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und Wärmeabzug

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Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong>sanlagen<br />

RWAheute<br />

Vorbeugender Brandschutz<br />

<strong>und</strong> natürliche Klimatisierung<br />

in einem.<br />

Ausgabe 2003<br />

Rauch- <strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong>sanlagen:<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

des natürlichen,<br />

elektromotorischen<br />

Rauchabzugs.<br />

Projektierungshilfen.<br />

Gesetzliche<br />

Gr<strong>und</strong>lagen.


RWA heute<br />

RWA heute<br />

Seite 2<br />

Inhalt<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

Einleitung<br />

Vorwort<br />

Vorwort des Fachkreises RWA im ZVEI<br />

Allgemeines zum Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong><br />

Brandentstehung<br />

Brandverlauf <strong>und</strong> Rauchausbreitung<br />

Rauchgase: Mengen, Gefahren, Folgeschäden<br />

Erhaltung der Bausubstanz<br />

Schutzziele<br />

Wirkungsweise des natürlichen Rauchabzugs<br />

Rauchabzug, elektromotorisch betätigt:<br />

Rauchabzug <strong>und</strong> Lüftung kombiniert<br />

Antrieb<br />

Steuerung<br />

Handsteuereinrichtung<br />

Automatische Melder (Rauchmelder, Thermomelder)<br />

Tägliche Be- <strong>und</strong> Entlüftung<br />

Manuelle Lüftung<br />

Automatische Lüftung<br />

Externe Anschlüsse<br />

Gesetzliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Musterbauordnung, Landesbauordnung<br />

Projektierungshilfen<br />

Geometrische <strong>und</strong> Aerodynamische Öffnungsflächen<br />

RWA-Öffnung<br />

Welche Leitungen sind notwendig?<br />

Gütesiegel VdS-Anerkennung<br />

Service<br />

Planung, Montage, Inbetriebnahme<br />

Wartung<br />

Schlusswort<br />

Impressum<br />

Seite<br />

3<br />

3<br />

4<br />

4<br />

5<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

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11<br />

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12<br />

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13<br />

13<br />

13<br />

14<br />

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17<br />

18<br />

20<br />

22<br />

22<br />

23<br />

23


Vorwort<br />

Über Jahrh<strong>und</strong>erte hinweg hat die zerstörerische<br />

Kraft des Feuers den Menschen zu vorbeugenden<br />

Maßnahmen gezwungen. Mit harter Bedachung<br />

<strong>und</strong> Brandwänden versuchte man, die<br />

Ausbreitung eines Brandes <strong>und</strong> damit den materiellen<br />

Brandschaden zu begrenzen, <strong>und</strong> tut<br />

dies heute noch.<br />

Es ist aber eine moderne Erkenntnis, dass nicht<br />

die energetische Wirkung eines Brandes, sondern<br />

die Brandparallelerscheinung „Rauch“ das<br />

Leben <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heit des Menschen bedrohen<br />

<strong>und</strong> dass diese Rechtsgüter an erster<br />

Stelle der Brandschutzbestrebungen stehen müssen.<br />

Brennt es in einem Gebäude, so wird in<br />

unserer heimischen, überwiegend massiven<br />

Bausubstanz niemand durch Feuer zu Schaden<br />

kommen – wohl aber durch den Brandrauch.<br />

Brandtote sind Rauchtote! Der Rauch ist toxisch,<br />

er nimmt den Fliehenden die Sicht, führt zu<br />

Panikhandlungen, erschwert <strong>und</strong> verzögert Menschenrettung<br />

sowie den Löschangriff der Feuer-<br />

Vorwort<br />

von Herrn Dipl.-Ing. Kurt Klingsohr, leitender Branddirektor a.D.<br />

des Fachkreises RWA im ZVEI<br />

„Vorbeugender Brandschutz gehört zu den wichtigsten<br />

Maßnahmen, die dem Schutz von Leben<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit von Personen dienen <strong>und</strong> für<br />

die Erhaltung von baulichen Anlagen erforderlich<br />

sind.“<br />

Die rasende Entwicklung in der Gebäudetechnik<br />

hat in den letzten Jahren auch erhöhte Anforderungen<br />

für Anlagen des vorbeugenden Brandschutzes<br />

mit sich gebracht.<br />

Da nahezu 90% aller Brandopfer primär durch<br />

eine Rauchvergiftung getötet werden, ist die<br />

Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong>seinrichtung zu einem<br />

unverzichtbaren Bestandteil von Brandschutzkonzepten<br />

geworden.<br />

Nach dem Gesetz haftet der Planer für eine fachlich<br />

korrekte Rauchabzugsanlage <strong>und</strong> entscheidet<br />

damit im Ernstfall über Menschenleben. Die<br />

Mitgliedsfirmen des Fachkreises elektrischer<br />

Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong>sanlagen im ZVEI ha-<br />

wehr. Daneben wird natürlich auch ein hoher<br />

Anteil des materiellen Brandschadens durch den<br />

Rauch verursacht.<br />

Dieser Gefahr begegnet man am besten durch<br />

die Abführung des Brandrauches ins Freie. Ein<br />

Brand muss ventiliert werden, dann breitet sich<br />

der Rauch im Gebäude nicht aus – insbesondere<br />

nicht in den Fluren <strong>und</strong> Treppenräumen, die<br />

als Rettungswege dienen. Ob dies durch natürliche<br />

Öffnungen oder maschinell zu geschehen<br />

hat, wie diese Einrichtungen zu bemessen, herzustellen<br />

<strong>und</strong> zu warten sind, ist Thema dieser<br />

Broschüre.<br />

Im Hinblick auf die erstrangige Bedeutung des<br />

Komplexes „Rauchabzug“ im Gesamtsystem<br />

„Vorbeugender baulicher Brandschutz“ ist es<br />

sehr zu begrüßen, dass hier alle wesentlichen<br />

Gesichtspunkte zusammengetragen werden.<br />

Diese Schrift ist ein Schritt zu besseren Rauchabzügen<br />

<strong>und</strong> damit zu einem insgesamt besseren<br />

Brandschutz<br />

ben es sich zum Ziel gesetzt, Architekten <strong>und</strong><br />

Planern sowie Bauherren über den aktuellen<br />

Stand der Technik zu informieren <strong>und</strong> entsprechende<br />

Planungshilfen zu geben.<br />

Darüber hinaus werden Wirkungsweise <strong>und</strong> Vorteile<br />

von elektromotorisch betriebenen Rauch<strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong>sanlagen anschaulich <strong>und</strong> verständlich<br />

gemacht.<br />

Die Mindestforderungen an elektrische RWA-<br />

Systeme, die Sicherheit garantieren, werden hier<br />

aufgezeigt. Die Mitgliedsfirmen können als Hersteller<br />

von kompletten Antriebs- <strong>und</strong> Steuerungs-Systemen<br />

alle auf eine jahrzehntelange<br />

Erfahrung zurückgreifen, die sich in deren Produkten<br />

<strong>und</strong> Service widerspiegelt. Die im Herstellerverzeichnis<br />

genannten Fachfirmen stehen<br />

Ihnen jederzeit für ihre individuelle Planung als<br />

Partner zur Verfügung.<br />

Einleitung<br />

RWA heute<br />

Seite 3


Allgemeines zum<br />

Rauch- <strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong><br />

RWA heute<br />

Seite 4<br />

Brandentstehung<br />

Für eine Verbrennung ist das Vorhandensein von drei Dingen notwendig:<br />

1. Ein brennbarer Stoff<br />

2. Eine Zündquelle mit ausreichender Energie<br />

3. Sauerstoff<br />

Bei einem Brand entstehen erhebliche Mengen an Verbrennungsprodukten wie Rauchgase, Oxide<br />

<strong>und</strong> Wärmeenergie. Die wichtigste Aufgabe des Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong>es ist, diese Verbrennungsprodukte<br />

effektiv aus dem Gebäude abzuführen.<br />

Brandverlauf <strong>und</strong><br />

Rauchausbreitung<br />

Die Zusammensetzung des brennenden Materials, die Zufuhr <strong>und</strong> die Konzentration von Sauerstoff<br />

<strong>und</strong> die daraus entstehende Temperatur der Verbrennung bestimmen im Wesentlichen den Verlauf<br />

eines Brandes.


Entstehende Rauchgasmengen<br />

Jede Art von Verbrennung führt zur Entstehung<br />

von Rauchgasen, die mehr oder weniger toxisch<br />

sein können. Welch enorme Menge an Rauchgas<br />

innerhalb kürzester Zeit beim Abbrand von<br />

Stoffen entstehen kann, ist anhand der untenstehenden<br />

Grafik gut zu erkennen. Besonders<br />

brennbare Baustoffe, die zur Wärme- oder<br />

Schalldämmung verwendet werden, erzeugen<br />

beim Abbrand sehr hohe Rauchgasmengen.<br />

Räume <strong>und</strong> Gebäude werden ohne RWA in<br />

wenigen Minuten vollständig mit Rauchgasen<br />

ausgefüllt. Bereits geringe Mengen von Schaumgummi<br />

können beim Abbrand einen Treppenraum<br />

innerhalb weniger Minuten komplett verrauchen.<br />

Allgemeines zum<br />

Rauch- <strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong>


Allgemeines zum<br />

Rauch- <strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong><br />

RWA heute<br />

Seite 6<br />

Gefahr durch Rauchgase<br />

<strong>und</strong> mögliche Folgeschäden<br />

Brandtote sind Rauchtote. Brandrauch ist ein<br />

Gemisch aus vollständigen <strong>und</strong> unvollständigen<br />

Verbrennungsprodukten. Je nach Beschaffenheit<br />

des Brandherdes ist der Brandrauch mit festen<br />

Partikeln <strong>und</strong> Rußteilchen vermengt. Für den<br />

Tod durch Brandrauch gibt es zwei Ursachen:<br />

1. Im Brandrauch sind tödlich wirkende<br />

toxische Bestandteile enthalten. Diese<br />

können je nach Konzentration <strong>und</strong> Art<br />

binnen kürzester Zeit zum Tode führen.<br />

2. Im Brandrauch sind sogenannte „korrosiv<br />

wirkende Bestandteile“ enthalten.<br />

Einatmen dieser Stoffe bewirkt die<br />

Verätzung von Lunge <strong>und</strong> Atemwegen.<br />

*<br />

* ppm = parts per million<br />

Meistens ist ein Zusammenwirken beider Ursachen<br />

der Gr<strong>und</strong> für Vergiftungen <strong>und</strong> die erheblichen<br />

inneren Verletzungen der Brandopfer.<br />

Bleibende Schäden oder der Tod der Brandopfer<br />

sind die Folge (siehe auch Grafik unten).<br />

Brandtod als Folge eines direkten Kontaktes mit<br />

dem Feuer tritt nur selten auf. Diese Gefahr für<br />

Flüchtende <strong>und</strong> für das Rettungspersonal steigt<br />

jedoch, wenn es durch fehlenden Rauch- <strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong> zum unkontrollierten „Vollbrand“<br />

kommt.


Rauchausbreitung<br />

ohne Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong><br />

Thermischer Auftrieb sorgt dafür, dass große<br />

Rauchgasmengen aufsteigen <strong>und</strong> den Raum oder<br />

das Gebäude mit Rauch füllen. Die Rauchgasschicht<br />

macht eine aktive <strong>und</strong> passive Rettung<br />

Die Aufgabe von RWA-Anlagen wird in der DIN<br />

18232 wie folgt definiert:<br />

„RWA-Anlagen haben die Aufgabe, im Brandfalle<br />

Rauch <strong>und</strong> Wärme abzuführen. Sie tragen<br />

dazu bei, die Brandbeanspruchung der Bauteile<br />

zu vermindern.“<br />

Mit der Erhaltung der Gebäudekonstruktion<br />

werden mehrere Dinge gleichzeitig erreicht.<br />

Flüchtende Personen können sich durch eigene<br />

Kraft aus dem Gebäude retten. Das Rettungspersonal<br />

hat länger die Möglichkeit, das Gebäude<br />

zu evakuieren. Durch die Einsturzgefahr von<br />

brennenden Gebäuden entsteht ein weiterer<br />

unmöglich! Die thermische Beanspruchung des<br />

Baukörpers durch heiße Brandgase kann zum<br />

Einsturz des Gebäudes führen.<br />

Erhaltung der Bausubstanz als Aufgabe<br />

des Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong>s<br />

Risikofaktor. Es können benachbarte Bauteile<br />

bzw. Gebäude in Mitleidenschaft gezogen werden.<br />

Der Brand kann sich unter Umständen weiter<br />

ausbreiten. Rauch <strong>und</strong> Wärmeabzüge tragen<br />

in jedem Fall zur Erhaltung der Bausubstanz<br />

bei. Sie dienen dazu, den sogenannten „flash<br />

over“ solange wie möglich hinauszuzögern.<br />

Die Gesamtbelastung der Wirtschaft durch<br />

Brand <strong>und</strong> Folgeschäden erreichten z. B. im Jahr<br />

1998 ca. 7,5 Milliarden DM. Dies belastet die<br />

gesamte Volkswirtschaft <strong>und</strong> treibt die Aufwendungen<br />

der Unternehmen für die Versicherung<br />

von Personen <strong>und</strong> Sachwerten in die Höhe.<br />

Allgemeines zum<br />

Rauch- <strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong><br />

RWA heute<br />

Seite 7


Allgemeines zum<br />

Rauch- <strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong><br />

RWA heute<br />

Seite 8<br />

Schutzziele des<br />

Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong>s<br />

Weil Brände in Gebäuden nicht gr<strong>und</strong>sätzlich verhindert werden können, kommt dem Rauch- <strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong> eine zentrale Bedeutung innerhalb des vorbeugenden Brandschutzes zu.<br />

!<br />

Personenschutz<br />

Die Schutzziele sind:<br />

!<br />

!<br />

Umweltschutz Sachwerteschutz<br />

Schutzziele werden durch<br />

Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong> erreicht:<br />

Personenschutz:<br />

! !<br />

Rauchfreihaltung<br />

von Rettungswegen.<br />

Aktive Rettung.<br />

Passive Rettung.<br />

Lokalisierung des Brandes.<br />

Umweltschutz: Sachwerteschutz:<br />

! !<br />

Verminderung<br />

der Umweltschäden.<br />

Minimierung der Löschschäden.<br />

Minimaler Löschmitteleinsatz.<br />

! !<br />

Erhaltung<br />

der Bausubstanz.<br />

Unterstützung des Löschangriffs.<br />

Ventilierung des Brandes.<br />

Minimierung der thermischen<br />

Belastung.


Wirkungsweise des<br />

natürlichen Rauchabzugs<br />

Bei einem Brand entstehen während des Verbrennungsprozesses<br />

vorwiegend Rauch, Wärme<br />

<strong>und</strong> heiße Brandgase. Aufgr<strong>und</strong> des thermischen<br />

Auftriebs steigen diese Verbrennungsprodukte<br />

im Raum nach oben <strong>und</strong> bilden unterhalb der<br />

Decke eine Schicht aus Rauch <strong>und</strong> Brandgasen.<br />

Diese Rauchgasschicht wird mit fortschreitender<br />

Branddauer immer dichter <strong>und</strong> innerhalb<br />

kürzester Zeit wird der gesamte Raum ausgefüllt.<br />

Mit Hilfe der elektromotorischen Antriebe<br />

werden die RWA-Öffnungen im oberen Bereich<br />

des Raumes <strong>und</strong> ggf. die Zuluftöffnungen innerhalb<br />

kürzester Zeit automatisch geöffnet.<br />

Durch diese Öffnungen können die aufsteigenden<br />

Verbrennungsprodukte wie Rauch, Wärme<br />

<strong>und</strong> Brandgase bereits in der Entstehungsphase<br />

des Brandes direkt ins Freie entweichen.<br />

Die notwendigen Zuluftöffnungen im unteren<br />

Bereich sorgen für den erforderlichen Ausgleich<br />

des Massenstroms <strong>und</strong> verstärken den Effekt des<br />

thermischen Auftriebs.<br />

Der Zeitpunkt der Auslösung des Öffnungsvorgangs<br />

der RWA-Öffnungen hat einen großen<br />

Einfluss auf das optimale Funktionieren des „natürlichen<br />

Rauchabzugs“. Der Einsatz eines automatischen<br />

Rauchmelders ist nach aktuellen<br />

Erkenntnissen notwendig. Jede Anlage muss mit<br />

Handauslösungen versehen sein.<br />

Grafik: Schnitt durch Gebäude mit RWA. Gleichgewichtszustand zwischen zuströmender Luft <strong>und</strong> abfließenden Gasen<br />

Allgemeines zum<br />

Rauch- <strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong><br />

RWA heute<br />

Seite 9


Rauchabzug,<br />

elektromotorisch<br />

betätigt<br />

RWA heute<br />

Seite 10<br />

Rauchabzug <strong>und</strong> Lüftung<br />

kombiniert<br />

Das elektromotorische System für Rauchabzug<br />

<strong>und</strong> Lüftung besteht im Wesentlichen aus den<br />

Komponenten, wie in der Systemdarstellung ersichtlich.<br />

Das System teilt sich in zwei große<br />

Bereiche, den Brandfall <strong>und</strong> die tägliche Lüftung.<br />

Die Auslösung im Brandfall erfolgt durch<br />

automatische Melder, Handmelder <strong>und</strong> externe<br />

Alarmgeber. Eine Auslösung bewirkt das Öffnen<br />

der RWA-Öffnungen. Notstrombatterien sowie<br />

eine automatische Überwachung aller<br />

Sicherheitsfunktionen sind selbstverständlich.<br />

Die RWA-Funktion ist der Lüftungsfunktion<br />

übergordnet. Die Lüftungssteuerung erfolgt<br />

durch Lüftertaster, Temperatursensoren <strong>und</strong><br />

Wind- <strong>und</strong> Regensensoren. Die Einflussnahme<br />

zentraler Leittechnik <strong>und</strong>/oder externer Brandmeldeanlagen<br />

ist in das System integrierbar. Die<br />

RWA-Öffnungen können entsprechend den Anforderungen<br />

in RWA- <strong>und</strong> Lüftungsgruppen eingeteilt<br />

werden.<br />

Es ergeben sich für das elektromotorische Komplettsystem<br />

folgende Vorteile:<br />

1. Sichere manuelle Auslösung<br />

2. Schnelle automatische Auslösung über<br />

Rauchmelder<br />

3. Ständige Überwachung der Funktionsbereitschaft<br />

4. Störungs- <strong>und</strong> Alarmmeldung an die<br />

Gebäudetechnik (optional)<br />

5. Gleichzeitige Lüftungsfunktion ohne<br />

Zusatzkomponenten<br />

6. RWA-Antriebe, die sich architektonisch<br />

einfügen


Antrieb<br />

Das wesentliche Element im System ist der elektromechanische<br />

Antrieb, der die Rauchabzugsklappe<br />

öffnet <strong>und</strong> schließt.<br />

Folgende Anforderungen werden an den Antrieb<br />

gestellt:<br />

1. RWA-Tauglichkeit<br />

2. Einsatz für tägliche Be- <strong>und</strong> Entlüftung<br />

3. Zeitgemäßes Design<br />

Die Antriebe der im ZVEI zusammengefassten<br />

Hersteller werden für den RWA-Einsatz entwikkelt<br />

<strong>und</strong> gefertigt. Jahrzehntelange Erfahrung<br />

sowie entsprechende Prüfungen stellen sicher,<br />

dass diese Antriebe RWA-tauglich sind. Es wird<br />

ein hohes Maß an Standfestigkeit <strong>und</strong> Betriebs-<br />

Steuerung<br />

Die elektrische Steuer- <strong>und</strong> Energieversorgungseinrichtung<br />

für ein Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong>ssystem<br />

muss in der technischen Ausführung den<br />

allgemein gültigen Regeln der Technik genügen.<br />

Der Aufbau einer Steuerzentrale kann modular<br />

oder kompakt sein. Die Praxis zeigt, dass<br />

sich für kleinere RWA-Systeme mit nur einem<br />

oder zwei Antrieben, wie z. B. für Treppenräume,<br />

eine kompakte Bauweise durchsetzt, während<br />

die größeren RWA-Systeme überwiegend modular<br />

aufgebaut sind. Inwieweit die Steuerzentralen<br />

intern in Lüftungsbereiche <strong>und</strong> RWA-Bereiche<br />

aufgeteilt werden, hängt vom jeweiligen Anwendungsfall<br />

ab. Die beiden Hauptfunktionen<br />

der Steuerzentrale, Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong> im<br />

Brandfall <strong>und</strong> die tägliche Lüftung, müssen einwandfrei<br />

getrennt sein, d. h. die RWA-Funktion<br />

besitzt absoluten Vorrang. Zusätzlich besteht die<br />

Forderung, dass die Melderlinien für automatische<br />

Melder <strong>und</strong> für Handsteuereinrichtungen<br />

sicherheit erreicht. Die Eignung für den täglichen<br />

Lüftungsbetrieb wird aufgr<strong>und</strong> von hohen<br />

Prüfkriterien der Hersteller gewährleistet. Zeitgemäßes<br />

Design der Antriebe entspricht den<br />

Wünschen der Architekten <strong>und</strong> Planer.<br />

Technische Anforderungen:<br />

1. Hubkräfte gemäß Klappengewicht <strong>und</strong><br />

Schneelast/Windlast<br />

2. Hubweite entsprechend gefordertem<br />

Rauchabzugs-Querschnitt<br />

3. Automatische Endabschaltung<br />

4. Standsicherheit bis 300° C / 30 Minuten<br />

5. Lebensdauer mit 10.000 Lastwechseln<br />

überwacht sein müssen. Eine Überwachung der<br />

Antriebsleitungen ist ebenfalls erforderlich. Für<br />

eine Betriebssicherheit bei Netzstromausfall<br />

muss eine mindestens 72-stündige Notstromversorgung<br />

vorhanden sein. Sinnvoll sind optische<br />

Anzeigen für Betriebszustände.<br />

Anforderungen für elektrische Steuer<strong>und</strong><br />

Energieversorgungseinrichtungen:<br />

1. Zwei voneinander unabhängige<br />

Energieversorgungen (Netz + Batterie)<br />

2. Jede Energieversorgung muss alle Antriebe<br />

komplett gleichzeitig ansteuern können<br />

3. Integrierte Notstromversorgung<br />

für mindestens 72 St<strong>und</strong>en Notbetrieb<br />

4. Der Rauchabzug hat immer Vorrang<br />

(Lüftungsfunktion wird abgeschaltet)<br />

5. Alle sicherheitsrelevanten Funktionen<br />

werden überwacht<br />

Rauchabzug,<br />

elektromotorisch<br />

betätigt<br />

RWA heute<br />

Seite 11


Rauchabzug,<br />

elektromotorisch<br />

betätigt<br />

RWA heute<br />

Seite 12<br />

Handsteuereinrichtung<br />

Die elektrische Handsteuereinrichtung dient zur<br />

manuellen Auslösung der RWA-Anlage <strong>und</strong> zur<br />

Anzeige von Betriebs- <strong>und</strong> Alarmzuständen. Die<br />

Ausführung ist in der Richlinie VdS 2592 geregelt.<br />

Die Richtlinie schließt den Unter-Putz-Einbau<br />

nicht aus. Der Melder muss dann mit einem<br />

UP-Rahmen in die Wand eingelassen werden.<br />

Automatische Melder<br />

Rauchmelder<br />

Der meist verwendete Rauchmelder ist der<br />

Streulichtmelder, der allgemein als optischer<br />

Melder bezeichnet wird. Dieser Rauchmeldertyp<br />

zeichnet sich durch den großen Einsatzbe-<br />

Thermomelder<br />

Es gibt zwei verschiedene Varianten:<br />

Thermomaximalmelder, die bei einer bestimmten<br />

Temperatur ansprechen, <strong>und</strong> Thermodiffe-<br />

Brandmeldeanlagen (BMA) / Löschanlagen<br />

Potenzialfreie Kontakte von Brandmeldeanlagen<br />

können auf die RWA-Anlage aufgeschaltet werden.<br />

Bei gleichzeitigem Betrieb einer automatischen<br />

Löschanlage (z.B. Sprinkler) neben der RWA<br />

kann die Rauchabzugsanlage unabhängig auch<br />

vor der Auslösung der Sprinkleranlage geöffnet<br />

Der für den Betreiber entscheidende Nutzungsvorteil<br />

der elektromotorischen Rauch- <strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong>sanlage ist die tägliche Be- <strong>und</strong><br />

Entlüftung. Der Betreiber kann sein Raumklima<br />

auf natürliche Art <strong>und</strong> Weise stufenlos regu-<br />

Mindestens eine HE muss an gut sichtbarer Stelle<br />

im Eingangsbereich zu dem entsprechenden<br />

Rauchabschnitt eingebaut werden. Als Montagehöhe<br />

wird vorgeschrieben, die Mitte des Melders<br />

1400 mm (+-200 mm) über dem Fußboden<br />

(OKFF) anzubringen. Die Farbe des Handmelders<br />

ist orange (RAL 2011).<br />

reich, durch seine Funktionssicherheit sowie<br />

schnelle Raucherkennung aus.<br />

Geprüfte Melder (nach DIN EN 54, Teil 7) bieten<br />

ein Höchstmaß an Sicherheit.<br />

rentialmelder, welche die Größe ,,Temperaturanstieg<br />

pro Zeiteinheit“ messen <strong>und</strong> ab einem<br />

gewissen Wert melden.<br />

werden. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

<strong>und</strong> Praxisversuche haben gezeigt, dass der<br />

Zeitpunkt der Sprinklerauslösung nicht, bzw.<br />

unwesentlich von bereits geöffneten RWA-Anlagen<br />

abhängig ist.<br />

Eine schnelle, von der Sprinkleranlage unabhängige<br />

Entrauchung ist anzustreben.<br />

Tägliche Be- <strong>und</strong> Entlüftung<br />

lieren. Durch die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten<br />

einer modernen RWA- <strong>und</strong> Lüftungsanlage<br />

werden nahezu alle raumklimatischen<br />

Wünsche erfüllt.


Manuelle Lüftung<br />

Die manuelle Lüftung kann stufenlos mit einem<br />

Lüftungstaster oder, wenn Bedienerprioritäten<br />

nötig sind, über einen Schlüsseltaster erfolgen.<br />

Automatische Lüftung<br />

Externe Anschlüsse<br />

Als externe Anschlüsse werden alle Verbindungen<br />

mit Fremdkomponenten <strong>und</strong> -systemen bezeichnet.<br />

Sehr häufig wird ein Anschluss für externe<br />

Einrichtungen zur Integration einer Brandmeldeanlage<br />

(BMA) oder einer zentralen<br />

Leittechnik (ZLT/GLT) genutzt. Die BMA kann<br />

in diesem Fall als externer Auslöser, als Dis-<br />

Es werden verschiedene Varianten von Bedienmöglichkeiten<br />

angeboten.<br />

Für eine automatische Lüftung können RWA-Systeme mit Klimaanlagen, Jalousiesteuerungen, vollautomatischen<br />

Regelungen <strong>und</strong> auch mit einfachen thermostatgeführten Steuerungen gekoppelt werden.<br />

Mögliche <strong>und</strong> gängige Steuer- <strong>und</strong> Regelgrößen sind:<br />

Zeit: Zeitschaltuhr<br />

Temperatur: Thermostat<br />

Relative Feuchte: Hygrometer<br />

Wind/Regen: Windanemometer <strong>und</strong> Regensensor<br />

play <strong>und</strong> Alarmmelder dienen. Die ZLT wird<br />

häufig für die Anwendungen der täglichen Be<strong>und</strong><br />

Entlüftung <strong>und</strong> als Störmeldedisplay verwendet.<br />

Über die GLT können die Fensterantriebe<br />

in eine beliebige Position gebracht <strong>und</strong><br />

somit das Gebäudeklima entsprechend geregelt<br />

werden.<br />

Rauchabzug,<br />

elektromotorisch<br />

betätigt<br />

RWA heute<br />

Seite 13


Vorschriften<br />

<strong>und</strong> Richtlinien<br />

RWA heute<br />

Seite 14<br />

Musterbauordnung<br />

<strong>und</strong> Landesbauordnung<br />

Die Musterbauordnung (MBO) ist die von den<br />

Ländern gemeinsam erarbeitete Gr<strong>und</strong>lage für<br />

die Landesbauordnungen. In ihr sind die brandschutztechnischen<br />

Schutzziele festgeschrieben:<br />

§ 17<br />

„Bauliche Anlagen müssen so beschaffen sein,<br />

dass der Entstehung eines Brandes <strong>und</strong> der Ausbreitung<br />

von Feuer <strong>und</strong> Rauch vorgebeugt wird<br />

<strong>und</strong> bei einem Brand die Rettung von Menschen<br />

<strong>und</strong> Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich<br />

sind.“<br />

B<strong>und</strong>esland<br />

MBO<br />

Baden-<br />

Württemb.<br />

Bayern<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Hamburg<br />

Hessen*<br />

Mecklenburg<br />

Vorpommern<br />

Niedersachsen<br />

Nordrheinwestfalen<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Saarland<br />

Sachsen<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Thüringen<br />

Rauchabzug wann? Rauchabzug wo? Rauchabzug wie groß? Bedienstellen wo?<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende notwendige Treppenräume.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende notwendige Treppenräume.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende Treppenräume.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende Treppenräume.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende Treppenräume.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende notwendige Treppenräume.<br />

Bei an der Außenwand angeordneten<br />

Treppenräumen mit mehr als 5 Geschossen<br />

oder innenliegenden Treppenräumen.<br />

In Gebäuden Gebäudeklasse G oder<br />

innenliegenden Treppenräumen.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende notwendige Treppenräume.<br />

Mehr als 6 Geschosse.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende notwendige Treppenräume.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende notwendige Treppenräume.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende notwendige Treppenräume.<br />

Gebäude nicht geringer Höhe oder<br />

innenliegende notwendige Treppenräume.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende notwendige Treppenräume.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende notwendige Treppenräume.<br />

Mehr als 5 oberirdische Geschosse oder<br />

innenliegende notwendige Treppenräume.<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle.<br />

Fenster dürfen als Rauchabzüge<br />

ausgebildet werden,<br />

wenn sie hoch genug liegen.<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

An der obersten Stelle des<br />

Treppenraumes<br />

Der Einbau von Rauchabzugsanlagen ist eine<br />

der wichtigsten Maßnahmen, um aktive <strong>und</strong> passive<br />

Rettung von Personen sicherzustellen.<br />

Die allgemeinen Anforderungen der MBO werden<br />

von den Landesbauordnungen sinngemäß<br />

übernommen <strong>und</strong> im Gesetzestext der jeweiligen<br />

Landesbauordnung <strong>und</strong> ihrer ergänzenden<br />

Bestimmungen für Sonderbauten durch weitere<br />

Forderungen konkretisiert. Auch die Sonderbauverordnungen<br />

der Länder beruhen jeweils auf<br />

einer Musterverordnung. Daneben gelten öffentlich-rechtliche<br />

<strong>und</strong> private Richtlinien.<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche<br />

bzw. min. 1m²<br />

Min. 1m²<br />

Nach Vorgabe<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche<br />

bzw. min. 1m²<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche bzw. min.<br />

1m². Zuluft im EG gleichgroß. Haustür<br />

<strong>und</strong> Feststelleinrichtung zulässig.<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche<br />

bzw. min. 1m²<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche<br />

bzw. min. 1m²<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche<br />

bzw. min. 1m²<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche<br />

bzw. min. 1m²<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche<br />

bzw. min. 1m²<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche<br />

bzw. min. 1m²<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche<br />

bzw. min. 1m²<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche<br />

bzw. min. 1m²<br />

Min. 1m²<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche bzw. min.<br />

1m². Zuluft im EG gleichgroß. Haustür<br />

<strong>und</strong> Feststelleinrichtung zulässig.<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche<br />

bzw. min. 1m²<br />

Min. 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fäche bzw. min.<br />

1m². Zuluft im EG gleichgroß. Haustür<br />

<strong>und</strong> Feststelleinrichtung zulässig.<br />

Erdgeschoss <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz.<br />

EG. Weitere Bedienstellen können gefordert<br />

werden.<br />

Nach Vorgabe<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz. Weitere<br />

Bedienstellen können gefordert werden.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz.<br />

Abstand höchstens 3 Geschosse.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz. Weitere<br />

Bedienstellen können gefordert werden.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz. Weitere<br />

Bedienstellen können gefordert werden.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz. Weitere<br />

Bedienstellen können gefordert werden.<br />

Beschriftg. Rauchabzug Anzeige RWA auf/zu<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz. Weitere<br />

Bedienstellen können gefordert werden.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz. Weitere<br />

Bedienstellen können gefordert werden.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz. Weitere<br />

Bedienstellen können gefordert werden.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz.<br />

Abstand höchstens 3 Geschosse. Weitere<br />

Bedienstellen können gefordert werden.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz.<br />

EG <strong>und</strong> oberster Treppenabsatz.<br />

Abstand höchstens 3 Geschosse. Weitere<br />

Bedienstellen können gefordert werden.


In der untenstehenden Tabelle finden Sie einen<br />

Überblick der F<strong>und</strong>stellen in den Musterverordnungen,<br />

in denen Forderungen für den<br />

Rauchabzug enthalten sind. Diese Forderungen<br />

können von B<strong>und</strong>esland zu B<strong>und</strong>esland verschieden<br />

sein. In der Bayerischen Garagenverordnung<br />

finden sich z. B. konkrete Anforderungen<br />

zu RWA-Anlagen, die sich in der Mustergaragenverordnung<br />

nicht finden. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> kann die Tabelle nur einen Überblick<br />

geben. Es ist erforderlich, zusätzlich die Regelung<br />

des jeweiligen B<strong>und</strong>eslandes zu beachten,<br />

in dem eine bauliche Anlage erstellt werden soll.<br />

Die Musterbauordnung regelt die Notwendigkeit<br />

des Rauchabzugs in Treppenräumen. Diese Forderung<br />

wird von allen Landesbauordnungen<br />

übernommen.<br />

* Anhang zur HBO (Hessische Bauordnung)<br />

Gebäudeklasse A<br />

Freistehende Wohngebäude, Wochenendhäuser <strong>und</strong> Ferienhäuser mit nicht mehr als zwei Wohnungen, in<br />

denen Aufenthaltsräume in nicht mehr als zwei Geschossen vorhanden oder möglich sind sowie freistehende<br />

landwirtschaftliche Betriebsgebäude bis 250 m 2 Gr<strong>und</strong>fläche <strong>und</strong> andere freistehende Gebäude<br />

gleicher Größe.<br />

Gebäudeklasse B<br />

Wohngebäude, Wochenendhäuser <strong>und</strong> Ferienhäuser mit nicht mehr als drei Wohnungen, die nicht unter<br />

die Gebäudeklasse A fallen <strong>und</strong> bei denen der Fußboden keines Geschosses, in dem Aufenthaltsräume<br />

vorhanden oder möglich sind, mehr als 5,85 m über der Geländeoberfläche liegt.<br />

Gebäudeklasse C<br />

Sonstige Gebäude, die nicht unter die Gebäudeklasse A fallen <strong>und</strong> bei denen der Fußboden keines Geschosses,<br />

in dem Aufenthaltsräume vorhanden oder möglich sind, mehr als 5,85 m über der Geländeoberfläche<br />

liegt.<br />

Gebäudeklasse D<br />

Wohngebäude, Wochenendhäuser <strong>und</strong> Ferienhäuser mit nicht mehr als sechs Wohnungen, die nicht unter<br />

die Gebäudeklassen A <strong>und</strong> B fallen <strong>und</strong> bei denen der Fußboden keines Geschosses, in dem Aufenthaltsräume<br />

vorhanden oder möglich sind, mehr als 7 m über der Geländeoberfläche liegt.<br />

§ 32 Absatz 12 ( Stand 5/2001)<br />

„In Gebäuden mit mehr als fünf oberirdischen<br />

Geschossen sowie bei innenliegenden notwendigen<br />

Treppenräumen muss an der obersten Stelle<br />

eines notwendigen Treppenraumes ein Rauchabzug<br />

vorhanden sein. Der Rauchabzug muss<br />

eine Rauchabzugsöffnung mit einem freien<br />

Querschnitt von mindestens 5 v.H. der Gr<strong>und</strong>fläche,<br />

mindestens jedoch von 1 m² haben. Der<br />

Rauchabzug muss vom Erdgeschoss <strong>und</strong> vom<br />

obersten Treppenabsatz aus bedient werden können...“<br />

Die Handsteuereinrichtungen müssen an gut<br />

sichtbarer Stelle angebracht werden.<br />

Aktuelle Versionen der Musterverordnungen finden Sie z.B. unter: www.is-argebau.de<br />

Gebäudeklasse E<br />

Gebäude, die nicht unter die Gebäudeklassen A bis D fallen <strong>und</strong> bei denen der Fußboden keines Geschosses,<br />

in dem Aufenthaltsräume vorhanden oder möglich sind, mehr als 7 m über der Geländeoberfläche<br />

liegt.<br />

Gebäudeklasse F<br />

Gebäude, die nicht unter die Gebäudeklassen A bis E fallen <strong>und</strong> bei denen der Fußboden keines Geschosses,<br />

in dem Aufenthaltsräume vorhanden oder möglich sind, mehr als 14 m über der Geländeoberfläche liegt.<br />

Gebäudeklasse G<br />

Gebäude, die nicht unter die Gebäudeklassen A bis F fallen <strong>und</strong> bei denen der Fußboden keines Geschosses,<br />

in dem Aufenthaltsräume vorhanden oder möglich sind, mehr als 22 m über der Geländeoberfläche liegt.<br />

Hochhäuser<br />

Gebäude, bei denen der Fußboden eines Geschosses, in dem Aufenthaltsräume vorhanden oder möglich<br />

sind, mehr als 22 m über der Geländeoberfläche liegt.<br />

Vorschriften<br />

<strong>und</strong> Richtlinien<br />

RWA heute<br />

Seite 15


Projektierungshilfen<br />

RWA heute<br />

Seite 16<br />

Geometrische Öffnungsfläche<br />

Die freie Öffnungsfläche A , wie sie in gesetzli-<br />

g<br />

chen Bestimmungen häufig gefordert wird, kann<br />

mit Hilfe der nachstehenden Formel ermittelt<br />

werden.<br />

Geometrische Öffnungsfläche (A ) g<br />

A = a · Lö<br />

g<br />

Einschränkungen durch tieferliegende Einbauvarianten<br />

oder Mauervorsprünge sind zu berücksichtigen,<br />

verlieren aber bei großen Öffnungsweiten<br />

an Bedeutung.<br />

Aerodynamische Öffnungsflächen<br />

Nach DIN 18232 Teil 2 (2003)<br />

Die aerodynamisch wirksame Öffnungsfläche ist<br />

das Produkt aus geometrischer Öffnungsfläche<br />

A in m² des NRA <strong>und</strong> dem Durchflussbeiwert<br />

g<br />

c mit Berücksichtigung des Seitenwindein-<br />

v<br />

flusses. Alternativ kann bei NRA- <strong>und</strong> Zuluftöffnungen<br />

in Wänden auf die Prüfung der aerodynamischen<br />

Wirksamkeit verzichtet <strong>und</strong> ohne<br />

Nachweis die Rohbauöffnung - korrigiert mit<br />

den in der Tabelle beschriebenen Durchflussbeiwerten<br />

- angesetzt werden.<br />

Aerodynamische RWA-Öffnungsfläche (A ) w<br />

A = a · b · c w v<br />

Die Öffnungswinkel in der Tabelle sind mit einer<br />

Toleranz von ± 5° angegeben. Das heißt un-<br />

A = Geometrische Öffnungsfläche (m²)<br />

g<br />

a = Lichte Öffnungsbreite (m)<br />

b = Lichte Öffnungshöhe (m)<br />

Lö = Lichte Öffnungsweite (m)<br />

ter einem Öffnungswinkel < 25° können keine<br />

A Werte angegeben werden.<br />

w<br />

Sehr wichtig ist hier die Erkenntnis, dass Öffnungswinkel<br />

60° < α < 90° keine nennenswerten<br />

Verbesserungen bezüglich des tatsächlich<br />

wirkenden aerodynamischen Öffnungsquerschnittes<br />

bewirken.<br />

Die wirksame Fläche der Zuluftöffnungen muss<br />

mindestens das 1,5-fache der erforderlichen<br />

aerodynamisch wirksamen Öffnungsflächen aller<br />

NRA-Öffnungen der größten Rauchabschnittsfläche<br />

des Raumes betragen.<br />

Wirksame Zuluftöffnungsfläche (A ) zu<br />

A = a · b · c zu z<br />

Durchflussbeiwerte (RWA-Querschnitt) <strong>und</strong> Korrekturfaktoren (Zuluft-<br />

Querschnitt) in Abhängigkeit des Öffnungswinkels<br />

Öffnungsart<br />

Vollständig geöffnete Fläche<br />

Jalousien<br />

Dreh- oder Kippflügel<br />

Dreh- oder Kippflügel<br />

Dreh- oder Kippflügel<br />

Öffnungswinkel<br />

90°<br />

≥ 60°<br />

≥ 45°<br />

≥ 30°<br />

Durchflussbeiwert c v<br />

0,65<br />

0,65<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

Korrekturfaktor c z<br />

0,7<br />

0,65<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3


RWA-Öffnung<br />

Als RWA-Öffnung werden die Elemente bezeichnet,<br />

durch die im Brandfall die Rauchgase<br />

ausströmen können. Aufgr<strong>und</strong> physikalischer<br />

Gesetze <strong>und</strong> daraus resultierenden Vorschriften<br />

müssen die Öffnungen immer im oberen Teil des<br />

zu entrauchenden Gebäudeabschnittes platziert<br />

werden. Die RWA-Öffnung soll jeweils in einem<br />

Abstand der Oberkante zur Decke von maximal<br />

0,5 m in jeweils mindestens zwei gegenüberliegende<br />

Außenwände (siehe auch „RWA-aktuell<br />

04“) eines Rauchabschnittes eingebaut werden.<br />

Bei Flachdachbauten können sie beispielsweise<br />

in Form von Lichtbändern oder Glaspyramiden<br />

ausgeführt werden. Der Einbau im<br />

Schrägdach oder Sheddach als Kippflügel ist<br />

ebenfalls möglich. Eine weitverbreitete <strong>und</strong><br />

zweckmäßige Lösung ist der Einbau in die vertikale<br />

Außenwand. Hier können die unterschied-<br />

lichtsten Flügelformen (Kipp-, Klapp-, Wende<strong>und</strong><br />

Schwingflügel, Lamellenfenster etc.) eingesetzt<br />

werden.<br />

Für die optimale Wirkung des natürlichen<br />

Rauchabzugs ist die Größe, die Art <strong>und</strong> die Anordnung<br />

dieses Öffnungselements von entscheidender<br />

Bedeutung (siehe „RWA aktuell 04“).<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte das Öffnungselement so<br />

ausgeführt werden, dass Rauchgase möglichst<br />

ungehindert aus dem Gebäude ins Freie ausströmen<br />

können. Die Einbaulage muss so gewählt<br />

werden, dass weder der Fensterflügel<br />

selbst, noch bauliche Gegebenheiten, wie z.B.<br />

Mauervorsprünge, Treppen, Lüftungskanäle etc.,<br />

das Ausströmen behindern.<br />

RWA-Öffnungen <strong>und</strong> Betätigungs-Elemente<br />

dürfen Flucht- <strong>und</strong> Rettungswege nicht beeinträchtigen.<br />

Projektierungshilfen<br />

RWA heute<br />

Seite 17


Projektierungshilfen<br />

RWA heute<br />

Seite 18<br />

Welche Leitungen sind notwendig?<br />

Leitungsquerschnitte <strong>und</strong> Aderanzahl<br />

Die elektrische Steuereinrichtung stellt das<br />

Herzstück einer jeden RWA-Anlage dar. Bei ihr<br />

laufen alle Ansteuerbefehle zusammen. In Abhängigkeit<br />

der angeschlossenen Bauteile sind<br />

unterschiedliche Leitungen zur Verbindung der<br />

Bauteile notwendig. Die Leitungen zu den Handsteuereinrichtungen<br />

(RWA-Taster) <strong>und</strong> den automatischen<br />

Meldern (z. B. Rauchmelder) sind<br />

meist mehradrige Leitungen mit einem Aderdurchmesser<br />

von 0,8 mm. Die zulässige Länge<br />

ist bei den Systemen unterschiedlich <strong>und</strong> unbedingt<br />

bei den Herstellern nachzufragen. Bei<br />

sehr langen Leitungen ist meist eine geschirmte<br />

Leitung notwendig. Die Anschlüsse der<br />

Lüftungskomponenten (Lüftertaster, Wind/<br />

Regenmelder oder bauseitige Ansteuerung<br />

durch GLT usw.) erfolgt ebenfalls meist mit einer<br />

mehradrigen Leitung mit dem Aderdurchmesser<br />

0,8 mm. Auch hier gilt: Technische Klärung<br />

mit dem Systemhersteller ist unumgänglich.<br />

Verbindungsleitungen zwischen der elektrischen<br />

Steuereinrichtung (RWA-Zentrale) <strong>und</strong> den angeschlossenen<br />

elektromotorischen Antrieben ist<br />

besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Da auf<br />

dieser Leitung die zum Öffnen der RWA-Klappe<br />

notwendige Energie transportiert wird, muss<br />

der Querschnitt dieser Leitung objektbezogen<br />

ermittelt werden. In den meisten Fällen ist eine<br />

dreiadrige Leitung ausreichend, der Querschnitt<br />

muss in Abhängigkeit der Gesamtstromaufnahme<br />

<strong>und</strong> der Leitungslänge errechnet werden.<br />

Bei falsch ausgelegten Leitungen kann es zu Störungen<br />

der Antriebe <strong>und</strong> damit zum Versagen<br />

der kompletten RWA-Anlage kommen. Nur<br />

wenn über die vorhandene elektrische Leitung<br />

ausreichend Energie zum Motor transportiert<br />

werden kann, <strong>und</strong> damit der zulässige Spannungsabfall<br />

nicht überschritten wird, ist sichergestellt,<br />

dass die Anlage im Brandfall einwand-<br />

* Stand: 06/2001<br />

frei funktioniert. Die Ermittlung der Querschnitte<br />

muss von den Planern unter Berücksichtigung<br />

der vom Hersteller angegebenen Leistungsdaten<br />

vorgenommen werden.<br />

Funktionserhalt der Leitungen<br />

Maßgebend für die Art der Leitungen <strong>und</strong> der<br />

entsprechenden Verlegeart ist die Musterleitungsanlagenrichtlinie<br />

(MLAR). Diese ist in<br />

allen B<strong>und</strong>esländern eingeführt. Den Stand der<br />

Technik stellt die MLAR aus dem Jahr 2000*<br />

dar. In dieser Richtlinie wird, wie auch bereits<br />

in der Richtlinie des Jahres 1998, erstmals zwischen<br />

natürlich wirkenden RWA-Anlagen <strong>und</strong><br />

maschinellen RWA-Anlagen (Brandgasventilatoren)<br />

unterschieden. Wurde in früheren Fassungen<br />

einheitlich ein Funktionserhalt der Leitungen<br />

mit der Klassifikation E90 nach DIN<br />

4102 Teil 12 gefordert, ist ab der Fassung 1998<br />

für natürliche Entrauchungsanlagen ein Funktionserhalt<br />

der Klassifizierung E30 ausreichend.<br />

Diese Leitungen müssen entsprechend der DIN<br />

4102 Teil 12 geprüft <strong>und</strong> zugelassen sein. Die<br />

Verlegung der Leitungen muss nach den Vorgaben<br />

der Leitungshersteller mit den entsprechenden<br />

Befestigungsmaterialien erfolgen.<br />

Ausnahmeregelung entsprechend der MLAR<br />

1998/2000:<br />

Auf den Funktionserhalt für die RWA-Leitungen<br />

kann verzichtet werden, wenn der komplette<br />

Leitungsweg durch ein Brandfrüherkennungselement<br />

mit der Kenngröße RAUCH (Rauchmelder)<br />

überwacht wird, <strong>und</strong> ein Auslösen des<br />

automatischen Melders zum Öffnen der RWA-<br />

Anlage führt. Für die Praxis heißt das: Räume,<br />

durch die eine Leitung der RWA-Anlage geführt<br />

wird, müssen mit Rauchmelder überwacht sein,<br />

wenn die Leitung nicht in E30 ausgeführt werden<br />

soll.


Verlegeart Unterputz<br />

In den meisten Fällen, insbesondere bei Neubauten,<br />

werden die Leitungen für RWA-Anlagen<br />

Unterputz verlegt. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass eine Verlegung Unterputz keine zugelassene<br />

Verlegeart zum Erreichen eines Funktionserhaltes<br />

in Anlehnung an die DIN 4102 Teil 12<br />

darstellt. Will man bei Unterputz verlegten Leitungen<br />

der Forderung des Funktionserhaltes<br />

nachkommen, so müssen diese ebenfalls die<br />

Klassifikation E30 aufweisen, oder der Raum<br />

durch Rauchmelder gesichert sein.<br />

In jedem Fall ist es empfehlenswert, die Verlegeart<br />

der Leitungen mit den zuständigen Behörden<br />

abzusprechen. Unabhängig davon, ob in dem<br />

zutreffenden B<strong>und</strong>esland die entsprechende<br />

MLAR als Technische Baubestimmung eingeführt<br />

ist oder nicht, sollte auf die technischen<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> den Stand der Technik nach<br />

der MLAR 2000 hingewiesen werden. Nicht zuletzt<br />

im Interesse des Bauherrn soll die technisch<br />

bessere <strong>und</strong> günstigere Variante der<br />

Leitungsverlegung gewählt werden. Darüber hinaus<br />

stellt die Überwachung durch automatische<br />

Rauchmelder eine frühzeitige Auslösung der<br />

RWA-Anlage sicher.<br />

Leitung zwischen Abzweigdose <strong>und</strong> elektromotorischen<br />

Antrieben<br />

Das Leitungsnetz für die RWA-Anlage endet an<br />

der Anschlussdose oder ähnlicher Anschlussmöglichkeit<br />

für den Antrieb.<br />

Die flexible, wärmebeständige Anschlussleitung<br />

des Antriebes gehört zur Systemkomponente<br />

elektromechanischer Antrieb <strong>und</strong> ist nicht Bestandteil<br />

der Elektroinstallation.<br />

Fazit<br />

Nicht nur, dass alle erforderlichen Komponenten<br />

einer RWA-Anlage mit großer Sorgfalt ausgewählt<br />

werden müssen, auch die elektrische<br />

Verbindung der Bauteile zu einem System bedarf<br />

einer sorgfältigen Planung <strong>und</strong> einer ebenso<br />

sorgfältigen Ausführung. Sowohl technisches<br />

Fachwissen als auch Kenntnisse über das jeweils<br />

gültige gesetzliche Regelwerk sind hierzu<br />

unerlässlich.<br />

Die Mitglieder des Fachkreises elektromotorische<br />

RWA im ZVEI stehen Ihnen als kompetente<br />

Partner zur Verfügung!<br />

Projektierungshilfen<br />

RWA heute<br />

Seite 19


Projektierungshilfen<br />

RWA heute<br />

Seite 20<br />

Gütesiegel VdS-Anerkennung<br />

für Entrauchungsanlagen in<br />

Treppenräumen<br />

Die Entrauchung von Treppenräumen erfolgt nach Maßgabe der Landesbauordnungen.<br />

Einheitliche <strong>und</strong> qualitative Anforderungen an elektromotorische<br />

RWA-Produkte, Systeme sowie an deren Planung, Einbau <strong>und</strong><br />

Instandhaltung gab es bisher nicht. Diese Lücke hat VdS Schadenverhütung<br />

in Zusammenarbeit mit dem ZVEI geschlossen.<br />

Neben den bereits etablierten VdS-Prüfmethoden für Produkte <strong>und</strong> Anerkennungsverfahren<br />

für Errichterbetriebe gibt es jetzt auch Richtlinien für<br />

Produkte <strong>und</strong> Systeme für Entrauchungsanlagen in Treppenräumen.<br />

Diese sind im Einzelnen:<br />

Elektrische Steuereinrichtungen VdS 2581<br />

Elektrische Energieversorgungseinrichtungen VdS 2593<br />

Elektromechanische Antriebe VdS 2580<br />

Elektrische Handsteuereinrichtungen VdS 2592<br />

Anforderungen <strong>und</strong> Prüfmethoden für Systeme VdS 2594<br />

Sicherheit bei der Systemauswahl<br />

Das einwandfreie Zusammenwirken der einzelnen vom VdS anerkannten<br />

Komponenten ist Voraussetzung für eine bestimmungsgemäße Funktion<br />

des elektrischen RWA-Systems. Die Systemanerkennung nach VdS 2594<br />

stellt ein qualitativ hochwertiges RWA-System sicher.<br />

Planung <strong>und</strong> Errichten von elektrischen RWA-Anlagen<br />

in Treppenräumen<br />

Die Planung <strong>und</strong> Projektierung von RWA-Anlagen in Treppenräumen erfolgt<br />

nach der Richtlinie VdS 2221. Die Anerkennung von Errichterfirmen<br />

für Entrauchungsanlagen in Treppenräumen ist in der Richtlinie VdS 2222<br />

geregelt. Hauptverantwortliche Fachkräfte müssen hierbei eine hinreichende<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Berufserfahrung vorweisen <strong>und</strong> über f<strong>und</strong>ierte Kenntnisse<br />

auf dem Gebiet der Entrauchungstechnik verfügen.<br />

Der Errichter muss beim Erstellen der Entrauchungsanlage auf VdS-anerkannte<br />

Produkte zurückgreifen. Nach erteilter Anerkennung werden die<br />

Errichterfirmen durch den VdS in festgelegten Zeitabständen überprüft.<br />

Gegenüber Bauherren, Architekten <strong>und</strong> Planern erbringt der VdS-Errichterbetrieb<br />

somit den Nachweis für qualifizierte <strong>und</strong> fachgerechte Planung,<br />

Montage <strong>und</strong> Instandhaltung der RWA-Anlage.


Projektierungshilfen<br />

RWA heute<br />

Seite 21


Service<br />

RWA heute<br />

Seite 22<br />

Planung, Montage<br />

<strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />

Alle dem Fachkreis RWA angeschlossenen Firmen<br />

bieten den Service einer Anlagenplanung<br />

entweder durch autorisierte Partnerfirmen oder<br />

durch das Stammhaus. Eine seriöse Planung<br />

beinhaltet immer alle der Anlage zurechenbaren<br />

Kosten <strong>und</strong> Materialien, Angaben über Leitungsverlegung<br />

<strong>und</strong> Funktionshinweise.<br />

Die Montage <strong>und</strong> Inbetriebnahme einer RWA-<br />

Anlage muss immer durch den Hersteller oder<br />

durch eine vom Hersteller autorisierte Fachfirma<br />

erfolgen, da nur so sichergestellt ist, dass die<br />

systemrelevanten Funktionen einwandfrei erfüllt<br />

werden.<br />

Die einschlägigen Richtlinien (DIN, VDE, VdS)<br />

sind zu beachten.<br />

Wartung <strong>und</strong> Instandhaltung<br />

Eine regelmäßige Wartung <strong>und</strong> Überprüfung der<br />

Funktionsbereitschaft von RWA-Anlagen ist<br />

gesetzlich vorgeschrieben <strong>und</strong> nur von autorisiertem<br />

Fachpersonal durchzuführen.<br />

Weiterführende Information hierzu finden Sie in<br />

der Broschüre „RWA-aktuell 01“.


Ziele <strong>und</strong> Verantwortung der<br />

Mitglieder im ZVEI-Fachkreis RWA<br />

Die Mitglieder im ZVEI-Fachkreis RWA verstehen ihre Aufgabe als Hersteller in einer modernen<br />

<strong>und</strong> leistungsfähigen Gesellschaft darin, die Ziele<br />

- Menschenleben zu retten,<br />

- Schutz von Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensraum zu gewährleisten,<br />

- Umweltschutz <strong>und</strong><br />

- Sachschadensverhütung zu realisieren<br />

nach besten Möglichkeiten zu erfüllen. Alle Mitgliedsfirmen sind nach den Qualitätsnormen der<br />

DIN ISO 9000 ff <strong>und</strong> EN 29000 ff zertifiziert.<br />

Natürlicher Rauchabzug mit<br />

elektrisch betätigten Antrieben<br />

– das Konzept der Zukunft<br />

Durch die Kombination moderner Elektronik mit<br />

hochleistungsfähigen Antrieben <strong>und</strong> Meldertechnik<br />

können die elektrischen RWA-Systeme<br />

sehr schnell <strong>und</strong> zuverlässig ansprechen <strong>und</strong><br />

auslösen. Die schnelle Auslösung über automa-<br />

Impressum<br />

tische Rauchmelder wird dem Ziel – Rettung<br />

von Menschenleben – gerecht. Kurze Ansprechzeiten<br />

<strong>und</strong> ein schnelles Betätigen der<br />

RWA-Öffnungen sind lebensnotwendig.<br />

Herausgeber: ZVEI-Fachkreis elektromotorisch betriebene Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong>sanlagen<br />

Redaktion: Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Literaturnachweise: Quenzel, K.-H.: Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong>sanlagen, 1. Auflage, Brain Verlag. Esser, R.: Gefährlicher Brandrauch,1. Auflage,<br />

Esser. VdS: Tagungsbände Rauch- <strong>und</strong> <strong>Wärmeabzug</strong>sanlagen vom 19.10.94./9.10.96./14.11.00. MBO: Musterbauordnung,<br />

Fassung vom 11.12.93, Bauverlag GmbH. Thomas, K.-W.: Vorscript Rauchabzugsanlagen. Hagen, Eckhardt: Rauch- <strong>und</strong><br />

Warmeabzug als Bestandteil moderner Brandschutzkonzepte, Kleffmann Verlag GmbH. DIN 18232 Tl -T3: Baulicher Brandschutz<br />

im Industriebau, Beuth Verlag. DIN EN 54 T1 1: Handfeuermelder,Beuth Verlag. DIN EN 54 T7: Punktförmige Rauchmelder,<br />

Rauchmelder nach dem Streulicht-, Durchlicht- oder lonisationsprinzip, Beuth Verlag. DIN EN 12101 Teil 2 <strong>und</strong> Teil 4<br />

Anlagen zur Kontrolle von Rauch- <strong>und</strong> Wärmeströmungen, Beuth Verlag. VdS 2159: Richtlinien für Rauch- <strong>und</strong><br />

<strong>Wärmeabzug</strong>sanlagen, Anforderungen an Bauteile <strong>und</strong> Systeme, VdS Verlag. VdS 2098/Form 3010: Richtlinien für RWA, VdS<br />

Verlag. VdS 2580 Elektromechanische Antriebe, VdS Verlag. VdS 2581 Elektr. Steuereinrichtungen, VdS Verlag. VdS 2592<br />

Elektr. Handsteuereinrichtungen, VdS Verlag. VdS 2594 RWA Systeme, VdS Verlag. VdS 2221 Entrauchungsanlagen in<br />

Treppenräumen, VdS Verlag.<br />

Bildnachweise: Copyright by: Berufsfeuerwehr München (S. 4-5 Hintergr<strong>und</strong>); Werbung & Design Armin Meier<br />

Illustrat./Grafiken: Copyright by: Werbung & Design Armin Meier<br />

Auflage: Neuauflage, Stand 05/2003<br />

Nachdruck: - auch auszugsweise sowie die Nutzung in digitalen Medien - nur mit Genehmigung des Herausgebers<br />

Technische Änderungen <strong>und</strong> Irrtümer vorbehalten. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt.<br />

Schlusswort<br />

RWA heute<br />

Seite 23


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