br />
anmutende Bilder der familiären Lebenswelt<br />
der Nomaden ein. Mit einer Handkamera<br />
filmend bleibt er stets ganz nah an<br />
den Menschen und Tieren dran, wobei er<br />
durch den reduzierten Einsatz von Schnitten<br />
diese Nähe noch verstärkt. Tulpan ist eine<br />
sympathische und unterhaltsame Romanze<br />
beziehungsweise sogar eine „grenzenlos<br />
vergnügliche Komödie“ (The Herald Sun) und<br />
vermittelt zwischen Dokumentation und Fiktion<br />
changierend eindrucksvolle Einblicke in<br />
die ferne Gegenwart einer alten Lebensform.<br />
Having completed his military service,<br />
young sailor Asa comes back home from<br />
his life on the high seas which he is willing<br />
to exchange for a simple and happy<br />
family life as a nomad in the Kazakh steppes<br />
from now on. At least, that is what he<br />
had planned – but life takes him through<br />
twists and turns and doesn’t stick to a<br />
plan at all: For young men won’t get his<br />
flock of sheep without a wife, and with<br />
his large and prominent ears Asa won’t<br />
get a wife – or in his case: Tulpan, the only<br />
single girl at an appropriate age far and<br />
wide. But for her, in turn, Asas big and<br />
protruding ears are an absolutely insurmountable<br />
no-go. However, Asa is not<br />
quite ready to give up so quickly. To capture<br />
the calm everyday life of his home,<br />
Sergey Dvortsevoy actually interrupts<br />
the plot line of his first and numerously<br />
awarded full-length feature film to add<br />
seemingly documentary pictures of the<br />
nomadic people’s everyday surroundings.<br />
Shooting only with a hand camera he<br />
stays really close to the people and animals,<br />
increasing this effect even further<br />
with the use of reduced editing. Tulpan<br />
is a likeable, entertaining romance and<br />
even a “boundlessly enjoyable comedy”<br />
(The Herald Sun) that connects documentary<br />
and fiction with breathtaking insights<br />
into the far present of an old life style.<br />
Regie Sergey Dvortsevoy<br />
Drehbuch Sergey Dvortsevoy, Gennadij Ostrowskij<br />
Kamera Jolanta Dylewska<br />
Schnitt Petar Marković, Isabel Meier<br />
Sound Olivier Dandré, Eric Tisserand, Peter Bäcker,<br />
Williams Schmit<br />
Szenenbild Roger Martin<br />
Kostüme Gaziza Korshiyeva<br />
Maske Tomasz Matraszek<br />
Produzenten Karl Baumgartner, Raimond Goebel<br />
Koproduzenten Valerie Fischer, Thanassis Karathanos,<br />
Yelena Yatsoura, Henryk Romanowski,<br />
Bulat Galimgereyev, Gulnara Sarsenova<br />
Darsteller<br />
Asa Askhat Kuchinchirekov<br />
Boni Tulepbergen Baisakalov<br />
Samal Samal Yeslyamova<br />
Ondas Ondasyn Besikbasov<br />
Beke Bereke Turganbayev<br />
Nuka Nurzhigit Zhapabayev<br />
Produktion Cobra <strong>Film</strong> AG, Eurasia <strong>Film</strong>, Pallas<br />
<strong>Film</strong>, Slovo Studios, <strong>Film</strong>contract<br />
Vertrieb/Kontakt Pandora <strong>Film</strong><br />
Biografie Sergey Dvortsevoy<br />
Sergei Dvortsevoy wurde 1962 in Kasachstan geboren<br />
und hat in Moskau <strong>Film</strong> studiert. Nach seinem<br />
Abschluss drehte er vorwiegend Dokumentarfilme,<br />
für die er auch mehrere internationale Preise erhielt.<br />
So wurde die Produktion Bread Day (1993) beispielsweise<br />
mit dem Joris Ivens Award beim internationalen<br />
Dokumentarfilmfestival in Amsterdam<br />
prämiert. Sein erster Langspielfilm Tulpan wurde<br />
2009 für den Best Feature <strong>Film</strong> bei den Asia Pacific<br />
Screen Awards nominiert – und hat ebendort auch<br />
gewonnen.<br />
<strong>Film</strong>ografie Sergey Dvortsevoy (Auswahl)<br />
2008 Tulpan<br />
1999 Highway<br />
1996 Paradise<br />
1998 Bread Day<br />
Grußwort Christof Papousek 117
118 25-The Retrospective<br />
Spielfilm. Jugoslawien / Frankreich / Deutschland /<br />
Bulgarien / Ungarn / Tschechien 1995<br />
Sprache Serbisch mit dt UT<br />
Länge 170 min.<br />
Format 35mm<br />
Farbe<br />
Regie Emir Kusturica<br />
Drehbuch Emir Kusturica, Dušan Kovačević<br />
Kamera Vilko Filać<br />
Schnitt Branka Čeperac<br />
Ton Marko Rodić<br />
Musik Goran Bregović<br />
Kostüm Nebojsa Lipanović<br />
Szenenbild Miljen Kreka Kljaković<br />
Produzenten Karl Baumgartner, Maksa Ćatović,<br />
Pierre Spengler, Milorad Vučelić<br />
Darsteller<br />
Marko Miki Manojlović<br />
Blacky Lazar Ristovski<br />
Natalija Mirjana Joković<br />
Ivan Slavko Štimac<br />
Jovan Srdjan Todorovic<br />
Produktion CiBy 2000, Barrandov Studios, Komuna,<br />
Mediarex / ETIC, Novo <strong>Film</strong>s, PTC, Pandora,<br />
Tchapline <strong>Film</strong>s<br />
Vertrieb/Kontakt Pandora <strong>Film</strong><br />
Biografie Emir Kusturica<br />
Der 1954 in Sarajevo geborene Emir Kusturica ist als<br />
Regisseur, Drehbuchautor, Schauspieler, Produzent<br />
und als Gitarrist der Band The No Smoking Orchestra<br />
tätig. Er ist serbischer und französischer Staatsbürger.<br />
Kusturica studierte Regie an der berühmten<br />
FAMU in Prag. Seine <strong>Film</strong>e wurden vielfach ausgezeichnet,<br />
beispielsweise mit zwei Goldenen Palmen,<br />
einem Silbernen und einem Goldenen Löwen sowie<br />
einem Silbernen Bären. Somit zählt er heute zu den<br />
international erfolgreichsten und renommiertesten<br />
<strong>Film</strong>emachern der Welt. Mit seinen politischen Ansichten<br />
hat er freilich immer wieder auch für heftige<br />
Reaktionen gesorgt.<br />
<strong>Film</strong>ografie Emir Kusturica (Auswahl)<br />
2008 Maradona by Kusturica<br />
2004 Life is a Miracle<br />
1998 Black Cat, White Cat<br />
1995 Underground<br />
1981 Do You Remember Dolly Bell?<br />
118 Grußwort Christof Papousek<br />
Underground<br />
Podzemlje<br />
1941. Die deutsche Wehrmacht marschiert<br />
in Jugoslawien ein und die Freunde Marko<br />
und Blacky sind plötzlich schwer beschäftigt.<br />
Als Schwarzhändler ebenso wie<br />
als Widerstandskämpfer. Aus Freunden<br />
werden aber Rivalen, als sich beide in die<br />
schöne Schauspielerin Natalja verschauen.<br />
Schließlich muss sich Blacky in einem<br />
Bunkerlabyrinth unter Belgrad verstecken,<br />
wo er fortan mit anderen Partisanen fleißig<br />
Waffen produziert, die Marko wiederum<br />
um viel Geld an diverse Kunden verkauft.<br />
Zu Kriegsende droht das Geschäft zu erliegen.<br />
Da hat Marko eine rettende Idee: Er<br />
lässt Blacky und dessen Freunde im Untergrund<br />
im Glauben, die Besetzung der Stadt<br />
würde weiter andauern. Emir Kusturica hat<br />
mit seiner bildgewaltigen, monumentalen<br />
und sehr pathetisch angelegten Politgroteske,<br />
die letztlich als ein erfrischend politisch<br />
unkorrektes Geschichtsepos über den<br />
Vielvölkerstaat Jugoslawien daherkommt,<br />
unter anderem die Goldene Palme in Cannes<br />
gewonnen. Die vielschichtige und streckenweise<br />
wildgewordene Kriegs-Überlebens-Komödie<br />
ist von den Kritikern, die bei<br />
„25-The Retrospective“ mit abgestimmt haben,<br />
praktisch zum besten <strong>Film</strong> der letzten<br />
25 Jahre aus der gesamten Balkanregion gewählt<br />
worden. Besonders zu begeistern vermag<br />
übrigens auch der von Goran Bregović<br />
beigesteuerte Soundtrack des bereits heute<br />
als <strong>Film</strong>klassiker gehandelten Meisterwerks.<br />
1941. The German Armed Forces invade<br />
Yugoslavia, and suddenly the friends Marko<br />
and Blacky are quite busy as black market<br />
dealers as well as freedom fighters. However,<br />
the friends turn into rivals, when the<br />
both of them fall in love with the breath-taking<br />
actress Natalija. Eventually, Blacky has<br />
to hide below Belgrade in a labyrinth of<br />
bunkers, where he henceforth produces<br />
weapons with other partisans, which Marko,<br />
in return, sells to a variety of clients for<br />
an awful lot of money. At the end of the war<br />
the business threatens to stand still, but<br />
Marko has the perfect solution: He makes<br />
Blacky and his friends in the underground<br />
believe that the invasion of the city never<br />
stopped and still goes on. Emir Kusturica<br />
won multiple awards such as the Golden<br />
Palm in Cannes with his visually stunning,<br />
monumental and solemn political grotesque,<br />
which comes across as a refreshing,<br />
politically incorrect historical epic about the<br />
multi-ethnic state of Yugoslavia. The multi-faceted<br />
and partially wild war surviving<br />
comedy has been acclaimed by the critics<br />
of our this year’s series „25-The Retrospective“<br />
to be virtually the best movie from the<br />
whole Balkan region produced in the past<br />
25 years. Especially enthusing is the phenomenal<br />
soundtrack provided by Goran Bregović<br />
which adds the icing to this cake of a<br />
masterpiece and makes it a true film classic.<br />
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Attila Szász und berichtet von<br />
den dramatischen Ereignissen am 16. August<br />
1958, als zwei junge ungarische Einwanderer<br />
in die Botschaft ihres Landes in<br />
Bern eindringen und den diplomatischen<br />
Vertreter als Geisel nehmen. Die beiden,<br />
die zwei Jahre zuvor beim Aufstand in<br />
Budapest als Freiheitskämpfer an vorderster<br />
Front standen, handeln aus politischen<br />
Motiven. Während die Schweizer<br />
Polizei das Gebäude umstellt und auf der<br />
Straße eine Gruppe von ungarischen Immigranten<br />
zu demonstrieren beginnt, liegen<br />
hinter den verschlossenen Türen der<br />
Botschaft die Nerven blank. Die Situation<br />
scheint unlösbar. In seiner Heimat wurde<br />
der <strong>Film</strong> von der Kritik fast durch die Bank<br />
positiv aufgenommen. Gelobt wurden<br />
insbesondere die hohe Qualität des vom<br />
derzeit wohl besten <strong>Film</strong>autoren des Landes<br />
Norbert Köbli verfassten Drehbuchs<br />
sowie die gelungene, atmosphärisch<br />
dichte Inszenierung, die streckenweise einem<br />
klaustrophobisch anmutenden Kammerspiel<br />
entspricht und vor allem gegen<br />
Ende des <strong>Film</strong>s Spannung pur verspricht.<br />
Die Geschichte basiert auf einer wahren<br />
Begebenheit, ist jedoch recht frei erzählt.<br />
Dies vor allem auch deswegen, weil der<br />
Vorfall und seine Hintergründe von allen<br />
Seiten vertuscht und Unterlagen vernichtet<br />
oder gezielt manipuliert worden sind.<br />
This political thriller represents the debut<br />
of director Attila Szász and reports on the<br />
dramatic incidences from August 16th<br />
1958, when two young Hungarian immigrants<br />
forcibly entered their country’s<br />
embassy in Bern and took the ambassador<br />
hostage. Both of the intruders, who<br />
were standing as freedom fighters at the<br />
sharp end of the uprising in Budapest<br />
two years earlier, act on political motifs.<br />
While the Swiss police is surrounding<br />
the building and a group of Hungarian<br />
immigrants is starting to demonstrate<br />
on the street, everyone’s nerves are on<br />
the edge both behind and in front of the<br />
locked doors of the embassy. The precarious<br />
situation seems to be unsolvable.<br />
Critically acclaimed in its home country,<br />
the film was especially praised for the<br />
hight quality of its screenplay, written<br />
by probably one of Hungary's currently<br />
best screenwriters, Norbert Köbli, and its<br />
successful, atmospheric setting, which<br />
at times resembles a seemingly claustrophobic<br />
chamber play and increases<br />
suspense until the end of the film. The<br />
story, based on true events, is told quite<br />
loosely. The reason for this free interpretation<br />
of the happenings is a cover-up of<br />
the whole incident and its backgrounds,<br />
when documents were deliberately destroyed<br />
and intentionally manipulated.<br />
Spielfilm. Ungarn <strong>2014</strong><br />
Sprache Ungarisch, Deutsch mit engl. UT<br />
Länge 76 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Attila Szász<br />
Drehbuch Norbert Köbli<br />
Kamera András Nagy H.S.C<br />
Schnitt László Hargittai H.S.E<br />
Ton Csaba Major<br />
Musik Gergely Parádi<br />
Szenenbild Zsuzsa Horváth<br />
Kostüm Tünde Kemenesi<br />
Maske Réka Görgényi, Kyra Klucsarits, Klári Szinek<br />
Produzenten Tamás Lajos, Tamás Mink<br />
Koproduzenten István Galambos, Zsolt Valkony,<br />
Judit Bíbó<br />
Darsteller<br />
Koroknai János Kulka<br />
Ábel Tamás Szabó Kimmel<br />
Bános József Kádas<br />
Hajni Rozi Lovas<br />
Vermes Rémusz Szikszai<br />
Lambert Laszlo I. Kish<br />
Produktion <strong>Film</strong> Positive Productions<br />
Vertrieb/Kontakt <strong>Film</strong> Positive Productions<br />
Biografie Attila Szász<br />
Nachdem der 1972 geborene Attila Szász Mitte der<br />
1990er Jahre sein Studium an der Universität für<br />
Theater- und <strong>Film</strong>kunst in Budapest abgeschlossen<br />
hatte, arbeitete er als <strong>Film</strong>kritiker und als Trailer-Editor.<br />
Später gründete er auch eine eigene<br />
Vertriebs-Firma. 2002 wurde er schließlich Chefredakteur<br />
von Ungarns größtem <strong>Film</strong>magazin VOX.<br />
Im Jahr darauf führte er bei seinem ersten Werbefilm<br />
Regie. 2004 schrieb und drehte er seinen ersten<br />
Kurzfilm Now You See Me, Now You Don't, der auf<br />
über 100 <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s in 34 Ländern gezeigt wurde<br />
und 18 Preise gewonnen hat.<br />
<strong>Film</strong>ografie Attila Szász (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> The Ambassador to Bern<br />
2005 Now You See Me, Now You Don't<br />
Grußwort Christof Papousek 121
122 Turbulenzen des Kommunismus Turbulenzen des Kommunismus 123<br />
Spielfilm. Rumänien 2013<br />
Sprache Rumänisch, Englisch mit engl. UT<br />
Länge 94 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Stere Gulea<br />
Drehbuch Stere Gulea, Vera Ion, Lucian Dan<br />
Teodorovici<br />
Kamera Vivi Drăgan Vasile<br />
Schnitt Alexandra Gulea<br />
Ton Cristian Tarnoveţchi RSC<br />
Musik Vasile Șirli<br />
Produzenten Andrei Boncea, Cristina Dobrioiu<br />
Darsteller<br />
Emilia Luminita Gheorghiu<br />
Tucu Marian Râlea<br />
Alice Ana Ularu<br />
Alan Colin Blair<br />
Frau Stroescu Valeria Seciu<br />
Catalin Andrei Hutuleac<br />
Produktion MediaPro Pictures<br />
Vertrieb/Kontakt MediaPro Distribution<br />
Biografie Stere Gulea<br />
The Moromete Family, der bekannteste <strong>Film</strong> des 1943<br />
geborenen Regisseurs und Drehbuchautors stammt<br />
aus dem Jahr 1987. In dieser atmosphärisch dichten<br />
Familiengeschichte nahm Stere Gulea bereits die rumänische<br />
Revolution vorweg, die letztendlich im Jahr<br />
1989 folgen sollte. Fortan trat Gulea auch vermehrt als<br />
politischer Aktivist in Erscheinung. 1991 führte er als<br />
einer von drei <strong>Film</strong>emachern bei dem Dokumentarfilm<br />
The University Square – Romania Regie, der die Proteste<br />
gegen die neokommunistische Regierung nach dem<br />
Sturz von Ceaușescu filmisch in Szene setzt.<br />
<strong>Film</strong>ografie Stere Gulea (Auswahl)<br />
2013 I Am An Old Communist Hag<br />
2009 Weekend with my Mother<br />
1994 State of Fact<br />
1993 Fox: Hunter<br />
1991 University Square - Romania<br />
1988 The Moromete Family<br />
1983 Bear Eyes<br />
1978 The Green Grass of Home<br />
I AM AN OLD<br />
COMMUNIST HAG<br />
Sunt o babă comunistă<br />
Die 60-jährige Emilia (Luminita Gheorghiu<br />
in einer Paraderolle) und ihr Mann Tucu<br />
führen in ihrer kleinen Wohnung in der<br />
rumänischen Provinz ein ruhiges Leben.<br />
Als ihre nach Nordamerika ausgewanderte<br />
Tochter am Telefon ankündigt, gemeinsam<br />
mit ihrem Verlobten auf Besuch zu kommen,<br />
ist die Freude groß. Allerdings ist sie<br />
nur von kurzer Dauer: Die jungen Leute<br />
gestehen nämlich, dass sie in finanziellen<br />
Schwierigkeiten stecken und deswegen<br />
vielleicht sogar ihr Haus verlieren werden.<br />
Emilia, die immer schon die Verheißungen<br />
des Kapitalismus kritisch beäugt und genauso<br />
lang eine Schwäche für den Kommunismus<br />
hat, beschließt, sich gemeinsam<br />
mit Tucu für ihre schwangere Tochter<br />
ohne Rücksicht auf Verluste ins Zeug zu legen.<br />
Dass sie, die ihre beste Zeit unter der<br />
Diktatur Ceaușescus gehabt haben will,<br />
auch noch Teil eines <strong>Film</strong>projektes über<br />
das Leben in Rumänien vor 1989 werden<br />
soll, macht die Lage nicht einfacher. Stere<br />
Guleas Komödie, die auf dem gleichnamigen<br />
Bestseller basiert, ist höchst unterhaltsam,<br />
obwohl sie durchaus auch tragische<br />
Elemente enthält. Der <strong>Film</strong> handelt nicht<br />
etwa von der Verklärung des Kommunismus,<br />
wie es vordergründig scheint,<br />
sondern davon, wie es der menschliche<br />
Geist immer wieder schafft, angenehme<br />
Erinnerungen zu behalten und unangenehme<br />
Erinnerungen zu verdrängen.<br />
Sixty-year-old Emilia (Luminita Gheorghiu<br />
in a classic role) and her husband<br />
Tucu live a calm provincial life in their<br />
little flat in a small Romanian town. When<br />
their daughter, who emigrated to North<br />
America a few years back, suddenly gives<br />
them a call to announce her visit<br />
together with her fiancé, the parents<br />
couldn't be happier. Unfortunately, the<br />
euphoria doesn’t last long: as it turns out,<br />
the young couple is almost on the brink<br />
of bankruptcy and even losing their beloved<br />
house. Emilia, who critically eyed<br />
the promises and perks of capitalism<br />
from the beginning and always preferred<br />
communism instead, decides together<br />
with Tucu to help her pregnant daughter<br />
no matter what happens. However,<br />
things do not get easier when the old<br />
lady, who is convinced of the fact that<br />
she lived her best years under the dictator<br />
Ceaușescu, is supposed to be part of<br />
a film project about life in Romania before<br />
1989. Stere Gulea’s comedy based<br />
on the bestseller with the same name is<br />
highly entertaining while containing tragic<br />
elements at the same time. The film<br />
is actually not about the romanticisation<br />
of communism, as it may look like at first<br />
sight, but about the capability of the human<br />
mind to repeatedly forget bad memories<br />
and only keep the pleasant ones.<br />
JACK STRONG<br />
Ryszard Kukliński war zu Zeiten des Kalten<br />
Krieges Oberst der polnischen Volksarmee<br />
und einer der wichtigsten CIA-Agenten im<br />
ganzen Ostblock. Zwischen 1972 und 1981<br />
hat er 40.000 Seiten Dokumente über Waffensysteme<br />
und Aufmarschpläne des Warschauer<br />
Pakts an die USA weiter gegeben.<br />
Jack Strong, so sein Pseudonym, wollte dadurch<br />
nach eigenem Bekunden verhindern,<br />
dass die Sowjets seine Heimat im Kriegsfall<br />
in ein nukleares Schlachtfeld verwandeln.<br />
Ob er als Held oder als Verräter betrachtet<br />
werden muss, ist unter seinen Landsleuten<br />
bis heute umstritten. Der gleichnamige Spionagethriller,<br />
in Polen ein Kassenschlager,<br />
erzählt seine nervzerfetzend spannende Geschichte.<br />
Als Offizier mit Zugang zu streng<br />
geheimem Militärplänen des Warschauer<br />
Paktes befand er sich nämlich durch all die<br />
Jahre hindurch unter ständiger Beobachtung<br />
der sowjetischen Spionageabwehr,<br />
was für ihn und seine Familie de facto permanente<br />
Lebensgefahr bedeutete. Das<br />
Skript zu diesem authentischen und hervorragend<br />
inszenierten Zeitgeschichtsdrama ist<br />
zum Teil in Zusammenarbeit mit der CIA entstanden<br />
und basiert auf einer umfassenden<br />
internationalen historischen Recherche. Dabei<br />
haben auch einige hochrangige Persönlichkeiten<br />
mitgewirkt, wie etwa Zbigniew<br />
Brzeziński, der nationale Sicherheitsberater<br />
von Jimmy Carter und Jerzy Koźmiński, der<br />
ehemalige polnische Botschafter in den USA.<br />
Ryszard Kukliński was colonel of the<br />
Polish People’s Army during the Cold<br />
War and one of the most important CIA<br />
agents in the entire Eastern Bloc. Between<br />
1972 and 1981, he handed over<br />
40.000 pages worth of documents about<br />
weapons systems and war strategies of<br />
the Warsaw Pact to the USA. According<br />
to his own statement, Jack Strong, so his<br />
pseudonym, tried to prevent the Soviets<br />
from turning his home into a nuclear<br />
battle field in the case of war. Until today<br />
it is highly controversial among his fellow<br />
countrymen whether he should be<br />
considered a hero or a traitor. The homonymous<br />
spy thriller, a blockbuster in Poland,<br />
tells his nerve-wracking story. As an<br />
officer with access to top secret military<br />
plans of the Warsaw Pact, Jack Strong was<br />
under surveillance of Soviet counterintelligence<br />
during all these years which meant<br />
permanent life threatening danger<br />
for him and his family. The script about<br />
this authentic and excellently staged drama<br />
of contemporary history was partly<br />
developed in collaboration with the CIA<br />
and is based on an extensive international<br />
historical research. Even high-ranking<br />
personalities such as Zbigniew Brzeziński,<br />
Jimmy Carter’s national safety advisor,<br />
and Jerzy Koźmiński, the former Polish<br />
ambassador to the USA, were involved.<br />
Spielfilm. Polen <strong>2014</strong><br />
Sprache Russisch, Polnisch, Englisch mit engl. UT<br />
Länge 128 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Władysław Pasikowski<br />
Drehbuch Władysław Pasikowski<br />
Kamera Maciej Lisiecki<br />
Schnitt Jarosław Kamiński<br />
Ton Jan Freda, Kacper Habisiak, Marcin Kasiński<br />
Musik Jan Duszyński<br />
Produzenten Klaudiusz Frydrych, Sylwia Wilkos,<br />
Roman Gutek<br />
Koproduzenten Piotr Zygo, Paweł Świst,<br />
Dominique Lesage, Magdalena Kubicka-Sak,<br />
Sebastian Kulczyk<br />
Darsteller<br />
Jack Strong Marcin Dorociński<br />
Hania Maja Ostaszewska<br />
Daniel Patrick Wilson<br />
Ivanov Dimitri Bilov<br />
Sue Dagmara Domińczyk<br />
Kulikov Oleg Maslennikov<br />
Produktion Scorpio Studio<br />
Vertrieb/Kontakt Scorpio Studio<br />
Biografie Władysław Pasikowski<br />
Der <strong>Film</strong>regisseur, Drehbuchautor und Schriftsteller<br />
Władysław Pasikowski wurde 1959 in Łódź, Polen,<br />
geboren. Er studierte Kulturwissenschaft an der Universität<br />
Łódź und Regie an der dortigen Kunsthochschule.<br />
Für seinen Debütfilm Kroll aus dem Jahr 1991<br />
gewann er beim polnischen <strong>Film</strong>festival Gdynia den<br />
Debütpreis und einen Spezialpreis der Jury. Bekannt<br />
wurde er durch seinen zweiten <strong>Film</strong> Pigs aus 1992.<br />
Pasikowski wird vor allem wegen seiner Darstellungsweise<br />
und seines Galgenhumors oft mit Quentin<br />
Tarantino verglichen.<br />
<strong>Film</strong>ografie Władysław Pasikowski (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Jack Strong<br />
2012 Aftermath<br />
2001 Reich<br />
1994 Pigs 2<br />
1992 Pigs<br />
1991 Kroll<br />
122 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 123
Wo die Liebe hinfällt 125<br />
Spielfilm. Großbritannien / Albanien / Niederlande /<br />
Deutschland <strong>2014</strong><br />
Sprache Englisch, Albanisch, engl. UT<br />
Länge 107 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
17fm Letscee 297x105_Layout 1 15.09.14 14:45 Seite 1<br />
16. Oktober bis 30. November <strong>2014</strong><br />
<strong>Film</strong>museum / Viennale<br />
John Ford<br />
Bis 15. Oktober <strong>2014</strong><br />
Land of the Dead. Horrorfilme 1968–1987<br />
Bis 15. Oktober <strong>2014</strong><br />
Finnland – der <strong>Film</strong><br />
Mit Peter von Bagh durch das finnische Jahrhundert<br />
9. und 10. Oktober <strong>2014</strong><br />
In person: Laure Prouvost<br />
Augustinerstraße 1, 1010 Wien, T +43/1/533 70 54<br />
www.filmmuseum.at<br />
amsterdam express<br />
Der Traum vom Eigenheim treibt den dreißigjährigen<br />
Albaner Bekim nach Amsterdam.<br />
Seine Freundin Marta lässt er in Tirana<br />
zurück, um in den Niederlanden das große<br />
Geld zu machen. Dort angekommen, reicht<br />
es jedoch bloß zum Job als Müllmann. Frustriert<br />
und unzufrieden mit den Verdienstmöglichkeiten<br />
in dieser Branche, wechselt<br />
Bekim auf Anraten des zwielichtigen Van<br />
Doom ins Drogen- und Rotlichtmilieu. Und<br />
gerät so schon bald in einen verhängnisvollen<br />
Strudel aus Gewalt und Verbrechen.<br />
Man kennt diesen Stoff aus diversen Hollywoodfilmen,<br />
doch Fatmir Koçis neuer<br />
<strong>Film</strong> überzeugt trotzdem. Der Regisseur beschäftigt<br />
sich seit Jahren mit einschlägigen<br />
Problematiken und bedient sich geschickt<br />
der Genre-Konventionen, um auf soziale<br />
Missstände der Utopie Europa aufmerksam<br />
zu machen. Erschreckend akkurat beschreibt<br />
er die kriminellen Machenschaften<br />
im Dunstkreis der Amsterdamer Unterwelt,<br />
wo Rauschgift- und Menschenhandel den<br />
Alltag bestimmen. Am Ende, so die Botschaft,<br />
gehe es immer nur um Geld – sowohl<br />
in Tirana als auch in Amsterdam. Was<br />
auf der Strecke bleibt, ist die Liebe. Als Bekim<br />
schließlich nach Albanien zurückkehrt,<br />
folgen ihm seine Probleme auf dem Fuße.<br />
Amsterdam Express ist eine tiefschürfende<br />
und bedrückend realistisch inszenierte Milieustudie,<br />
in der Action nicht zu kurz kommt.<br />
The dream of being a homeowner brings<br />
thirty-year-old Bekim from Albania to<br />
Amsterdam. He leaves his girlfriend Marta<br />
behind in Tirana to make big money in<br />
the Netherlands. However, once arrived<br />
there, all he manages to get is a job as a<br />
garbage man. Frustrated and unhappy<br />
with the income opportunities in this industry<br />
and allured by the shady character<br />
Van Doom, Bekim switches to the drugs<br />
and sex trade. Soon he is swirled into a<br />
precarious spiral of violence and crime.<br />
Although this is a story well-known from<br />
various Hollywood movies, Fatmir Koçi's<br />
new film cannot fail to impress. For several<br />
years, the director has focussed on<br />
this kind of problems, using the genre's<br />
conventions to draw attention to social<br />
abuse in the Utopia of Europe. With appalling<br />
accuracy, he describes the wheelings<br />
and dealings within the sphere of<br />
Amsterdam's criminal community, where<br />
drug and human trafficking is part of<br />
everyday life. The film's message is that,<br />
eventually, it's all about money – whether<br />
in Tirana or in Amsterdam. What is lost on<br />
the way is love. When Bekim finally returns<br />
to Albania, his problems follow him<br />
hot on his heels. Amsterdam Express is an<br />
in-depth study of a particular social environment,<br />
directed in an oppressively realistic<br />
manner, with strong action scenes.<br />
Regie Fatmir Koçi<br />
Drehbuch Fatmir Koçi, Jonathan Preece<br />
Kamera Enzo Brandner<br />
Schnitt Max Vonk<br />
Ton Dirk Copper, Gerben Kokmeijer<br />
Kostüm Stela Laknori<br />
Maske Inka Houtzager<br />
Produzenten Blerim Destani, Rozeta Feri<br />
Darsteller<br />
Bekim Blerim Destani<br />
Van Doom James Biberi<br />
Marta Flonja Kodheli<br />
Anna Natasha Goulden<br />
Grijs Renne Gjoni<br />
Deki Dritan Kastrati<br />
Produktion KKOÇI Productions<br />
Vertrieb/Kontakt Space Frame <strong>Film</strong><br />
Biografie Fatmir Koçi<br />
Fatmir Koçi wurde 1959 in Tirana, Albanien geboren.<br />
Er studierte Schauspiel und <strong>Film</strong>regie an der<br />
dortigen Kunsthochschule und arbeitet seither als<br />
Regisseur von Spiel- und Dokumentarfilmen. Seine<br />
Produktionen beschäftigen sich mit der Geschichte<br />
und Gegenwart seines Heimatlandes und den soziokulturellen<br />
Spannungen am Balkan. Koçis <strong>Film</strong>e sind<br />
bei mehreren internationalen <strong>Film</strong>festivals gelaufen,<br />
so etwa in Venedig, Cannes, Montreal und Thessaloniki<br />
und wurden auch wiederholt ausgezeichnet.<br />
<strong>Film</strong>ographie Fatmir Koçi (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Amsterdam Express<br />
2008 Time of the Comet<br />
2001 Tirana Year Zero<br />
1998 The Golden Ice Cream<br />
1998 Super Balkan<br />
1995 Alternative Head<br />
Grußwort Christof Papousek 125
126 Wo die Liebe hinfällt<br />
Wo die Liebe hinfällt 127<br />
Spielfilm. Türkei 2013<br />
Sprache Türkisch<br />
Länge 96 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Spielfilm. Estland 2013<br />
Sprache Estnisch mit engl. UT<br />
Länge 97 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie und Drehbuch Can Kılcıoğlu<br />
Kamera Tayman Teki<br />
Schnitt Kurgu Çiçek Kahraman<br />
Musik Okan Kaya<br />
Produzentin Doğa Kılcıoğlu Esen<br />
Darsteller<br />
Alis Serdar Orçin<br />
Demet Tülin Özen<br />
Gülay İpek Bilgin<br />
İsmail Sait Genay<br />
Cihan Vedat Erincin<br />
Eray Sarp Aydınoğlu<br />
Produktion Delice <strong>Film</strong>s<br />
Vertrieb/Kontakt Alpha Violet<br />
Biografie Can Kılcıoğlu<br />
Can Kılcıoğlu wurde 1982 in Izmir geboren und hat<br />
an der Universität Galatasaray in Istanbul <strong>Film</strong> studiert.<br />
Sein Kurzfilm The Cat On The Road wurde mit<br />
mehreren Preisen ausgezeichnet. Karnaval ist nun<br />
sein Spielfilmdebüt, der seine Weltpremiere beim<br />
International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Istanbul 2013 feierte.<br />
Biografie Can Kılcıoğlu (Auswahl)<br />
2013 Karnaval<br />
2007 The Cat On The Road<br />
2006 Corridor<br />
KARNAVAL<br />
Der 36-jährige Junggeselle Alis ist vor allem<br />
eins – ein Träumer. Sein Vater hat ihn<br />
daher endgültig vor die Tür gesetzt und<br />
er muss in seinem Auto leben. Nach einigen<br />
beruflichen Misserfolgen und verzweifelten<br />
Versuchen seiner Mutter, ihm<br />
doch noch irgendwie Arbeit zu vermitteln,<br />
findet Alis schließlich einen Job als<br />
Staubsaugervertreter. Sein Vorführmodell<br />
„Karnaval“ wird ihm dabei im Laufe der<br />
Zeit zu einem treuen imaginären Freund.<br />
Schließlich verliebt er sich aber doch noch<br />
so richtig, nämlich in die rebellische und<br />
einfühlsame Hochzeitstortenbäckerin Demet,<br />
die freilich ein ebenso schräger Vogel<br />
ist, immer noch bei ihrem Vater wohnt und<br />
davon träumt, nach Istanbul zu ziehen.<br />
Die unterhaltsame Liebesgeschichte zwischen<br />
zwei Einzelgängern, die ähnlicher<br />
und zugleich unterschiedlicher nicht sein<br />
können, ist gespickt mit einer großen Portion<br />
Ironie und erzählt von ganz normalen<br />
Menschen, die sich außerhalb der gesellschaftlichen<br />
Normen ihre eigene Welt erschaffen.<br />
Doch diese gerät aus den Fugen,<br />
als „Karnaval“ plötzlich verschwindet. Mit<br />
seinem unterhaltsamen und bittersüßen<br />
Debütfilm thematisiert Can Kılcıoğlu das<br />
Leben jener „unsichtbaren“ jungen Menschen<br />
im anonymen türkischen Großstadtdschungel,<br />
die sich von familiären<br />
Zwängen befreien wollen, um ein selbstbestimmtes<br />
Leben führen zu können.<br />
Alis, a 36-year-old bachelor, is one thing<br />
in particular: a dreamer. So his father<br />
has finally kicked him out of the house,<br />
and he must now live in his car. After a<br />
few professional failures and desperate<br />
attempts by his mother to find some<br />
kind of work for him, Alis finally gets a job<br />
as a sales rep for vacuum cleaners. Over<br />
time, his demo model “Karnaval” turns<br />
into a faithful imaginary friend. One day,<br />
he seriously falls in love with Demet, a<br />
rebellious and sensitive wedding cake<br />
baker, who is an equally odd bird, still<br />
lives with her father and dreams of moving<br />
to Istanbul. This enjoyable love story<br />
between two mavericks who could not<br />
be more similar and more different at<br />
the same time is full of ironic moments<br />
and tells the story of two ordinary people<br />
who create a world of their own<br />
outside the limits of social conventions.<br />
But this world is shaken when “Karnaval”<br />
suddenly disappears. In his entertaining,<br />
bittersweet debut feature, Can Kılcıoğlu<br />
portraits the life of those “invisible” young<br />
people in Turkey's anonymous urban jungles<br />
who want to break free from family<br />
bondage to lead a self-determined life.<br />
LOVE IS BLIND<br />
Kertu<br />
Kertu, eine sanfte und schüchterne Frau<br />
Mitte 30, lebt noch zu Hause, unter dem<br />
strengen Regiment ihrer Eltern. In ihrem<br />
Dorf, wo sie die Post austrägt, gilt sie als<br />
ein wenig verrückt. Nach dem Mitsommerfest<br />
verschwindet sie gemeinsam mit<br />
dem hoffnungslosen Trinker und immer<br />
noch gut aussehenden Frauenhelden Villu<br />
– und wird am nächsten Tag verstört in<br />
dessen Haus unter einem Bett versteckt<br />
gefunden. Für ihre Familie und die ganze<br />
Gemeinde ist sofort alles klar: Kertu ist vergewaltigt<br />
worden. Ihr tyrannischer Vater<br />
fordert sie dazu auf, Anklage gegen den<br />
Mann zu erheben. Dabei sind die beiden<br />
schlicht und einfach ein Liebespaar. Als<br />
der schwer erkrankte Villu nach Tallinn<br />
verschwindet, um sich dort medizinisch<br />
behandeln zu lassen, scheint sich die<br />
Aufregung wieder ein wenig zu legen.<br />
Nach seiner Rückkehr stellt er Kertus Vater<br />
zur Rede, und erfährt, dass deren Leben<br />
noch viel grausamer verlaufen ist, als er<br />
gedacht hat. Brillante Darsteller und ein<br />
formidabler Soundtrack sind nur zwei der<br />
vielen Stärken dieses ungewöhnlichen<br />
Dramas über Vorurteile, gesellschaftliche<br />
Zwänge, Sucht, Krankheit und vor<br />
allem natürlich die große Liebe zweier<br />
Außenseiter. Die rührende Love Story<br />
war 2013 an den estnischen Kinokassen<br />
ein echter Renner und avancierte auch<br />
bei diversen <strong>Festival</strong>s zum Publikumshit.<br />
Kertu, a gentle and timid woman in her<br />
mid-thirties, is still living at home, under<br />
her parents' strict rules. In her village,<br />
where she delivers the mail, she is<br />
deemed a bit simple-minded. After the<br />
Midsummer <strong>Festival</strong> she disappears together<br />
with Villu, a hopeless drunkard but<br />
still rather handsome womanizer – and<br />
on the next day is found in his house, distracted<br />
and hiding under a bed. For her<br />
family and the whole village it is evident<br />
that Kertu must have been raped. Her<br />
tyrannical father demands that she press<br />
charges against the man. And yet, the<br />
two have simply become lovers. When<br />
the seriously ill Villu sets out for Tallinn<br />
in order to get medical treatment, the<br />
uproar seems to settle down a bit. After<br />
his return he confronts Kertu's father and<br />
learns that her life has been even more<br />
gruesome than he would have thought.<br />
Brilliant actors and a formidable soundtrack<br />
are only two of the many strong<br />
points of this unusual drama about prejudices,<br />
social constraints, addiction,<br />
illness and above all the great love between<br />
two misfits. The heart-rending love<br />
story was a huge box-office hit in Estonia<br />
in 2013 and was also tremendously<br />
successful at a number of film festivals.<br />
Stabliste<br />
Regie Ilmar Raag<br />
Drehbuch Ilmar Raag<br />
Kamera Kristjan-Jaak Nuud<br />
Schnitt Tambet Tasuja<br />
Ton Horret Kuus<br />
Musik Mari Pokinen<br />
Kostüm Anu Lensment<br />
Produktionsdesign Jaagup Roomet, Kristjan Suits<br />
Produzentin Riina Sildos<br />
Darsteller<br />
Kertu Ursula Ratasepp<br />
Villu Mait Malmsten<br />
Jüri Peeter Tammearu<br />
Malle Leila Säälik<br />
Anu Külliki Saldre<br />
Produktion Amrion Production<br />
Vertrieb/Verleih Paul Thiltges Distributions<br />
Biografie Ilmar Raag<br />
Der 1968 in Estland geborenen Regisseur und Drehbuchautor<br />
Ilmar Raag studierte an der Universität<br />
von Tartz und später an der Ohio University in den<br />
USA. Nach jahrelanger und erfolgreicher Tätigkeit<br />
für das öffentlich-rechtliche Fernsehen konzentriert<br />
er sich seit 2007 voll auf seine Karriere als <strong>Film</strong>emacher.<br />
Sein Spielfilm The Class ist mit 25 Auszeichnungen<br />
und über 70 <strong>Festival</strong> Einladungen der bis heute<br />
erfolgreichste estnische <strong>Film</strong>. Auch Love is Blind<br />
wurde bereits auf diversen <strong>Festival</strong>s gezeigt und<br />
prämiert, wie zum Beispiel mit dem Publikumspreis<br />
des Arras <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> 2013 in Frankreich.<br />
<strong>Film</strong>ografie Ilmar Raag (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> I Won’t Come Back<br />
2013 Love Is Blind<br />
2012 A Lady in Paris<br />
2007 The Class<br />
126 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 127
Wo die Liebe hinfällt 129<br />
Spielfilm. Türkei / Frankreich / Deutschland 2012<br />
Sprache Türkisch mit engl. UT<br />
Länge 96 min<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
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© Marko Zink | Galerie: Michaela Stock<br />
WATCHTOWER<br />
Gözetleme kulesi<br />
Ein einsamer Wachturm, umgeben von<br />
dichtem Nadelwald in den wolkenverhangenen<br />
Bergen der Schwarzmeerküste. Das<br />
ist der Schauplatz einer Zwangsgemeinschaft<br />
zweier beschädigter Seelen auf der<br />
Flucht vor der Vergangenheit. Um zu vergessen,<br />
hat sich Nihat hierher in das einsame<br />
Dasein als Brandmelder zurückgezogen.<br />
Seine Selbstvorwürfe wegen eines<br />
schrecklichen Autounfalls verfolgen ihn<br />
jedoch nach wie vor. Nur selten steigt er in<br />
das Tal zu einer abgelegenen Raststation<br />
hinab. Einmal trifft er dabei auf die schöne<br />
Studentin Seher, die sich hier mit ihrem<br />
Baby vor ihrer Familie versteckt und als Reisebegleiterin<br />
und Kellnerin durchschlägt.<br />
Auch sie trägt ein dunkles Geheimnis mit<br />
sich. Ihre letzte Hoffnung werden schließlich<br />
Nihat und sein verborgenes Refugium.<br />
„Situation normal“, bestätigt dieser per<br />
Funk seinen Kollegen wiederholt, dass<br />
kein Waldbrand in Sicht ist. Doch normal<br />
ist an dieser Situation nur das Patriarchat<br />
und die konservative Moral des ländlichen<br />
Anatoliens. Wie in ihren bisherigen,<br />
oft dokumentarischen Arbeiten, beweist<br />
Pelin Esmer auch in Watchtower ihr Gespür<br />
für schwelende soziale Probleme und<br />
unterdrückte Emotionen in ihrer Heimat.<br />
Das Ergebnis: Eine sensibel erzählte und<br />
ergreifende Charakterstudie mit starkem<br />
Schauspiel und ohne stilistische Schnörkel.<br />
A lonely watchtower, surrounded by dense<br />
coniferous forest in the cloud-capped<br />
mountains of the Black Sea coast. This is<br />
the setting of the forced companionship<br />
of two damaged souls trying to escape<br />
their past. In order to forget what happened,<br />
Nihat has retreated to this place to<br />
lead the lonely existence of a fire watchman.<br />
However, he is unable to stop blaming<br />
himself for a terrible car crash. Only<br />
very rarely does he climb down into the<br />
valley to visit a remote road service area.<br />
On one occasion, he meets Seher, a beautiful<br />
student hiding from her family with<br />
her baby, struggling along as a travel companion<br />
and waitress. She, too, harbours a<br />
dark secret. Finally, Nihat and his hideaway<br />
become her last hope. „Situation normal”,<br />
he confirms repeatedly to his colleagues<br />
when no forest fire is in sight. But what<br />
is normal about this situation are just the<br />
patriarchal system and the conservative<br />
moral values of rural Anatolia. As in her<br />
former work, often in the form of documentaries,<br />
Pelin Esmer shows her sure feeling<br />
for the lingering social problems and<br />
suppressed emotions in her home country<br />
also in Watchtower. The result: a gripping<br />
character study told with sensitivity, showing<br />
powerful acting without stylistic frills.<br />
Regie und Drehbuch Pelin Esmer<br />
Kamera Özgür Eken<br />
Schnitt Ayhan Ergürsel, Pelin Esmer<br />
Sound Recording Kasper Munck-Hansen<br />
Sound Design Marc Nouyrigat<br />
Sound Mix Frédéric Théry<br />
Produzenten Tolga Esmer, Nida Karabol Akdeniz,<br />
Pelin Esmer<br />
Koproduzenten Mustafa Dok, Guillaume de Seille<br />
Darsteller<br />
Nihat Olgun Şimşek<br />
Seher Nilay Erdönmez<br />
The Boss Menderes Samancılar<br />
The Driver Kadir Çermik<br />
The Mother Laçin Ceylan<br />
The Father Rıza Akın<br />
Produktion Sinefilm, Arizona <strong>Film</strong>s,<br />
Bredok <strong>Film</strong>production<br />
Vertrieb/Kontakt Visit <strong>Film</strong>s<br />
Biografie Pelin Esmer<br />
Pelin Esmer wurde 1972 in Istanbul geboren. Nach<br />
ihrem Abschluss in Soziologie hat sie an der Kadir<br />
Has Universität in Istanbul unterrichtet und als<br />
Regieassistentin an vielen türkischen und internationalen<br />
Projekten mitgearbeitet. 2005 gründete<br />
sie ihre eigene Produktionsfirma. Viele ihrer Dokumentarfilme<br />
wurden auf internationalen <strong>Festival</strong>s<br />
ausgezeichnet. Ihre erste Feature-Dokumentation<br />
The Play ist weltweit sogar auf über 50 <strong>Festival</strong>s<br />
gelaufen und unter anderem mit dem „Best New<br />
Documentary <strong>Film</strong>maker Award" beim Tribeca <strong>Film</strong><br />
<strong>Festival</strong> bedacht worden.<br />
<strong>Film</strong>ografie Pelin Esmer (Auswahl)<br />
2012 Watchtower<br />
2009 10 to 11<br />
2005 The Play<br />
Grußwort Christof Papousek 129
130 Promising Debuts<br />
Promising Debuts 131<br />
Spielfilm. Serbien <strong>2014</strong><br />
Sprache Serbisch mit engl. UT<br />
Länge 112 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Spielfilm. Rumänien 2013<br />
Sprache Rumänisch mit engl. UT<br />
Länge 85 min.<br />
Format Blu-ray<br />
Farbe<br />
Regie Mina Đukić<br />
Drehbuch Mina Đukić<br />
Kamera Đorđe Arambašić<br />
Schnitt Ivan Vasić, Dragan von Petrović<br />
Kostüm Suna Kažić<br />
Ton Nikola Medić, Jakov Munizaba,<br />
Vladimir Uspenski, Zhe Wu<br />
Maske Marija Kovačević, Tatjana Lipanović<br />
Produzenten Mina Đukić, Nikola Ležaić,<br />
Vladan Cvetkovic<br />
Koproduzenten Maximilian Leo, Jonas Katzenstein<br />
Darsteller<br />
Leni Hana Selimović<br />
Lazar Mladen Sovilj<br />
Erzähler Minja Subota<br />
Cora Danijel Šike<br />
Jovan Ivan Đorđević<br />
Junger Lazar Raslav Sekulović<br />
Produktion <strong>Film</strong> House Kiselo Dete<br />
Vertrieb/Kontakt Visit <strong>Film</strong>s<br />
Biografie Mina Đukić<br />
Mina Đukić wurde 1982 in Sombor (Serbien) im<br />
ehemaligen Jugoslawien geboren. 2008 gründete<br />
sie gemeinsam mit Nikola Ležai und Uroš Tomi die<br />
<strong>Film</strong>produktionsgesellschaft Kiselo Dete, um anspruchsvolle<br />
Independentfilme im Bereich Fiktion<br />
und Dokumentation umzusetzen. Sie inszenierte<br />
mehrere Kurzfilme, die auf nationalen und internationalen<br />
<strong>Film</strong>festivals ausgezeichnet wurden. Ihr<br />
Spielfilmdebüt The Disobedient wurde auf dem Cinema<br />
City <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> in Novi Sad mit den Awards<br />
für den besten <strong>Film</strong>, die beste Regie und die beste<br />
Schauspielerin ausgezeichnet.<br />
<strong>Film</strong>ografie Mina Đukić (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> The Disobedient<br />
2012 Poslednji kaskader<br />
2003 Gotovo mitski<br />
THE DISOBEDIENT<br />
Neposlušni<br />
Es ist das Begräbnis seines Vaters, das<br />
den Weltenbummler Lazar in seine Heimat<br />
zurückkehren lässt. Dort trifft er auf<br />
Leni, seine beste Freundin aus Kindheitstagen,<br />
die ihm nun als erwachsene Frau<br />
gegenübersteht. Ein starkes Gefühl der<br />
früheren Verbundenheit ist sofort wieder<br />
da, wenngleich die Jahre der Trennung<br />
natürlich ihre Spuren hinterlassen haben.<br />
Die beiden brechen zu einer wilden Fahrradtour<br />
durch die prachtvolle, ausgedörrte<br />
Landschaft des nördlichen Serbiens auf.<br />
Und benehmen sich dabei wie zwei junge<br />
Menschen, die lautstark und ungestüm<br />
gegen das Erwachsensein rebellieren.<br />
Doch im Verlauf der Reise tauchen Fragen<br />
auf, mit denen vor allem Leni nicht<br />
gerechnet hätte. The Disobedient ist eine<br />
Art Hohelied auf die Jugend. Mina Đukić<br />
ist mit ihrem ebenso besinnlichen wie<br />
ausgelassenen <strong>Film</strong> eine romantische Komödie<br />
gelungen, die vom Erwachsenenwerden<br />
handelt, die aber auch zeigt, wie<br />
schön das Leben sein kann, wenn man<br />
einen Seelenverwandten wiederfindet.<br />
Und wie kompliziert, wenn plötzlich auch<br />
andere Gefühle ins Spiel kommen. Herausragend:<br />
Die wunderbaren Landschaftsaufnahmen<br />
und die Kameraführung, bei<br />
der sich die Regisseurin – anstatt einem<br />
vorgefertigten Skript zu folgen – auf<br />
das Gefühl des Teams für das Einfangen<br />
des richtigen Augenblicks verlassen hat.<br />
Globetrotter Lazar returns home to attend<br />
his father's funeral where he meets Leni,<br />
his best friend from childhood days, who<br />
has meanwhile grown up to be a woman.<br />
A strong feeling of their former connectedness<br />
soon flares up again, although<br />
the years of separation have obviously<br />
left some traces. They embark on a wild<br />
bicycle trip together across the gorgeous,<br />
sun-baked landscape of Northern Serbia –<br />
two young people loudly and vehemently<br />
rebelling against adult life. However, in the<br />
course of their trip, questions come up<br />
which Leni in particular has not expected.<br />
The Disobedient is a film praising the virtues<br />
of youth. Mina Đukić's romantic comedy<br />
is both thought-provoking and high-spirited.<br />
It is a coming-of-age film that also<br />
shows how wonderful life can be if you<br />
reconnect with your soul mate. And how<br />
complicated, if suddenly other feelings get<br />
in the way. Outstanding: beautiful landscape<br />
scenes and cinematography where the<br />
director – instead of following a predetermined<br />
script – has relied on the team's<br />
sense of timing to catch the right moment.<br />
THE JAPANESE DOG<br />
Câinele Japonez<br />
Was muss passieren, damit ein Mensch<br />
seine unendliche Einsamkeit überwinden<br />
kann? Der alte Costache (dargestellt<br />
von Victor Rebengiuc, dem wohl besten<br />
rumänischen Schauspieler seiner Generation)<br />
lebt als Bauer in einem kleinen Dorf,<br />
das von schweren Überflutungen heimgesucht<br />
wurde. Die haben nicht nur sein<br />
Heim zerstört, sondern auch seine Frau<br />
in den Tod gerissen. Costache ist jetzt jedenfalls<br />
völlig allein. Es kommt zu einem<br />
Wiedersehen mit seinem Sohn Ticu, der<br />
vor 20 Jahren nach Japan ausgewandert<br />
ist und dort eine Familie gegründet hat.<br />
Trotz unterschiedlicher Erwartungen und<br />
Vorstellungen müssen Vater und Sohn<br />
auf schmerzliche Art und Weise erkennen,<br />
wie sehr sie sich in all den Jahren innerlich<br />
voneinander entfernt haben. Als Ticu<br />
schließlich wieder nach Japan zurückkehrt,<br />
scheint nichts zurückzubleiben außer einem<br />
kleinen Roboterhund, den Ticus Sohn<br />
beim Abschied seinem Großvater schenkt.<br />
In ruhigen, ausdrucksstarken Bildern, die<br />
der unberührten Schönheit der Natur<br />
eine Hauptrolle zukommen lassen, erzählt<br />
Tudor Christian Jurgiu auf ebenso einfühlsame<br />
wie lyrische Weise von Wiederbegegnungen<br />
und von Abschieden, von<br />
Erwartungen und von Enttäuschungen<br />
sowie von Versöhnung. Ein überaus beeindruckender<br />
Debütfilm und aus gutem<br />
Grund Rumäniens Oscar-Kandidat 2015.<br />
What needs to happen before a man can<br />
overcome his endless loneliness? Old Costache<br />
(played by Victor Rebengiuc, most<br />
likely Romania’s best actor in his generation)<br />
is a farmer in a small village afflicted by<br />
heavy floods. The floods not only destroyed<br />
his home, but also killed his wife. Costache<br />
is all alone now. He meets his son Ticu<br />
again, who emigrated to Japan twenty years<br />
earlier and started a family of his own<br />
there. Despite their differing views and expectations,<br />
father and son must painfully<br />
realise just how far away they have drifted<br />
from one another. When Ticu finally leaves<br />
to return to Japan, it seems as though nothing<br />
else remains but a small robot dog<br />
which Ticu’s son gave to his grandfather<br />
as a parting gift. Tudor Christian Jurgiu<br />
tells an emphatic and lyrical story about<br />
reunions and goodbyes, expectations and<br />
disappointments and about reconciliation,<br />
told in in calm, expressive pictures of<br />
the untouched nature, which plays a leading<br />
role in this film. A most impressive<br />
debut film, which is quite rightly Romania’s<br />
Academy Award candidate in 2015.<br />
Regie Tudor Cristian Jurgiu<br />
Drehbuch Iona Antoci, Gabriel Gheorghe,<br />
Tudor Cristian Jurgiu<br />
Kamera Andrei Butica<br />
Schnitt Dragos Apetri<br />
Ton Vlad Voinescu, Flip Muresan<br />
Produktionsdesign Cezara Armasu<br />
Produzenten Tudor Giurgiu, Bogdan Craciun<br />
Darsteller<br />
Costache Victor Rebengiuc<br />
Ticu Serban Pavlu<br />
Gabi Ioana Abur<br />
Bürgermeister Laurentiu Lazar<br />
Hiroku Kana Hashimoto<br />
Leanca Alexandrina Halic<br />
Produktion Libra <strong>Film</strong><br />
Vertrieb/Kontakt m-appeal world sales UG<br />
Biografie Tudor Cristian Jurgiu<br />
Tudor Cristian Jurgiu wurde 1984 in Medias (Rumänien)<br />
geboren und studierte <strong>Film</strong> und Theater an<br />
der Universität I. L. Caragiale in Bukarest. Mit Oli’s<br />
Wedding gewann er 2009 den Preis für den besten<br />
Kurzfilm in Leeds. The Japanese Dog, der seine Weltpremiere<br />
beim San Sebastián International <strong>Film</strong><br />
<strong>Festival</strong> 2013 feierte, ist sein erster Spielfilm und<br />
wurde bereits auf mehreren <strong>Film</strong>festivals wie etwa<br />
in Warschau und in Vilnius prämiert.<br />
<strong>Film</strong>ografie Tudor Cristian Jurgiu (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> The Japanese Dog<br />
2013 In the Fishbowl<br />
2009 Oli’s Wedding<br />
130 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 131
132 Promising Debuts<br />
Spielfilm. Slowenien <strong>2014</strong><br />
Sprache Slowenisch mit engl. UT<br />
Länge 90 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Sonja Prosenc<br />
Drehbuch Sonja Prosenc, Mitja Ličen<br />
Kamera Mitja Ličen<br />
Schnitt Miloš Kalusek<br />
Sound Julij Zornik<br />
Musik Janez Dovč<br />
Kostüm Emil Cerar<br />
Produktionsdesign Vasja Kokelj<br />
Produzenten Rok Sečen, Sandra Ržen,<br />
Sonja Prosenc<br />
Darsteller<br />
Milena Katarina Stegnar<br />
Alek Jernej Kogovšek<br />
Veli Lukas Matija Rosas Uršič<br />
Produktion Monoo <strong>Film</strong> Production House,<br />
RTV Slovenija, NuFrame, Staragara<br />
Vetrieb/Kontakt Monoo <strong>Film</strong> Production House<br />
Biografie Sonja Prosenc<br />
Die slowenische Drehbuchautorin und Regisseurin<br />
Sonja Prosenc (geboren 1977) stellt mit The Tree<br />
ihren ersten Spielfilm vor. Die studierte Journalistin<br />
und Kulturwissenschaftlerin hat zuvor unter anderem<br />
mit einem Musikvideo und einem Dokumentarfilm<br />
von sich reden gemacht und ist Mitbegründerin<br />
der Produktionsfirma Monoo <strong>Film</strong> Production House.<br />
<strong>Film</strong>ografie Sonja Prosenc<br />
<strong>2014</strong> The Tree<br />
2013 Morning<br />
2012 A Man with a Raven<br />
THE tree<br />
Drevo<br />
Eine Familie befindet sich nach einem Unfall<br />
in einer ausweglosen Situation. Sie fühlt<br />
sich nur mehr im eigenen, karg möblierten<br />
Haus und in dessen von Mauern umgebenen<br />
Hof sicher. Im Laufe der Zeit wird<br />
aus ihrer Zufluchtsstätte freilich mehr und<br />
mehr ein Gefängnis. Allerdings kann das<br />
die beiden Brüder, den Jugendlichen Alek<br />
und den neunjährigen Veli, ebenso wenig<br />
wie ihre Mutter Milena davon abhalten,<br />
vom Leben draußen zu träumen und sich<br />
nach Freiheit zu sehnen. Der Zeitpunkt,<br />
an dem sie die beklemmende Enge ihres<br />
Heims verlassen werden, rückt trotz<br />
aller Angst immer näher. Im Mittelpunkt<br />
des visuell sehr starken Debütfilms der<br />
Regisseurin und Drehbuchautorin Sonja<br />
Prosenc steht eine tragische Begebenheit,<br />
die aus drei Blickwinkeln und in drei<br />
Kapiteln betrachtet wird. Der nichtlineare<br />
und bruchstückhafte Handlungsablauf<br />
des geschickt inszenierten Dramas hält<br />
die Zuschauer permanent unter Spannung,<br />
die durch die Kameraführung und<br />
einen eindringlichen Soundtrack noch<br />
mehr verstärkt wird. „Tatsächlich ist das<br />
ein <strong>Film</strong> von großer emotionaler Wirkung,<br />
der weniger eine Geschichte erzählt, als<br />
vielmehr einen Seelenzustand und eine<br />
unerträgliche Situation beschreibt“, urteilte<br />
das europäische <strong>Film</strong>portal Cineuropa.<br />
Fest steht: Das Publikum wird für seine<br />
Aufmerksamkeit in jedem Fall belohnt.<br />
A family find themselves in a hopeless<br />
situation after an accident. They only<br />
feel safe in their own, scarcely furnished<br />
house and in its garden surrounded by<br />
walls. Naturally, what at first is their sanctuary,<br />
soon becomes more and more<br />
like a prison. However, that prison can<br />
keep neither the two brothers, young<br />
adult Alek and nine year-old Veli, nor<br />
their mother Milena from dreaming of<br />
the life outside and the freedom found<br />
therein. Despite all fear, the moment in<br />
which they will leave the suffocating<br />
walls of their home draws nearer. A tragic<br />
event, which is viewed from three<br />
perspectives and told in three chapters,<br />
is at the centre of this visually impressive<br />
debut film by director and screenwriter<br />
Sonja Prosenc. The non-linear and fragmented<br />
plot structure of this skillfully<br />
constructed drama keeps the audience<br />
under a constant tension, emphasised<br />
by its camera work and the vivid soundtrack.<br />
“Indeed, this is a film of great emotional<br />
impact that describes a psychological<br />
state and an unbearable situation,<br />
rather than telling a story”, as assessed<br />
by the European film portal Cineuropa.<br />
One thing is certain: The audience will<br />
definitely be rewarded for their attention.<br />
Preview & Vernissage<br />
Wednesday, 1 October <strong>2014</strong><br />
www.viennafair.at<br />
VIENNA INtErNAtIoNAl Art FAIr<br />
2 – 5 octobEr <strong>2014</strong><br />
MEssE WIEN, HAll A<br />
132 Grußwort Christof Papousek
134 Polnisches Wochenende<br />
Polnisches Wochenende 135<br />
Spielfilm. Polen 2013<br />
Sprache Polnisch mit dt. UT<br />
Länge 93 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Spielfilm. Polen <strong>2014</strong><br />
Sprache Polnisch mit engl. UT<br />
Länge 85 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Tomasz Wasilewski<br />
Drehbuch Tomasz Wasilewski<br />
Kamera Kuba Kijowski<br />
Schnitt Aleksandra Gowin<br />
Musik Baasch<br />
Kostüm Monika Kaleta<br />
Produzenten Roman Jarosz, Izabela Igel<br />
Darsteller<br />
Kuba Mateusz Banasiuk<br />
Sylwia Marta Nieradkiewicz<br />
Michał Bartosz Gelner<br />
Ewa Katarzyna Herman<br />
Krystyna Iza Kuna<br />
Jacek Mirosław Zbrojewicz<br />
Produktion Alter Ego Pictures, Polnisches<br />
<strong>Film</strong>institut, Studio Krak, Studio Q, Soundplace,<br />
Traileandmore<br />
Vertrieb/Kontakt Edition Salzgeber<br />
Biografie Tomasz Wasilewski<br />
Tomasz Wasiliewski wurde 1980 in der polnischen<br />
Stadt Toruń geboren. Nach seinem Abschluss an der<br />
Nationalen <strong>Film</strong>hochschule in Łódź erhielt er für sein<br />
Spielfilmdebut In the Bedroom 2012 ebenso diverse<br />
Auszeichnungen wie für seinen aktuellen Spielfilm<br />
Floating Skyscrapers, mit dem er etwa den Preis des<br />
„East of the West“-Wettbewerbs auf dem Karlovy<br />
Vary International <strong>Film</strong>festival gewinnen konnte.<br />
<strong>Film</strong>ografie Tomasz Wasilewski<br />
2013 Floating Skyscrapers<br />
2012 In the Bedroom<br />
FLOATING SKYSCRAPERS<br />
Płynące wieżowce<br />
Kuba ist Leistungsschwimmer und steht<br />
ziemlich unter Druck. Seine Mutter will ihren<br />
Sohn am liebsten ganz für sich haben<br />
und möchte, dass seine Freundin Sylwia<br />
endlich auszieht. Und sein Trainer besteht<br />
darauf, dass er sich beim Training mehr<br />
anstrengt. Doch Kuba lebt einfach in den<br />
Tag hinein. Dass er leistungssteigernde<br />
Mittel nimmt, behält er ebenso für sich<br />
wie den schnellen Sex mit Männern auf<br />
dem Klo der Schwimmhalle. Als er aber<br />
eines Tages in einer Kunstgalerie Michał<br />
kennen lernt, ist plötzlich alles anders. Er<br />
verschaut sich in den attraktiven Studenten,<br />
muss aber erkennen, dass es für einen<br />
Geliebten in seinem Leben zwischen<br />
klammernder Mutter und zunehmend<br />
argwöhnischer Freundin keinen Platz zu<br />
geben scheint. Verzweifelt sucht er nach<br />
Möglichkeiten, sich freizuschwimmen.<br />
Um letztlich abzutauchen. Tomasz Wasilewskis<br />
visuell meisterhaftes, offenherzig<br />
erzähltes und vor allem auch durch die<br />
Leistungen der Schauspieler bestechendes<br />
Drama ist ein packender <strong>Film</strong> über<br />
die schwule Selbstfindung eines jungen<br />
Mannes und die Sehnsucht nach sexueller<br />
Freiheit. Aber auch einer über das<br />
Menschsein an sich und die Einsamkeit.<br />
Es geht um vergeudete Gelegenheiten<br />
und verlorene Träume, um die Welt<br />
und ihre Fallgruben sowie um die Liebe<br />
und darum, was sie ersetzen könnte.<br />
Kuba is a competitive swimmer and currently<br />
under a lot of pressure. His mother<br />
wants to have her son all to herself and<br />
would like his girlfriend Sylwia to move<br />
out already. And his coach insists on him<br />
pushing himself even further during training<br />
sessions. But Kuba is just enjoying<br />
life as it comes. Using performance-enhancing<br />
drugs and casually having sex<br />
with men in the indoor swimming pool’s<br />
washing rooms are his little secrets. But<br />
when he meets Michał in an art gallery, all<br />
of a sudden everything changes. He falls<br />
for the attractive student only to come to<br />
realise that there seems to be no space<br />
for a lover in his life, being caged by an<br />
overprotective mother and a suspicious<br />
girlfriend. He desperately tries to liberate<br />
himself – and eventually goes into hiding.<br />
Tomasz Wasilewski’s visually admirable,<br />
open-heartedly told drama, captivating<br />
the audience with the actors’ astonishing<br />
performances, is an exciting film<br />
about the homosexual self-discovery<br />
of a young man and the desire for sexual<br />
liberty as much as about loneliness<br />
and human existence in general. It is<br />
about wasted opportunities and lost<br />
dreams, about the world and its traps,<br />
about love and what it could replace.<br />
HARDKOR DISKO<br />
Eine moderne, facettenreiche Metropole.<br />
Neureiche Eltern und ihre um nichts weniger<br />
hedonistischen Kinder leben hier<br />
in ihrer eigenen Welt, während draußen<br />
rund um sie Wut und Anspannung knapp<br />
vor einer Explosion zu stehen scheinen.<br />
Marcin, ein junger Mann, kommt in die<br />
Stadt und trifft Ola, die von ihm fasziniert<br />
ist und ihn mitnimmt in ihren oberflächlichen<br />
Mikrokosmos aus Drogenkonsum,<br />
endlosen Partys und illegalen Autorennen.<br />
Weder sie noch ihre Eltern wissen, dass<br />
Marcin ein sehr gut gehütetes Geheimnis<br />
hat und in Wahrheit voll von mörderischen<br />
Gedanken ist. Gefühle der Zuneigung,<br />
die er für seine neue Freundin entwickelt,<br />
drohen jedoch seine Pläne zu durchkreuzen…<br />
Hardkor Disko ist der Debütspielfilm<br />
von Krzysztof Skonieczny, dem Autor und<br />
Regisseur einer Reihe kultiger und preisgekrönter<br />
Musikvideos – was man dem<br />
Streifen auch ansieht und vor allem anhört:<br />
Denn die Musik, die von klassischem<br />
Disco-Sound im Stil der 1970er-Jahre bis<br />
hin zu modernem Hip-Hop, Ambient und<br />
Elektropunk reicht, spielt hier neben einigen<br />
großartigen Schauspielern ohne jeden<br />
Zweifel eine Hauptrolle. Der <strong>Film</strong> ist<br />
die nihilistische Version einer griechischen<br />
Tragödie in drei Akten und schönen Bildern.<br />
Sie handelt von der verzweifelten Suche<br />
nach Identität, von Schuld, Rache und<br />
Strafe sowie von einer unmöglichen Liebe.<br />
A modern, manifold metropolis. Newly<br />
rich parents and their no less hedonistic<br />
children live in their own world, while anger<br />
and tension outside their little, comfortable<br />
bubble seem close to exploding.<br />
The young man Marcin comes to the<br />
city where he meets Ola, who seems to<br />
be fascinated by him and, thus, immediately<br />
introduces him to her superficial<br />
microcosm consisting of drug use, endless<br />
partying and illegal car racing. Neither<br />
she nor her parents can even begin<br />
to imagine what murderous thoughts<br />
Marcin is actually hiding from them in<br />
his well kept secret. Unfortunately for<br />
him, his developing feelings for his new<br />
girlfriend threaten to ruin his dark plans...<br />
Hardkor Disko is the debut feature film<br />
of Krzysztof Skonieczny, the author and<br />
director of a series of iconic, award-winning<br />
music videos – which definitely has<br />
a big influence on his first film: For the<br />
music, varying from classic disco sound<br />
of the 1970s to modern hip hop, ambient<br />
music and electro punk, without a doubt,<br />
plays a main role, which is equal to the<br />
marvelously talented actors. This movie is<br />
the nihilistic version of an ancient Greek<br />
tragedy in three acts and stunningly beautiful<br />
pictures. It is about the desperate<br />
search for identity, fault, revenge and<br />
punishment as well as impossible love.<br />
Regie Krzysztof Skonieczny<br />
Drehbuch Krzysztof Skonieczny, Robert Bolesto<br />
Kamera Kacper Fertacz<br />
Schnitt Sebastian Mialik<br />
Ton Bartez Putkiewicz<br />
Musik Krzysztof Skonieczny<br />
Kostüm Sara Milczarek<br />
Maske Karolina Kordas<br />
Produktionsdesign Ewa Solecka,<br />
Katarzyna Dobrowolska<br />
Produzent Krzysztof Skonieczny<br />
Darsteller<br />
Marcin Marcin Kowalczyk<br />
Ola Jaśmina Polak<br />
Mutter Agnieszka Wosińska<br />
Vater Janusz Chabior<br />
Beata Agnieszka Głowacka<br />
Produktion głębokiOFF<br />
Vertrieb/Kontakt głębokiOFF<br />
Biografie Krzysztof Skonieczny<br />
Der 1983 geborene polnische Regisseur, Drehbuchautor<br />
und Schauspieler Krzysztof Skonieczny<br />
studierte Kunstgeschichte an der Universität Breslau<br />
sowie Schauspiel an der Theaterakademie in<br />
Warschau. Bevor Skonieczny mit Hardkor Disko sein<br />
Spielfilmdebüt feierte, war er vor allem bei Theater-,<br />
Musikvideo- und Kurzfilmproduktionen tätig.<br />
Zudem ist er Gründer der unabhängigen Produktionsfirma<br />
głębokiOFF.<br />
<strong>Film</strong>ografie Krzysztof Skonieczny (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Hardkor Disko<br />
2012 Jamal: DEFTO (Musikvideo)<br />
2011 Muzykoterapia: Komedia (Musikvideo)<br />
134 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 135
136 Polnisches Wochenende<br />
Spielfilm. Polen <strong>2014</strong><br />
Sprache Polnisch mit engl. UT<br />
Länge 109 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie und Drehbuch Wojciech Smarzowski<br />
Kamera Tomasz Madejski<br />
Schnitt Paweł Laskowski<br />
Ton Jacek Hamela<br />
Musik Mikołaj Trzaska<br />
Kostüm Katarzyna Lewińska<br />
Maske Ewa Drobiec<br />
Produktionsdesign Jagna Janicka<br />
Produzenten Jacek Rzehak, Klaudia Śmieja<br />
Darsteller<br />
Jerzy Robert Więckiewicz<br />
The Girl Julia Kijowska<br />
Angel Adam Woronowicz<br />
Columbus Jacek Braciak<br />
Borys Marcin Dorociński<br />
She Julia Kijowska<br />
Produktion Profil <strong>Film</strong><br />
Vertrieb/Kontakt Kino Świat<br />
Biografie Wojciech Smarzowski<br />
Der 1963 geborene Wojciech Smarzowski studierte<br />
<strong>Film</strong>wissenschaft und Kamera und ist heute<br />
ein renommierter Regisseur und Drehbuchautor.<br />
Seine <strong>Film</strong>e wurden auf diversen <strong>Festival</strong>s gezeigt<br />
und mehrfach prämiert. Smarzowskis Kinodebüt<br />
The Wedding (2004) wurde auf dem Internationalen<br />
<strong>Film</strong>festival von Locarno gezeigt und dort mit<br />
dem Youth Jury Award bedacht. Rose wurde neben<br />
zahlreichen weiteren Ehrungen mit dem Publikumspreis<br />
des Internationalen <strong>Film</strong>festivals Warschau<br />
ausgezeichnet.<br />
<strong>Film</strong>ografie Wojtek Smarzowski (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> The Mighty Angel<br />
2013 Traffic Department<br />
2011 Rose<br />
2009 The Dark House<br />
2004 The Wedding<br />
THE MIGHTY ANGEL<br />
Pod Mocnym Aniołem<br />
Wojciech Smarzowskis <strong>Film</strong> über den<br />
Kampf gegen die Alkoholsucht und über<br />
die Liebe als womöglich letzten Rettungsanker<br />
basiert auf dem gleichnamigen Roman.<br />
Jerzy ist ein talentierter Schriftsteller<br />
mit einem Alkoholproblem. Regelmäßig<br />
checkt er in einer Rehaklinik ein... um danach<br />
jedes Mal wieder abzustürzen. Als<br />
er sich in eine junge Frau verliebt, beschließt<br />
er, ihr zuliebe das Trinken fortan<br />
wirklich sein zu lassen, aber er scheitert.<br />
Nach einem neuerlichen Vollrausch in<br />
der Taverne The Mighty Angel landet er<br />
auf der Intensivstation und danach wieder<br />
in der Entzugsanstalt. Im Rahmen der<br />
dort angebotenen Therapien verfassen<br />
die Patienten, darunter etwa ein Priester,<br />
ein Lastwagenfahrer, ein Apotheker, ein<br />
Student, ein Friseur und ein Polizist, Texte<br />
über ihre Erlebnisse als Trinker, die sie dann<br />
den anderen vorlesen. Viele dieser Texte<br />
sind sehr lustig, einige sehr berührend,<br />
manche sehr traurig. Das schockierend realistische,<br />
aber zugleich auch romantische<br />
Drama mit schwarzem Humor handelt<br />
vom tragischen Kampf eines Suchtkranken<br />
gegen seine schier unbezwingbaren<br />
Dämonen. Es ist eine Geschichte über<br />
Verzweiflung, Hoffnung und das Schicksal<br />
– aber auch über Entschlossenheit,<br />
Einsamkeit und über die Liebe einer Frau<br />
als letzte Chance, vielleicht doch noch zu<br />
einem normalen Leben zurückzukehren.<br />
Wojciech Smarzowski’s film about the<br />
fight against alcoholism and about love as<br />
the possibly last way out is based on the<br />
book of the same title. Jerzy is a talented<br />
writer with a massive drinking problem. He<br />
checks into a rehabilitation clinic regularly…<br />
only to relapse again each time. When<br />
he falls in love with a young woman, he<br />
decides to quit drinking for her sake, but<br />
he fails again. After another night of drinking<br />
at the bar called The Mighty Angel, he<br />
ends up in intensive care and finally back<br />
at the rehabilitation clinic. As part of the<br />
therapy, the patients, including a priest,<br />
a truck driver, a pharmacist, a student, a<br />
barber and a policeman, write texts about<br />
their lives as drinkers, which they then read<br />
out to the others. Many of these texts are<br />
funny, some of them are touching, and<br />
others are outright tragic. This shockingly<br />
realistic and at the same time romantic<br />
drama, mixed with lots of black humour, is<br />
about the tragic fight of an addict against<br />
his seemingly unconquerable demons. It is<br />
a story of hope, despair and fate itself - but<br />
also about resolution, loneliness, and about<br />
the love of a woman as the final chance to<br />
maybe find back into a normal life after all.<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
136 Grußwort Christof Papousek
138 Young Generation<br />
Young Generation 139<br />
Spielfilm. Estland 2013<br />
Sprache Englisch, Italienisch, Französisch,<br />
Estnisch mit engl. UT<br />
Länge 72 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Mait Laas<br />
Drehbuch Kati Kovács, Peep Pedmanson<br />
Kamera Ragnar Neljandi<br />
Schnitt Mait Laas, Ragnar Neljandi<br />
Ton Horret Kuus<br />
Visuelle Effekte/Animation Jenny Meissner, Ivan<br />
Pulido Suarez, Helen Vinogradov, Tauno Ööbik<br />
Musik Ülo Krigul<br />
Produzenten Andrus Raudsalu, Arvo Nuut<br />
Darsteller<br />
Lisa Limone Iris Vesik<br />
Maroc Orange Omar Nõmm<br />
Lisas Vater Peeter Volkonski<br />
Orly Mihkel Mäekalle<br />
Muschel Risto Joost<br />
Tomatenmänner Ülo Krigul, Jaan-Eik Tulve<br />
Produktion Nukufilm<br />
Vertrieb/Kontakt The Yellow Affair<br />
Biografie Mait Laas<br />
Mait Laas, 1970 in Tallinn geboren, ist Animationsfilmer,<br />
Drehbuchautor und Regisseur. Er studierte<br />
Kunst an der Universität Tallinn und Visuelle Mediengestaltung<br />
an der Universität für Angewandte Kunst<br />
in Wien. Seine Kurzfilme, die oft zwischen Animation,<br />
Fiktion und Dokumentation oszillieren, gewannen<br />
zahlreiche bedeutende Preise. So wurden etwa<br />
Kings of the Time und Generatio beim London International<br />
Animation <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> sowie beim Melbourne<br />
International <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> ausgezeichnet.<br />
<strong>Film</strong>ografie Mait Laas (Auswahl)<br />
<strong>2014</strong> Lisa Limone and Maroc Orange<br />
2008 Kings of the Time<br />
2005 Generatio<br />
2004 Lost and Found<br />
Lisa Limone and Maroc<br />
Orange: A Rapid Love Story<br />
Lisa Limone ja Maroc Orange: tormakas armulugu<br />
Der leidenschaftliche Sänger Maroc Orange<br />
träumt von einem besseren Leben in<br />
Freiheit und Wohlstand. Als illegaler Bootsflüchtling<br />
versucht er, der Tristesse in seiner<br />
Heimat zu entkommen, und strandet<br />
bei Wind und Sturm in einem fremden<br />
Land. Doch der geplante Neuanfang in<br />
der neuen Heimat gestaltet sich völlig<br />
anders als erhofft. Schnell gerät Maroc in<br />
die Fänge eines ebenso reichen wie gierigen<br />
Ketchup-Fabrikanten, der ihn als<br />
Arbeitssklaven auf seine Tomatenplantage<br />
verfrachtet. Die ebenfalls musikalisch<br />
begabte Lisa Limone ist die Tochter dieses<br />
rücksichtslosen Geschäftsmanns. Auch sie<br />
träumt von einem anderen Leben – freilich<br />
von einem mit viel Liebe und Glück. Lisa<br />
sammelt leidenschaftlich singende Muscheln<br />
und gelangt durch eine dieser Muscheln,<br />
die nur traurige Gesänge anstimmt,<br />
in die Plantage ihres Vaters, wo sie Maroc<br />
Orange kennen und lieben lernt. Sie verhilft<br />
ihm zur Freiheit und wird obendrein<br />
Zeugin eines Aufstands der völlig entrechteten<br />
Arbeiter, die sich zu wehren beginnen.<br />
Der Kinderfilm Lisa Limone and Maroc<br />
Orange erzählt mit spannenden visuellen<br />
Mitteln (Animation, Stop Motion und 3D)<br />
nicht nur eine rührende Liebesgeschichte<br />
in Zeitraffer, sondern auch von sehr erwachsenen<br />
Themen, wie der Migrationsproblematik,<br />
menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen<br />
und sozialer Ordnung.<br />
The passionate singer Maroc Orange<br />
dreams of a better life in liberty and<br />
prosperity. As an illegal boat refugee<br />
he attempts to escape from the dreariness<br />
of his home country and is washed<br />
ashore in wind and storm in a foreign<br />
country. However, the fresh start in his<br />
new homeland does not meet his expectations<br />
at all. Maroc soon finds himself<br />
in the clutches of a rich and greedy<br />
ketchup manufacturer, who puts him to<br />
work as a slave on his tomato plantation.<br />
Lisa Limone, who is also very gifted<br />
in music, is the daughter of this ruthless<br />
businessman. She, too, dreams about a<br />
different kind of life – with lots of love<br />
and happiness, however. Lisa passionately<br />
collects singing seashells, and one<br />
of these seashells, which sings only sad<br />
songs, takes her to her father's plantation<br />
where she meets Maroc Orange and falls<br />
in love with him. She helps him escape<br />
and becomes witness to an uprising of<br />
her father's entirely disenfranchised workers,<br />
who are finally starting to fight back.<br />
The children's film Lisa Limone and Maroc<br />
Orange tells not only a touching love story<br />
in quick motion using suspense-packed<br />
visual means (animation, stop motion and<br />
3D), but also deals with very grown-up<br />
topics, such as immigration issues, inhumane<br />
labour conditions and social order.<br />
MARUSSIA<br />
Lucia, eine attraktive Russin, und ihre<br />
kleine Tochter Marussia leben in Paris bei<br />
einer Bekannten. Eines Tages jedoch werden<br />
sie von dieser vor die Tür gesetzt und<br />
müssen nun dort schlafen, wo sie eben<br />
Platz finden. Die erste Nacht verbringen<br />
sie mit ihrem Rollkoffer bei einem russisch-orthodoxen<br />
Priester. Die nächste<br />
in einer Einrichtung für Obdachlose und<br />
dann eine im Kino. Die vierte Nacht verbringen<br />
sie mit einer Zufallsbekanntschaft<br />
in einem Vier-Sterne-Hotel. Sprich: Sie treffen,<br />
während sie ziellos herumwandern,<br />
die unterschiedlichsten Menschen und leben<br />
jeden Tag so, als wäre das endlich der<br />
Tag, der ihr Leben verändern könnte. Weil<br />
sich aber ihre Situation nicht nur nicht<br />
bessert, sondern sie zuletzt sogar unter einer<br />
Brücke schlafen müssen, entscheidet<br />
sich die russische Gemeinde dafür, den<br />
beiden ein Ticket zurück nach Russland<br />
zu kaufen. Doch da wehrt sich Marussia<br />
gegen ihre Mutter und läuft davon. Sie<br />
will nämlich nicht zurück in die alte Heimat<br />
und büxt mit einem gleichaltrigen<br />
Jungen aus. Schließlich will sie endlich<br />
eine echte Kindheit haben. Marussia ist<br />
letztlich ein sehr persönliches Roadmovie<br />
über das Verhältnis zwischen einer<br />
Mutter und ihrer fünfjährigen Tochter,<br />
das mal mehr und mal weniger liebevoll<br />
ist, und darüber, wie sie auf ihrer langen<br />
Reise zueinander finden... oder auch nicht.<br />
Lucia, an attractive Russian girl, and her<br />
little daughter Marussia live with a friend<br />
in Paris. However, one day she throws<br />
them out of the apartment and suddenly,<br />
they have to sleep wherever they find<br />
a place to. With all their possessions packed<br />
in a trolley suitcase, they spend the<br />
first night at an Orthodox priest’s place.<br />
The next night they spend in a hostel for<br />
the homeless, and the following one in<br />
a cinema. The fourth night is spent with<br />
a chance acquaintance in a four-star<br />
hotel. In short: While wandering around<br />
aimlessly, they meet all kinds of people<br />
and live each day as if it were that one<br />
day which might finally change their<br />
lives. But being that their situation is not<br />
only not improving, but they even end<br />
up sleeping under a bridge, the Russian<br />
community decides to buy them<br />
a ticket back home to Russia. But then<br />
Marussia suddenly opposes her mother<br />
and runs away. She does not want to<br />
go back to Russia and makes off with a<br />
boy of the same age, looking to find a<br />
true childhood at last. Marussia is a very<br />
personal road movie about the relationship<br />
between a mother and her five<br />
year-old daughter. A sometimes more<br />
and sometimes less loving relationship,<br />
and a story about how they find each<br />
other on their long journey… or not.<br />
Spielfilm. Frankreich, Russland 2013<br />
Sprache Französisch, Russisch mit engl. UT<br />
Länge 82 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
Regie Eva Pervolovici<br />
Drehbuch Monica Stan, Eva Pervolovici<br />
Kamera Alfredo Altamirano<br />
Schnitt Dounia Sichov<br />
Ton Momchil Bozhkov, Fabrice Osinski<br />
Musik Vitto Mereilles<br />
Kostümbild Cécile Guiot<br />
Produzent Janja Kralj<br />
Koproduzenten Sergey Selyanov, Konstantin<br />
Bojanov, Derk-Jan Warrink<br />
Darsteller<br />
Lucia Dinara Drukarova<br />
Marussia Marie-Isabelle Shteynman<br />
Claudio Georges Babluani<br />
Dimitri Sharunas Bartas<br />
Anna Dounia Sichov<br />
Tatiana Madalina Constantin<br />
Produktion Kinoelektron<br />
Vertrieb/Kontakt New Europe <strong>Film</strong> Sales<br />
Biografie Eva Pervolovici<br />
Die in Rumänien geborene und in Paris lebende<br />
<strong>Film</strong>emacherin Eva Pervolovici kann bereits auf ein<br />
beeindruckendes und vielseitiges Werk zurückblicken,<br />
das unter anderem Kurzfilme, Videokunst, Fotografie<br />
und Arbeiten als Schriftstellerin und Autorin<br />
umfasst. Viele ihrer Produktionen wurden in den<br />
letzten Jahren bereits weltweit auf <strong>Festival</strong>s gezeigt<br />
und ausgezeichnet. Marussia ist ihr Spielfilmdebüt.<br />
<strong>Film</strong>ografie Eva Pervolovici (Auswahl)<br />
2012 Monday Morning<br />
2011 Little Red<br />
2011 Luba Ben<br />
2009 Down the Rabbit Hole<br />
138 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 139
schulkino<br />
School cinema<br />
Das als Dialogveranstaltung geführte Schulkino bietet jungem Publikum die einmalige Möglichkeit,<br />
sehr gute und pädagogisch wertvolle <strong>Film</strong>e aus Zentral- und Osteuropa zu sehen und<br />
im Anschluss an die Vorstellung mit den anwesenden <strong>Film</strong>machern zu besprechen. Neben dem<br />
polnischen Streifen Papusza, der packenden Verfilmung der tragischen Geschichte einer Roma-Schriftstellerin<br />
(siehe Seite 65) und dem realistisch inszenierten Politdrama Roxanne aus Rumänien,<br />
bei dem es um Freundschaft, Verrat und Mut geht (siehe Seite 67), steht dieses Jahr noch<br />
Lauf, Junge, lauf! auf dem Programm (siehe Seite 141 und 142). Bei Papusza werden sowohl die Regisseurin<br />
Joanna Kos-Krauze als auch die Hauptdarstellerin Jowita Budnik Rede und Antwort stehen,<br />
Roxanne wird von Regisseur Valentin Hotea allein vorgestellt. Der Eintrittspreis beim LET’S <strong>CEE</strong><br />
Schulkino beträgt übrigens nur EUR 5,- pro Kopf, für das begleitende Lehrpersonal ist er sogar frei.<br />
Umfangreiche Unterrichtsmaterialien werden ebenfalls gratis zur Verfügung gestellt. Nach Maßgabe<br />
verfügbarer Plätze können auch andere <strong>Film</strong>freunde Schulkino Veranstaltungen besuchen,<br />
allerdings gelten für diese dann die regulären Kartenpreise. Nähere Informationen gibt es unter<br />
education@letsceefilmfestival.com.<br />
The school cinema provides a young audience with the opportunity to watch pedagogically<br />
valuable films from Central and Eastern Europe and invites them to participate afterwards<br />
in an open discussion with the filmmakers. Our programme will cover the gripping polish film<br />
Papusza, which is based on the tragic story of a Roma writer (see page 65) but also the Romanian<br />
production Roxanne, a realistically staged political drama dealing with friendship, betrayal<br />
and courage (see page 67) and last but not least the film Lauf, Junge, lauf! (see page 141<br />
and 142). The director of Papusza Joanna Kos-Krauze and also Jowita Budnik, playing the main<br />
character, will be answering questions. Roxanne will be presented by its director Valentin Hotea.<br />
The entrance fee for the LET’S <strong>CEE</strong> school cinema will be only EUR 5,- per person, for accompanying<br />
teachers it’s even free. Extensive teaching material will be provided free of charge.<br />
Non-students are also welcome, as long as the event is not sold out. Regular ticket pricing will<br />
apply in this case. For further information please contact education@letsceefilmfestival.com.<br />
Educational<br />
Morning<br />
Lauf, Junge, lauf!, eine deutsch-französisch-polnische Koproduktion, handelt<br />
vom Überlebenskampf eines jüdischen Buben im von den Nazis<br />
besetzten Polen (siehe Seite 142). Der <strong>Film</strong> wird beim diesjährigen LET’S<br />
<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> im Rahmen des von Branko Lustig 2009 ins Leben gerufenen<br />
und zum ersten Mal in Österreich präsentierten Projekts Educational<br />
Morning gezeigt. Diese Veranstaltungsreihe, bei der unter anderem auch<br />
schon der österreichische Politologe Andreas Maislinger und der UNH-<br />
CR-Repräsentant in Kroatien Terence Pike vorgetragen haben, richtet sich<br />
mit multimedialen, fächerübergreifenden Methoden gegen die steigende<br />
Popularität von rechtsextremen Ideologien und gegen Diskriminierung<br />
jeglicher Art. Angesprochen werden mit dem Programm, dessen inhaltlicher<br />
Ausgangspunkt immer der Holocaust ist, über verschiedene Schienen<br />
alle Generationen, nicht nur Schüler. Der Erfolgsproduzent und zweifache<br />
Oscar-Gewinner Branko Lustig ist, als Ehrenpräsident des <strong>Festival</strong>s of Tolerance<br />
in Zagreb und Mitbegründer der Shoah-Foundation in Los Angeles,<br />
der ideale Vortragende, zumal er zugleich auch noch einer der letzten Zeitzeugen<br />
ist: Der 82-jährige war als Bub einer jüdischen Familie zwei Jahre<br />
in den Konzentrationslagern Auschwitz und Bergen-Belsen interniert.<br />
Run Boy Run, a German-French co-produciton, tells about a Jewish boy’s<br />
fight for survival in Nazi-occupied Poland (see p. 142). The filmy will be<br />
screened at this year’s LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> as part of the Educational<br />
Morning project, invented in 2009 by Branko Lustig and presented for the<br />
first time in Austria. This line of events, at which notable experts including<br />
Austrian political scientist Andreas Maislinger and UNHCR representative<br />
to Croatia Terrence Pike, utilises multidisciplinary methods against the<br />
ever growing popularity of right-wing ideologies and agains discrimination<br />
of any kind. The programme, the topical focus of which always lies on<br />
the Holocaust, is directed at all generations, not only students. The successful<br />
producer and two-time Academy Award winner Branko Lustig,<br />
the honorary president of the <strong>Festival</strong> of Tolerance in Zagreb and co-founder<br />
of the Shoah Foundation in Loas Angeles, is the ideal lector for this<br />
event, especially considering that he is one of the last living contemporary<br />
witness: The eighty-two-year-old, coming from a Jewish family, was<br />
held in the concentration camps Auschwitz and Bergen-Belsen as a child.<br />
Networking Youth Career<br />
zeigt die Notwendigkeit<br />
von Netzwerken im<br />
Berufsleben auf und macht<br />
jungen MigrantInnen Mut,<br />
ihren internationalen<br />
Hintergrund und Weitblick<br />
als Potenzial und Ressource<br />
wahrzunehmen!<br />
Infos zu unseren<br />
Projekten und Events:<br />
careerfair.nyc.co.at<br />
140 Grußwort Christof Papousek<br />
SAVE THE DATE!<br />
CareerFAiR’15, am 24. März 2015 im Austria Center Vienna!
142 Schulkino/Educational Morning<br />
Spielfilm. Deutschland / Frankreich / Polen 2013<br />
Sprache Deutsch<br />
Länge 108 min<br />
Format<br />
Farbe<br />
Regie Pepe Danquart<br />
Drehbuch Heinrich Hadding, Pepe Danquart<br />
Kamera Daniel Gottschalk<br />
Schnitt Richard Marizy<br />
Ton Frank Heidbrink<br />
Sound Design Kai Tebbel<br />
Musik Stéphane Moucha<br />
Szenenbild Matthias Müsse<br />
Kostüm Gioia Raspé<br />
Maske Kitty Kratschke, Juliane Hübner<br />
Produzenten Susa Kusche, Uwe Spiller,<br />
Pepe Danquart<br />
Darsteller<br />
Srulik/Jurek/Sprecher Andrzej und Kamil Tkacz<br />
Magda Janczyk Elisabeth Duda<br />
Mosche Itay Tiran<br />
Hersch Fridman Zbigniew Zamachowski<br />
Frau Herman Jeanette Hain<br />
Pawel Lukasz Gajdzis<br />
Produktion bittersuess pictures<br />
Vertrieb/Kontakt FILMWELT VERLEIHAGENTUR<br />
Biografie Pepe Danquart<br />
Pepe Danquart, geboren in 1955 in Singen, studierte<br />
in Freiburg Kommunikationswissenschaften. Der internationale<br />
Durchbruch gelang ihm 1994 mit dem<br />
Kurzfilm Schwarzfahrer, der mit einem Oscar ausgezeichnet<br />
wurde. Auch seine folgenden <strong>Film</strong>e wurden<br />
mehrfach preisgekrönt: Saison (1997) etwa mit dem<br />
Friedensfilmpreis der Berlinale und seine aus Heimspiel,<br />
Höllentour sowie Am Limit bestehende Trilogie<br />
unter anderem mit dem Deutschen <strong>Film</strong>preis für die<br />
beste Regie sowie dem Bayerischen <strong>Film</strong>preis. 2011<br />
präsentierte Danquart mit Joschka und Herr Fischer<br />
einen viel beachteten Dokumentarfilm, der 60 Jahre<br />
deutsche Geschichte portraitiert.<br />
<strong>Film</strong>ografie Pepe Danquart (Auswahl)<br />
2013 Lauf Junge lauf<br />
2011 Joschka und Herr Fischer<br />
2004 Höllentour<br />
2004 Semana Santa<br />
1994 Schwarzfahrer<br />
Lauf, junge, lauf!<br />
Run Boy Run<br />
Dem achtjährigen Srulik gelingt als einzigem<br />
seiner Familie die Flucht aus dem Warschauer<br />
Ghetto. Es verschlägt ihn in ein unwegsames<br />
Waldgebiet, wo er zuerst auf sich allein<br />
gestellt ist und später gemeinsam mit anderen<br />
jüdischen Kindern tagtäglich um sein<br />
Überleben kämpfen muss. Als er von seinen<br />
Freunden wieder getrennt wird und ihm<br />
neben Einsamkeit, Hunger und Albträumen<br />
auch die eisigen Winternächte extrem zusetzen,<br />
kehrt der Bub wieder in die Zivilisation<br />
zurück. Wo erneut viele Gefahren auf ihn lauern.<br />
Die allein lebende Bäuerin Magda lehrt<br />
ihn schließlich die wohl wichtigste und zugleich<br />
schmerzlichste Lektion seines Lebens:<br />
Wie er seine Religion und damit auch seine<br />
Identität verleugnen kann, um sich fortan als<br />
angeblich katholischer Waisenjunge Jurek<br />
durchzuschlagen. Lauf Junge lauf schildert<br />
die unglaubliche Lebensgeschichte von<br />
Yoram Fridman, die durch den gleichnamigen<br />
Roman von Uri Orlev international<br />
bekannt wurde. Der Oscar-Preisträger Pepe<br />
Danquart hat die dramatische Odyssee des<br />
Protagonisten als großes Kino mit einzigartigen<br />
Bildern, einem Hollywood-tauglichen<br />
Soundtrack und starker emotionaler<br />
Wirkung in Szene gesetzt. „Eine fesselnde<br />
und bewegende Erzählung. Keine einzige<br />
Minute ist überflüssig“, befand die Süddeutsche<br />
Zeitung. Von der Deutschen <strong>Film</strong>- und<br />
Medienbewertung (FBW) mit dem Prädikat<br />
„besonders wertvoll“ ausgezeichnet.<br />
The eight-year-old boy Srulik manages,<br />
as the only one from his family, to escape<br />
from the Warsaw ghetto. He ends up in a<br />
rough woodland where, at first, he has to<br />
survive on his own and later on finds other<br />
Jewish children with whom he then fights<br />
for their lives together every day. When he<br />
gets separated from his friends and is battered<br />
by loneliness, hunger, nightmares and<br />
the freezing cold winter nights, he finally<br />
returns to civilization where there are new<br />
dangers and threats waiting for him. Eventually,<br />
an old farmer named Magda teaches<br />
Srulik what is perhaps the most important<br />
and most painful lesson of his whole life:<br />
How to completely negate his own identity<br />
and religion to survive as the allegedly<br />
catholic orphan boy Jurek from now on. Run<br />
Boy Run describes the unbelievable life story<br />
of Yoram Fridman, who became internationally<br />
known through the homonymous<br />
book of Uri Orlev. The Academy Award winner<br />
Pepe Danquart used the protagonist’s<br />
dramatic odyssey to create a phenomenal<br />
film consisting of uniquely amazing pictures<br />
and a Hollywood-compliant soundtrack<br />
with strong emotional impact. „A captivating<br />
and moving story. There is no single minute<br />
redundant“, said Süddeutsche Zeitung.<br />
The German <strong>Film</strong>- und Medienbewertung<br />
(FBW) for evaluating and rating film and<br />
media gave the mark „particularly valuable“.<br />
integrationskino<br />
Eines von vier Hauptanliegen des LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> ist es, einen positiven Beitrag zu einem interkulturellen<br />
Dialog auf zwischen-, aber auch auf innerstaatlicher Ebene zu leisten. Mit seinem Angebot will es nämlich autochthone<br />
Österreicherinnen sowie Österreicher und Migrantinnen und Migranten aller Herren Länder gleichermaßen<br />
erreichen. Genau in diesem Licht ist auch die Zusammenarbeit mit zwei neuen LET’S <strong>CEE</strong> Partnern zu sehen,<br />
nämlich dem Österreichischen Integrationsfonds und der Initiative ZUSAMMEN:ÖSTERREICH. Gemeinsam<br />
mit diesen beiden Organisationen findet heuer erstmals sogenanntes Integrationskino statt, das sich ebenfalls<br />
an Jugendliche aller Nationalitäten richtet und interessierten Schulklassen dank der Unterstützung des Österreichischen<br />
Integrationsfonds bei freiem Eintritt zur Verfügung steht. Worum geht’s dabei? Nun, Schülerinnen<br />
und Schüler ab circa 16 Jahren bekommen fünf didaktisch wertvolle Kurzfilme zu politisch aktuellen und gesellschaftlich<br />
relevanten Themen zu sehen (Adagio, The Chicken, The Execution, Invisible Spaces und Hosanna), über<br />
die sie nach der Vorführung sowohl mit den <strong>Film</strong>emachern als auch mit den eingeladenen ZUSAMMEN:ÖS-<br />
TERREICH-Integrationsbotschaftern diskutieren können. Bei letzteren handelt es sich um Role-Models, die für<br />
erfolgreiche Integration durch Leistung stehen, um Menschen mit Migrationshintergrund, die es in Österreich<br />
weit gebracht haben. Beim Integrationskino werden heuer unter anderem die beiden Polizeischülerinnen Mirneta<br />
und Mirnesa Bećirović teilnehmen, die bosnischer Herkunft und für Österreich Jiu-Jitsu-Weltmeisterinnen<br />
geworden sind. Und auch Franz Joseph Yang wird mit dabei sein – er studiert Operngesang in Wien und ist<br />
nebenbei Model. Information und Anmeldung unter education@letsceefilmfestival.com<br />
One of the main goals of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> is to make a positive contribution to intercultural dialogue<br />
on a transnational, but also on a national level. It seeks to reach Austrians and migrants from all countries. This<br />
is also shown by the cooperation with two new LET’S <strong>CEE</strong> partners, the Austrian Integration Fund (ÖIF) and<br />
the Initiative ZUSAMMEN:ÖSTERREICH. In cooperation with these two organisations, the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />
will present the so-called Integration Cinema for the first time this year. It is directed at young people of all<br />
nations as well as interested school classes which, thanks to the support from the Austrian Integration Fund,<br />
can access the Integration Cinema free of charge. What is it about? Schoolchildren from sixteen years upward<br />
are presented five educationally valuable short films on currently relevant topics from politics and social life<br />
(Adagio, The Chicken, The Execution, Invisible Spaces and Hosanna). After the screenings, they will have the<br />
opportunity to discuss the films with the filmmakers and the ZUSAMMEN:ÖSTERREICH integration ambassadors.<br />
The former are selected role models who stand for successful integration by performance, people with<br />
migrant backgrounds who have achieved much in Austria. These will include police cadets Mirneta and Mirnesa<br />
Bećirović, originally from Bosnia-Herzegovina, who both became Jiu-Jitsu world champions for Austria.<br />
Franz Jseph Young will be another ambassador - he is currently studying Opera Singing and works as a model.<br />
Information and subscription at education@letsceefilmfestival.com<br />
142 Grußwort Christof Papousek<br />
Grußwort Christof Papousek 143
AUSTRIA’S NEXT<br />
KURZFILME: VERSPIELT<br />
Playful<br />
Games<br />
(Igre)<br />
The Etude<br />
(Etiudas)<br />
Dipendenza<br />
Kids<br />
CRO <strong>2014</strong> | 10 min.<br />
Regie: Der <strong>Film</strong><br />
entstand im Talent<br />
Workshop beim<br />
<strong>Festival</strong> of Tolerance<br />
LTU 2013 | 20 min.<br />
Sprache: Litauisch<br />
mit engl. UT/Lithuanian<br />
w. Engl. ST<br />
Regie: Austėja Urbaitė<br />
HUN 2013 | 13 min.<br />
Regie: Virag Zomboracz,<br />
Hanna Horvath-Molnar<br />
GO 2013 | 6 min.<br />
Regie: Giorgi<br />
Mrevlishvili<br />
black austrian lifestyle<br />
Zagreb zur Zeit des Zweiten Weltkriegs: Obwohl der<br />
Faschismus allgegenwärtig ist, bleibt das Leben für die<br />
6-jährige Klara ein Spiel. Doch ihre kindliche Unbekümmertheit<br />
bringt ihre Familie in große Schwierigkeiten.<br />
Ausgehend vom Roman „The Etude“ des berühmten<br />
litauischen Schriftstellers und Regisseurs Jonas<br />
Mekas versuchen zwei Schauspieler ihre Seele zu<br />
ergründen. Ein tiefsinniges filmisches Gedicht.<br />
Der sanfte Riese Bubu und die schöne Adela führen eine<br />
ungleiche Beziehung. Denn während Bubu sich selbst<br />
aufgibt, um Adela seine Liebe zu beweisen, betrügt ihn<br />
diese mit einem überaus muskulösen Fremden.<br />
Zwei Kinder spielen am Strand. Mit Pfeil und Bogen.<br />
Als sie einen gestrandeten Fisch finden, verschwimmen<br />
die Grenzen zwischen Spiel und Ernst. Eine<br />
Hommage an die Rätsel der Kindheit.<br />
Zagreb, at the time of World War II: Despite the choking<br />
omnipresence of fascism, life remains a game<br />
for six-year-old Klara. But her childlike carefreeness<br />
brings her family into serious difficulties.<br />
Inspired by the novel “The Etude” by famous Lithuanian<br />
writer and director Jonas Mekas, two actors<br />
attempt to explore the depths of their souls. A<br />
profound filmic poem.<br />
Bubu, the gentle giant, and the beautiful Adela live in<br />
a most unequal relationship. While Babu gives up on<br />
himself to prove his love to Adela, she cheats on him<br />
with a very able-bodied stranger.<br />
Two children play on the beach. With bow and arrows.<br />
When they find a stranded fish, the boundaries<br />
between play and earnest dwindle. A tribute to<br />
the mysteries of childhood.<br />
3<br />
2<br />
Dove on the roof Wanted Hosanna<br />
black austrian lifestyle<br />
black austrian lifestyle<br />
BLACK AUSTRIAN LIFESTYLE<br />
LYDIA<br />
OBUTE<br />
TOPMODEL SPRICHT ÜBER<br />
„Man muss sich in Gefahr befinden, während man sich etwas wünscht“,<br />
glaubt der kleine Dove. Und so scheint ein gefährlicher Balanceakt auf<br />
dem Dach der einzige Ausweg aus dem perspektivenlosen Leben des<br />
Jungen zu sein.<br />
“One needs to be in danger when one utters a wish” - little Dove is convinced<br />
of that. And thus a dangerous balancing act on the roof seems to<br />
be the only way out of a life without perspectives.<br />
144 Kurzfilme: Verspielt<br />
KAZ 2013 | 28 min.<br />
Sprache: Russisch mit engl. UT/<br />
Russian w. Engl. ST<br />
Regie: Olga Korotko<br />
SLO 2013 | 9 min.<br />
Sprache: Slowenisch mit engl.<br />
UT/Slovenian w. Engl. ST<br />
Regie: Boris Dolenc<br />
High Noon in Slowenien: Zwei Revolverheldinnen liefern sich ein packendes<br />
Duell. Eine animierte Kombination aus Wildem Westen und<br />
traditionellem slowenischen Landleben, samt dessen Politik und Geschlechterverhältnissen.<br />
High noon in Slovenia: Two female gunslingers are engaged in a furious<br />
duel. An animated mixture of Wild West and traditional Slovenian country<br />
life, complete with its politics and gender roles.<br />
POL 2013 | 10 min.<br />
Sprache: Polnisch mit engl. UT/<br />
Polish w. Engl. ST<br />
Regie: Katarzyna Gondek<br />
Zumindest in den Augen eines kleinen Mädchens ähnelt die Oma<br />
stark einer Hexe. Und so verleiht sie kurzerhand dem langweiligen<br />
Leben der strenggläubigen Dame etwas Pep. Ein irrwitziges Märchen<br />
mit faszinierender Bildsprache.<br />
In the eyes of a little girl, grandmother looks a lot like a witch. So she decides<br />
to spice up the religious old lady’s boring life a little. An absurd fairy<br />
tale in fascinating images.<br />
Foto: Magdalena Possert<br />
So haben Sie<br />
Österreichs<br />
schwarze<br />
noch nie<br />
geSehen.<br />
FESCH<br />
EDEL-DIRNDL TREFFEN AUF<br />
STOFFE AUS AFRIKA<br />
FREAKS<br />
DIE HEAVY-METAL-KULTUR IN<br />
BOTSWANA – EINE FOTOREPORTAGE<br />
FREUND & HELFER<br />
EMBE KANDOLO – WIENS ERSTER<br />
SCHWARZER INSPEKTOR<br />
FRESH-TEST<br />
7 AFRIKANISCHE BIERE<br />
IM GROSSEN TEST<br />
DAS MODELN, MERKATZ<br />
UND DIE SORGEN<br />
DER MAMA<br />
www.freShzine.at<br />
facebook.com/freShzine<br />
Foto von PhiliPP horak//ausgabe sommer <strong>2014</strong><br />
Foto von PhiliPP horak//ausgabe sommer <strong>2014</strong><br />
FOTO VON PHILIPP HORAK//AUSGABE SOMMER <strong>2014</strong><br />
So<br />
Ös<br />
sc<br />
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KURZFILME: FREUNDE & FREMDE<br />
Friends & Strangers<br />
KURZFILME: AM WENDEPUNKT<br />
The Turning Point<br />
Thirteen and a half minutes<br />
(Tizenhárom és fél perc)<br />
Games (Gry)<br />
Under the sea<br />
44<br />
The Wires (Provada)<br />
Springtime Suns<br />
(Soles de primavera)<br />
Brother Dog (Psubrat)<br />
Adagio<br />
Provincia<br />
Backward Run (Tornistan)<br />
HUN 2013 | 15 min.<br />
Sprache: Ungarisch mit engl. UT<br />
Regie: Georgina Hegedűs<br />
Dreizehneinhalb Minuten. Genauso lange<br />
muss ein junger Mann bei einer von ihm<br />
angefahrenen Fremden ausharren bis die<br />
Rettung eintrifft. Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte<br />
und feinfühlig inszenierte<br />
Momentaufnahme.<br />
HUN 2013 | 15 min.<br />
Language: Hungarian w. Engl. ST<br />
Director: Georgina Hegedűs<br />
Thirteen and a half minutes. That is exactly<br />
how long a young man must wait with a<br />
stranger he just hit with his car until the<br />
rescue team arrives. An unusual love story<br />
and delicately staged snapshot.<br />
POL 2013 | 28 min.<br />
Sprache: Polnisch mit engl. UT<br />
Regie: Maciej Marczewski<br />
Der Lift bleibt stecken, ein Mann und<br />
eine Frau sind darin gefangen. Imaginäre<br />
Geschichten sollen die Zeit vertreiben,<br />
enden aber schnell in Psychospielchen,<br />
wodurch große Emotionen auf engstem<br />
Raum freigesetzt werden.<br />
POL 2013 | 28 min.<br />
Language: Polish w. Engl. ST<br />
Director: Maciej Marczewski<br />
The elevator is stuck, a man and a woman<br />
are trapped inside. They make up<br />
stories to pass the time, but end up<br />
playing mind games, setting free strong<br />
emotions in a confined space.<br />
RUS <strong>2014</strong> | 23 min.<br />
Sprache: Russisch mit engl. UT<br />
Director: Nikita Ordynskiy<br />
Ein verletzt auf Bahngleisen liegender<br />
junger Poet wird von einem taubstummen<br />
Mädchen in ihre abgeschottete Märchenwelt<br />
gebracht. Eine warme, liebevoll<br />
erzählte Geschichte über Kunst und Sinneswahrnehmung.<br />
RUS <strong>2014</strong> | 23 min.<br />
Language: Russian w. Engl. ST<br />
Director: Nikita Ordynskiy<br />
A young poet, lying injured on the railway<br />
tracks, is found by a deaf-mute girl<br />
and taken into her secluded fairytale<br />
world. A warm, lovingly told story about<br />
art and perception.<br />
POL 2013 | 25 min.<br />
Sprache: Polnisch mit engl. UT<br />
Regie: Aleksandra Gorecka<br />
Die durch die Monotonie des Alltags<br />
ausgelöste, oft zitierte Midlifecrisis ereilt<br />
viele Mitvierziger. Eine liebevolle Inszenierung<br />
von Normalität und deren Alternativen<br />
zwischen Familie, Freundschaft,<br />
Beruf und Sex.<br />
POL 2013 | 25 min.<br />
Language: Polish w. Engl. ST<br />
Director: Aleksandra Gorecka<br />
The often quoted midlife crisis, triggered by<br />
the monotony of everyday life, hits many<br />
people in their fourties. A delightful portrayal<br />
of normality and the alternatives to it<br />
between family, friendship, job and sex.<br />
RUS 2013 | 6 min.<br />
Sprache: Russisch mit engl. UT<br />
Regie: Tatiana Moshkova<br />
Das Wort „Sorry“ verirrt sich in den Telefonleitungen.<br />
Ohne irgendwo anzukommen,<br />
muss es allerlei Unrecht mit ansehen.<br />
Die Botschaft: Oft ist es ein kleines<br />
Wort, das unser Leben verbessern kann.<br />
RUS 2013 | 6 min.<br />
Language: Russian w. Engl. ST<br />
Director: Tatiana Moshkova<br />
The word “sorry” gets lost in the phone<br />
lines. Without ever arriving anywhere,<br />
it has to witness many an injustice. The<br />
message: Often, it is a little word that can<br />
change our lives for the better.<br />
SRB 2013 | 23 min.<br />
Sprache: Serbisch mit engl. UT<br />
Regie: Stefan Ivancic<br />
Die Schule ist zu Ende, die Universität hat<br />
noch nicht begonnen. Eine naturalistisch<br />
erzählte Geschichte über das Erwachsenwerden<br />
zwischen Sommer, Sonne, Langeweile,<br />
Drogen und kommunistischen<br />
Fantasien.<br />
SRB 2013 | 23 min.<br />
Language: Serbian w. Engl. ST<br />
Director: Stefan Ivancic<br />
The school is over and university has not<br />
started yet. A naturalistic story about growing<br />
up between summer, sun, boredom,<br />
drugs and communist phantasies.<br />
POL <strong>2014</strong> | 31 min.<br />
Sprache: Polnisch mit engl. UT<br />
Regie: Maria Zbąska<br />
Der zwölfjährige Panabi kann die Dummheit<br />
seines Bruders kaum fassen, als sich<br />
dieser in die schöne Freundin von Bocian,<br />
dem Boss der Plattenbausiedlung, verliebt.<br />
Eine intelligente Coming-of-Age-<br />
Geschichte.<br />
POL <strong>2014</strong> | 31 min.<br />
Language: Polish w. Engl. ST<br />
Regie: Maria Zbąska<br />
Twelve-year-old Panabi cannot believe<br />
his brother’s foolishness when he falls in<br />
love with the beautiful girlfriend of Bocian,<br />
the badass of the block. An intelligent<br />
coming-of-age-story.<br />
SLO 2013 | 15 min.<br />
Sprache: Russisch mit engl. UT<br />
Regie: Blaž Završnik, Jani Sever<br />
Tadej ist sieben Jahre alt und blind. Der<br />
Dokumentarfilm begleitet ihn in ein Skicamp,<br />
wo er mit Hilfe von Sport und Musik<br />
richtig aufblüht. Ein positives Statement<br />
über Mut, Akzeptanz und Lebensfreude.<br />
SLO 2013 | 15 min<br />
Language: Russian w. Engl. ST<br />
Directors: Blaž Završnik, Jani Sever<br />
Tadej is seven years old and blind. This<br />
documentary follows him to a skiing<br />
camp where he blossoms with the help of<br />
sports and music. A positive statement on<br />
courage, acceptance and the lust for life.<br />
HUN <strong>2014</strong> | 4 min.<br />
Sprache: Ungarisch mit engl. UT<br />
Regie: György Mór Kárpáti<br />
Eine Autopanne in der Nähe eines kleinen<br />
Dorfes gibt einem Großstadtjungen<br />
die Möglichkeit für einen Tag aus seinem<br />
monotonen Alltag auszusteigen. Eine atmosphärisch<br />
dichte Erzählung über Entschleunigung.<br />
HUN <strong>2014</strong> | 4 min.<br />
Language: Hungarian w. Engl. ST<br />
Director: György Mór Kárpáti<br />
When the car breaks down close to a little<br />
village, a city boy gets the chance to break<br />
out of monotony for one day. An atmospherically<br />
dense story about deceleration.<br />
TUR 2013 | 4 min.<br />
Sprache: Türkisch mit engl. UT<br />
Regie: Ayce Kartal<br />
Als im Juni 2013 der Gezi-Park in Istanbul<br />
besetzt wurde, zeigte das türkische Fernsehen<br />
eine Doku über Pinguine. Backward<br />
Run ist ein selbstzensierter Animationsfilm<br />
über türkische Medienzensur.<br />
TUR 2013 | 4 min.<br />
Language: Turkish w. Engl. ST<br />
Director: Ayce Kartal<br />
When the Gezi park in Istanbul was occupied<br />
in June 2013, Turkish television showed<br />
a documentary about penguins. Backward<br />
Run is a self-censored animated film about<br />
Turkish media censorship.<br />
146 Kurzfilme: Freunde & Fremde Kurzfilme Am Wendepunkt 147
Why aren‘t you using Festhome yet?<br />
KURZFILME: LEBEN & TOD<br />
Life & Death<br />
Claudiu & the fish<br />
(Claudiu si crapii)<br />
Start A new World<br />
(O lume nouă)<br />
Heaven of Watermelon<br />
(Karpuz Cenneti)<br />
Easter<br />
The Big Leap<br />
700+<br />
<strong>Festival</strong>s<br />
15.000+<br />
<strong>Film</strong>makers<br />
150+<br />
Countries<br />
GER/ROU 2013 | 16 min.<br />
Sprache: Rumänisch mit engl. UT<br />
Regie: Blaž Završnik, Jani Sever<br />
Fischverkäufer Claudiu traut seinen Augen<br />
nicht, als eines Tages ein Karpfen wie<br />
ein Mensch zu husten beginnt. Schnell<br />
steht seine Entscheidung fest: Das Tier<br />
muss überleben. Es folgt eine wahnwitzige<br />
Rettungsaktion.<br />
GER/ROU 2013 | 16 min.<br />
Language: Romanian w. Engl. ST<br />
Director: Blaž Završnik, Jani Sever<br />
Fish salesman Claudiu cannot believe<br />
what he is seeing when one day a carp<br />
starts coughing like a human. He quickly<br />
decides: This animal must live. What follows<br />
is an insane rescue operation.<br />
ROU/HUN/USA <strong>2014</strong> | 23 min.<br />
Sprache: Rumänisch, Englisch m. engl. UT<br />
Regie: Luiza Parvu<br />
Ana hat sich ihren Neustart in den USA<br />
völlig anders vorgestellt. Eine berührende<br />
Erzählung über eine vergessene Generation<br />
rumänischer Migranten und über das<br />
besonders schwierige Los der ausgewanderten<br />
Frauen.<br />
ROU/HUN/USA <strong>2014</strong> | 23 min.<br />
Language: Romanian, English w. Engl. ST<br />
Director: Luiza Parvu<br />
Ana had imagined her new start in the<br />
USA differently. A touching story about<br />
a forgotten generation of Romanian immigrants<br />
and about the particularly difficult<br />
lot of emigrated women.<br />
TUR 2013 | 14 min.<br />
Sprache: Kurdisch mit engl. UT<br />
Regie: Gulistan Acet<br />
Die Türkei in den 1990ern: Aus Angst vor<br />
der Hisbollah wünscht sich die 6-jährige<br />
Mizgin nichts sehnlicher, als in den Himmel<br />
aufzufahren, wo sie den ganzen Tag<br />
sorglos Wassermelonen verzehren kann.<br />
TUR 2013 | 14 min.<br />
Language: Kurdish w. Engl. ST<br />
Director: Gulistan Acet<br />
Turkey in the 1990-ies: Her sheer fear of<br />
the Hisbollah makes six-year-old Mizgin<br />
wish nothing more than to go to heaven<br />
as quickly as possible. There, she<br />
can eat watermelons all day without<br />
having to worry.<br />
RUS <strong>2014</strong> | 30 min.<br />
Sprache: Russisch mit engl. UT<br />
Regie: Igor Olshansky<br />
Russland 1921: Wenn die Männer im Bürgerkrieg<br />
kämpfen und die Frauen sämtliche<br />
Arbeiten erledigen, darf auch ein Kind<br />
kein Kind mehr sein. Dennoch will der<br />
kleine Proshka seinen Traum, Ostereier zu<br />
färben, nicht aufgeben.<br />
RUS <strong>2014</strong> | 30 min.<br />
Language: Russian w. Engl. ST<br />
Director: Igor Olshansky<br />
Russia, 1921: When the men are fighting<br />
in the war and the women do all the work,<br />
a child can no longer be a child. Still, little<br />
Proshka will not give up on his dream to<br />
paint Easter eggs.<br />
POL/SWE <strong>2014</strong> | 13 min.<br />
Sprache: Englisch<br />
Director: Kristoffer Rus<br />
Drei Selbstmörder treffen sich zufällig auf<br />
dem Dach eines Wolkenkratzers, was natürlich<br />
ihre Pläne gehörig durcheinander<br />
bringt. Eine ebenso bizarre wie amüsante<br />
Abrechnung mit der Wirtschaftskrise.<br />
POL/SWE <strong>2014</strong> | 13 min.<br />
Language: English<br />
Director: Kristoffer Rus<br />
Three suicidal men incidentally meet on<br />
the rooftop of a skyscraper, which understandably<br />
interferes with their respective<br />
plans. A bizarre and amusing face-off with<br />
the economy crisis.<br />
www.festhome.com<br />
Kurzfilme Leben & Tod 149
KURZFILME: ABSEITS DER NORM<br />
Out of the Ordinary<br />
Jetzt kostenlos als BesucherIn<br />
registrieren und tolle Preise<br />
gewinnen!<br />
Gender &<br />
Diversität<br />
Wars (Ratovi)<br />
Living with Leviathan<br />
(Leviathan'la Yaşamak)<br />
Balcony (Ballkoni)<br />
Fragments (Fragmenty)<br />
23. September <strong>2014</strong><br />
SRB 2013 | 40 min.<br />
Sprache: Serbisch mit engl. UT<br />
Regie: Ivan Bakrac<br />
Ein sterbender Junge und seine Großmutter verleihen<br />
einem depressiven Geschichtelehrer wieder<br />
neue Kraft. Gefühlvoll, mit viel Liebe zu den Charakteren<br />
erzählt und mit der Geschichte Montenegros<br />
im Hintergrund.<br />
SRB 2013 | 40 min.<br />
Language: Serbian w. Engl. ST<br />
Director: Ivan Bakrac<br />
A dying boy and his grandmother give a depressed<br />
history teacher new strength. Told with a lot of feeling<br />
and love for the characters, with the history of Montenegro<br />
constantly in the background.<br />
150 Kurzfilm: Abseits der Norm<br />
TUR 2013 | 14 min.<br />
Sprache: Englisch<br />
Regie: Şirin Bahar Demirel<br />
2013 wird der Gezi-Park in Istanbul zum Symbol des<br />
Widerstands. Eine essayistische Kurzdoku über das unüberhörbare<br />
„Nein!“ der türkischen Jugend. „Nein!“ zu<br />
politischen Verhältnissen und „Nein!“ zu Polizeigewalt.<br />
TUR 2013 | 14 min.<br />
Language: English<br />
Director: Şirin Bahar Demirel<br />
In 2013, Istanbul’s Gezi park becomes a symbol of resistance.<br />
A essay-like short documentary about the<br />
unmistakeable “NO!” of Turkey’s youth. “NO!” to the<br />
political establishment and “NO!” to police brutality.<br />
KOS 2013 | 20 min.<br />
Sprache: Albanisch mit engl. UT<br />
Regie: Lendita Zeqiraj<br />
Ein 10-jähriger sitzt in gefährlicher Höhe auf einem<br />
Balkon und die ganze Nachbarschaft hat eine Meinung<br />
dazu. Eine perfekt komponierte Farce, gefilmt<br />
in einer einzigen Einstellung, und eine eindrucksvolle<br />
Regiearbeit.<br />
KOS 2013 | 20 min.<br />
Language: Albanian w. Engl. ST<br />
Director: Lendita Zeqiraj<br />
A ten-year-old sits dangerously high up on a balcony,<br />
and everyone in the neighbourhood has their own<br />
opinion on it. A perfectly composed farce, filmed in<br />
one single take. An impressive piece of directing.<br />
POL <strong>2014</strong> | 25 min.<br />
Sprache: Polnisch mit engl. UT<br />
Regie: Agnieszka Woszczynska<br />
Sterile Wohnung, steriler Sex, steriles Leben. In<br />
lose aneinander gereihten Szenen skizziert der in<br />
Cannes gezeigte <strong>Film</strong> mit eindrucksvollen Bildern<br />
den Zusammenbruch der bürgerlichen Welt seiner<br />
Hauptdarstellerin.<br />
POL <strong>2014</strong> | 25 min.<br />
Language: Polish w. Engl. ST<br />
Director: Agnieszka Woszczynska<br />
Sterile apartment, sterile sex, sterile life. This film,<br />
shown at the Cannes <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, utilizes loosely<br />
connected scenes with impressive images to illustrate<br />
the collapse of its protagonist’s middle-class world.<br />
Eintritt<br />
frei!<br />
10-18 Uhr<br />
die Karrieremesse für<br />
vielfältige Talente<br />
Rathaus Wien<br />
Friedrich-Schmidt-Platz 1, 1010 Wien<br />
www.fairversity.at<br />
www.facebook.com/fairversityAustria<br />
Grußwort Christof Papousek 151
Master classes<br />
GROSSER DIAGONALE-PREIS<br />
SPIELFILM <strong>2014</strong><br />
DER LETZTE TANZ<br />
VON HOUCHANG ALLAHYARI<br />
GROSSER DIAGONALE-PREIS<br />
DOKUMENTARFILM <strong>2014</strong><br />
THOSE WHO GO THOSE WHO STAY<br />
VON RUTH BECKERMANN<br />
<strong>Festival</strong> des österreichischen <strong>Film</strong>s<br />
Graz, 17.–22. März 2015<br />
DIAGONALE-PREIS<br />
INNOVATIVES KINO <strong>2014</strong><br />
HIGH TIDE<br />
VON LUKAS MARXT<br />
DIAGONALE-PREIS DER JUGENDJURY <strong>2014</strong><br />
UNS GEHT ES GUT<br />
VON B. SCHOENING, M. TASCHEK<br />
UND S. WOLLNER<br />
Das LET´S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> versteht sich als Forum, das länderübergreifende Kooperationen<br />
zwischen <strong>Film</strong>emachern aus dem <strong>CEE</strong>-Raum, aus Österreich und aus anderen<br />
Ländern initiieren und unterstützen möchte. Zu den Hauptanliegen zählt zudem die<br />
Förderung von vielversprechenden Talenten aus Österreich sowie aus Zentral- und<br />
Osteuropa. Vor diesem Hintergrund werden heuer bereits zum zweiten Mal LET’S <strong>CEE</strong><br />
Master Classes angeboten, die von renommierten Branchengrößen aus dem zentralund<br />
osteuropäischen Raum gehalten werden. Im Rahmen von rund zweistündigen<br />
Workshops können Profis wie Laien ihr Wissen vertiefen beziehungsweise erweitern<br />
und einen einmaligen Einblick in die Arbeitsweise von international erfolgreichen <strong>Film</strong>schaffenden<br />
gewinnen. Dass dabei Kontakte geknüpft sowie die Entstehung neuer<br />
Projekte und Kooperationen gefördert werden sollen, ist selbstverständlich. Sämtliche<br />
Module werden zur Gänze in englischer Sprache abgehalten. Jede Master Class ist mit<br />
der Vorführung eines <strong>Film</strong>s des jeweiligen <strong>Film</strong>schaffenden verbunden. Gestaltung und<br />
Aufbau der jeweiligen Master Class bleibt den Vortragendendabei völlig selbst überlassen.<br />
Bereits 2013 zeigte sich, dass dadurch Abwechslung garantiert ist: Punktgenaue<br />
und profunde Analysen von gezeigtem <strong>Film</strong>material, wissenswertes und spannendes<br />
Insider Know-how zu Themen wie <strong>Film</strong>finanzierung, Dreharbeiten und Drehbuchentwicklung<br />
sowie akribisch vorbereitete Präsentationen über das Leben und Schaffen<br />
der Künstler und nicht zuletzt umfangreiche Diskussionen sorgten für jede Menge inspirierende<br />
Momente. Die diesjährigen Vortragenden sind die beiden Oscargewinner<br />
István Szabó und Branko Lustig, die bedeutende bosnische <strong>Film</strong>emacherin Aida Begić,<br />
Milcho Manchevski, Gewinner eines Goldenen Löwen, die estnische Expertin für die<br />
Vermarktung und die Finanzierung von internationalen <strong>Film</strong>projekten Riina Sildos, Cristi<br />
Puiu, Gewinner eines Goldenen Bären, sowie der Ausnahmekünstler Ulay. Die Preise<br />
für die LET’S <strong>CEE</strong> Master Classes betragen regulär 30 Euro und für Studenten 25 Euro.<br />
The LET´S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> sees itself as a forum for supporting and initiating transnational<br />
cooperation between filmmakers from the <strong>CEE</strong> area, Austria and other countries.<br />
Its main goals include the promotion of promising Austrian and Central and Eastern<br />
European talent. In this context, the <strong>Festival</strong> will offer the LET’S <strong>CEE</strong> Master Classes,<br />
held by industry greats from Central and Eastern Europe, for the second year running.<br />
In this about two-hour-long workshops, professionals and amateurs can increase their<br />
knowledge and will be given a unique look into the work of internationally successful<br />
filmmakers. It goes without saying that these classes also serve to create contacts<br />
and encourage new projects and cooperations. All modules are presented in English.<br />
Each Master Class involves a screening of one of the films of the respective filmmaker.<br />
The design and structure of their Master Classes is left entirely to the respective<br />
presenter. The potential for diversity which this approach brings already showed in<br />
2013: Exact and profound analyses of screened material, interesting and exciting insider<br />
knowledge on topics such as film financing, shooting and screenplay development,<br />
as well as meticulously prepared presentations about the life and work of the<br />
artists, and of course lively and broad discussions brought tons of inspiring moments.<br />
This year’s presenters will be Academy Award winners István Szabó and Branko Lustig,<br />
outstanding Bosnian filmmaker Aida Begić, Milcho Manchevski, winner of a Golden<br />
Lion, Lithuanian expert on international film project marketing and financing Riina<br />
Sildos, Cristi Puiu, winner of a Golden Bear, and the exceptional artist Ulay. The regular<br />
entry fee for the LET’S <strong>CEE</strong> Master Classes is 30 Euros, while students pay 25 Euros.<br />
www.diagonale.at<br />
Master Classes 153
FOTO: Erol Zubcevic<br />
Aida Begić<br />
FOTO: Privat<br />
Aida Begić wurde 1976 in Sarajevo geboren. Die <strong>Film</strong>emacherin stammt damit aus einem<br />
Gebiet, das während ihrer Jugend von einem blutigen Krieg zerrissen wurde und<br />
seither innerlich zerrüttet ist. Nach ihrem Regie-Studium an der Sarajevo Academy of<br />
Performing Arts widmete Aida Begić ihr Schaffen der Aufarbeitung dieser Thematik. Ihre<br />
dreifache Identität – bosnisch, weiblich, muslimisch – prägt die Werke Begićs, die vor<br />
allem den Frauen im Nachkriegsbosnien gewidmet sind, wie zum Beispiel Snow (Snijeg,<br />
2008) oder Children of Sarajevo (Djeca, 2012). Begićs politisch relevante Arbeiten<br />
wurden auf mehreren internationalen <strong>Festival</strong>s ausgezeichnet: so wurde etwa Snow<br />
in Cannes mit dem Hauptpreis der Semaine de la Critique prämiert. Ihre <strong>Film</strong>e liefen<br />
außerdem in den Hauptbewerben bei den <strong>Festival</strong>s in Sarajevo, Thessaloniki und Gijón.<br />
Zuletzt war Begić beim Omnibus-Projekt Bridges of Sarajevo mit dabei, das heuer<br />
in Cannes Premiere feierte und auch beimLET’S <strong>CEE</strong> <strong>Festival</strong> zu sehen sein wird.<br />
Aida Begić was born in Sarajevo in 1976. The filmmaker thus comes from an area that<br />
was devastated by a brutal war during her youth and has been torn ever since. After<br />
studying film direction at the Sarajevo Academy of Performing Arts, Aida Begić dedicated<br />
her work to revisiting this topic. Her tripartite identity - Bosnian, female, muslim<br />
- has a strong influence on her work, which is especially dedicated to women in<br />
post-war Bosnia, such as Snow (Snijeg, 2008) or Children of Sarajevo (Djeca, 2012). Begić’s<br />
politically relevant work was recognised on many international festivals: Snow, for<br />
instance, won the main award of the Semaine de la Critique at the Cannes <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.<br />
Her films were also featured in the main competitions of the Sarajevo <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>,<br />
as well as in Thessaloniki and Gijón. Begić recently contributed to the omnibus<br />
project Bridges of Sarajevo, which premiered at this year’s Cannes <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> and will<br />
also be shown during the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.Wajda in 2001. He is also a lecturer at<br />
the film academy in Łódź and a guest lecturer at several other European film schools.<br />
Cristi Puiu<br />
Cristi Puiu ist einer der angesehensten <strong>Film</strong>regisseure Rumäniens. Nachdem er Malerei<br />
sowie Regie in Genf studiert hatte, gelang ihm 2001 mit Stuff and Dough ein überaus<br />
vielversprechendes Spielfilmdebüt. Seine zweite Arbeit, der Kurzfilm Cigarettes and Coffee,<br />
wurde auf der Berlinale 2004 sogar mit dem Goldenen Bären geehrt. Puiu war aber<br />
auch als Drehbuchautor erfolgreich, etwa für das Drama Niki and Floder rumänischen<br />
Regielegende Lucian Pintilie. Der endgültige Durchbruch gelang Cristi Puiu schließlich<br />
2005 mit dem sowohl vom Publikum als auch von der Kritik hochgelobten <strong>Film</strong> The<br />
Death of Mr. Lăzărescu. Bei den Internationalen <strong>Film</strong>festspielen von Cannes gewann<br />
das Drama den Preis der Nebenreihe Un Certain Regard, Puiu selbst wurde in der Kategorie<br />
Regie für den Europäischen <strong>Film</strong>preis nominiert. Die ironische Abrechnung mit<br />
dem rumänischen Gesundheitsapparat in The Death of Mr. Lăzărescu gilt als erster Meilenstein<br />
des rumänischen New Wave Kinos –und Cristi Puiu seitdem als dessen Pionier.<br />
Cristi Puiu is one of Romania’s most acknowledged film directors. After he had studied<br />
painting and directing in Geneva, he presented a very promising debut film<br />
in 2001 with Stuff and Dough. His second piece of work, the short film Cigarettes and<br />
Coffee, was even awarded a Silver Bear at the Berlinale <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>. But Puiu was also<br />
successful as a screenplay writer with, among others, Niki and Flo by Romanian directing<br />
legend Lucian Pintilie. Puiu’s final breakthrough, however, came in 2005 with<br />
The Death of Mr. Lăzărescu, a film hailed both by critics and the audience. The drama<br />
won the price in the Un Certain Regard section at the Cannes <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>, and Puiu<br />
himself was nominated for the European <strong>Film</strong> Award in the category of directors. The<br />
Death of Mr. Lăzărescu’s ironical face-off with Romania’s health system is regarded<br />
as the first milestone in Romania’s new wave cinema - and Cristi Puiu as it pioneer.<br />
FOTO: Chris Scott, Getty Images South America<br />
Milcho Manchevski<br />
FOTO: privat<br />
Milcho Manchevski ist ein viel prämierter Regisseur und Drehbuchautor. Aber nicht nur das:<br />
Er schreibt Romane, Kurzgeschichten und Essays, fotografiert, unterrichtet und ist als Performancekünstler<br />
aktiv. Nach seinem Studium an der Fakultät für Kunst und Archäologie in<br />
Skopje machte Manchevski seinen Abschluss in <strong>Film</strong> und Fotografie in Illinois, USA. Danach<br />
arbeitete er mit großem Erfolg als Kameramann für Werbefilme und als Regisseur für Musikvideos.<br />
Tennessee für Arrested Development gewann 1992 einen MTV Music Award for Best Rap<br />
Video und wurde vom Musikfachmagazin Rolling Stone auf Platz 69 der besten Musikvideos<br />
aller Zeiten gewählt. International bekannt wurde Milcho Manchevski dann 1994 mit seinem<br />
ersten Spielfilm Before the Rain. Der <strong>Film</strong> wurde für einen Oscar nominiert und bei den <strong>Film</strong>festspielen<br />
von Venedig sogar mit dem prestigeträchtigen Goldenen Löwen ausgezeichnet.<br />
Milcho Manchevski is a multiple award winning director and screenwriter. But that is not all: He<br />
writes novels, short stories and essays, he is a photographer, teacher and active performance<br />
artist. After he finished his studies at the faculty for arts and archaeology in Skopje, Manchevski<br />
got his degree in film and photography in Illinois, USA. He then worked very successfully as<br />
a cameraman for advertisements and music videos. The video for Tennessee by Arrested Development<br />
won the MTV Music Award for Best Rap Video in 1992 and was ranked 69th of<br />
the best music videos of all time by the Rolling Stone magazine. Milcho Manchevski gained<br />
international fame in 1994 with his first feature film Before the Rain. The film was nominated<br />
for an Academy Award and even won the prestigious Golden Lion at the Venice <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>.<br />
FOTO: Luka Paić<br />
István Szabó<br />
István Szabó (geb. 1938) ist einer der bedeutendsten ungarischen<br />
Regisseure und Drehbuchautoren. Mehr zu seiner Person siehe Seite 42.<br />
István Szabó (born 1938) is one of Hungary’s most important directors<br />
and screenwriters. More about him on page 42.<br />
Branko Lustig<br />
Branko Lustig (geb. 1932) war viele Jahre lang in Hollywood äußerst erfolgreich<br />
als Produzent tätig. Mehr zu seiner Person siehe Seite 97.<br />
Branko Lustig (born 1932) worked very successfully as a Hollywood<br />
producer for many years. More about him on page 97.<br />
154 Master Classes<br />
Master Classes 155
Die ganze Welt der Business-Services!<br />
Immer schnell. Immer zuverlässig. Immer MBE.<br />
Ulay<br />
FOTO: Privat<br />
Riina Sildos<br />
FOTO: Ulay<br />
Die Produzentin Riina Sildos gehört zu den führenden Persönlichkeiten der baltischen <strong>Film</strong>industrie<br />
und ist mit der wirtschaftlichen und künstlerischen Seite des <strong>Film</strong>emachens gleichermaßen<br />
vertraut. So hat sie beispielsweise mitgeholfen, die internationale Vereinigung<br />
von <strong>Film</strong>kritikern und -journalisten FIPRESCI in Estland zu etablieren und ist Mitbegründerin<br />
des internationalen Black Nights <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s in Tallinn. Als ehemalige Vorsitzende der Estonian<br />
<strong>Film</strong> Foundation, die ihr Land in diversen internationalen Gremien vertritt, gilt sie aber<br />
zugleich auch als profilierte Expertin im Bereich Marketing und internationale Finanzierung.<br />
2003 gründete Riina Sildos ihre eigene Produktionsfirma, Amrion Productions, über die sie<br />
seitdem an der Entwicklung und Produktion zahlreicher Spiel- und Dokumentarfilme beteiligt<br />
war – so etwa an The Class, (2007), Love is blind (2013) und I won’t come back (<strong>2014</strong>).<br />
<strong>Film</strong> producer Riina Sildos is one of the leading personalities of the Baltic film industry and an<br />
expert on both the economic and artistic aspects of filmmaking. For instance, she helped established<br />
the International Federation of <strong>Film</strong> Critics FIPRESCI in Estonia and she is one of the<br />
co-founders of the international Black Nights <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> in Tallinn. Being a former president<br />
of the Estonian <strong>Film</strong> Foundation representing her countries in several international boards,<br />
she is also regarded as an accomplished expert on marketing and international financing. In<br />
2003, Riina Sildos founded her own production company Amrion Pictures, through which<br />
she has been involved in the development and production of numerous feature films and<br />
documentaries - such as The Class (2007), Love is blind (2013) and I won’t come back (<strong>2014</strong>).<br />
Fotograf, Konzept- und Performance-Künstler sowie jahrelang privater und schöpferischer<br />
Gefährte der berühmten Performance-Künstlerin Marina Abramović, Transvestit und Aktivist<br />
– das alles war oder ist der Deutsche Frank Uwe Laysiepen alias Ulay. Der mittlerweile<br />
70-jährige, der heute in Ljubljana lebt, zählt seit den 1970er Jahren zu den Großen der Kunstszene<br />
und war unter anderem als Professor an der Staatlichen Hochschule in Karlsruhe für<br />
Gestaltung tätig. Ulays zentrales Interesse galt lange Zeit der Konstruktion von Identität und<br />
Körper. Die Idee, Performance und Fotografie zu vereinen, der Versuch, die Grenzen des eigenen<br />
Körpers und der Geschlechtereigenschaften auszuloten sowie das Thema Wasser standen<br />
aber ebenfalls im Mittelpunkt seines Schaffens. 2011 erkrankte der Künstler an Krebs,<br />
wodurch in gemeinsamer Arbeit mit Regisseur Damjan Kozole aus einem geplanten Porträt<br />
ein Dokumentarfilm über die Transformation seines Körpers durch die Krankheit entstand.<br />
Photographer, concept and performance artist, as well as the private and creative partner<br />
of famous performance artist Marina Abramović for many years, transvestite and activist<br />
- all this was and is German performance artist Frank Uwe Laysiepen, also known<br />
as Ulay. The seventy-year-old who now lives in Ljubljana has been counted among one<br />
of the greats of the international arts scene and used to work as a professor at the national<br />
high college for design, the HfG Karlsruhe. The construction of identity and body<br />
has been central to Ulay’s work for along time. The idea of uniting performance and<br />
photography, attempting to measure the boundaries of the own body and gender<br />
typecasting, and water as a general topic also influenced his art over a long period. He<br />
was diagnosed with cancer in 2011, which led to a planned portrayal by director Damjan<br />
Kozole becoming a documentary about how the disease transformed his body.<br />
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156 Master Classes<br />
www.medianet.at<br />
www.mbe.at/atmbe0011
Elżbieta<br />
Towarnicka<br />
und Band<br />
Sonntag, 5. Oktober, 20:00 Uhr<br />
1010 Wien, Urania, Mittlerer Saal, Uraniastraße 1<br />
Konzert FILM & MUSIK mit Elżbieta<br />
Towarnicka und Band. Zu hören und zu sehen sind<br />
<strong>Film</strong>musik und <strong>Film</strong>fragmente aus Papusza, Drei<br />
Farben: Blau, Weiß, Rot, Die zwei Leben der Veronika,<br />
The Tree of Life und La grande bellezza. Komponist:<br />
Zbigniew Preisner. Eintritt: 16€/14€<br />
Sunday, October 5, 8:00 p.m.<br />
1010 Wien, Urania, Mittlerer Saal, Uraniastraße 1<br />
Concert FILM & MUSIK with Elżbieta Towarnicka and<br />
Band.<strong>Film</strong> music and film fragments from Papusza,<br />
Three Colours: Blue, White, Red, The Double Life of<br />
Véronique, The Tree of Life and La grande bellezza.<br />
Composed by: Zbigniew Preisner. Entrance: 16€ /14€<br />
FOTO: Daniel Maignan<br />
FOTO: Fanfara Transilvania<br />
Fanfara Transilvania<br />
Irgendwo in den Bergen von Transsilvanien gibt es eine Stadt namens Cugir. Und dort, unweit einer<br />
Waffenfabrik, wurde die Balkan Brass Band Fanfara Transilvania gegründet, auch bekannt als Galans<br />
Band oder Fanfare Galan. Ihre Mitglieder sind Brüder, Cousins, Patenonkel und Patenkinder, die ihre<br />
Leidenschaft für die traditionelle Musik ihrer Heimat und ihr Können von ihren Vätern vererbt bekommen<br />
und so ihr reiches diesbezügliches kulturelles Erbe bestens bewahrt haben. Wobei sie aber<br />
eben genau das auch sehr gekonnt mit neuen Elementen mischen. Die mittlerweile schon legendäre<br />
Kult-Band steht für eine spezielle Form rumänischer Folklore, für eine sehr kraftvolle und überaus<br />
mitreißende Musik inklusive ebensolchen Gesangs aus Moldawien und aus Siebenbürgen, also aus<br />
Transsilvanien. Und natürlich für Balkan-Gypsy-Brass vom absolut Feinsten. Beste Unterhaltung ist<br />
in jedem Fall garantiert. Die Männer von Fanfara Transilvania verfügen über ein unheimlich breites<br />
Repertoire, spielen sie doch, wenn sie nicht gerade durch Europa touren, nach wie vor sehr bodenständig<br />
in ihrer Heimat auf Hochzeiten ebenso wie auf Beerdigungen und bei allen möglichen anderen<br />
Anlässen. Dass eben genau das alles bei diesem letzten Konzert im Ostklub zu hören sein wird,<br />
versteht sich natürlich von selbst.<br />
Elżbieta Towarnicka stammt aus einer Künsterfamilie aus Breslau, wo sie 1950 geboren<br />
wurde. Im Alter von 28 Jahren schloss sie ihr Gesangsstudium an der Staatlichen<br />
Musikhochschule in Krakau ab. Ihr Repertoire umfasst Opern wie La Bohème, Tosca, Die<br />
Perlenfischer, La Traviata, Rigoletto, Der Freischütz, König Roger, Dido und Aeneas sowie<br />
Orpheus und Eurydike. Größere internationale Bekanntheit brachten ihr Aufnahmen<br />
für <strong>Film</strong>e von Krzysztof Kieslowski, beispielsweise für Drei Farben: Blau, Weiß, Rot und<br />
Die zwei Leben der Veronika. Zuletzt war ihre Stimme in Terrence Malicks The Tree Of<br />
Life, in La Grande Bellezza – Die große Schönheit von Paolo Sorrentino und in Papusza<br />
zu hören. Sie hat mehrere Soloalben veröffentlicht und an zahlreichen Aufnahmen<br />
von anderen Künstlern teilgenommen. Viele ihrer unveröffentlichten Aufnahmen<br />
findet man in den Archiven des Polnischen Rundfunks in Warschau und Krakau.<br />
Towarnicka ist unter anderem in Deutschland, Spanien, England, Russland, Italien<br />
(La Scala), Frankreich, Argentinien, den USA, Japan, China und Kanada aufgetreten.<br />
Beim Konzert im Rahmen des LET´S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s <strong>2014</strong> werden unter anderem<br />
folgende Nummern aus folgenden <strong>Film</strong>en auf dem Programm stehen: Bolero – Drei<br />
Farben: Rot; Kicý bidy i bokhá! – Papusza; Concerto en mi mineur [SBI 152] de 1798 –<br />
Die zwei Leben der Veronika; Les marionnettes – Die zwei Leben der Veronika; Do not take<br />
another man's wife – Drei Farben: Rot; Tango – Drei Farben: Weiß; Requiem für meinen<br />
Freund – The Tree of Life und La grande bellezza.<br />
Elżbieta Towarnicka comes from a family of artists in Wrocław, where she was born<br />
in 1950. At the age of 28, she finished studying vocal arts at the state-funded music<br />
academy in Kraków. Her repertoire includes operas like La Bohème, Tosca, Les pêcheurs<br />
des perles (The Pearl Fishers), La Traviata, Rigoletto, The Marksman, King Roger, Dido and<br />
Aneas and Orpheus and Eurydice. Recordings for films by Krzysztof Kieslowski, such as<br />
Three Colours: Blue, White, Red and The Double Life of Véronique, brought her broader<br />
international fame. Recently, her voice could be heard in Terrence Malick’s The Tree<br />
of Life, La Grande Bellezza by Paolo Sorrentino and in Papusza. She published several<br />
solo records and was featured by many other artists. Many recordings that were never<br />
published can be found in the archives of the Polish radio in Warsaw and Kraków.<br />
Towarnicka performed in many countries in the past, including Germany, Spain,<br />
England, Russia, Italy (La Scala), France, Argentina, the USA, Japan, China and Canada.<br />
The programme of the concert as part of the LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong> will include<br />
the following track from these films: Bolero - Three Colours: Red; Kicý bidy i bokhá!<br />
– Papusza; Concerto en mi mineur [SBI 152] de 1798 – The Double Life of Véronique;<br />
Les marionnettes – The Double Life of Véronique; Do not take another man's wife –<br />
Three Colours: Red; Tango – Three Colours: White; Requiem for my friend – The Tree of<br />
Life and La grande bellezza.<br />
Das Absolut Letze Konzert Im Legendären Wiener Ostklub:<br />
Balkan-Gypsy-Brass und mehr mit Der Kultband Fanfara Transilvania<br />
Donnerstag, 9. Oktober, 20:30 Uhr<br />
1040 Wien, Ostklub, Schwarzenbergplatz 10/1, Konzert FILM & MUSIK mit<br />
Fanfara Transilvania*) An diesem historischen Abend beim definitiv letzten<br />
Konzert im legendären Wiener Ostklub wird eine Reihe von Liedern<br />
aus <strong>Film</strong>en zu hören sein, etwa aus denen von Emir Kusturica wie beispielsweise<br />
Bubamara, Messecina und Ederlezi, aber natürlich auch noch<br />
ein breites Best-Of dieser Kultband aus dem Herzen von Transsilvanien.<br />
Eintritt: 14€/12€<br />
The Very Last Concert In Vienna’s Legendary Ost Klub:<br />
Balkan-Gypsy-Brass And More With Cult Band Fanfara Transilvania<br />
Thursday, October 9, 8:30 p.m.<br />
1040 Wien, Ostklub, Schwarzenbergplatz 10/1, Concert FILM & MUSIC<br />
with Fanfara Transilvania*) On this historical night, the very last concert<br />
in Vienna’s legendary Ost Klub will feature a selection of film songs from<br />
directors such as Emir Kusturica (Bubamara, Messecina and Ederlezi), but<br />
of course also a best-of selection from the body of work of this cult band<br />
from the heart of Transylvania. Entry: 14€/12€<br />
*) Besetzung: Nicolae Galan/Flügelhorn, Mihai-Rusalin Galan/Trompete, Constantin Galan/Klarinette,<br />
Roland Dinca/Saxofon und Sopran, Cristinel Roman/Bariton, Marcel Batista/Bariton, Marius Dragomir-Alexandru/Tuba,<br />
Vasile Stoica/Tuba, Cornel Lupu/große Trommel, Vladut Magureanu Vladut/<br />
Percussion.<br />
Somewhere in the mountains of Transylvania, there is a village named Cugir. There, not far from a<br />
weapons factory, the Balkan brass band Fanfara Transilvania, also known as Galans Band or Fanfare<br />
Galan, was founded. The band members are all brothers, cousins, godfathers and godchildren, who<br />
all inherited their love for their homeland’s traditional music from their fathers and thus preserved<br />
their rich cultural heritage. A heritage that they also mix with modern elements very skillfully. The<br />
now legendary cult band represents a special type of Romanian folk music, very powerful and stirring<br />
music and vocals from Moldova and Transylvania. Their name also stands for finest Balkan Gypsy<br />
brass. Entertainment at the highest level is guaranteed. The men of Fanfara Transilvania sport a wide<br />
repertoire, accumulated through playing on weddings, funerals and all kinds of events in their home<br />
country, when they are not touring through Europe. It is clear that all this will be heard during this<br />
last concert in the Ost Klub.<br />
*) Band: Nicolae Galan/flugelhorn, Mihai-Rusalin Galan/trumpet, Constantin Galan/clarinet, Roland<br />
Dinca/saxophone and treble, Cristinel Roman/baritone, Marcel Batista/baritone, Marius Dragomir-Alexandru/tuba,<br />
Vasile Stoica/tuba, Cornel Lupu/great drum, Vladut Magureanu Vladut/percussion.<br />
158 <strong>Film</strong> & Musik<br />
<strong>Film</strong> & Musik 159
<strong>Film</strong> & Musik 161<br />
Wiener KammerOrchester | Badalbayli | Yablonsky<br />
Gemeinsames Konzert<br />
aserbaidschanischer und österreichischer Musiker<br />
Dienstag, 7. Oktober <strong>2014</strong>, 19:30 Uhr, Mozart-Saal<br />
Wiener KammerOrchester<br />
Farhad Badalbayli - Klavier<br />
Dmitri Yablonsky -Dirigent<br />
Werke von aserbaidschanischen Komponisten<br />
Aserbaidschanisches Kulturzentrum<br />
Azərbaycan Mədəniyyət Mərkəzi<br />
Latif & Jazz<br />
Freitag, 10. Oktober, 19:30 Uhr<br />
1010 Wien, Urania, Mittlerer Saal, Uraniastraße 1. Konzert FILM &<br />
MUSIK mit Salman Gambarov, Fakhraddin Dadashov und Eldar<br />
Gafarov. Zu hören und zu sehen ist der sowjetische Stummfilm<br />
Latif – Face to Face aus dem Jahr 1930, begleitet mit Musik von<br />
Salman Gambarov. Eintritt: 14€/12€<br />
Friday, October 10, 7:30 P.m.<br />
1010 Wien, Urania, Mittlerer Saal, Uraniastraße 1. Concert FILM &<br />
MUSIC with Salman Gambarov, Fakhraddin Dadashov and Eldar<br />
Gafarov. A screening of the Soviet film Latif - Face to Face from<br />
1930, music by Salman Gambarov. Entry: 14€/12€<br />
Salman Gambarov ist einer der bekanntesten und vielseitigsten Jazzer<br />
Aserbaidschans und ein Musiker von Weltrang. Er ist der Sohn einer<br />
berühmten Opernsängerin und konnte schon mit vier Jahren hervorragend<br />
Klavier spielen. In seinen Kompositionen und Interpretationen,<br />
die oftmals unter dem von ihm geprägten Begriff Bakustic Jazz laufen,<br />
sind immer wieder und ganz eindeutig die Einflüsse seiner heimatlichen<br />
Musiktradition zu finden. Dies kommt auch in der überaus spannenden<br />
Zusammenarbeit mit den ebenfalls hervorragenden Musikern<br />
Fakhraddin Dadashov (Kamancha) und Eldar Gafarov (Percussion) zum<br />
Tragen. Das Trio spielt gefühlvoll die von Salman Gambarov komponierte<br />
Begleitmusik zum <strong>Film</strong> Latif – Face to Face mit traditionellen aserbaidschanischen<br />
Instrumenten. Das Thema des im Jahr 1930 produzierten<br />
und knapp 50 Minuten langen Stummfilms von Mikail Mikailov ist die<br />
Maschine als Symbol der Industrialisierung und charakteristisch für die<br />
kommunistische Ideologie jener Zeit. Zum Inhalt: Als der erste Traktor<br />
ins Berg-dorf Chadlan kommt, provoziert das einen Klassenkampf zwischen<br />
denen, die an die Technik als Symbol eines neuen Lebens glauben,<br />
und jenen, die sie fürchten. Nur der zehnjährige Latif versucht mit seiner<br />
unverfälschten und vorurteilsfreien Ansicht zu vermitteln. Die nüchterne<br />
Handlung ist typisch für die frühe Phase des <strong>Film</strong>s im sowjetischen<br />
Kommunismus. Beispielhaft porträtiert Regisseur Mikael Mikailov die<br />
Einflüsse der Industrialisierung Anfang des 20. Jahrhunderts. Das Projekt<br />
ist eine österreichische Premiere und ein Musikereignis der Extraklasse.<br />
Salman Gambarov is one of the best known and most versatile Jazz musicians<br />
of Azerbaijan and a renowned artist. He is the son of a famous<br />
opera singer and was able to play the piano flawlessly at four years of<br />
age. His compositions and interpretations, which he often refers to with<br />
the self-invented term Bacoustic Jazz, are filled with clear influences from<br />
his native country’s musical tradition. This is also a key element of his exciting<br />
collaboration with the excellent musicians Fakhraddin Dadashov<br />
(kamancha) and Eldar Gafarov (percussion). The trio perform Salman<br />
Gambarov’s film score to Latif - Face to Face with traditional Azerbaijanian<br />
instruments. The topic of this 50-minute feature film from 1930,<br />
directed by Mikail Mikailov, is the machine as a symbol of industrialisation,<br />
which is characteristic of that era. On the content: The arrival of the<br />
first tractor in the mountain village of Chadlan provokes a class conflict<br />
between those who believe in technology as a symbol of a new life and<br />
those who fear it. The ten-year-old Latif is the only one who attempts<br />
to mediate between the groups in his pure and open-minded spirit.<br />
Its matter-of-fact plot is typical of the early phase of film in the Soviet<br />
communism. Director Mikael Mikailov stages and exemplary portrayal of<br />
the influence of industrialisation in the early days of the twentieth century.<br />
This project is an Austrian premiere and a high-class musical event.<br />
Stummfilm. Aserbaidschan 1930<br />
Länge 49 min.<br />
Format DVD<br />
Schwarz-Weiß<br />
Regie und Drehbuch Mikayil Mikayilov<br />
Kamera Ivan Tartakovski<br />
Darsteller<br />
Latif Letif Safarov<br />
Kolkhoz sadri Alesker Alekperov<br />
Ögey Ana Haqiqat Rzayeva<br />
Alasgar Mustafa Mardanov<br />
Ibrahim Qasim Zeynalov<br />
Haci Samadin Oglu Ajdar Sultanov<br />
Produktion Azerkino<br />
Biografie Mikayil Mikayilov<br />
Mikayil Mikayilov wurde 1903 in Baku geboren. In<br />
den ersten Jahren seiner 1924 beginnenden Karriere<br />
drehte er zahlreiche Dokumentarfilme, die damals<br />
„Chronik <strong>Film</strong>e“ genannt wurden. In seinem<br />
ersten Spielfilm Latif beleuchtet Mikayilov die Kollektivierung<br />
der Landwirtschaft in der UdSSR aus<br />
der Perspektive eines siebenjährigen Jungen. Mikayil<br />
Mikayilov verstarb 1986.<br />
<strong>Film</strong>ografie Mikayil Mikayilov (Auswahl)<br />
1957 Tak rozhdaetsya pesnya<br />
1943 A Family<br />
1934 Ismat<br />
1930 Latif<br />
www.azculture.at | www.konzerthaus.at<br />
<strong>Film</strong> & Musik 161
Networking<br />
youth<br />
careertalk<br />
FOTO: Agnieszka Brytan<br />
Fair.versity<br />
Gender and<br />
diversity talk<br />
FOTO: Daniel Auer<br />
22 junge Menschen, 14 Nationalitäten und über 15 gesprochene Sprachen – mit diesem Profil gehört das Team<br />
von Networking Youth Career wohl zu den internationalsten des Landes. Der gemeinnützige Verein organisiert<br />
Karriereveranstaltungen, um jungen Menschen mit Migrationshintergrund auf deren Karriereweg unter die<br />
Arme zu greifen, weil Kontakte im Berufsleben bekanntlich unersetzbar sind. Und zwar überall. Beim CareerTALK<br />
von NYC auf dem LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong> sprechen internationale Vertreterinnen und Vertreter der <strong>Film</strong>branche<br />
daher auch darüber, wie wichtig der Aufbau und die Pflege von Netzwerken im modernen <strong>Film</strong>geschäft<br />
ist, und was es braucht, um den eigenen diesbezüglichen (Karriere)träumen rechtzeitig den nötigen Schub zu<br />
versetzen. Anschließend werden für alle Interessenten noch die Kurzfilme Start Anew World (ROU <strong>2014</strong>), Thirteen<br />
and a half minutes (HUN 2013) und Living with Leviathan (TUR 2013) gezeigt. Eine ähnliche Veranstaltung im<br />
Vorjahr war sehr erfolgreich und bis auf den letzten Platz besetzt, wer mit dabei sein möchte, soll sich daher bitte<br />
unbedingt rechtzeitig einen Platz reservieren! Anmeldung via Anmeldeformular auf www.careerfair.nyc.co.at<br />
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.<br />
Twenty-two young people from fourteen nationalities and more than fifteen spoken languages - this profile<br />
makes the team of Networking Youth Career one of the most international ones in the country. This non-profit<br />
association organises career events to help young people with migrant backgrounds on their career path<br />
- because, as we know, contacts are essential in professional life. Everywhere. The NYC CareerTALK at the<br />
LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>2014</strong> will feature international representatives of the film industry who will discuss<br />
the importance of creating and maintaining networks in modern film business, and what is needed to boost<br />
one’s (career) dreams in this business in time. All interested participants can then watch screenings of the<br />
short films Start Anew World (ROU <strong>2014</strong>), Thirteen and a half minutes (HUN 2013) and Living with Leviathan<br />
(TUR 2013). A similar event during last year’s LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> was very successful and well attended, so<br />
please book your place in time if you are interested in this offer! Sign up via form at www.careerfair.nyc.co.at<br />
Participation in this event is free of charge.<br />
Die fair.versity Austria, Österreichs Top-Karrieremesse mit dem Schwerpunkt „Diversity in Österreich“, fand heuer<br />
am 23. September im Wiener Rathaus statt. Das Schwerpunktthema der diesjährigen Ausgabe, „Gender und<br />
Diversity“, hat sich dabei in zahlreichen begleitenden Vorträgen und Workshops widergespiegelt. Eine Veranstaltung<br />
folgt jetzt aber noch, sozusagen als filmische Draufgabe: fair.versity Austria hat in Kooperation mit dem<br />
LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> nämlich eine spannende Mischung aus Kurzfilmen vorbereitet, die sich auf unterschiedlichste<br />
Weise mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft auseinandersetzen, darunter die zwei Koproduktionen<br />
Invisible Spaces und The Chicken sowie Fragments aus Polen. Ausgewählte Aspekte des gezeigten Spektrums<br />
werden anschließend in einem Talk von den jeweiligen <strong>Film</strong>emacherInnen und einigen hochkarätigen Gästen<br />
aus Politik und Wirtschaft diskutiert. Fest steht jetzt schon: Die Vielfalt der Talente der in Österreich lebenden<br />
Menschen zu fördern und vor allem zu nutzen, ist nicht nur eine Frage politischer Verantwortung, sondern auch<br />
eine wirtschaftliche Notwendigkeit geworden. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.<br />
<strong>2014</strong> fair.versity Austria – one of Austria's leading career fairs – took place on September 23rd at the Wiener<br />
Rathaus, the Vienna City Hall. Many of the workshops and lectures held there reflected this year's focus on<br />
gender and diversity, but one last artistic event on this topic is still to come: fair.versity Austria and the <strong>LET'S</strong><br />
<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> have compiled an exciting selection of various short films that explore women's spaces and<br />
female gender roles in society. These will include the collaborations Invisible Spaces and The chicken, as well<br />
as the Polish movie Fragments. After the screening, certain aspects of the movies will be discussed by the<br />
filmmakers and several distinguished guests from politics and economics. The choice of speakers was made to<br />
express that Austria's diverse population possesses an immense treasure of talent which is of political, as well<br />
as economic relevance. It is our responsibility to stimulate and utilize this huge potential. Participation in this<br />
event is free of charge.<br />
162 <strong>Film</strong> & Talk<br />
<strong>Film</strong> & Talk 163
Submit<br />
your film!<br />
Starting on 27 th<br />
of october<br />
international<br />
feStival for<br />
Short film,<br />
animation and<br />
muSic video<br />
26 th to 31 st<br />
of may 2015<br />
Vorhang auf, <strong>Film</strong> ab. Wir wünschen gute Unterhaltung beim LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>!<br />
Das neue UNIMAG.<br />
Österreichweit ab 13. Oktober oder online auf<br />
www.unimag.at und www.facebook.com/UNIMAG.AT<br />
Get Togethers<br />
& Partyline<br />
im Cafe Leopold<br />
Get Togethers & Partyline at Cafe Leopold<br />
Das hippe Cafe Leopold im Museumsquartier gilt heute als einer der angesagtesten Treffpunkte<br />
der kosmopolitischen und urbanen Szene Wiens. 2001 als klassisches Kaffeehaus<br />
für Museumsbesucher eröffnet, hat sich das Lokal mittlerweile zu einem Ort entwickelt,<br />
an dem man abends auch innovative Sounds von international renommierten Künstlern<br />
zu hören bekommt und abtanzen kann, und an dem mittlerweile auch andere kulturelle<br />
Aktivitäten, etwa Videoprojektionen von Experimentalfilmern, eine wichtige Rolle spielen.<br />
Womit das Cafe Leopold für viele mittlerweile sehr viel mehr als nur ein Café ist, nämlich<br />
eine Art Club oder verlängertes Wohnzimmer. Im Rahmen von LET´S <strong>CEE</strong> fungiert das Lokal<br />
vom Sonntag, den 5., bis Mittwoch, den 8. Oktober <strong>2014</strong> noch dazu als ein zentraler Meeting<br />
Point für internationale und österreichische Gäste und Freunde des <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong>s; an<br />
diesen Abenden werden daher auch die DJ-Lines auf Musik aus Zentral- und Osteuropa<br />
abgestimmt sein. Der Eintritt ist an diesen Tagen für alle frei. Anders bei der großen LET’S<br />
<strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Party am Freitag, den 10. Oktober, bei der Pezo Fox (P.O.M, Steel Reserve),<br />
Zuzee (Waxolutionists) und ein Special LET’S <strong>CEE</strong> Guest an den Turntables stehen werden:<br />
Hier kostet ein Eintrittsticket 10 Euro, Besitzer eines Kinotickets, eines <strong>Festival</strong>passes und<br />
akkreditierte Besucher bezahlen hingegen nur den halben Preis, sprich 5 Euro.<br />
05.10: DJ In2itive<br />
06.-08.10: DJ-Kollektiv HOPPALA<br />
Cafe Leopold, Museumsplatz 1, A-1070 Wien<br />
Tel. +43 1 523 67 32; www.cafe-leopold.at<br />
Öffnungszeiten: Sonntag bis Mittwoch von 10:00–2:00 Uhr;<br />
Donnerstag bis Samstag von 10:00–4:00 Uhr<br />
The hip Cafe Leopold in the Museumsquartier is one of the hottest meeting areas of<br />
the cosmopolitan and urban scene of Vienna. It opened its doors in 2001 as a classical<br />
coffeehouse but during the years it has become a place, where you can hear innovative<br />
sounds of international well-known artists and dance all night; also other cultural activities,<br />
as for example video projections of experimental filmmakers, play an important role<br />
in the Cafe Leopold by now. For these reasons the Cafe Leopold is more than just a café<br />
for many people, it’s kinda like a club or an extended living room for them. During the<br />
LET’S <strong>CEE</strong> festival the bar serves as a central meeting point for the international and Austrian<br />
guests and for all friends of cinema, from Sunday the 5th of October to Wednesday<br />
the 8th of October. Therefor the DJ-lines will be tuned to the music from Central- and<br />
Eastern Europe at these nights. The entry on these days is for free for everyone. But not<br />
at the big LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> Party on Friday the 10th of October, where Pezo Fox<br />
(P.O.M, Steel Reserve), Zuzee (Waxolutionists) and a special LET’S <strong>CEE</strong> guest will rock the<br />
house on the turntables: The entry ticket costs 10 euros; whereas for people who have a<br />
cinema ticket, a festival pass and for accredited visitors the price is 5 euros, so half price.<br />
05.10: DJ In2itive<br />
06.-08.10: DJ-Kollektiv HOPPALA<br />
Cafe Leopold, Museumsplatz 1, A-1070 Vienna<br />
Tel. +43 1 523 67 32; www.cafe-leopold.at<br />
Opening hours: Sunday to Wednesday 10am–02am;<br />
Thursday to Saturday 10am–4am;<br />
Location Partner, Partyline 165<br />
FOTO: Cafe leopold
DIVERSE GESCHICHTEN ist ein Projekt zur<br />
Entwicklung von Drehbüchern für AutorInnen mit<br />
interkulturellem Hintergrund. Das Programm erstreckt<br />
sich über einen Zeitraum von neun Monaten und<br />
umfasst dramaturgische Beratungen, Workshops,<br />
Lectures sowie am Ende jedes Jahrgangs eine öffentliche<br />
szenische Lesung.<br />
!! SAVE THE DATE !!<br />
26. November <strong>2014</strong>, 20:00 Uhr<br />
Präsentationsveranstaltung im <strong>Film</strong>casino<br />
DIVERSE GESCHICHTEN – SAISON V<br />
Balkan Fever<br />
im Ost Klub<br />
Balkan Fever at Ost Klub<br />
Der legendäre Ost Klub am Schwarzenbergplatz galt viele Jahre lang als der Wiener Hotspot<br />
für Konzerte und Partys mit Osteuropa-Bezug, freilich nicht nur für solche: Neben<br />
Russendisko, Balkanbeats und Gypsy-Sound gab es hier nämlich immer wieder auch Weltmusik<br />
anderer Provenienz zu hören. Bevor diese kultige Location nun zum Leidwesen aller<br />
Fans endgültig ihre Tore schließt, um einem neuen und zum Glück ebenfalls sehr viel versprechenden<br />
Wein Klub Platz zu machen, lädt LET’S <strong>CEE</strong> gemeinsam mit Matthias Angerer,<br />
dem Betreiber und Mastermind des Ost Klubs, an zwei Abenden dazu ein, noch einmal<br />
ordentlich die Tanzfläche aufzuheizen. Am Samstag, dem 4. Oktober <strong>2014</strong>, werden ab 21.00<br />
Uhr die vielen vertrauten Räumlichkeiten mit einer gleichsam heute schon historischen<br />
und allerletzten Balkan-Party belebt. Und damit wirklich jeder mit dabei sein kann, kostet<br />
der Eintritt an diesem Abend nur 5 Euro, für Leute, die ein Kinoticket oder einen <strong>Festival</strong>pass<br />
vorweisen, sogar nur 3 Euro. Ein paar Tage später folgt der zweite und letzte Streich: Am<br />
Donnerstag, dem 9. Oktober gibt es dann nämlich das allerletzte Konzert auf der traditionsreichen<br />
Bühne des Ost Klubs. Die rumänische Kultband Fanfara Transilvania wird aufspielen<br />
und für einen Abend sorgen, von dem man wohl mit Sicherheit ebenfalls noch länger<br />
reden wird (siehe Seite 159). Zwei absolute Pflichttermine für alle Fans von Musik aus dem<br />
<strong>CEE</strong>-Raum, die sich von ihrem Wohnzimmer gebührend verabschieden wollen.<br />
Ost Klub, Schwarzenbergplatz 10/1, A-1040 Wien<br />
Tel. +43 1 505 62 28<br />
The legendary Ost Klub at Schwarzenbergplatz used to be the hot spot for concerts and<br />
parties with a focus on Eastern Europe for many years, but not only for them: Apart from<br />
Russian disco, Balkan beats and Gypsy sound, it regularly featured world music of different<br />
origins. Before this smart location closes its gates for the last time to the regret of all<br />
its fans to make way for a new and fortunately promising Wine Klub, LET’S <strong>CEE</strong> and Matthias<br />
Angerer, the owner and mastermind behind Ost Klub, will heat up the dance floor for<br />
one last time. On Saturday, October 4th, <strong>2014</strong>, the familiar halls will host an already historical<br />
final Balkan party, starting at 9.00 pm. To make sure that everyone can join the party,<br />
the entrance fee will be only 5 Euros - for those with a cinema ticket or a festival pass,<br />
only 3 Euros. The second strike will follow a few days later: On Thursday, October 9th, the<br />
legendary Ost Klub stage will host its very last live concert. The Romanian cult band Fanfara<br />
Transilvania will make this night the topic of excited whispers and conversations for a<br />
long time to come (see page 159). Two must-see events for all those who love music from<br />
the <strong>CEE</strong> regions and who would like to bid their living room one last befitting good-bye.<br />
FOTO: Nina Oberleitner<br />
Maria Hofstätter, Nina Proll, Karl Fischer, Daniela Golpashin uvm.<br />
lesen Szenen aus den entwickelten Drehbüchern.<br />
Ost Klub, Schwarzenbergplatz 10/1, A-1040 Vienna<br />
Tel. +43 1 505 62 28<br />
Nähere Infos unter: www.diverse-geschichten.at<br />
Diverse Geschichten wird gefördert von:<br />
Location Partner, Partyline 167
Closing Party in<br />
der [box] Vienna<br />
Closing Party at [box] Vienna<br />
Die [box] Vienna befindet sich im Hilton Hotel beim Stadtpark, also dort, wo jahrelang der<br />
legendäre Jazzer-Tempel Birdland zuhause war. Die Location gilt mittlerweile als ein absolutes<br />
Highlight der Wiener Nachtschwärmer-Szene. Großzügig angelegt, bietet die Club<br />
Diskothek an einem zentralen und bestens mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbaren<br />
Ort mitten im Herzen Wiens einzigartigen Sound sowie exklusives Entertainment. Und das<br />
obendrein in einem aufwendig restaurierten sowie stylishen Ambiente. Heuer ist die [box]<br />
Vienna erstmals Schauplatz der LET´S <strong>CEE</strong> Closing-Party, und zwar am Samstag, dem 11.<br />
Oktober <strong>2014</strong>, ab 22.00 Uhr. In Kooperation mit Tom Sarkis Event Management und dem<br />
MTV Hauptstadt. ClubVienna lädt Österreichs einziges <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> mit klarem Osteuropabezug<br />
an diesem Abend zum großen Abschiedsfest ein, und das in Anwesenheit einer<br />
ganzen Reihe internationaler <strong>Film</strong>gäste. Jeder, der ein Kinoticket, einen <strong>Festival</strong>pass oder<br />
eine Akkreditierung vorweisen kann, ist um nur 2 Euro mit dabei. Einen Dress-Code gibt es<br />
zwar, allerdings ist der recht locker: Ob Kreativ-, Trendy-, Smart- oder Business – fast Alles<br />
ist erlaubt. Dass dabei der Sound aus der <strong>CEE</strong>-Region, von Russland bis zum Balkan, dank<br />
toller DJs nicht zu kurz kommen und es ein paar Überraschungen geben wird, ist natürlich<br />
jetzt schon garantiert.<br />
[box] vienna, Landstraßer Hauptstraße 2, Hilton Hotel, A-1030 Wien<br />
Tel. +43 699 15511000; www.box-vienna.at<br />
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag von 22:00 – 6:00 Uhr<br />
The [box] Vienna is located in the Hilton Hotel at the Stadtpark, at the place which for<br />
decades used to be home to the legendary Jazz temple Birdland. It has become one of<br />
the top locations of Viennese night life. With its generous dimensions, this club offers<br />
unique sound and exclusive entertainment in a very central location which can be easily<br />
reached with public transport. All this in a lavishly restored and stylish ambiance. The<br />
[box] Vienna will be hosting the LET’S <strong>CEE</strong> Closing Party for the first time this year on<br />
Saturday, October 11, <strong>2014</strong>, starting at 10.00 pm. In cooperation with Tom Sarkis Event<br />
Management and the MTV Hauptstadt. ClubVienna invites Austria’s only film festival with<br />
a clear orientation towards Eastern Europe to its grand closing party with a multitude<br />
of international guests from the film industry. EveryoneClubVienna, Austria’s only film<br />
festival with a clear orientation towards Eastern Europe invites you to its grand closing<br />
party with a multitude of international guests from the film industry. Everyone who can<br />
show a cinema ticket, a festival pass, or a press accreditation can join for only 2 Euros.<br />
There is a dress code, but a very lenient one: Whether you prefer a creative, trendy, smart<br />
or business style - almost everything goes. You can also bet that the sound of the <strong>CEE</strong><br />
regions, from Russia to the Balkans, will be adequately represented thanks to excellent<br />
DJs - and that we have a few surprises in store for you!<br />
[box] vienna, Landstraßer Hauptstraße 2, Hilton Hotel, A-1030 Vienna<br />
Tel. +43 699 15511000; www.box-vienna.at<br />
Opening hours: Thursday to Saturday from 10 pm to 06 am<br />
FOTO: [box] Vienna<br />
Unser Team freut sich, das LET‘S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong><br />
mit der Audio deskription für den <strong>Film</strong> »Imagine« von<br />
Andrzej Jakimowski unterstützen zu können und einen<br />
Beitrag zur Inklusion zu leisten.<br />
www.audio2.at<br />
Location Partner, Partyline 169
Team<br />
Team<br />
Kernteam: Julia Bernhard (Gästemanagement), Kathrin Braun (Event Management), Lorena Ciutacu (Internationale Kontakte),<br />
Andra Coros (Website und Jurybetreuung), Gloria Dimmel (Übersetzungen DE/EN), Paul Gatternig/Hermes Treuhand<br />
Steuerberatungs GmbH (Steuerliche Angelegenheiten), Michał Tadeusz Golański (Grafikdesign), Nika Gričar (Koordination<br />
25-The Retrospective), Sigrid Gruber (Schulkino), Lisa Holder (Helping Hands), Alexandra Kollwig/heartworkers<br />
advertisement (Art Director), Łukasz Kukla/LMK Transporte (Transport), Katharina Mahel (Medien- und Marketingkooperationen,<br />
Bildredaktion), Denis Mujović (<strong>Festival</strong> Production), Monika Müllner/heartworkers advertisement (Art Director),<br />
Katayun Nadjafkhani (<strong>Festival</strong> Production und Traffic), Daniela Nemetz/heartworkers advertisement (Art Director), Gabi<br />
Pachler (Schulkino), Tobias Perschon/Bitconnect EDV/IT Dienstleistungen & Handel (Betreuung und Wartung der Webseite),<br />
Isabella Purkart (Pressetermine und Akkreditierung), Alice Rabl/All Languages Alice Rabl GmbH (Übersetzungen DE/<br />
EN), Leonhard Reis/RA Dr. Leonhard Reis (Juristische Angelegenheiten), Isabel Schmidt (Datenbank), Wolfgang P. Schwelle<br />
(<strong>Festival</strong>direktor), Tobias Spöri (Schulkino), Ismar Šećerbegović (Head of Translations DE/EN/B/K/S), Katarzyna Wojciechowska<br />
(Gästelisten und Einladungen), Patrick Zwerger (Redaktion und Master Classes), Magdalena Żelasko (<strong>Festival</strong>direktorin<br />
und Geschäftsführerin) Fotografen und Fotografinnen: Melanie Asböck, Martin Dudek, Susanne Einzenberger, Thomas<br />
Feest, Alex Halada, Niko Havranek, Matthias Heschl, Jakub Kavin, Stefan Klemenjak , Robert Marcus Klump, Paulina Lewandowska,<br />
Vytas Neviera, Anastasia Osipova, Magdalena Possert, Maja Radosavljevic, Johanna Rauch, Stanisław Żelasko<br />
Moderatoren und Moderatorinnen: Eser Akbaba, Alena Baich, Agnes Bukowiecka, Meri Disoski, Mercedes Echerer, Alexandra<br />
Förderl-Schmid, Marcus Harris, Christian Peter Hauser, Agnes Jodkowski, Jakub Kavin, Claudia Kottal, Kristina Nadj, Liliana<br />
Nelska, Todor Ovtcharov, Tomasz Raczek, Jackie Rehak, Lena Reichmuth, Lisa Schrammel, Daniela Schwarz, Susanne Sommerer,<br />
Rada Šešić, Mirjam Unger, Iva Vucicevic, Geraldine Zenz OKTO & LET’S <strong>CEE</strong>-TV: Zenja Halilbasic, Martin Krammer, Anja<br />
Malenšek, Mathias Mayrhofer, Theresa Noll, Ramona Salzgeber, Barbara Sirucek, Stephanie Weislein, Michael Zankl, Iris Zens<br />
REDEN IST SILBER, SCHWEIGEN IST GOLD.
Impressum<br />
Imprint<br />
Herausgeber/Publisher LET’S <strong>CEE</strong> <strong>Film</strong> <strong>Festival</strong> <strong>Festival</strong>direktorin und Geschäftsführerin/<strong>Festival</strong><br />
Director and Managing Director Magdalena Żelasko <strong>Festival</strong>direktor<br />
und Chefredakteur/<strong>Festival</strong> Director and Editor in Chief Wolfgang P.<br />
Schwelle Chefredakteur und Chef vom Dienst/Editor in Chief and Managing<br />
Editor Patrick Zwerger Art Direktion und DTP/Art Direction and DTP: Alexandra<br />
Kollwig, Monika Müllner, Daniela Nemetz Redaktion/Editorial Stuff Sigrid Gruber,<br />
Senad Halilbasic, Rainer Kienböck, Tomasz Raczek, Arman T. Riahi, Arash T. Riahi, Rada<br />
Šešić Bildredakteurin/Photo Editor Katharina Mahel Redaktionelle Mitarbeit/<br />
Editorial Contribution Maga Berlinski, Daniel Brandlechner, Kathrin Braun, Emma Eminenz,<br />
Liza Enzinger, Jasmin Falk, Iris Fraueneder, Patrick Holzapfel, Dewi Kostial, Martin<br />
Krammer, Linda Pfeifenberger, Maja Radosavljevic, Stefanie Schlögl, Daniela Schwarz,<br />
Tobias Spöri, Ulrike Wirth Leitung Übersetzungen/Head of Translations Ismar Šećerbegović<br />
Übersetzungen/Translations Gloria Dimmel, Eva Ipsmiller, Raffaela Löwer,<br />
Jennifer Petkovic, Alice Rabl, Andrea Ungerer, Andrea Wolzt Lektorat/Proofreading<br />
Meri Disoski, Alina Hollenthoner, Isabel Schmidt, Ewa Ziembicka Druck/Printing Tiskárna<br />
Helbich, a.s., Valchařská 36, 614 00 Brünn/Brno. Verkaufspreis/Price EUR 5,-<br />
© <strong>2014</strong> Alle Rechte vorbehalten/All rights reserved.<br />
Der Inhalt dieses <strong>Katalog</strong>s basiert auf dem Wissensstand vom 23. September<br />
<strong>2014</strong>. Informationen, die nach diesem Termin eingetroffen<br />
sind, konnten nicht mehr berücksichtigt werden.<br />
The content of this catalogue is based on the information available<br />
by September 23rd <strong>2014</strong>. Information received after this date could<br />
not be taken into consideration.<br />
Alle Fotos, die in diesem <strong>Katalog</strong> besprochene <strong>Film</strong>e betreffen, wurden<br />
uns von den entsprechenden <strong>Film</strong>produktions- oder <strong>Film</strong>verleihfirmen<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
be yourself!<br />
All photos concerning the films described in this catalogue have been<br />
provided by respective film production or film sales companies.<br />
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Fotos nicht eindeutig klären. Wir ersuchen dies zu entschuldigen<br />
und eventuelle Ansprüche dem <strong>Festival</strong> mitzuteilen.<br />
In certain cases, the festival team was not able to ascertain the copyright<br />
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understanding and ask you to please notify the <strong>Festival</strong> about any<br />
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Grußwort Christof Papousek 175<br />
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www.heartworkers.at