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IMPULS - Klinikverbund Südwest Gmbh

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<strong>IMPULS</strong><br />

Magazin für Patienten und Mitarbeiter 3|06<br />

Krankenhäuser Calw • Herrenberg • Leonberg • Nagold sowie Geriatrische Reha-Klinik Böblingen<br />

und Klinikum Sindelfingen-Böblingen<br />

Die Bauchzentren<br />

Angst<br />

Alter<br />

Arbeitskreise Leben<br />

Mitarbeiter in Afrika<br />

30.000 Operationen<br />

...habe ich dann Schmerzen?<br />

Seite 9<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

Seite 4<br />

Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte<br />

Seite 30


Jemand zu Hause?<br />

Unkomplizierte Pfl ege und Haushaltsunterstützung zu Hause,<br />

gibt es bei uns, den Diakonie- und Sozialstationen in Ihrer Region.<br />

Nach dem Krankenhausaufenthalt, wenn die ersten Schritte zu Hause noch nicht so recht klappen, sind wir für Sie da,<br />

mit individueller Hilfe, nach Wunsch und Bedarf bis zu 24 Stunden täglich. Wir bieten neben medizinisch notwendiger<br />

Pfl ege auch Hilfe bei ganz alltäglichen Dingen, wie z.B. der kompletten Haushaltsführung oder Essenszubereitung.<br />

Praktisch, lecker und immer pünktlich auf dem Tisch ist unser Service „Essen auf Rädern“. Das kommt garantiert immer<br />

gut an und bietet vielen unserer Patienten eine dankbare Stärkung und Entlastung zugleich. Ganz einfach und unkompliziert,<br />

damit Sie rasch wieder auf die Beine kommen und zu Hause nicht allein auf sich gestellt sind.<br />

Ob jung oder alt. Hilfe kann doch jeder gebrauchen.<br />

Rufen Sie einfach an. Wir beraten Sie gerne ausführlich<br />

über unser breites Leistungsspektrum.<br />

Ganz einfach, zu Hause für Sie da.<br />

Ihre regionalen Diakonie- und Sozialstationen<br />

sind jederzeit gerne für Sie da. Rufen Sie uns an:<br />

Aidlingen 07034 993448<br />

Böblingen 07031 498749<br />

Dagersheim 07031 671166<br />

Gärtringen 07034 9274446<br />

Grafenau 07033 44024<br />

Herrenberg 07032 95283<br />

Holzgerlingen/<br />

Schönbuchlichtung<br />

07031 607303<br />

Jettingen/Oberes Gäu 07452 78955<br />

Leonberg 07152 92030<br />

Renningen 07159 408430<br />

Rutesheim 07152 55569<br />

Schönaich/Schönbuch 07031 750941<br />

Sindelfi ngen 07031 724000<br />

Weil der Stadt 07033 2061<br />

Weissach 07044 38006<br />

Gerlingen 07156 205367<br />

Ditzingen 07156 164303<br />

Altensteig 07453 9323-0<br />

Althengstett 07051 93198-0<br />

Bad Liebenzell 07052 920910<br />

Calw 07051 9296-30<br />

Nagold 07452 841024<br />

Teinachtal 07053 96200<br />

Wildberg 07054 9298-500<br />

L a n d k r e i s B ö b l i n g e n L a n d k r e i s C a l w


Inhalt<br />

Verbund<br />

Vorwort 4<br />

Tage der offenen Tür 33<br />

Kliniken<br />

Die Bauchzentren 7<br />

...und nach der Operation,<br />

habe ich dann Schmerzen? 9<br />

Lang leben will jeder,<br />

aber alt werden will keiner. 11<br />

Den Teufelskreis aus Angst und<br />

Vermeidung durchbrechen 13<br />

Neurologische Abteilung<br />

des Klinikums Sindelfingen-<br />

Böblingen 14<br />

Wir haben Glück,<br />

es ist nur Parkinson 16<br />

Es kann eigentlich jeden treffen:<br />

Demenz 18<br />

„Wir gehören zu den drei besten<br />

Reha-Kliniken“ 20<br />

20<br />

Medizin & Pflege<br />

Kinästhetik bringt Bewegung<br />

in die Pflege 22<br />

Fort- & Weiterbildung<br />

Bei Fort- und Weiterbildungen<br />

vom <strong>Klinikverbund</strong> profitieren 24<br />

Dr Laborus:<br />

Teil 2 : Die Blutfette 25<br />

Unterstützung<br />

Die Arbeitskreise Leben 26<br />

Menschen<br />

Eine etwas andere<br />

Weihnachtsgeschichte 30<br />

Abenteuer in Mauretanien 31<br />

30.000 Operationen 32<br />

30<br />

Allerlei<br />

Kreuz-Wort-Rätsel 34<br />

Mitarbeiter 37<br />

Veranstaltungen 38<br />

Impressum<br />

<strong>IMPULS</strong><br />

Herausgeber:<br />

<strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong> GmbH<br />

v.i.S.d.P.:<br />

Dr. Gunther K. Weiß, M.Sc.,<br />

Geschäftsführer<br />

Unternehmenskommunikation:<br />

Leiter: Wolfgang Fischer<br />

Redaktion: Gabriele Liebscher<br />

E-mail: impuls@kikbb.de<br />

Tel.: 07031 668 9338<br />

Layout: Nikolai Spreng<br />

Titel: Angela Maria Körner-Armbruster<br />

Bilder: www.photocase.com<br />

www.pixelquelle.de<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Anzeigen: d.hiesinger@kikbb.de<br />

Druck: Druckerei Mack, Schönaich<br />

<strong>IMPULS</strong>: Erscheint vierteljährlich<br />

34


Blick hinter die Kulissen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Mit dem neuen <strong>IMPULS</strong> möchten wir<br />

Ihnen unseren neuen <strong>Klinikverbund</strong><br />

<strong>Südwest</strong> wieder ein Stückchen näher<br />

bringen und damit auch die Arbeit von<br />

fast 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

die im Jahr mehr als 68.000<br />

stationäre und 250.000 ambulante Patienten<br />

versorgen dürfen.<br />

Sie tun dies in den sieben Kliniken unseres<br />

<strong>Klinikverbund</strong>es, in denen mehr<br />

als 2.100 Betten für Sie zur Verfügung<br />

stehen. Glück über die Geburt eines<br />

Kindes oder die Nachricht einer gut<br />

überstandenen Operation und Sorge<br />

und Leid durch schwere Erkrankungen<br />

sind dabei ihre täglichen Begleiter. Den<br />

besten Lohn für all diese Bemühungen<br />

und Anstrengungen, den bekommen<br />

unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

von Ihnen, unseren Patientinnen<br />

und Patienten. Ihre Dankbarkeit, Ihre<br />

konstruktive Kritik und Ihre Anteilnahme<br />

an unseren Krankenhäusern<br />

und Ihr Vertrauen, das Sie uns in immer<br />

größerer Zahl schenken, zeigt uns, dass<br />

wir unsere Arbeit gut machen. Es bestärkt<br />

uns aber auch, immer noch besser<br />

werden zu wollen.<br />

Davon möchte ich heute in diesem Vorwort<br />

berichte und würde mich freuen,<br />

wenn Sie mir als Geschäftsführer des<br />

neuen <strong>Klinikverbund</strong>es <strong>Südwest</strong> sagen,<br />

ob wir unsere Ziele auch erreichen.<br />

Viel haben Sie in den letzten Wochen<br />

und Monaten über die wirtschaftliche<br />

Lage der Krankenhäuser, aber auch von<br />

unseren Kliniken im <strong>Klinikverbund</strong><br />

<strong>Südwest</strong> im Besonderen, in der Zeitung<br />

lesen können. Da wurde von Defiziten,<br />

steigenden Kosten, strengen Einsparzielen<br />

und Personalabbau berichtet.<br />

Natürlich ist es wichtig, dass wir uns<br />

darum bemühen, unsere Arbeit so zu<br />

gestalten, dass wir keine finanzielle Belastung<br />

für unsere Träger, die Landkreise<br />

Böblingen und Calw und die<br />

Stadt Sindelfingen sind. Uns ist auch<br />

bewusst, dass es für unsere Träger noch<br />

viele weitere soziale Aufgaben gibt, die<br />

auf die öffentliche Unterstützung angewiesen<br />

sind. Ich möchte Ihnen aber<br />

heute sagen, dass wir über diese Fragen<br />

nie vergessen dürfen, dass wir als Ihre<br />

Krankenhäuser in der Region einen<br />

ganz besonderen Auftrag haben. Wir<br />

möchten, dass Sie gesund bleiben oder<br />

so schnell und so gut wie möglich wieder<br />

gesund werden. Als Arzt bin ich mir<br />

dieser besonderen Aufgabe sehr wohl<br />

bewusst, und als Betriebswirt möchte<br />

ich helfen, die Grundlagen dafür zu<br />

schaffen, dass wir das auch in Zukunft<br />

an allen unseren Krankenhausstandorten<br />

tun können.<br />

Natürlich dürfen wir nicht die Augen<br />

davor verschließen, dass die Gesundheitspolitik<br />

heute einen schon<br />

fast übermächtigen Einfluss auf unsere<br />

Medizin gewonnen hat. Da sollen die<br />

Lohnnebenkosten und damit die Gefahr<br />

der Arbeitslosigkeit nicht steigen.<br />

Gleichzeitig soll aber der immer größer<br />

werdende Bedarf an medizinischer<br />

Versorgung (größere Patientenzahlen<br />

durch Zunahme des Bevölkerungsalters,<br />

zunehmende Möglichkeiten<br />

durch den medizinischen Fortschritt)<br />

für jeden zu jeder Zeit gedeckt werden<br />

können. Dass wir, derart in eine politische<br />

Zwickmühle gesteckt, nach allen<br />

Möglichkeiten suchen müssen, um<br />

mit den immer knapper werdenden<br />

Mitteln vernünftig zu haushalten, ist<br />

selbstverständlich.<br />

Deshalb werden wir im <strong>Klinikverbund</strong><br />

in Zukunft versuchen, unsere engagierten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

dort einzusetzen, wo sie auf Grund ihrer<br />

Qualifikation und Ausbildung für<br />

Sie von größtem Nutzen sein können.<br />

Ärzte sollen mehr Zeit haben, sich um<br />

den Patienten und nicht mehr so viel<br />

um die Dokumentation zu kümmern.<br />

Deshalb stellen wir Stationssekretärinnen<br />

und Dokumentationsassistentinnen<br />

ein. Unsere Pflegekräfte sollen<br />

auch wirklich am und für den Patienten<br />

da sein können. Und sich nicht wie bisher<br />

in weit mehr als 25 Prozent ihrer<br />

Arbeitszeit um Hilfsdienste wie das<br />

Reinigen von Patientenzimmern, das<br />

Auffüllen von Schränken, das Transportieren<br />

von Patienten im Haus, das<br />

Suchen nach Akten und Geräten, das<br />

Austeilen von Essen u.v.a.m. kümmern<br />

müssen. Dafür stellen wir Hilfs- und<br />

Servicekräfte ein.<br />

Selbstverständlich werden auch in Zukunft<br />

im <strong>Klinikverbund</strong> alle für den Patienten<br />

wichtigen Pflegetätigkeiten nur<br />

von hoch qualifizierten Pflegefachkräften<br />

erbracht. Die Zufriedenheit unserer<br />

Patientinnen und Patienten ist unsere<br />

wichtigste Richtschnur – deshalb werden<br />

wir sie auch in Zukunft regelmäßig<br />

erheben und auswerten, um unser Handeln<br />

daran auszurichten.<br />

Und selbstverständlich ist auch, dass<br />

die vor uns stehenden Aufgaben von<br />

unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ein hohes Maß an Veränderungsbereitschaft<br />

abfordern. Wir müssen<br />

über alt hergebrachte Abläufe neu<br />

nachdenken und alte Zöpfe abschneiden.<br />

Ich kann sehr gut nachvollziehen,<br />

dass es vielen Sorge bereitet, sich auf<br />

den Weg in dieses „Neuland“ aufzumachen.<br />

Aber es eröffnet sich dadurch<br />

auch die Möglichkeit, durch konstruktives<br />

und ergebnisorientiertes Mitmachen<br />

die eigene tägliche Arbeit neu<br />

und besser zu gestalten.<br />

Dies alles verfolgt natürlich auch das<br />

Ziel, unsere Ausgaben zu senken, damit<br />

wir ab den Jahren 2010/2011 unseren<br />

Krankenhausbetrieb aus eigener Kraft<br />

finanzieren können. Über unsere neuen<br />

Ideen und zusätzlichen Maßnahmen<br />

werden wir Sie wie bisher schnell<br />

und offen informieren.<br />

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg in<br />

das „Neuland“ war die Zustimmung


seine Grundversorgung an, durch die<br />

Bildung von Kompetenzzentren an jedem<br />

Standort können die Mittel aber<br />

viel besser zum Nutzen der Patienten<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Böblinger Unfallchirurgie und die<br />

Kardiologie wechseln bis Januar 2007<br />

nach Sindelfingen, das Bauchchirurgische<br />

Zentrum wird zur selben Zeit in<br />

Böblingen geschaffen.<br />

Und weil die Zusammenarbeit in Kompetenzzentren<br />

so viele Vorteile bietet,<br />

gibt es sie im <strong>Klinikverbund</strong> auch an<br />

anderen Häusern. Damit soll auch dort<br />

vor Ort die Versorgung auf höchstem<br />

medizinischen Niveau gewährleistet<br />

werden.<br />

In Nagold wurde z.B. vor einem Jahr<br />

ein sehr erfolgreiches Bauchzentrum<br />

eröffnet, das zusammen mit der dort<br />

etablierten Urologie für den weit über<br />

die Region hinaus reichenden sehr guten<br />

Ruf des Krankenhauses Nagold<br />

mitverantwortlich ist.<br />

In Calw steigen die Fallzahlen im Unfallchirurgischen<br />

Zentrum, da seit<br />

einem Jahr auch Knie- und Hüftgelenksprothesen<br />

deutlich häufiger als in<br />

der Vergangenheit eingesetzt werden.<br />

Jetzt gehören auch Eingriffe bei eingebrochenen<br />

Wirbelkörpern und der<br />

Ersatz von künstlichen Schultergelenken<br />

mit zur täglichen Routine.<br />

Und in der Kardiologie<br />

konnte mit dem neuen<br />

Klinikum<br />

Sindelfingen-Böblingen gGmbH<br />

Kliniken Sindelfingen<br />

Kliniken Böblingen<br />

Linksherzkathetermessplatz ein neuer<br />

Schwerpunkt aufgebaut werden, der<br />

bereits vielen Menschen in der Region<br />

helfen konnte.<br />

Unterstützt werden die Krankenhäuser<br />

in Calw und Nagold natürlich nicht<br />

nur durch eine speziell für den Bereich<br />

der Schmerztherapie ausgewiesene Abteilung<br />

für Anästhesie und Intensivmedizin,<br />

sondern auch durch die an<br />

beiden Krankenhäusern sehr gut angenommenen<br />

Belegabteilungen für die<br />

Geburtshilfe und Gynäkologie.<br />

In Herrenberg hat neben dem breiten<br />

Spektrum der internistischen und chirurgischen<br />

Versorgung zu unserer Freude<br />

die Zahl der Geburten in unserer<br />

Hauptabteilung wieder deutlich zugenommen.<br />

Mit den Schwerpunkten im<br />

Bereich der Diabetologie, der Gefäßchirurgie,<br />

der Wundversorgung und<br />

der orthopädischen Chirurgie (Hüftund<br />

vor allem Kniegelenksersatz) hat<br />

sich das Krankenhaus einen sehr guten<br />

Ruf bei den Menschen als „Ihre Klinik<br />

im Gäu“ erarbeiten können.<br />

Leonberg bietet wegen seiner Lage an<br />

der Kreisgrenze nahezu alle Leistungen<br />

im Bereich der Inneren Medi-<br />

<strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />

zin wie auch der Allgemein- und Unfallchirurgie<br />

komplett an. In der Gefäßchirurgischen<br />

Klinik werden häufig<br />

so große Operationen durchgeführt<br />

(z.B. an der Hauptschlagader), wie<br />

sonst nur an großen Zentren. Und für<br />

unsere Frauenklinik wollen wir durch<br />

die Renovierung unserer Kreißsäle und<br />

Bettenstationen bald wieder ein Ambiente<br />

schaffen, das noch mehr Eltern bewegt,<br />

ihre Kinder bei uns zur Welt zu<br />

bringen.<br />

Ich möchte mich daher auch auf diesem<br />

Weg bei allen unseren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern herzlich für<br />

Ihr Engagement und Ihre Arbeit bedanken.<br />

Ich versichere Ihnen, dass für<br />

mich die Mitarbeiterzufriedenheit ein<br />

sehr hohes Gut ist. Ein Gut, das wir<br />

aber langfristig nur sichern können,<br />

wenn es uns gelingt, diejenigen, die unsere<br />

Leistungen in Anspruch nehmen,<br />

in höchstem Maße zuvorkommend zu<br />

behandeln und zufrieden zu stellen:<br />

Unsere Patientinnen und Patienten<br />

und ihre Angehörigen sowie ihre zuweisenden<br />

Ärztinnen und Ärzte.<br />

Und ich danke Ihnen, den Patientinnen<br />

und Patienten. Ich versichere Ihnen:<br />

Sie sind bei uns gut aufgehoben. Und<br />

wenn die Ärzte in Ihrem Krankenhaus<br />

Sie in eines unserer Kompetenzzentren<br />

überweisen - glauben Sie mir, dann sind<br />

Sie dort am besten versorgt.<br />

Ihr Dr. Gunther Weiß<br />

Geschäftsführer<br />

Kreiskliniken Böblingen g<strong>Gmbh</strong> Kreiskliniken Calw g<strong>Gmbh</strong><br />

Krankenhaus Leonberg<br />

Krankenhaus Herrenberg<br />

Geriatrische Reha-Klinik Böblingen gGmbH<br />

Service <strong>Gmbh</strong> Schwarzwald<br />

Kreiskrankenhaus Calw<br />

Kreiskrankenhaus Nagold


Die Bauchzentren im <strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />

Jedes Krankenhaus im <strong>Klinikverbund</strong><br />

hat eine Allgemeinchirurgische Klinik<br />

und auch eine Medizinische Klinik.<br />

Überall sind deshalb Patienten<br />

nicht nur mit „Bauchweh“ oder „Zuckerkrankheit“<br />

gut aufgehoben und<br />

überall werden sie nach modernsten<br />

Methoden Tag für Tag diagnostiziert,<br />

therapiert und operiert. Die ganze<br />

Bandbreite der Behandlungen kann<br />

in unseren Qualitätsberichten unter<br />

www.klinikverbund-suedwest.de<br />

im Einzelnen nachgelesen werden. Sie<br />

aufzuführen würde den Rahmen hier<br />

sprengen.<br />

Weil manche Erkrankungen aber nur<br />

selten vorkommen und deshalb Spezialisten<br />

benötigt werden, haben wir zwei<br />

Bauchzentren, eines in Nagold, eines in<br />

Böblingen, eingerichtet.<br />

Bauchzentrum Calw – Nagold voller<br />

Erfolg<br />

Das Anfang 2005 gegründete Bauchzentrum<br />

der beiden Krankenhäuser<br />

wird entgegen anfänglicher Skepsis von<br />

der Bevölkerung angenommen. Die Pa-<br />

Prof. Dr. med. Stefan Rolf Benz<br />

geb. 1964 in Nagold, vh, 4 Kinder<br />

1985-1991 Medizinstudium in<br />

Homburg/Saar<br />

1992 Arzt im Praktikum,<br />

Universität Tübingen<br />

1994 Ass. Arzt Universität Rostock<br />

2000 Ernennung zu Oberarzt,<br />

Klinik für Allgemeine- und<br />

Transplantationschirurgie der<br />

Universität Rostock<br />

2001 Habilitation<br />

2001 Wechsel an die Chirurgische<br />

Universitätsklinik Freiburg<br />

Abt. für Allgemeinchirurgie<br />

2003 Geschäftsführender<br />

Oberarzt der<br />

Chirurgischen Universitätsklinik<br />

Freiburg<br />

Abteilung für<br />

Allgemeinchirurgie<br />

2005 Chefarzt Abteilung Chirurgie<br />

Kreiskrankenhaus Nagold<br />

2006 Ernennung zum außerplanmäßigen<br />

Professor der<br />

Universität Freiburg<br />

tientenzahlen steigen laufend.<br />

Das Zentrum passt in die Konzeption<br />

des <strong>Klinikverbund</strong>es <strong>Südwest</strong>: „Von<br />

Anfang an ist es unser Ziel, im medizinischen<br />

Bereich durch die Bildung von<br />

Zentren Qualität wie eine Universitätsklinik<br />

bieten zu können. Ich freue mich,<br />

dass wir dadurch auch unseren Einzugsbereich<br />

ausdehnen konnten - über<br />

Wildbad, Bad Liebenzell und Horb hinaus“,<br />

so Geschäftsführer Weiß.<br />

Was passiert nun mit einem Patienten,<br />

der z.B. in das Krankenhaus Calw mit<br />

Gelbsucht eingeliefert wird? Dort<br />

könnte festgestellt werden, dass es sich<br />

um ein Problem an der Einmündung des<br />

Gallenganges in den Zwölffingerdarm<br />

handelt. Der behandelnde Arzt veranlasst<br />

die Überweisung in das Bauchzentrum<br />

nach Nagold. Dort wird nach<br />

weiteren Spezialuntersuchungen die<br />

Diagnose einer chronischen Entzündung<br />

der Bauchspeicheldrüse, die den<br />

Gallengang eindrückt, gestellt. Es folgt<br />

entweder die Operation oder die endoskopische<br />

Therapie im Bauchzentrum<br />

Nagold. Dem Patienten kann durch<br />

Zusammenarbeit der Spezialisten aus<br />

zwei Fachkliniken geholfen werden.<br />

Routinediagnostik und –behandlung<br />

in diesen Bereichen werden jeweils in<br />

beiden Kliniken durchgeführt. Zentrumsbildung<br />

bedeutet Konzentration<br />

auf spezielle Bereiche. Privatdozent<br />

Dr. Hubert Mörk beschäftigt sich seit<br />

seiner Wahl zum Chefarzt der Medizinischen<br />

Klinik im Jahr 2000 mit den<br />

Erkrankungen der Bauchorgane. Passend<br />

dazu wurde 2005 Prof. Dr. Stefan<br />

Benz als Spezialist für Bauchchirurgie<br />

berufen.<br />

Im Bauchzentrum Nagold arbeiten beide<br />

eng zusammen. Unterstützt wird das<br />

Team durch die Radiologie mit modernsten<br />

Geräten bis zur Computerund<br />

Kernspintomografie. Gemeinsame<br />

Sprechstunden, Visiten und Fallkonferenzen<br />

zeichnen den ganzheitlichen<br />

Ansatz zum Wohl der Patienten aus.<br />

Mit welchen Beschwerden ist das<br />

Bauchzentrum das richtige Ziel? Für<br />

Menschen mit Sodbrennen, schweren<br />

Verdauungsstörungen, Leber-, Gallen-<br />

Priv. Doz. Dr. med. Hubert Mörk<br />

geb. 1960 in Gechingen, vh, 2 Kinder<br />

1983-1989 Medizinstudium an der<br />

Universität Tübingen<br />

1989 Promotion an der<br />

Abt. Med. Mikrobiologie des<br />

Hygiene-Instituts der<br />

Universität Tübingen<br />

1989-1990 Arzt im Praktikum an der<br />

I. Medizinischen Klinik der<br />

Universität Tübingen<br />

1990-1994 wiss. Ass. an der I. Med.<br />

Klinik der Universität<br />

Tübingen<br />

1994-2000 wiss. Ass., ab 1998 Oberarzt an<br />

der Med. Poliklinik<br />

der Universität Würzburg<br />

1996 Facharzt für Innere Medizin<br />

1997 Teilgebietsbezeichnung<br />

“Gastroenterologie”<br />

1998 Ernennung zum Oberarzt<br />

an der Med. Poliklinik der<br />

Universität Würzburg<br />

1999 Habilitation<br />

1999 Lehrbefugnis für das Fach<br />

Innere Medizin<br />

2000 Chefarzt der Abt. Innere<br />

bis heute Medizin (Schwerpunkt<br />

Gastroenterologie) im<br />

Kreiskrankenhaus Nagold<br />

seit 2003 Ärztlicher Direktor<br />

stein- oder Gallenwegserkrankungen,<br />

Bauchspeicheldrüsenerkrankungen,<br />

entzündlichen Darmerkrankungen und<br />

allen Tumoren im Magen-Darm-Trakt.<br />

Das Böblinger Chirurgische Bauchzentrum<br />

wird von Prof. Dr. Klaus<br />

Manncke geleitet (ab Anfang 2007<br />

wechselt Prof. Dr. Gerhard Köveker<br />

mit seinem Team ebenfalls nach Böblingen<br />

und das neue „Bauchzentrum“<br />

arbeitet dann unter gemeinsamer Leitung).<br />

Die Chirurgen arbeiten gemeinsam<br />

mit der in der Medizinischen Klinik<br />

(geleitet von Prof. Dr. Hans-Georg<br />

Leser) angesiedelten Gastroenterologie<br />

und Onkologie sowie mit der Radiologie<br />

im Interdisziplinären Tumorbehandlungszentrum<br />

zusammen. Wir<br />

greifen einfach aus einem normalen Arbeitstag<br />

ein konkretes Beispiel heraus:


Mastdarm-Tumor und Lebermetastasen<br />

durch Chirurgen und Internisten<br />

gleichzeitig entfernt: Künstlicher<br />

Darmausgang vermieden<br />

Mastdarmkrebs ist heute eine der häufigsten<br />

Krebsarten. Paul Müller (Name<br />

aus Datenschutzgründen geändert),<br />

ein 67-jähriger Rentner, war durch Blut<br />

im Stuhl aufmerksam geworden. Die<br />

Prof. Dr. med. Hans-Georg Leser<br />

geb. 1953 in Freiburg, vh, 3 Kinder<br />

1972–1979 Medizinstudium an den<br />

Universtäten Marburg,<br />

München und Freiburg<br />

(Karlsruhe)<br />

1979 Approbation und Promotion<br />

1979–1981 DFG – Stipendiat an der<br />

Immunologie Heidelberg<br />

1982–1991 Klinische Ausbildung zum<br />

Internisten, Gastroenterologen<br />

und Hämato-Onkologen an der<br />

Medizinischen Universitätsklinik<br />

Freiburg<br />

1989 Habilitation<br />

1990 Einjähriger Forschungsaufenthalt<br />

als DGVS-Stipendiat in<br />

San Diego<br />

1991 Berufung auf<br />

C3-Professur für Innere<br />

Medizin an die Universität<br />

Regensburg<br />

Oberarzt der Medizinischen<br />

Klinik I<br />

seit 1994 Leitender Chefarzt der<br />

Medizinischen Klinik der<br />

Kliniken Böblingen<br />

seit 2006 Ärztlicher Direktor<br />

schmerzlose Darmspiegelung brachte<br />

die endgültige Diagnose. Früher wäre<br />

die Entfernung eines solchen Tumors<br />

knapp oberhalb des Schließmuskels<br />

gleichbedeutend mit einem künstlichen<br />

Darmausgang gewesen. Heute kann eine<br />

kombinierte Behandlung mit Bestrahlung<br />

und Chemotherapie den Tumor<br />

vor der Operation verkleinern.<br />

Nach der Vorbehandlung beschloss<br />

Paul Müller, zum Klinikum Sindelfingen-Böblingen,<br />

Kliniken Böblingen zu<br />

wechseln. Hier kam es zunächst noch<br />

schlimmer: Die Spezialisten der Medizinischen<br />

Klinik unter der Leitung von<br />

Prof. Dr. Hans-Georg Leser in Zusammenarbeit<br />

mit dem Radiologischen Institut<br />

entdeckten weitere Tochtergeschwülste<br />

(Metastasen) in der Leber.<br />

Paul Müller war verzweifelt.<br />

Bei der regelmäßig stattfindenden interdisziplinären<br />

Tumorsitzung beschlossen<br />

die Ärzte, den gordischen<br />

Knoten durch eine gemeinsame Aktion<br />

zu zerschlagen. Das Ziel war festgelegt:<br />

Trotz weiterer Verschlechterung<br />

des Krankheitsbildes sollten der Resttumor<br />

im Darm wie die Lebermetastasen<br />

ohne künstlichen Darmausgang<br />

entfernt werden. Paul Müller schöpfte<br />

wieder Hoffnung.<br />

Am 31.10. nimmt Prof. Dr. Klaus<br />

Manncke, unterstützt von seinem<br />

Oberarzt Dr. Michael Buntrock, das<br />

Skalpell in die Hand. Als die Leber<br />

freiliegt, ortet der Sonografie-Spezialist<br />

der Medizinischen Klinik, Oberarzt<br />

Dr. Joachim Reuss, die Metastasen<br />

Prof. Dr. med. Klaus Manncke<br />

geb. 1947 in Köln, vh, 1 Kind<br />

1968-1975 Medizinstudium<br />

an den Universitäten<br />

Köln und Tübingen<br />

1976-1977 Pathologie Tübingen<br />

1977 Chirurgische Klinik Tübingen<br />

1983 Facharzt<br />

1986 Facharzt Unfallchirurgie<br />

1992 Habilitation<br />

1998 apl. Professor<br />

seit 2003 Chefarzt der Klinik für<br />

Allgemeinchirurgie<br />

in den Kliniken Böblingen<br />

exakt und führt unter Ultraschallkontrolle<br />

Nadeln in den Mittelpunkt der<br />

Metastasen. Die Nadeln werden mit<br />

Flüssigkeit durchspült, die Spitze aufgeheizt.<br />

So werden die Metastasen kontrolliert<br />

durch Hitze zerstört. Bei der<br />

konventionellen OP wäre dies unmöglich,<br />

sie würde zwangsläufig auch Teile<br />

der gesunden Leber zerstören und zu<br />

schweren Leberfunktionsstörungen<br />

führen. Dr. Reuss, der sich seit 30 Jahren<br />

mit Ultraschall-Diagnostik beschäftigt<br />

und zu einem absoluten Spezialisten in<br />

dieser Technik wurde, informiert: „Diese<br />

Methode kann auch ohne Hilfe der<br />

Chirurgen angewendet werden. Dann<br />

führt der Internist die Nadeln von außen<br />

ein. Wenn aber sowieso operiert<br />

werden muss, ist das Kontrollbild auf<br />

dem Ultraschall-Monitor natürlich wesentlich<br />

genauer.“<br />

Im Anschluss entfernen die Chirurgen<br />

den Mastdarm-Tumor. Dabei wird<br />

sorgfältig darauf geachtet, die Schließmuskel-Funktion<br />

zu erhalten. Zur Sicherung<br />

der neuen Darmverbindung<br />

wird für ungefähr drei Monate ein<br />

künstlicher Darmausgang gelegt, aber<br />

das Team ist sicher, dass der Patient<br />

die Toilette bald wie früher aufsuchen<br />

kann.<br />

Zwei Tage nach der Operation bestätigt<br />

die Kernspintomografie den eindeutigen<br />

Erfolg der gemeinsamen<br />

Maßnahme.<br />

Wolfgang Fischer


... und nach der Operation, habe ich dann Schmerzen?<br />

Das Akut-Schmerzkonzept der Kreiskliniken Calw<br />

Alle Krankenhäuser im <strong>Klinikverbund</strong><br />

<strong>Südwest</strong> kümmern sich intensiv<br />

um einen zentralen Bereich, den<br />

Bereich der Schmerzen. Wenn Menschen<br />

gefragt werden, vor was sie am<br />

meisten Angst haben, dann sind das<br />

oft zuerst die Schmerzen und erst<br />

dann der Tod.<br />

„Eine göttliche Aufgabe ist es, Schmerz<br />

zu lindern“<br />

(Galenus von Pergamon<br />

129 bis 199 n. Chr. )<br />

Dieser fast 2.000 Jahre alte in Stein<br />

gemeißelte Satz von Galenus ist auch<br />

heute noch Maxime des medizinischen<br />

(Be)-Handelns.<br />

Mehr noch: Längst ist „Schmerz“ nicht<br />

mehr mit unabänderlichem schicksalshaftem<br />

Leiden gleichzusetzen – auch<br />

und vor allem nicht nach operativen<br />

Eingriffen!<br />

Parallel zu den großen Fortschritten in<br />

der operativen Medizin mit ihren ausgedehnten<br />

bauchchirurgischen, gynäkologischen<br />

und urologischen Eingriffen<br />

bei Tumorleiden, aber auch bei<br />

künstlichem Ersatz an fast jedem Gelenk,<br />

hat die moderne Medizin dem<br />

Schmerz den Kampf angesagt. Denn<br />

Schmerz ist nicht nur unangenehme<br />

Wahrnehmung, sondern auch ein entscheidender<br />

Risikofaktor nach der<br />

akutes Stadium<br />

Operation. Er kann aufgrund seiner<br />

negativen Auswirkungen auf Herz-<br />

Kreislauf, Atmung, Stoffwechsel und<br />

Darmfunktion nachhaltig den Heilungsverlauf<br />

verzögern.<br />

Zudem ist die Bedeutung nicht ausreichend<br />

behandelter Akutschmerzen<br />

bei der Entstehung einer chronischen<br />

Schmerzkrankheit bekannt .<br />

Daher wurden von den medizinischen<br />

Fachgesellschaften (Deutsche Gesellschaft<br />

für Schmerztherapie/DGS und<br />

Deutsche Gesellschaft zum Studium<br />

des Schmerzes/DGSS) Mittel und Wege<br />

entwickelt, welche – als Leitlinien<br />

formuliert – die Grundlage einer zeitgemäßen<br />

Betreuung unserer Patienten<br />

nach Operationen darstellen.<br />

Chronifizierung<br />

“Schmerzkrankheit”<br />

Chronisches Stadium<br />

“Schmerzgedächtnis”<br />

zentrale Sensibilisierung<br />

unzureichende Schmerztherapie<br />

Auf diesen 2001 erstmals veröffentlichten<br />

und dieses Jahr aktualisierten<br />

Leitlinien basiert auch das in den<br />

Kreiskliniken Calw eingeführte Akutschmerzkonzept<br />

.<br />

Es sieht ein Paket von Maßnahmen<br />

vor, mit denen Akutschmerzen – nach<br />

Operationen und Verletzungen – zeitgerecht<br />

behandelt oder gar vorbeugend<br />

verhindert werden können.<br />

Abhängig von Art und Umfang der<br />

Operation gibt es sowohl lokale Maßnahmen<br />

im Wund- bzw. OP-Gebiet,<br />

wie auch die Gabe von unterschiedlichen<br />

Schmerzmitteln und/oder lokale<br />

Regionalanästhesieverfahren wie<br />

z.B. die rückenmarksnahe Analgesie<br />

(Unter Analgesie versteht man eine<br />

Numerische Analogskala (NAS)<br />

(Medizinseite)<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

SCHMERZMESSUNG mit dem<br />

“SCHMERZLINEAL”<br />

Visuelle Analogskala (VAS)<br />

(Patientenseite)


10<br />

Aufhebung bzw. Unterdrückung der<br />

Schmerzempfindung).<br />

Letztere sind mittlerweile fester Bestandteil<br />

des Versorgungskonzeptes<br />

nach großen Bauchoperationen.<br />

Da jeder Mensch eine sehr individuelle<br />

Schmerzwahrnehmung hat und daher<br />

der Bedarf an schmerzdämpfenden<br />

Maßnahmen unterschiedlich sein<br />

kann, wird auch jeder Patient nach seinem<br />

Schmerzwert befragt. Dabei hilft<br />

ein sogenanntes Schmerzlineal.<br />

Die Gabe von Schmerzmitteln kann<br />

dann passend zu diesem Befragungsergebnis<br />

durch eine Pflegekraft oder den<br />

Arzt erfolgen oder der Patient hat selbst<br />

die Möglichkeit, sich mittels eines Gerätes<br />

die erforderlichen Schmerzmittel<br />

zu verabreichen.<br />

Eine Überdosierung kann bei beiden<br />

Alternativen heute praktisch ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Dr. Thomas Walz<br />

KKH_Boeblingen.qxd 20.06.2006 13:19 Uhr Seite 1<br />

Teleflex Medical GmbH<br />

Willy-Rüsch-Straße 4-10 · 71394 Kernen<br />

Tel. 07151 406-0 · Fax 07151 406 150<br />

info.de@teleflexmedical.com · www.ruesch.de · www.teleflex.com<br />

S T A R K E M A R K E N U N T E R<br />

E I N E M S O L I D E N D A C H<br />

Teleflex Medical bietet seinen Kunden weltweit unter<br />

renommierten Marken ein umfassendes Produktsortiment in<br />

der Anästhesie, Urologie, Chirurgie und im Homecare-Bereich.<br />

Dr. med. Thomas Walz<br />

geb. 1957 in Mannheim<br />

1976-1982 Medizinstudium in<br />

Heidelberg und Mannheim<br />

1982 Approbation<br />

1982 Promotion<br />

1982-988 Weiterbildung zum Facharzt für<br />

Anästhesiologie an der Klinik<br />

für Anästhesiologie der<br />

Universität Heidelberg<br />

1988 Oberarzt am<br />

Caritas-Krankenhaus St. Josef<br />

Regensburg<br />

2000 Chefarzt der Abteilung für<br />

Anästhesie und Intensivmedizin<br />

Kreiskrankenhaus Calw<br />

Spezielle Schmerztherapie und<br />

Algesiologe DGS<br />

2005 Chefarzt der Klinik für<br />

Anästhesie und Intensivmedizin<br />

der Kreiskliniken Calw –<br />

Kreiskrankenhaus Nagold und<br />

Kreiskrankenhaus Calw


Lang leben will jeder, aber alt werden will keiner.*<br />

Die Geriatrische Rehabilitationsklinik im Verbund<br />

Alte Menschen sind ja nicht alle gleich,<br />

wahrscheinlich sind sie das sogar noch weniger<br />

als irgendeine andere Altersgruppe:<br />

denn ihr langes Leben hat sie zu Individualisten<br />

gemacht. Eines unserer augenblicklichen<br />

Probleme ist, dass die Gesellschaft<br />

sich weigert, das zu verstehen, und<br />

alle alten Leuten als ‚gleich‘ behandelt.<br />

(Lily Pincus, Das hohe Alter)<br />

Der alte Mensch hat Anspruch auf ein<br />

eigenständiges und selbstbestimmtes<br />

Leben. Doch was geschieht, wenn er<br />

einen Schlaganfall erleidet, sich ein<br />

Bein bricht oder nach einer schweren<br />

Erkrankung nicht mobil ist? Die Liegezeiten<br />

im Akut-Krankenhaus sind kurz<br />

bemessen, im Vergleich zu jüngeren<br />

Patienten ist die Rehabilitation bei Älteren<br />

wesentlich umfangreicher, komplexer<br />

und langwieriger.<br />

Aufgabe der geriatrischen Rehabilitation<br />

ist es, dass der Patient für seine<br />

alltäglichen Verrichtungen, wie Essen<br />

und Trinken, Anziehen, Toilettengang,<br />

wieder weitgehende Selbstständigkeit<br />

erlangt. So wird seine Lebensqualität<br />

wieder gesteigert und möglichst<br />

auch die Teilnahme am gesellschaftlichen<br />

Leben ermöglicht. Vor allem soll<br />

ständige Pflegebedürftigkeit vermieden<br />

werden.<br />

Mit der akuten Erkrankung eines<br />

alten Menschen sind immer auch chronische,<br />

altersbedingte Krankheiten<br />

verbunden, unter anderem Diabetes<br />

mellitus, Arthrose, Gefäßerkrankungen<br />

oder Schwerhörigkeit. Es gilt also,<br />

ihn ganzheitlich zu betrachten. Dazu<br />

gehören auch Aspekte wie: Womit ernährt<br />

er sich? In welchem häuslichen<br />

Umfeld bewegt er sich? Wie ist sein<br />

Gemütszustand?<br />

Deshalb wird ein umfassendes<br />

geriatrisches Assessment (Abklärung<br />

verschiedener Wechselwirkungen der<br />

typischen Alterssyndrome) durchgeführt.<br />

Dieser diagnostische Prozess hat<br />

zum Ziel, die medizinischen, funktionellen<br />

und psychosozialen Probleme<br />

des Patienten und seine Fähigkeiten<br />

systematisch zu erfassen. Neben schon<br />

bekannten medizinischen Ursachen<br />

kann zum Beispiel Mangelernährung<br />

Folge einer schlecht sitzende Zahnprothese,<br />

können abgelaufene Schuhabsätze<br />

oder eine Entzündung am<br />

Zehennagel Grund für einen Sturz<br />

oder das mit Ohrenschmalz verstopfte<br />

Hörgerät Ursache von Kommunikationsschwierigkeiten<br />

sein. Woraus<br />

wiederum Kraftlosigkeit, Unsicherheit<br />

und Ängste bis hin zur Hilflosigkeit<br />

resultieren.<br />

Aufgrund der geriatrischen Untersuchungen<br />

und in enger Zusammenarbeit<br />

von Ärzten, Pflegekräften,<br />

Therapeuten, Sozialarbeitern und Seelsorgern<br />

werden mit dem älteren Menschen<br />

und seinen Angehörigen das in-<br />

11<br />

dividuelle Behandlungsziel und ein<br />

entsprechender Therapieplan entwickelt.<br />

Physiotherapie und Physikalische<br />

Therapie (landläufig:<br />

Krankengymnastik, Massage, Wasseranwendungen<br />

etc.), Diabetes-<br />

Beratung, Ergotherapie (Aktivierung<br />

der Feinmotorik), Psychologie, Sozialarbeit,<br />

Logopädie (Sprach-, Stimmheilkunde)<br />

und Kunsttherapie sind ebenso<br />

beteiligt wie die Fußpflege.<br />

Auch das Zusammenwirken mit anderen<br />

medizinischen Disziplinen<br />

wird zunehmend intensiviert. So kann<br />

zum Beispiel bei Blutuntersuchungen<br />

im Labor der Kreatinin-Nierenwert<br />

bezogen auf das Alter der Patienten<br />

ermittelt und in die Dosierung der<br />

Medikamente einfließen. So wird<br />

auch die Medikamenten-Behandlung<br />

sicherer.<br />

Geriatrische Rehabilitation ist meist<br />

ein Erfolg in kleinen Schritten, bei dem<br />

Genesungswillen, Zukunftsperspektive<br />

und Motivation der Senioren sowie das<br />

überdurchschnittliche Engagement der<br />

Mitarbeiter eine entscheidende Rolle<br />

spielen.<br />

Selbst für die Zeit nach der Entlassung<br />

werden notwendige Veränderungen<br />

bis hin zu baulichen Veränderungen<br />

geplant und eingeleitet, die dem<br />

Patienten ermöglichen, mit seinen<br />

Krankheiten umzugehen und wieder<br />

ein eigenständiges Leben zu führen.<br />

All dies wird in der Geriatrischen<br />

Rehabilitationsklinik Böblingen stationär<br />

oder in der Tagesklinik durchgeführt,<br />

wobei hier die häusliche<br />

Versorgung nachts und an den Wochenenden<br />

gewährleistet sein muss.<br />

Stationär werden ca. 1.000 Patienten<br />

im Jahr mit einer durchschnittlichen<br />

Verweildauer von knapp 22 Tagen<br />

betreut. In der Tagesklinik sind es etwa<br />

200 Patienten, die im Schnitt dreizehn<br />

Tage lang die Einrichtung besuchen.<br />

Weitere Auskünfte:<br />

Sekretariat<br />

07031 – 668 – 4002<br />

10.00 und 12.00 Uhr.<br />

www.rehaklinik-bb.de/<br />

Gabriele Liebscher<br />

(*Johann Nestroy)


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Den Teufelskreis aus Angst und Vermeidung durchbrechen<br />

Am Anfang stand ein Sturz im Badezimmer.<br />

Die 75-jährige Frau Römer<br />

erleidet bei der Abendtoilette einen<br />

Schlaganfall und stürzt. Ihre linke Seite<br />

ist zunächst vollkommen gelähmt und<br />

gefühllos, an ein Aufstehen ist nicht zu<br />

denken. Auch das Telefon im Wohnzimmer<br />

kann sie nicht mehr erreichen.<br />

Frau Römer verbringt die Nacht hilflos<br />

auf dem Fußboden liegend, wird erst<br />

am darauffolgenden Morgen gefunden<br />

und ins Krankenhaus gebracht.<br />

An die einwöchige Akutbehandlung,<br />

während der Frau Römer noch viel Zeit<br />

im Bett verbringt, schließt sich die geriatrische<br />

Rehabilitation an. Dort fällt<br />

dem Krankengymnasten auf, dass die<br />

Patientin unter starken Ängsten leidet<br />

und nur schwer zur Mitarbeit motiviert<br />

werden kann. Sie könne sich nicht<br />

halten, klagt sie, habe wacklige Knie<br />

und Schwindel und fürchte, erneut<br />

zu stürzen. Den Kontakt zu den Mitpatienten<br />

lehnt sie ab, sie möchte<br />

auch nicht im gemeinsamen Speisesaal<br />

zu essen. Die Konfrontation mit<br />

Behinderung und Krankheit bedrückten<br />

sie sehr, sie halte das im Moment<br />

nur schwer aus. In Gesprächen mit<br />

dem Pflegepersonal bricht sie häufig in<br />

Tränen aus. Alles sei so schlimm, so<br />

aussichtslos, meint sie dann. Daraufhin<br />

werde ich als zuständiger Psychologe<br />

hinzugezogen.<br />

Das Erstgespräch beginnt Frau Römer<br />

mit großer Skepsis. Ob man denn<br />

glaube, dass sie jetzt auch noch verrückt<br />

geworden sei, fragt sie mich gekränkt.<br />

Doch dann beginnt sie spontan<br />

zu erzählen: Sie habe den Luftangriff<br />

auf Pforzheim miterlebt und dort ihr<br />

Elternhaus mit aller Habe verloren.<br />

Nach Kriegsende sei sie Krankenschwester<br />

geworden, habe geheiratet<br />

und eine Familie gegründet. Vor 16<br />

Jahren sei eines Nachts plötzlich und<br />

vollkommen unerwartet ihr Ehemann<br />

verstorben. Sie habe das Bild noch vor<br />

Augen: das Licht im Arbeitszimmer,<br />

die Stille im Haus, ihre unbeantworteten<br />

Rufe, schließlich der im Stuhl<br />

zusammengesunkene Ehemann, es sei<br />

fürchterlich gewesen. Jetzt drängten<br />

sich ihr immer wieder auch Bilder von<br />

sich selbst auf, wie sie hilflos im Badezimmer<br />

liege. Ob sie ihr Badezimmer<br />

jemals wieder betreten können werde,<br />

wisse sie nicht. Allein beim Gedanken<br />

daran würde ihr der Schweiß ausbrechen<br />

und ihr Herz beginne zu<br />

rasen.<br />

Zuverlässige<br />

Individuelle<br />

Pflege<br />

...und alles was dazugehört.<br />

Zusammenarbeit mit Ärzten,<br />

Sanitätshäusern, Essen auf Rädern,<br />

Hausnotruf...<br />

Ambulanter Pflegedienst<br />

1<br />

Trotz anfänglicher Skepsis hat Frau<br />

Römer Vertrauen gefasst und möchte<br />

die Arbeit mit mir fortsetzen. Als Ziele<br />

werden die Bearbeitung des traumatisch<br />

erlebten Sturzes und die Angstbewältigung<br />

vereinbart.<br />

Ein erster Behandlungsansatz sind<br />

die von Frau Römer spontan im Erstgespräch<br />

geschilderten traumatischen<br />

Kriegserinnerungen sowie die Erinnerung<br />

an den vollkommen überraschenden<br />

Tod des Ehemannes.<br />

Wir machen häufig die Beobachtung,<br />

dass aktuelle traumatisch erlebte<br />

Ereignisse vergangene seelische<br />

Traumata reaktivieren. Beim Patienten<br />

werden dann starke Gefühle, meist<br />

der Angst, der Hilflosigkeit und des<br />

Ausgeliefertseins, wachgerufen, die<br />

von lebendigen inneren Bildern und<br />

Sinneseindrücken sowie körperlichen<br />

Symptomen wie Schwindel und<br />

Schwäche begleitet werden.<br />

Frau Römer gelingt es bereits nach<br />

einigen Gesprächen, sich die hinter den<br />

Erinnerungen liegenden Gefühle<br />

(Angst vor Autonomieverlust, Angst<br />

vor dem Tod) bewusst zu machen<br />

und auf ihre momentane Situation zu<br />

beziehen. Parallel dazu arbeiten wir<br />

Bürozeiten Mo-Fr 8-17 Uhr<br />

jederzeit telefonisch<br />

erreichbar<br />

Tel. 07152 / 90 63 984<br />

Im Zwinger 6<br />

71229 Leonberg


1<br />

an ihrer ausgeprägten Sturzangst: Ich<br />

erkläre zunächst einmal den Teufelskreis<br />

aus Angst, Vermeidungsverhalten<br />

und zunehmender Gangunsicherheit.<br />

Frau Römer erkennt, dass die Angst,<br />

die sie daran hindert, aufzustehen und<br />

das Gehen wieder zu erlernen, sie zwar<br />

zunächst vor einem Sturz schützt, dass<br />

ihr mittel- und langfristiges Sturzrisiko<br />

jedoch wegen mangelnder Übung<br />

und zunehmender Kraftlosigkeit stark<br />

zunehmen wird. Sie ist deshalb nach<br />

einigem Zögern bereit, gemeinsam<br />

mit dem Krankengymnasten in kleinen<br />

und von ihr selbst festgelegten<br />

Schritten zunächst das Stehen zu versuchen<br />

und danach die ersten Gehversuche<br />

zu unternehmen. Die vielen<br />

kleinen Erfolgserlebnisse, die sich in<br />

der täglichen krankengymnastischen<br />

Behandlung einstellen, geben Frau<br />

Römer sichtbar Auftrieb, Hoffnung<br />

und Selbstvertrauen. Sie fühlt sich<br />

auch gefühlsmäßig stabiler, nimmt<br />

Kontakt mit den Mitpatienten auf<br />

und isst schließlich auch im gemeinsamen<br />

Speiseraum. Die morgendliche<br />

Entspannung in der Gruppe, die sie<br />

zunächst kategorisch abgelehnt hat,<br />

hilft ihr nun, „ruhig in den Tag zu<br />

starten.“<br />

Parallel dazu bearbeiten wir ihre, die<br />

Sturzangst begleitenden Gedanken.<br />

Ziel ist, angstverstärkende Gedanken<br />

(„Das schaff ‘ ich nie, bestimmt verliere<br />

ich den Halt und breche mir noch etwas“)<br />

durch glaubwürdige ermutigende<br />

Gedanken zu ersetzen. Frau Römer etwa<br />

formuliert als Alternative den Satz:<br />

„Ich verschaffe mir erst einmal sicheren<br />

Halt, dann kann nichts passieren –<br />

und dann: Schritt für Schritt!“ Damit<br />

Die Neurologische Abteilung<br />

instruiert sie sich bei Beginn jeder<br />

krankengymnastischen Behandlung<br />

und stellt erstaunt nach einiger Zeit<br />

fest, dass ihre Angst und Unsicherheit<br />

deutlich nachgelassen haben.<br />

Vor der Entlassung, Frau Römer geht<br />

wieder stabil und sicher mit dem<br />

Rollator, spreche ich noch die anfangs<br />

geäußerte Angst vor dem Betreten<br />

des eigenen Badezimmers an. Daran<br />

habe sie auch schon gedacht, meint Frau<br />

Römer, es sei ihr tatsächlich nicht ganz<br />

wohl beim Gedanken daran. „Aber ich<br />

habe seither soviel geschafft“, meint sie<br />

dann, „dass ich das ziemlich sicher auch<br />

noch schaffen werde.“<br />

Reinhard Pöschl<br />

Dipl.Psychologe<br />

Geriatrische Rehaklinik Böblingen<br />

des Klinikums Sindelfingen-Böblingen im <strong>Klinikverbund</strong><br />

Im Unterschied zur Psychiatrie befasst<br />

sich die Neurologie mit Krankheiten,<br />

die in der Regel mit dem<br />

Absterben von Nervenzellen oder<br />

Nervenbahnen einhergehen. Dies<br />

erfordert eine tiefe Einsicht in die<br />

Funktionsweise des Nervensystems.<br />

Darauf spezialisiert ist die Neurologische<br />

Abteilung der Kliniken<br />

Sindelfingen. Sie verfügt über 44<br />

allgemeinstationäre Betten, fünf Betten<br />

in der Schlaganfalleinheit sowie<br />

Betten in der Interdisziplinären Intensivstation.<br />

Hier werden stationär alle<br />

akuten Krankheitsbilder von Gehirn,<br />

Rückenmark, Nerven und Muskulatur<br />

behandelt. Ganz im Vordergrund<br />

stehen der Schlaganfall, der epileptische<br />

Anfall, die Multiple Sklerose,<br />

die Parkinson-Krankheit, die aufsteigende<br />

Lähmung, die schwere Muskelschwäche<br />

(Myasthenia gravis) und traumatische<br />

Hirnverletzungen. Außerdem<br />

können eine Reihe von neurologischen<br />

Krankheitsbildern wie Schädigungen<br />

einzelner Nerven oder Nervenwurzeln<br />

und Muskelkrankheiten im Rahmen<br />

der Ambulanz nach Zuweisung durch<br />

einen ermächtigten Facharzt oder<br />

privatärztlich diagnostiziert und behandelt<br />

werden.<br />

Der Schlaganfall<br />

Die Symptome des Schlaganfalles sind<br />

vielfältig: Viele denken zurecht an<br />

eine Halbseitenlähmung, Sehstörungen,<br />

starken Schwindel oder Doppelbilder<br />

sowie den Verlust der Sprache.


Auch die Ursachen des Schlaganfalles<br />

sind vielfältig: Es kann sich um Durchblutungsstörungen<br />

im Gehirn handeln.<br />

Ebenso können es Durchblutungsstörungen<br />

im Herzen oder der Halsschlagader<br />

sein, die durch Gerinnsel hervorgerufen<br />

werden. Es kann sich aber auch<br />

um Blutungen handeln, die durch das<br />

Einreißen eines Gefäßes hervorgerufen<br />

werden. Deshalb ist es wichtig, die Ursachen<br />

des Schlaganfalls so schnell wie<br />

möglich zu erkennen, damit die richtige<br />

Therapie zum richtigen Zeitpunkt<br />

eingeleitet werden kann.<br />

Die Neurologische Abteilung versorgt<br />

die Schlaganfallpatienten des<br />

Landkreises Böblingen auf einer<br />

zertifizierten speziellen Schlaganfall-Abteilung.<br />

Diese gewährt nicht<br />

nur die bestmögliche Diagnostik,<br />

sie gewährleistet auch die dringend<br />

notwendige Überwachung in der<br />

Frühphase des Schlaganfalles, insbesondere<br />

bei der heute immer häufiger und<br />

effektiver eingesetzten Therapie in<br />

den ersten Stunden. Gemeinsam mit<br />

den kardiologischen und den gefäßchirurgischen<br />

Kollegen wird über die<br />

ursachenorientierte Therapie entschieden<br />

und die Therapie bestmöglich überwacht.<br />

Ein erfahrenes Team aus Ärzten,<br />

Pflegepersonal, Physiotherapeuten<br />

und Sozialarbeitern stellt die optimale<br />

Versorgung für den Patienten sicher.<br />

Parkinson-Krankheit<br />

Die Parkinson-Krankheit ist nach der<br />

Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste,<br />

langsam fortschreitende Erkrankung.<br />

Vorwiegend sind Menschen des<br />

höheren Lebensalters betroffen. Die<br />

Kliniken Sindelfingen sind Regionalzentrum<br />

im Kompetenznetz Parkinson,<br />

wodurch die optimale Versorgung<br />

von Patienten mit der Parkinson-<br />

Krankheit und verwandten Syndromen<br />

gewährleistet ist. Durch intensive<br />

Forschung hat sich die Behandlung<br />

der Parkinson-Krankheit erheblich<br />

verbessert. Zu nennen sind hier nicht<br />

nur Medikamente, die vor allen Dingen<br />

helfen, Bewegungsstörungen zu<br />

verbessern. Auch andere mit dieser<br />

Erkrankung einhergehende Leiden<br />

wie Verstopfung oder Depression können<br />

sehr gut medikamentös behandelt<br />

werden. Wenn Medikamente nicht<br />

mehr zu helfen scheinen, sind heute<br />

weitere Behandlungsmöglichkeiten<br />

vorhanden. Eine Möglichkeit besteht<br />

in der tiefen Hirnstimulation mit dem<br />

sogenannten Hirnschrittmacher, eine<br />

andere darin, die Medikamente quasi<br />

rund um die Uhr dem Körper zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Zwar verfügt der <strong>Klinikverbund</strong><br />

<strong>Südwest</strong> nicht über eine eigene Neurochirurgie,<br />

jedoch ist durch die enge<br />

Kooperation mit der Universität<br />

Tübingen eine eingehende Beratung<br />

und rasche Therapie gewährleistet.<br />

Die Domäne der Behandlung der<br />

Parkinson-Krankheit im Sindelfinger<br />

Krankenhaus besteht jedoch weiterhin<br />

in der medikamentösen Therapie.<br />

Diese ist gelegentlich schwierig, aber<br />

nie unmöglich. Sie wird unterstützt<br />

durch das motivierte Pflegepersonal<br />

und die erfahrenen Physiotherapeuten,<br />

Logopäden und Ergotherapeuten.<br />

Gabriele Liebscher<br />

Priv. Doz. Dr. med. habil.<br />

Guy Arnold<br />

1<br />

geb. 1960 in Hamburg<br />

1979-1985 Medizinstudium in<br />

München, Ludwig-<br />

Maximillians-Universität<br />

1985 Approbation<br />

1986 Promotion<br />

1986-1989 Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut für<br />

Neurophysiologie,<br />

München<br />

1989-1993 Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter<br />

Klinik für Neurologie,<br />

Klinikum Großhadern,<br />

München<br />

1993-1996 Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der<br />

Neurologischen Klinik der<br />

Charité, Berlin<br />

1996 Facharzt für Neurologie<br />

1996-2004 Oberarzt der<br />

Neurologischen Klinik der<br />

Charité, Campus-Mitte,<br />

Berlin<br />

2004 Neurologische<br />

Intensivmedizin<br />

2004-2005 Leitender Oberarzt der<br />

Neurologischen Klinik der<br />

Charité, Campus<br />

Virchow-Klinikum, Berlin<br />

seit 2005 Chefarzt der<br />

Neurologischen Abteilung<br />

der Kliniken Sindelfingen


1<br />

Wir haben Glück, es ist nur Parkinson<br />

Wir haben Glück, es ist nur Parkinson<br />

Wir haben Glück, es ist nur Parkinson<br />

Dieser Satz, gesprochen von einem<br />

Neurologen, markierte 1995 für mich<br />

den Beginn meines anderen Lebens.<br />

Nein - nicht zweiten Lebens, denn mein<br />

erstes Leben war nicht beendet worden.<br />

Dies ist mir aber erst rückblickend<br />

bewusst geworden. Ich war damals nur<br />

eines – froh, dass sich meine heimliche<br />

Angst nicht bewahrheitet hatte:<br />

Es war nur Parkinson und kein<br />

Gehirntumor.<br />

Kaum raus aus der Praxis, habe ich<br />

meine Schwester, eine Ärztin, angerufen.<br />

Sie kommentierte die Neuigkeit<br />

mit einem herzhaften „Oh Scheiße“.<br />

Dann kam von ihr gelassen und sehr<br />

sachlich: „Ich hätte dir was Besseres gewünscht<br />

- aber lass dich nicht irre machen.<br />

Parkinson ist eine Krankheit, an<br />

der sehr viel geforscht wird und laufend<br />

große Fortschritte erzielt werden.<br />

Du musst damit rechnen, dass du, wie<br />

ich mit meinem Kropf, für den Rest<br />

deines Lebens Medikamente schlucken<br />

musst. Aber Parkinson ist eine Krankheit,<br />

bei der viele Symptome auftreten<br />

können, aber keines auftreten muss.<br />

Tu dir und mir also bitte den Gefallen,<br />

beschäftige dich nur mit den Problemen<br />

und Symptomen, die du hast, und<br />

quäle dich nicht mit dem, was vielleicht<br />

in der Zukunft passieren könnte. Ich<br />

habedaeineBroschüre,dieschickichdir.“<br />

Nachdem ich die angekündigte Broschüre<br />

erhalten hatte, setzte ich mich<br />

mit einem Blatt Papier an den Schreibtisch.<br />

Einerseits schrieb ich auf, was mir<br />

wichtig ist, andererseits notierte ich,<br />

wie ich meine Chancen sah, dies auch<br />

noch mit fortgeschrittenem Parkinson<br />

zu erleben. Die Liste sah etwa so aus:<br />

ich liebe legere Kleidung aus Naturmaterialien<br />

und relative flache Pumps<br />

(keine Knöpfe, keine Schnürsenkel)<br />

prima - Kleiderstil muss nicht geändert<br />

werden<br />

ich mag schwimmen<br />

ganz hervorragender Sport für<br />

Parkinsonkranke<br />

ich mag Radfahren<br />

sanfte Touren gehen auch zur Not mit<br />

dem „Dreirad“<br />

ich mag keine Berge<br />

Parkinson ist die geniale Ausrede<br />

ich mag Kinder<br />

mit meinen 37 Jahren tickt die biologische<br />

Uhr sowieso und Mann<br />

fehlt, daher habe ich die Frage ob ich<br />

eigene Kinder will unabhängig von<br />

Parkinson eh noch nicht entschieden →<br />

ich werde bewusst und aktiv „Lieblings-<br />

tante“ und auf keinen Fall Mutter<br />

ich gehe gerne ins Theater, Kino und<br />

Ballett<br />

geht selbst im Rollstuhl<br />

ich koche gerne<br />

als Küchenchefin, welche die Abschmeckhoheit<br />

hat, mit Freunden immer<br />

möglich<br />

ich ratsche gerne mit Freunden<br />

kein Problem<br />

ich gehe gerne zur Arbeit<br />

da ich keine Goldschmiedin bin und<br />

ich keinen Publikumsverkehr habe,<br />

dürfte ich bei meinem Beruf relativ<br />

lange berufstätig sein können. Als Beamtin<br />

bin ich zum Glück unkündbar<br />

ich bin nicht sehr reisefreudig<br />

kommt dem Parkinson entgegen<br />

ich gehe gerne edel essen<br />

mit Latz und Hilfe der Kellner immer<br />

drin<br />

ich lese gern und viel<br />

dürfte wahrscheinlich lange ohne jede<br />

Einschränkung möglich sein<br />

ich bin gerne ehrenamtlich tätig<br />

derzeit koche ich ehrenamtlich in einem<br />

Cafe für soziale Randgruppen → wird<br />

wahrscheinlich irgendwann körperlich<br />

zu anstrengend, ehrenamtliche Tätigkeiten<br />

wie Hospizbewegung, Besuchsdienst<br />

etc. müssten aber lange möglich<br />

sein → zu gegebener Zeit neues Tätigkeitsfeld<br />

suchen<br />

ich mag FKK<br />

in meinem Damen-FKK sind auch amputierte<br />

Frauen - also no problem<br />

ich fahre ungern Auto<br />

ist bei Parkinson von Vorteil, etwas das<br />

ich mir erst gar nicht abgewöhnen muss<br />

ich sticke gerne sehr feine Muster-<br />

tücher (8 Kreuzstiche pro cm)<br />

das wird schwierig, aber wahrscheinlich<br />

auch wegen der Augen →<br />

alles was mir wichtig ist, möglichst<br />

schnell sticken, später mehr mit der Theorie<br />

beschäftigen (Geschichte, Museen<br />

etc.)<br />

Die Einschätzung meiner Zukunft stärkte<br />

mich, und ich erzählte allen von<br />

meiner Diagnose. Zu meiner großen<br />

Verwunderung stellte sich heraus,<br />

dass einem Großteil meines Umfeldes<br />

durchaus mein gelegentliches Zittern<br />

aufgefallen war. Arbeitskollegen hatten<br />

es allerdings je nach Standpunkt<br />

als Ungeduld, Wut oder Unsicherheit<br />

interpretiert. Meine platonische Liebe<br />

hatte es als Heißhunger angesehen und<br />

meine damalige Affäre als übergroße<br />

sexuelle Erregung. Ich bekam aber<br />

auch sehr viele Reaktionen, die mich<br />

zum Lachen brachten. So sagte die<br />

elfjährige Tochter einer Bekannten<br />

ganz spontan „Du Arme, da musst du<br />

einmal viel Geld für die Kosmetikerin<br />

ausgeben, wenn du dich nicht mehr<br />

selber schminken kannst und ich nicht<br />

da bin“.<br />

Zunächst änderte sich wenig in meinem<br />

Alltag. Die Veränderungen kamen<br />

schleichend. Nach einigen Jahren hatte<br />

sich mein Parkinson aber doch schon<br />

so in den Vordergrund gedrängelt, dass<br />

ich gelegentlich die Unterstützung<br />

durch meine Umwelt benötigte. Mein<br />

Verstand sagte mir, dass es jetzt höchste<br />

Zeit wäre, mir eine Selbsthilfegruppe<br />

zu suchen. Ich machte drei Anläufe<br />

und scheiterte kläglich. In keiner der<br />

Gruppen, zu denen ich Kontakt aufnahm,<br />

fühlte ich mich wirklich wohl.<br />

Zu meinem Glück wurden jetzt aber<br />

meine Freunde aktiv. Sie organisierten<br />

mir, die nichts mit dem Internet zu tun<br />

haben wollte, einen gebrauchten Laptop<br />

und zeigten mir, wie ich damit online<br />

gehen konnte. Ihre Bemerkung „Es<br />

muss noch mehr Menschen in deiner


Lage geben!“ überzeugte mich. Schon<br />

bei einem meiner ersten Ausflüge in<br />

die Weiten des WWW entdeckte ich<br />

einen kleinen Parkinson-Chat, in dem<br />

ich freundlichst aufgenommen wurde.<br />

Als Folge dieses ersten Ausflugs ins<br />

Internet schwappten neue Interessen,<br />

Hobbys, Menschen und Aufgaben wie<br />

ein Tsunami in mein Leben. Binnen<br />

kürzester Zeit wurde aus einer Internet-Verächterin<br />

eine begeisterte Webdesignerin,<br />

welche die Lust am<br />

Geschichtenschreiben entdeckte, die<br />

zusammen mit Freunden eine Online-Selbsthilfegruppe<br />

aufbaute und<br />

deren Bekannten- und Freundeskreis<br />

sich plötzlich sehr ausdehnte. Logisch,<br />

dass bei der Begrenztheit der Zeit<br />

einige meiner alten Interessen weniger<br />

gepflegt werden konnten und teilweise<br />

aus meinem Leben verschwanden. Als<br />

ich Ende 2003 meinem Personalchef<br />

erklärte „Ich sehe eine große Diskrepanz<br />

zwischen dem, was ich arbeiten<br />

kann und was ich arbeiten will“, war<br />

für mich das Internet längst mehr als<br />

der Ort, an dem ich Mitglieder meiner<br />

Selbsthilfegruppe täglich rund um die<br />

Uhr treffen kann. Wenige Tage, nachdem<br />

ich mit besagten Worten meine<br />

Versetzung in den Ruhestand eingeleitet<br />

hatte, lernte ich beim Chatten<br />

einen netten Kerl kennen.<br />

Ich kann nicht sagen, wie mein Leben<br />

ohne Parkinson gewesen wäre.<br />

Heute muss ich beim Durchlesen der<br />

Liste schmunzeln, denn ich lebe ganz<br />

anders als ich es mir je vorgestellt<br />

1<br />

habe.<br />

Es wäre falsch, wenn ich sagen würde,<br />

dass ich wegen meines Parkinsons<br />

von einer alleinlebenden ausgehfreudigen<br />

Großstadtpflanze zu einer<br />

am Waldrand wohnenden, verbandelten,<br />

internetsüchtigen Hausfrau<br />

mutierte. Allerdings würde ich keinem<br />

widersprechen, der behauptet, dass ich<br />

es indirekt meinem Parkinson verdanke,<br />

dass die vergangenen Monate zu den<br />

glücklichsten meines Lebens zählen.<br />

Ja, Sie haben richtig geraten – aus dem<br />

netten Kerl und mir wurde zuerst ein<br />

Paar, und als er beruflich den Wohnort<br />

wechseln musste, bin ich mit ihm<br />

gezogen.<br />

Wir haben Glück, es ist nur Parkinson.<br />

Birgitta Baur


1<br />

Es kann eigentlich jeden treffen...<br />

Unsere Gesellschaft altert. Soziologen<br />

prophezeien, dass im<br />

Jahr 2050 die Hälfte der Menschen<br />

über 60 Jahre alt sein wird.<br />

Parallel dazu nehmen auch die<br />

Alterskrankheiten zu. Speziell der<br />

Anteil an Menschen, die von einer<br />

Demenz betroffen sind, steigt<br />

kontinuierlich an. Diese Alterser-<br />

krankung stellt nicht nur die Angehörigen,<br />

sondern unsere Gesellschaft an<br />

sich vor große Herausforderungen.<br />

Der <strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong> stellt<br />

sich diesen neuen Anforderungen.<br />

Natürlich ist die Geriatrische Rehabilitationsklinik<br />

Böblingen häufig<br />

mit dieser Alterserkrankung konfrontiert,<br />

ebenso wie die Medizinischen<br />

Kliniken in allen unseren Krankenhäusern.<br />

An dieser Stelle soll aber das<br />

Calwer Krankenhaus hervorgehoben<br />

werden: Dort gibt es seit Jahren eine<br />

Betreuungsgruppe für demenzkranke<br />

Menschen. In einem Interview mit Sozialarbeiterin<br />

Martina Halla und Ergo-<br />

therapeutinPetraNeumannerhaltenwir<br />

Informationen über die Demenz und<br />

über Angebote zur Unterstützung bei<br />

derBetreuungdieserKranken.Beideleiten<br />

gemeinsam die Betreuungsgruppe.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Seit wann und warum gibt<br />

es eine Betreuungsgruppe für Demenzkranke<br />

am Calwer Krankenhaus?<br />

Die Betreuungsgruppe für Demenz<br />

kranke gibt es am Kreiskrankenhaus<br />

Calw seit 2001, seit fast fünf Jahren. In<br />

unseren Arbeitsfeldern haben wir viel<br />

Kontakt mit den Angehörigen von<br />

demenzkranken Menschen und haben<br />

dabei immer wieder festgestellt, dass<br />

ein großer Bedarf an außerhäuslichen<br />

Betreuungsangeboten besteht. Im Einzugsgebiet<br />

unseres Krankenhauses gab es<br />

kaum entsprechende Angebote.<br />

Durch die Betreuungsgruppe werden<br />

die Angehörigen zumindest einmal in<br />

der Woche entlastet, sie haben Zeit für<br />

sich oder für besondere Aufgaben, die sie<br />

in Ruhe erledigen können. Durch den<br />

Besuch der Betreuungsgruppe haben<br />

die demenzkranken Menschen soziale<br />

Kontakte außerhalb der Familie, sie erhalten<br />

Anregungen, und wir bemühen<br />

uns darum, dass ihre verbliebenen<br />

Fähigkeiten so lange wie möglich erhalten<br />

bleiben. Am wichtigsten ist uns, dass<br />

sich die Menschen bei uns wohlfühlen.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Wer kann an dieser Betreuungsgruppe<br />

teilnehmen und wie<br />

wird man in diese Gruppe aufgenommen?<br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Jeder demenzkranke Mensch, der im<br />

häuslichen Umfeld versorgt wird, nicht<br />

weglaufgefährdet und gruppenfähig<br />

ist, kann in die Betreuungsgruppe auf-<br />

genommen werden,. Rollstuhl oder<br />

Inkontinenz stellen für uns kein Problem<br />

dar. Nach einem telefonischen<br />

Erstkontakt nehmen die Betroffenen an<br />

einem „Probenachmittag“ an der Betreuungsgruppe<br />

teil, anschließend lernen<br />

wir bei einem Hausbesuch die Lebens-<br />

geschichte und das häusliche Umfeld des<br />

neuen Teilnehmers kennen, damit wir uns<br />

gut auf ihn einstellen können. Pro Nach-<br />

mittag sind 5 € Unkostenbeitrag zu entrichten,<br />

die teilweise von der Pflegekasse<br />

erstattet werden.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Was heißt eigentlich „Demenz“?<br />

Woran erkennt man den<br />

Beginn einer Demenz?<br />

Unter Demenz versteht man eine<br />

Altersverwirrtheit mit zunehmendem<br />

Gedächtnis- und Orientierungsverlust.<br />

Diese Erkrankung kann eigentlich jeden<br />

von uns treffen. Als erste Warnsignale<br />

treten Erinnerungslücken und Vergesslichkeit<br />

auf, die sich vor allem auf kurz<br />

zurückliegende Ereignisse beziehen.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Wie kann man eine<br />

Demenz behandeln? Was kann man als<br />

betroffener Angehöriger tun?<br />

Die Demenzerkrankung wird durch<br />

Medikamente behandelt. Es empfiehlt<br />

sich, möglichst frühzeitig einen Facharzt<br />

aufzusuchen. Außerdem ist es aus<br />

unserer Erfahrung sehr wichtig, die<br />

rechtlichen Dinge zu klären und eine<br />

Vorsorgevollmacht zu erteilen, solange<br />

die Demenz nicht zu weit fortgeschritten<br />

ist und der Kranke noch seinen Willen<br />

äußern kann. Im Zweifelsfall verneint<br />

der Notar die Geschäftsfähigkeit und


lehnt die Vollmacht ab.<br />

Angehörige schämen sich oft dafür,<br />

dass z.B. ihr Partner sich so „komisch“<br />

verhält, Menschen anspricht wie ein<br />

naives Kind und vielleicht einem fremden,<br />

dicken Zeitgenossen rät, er solle eben weniger<br />

essen. Später zieht sich der Angehörige<br />

mehr und mehr in sich zurück, redet<br />

weniger, wird unerreichbar, bricht aber<br />

auf diesem Weg auch manchmal depressiv<br />

oder agressiv aus seinem Gefängnis<br />

aus. Zu der Verantwortung, die An-<br />

gehörige übernehmen, kommt der Weg<br />

durch das Labyrinth zu den richtigen<br />

Ärzten, Heimen, Betreuungsgruppen,<br />

Ämtern und sonstigen Einrichtungen.<br />

Wenn die Belastung auch manchmal<br />

nicht mehr auszuhalten ist, können<br />

mit der richtigen Einstellung und dem<br />

Verständnis für diese Krankheit auch<br />

Momente der Freude und Dankbarkeit<br />

erlebt werden. Dazu wollen wir auch<br />

beitragen.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Welche Hilfestellungen<br />

kann man sonst in Anspruch nehmen?<br />

Die Alzheimer Gesellschaft bietet individuelle<br />

Beratung an, außerdem kann<br />

man in die Sprechstunde der Gerontopsychiatrie<br />

in der Landesklinik Hirsau<br />

gehen. Demenzkranke im Krankenhaus<br />

können durch den zuständigen Sozialdienst<br />

beraten werden.<br />

<strong>IMPULS</strong>:Was ist aus Ihrer Erfahrung<br />

hilfreich und wichtig im Umgang mit<br />

demenzkranken Menschen?<br />

Am wichtigsten ist es, dass die Angehörigen<br />

sich wirklich gut über die Demenzerkrankung<br />

und deren möglichen Verlauf<br />

informieren, damit sie verstehen, was mit<br />

dem erkrankten Menschen passiert. Man<br />

muss wissen, dass der Demenzkranke in<br />

einer eigenen Welt lebt und nicht bös-<br />

willig handelt, sein Zustand schwankt.<br />

Der Austausch mit anderen Betroffenen<br />

bzw. Angehörigen tut sehr gut.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Können Sie ein Buch<br />

empfehlen, das Angehörigen gute<br />

Tipps für die Betreuung des demenzkranken<br />

Menschen gibt?<br />

Sehr gut zu lesen und praxisnah sind die<br />

zwei Hefte „Die Wegwerf-Windel auf<br />

der Wäscheleine“ und „Gell, heute geht’s<br />

wieder auf die Rennbahn“ von Jutta<br />

Becker zu lesen. Diese sind direkt bei<br />

afw – Arbeitszentrum Fort- und Weiterbildung,<br />

Elisabethenstift Darmstadt,<br />

Stiftstr. 14, 64287 Darmstadt oder über<br />

den Buchhandel erhältlich.<br />

Die Alzheimer Gesellschaft und die<br />

Deutsche Seniorenliga bieten jeweils sehr<br />

informative Broschüren für den Alltag<br />

Wir sorgen uns um Sie - damit<br />

Sie sich daheim wohl und nicht<br />

alleine fühlen! Auch kurzfristig!<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.<br />

Regionalverband Stuttgart<br />

Dienststelle Stuttgart & Böblingen<br />

mit demenzkranken Menschen.<br />

1<br />

<strong>IMPULS</strong>: Ihr Leitsatz für den Umgang<br />

mit demenziellen Menschen:<br />

Wir nehmen die Menschen so an, wie sie<br />

sind!<br />

0800 1677311<br />

(Kostenfreie Servicenummer)<br />

Marina Schnabel


20<br />

„Wir gehören zu den drei besten Reha-Kliniken in Baden-Württemberg“<br />

„Es rechnet sich in Dankbarkeit.“<br />

Krankenpflege ist nicht nur weiblich,<br />

wie man an Reiner Ruschewski sieht.<br />

Krankenpflege ist gemeinhin weiblich<br />

besetzt. Doch es gibt auch „männliche“<br />

Krankenschwestern, wie man beispielsweise<br />

an Reiner Ruschewski sieht. Der<br />

54-Jährige in der Geriatrischen Reha-<br />

Klinik am Böblinger Kreiskrankenhaus<br />

ist vielleicht sogar das Paradebeispiel<br />

eines Pflegenden, denn: „Das ist nicht<br />

nur Beruf “, sagt er. „Es ist Berufung.<br />

Wegen dem Geld macht das keiner.“<br />

Therapiegarten der Geriatrischen Reha:<br />

Der große grauhaarige Mann nimmt<br />

Frau R., eine alte Patientin, liebevoll am<br />

Arm. Er begleitet sie, die sich an einem<br />

Rollator festhält, mit viel Zuspruch<br />

und Feingefühl eine kleine Rampe hinauf.<br />

„Gucken Sie da, der Wald. Sind<br />

die Bäume im Herbst nicht wunderbar<br />

bunt“, zeigt Ruschewski den Hang hinauf.<br />

Später wird der Mittfünfziger im<br />

weißen Arbeitskittel der alten Dame<br />

bei der Medikamenten-Einnahme helfen<br />

und sie zu Tisch begleiten.<br />

Ruschewski ist ein Mann, der seine Profession<br />

bewusst gewählt hat. Obwohl:<br />

Ursprünglich hätte es sollen anders<br />

kommen. „Handwerk hat goldenen<br />

Boden“, lacht Ruschewski, habe sein<br />

Vater ihm gesagt. Also lernte der Volksschul-Absolvent<br />

mit zarten 14 Lenzen<br />

erstmal Kfz-Mechaniker, schloss diese<br />

Lehre auch ab. Dann kam der gebürtige<br />

Oberfranke nach Nagold und Calw -<br />

Bundeswehrzeit. Der junge Kerl landete<br />

bei den Fallschirmspringern. Mit<br />

Gottvertrauen ist er aus dem Flugzeug<br />

gestürzt. Wer gläubig erzogen worden<br />

ist, hat wohl weniger Bammel.<br />

Nun - eines Tages hat sich auch ein<br />

Reiner Ruschewski eine kleine Verletzung<br />

zugezogen. Das Sprunggelenk. Er<br />

musste ein Weilchen das Bundeswehr-<br />

Hospital hüten, in dem nur männliche<br />

Kranken-„Schwestern“ Dienst taten.<br />

Das hat Ruschewskis Leben verändert.<br />

„Ich dachte mir, die tun wirklich was<br />

Gutes. Vor allem an den schwerer Verletzten“,<br />

hat sich der junge Mann gesagt<br />

- und eine andere Laufbahn eingeschlagen.<br />

Die der Krankenpflege.<br />

Reiner Ruschewski, praktizierender<br />

Christ, lernte in den Rummelsberger<br />

Anstalten in Altdorf bei Nürnberg<br />

den Beruf des Krankenpflegers und hat<br />

in diesem Haus 18 Jahre lang gearbeitet.<br />

Danach, in seiner Heimatstadt Coburg,<br />

arbeitete er im privaten Altenheim<br />

einer Bekannten und kam so mit<br />

alten Menschen zusammen. Das hat<br />

Ruschewski neuerlich eine Wende voll-<br />

ziehen lassen. „Ich sah darin eine sehr<br />

dankbare Aufgabe“.<br />

Also drückte er, obwohl damals schon<br />

Mitte 30, noch einmal die Schulbank<br />

und büffelte 1600 Stunden lang Altenpflege.<br />

„Eine hochqualifizierte Ausbildung“,<br />

sagt er. Besonders die Medikamenten-<br />

und die Krankheitslehre<br />

hätten ihm gefallen - und die „Soziologie<br />

des höheren Lebensalters“. „Ich<br />

wollte immer schon mehr als das Satt-<br />

Sauber-Ruhig“, berichtet der Mann aus<br />

Neubulach.<br />

Was ihm am Umgang mit alten Menschen<br />

so gefällt? „Du bekommst oft<br />

das, was diese Menschen im hohen Alter<br />

noch tun können - ein Lächeln, einen<br />

Augenaufschlag, einen sanften<br />

Druck mit der Hand, der mehr sagt als<br />

ein Dankeschön“. Das, so Ruschewski,<br />

sei ihm mehr wert als das Geld, das er<br />

verdiene. Dass er sich für seinen Dienst<br />

am Menschen nicht überbezahlt fühlt,<br />

daraus macht er kein Geheimnis. Zahlen<br />

nennt er nicht. „Als Kfz-Meister<br />

hätt‘ ich natürlich deutlich mehr“, sagt<br />

er entschieden. Doch was wolle er klagen.<br />

„Es rechnet sich in Dankbarkeit.<br />

Gott sei Dank verdient meine Frau<br />

nicht schlecht“, sagt der Vater einer<br />

Tochter über die in der Forstwirtschaft<br />

angestellte Ehegattin.<br />

Reiner Ruschewski, einer von rund 16<br />

Böblinger Krankenpflegern (gegenüber


370 Krankenschwestern), hat vorwiegend<br />

mit Leuten um die 80 aufwärts zu<br />

tun. Schlaganfall-Patienten, Diabetes-<br />

Folgeschäden, Knochenbrüche nach<br />

Stürzen, Herzkrankheiten. Sein<br />

Job ist es, diese Menschen in<br />

ihrem Heilungsprozess liebevoll<br />

zu begleiten, zu therapieren.<br />

Oberstes Ziel ist<br />

es, dass der Patient nicht<br />

in ein Pflegeheim muss,<br />

sondern zurück darf in seine<br />

häusliche Umgebung, um<br />

dort wieder allein - vielleicht<br />

mit kleinen Hilfen<br />

- zurechtzukommen.<br />

Dass das oft gut<br />

funktioniert - darauf<br />

ist Reiner<br />

Ruschewski richtig<br />

stolz. „Wir<br />

gehören zu den<br />

drei besten Kliniken<br />

in Baden-Württemberg“,<br />

sagt<br />

er: „Das beweist unsere Erfolgsquote“.<br />

Kürzlich habe er sogar eine „geistig<br />

topfitte 102-Jährige“ zu ihrer 80-jährigen<br />

Tochter nach Nufringen entlassen<br />

dürfen, wo die beiden noch<br />

prima beieinander lebten.<br />

So was gefällt mir, lächelt<br />

der Baptist aus dem<br />

Schwarzwald und streichelt<br />

Frau R. nach dem Mittagessen<br />

zärtlich an der Schulter;<br />

ein Leuchten aus bejahrten<br />

Augen kommt zurück.<br />

21<br />

Ruschewski, der Christ, hat nicht von<br />

ungefähr einen Fisch auf der Heckklappe<br />

seines Autos. „Ich bin schon gefragt<br />

worden, ob ich Angler sei“, lacht er<br />

schallend. Nun ja, so falsch ist das vielleicht<br />

nicht mal. Sein großes Vorbild<br />

hat ja auch Menschen gefischt und der<br />

Welt die Mitmenschlichkeit gepredigt.<br />

Siegfried Dannecker


22<br />

Kinästhetik bringt Bewegung in die Pflege<br />

Die aus der Verhaltenskybernetik<br />

entwickelte Methode erleichtert den<br />

Pflegealltag und fördert die Gesundheit<br />

von Patienten und Pflegepersonal.<br />

„Wenn ich mich nur ein bisschen bewegen<br />

könnte! Ich würde mich wieder<br />

lebendiger fühlen.“ Diese Worte<br />

einer bettlägerigen Frau drücken<br />

den sehnlichen Wunsch vieler kranker<br />

Menschen aus. Bewegung ist ein<br />

menschliches Grundbedürfnis, fast alle<br />

Handlungen und Empfindungen sind<br />

an Bewegung gekoppelt. Sie ermöglicht<br />

es dem Menschen, sich im Raum<br />

zu spüren und ein Gefühl für seinen<br />

Körper zu entwickeln. Durch Krankheit<br />

und Behinderung geht dieses<br />

Körpergefühl verloren, die Fähigkeit,<br />

Bewegungen zu steuern, wird verlernt.<br />

„Ein kranker Menschen kann oft aus<br />

Angst oder Schmerz seine Körperspannung<br />

nicht mehr an Bewegungen anpassen,<br />

sein Bewegungsspielraum ist<br />

durch die erhöhte Spannung eingeschränkt,“<br />

erklärt Cornelia Knellessen,<br />

Kinästhetiktrainerin im <strong>Klinikverbund</strong><br />

<strong>Südwest</strong>. „Mit Kinästhetik kann man<br />

dem Patienten die Wahrnehmung seines<br />

Körpers wieder ermöglichen und<br />

seine Bewegungskompetenz trainieren.“<br />

Kinästhetik (deutsch: Bewegungswahrnehmung)<br />

ist ein aus der Verhaltenskybernetik<br />

entwickeltes Handlungskonzept,<br />

das den Patienten<br />

aktiv in die Pflege mit einbezieht.<br />

Das Anwendungsspektrum reicht dabei<br />

vom Antrainieren bestimmter<br />

Bewegungsmuster vor einer größeren<br />

Operation (etwa das Aufstehen<br />

über die Seite bei einer bevorstehenden<br />

Bauchoperation) über das schrittweise<br />

Neu-Erlernen von Bewegungsabläufen<br />

bis hin zur Mobilisation völlig<br />

bewegungsunfähiger Menschen.<br />

Ressourcen statt Defizite<br />

Mit Hilfe der Kinästhetik kann der<br />

Pflegende dem Patienten bei den täglichen<br />

Handlungen wie Aufstehen, Waschen<br />

oder Essen helfen, das Gefühl für<br />

seinen Körper zurück zu erlangen. Das<br />

Zusammenspiel der Bewegungen von<br />

Pflegendem und Pflegebedürftigem,<br />

zum Beispiel bei Muskelimpulsen und<br />

bei geschickter Gewichtsverlagerung,<br />

ermöglichen es dem Patienten, sich an<br />

den Handlungen zu beteiligen. „Die<br />

Bewegung des Pflegenden gleicht dabei<br />

die Bewegungsschwäche des Patienten<br />

aus,“ erklärt Cornelia Knellesen. „Unsere<br />

Bewegungsfähigkeit kann dem anderen<br />

helfen, seine eigenen Fähigkeiten<br />

zu erkennen.“ Im Mittelpunkt steht dabei<br />

das, was der Patient kann: Statt Defizite<br />

auszugleichen wird mit vorhandenen<br />

Ressourcen gearbeitet. In den<br />

gemeinsamen Bewegungen mit dem<br />

Patienten und dem genauen Erspüren<br />

seiner Reaktionen kann der Pflegende<br />

ihn unterstützen, seine Bewegungskompetenzen<br />

so weit wie möglich<br />

auszuschöpfen, zu erhalten und zu<br />

erweitern.<br />

Dazu ist es für den Pflegenden unabdingbar,<br />

die eigene Bewegungswahrnehmung<br />

zu schulen und sich ganz<br />

selbstverständliche, unbewusst ablaufende<br />

Bewegungen bewusst zu<br />

machen. In ihren Mitarbeiterschulungen<br />

arbeitet Cornelia Knellessen<br />

deshalb viel mit Wahrnehmungsübungen.<br />

Sie leitet die Pflegenden an,<br />

sich in den Kranken hineinzuversetzen,<br />

indem sie seine Körperhaltung einnehmen,<br />

sein Handicap einmal am eigenen<br />

Leib erspüren und testen, wie eine<br />

Bewegung ablaufen kann. Mit diesem<br />

Verständnis können sie den Muskeln<br />

und Knochen des anderen den richtigen<br />

Impuls geben und den Menschen in eine<br />

ihm einleuchtende Richtung bewegen.<br />

Praxis für Ergotherapie<br />

& Craniosacraltherapie<br />

Birgit Stähle<br />

Tel.: 0 74 57/ 93 57 57<br />

Fax: 0 74 57/ 93 57 58<br />

Mobil: 0173 66 30 20 9<br />

Lindenstr. 21<br />

71149 Bondorf<br />

Pflegen ohne Rückenschmerzen<br />

Pflege ist bekanntlich „Knochenarbeit“.<br />

Wenn aber der Pflegende<br />

die Muskeln und Knochen des Gepflegten<br />

richtig einbezieht, kann er ihn<br />

mobilisieren, ohne sich dabei sehr anstrengen<br />

zu müssen oder gar selbst gesundheitlich<br />

Schaden zu nehmen. Fortbewegen<br />

statt Heben lautet eine Grundmaxime<br />

der Kinästhetik. Die Vorteile<br />

für alle Beteiligten liegen auf der Hand:<br />

Der Patient wird mit einbezogen. Er<br />

kann die Bewegungen, soweit es ihm<br />

möglich ist, aktiv mitgestalten und<br />

sich als handelndes Individuum erfahren.<br />

Durch die Beteiligung an den täglichen<br />

Verrichtungen kann er sein Körpergefühl<br />

wieder neu entwickeln und<br />

im Rahmen seiner Möglichkeiten Bewegungskompetenz<br />

neu aufbauen. Ist<br />

er dazu nicht mehr in der Lage, können<br />

zumindest seine Knochen das Gewicht,<br />

das der Pflegende bei der Mobilisation<br />

verlagert, tragen. Selbst Schwerstkranke<br />

können so noch mit einbezogen<br />

werden. Durch das Verständnis der Bewegungsabläufe<br />

ist zudem eine sichere<br />

undschmerzfreieMobilisationmöglich.<br />

Das geschickte Einbeziehen der<br />

(aktiven oder passiven) Fähigkeiten des<br />

Patienten erleichtert wiederum dem<br />

Pflegenden die Arbeit und schützt ihn<br />

vor typischen Berufsverletzungen wie<br />

Rückenbeschwerden,Schulter-Nackenproblemen<br />

und Knieverletzungen.<br />

Gleichzeitig erfährt er eine Aufwertung<br />

seiner pflegerischen Kompetenz.<br />

Redaktion


2<br />

Bei Fortbildungen vom <strong>Klinikverbund</strong> profitieren<br />

„Das große Ziel von Bildung ist nicht Wissen,<br />

sondern handeln.“<br />

Dieser Leitsatz des englischen Philosophen<br />

Herbert Spencer (1820-<br />

1903) steht richtungsweisend über<br />

dem neuen Fortbildungsprogramm<br />

2007. Es ist das erste holdingweite<br />

Fortbildungsprogramm und es richtet<br />

sich ausdrücklich an die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aller Berufsgruppen<br />

unseres <strong>Klinikverbund</strong>es<br />

sowie an Interessierte aus anderen Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens.<br />

Mit der Gründung des <strong>Klinikverbund</strong><br />

<strong>Südwest</strong> wurde auch der Bereich Innerbetriebliche<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

neu strukturiert. Der Bereich wird von<br />

der Dipl.-Pflegepädagogin und Erwachsenenbildnerin<br />

Marina Schnabel<br />

geleitet, der administrative Teil<br />

wird von der Verwaltungsangestellten<br />

Fridhilde Hangl betreut. Beide verfügen<br />

überjahrelangeErfahrungenimBereich<br />

innerbetriebliche Fortbildung und freuen<br />

sich sehr drauf, ihre Ideen holdingweit<br />

umzusetzen. Sie sind nun für die<br />

Organisation interner und für die Genehmigung<br />

externer Fort- und Weiterbildungen<br />

im <strong>Klinikverbund</strong> zuständig.<br />

„Wir wollen Qualität, deshalb setzen<br />

wir zukünftig verstärkt auf externe<br />

Dozenten, die Experten in ihrem<br />

Themenbereich sind“, so beschreibt<br />

Roland Ott, Geschäftsbereichsleiter<br />

Personalmanagement des <strong>Klinikverbund</strong><br />

<strong>Südwest</strong>, das neue Konzept.<br />

Dies bezieht sich vor allem auf Fortbildungsbereiche<br />

wie Kommunikation,<br />

Kundenorientierung, Medizinethik<br />

etc. Was Fachthemen wie<br />

beispielsweise neue OP-Techniken,<br />

Hygiene oder Umgang mit Zytostatika<br />

betrifft, so wird vor allem auf das große<br />

Potenzial der holdinginternen Experten<br />

gesetzt. „Gerade bei Fort- und<br />

Weiterbildungen können unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter wirklich<br />

vom <strong>Klinikverbund</strong> profitieren,<br />

das Angebot wird breiter sein“, bestätigt<br />

Sabine Trudel, Abteilungsleitung<br />

Human Ressources Management, das<br />

neue Konzept. Und da nicht in allen<br />

Kliniken alle Fortbildungsthemen angeboten<br />

werden können, lernen unsere<br />

MitarbeiterundMitarbeiterinnenkünftig<br />

im Rahmen von Fortbildungen auch<br />

ihre Schwesternkliniken kennen – aus<br />

pädagogischer Sicht ein großer Vorteil.<br />

Fort- und Weiterbildung soll einerseits<br />

Entwicklungschancen für den Einzelnen,<br />

aber auch für die Organisation<br />

als Ganzes bieten. Als oberstes Ziel<br />

gilt, dass die fachgerechte Versorgung<br />

des Patienten entsprechend der wirtschaftlichen<br />

und ethischen Maßgaben<br />

gewährleistetwird.DerPraxisbezugvon<br />

Fortbildungsinhalten muss – wie im<br />

Leitsatz gefordert – sicher gestellt sein.<br />

Im neuen Fortbildungsprogramm finden<br />

Sie ein breites Angebot von allgemeinen<br />

und zielgruppenorientierten<br />

Fortbildungen. Gerne<br />

können Sie das Programmheft<br />

per Mail, telefonischoderperHauspost<br />

beidenMitarbeiterinnen<br />

der Fort- und Weiterbildung anfordern.<br />

Anmeldungen gehen formlos direkt per<br />

Mail, telefonisch oder per Hauspost an<br />

Fridhilde Hangl (f.hangl@kh-sindelfingen.de<br />

oder Tel. 07031 98-<br />

2028). Externe Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer sind uns sehr willkommen.<br />

Auch im Internet und Intranet<br />

finden Sie unsere Fortbildungsangebote.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Vorankündigung:<br />

23.03.07 Fachsymposium<br />

„Professionelles Schmerzmanagement“<br />

Kliniken Sindelfingen<br />

19. 10.07 Fachsymposium<br />

„Krankheit, Sexualität und Pflege“<br />

Kliniken Sindelfingen<br />

Praxis für<br />

Physiotherapie<br />

Anja Kammerlander<br />

Max-Eyth-Straße 38<br />

71088 Holzgerlingen<br />

Tel. 0 70 31 / 68 81 80<br />

Marina Schnabel


Dr. LABORUS erklärt:<br />

Teil 2 : Die Blutfette<br />

Die „Blutfette“ sind wichtige Substanzen<br />

zur Energiegewinnung unserer<br />

Zellen, sozusagen der Brennstoff.<br />

Wir nehmen sie überwiegend mit der<br />

Nahrung auf und sie werden in Magen<br />

und Darm zu kleinen, leicht transportierbaren<br />

Bruchstücken zerlegt. Ein<br />

„Zuviel“ an diesen Energieträgern<br />

wird vom Körper gespeichert, es<br />

kommt zu den unbeliebten Fettdepots<br />

und zu Ablagerungen in den<br />

Arterien.<br />

Das CHOLESTERIN ist zwar in<br />

unserer Nahrung enthalten ( z.B. in<br />

Eiern, Innereien und Schalentieren),<br />

wird aber zu einem großen Teil vom<br />

Körper selbst produziert. Es ist u.a.<br />

ein Grundbaustein der Geschlechtshormone<br />

und schon daher unverzichtbar.<br />

Zusammen mit bestimmten<br />

Eiweißstoffen bildet es zwei Untergruppen,<br />

das sogenannte „gute“<br />

HDL-Cholesterin (high density lipoproteins),<br />

das unsere Blutgefäße schützt<br />

und das „schlechte“ LDL-Cholesterin<br />

(low density lipoproteins), das in<br />

den Arterien zu Ablagerungen führt.<br />

Diese Rückstände entstehen dadurch,<br />

daß überschüssiges LDL-Cholesterin<br />

von Fresszellen (Makrophagen)<br />

aus dem Blut aufgenommen wird.<br />

Dies kann im schlimmsten Fall einen<br />

Herzinfarkt oder einen Schlaganfall<br />

auslösen. HDL-Cholesterin stellt, wie<br />

schon gesagt, die eher nützliche Form<br />

des Cholesterins dar. Es hat die beson-<br />

dere Eigenschaft, bereits in der Gefäßwand<br />

abgelagertes Cholesterin<br />

aufzunehmen und zur Leber zurückzutransportieren.<br />

Dort<br />

wird es abgebaut und über<br />

den Darm ausgeschieden.<br />

HDL-Cholesterin schützt<br />

daher vor Ablagerungen in den<br />

Gefäßen.<br />

Da Diätmaßnahmen den Cholesterinspiegel<br />

nur bis zu einem<br />

gewissen Grad senken kön¬nen,<br />

muß bei anlagebedingten erhöhten<br />

Cholesterinwerten zu Medikamenten<br />

gegriffen werden.<br />

Im Gegensatz dazu werden die<br />

TRIGLYCERIDE oder NEUTRAL-<br />

FETTE fast ausschließlich mit der<br />

Nahrung aufgenommen. Erhöhte<br />

Triglyceride sind also fast immer ernährungsbedingt.<br />

Neben fettreicher<br />

kann auch eine kohlenhydratreiche Ernährung<br />

(Zucker, Getreideprodukte)<br />

sowie Alkoholmißbrauch und Diabetes<br />

zu erhöhten Neutralfetten führen.<br />

Außerdem gibt es, wie beim Cholesterin,<br />

auch anlagebedingte stark erhöhte<br />

Neutralfett-Werte. Ein stark erhöhter<br />

Neutralfett-Spiegel birgt das Risiko<br />

einer Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />

(Pankreatitis). Man sollte nicht vergessen,<br />

dass die gespeicherten Neutralfette<br />

die wichtigste Energiereserve des Körpers<br />

darstellen.<br />

Die Normbereiche der Blutfette sind<br />

stark alters- und geschlechtsabhän-<br />

2<br />

gig. Außerdem sollte, vor allem bei<br />

den Neutralfetten, auf eine Nüchternblutabnahme<br />

mit vorheriger 8 bis 12stündiger<br />

Nahrungskarenz geachtet<br />

werden.<br />

Dr. med. Thilo Rünz<br />

Normalbereich bis 20 Jahre bis 30 Jahre bis 40 Jahre über 40 Jahre<br />

Cholesterin 112 - 170 mg/dl 112 - 200 mg/dl 112 - 220 mg/dl 112 - 240 mg/dl<br />

Männer Frauen<br />

HDL-Cholesterin 27 - 65 mg/dl 33 - 77 mg/dl<br />

LDL-Cholesterin 150 - 180 mg/dl 150 -180 mg/dl


2<br />

“Alle 47 Minuten bringt sich ein Mensch um sein Leben.<br />

Alle vier Minuten versucht es einer.“<br />

Die Arbeitskreise Leben an den Kliniken des <strong>Klinikverbund</strong>s <strong>Südwest</strong><br />

Böblingen<br />

Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland<br />

nach offiziellen Statistiken zwischen<br />

11.000 und 13.000 Menschen das<br />

Leben. Diese Zahl ist höher als die der<br />

Verkehrstoten.<br />

Aus diesem Grund wurde 1978 der<br />

Arbeitskreis Suizidnachsorge (AKS)<br />

im Krankenhaus Böblingen gegründet,<br />

in welchem sich ehrenamtliche Krisenbegleiter<br />

und Krisenbegleiterinnen<br />

in der Betreuung von Suizidpatienten<br />

engagieren. Die Namensänderung im<br />

Jahr 2002 zum ‚Arbeitskreis Leben‘<br />

(AKL) zeugt von der Verbundenheit<br />

mit elf weiteren Arbeitskreisen in Baden-Württemberg<br />

- nach dem Motto<br />

„zusammen sind wir stark“. Manche<br />

Ehrenamtliche waren nur einige Monate<br />

tätig, andere nahezu fünfzehn Jahre<br />

wie Dipl.-Psych. Frau Smoltczyk, die<br />

den Arbeitskreis bis zu ihrem Ruhestand<br />

leitete. Danach hatte acht Jahre<br />

lang Krankenhauspfarrerin Frau Resch,<br />

unterstützt von der Sozialarbeiterin<br />

Frau Hintsch, das Führungsamt inne.<br />

Anfang 2002 wurde Dipl.-Soz.päd.<br />

Heide Knöri (Sozialer Dienst, Geriatrische<br />

Reha-Klinik) mit der Leitung<br />

betraut. Heute sind elf ehrenamtliche<br />

Krisenbegleiter und -begleiterinnen im<br />

Alter von 25 bis 65 Jahren tätig, von<br />

denen fast alle noch im Berufsleben<br />

stehen.<br />

Der AKL versteht sich als Anlaufstelle<br />

für Menschen in suizidalen Krisensituationen.<br />

Wichtige Voraussetzung<br />

hierfür ist die Schweigepflicht. Partnerschaftlich<br />

werden Wege erschlossen,<br />

die aus der Krise herausführen<br />

können. Denn über die medizinische<br />

Fürsorge hinaus benötigen Betroffene<br />

menschliche Zuwendung. Zumal<br />

fast alle Betroffenen nach wenigen<br />

Tagen, manchmal nach Stunden,<br />

entlassen werden und zu Hause dieselbe<br />

belastende Situation vorfinden,<br />

die sie zu ihrer Verzweiflungstat<br />

veranlasste. Ein Bereitschaftsplan<br />

stellt sicher, dass ein Gesprächsangebot<br />

möglichst schnell nach der ersten<br />

medizinischen Versorgung erfolgen<br />

kann. Es ist freiwillig, jedoch sind<br />

die meisten Suizidpatienten in dieser<br />

sensiblen Phase froh, einen Gesprächspartner<br />

zu haben, der Zeit mitbringt<br />

und einfühlsam zuhört. Jemand, der<br />

neutral ist, also nicht unmittelbar betroffen<br />

wie die Angehörigen. Und bis<br />

die akute Krise überwunden ist und<br />

sich gangbare Schritte auf dem Lebensweg<br />

der Betroffenen auftun, wird die<br />

Begleitung aufrecht erhalten. Denn<br />

auch wenn eine psychiatrische Behandlung<br />

nur selten nötig ist, den<br />

empfohlenen Gang zum Facharzt<br />

oder zur Beratungsstelle scheuen viele<br />

Suizidpatienten.<br />

Die Kontakte gestalten sich individuell<br />

nach den Bedürfnissen der Betroffenen:<br />

das persönliche Gespräch<br />

unter vier Augen, der telefonische Kontakt,<br />

der gemeinsame Spaziergang oder<br />

ein Kaffeetrinken, Hilfe bei Behördengängen,<br />

die Begleitung zum Facharzt<br />

oder die Vermittlung von professioneller<br />

Hilfe. Auch melden sich Betroffene<br />

oder deren Angehörige aufgrund<br />

von Veröffentlichungen oder Mundzu-Mund-Propaganda.Selbstverständlich<br />

werden auch diese Personen beraten.<br />

Insgesamt werden jährlich 30–40<br />

Menschen betreut.<br />

Über die Rufbereitschaft hinaus findet<br />

vierzehntäglich ein Treffen zur Supervision<br />

sowie Aus- und Weiterbildung<br />

statt. Außer in Böblingen arbeiten<br />

auch die AKLs in Leonberg und Sindelfingen<br />

so nahe am Krankenhaus, die<br />

übrigen unterhalten eigenständige externe<br />

Beratungsstellen.<br />

Gefördert wird der AKL vom Landkreis,<br />

da er Aufgaben innerhalb der<br />

Sozialplanung wahrnimmt. Auf diese<br />

Weise wird das freiwillige Engagement<br />

gestützt und anerkannt sowie ein<br />

Beitrag zur Bewältigung von Lebenskrisen<br />

geleistet. Eine Wertschätzung<br />

darüber hinaus wird auch in der Akzeptanz<br />

und Kooperationsbereitschaft<br />

erfahren, die dem Arbeitskreis im Haus<br />

auf den Stationen entgegengebracht<br />

wird.<br />

Für ihr selbstloses Engagement gebührt<br />

den ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen großer Dank.<br />

Heide Knöri<br />

Sindelfingen<br />

Die Wurzeln des Arbeitskreis Leben<br />

Sindelfingen e.V. im Städt. Kranken-<br />

haus Sindelfingen gehen ins Jahr 1986<br />

zurück. Nach seiner Etablierung in der<br />

Suizidnachsorge vor Ort streckte er alsbald<br />

seine Fühler in die Wahrnehmung<br />

des Angebotes der Suizidprävention<br />

für den Landkreis Böblingen aus. Von<br />

den zwischen 80 und 100 begleiteten<br />

Klienten und ihres sozialen Umfeldes<br />

kommen gut zwei Drittel aus dem<br />

Bereich der Prävention, ein Drittel<br />

teilen sich auf die Nachsorge bzw. die<br />

Begleitung von Hinterbliebenen nach<br />

Suizid auf.<br />

Als besonders wertvoll erlebt der AKL<br />

Sindelfingen eine fruchtbare Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Diese reicht von der<br />

Präsenz in den regionalen Zeitungen<br />

über das Abhalten von Ethikunterricht,<br />

Sozialprojekte für Firmanden wie<br />

Konfirmanden und Marktplatzstände<br />

bis hin zu Informationsveranstaltungen<br />

für die Polizei oder Beratungsstellen-Mitarbeiter.<br />

In regelmäßigen<br />

Informationsveranstaltungen für<br />

die Öffentlichkeit können sich an Mitarbeit<br />

Interessierte, Betroffene und ihre<br />

Angehörige sowie Hinterbliebene<br />

treffen.<br />

Neben der Publikation des Krisenbegleitungsangebotes<br />

durch den Arbeitskreis<br />

Leben ist es eine wichtige Möglichkeit,<br />

Betroffene zu identifizieren<br />

und sie einzuladen, das AKL-Angebot<br />

für sich oder nahestehende Menschen<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Zudem trägt ein engmaschig geknüpftes<br />

soziales Netz dazu bei, die<br />

verschiedenen Hilfsangebote der<br />

psychosozialen Beratungslandschaft<br />

gut zu kombinieren und im Sinne der<br />

betroffenen Menschen in Lebenskrisen<br />

günstig abzustimmen. „... denn niemand<br />

wird Suizid begehen, weil wir ihn<br />

darauf ansprechen; es kann aber durchaus<br />

sein, dass ein verzweifelter Mensch<br />

zu diesem Mittel greift, weil ihn niemand<br />

hört...“ (A. Rüffer 1996)<br />

Anlässlich des 20–jährigen Bestehens<br />

hat der AKL Sindelfingen neben dem<br />

offiziellen Festakt im September zwei<br />

Podiumsdiskussionen auf die Beine<br />

gestellt, die sich mit der öffentlichen<br />

Annäherung an das Tabuthema Selbsttötung<br />

befasst. „Suizid in den Medien<br />

- Sensationslust – notwendige<br />

Information – Gefährdung anderer?“


(27.Oktober) und „Wie autonom ist<br />

der Mensch (auch) am Lebensende?<br />

Suizidprävention und /oder Sterbehilfe“<br />

(29. November).<br />

Selbsttötung geschieht meist im<br />

Verborgenen und bekommt erst dann<br />

einen öffentlichen Charakter, wenn ein<br />

Mensch nach seinem Versuch, sich das<br />

Leben zu nehmen entweder in einer<br />

Arztpraxis oder im Krankenhaus zur<br />

Behandlung landet.<br />

Der Arbeitskreis Leben versteht sich<br />

zu seiner Kernaufgabe, der Begleitung<br />

von Menschen in suizidalen Lebenskrisen,<br />

gleichsam als deren Sprachrohr.<br />

Es ist wichtig, neben den persönlichen<br />

Anteilen auf menschliche Miseren und<br />

verzweifelte Lebensumstände aufmerksam<br />

zu machen und die gesellschaftlichen<br />

Aspekte nicht außer Acht zu<br />

lassen.<br />

Suizidalität kann jeden treffen, wenn<br />

die Zeichen des Lebens auf Sturm in<br />

Orkanstärke stehen und die bisherigen<br />

Ressourcen für die Bewältigung<br />

von Krisensituationen nicht mehr<br />

ausreichen oder nicht mehr greifen.<br />

Ich kann nicht mehr ...<br />

Willst du die Wahrheit über mich<br />

erfahren?<br />

Schau in meine Augen, sie werden es dir<br />

sagen!<br />

Sie sind dunkel, sie sind leer,<br />

sie sagen deutlich: “Ich will nicht mehr!“<br />

Will nicht mehr so weiter machen,<br />

Kann mich nicht freuen, kann nicht<br />

lachen.<br />

Niemand sieht es, doch es sind die<br />

Schmerzen,<br />

es sind wie Risse in meinem Herzen.<br />

In der Schule tun mich alle dissen.<br />

Was soll das noch? Wer wird mich schon<br />

vermissen?<br />

Ich seh‘ keinen Sinn - niemand weiß, wie<br />

ich wirklich bin.<br />

Ich weiß nicht, wo ich bin.<br />

Ein dunkles Loch, in das ich falle.<br />

Seh‘ keine Hoffnung, finde nirgendwo<br />

Halt.<br />

Vor lauter Bäumen seh‘ ich nicht den<br />

Wald.<br />

Freunde, die mich fallen lassen in diese<br />

Schlucht.<br />

Mein Leid ertränke ich in der Sucht.<br />

2<br />

Mein Leid beende ich, ich schließe nun<br />

die Tür.<br />

Wo ist der Unterschied, ob ich später<br />

sterb‘ oder früher...?<br />

Firmandengruppe St. Paulus/St. Josef<br />

Sindelfingen<br />

Claudia Gabrys<br />

Leonberg<br />

Mit seinen vier Jahren ist der Arbeitskreis<br />

Leben Leonberg e.V. der jüngste<br />

Arbeitskreis Leben im Landkreis.<br />

Die Initiative zur Gründung ging<br />

damals von den Krankenhausseelsorgern,<br />

dem Krankenhauspsychologe<br />

und einem Mitarbeiter der Beratungsstelle<br />

aus.<br />

Im Jahr 2002 konnten die ersten ausgebildeten<br />

Ehrenamtlichen<br />

mit ihrer Arbeit beginnen. Acht Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind es,<br />

die pro Jahr 25 bis 35 Menschen nach<br />

einem Suizidversuch begleiten.<br />

Bei unseren Begleitungen haben wir<br />

festgestellt, dass die Hauptursache für


2<br />

einen Suizidversuch nicht eine akute<br />

Krisensituation ist wie z.B. ein Partnerschaftskonflikt.<br />

Dies kann der Auslöser<br />

für eine Suizidhandlung sein. Aber<br />

als Ursache einer suizidalen Handlung<br />

begegnen wir häufig einem massiven<br />

Gefühl von Überforderung; dazu<br />

kommt noch das Gefühl von Sinnlosigkeit<br />

im Blick auf das eigene Tun<br />

und die eigene Existenz.<br />

Daher ist es wichtig, die Ehrenamtlichen<br />

weiter auszubilden und bei<br />

ihrer Tätigkeit zu begleiten. So treffen<br />

sie sich monatlich zur Supervision und<br />

einmal im Jahr zu einem Fortbildungswochenende<br />

auf Burg Liebenzell.<br />

Auch werden überregional weitere<br />

Fortbildungen angeboten.<br />

Wichtige Themen sind dabei „Suizidalität<br />

im Alter“, „Distanz und Nähe bei<br />

Begleitungen nach Suizid“, „Eigener<br />

Umgang mit Krisen“,<br />

„Begleitung von traumatisierten<br />

Klienten“, Suizid und Scham“.<br />

Die Vernetzung mit den anderen Arbeitskreisen<br />

ist sehr wichtig. So wurden<br />

auch gemeinsame Standards erarbeitet,<br />

um einen hohe und vergleichbare Qualität<br />

der Ausbildung zu gewährleisten.<br />

Herzlich möchte ich den Ehrenamtlichen<br />

für ihre engagierte Arbeit<br />

danken. Der Dank gilt auch den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

im Krankenhaus, den Schwestern,<br />

Pflegern, Ärztinnen und Ärzten, welche<br />

die Arbeit des AK Leben unterstützen.<br />

Claudia Vatter<br />

Arbeitskreis Leben Böblingen<br />

Ansprechpartnerin: Heide Knöri<br />

Bunsenstraße 120, 71032 Böblingen<br />

Tel.: 07031-668-4061, Fax 07031-668-40050<br />

E-Mail: sozialdienstger@kikbb.de<br />

Arbeitskreis Leben Leonberg e.V.<br />

Ansprechpartnerin: Pfarrerin Claudia Vatter<br />

Rutesheimer Str. 50, 71229 Leonberg<br />

Tel. 07152-202-4620<br />

E-Mail: Krankenhauspfarramt.leo@kikbb.<br />

de<br />

Arbeitskreis Leben Sindelfingen e.V.<br />

Ansprechpartnerin: Claudia Gabrys<br />

Arthur-Gruber-Str. 70, 71065 Sindelfingen<br />

Tel.: 07031-98-2006, Fax 07031-98-2822<br />

E-Mail: C.Gabrys@kh-sindelfingen.de<br />

www.ak-leben.de


Agfa HealthCare-Software für den <strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />

Sechs Krankenhäuser und eine Geriatrische<br />

Rehabilitationsklinik GmbH<br />

schlossen sich im Lauf des Jahres<br />

2006 zu dem <strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />

zusammen.<br />

Mehr als 4.000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in über 50 verschiedenen<br />

Berufsgruppen arbeiten hier bei einem<br />

der größten Arbeitgeber in der Region.<br />

Entsprechend komplex sind die<br />

Anforderungen an ein elektronisches<br />

Krankenhaus-Informationssystem.<br />

Da in den verschiedenen Krankenhäusern<br />

unterschiedliche EDV-Verfahren<br />

eingesetzt wurden, entschied sich die<br />

Geschäftsleitung nach umfangreicher<br />

Sondierung des Marktes für ein Verfahren<br />

der Agfa-Gruppe, das Verfahren<br />

ORBIS von Agfa HealthCare, das nahezu<br />

allen Anforderungen der medizi-<br />

nischen und der pflegerischen Bereiche,<br />

aber auch der Verwaltung gerecht wird<br />

und auch bezahlbar ist.<br />

Neue Software kann aber nicht nur<br />

eingesetzt werden. Sie muss in allen Bereichen<br />

angepasst werden. Auch hier<br />

besitzt ORBIS den Vorteil, dass das<br />

Verfahren zwar komplex, aber trotzdem<br />

einfach anzupassen und einfach<br />

zu bedienen ist.<br />

Im Rahmen des Einführungsprojektes<br />

wurden fünf Teilprojekte mit 17 Arbeitskreisen<br />

ins Leben gerufen. Über<br />

50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aus dem ärztlichen Bereich, dem Pflegebereich,<br />

von Funktionsstellen, aber<br />

auch für übergreifende Themen wie Sicherheit,<br />

Controlling oder Basisdaten<br />

arbeiten neben ihrer normalen Arbeit<br />

2<br />

hier mit. Tausende von Überstunden<br />

häufen diese engagierten Mitarbeiter<br />

an, alles zum Wohle der Patienten.<br />

Denn am Ende – spätestens zu Beginn<br />

des Jahres 2007 – sind die Ärzte in<br />

der Lage, sekundenschnell auf Laborwerte,<br />

Röntgenbilder oder bereits erhobene<br />

Informationen ihrer Kollegen<br />

zuzugreifen.<br />

Gearbeitet wird an fast 2.000 PCs, zu<br />

schulen sind aber wesentlich mehr Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, da ja in<br />

vielen Bereich der Bildschirm rund um<br />

die Uhr zur Verfügung steht.<br />

Die Klinikverantwortlichen und<br />

die Mitarbeiter sind bisher mit Agfa<br />

HealthCare sehr zufrieden, Agfa<br />

HealthCare ist vom Tempo der Mitarbeiter<br />

überrascht.


0<br />

Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte<br />

Ihr Kinderlein kommet, o kommet<br />

doch all ...<br />

Alle Jahre wieder klingelt sie uns in<br />

den Ohren, die Weihnachtszeit. Zeit<br />

der Besinnung, Zeit froher Erwartung,<br />

Zeit der Stille – und Frieden auf Erden<br />

und allen Menschen ein Wohlgefallen.<br />

Allen?<br />

Im November vor einem Jahr flog die<br />

Gynäkologin Dr. Ellen Stopper aus der<br />

Frauenklinik Böblingen nach Nairobi -<br />

Kenia all inklusive. Doch sie verbrachte<br />

dort auf eine ganz besondere Art und<br />

Weise ihren Urlaub.<br />

Ellen Stopper gehört zum gemeinnützigen<br />

Komitee ‚Ärzte für die dritte<br />

Welt‘. Dieses entsendet pro Jahr über<br />

300 Ärztinnen und Ärzte in medizinisch<br />

unterversorgte Gebiete, meist in<br />

die Großstadt-Slums der Dritten Welt.<br />

Finanziert aus Spenden, sind Projekte<br />

auf den Philippinen, in Bangladesh,<br />

Indien, Nicaragua und Kenia entstanden.<br />

Damit können Tag für Tag über<br />

3.000 zum Teil schwer kranke Menschen<br />

behandelt werden, die sonst keinerlei<br />

ärztliche Versorgung hätten.<br />

In Mathare Valley, einem der fünf<br />

großen Slums von Nairobi, leben auf<br />

engstem Raum, inmitten stinkender<br />

Müllberge und unvorstellbarem Elend,<br />

über 180.000 Menschen. Eingepfercht<br />

in notdürftig aus Holz und Plastikplanen<br />

zusammengeschusterten Hütten,<br />

meist ohne Trinkwasser, Strom<br />

und Kanalisation. Die Kriminalität<br />

ist hoch; wenn die Sonne untergegangen<br />

ist, sind Überfälle an der Tagesordnung.<br />

Hier behandeln die Ärzte<br />

verschiedenster Fachrichtungen im<br />

Zuge ihres unentgeltlichen Einsatzes<br />

sechs Wochen lang die Ärmsten der<br />

Armen. Wobei die Voraussetzungen<br />

im ‚Baraka Medical Center‘ (Baraka<br />

= Segen und Wohltat) mit westeuropäischem<br />

Standard nicht vergleichbar<br />

sind. So verfügen keineswegs alle<br />

Container, die den Ärzten als Untersuchungszimmer<br />

zur Verfügung stehen,<br />

über Strom. Es gibt aber ein<br />

kleines Ultraschall-Gerät, ein winziges<br />

Labor für die wichtigsten Blutuntersuchungen,<br />

eine Apotheke. Und bis<br />

auf eine geringe Registrierungsgebühr<br />

sind Untersuchung, Aufklärung und<br />

Therapie für die Kranken kostenlos.<br />

Ab den frühen Morgenstunden<br />

drängen sich bis zu vierhundert<br />

Patienten in den kleinen, spartanisch<br />

eingerichteten Zimmern. Sie warten<br />

geduldig, bis sie an der Reihe sind.<br />

Infektionen der Atemwege und des<br />

Verdauungstraktes, typische Kinderund<br />

Tropenkrankheiten, Hautkrankheiten,<br />

Verletzungen sind an der Tagesordnung.<br />

Vor allem aber HIV<br />

beherrscht das Krankheitsbild. Und<br />

nicht selten bringen Großmütter Säuglinge,<br />

deren Eltern an Aids gestorben<br />

sind. Aids ist hier allgegenwärtig. Wenn<br />

die Bilder in den Todesanzeigen der<br />

Zeitungen junge Gesichter zeigen, war<br />

diese Krankheit meist die Ursache für<br />

den frühen Tod. Allein in Kenia sterben<br />

täglich 700 Menschen daran. Die<br />

durchschnittliche Lebenserwartung in<br />

Mathare-Valley liegt bei 44 Jahren.<br />

Beeindruckend ist die Motivation<br />

des Teams, es ist unermüdlich und<br />

aufopfernd. Herausragendes Beispiel ist<br />

Feeding Rose, die Leiterin des parallel<br />

zur medizinischen Arbeit gestarteten<br />

‚feeding programs‘. Zu ihr ins ‚feeding<br />

center‘ können die Ärzte unterernährte<br />

Kinder und Erwachsene<br />

schicken, wo sie unter der Woche<br />

eine warme Mahlzeit erhalten.<br />

Feeding Rose kalkuliert und<br />

bestellt jeden Tag für fast 2.000<br />

Essen. Sie organisiert Helfer,<br />

führt über die besonders unterernährten<br />

Kinder genau Buch<br />

und rechnet mit dem Komitee<br />

ab. Bewundernswert sind<br />

ihre Lebensfreude und ihre<br />

Lebensbejahung. Sie<br />

kennt jeden, jeder kennt<br />

sie, und überall gibt es einen<br />

freundlichen Gruß. Sie<br />

tröstet und bringt einen<br />

Funken Hoffnung in<br />

die armseligen Hütten.<br />

Zudem hat<br />

sie eine tragende<br />

Rolle in der Aids-<br />

Selbsthilfegruppe inne,<br />

tritt für die Rechte<br />

der Frauen ein - und<br />

trotzdem hat man nie den<br />

Eindruck, dass es ihr zuviel wird.<br />

Dieses Geben und Nehmen in der<br />

Not, diese menschliche Zuneigung<br />

seien wohl am beeindruckendsten, sagt<br />

Ellen Stopper. Das helfe, Wichtiges<br />

von Unwichtigem unterscheiden und<br />

lasse einen behutsamer mit dem Leben<br />

umgehen.<br />

Kenia außerhalb der touristischen<br />

Zentren hat ein anderes Gesicht.<br />

Dieses Gesicht ist eng und stickig, ratlos,<br />

hilfsbedürftig, elend, abgemagert<br />

und verwaist.<br />

Vielleicht denken wir daran in der Zeit<br />

der Besinnung, der frohen Erwartung,<br />

der Stille – in der Zeit überbordender<br />

Weihnachtsgeschenke.<br />

Spendenkonto der Hilfsorganisation:<br />

Ärzte für die Dritte Welt e. V.<br />

Frankfurter Sparkasse<br />

BLZ 500 502 01<br />

Konto-Nr.: 2 3 4 5 6 7<br />

www.aerzte3welt.de/<br />

Gabriele Liebscher


Abenteuer in Mauretanien tige Tumore und kommen meist bei jun-<br />

Gabriele Jäger, vh, 2 Kinder, arbeitete<br />

bis zum Jahr 2000 im Krankenhaus<br />

Sindelfingen (jetzt Klinikum<br />

Sindelfingen-Böblingen) und<br />

ist nun freiberuflich tätig. Mit dem<br />

Verein „Helfende Hände“ war sie in<br />

Mauretanien.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Frau Jäger, wie kommt man<br />

als MTRA (Medizinisch-Technische<br />

Röntgenassistentin) nach Mauretanien,<br />

in eines der ärmsten Länder dieser<br />

Erde?<br />

Gabriele Jäger: Angefangen hat dieses<br />

Abenteuer mit einer Email von Karin<br />

Kosari, der Leitenden MTRA am Katharinenhospital<br />

in Stuttgart: „Suche<br />

MTRA, die Mammographie-Einstelltechnik<br />

den Kollegen in Mauretanien<br />

beibringt”. Spontan habe ich zugesagt.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Erzählen Sie unseren Lesern<br />

doch kurz etwas über Land und Leute.<br />

Gabriele Jäger: Der Wüstenstaat Mauretanien<br />

liegt südlich von Marokko, ist<br />

ungefähr dreimal so groß wie Deutschland<br />

und hat 3 Mill. Einwohner. Für<br />

diese gibt es 1.000 Krankenhausbetten,<br />

also ungefähr soviel wie das neue Klinikum<br />

Sindelfingen-Böblingen bereithält.<br />

Ein Drittel der Einwohner lebt als<br />

Nomaden, 1 Million in der Hauptstadt<br />

Nouakchott, oft in Slums oder auf der<br />

Straße, und der Rest ist auf die anderen<br />

Wüstenstädte verteilt. Direkt neben „unserem“<br />

Krankenhaus gibt es zum Beispiel<br />

einen Brunnen, aus dem das Wasser mit<br />

Seil und Eimer heraufgeholt und mit<br />

Eseln abtransportiert wird. So wird es in<br />

den Slums verkauft.<br />

Mauretanien war bis 1960 eine französische<br />

Kolonie und ist ein Islamischer<br />

Staat.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Dann kommen wir mal zu<br />

Ihrer Aufgabe in der westlichen Sahara.<br />

Was haben Sie erlebt?<br />

Gabriele Jäger: Das Mammographiegerät<br />

wurde von Dr. Steiner aus Ihringen<br />

gespendet. Der Verein “Helfende Hände”<br />

hat es mit dem Schiff nach Mauretanien<br />

verfrachtet. Vom Sindelfinger Krankenhaus<br />

habe ich gebrauchte Mammografiekassetten<br />

bekommen.<br />

Raumplanung und Organisation sind<br />

dort Fremdworte. Das Gerät wurde<br />

nicht bei der Röntgenabteilung aufgebaut,<br />

zum Entwickeln der Filme musste<br />

ich also immer ca. 50m zur Dunkelkammer<br />

laufen. Und die war dunkel. Es gab<br />

kein Rotlicht und ich habe da drin nichts<br />

gesehen. Aber die Filme haben eine Kerbe<br />

– die muss rechts unten sein - und so<br />

hat es dann auch geklappt.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Wie kamen Sie mit den<br />

Leuten zurecht?<br />

Gabriele Jäger: Jeden Tag kamen Kollegen<br />

aus der Röntgenabteilung, um die<br />

Einstelltechnik speziell bei Brustaufnahmen<br />

zu lernen. Gegen Mittag, spätestens<br />

ab 14.00 Uhr, fehlte bei den meisten der<br />

Antrieb, weil Fastenmonat Ramadan<br />

war. Das heißt, sie haben nach Sonnenaufgang<br />

nichts gegessen und getrunken,<br />

und das bei Temperaturen zwischen 35<br />

und 40° (auch die Ärzte im OP nicht).<br />

Da ist man tatsächlich um diese Zeit<br />

fertig.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Wahrscheinlich arbeiten<br />

dort nur Männer. Gibt das bei Brustuntersuchungen<br />

keine Probleme?<br />

Gabriele Jäger: Eigentlich nicht. Mit<br />

einer Ausnahme arbeiteten in der Radiologie<br />

tatsächlich ausschließlich Männer,<br />

aber dies war für die Frauen kein<br />

erkennbares Problem. Alle hatten große<br />

Sorge wegen der Veränderungen in ihrer<br />

Brust. Strahlenschutz für die Patienten<br />

gibt es übrigens nicht, das ist ein viel größeres<br />

Problem als Männer.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Wie haben Sie sich verständigt<br />

und wie sieht es in diesem Krankenhaus<br />

aus?<br />

Gabriele Jäger: Über einen Dolmetscher<br />

dokumentierte ich Beschwerden,<br />

Narben und Tastbefunde. In dieser Zeit<br />

hatten wir fünf Befunde mit Fibroadenomen,<br />

wobei ein Tumor so groß war wie<br />

meine Faust. Fibroadenome sind gutar-<br />

1<br />

gen Frauen vor.<br />

Zwei Frauen wurden auch gleich operiert<br />

und ich konnte mit in den OP. War<br />

auch mal interessant. Es geht im OP zu<br />

wie bei uns, also einschleusen, chirurgische<br />

Händedesinfektion, und es gibt<br />

fast alle medizinischen Disziplinen, sogar<br />

ein Neurochirurg hat operiert.<br />

Eine Patientin hatte Syphilis an der<br />

Brustwarze. Das habe ich bei uns noch<br />

nie gesehen.<br />

Im Krankenzimmer liegen die Patienten<br />

auf Matratzen mit Plastiküberzug, kein<br />

Leintuch, kein Kissen, keine Decke. Essen<br />

und Getränke werden von den Angehörigen<br />

gebracht. Wer einmal im<br />

Krankenhaus ist, dem geht es eigentlich<br />

– verhältnismäßig – gut. Wer das einmal<br />

sah, klagt in unseren Krankenhäusern<br />

auf jeden Fall über gar nichts mehr.<br />

<strong>IMPULS</strong>: Vielen Dank für das<br />

Interview.<br />

(Nachträglich erfuhren wir noch, dass<br />

Frau Jäger es schaffte, dass sie von der<br />

Firma Mavig Röntgenbleischürzen vor<br />

allem für Kinder erhielt. Inzwischen<br />

sind bereits wieder mehrere Geräte unterwegs<br />

nach Mauretanien. Und jetzt<br />

ist sie bereits auf der Suche nach einer<br />

Röntgenanlage für ein Krankenhaus in<br />

Bolivien)<br />

Der Verein „Helfende Hände“ war in<br />

den letzten 5 Jahren bereits mit über<br />

80 Ärzten in Mauretanien. Einer davon<br />

ist der Nagolder Gynäkologe Wolfgang<br />

Henne, aber auch das Nagolder Krankenhaus<br />

ist aktiv: Ein ärztlicher Berater<br />

des Mauretanischen Gesundheitsministeriums<br />

wurde dieses Jahr vier Wochen<br />

von Prof. Dr. Stefan Rolf Benz und seinem<br />

Team in die neuesten OP-Techniken<br />

eingeweiht. Beim Ärztlichen Direktor,<br />

Privatdozent Dr. Hubert Mörk,<br />

informierte sich der mauretanische<br />

Kollege über die flexible Endoskopie.<br />

Wolfgang Fischer<br />

Spendenkonto<br />

Verein Helfende Hände<br />

Sparkasse Pforzheim-Calw<br />

BLZ 00<br />

Konto: 1 00


2<br />

Lebensleistung 30.000 Operationen<br />

Der Chefarzt der Böblinger<br />

Unfallchirurgie<br />

Dr. Dieter Oltzscher<br />

geht in den verdienten Ruhestand<br />

Dr. Dieter Oltzscher wurde am 07. November<br />

1941 in Chemnitz geboren. In<br />

Heidelberg studierte er Medizin, im<br />

Februar 1968 promovierte er: „Früher<br />

war es üblich, bereits während der<br />

praktischen Ausbildung selbständig<br />

und viel zu operieren – wenn einem der<br />

Oberarzt dies irgendwann zutraute, neben<br />

Visite, Nacht- und Bereitschaftsdienst<br />

und Notfallversorgung. Das ist<br />

heute undenkbar“ meint Oltzscher zu<br />

seinen 30.000 Operationen.<br />

Sofort nach Abschluss der praktischen<br />

Ausbildung konnte er die Stelle eines<br />

Oberarztes übernehmen. Er spezialisierte<br />

sich vorwiegend auf dem Fachgebiet<br />

der Traumatologie und der Wiederherstellungschirurgie.<br />

Anfang 1978<br />

wechselte er in die Berufsgenossenschaftliche<br />

Unfallklinik Tübingen zu<br />

Prof. Dr. Weller und 1980 nach Böblingen.<br />

1982 wurde Dr. Oltzscher zum<br />

Chefarzt der Unfallchirurgischen Klinik<br />

gewählt.<br />

Engagiert setzte er sich für das Wohl<br />

der Patientinnen und Patienten ein.<br />

Seine ruhige, sichere und rasche Art<br />

waren im OP geschätzt. Der neue<br />

Chefarzt baute bereits frühzeitig den<br />

Bereich der künstlichen Gelenkersatzoperationen<br />

auf. Seine Vorliebe galt<br />

Präsident Adamkas mit Frau, Frau Pflieger mit Mann<br />

der Handchirurgie, die später in den<br />

Bereich der niedergelassenen Kollegen<br />

verlagert wurde. Gerne erinnert er<br />

sich an die vielen Eingriffe bei Kindern<br />

und Jugendlichen und an Sportverletzungen,<br />

die er mit seinem Team versorgen<br />

konnte.<br />

Dr. Oltzscher hat immer die Fort- und<br />

Weiterbildung seiner Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter gefordert und gefördert.<br />

„Ich habe frühzeitig Behandlungsstandards<br />

eingeführt. Neuerungen<br />

mußten sich erst bewährt haben, bevor<br />

wir sie zum Wohl aller Patienten übernahmen“,<br />

erläutert Oltzscher. So gelang<br />

es ihm in seiner 24-jährigen Zeit als<br />

Chefarzt, die Abteilung als wichtigen<br />

Bestandteil im Krankenhaus Böblingen<br />

zu etablieren. In der Bevölkerung hat<br />

sein Ansehen hohen Stellenwert. Auch<br />

seine ärztlichen Kollegen schätzen ihn:<br />

So wurde er 1996 bis Ende 2005 zwei<br />

Mal als Ärztlicher Direktor gewählt.<br />

Gerade in den letzten fünf Jahren dieser<br />

Tätigkeit war er aktiv in die Bauplanung<br />

und Neustrukturierung der<br />

Kliniken integriert. Er hat hier immer<br />

vorwärts blickend die Lage scharf analysiert<br />

und den politischen Entscheidungsträgern<br />

klar strukturierte Vorschläge<br />

unterbreitet.<br />

Neben seinen und für seine beruflichen<br />

Aktivitäten suchte er durch sportliche<br />

Betätigung Ausgleich und aktive Entspannung,<br />

aber auch hier mit über-<br />

durchschnittlichem Einsatz. So nahm<br />

er zum Beispiel im Urlaub am legendären<br />

Radrennen von Trontheim nach<br />

Oslo, immerhin 548 km am Stück, teil.<br />

Für das neue Jahr ohne Dienst im Krankenhaus<br />

will der Chefarzt a.D. sein<br />

Golf-Handicap verbessern, vielleicht<br />

noch einmal nach 75 km „mit diesem<br />

wunderbaren Gefühl“ in das Helsinki-<br />

Stadion einlaufen und seiner Frau zuhause<br />

möglichst nicht auf die Nerven<br />

gehen.<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

und bestimmt auch die 30.000 Patienten,<br />

die er operierte, wünschen ihm<br />

eine schöne Zeit - möglichst lange ohne<br />

Krankenhaus.<br />

Wolfgang Fischer<br />

Der frühere Böblinger Oberarzt<br />

Dr. Ulrich Pflieger, der nach seiner<br />

Pensionierung jetzt im Herrenberger<br />

Krankenhaus „halt acht Stunden mitoperiert“,<br />

wurde vor kurzem vom Litauischen<br />

Staatspräsident Adamkus<br />

mit der Landesmedaille geehrt. Seit<br />

über 16 Jahren engagierte er sich maßgeblich<br />

und erfolgreich in der Fortbildung<br />

der Litauer Kollegen, operiert<br />

immer wieder dort vor Ort und organisiert<br />

jährlich Besuche im Böblinger<br />

Krankenhaus und darüber hinaus. Inzwischen<br />

sind es knapp 400 Ärzte, die<br />

in Böblingen weitergebildet wurden.


Tage der offenen Tür<br />

110 Jahre<br />

Krankenhaus Herrenberg<br />

Krönender Abschluss der Herrenberger<br />

Gesundheitswoche war für Besucher sowie Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen des Krankenhauses<br />

der Tag der offenen Tür. Dieser wurde<br />

begleitet von einem Jubiläum: vor 110 Jahren<br />

war das ‚Bezirkskrankenhaus‘ seiner Bestimmung<br />

übergeben worden. Der Bau kostete damals<br />

110.000 Goldmark, der Pflegesatz betrug<br />

pro Tag 1 Mark und 70 Pfennige – mehr als der<br />

Durchschnittsverdienst eines Arbeiters.<br />

Während die Gesundheitswoche von Themen<br />

wie Diabetes, Dickdarmkrebs, Sterbebegleitung,<br />

Stillen, Venenleiden, Herzrhythmusstörungen,<br />

Kinästhetik, Harninkontinenz, Kniegelenke<br />

oder ‚Wie Paare Eltern werden und Eltern<br />

Paare bleiben‘ bestimmt wurde, konnten sich<br />

die knapp 2000 Besucher beim Tag der offenen<br />

Tür selbst ein Bild über die medizinische Versorgung<br />

im Herrenberger Krankenhaus machen.<br />

Ob Infostände der einzelnen Abteilungen oder<br />

von externen Geschäftspartnern, Magen- und<br />

Tag der offenen Tür in den<br />

Kliniken Böblingen<br />

Zwei Ereignisse forderten im Juli in besonderem<br />

Maße die Mitarbeiter und MitarbeiterInnen in<br />

den Kliniken Böblingen: Die Einweihung des<br />

Neubaus und der am Tag darauf stattfindende<br />

Tag der offenen Tür. Über 4.000 Besucher<br />

konnten nicht nur die neu erstellten Räume inspizieren,<br />

sondern unter anderem auch Vorträge<br />

zu den verschiedensten Themen besuchen, an<br />

einem Trainingsgerät sich selbst als Schlüsselloch-Chirurg<br />

betätigen, an einem Quiz teilnehmen,<br />

ein OP-Video anschauen oder sich über<br />

medizinische Verfahren und Untersuchungen<br />

informieren. Auch der Nachwuchs kam nicht<br />

zu kurz: Pamela vom Tigerentenclub las Geschichten<br />

vor, die Hüpfburg lud zum Toben ein<br />

oder ein Gipsverband konnte als Trophäe mit<br />

nach Hause gebracht werden.<br />

Darmuntersuchungen am Modell, Kurzreferate,<br />

Rettungshundestaffel, Lungenfunktionsprüfungen,<br />

der OP-Instrumentiertisch zum Anfassen,<br />

oder Gipsverbände und Kinderschminken<br />

für die Kleinen - bis hin zu einem Theaterstück:<br />

Es wurde ein vielfältiges Programm geboten.<br />

In den Reden von Landrat Bernhard Maier<br />

und Bürgermeister Andreas Gravert wurden<br />

die hohen pflegerischen und medizinischen<br />

Leistungen des Herrenberger Krankenhauses<br />

sowie seine große Bedeutung für die Region hervorgehoben.<br />

Das von Geschäftsführer Dr. Gunther<br />

Weiß als Edelstein bezeichnete, von den<br />

Mitarbeitern liebevoll ‚unsere Klinik im Gäu‘<br />

genannte Krankenhaus zeichnet sich durch eine<br />

erstaunlich breite Leistungspalette und nicht<br />

zuletzt durch das auch von der Diakonieschwesternschaft<br />

geprägte Flair aus. Es genießt, wie<br />

die steigenden Patientenzahlen beweisen, eine<br />

hohe Akzeptanz in der Bevölkerung.<br />

Tag der offenen Tür im<br />

Krankenhaus Leonberg<br />

Hubschrauber gehörten zu den großen Attraktionen<br />

beim Tag der offenen Tür am Krankenhaus<br />

Leonberg. Vor zwanzig Jahren hatte der<br />

Rettungshubschrauber Christoph 41 am Krankenhaus<br />

sein Zuhause gefunden – ein Jubiläum,<br />

das angemessen gefeiert wurde.<br />

Aber auch Angebote wie Vorträge, ein Wickelkurs<br />

für Kinder, Laserdemonstrationen oder die<br />

Bauchspiegelung am Modell mit Gummibärchen<br />

und nicht zuletzt die mediterranen Fischspezialitäten<br />

in der Patientencafeteria Pavillon<br />

fanden regen Zuspruch.


Kreuz-Wort-Rätsel<br />

Gewinnen Sie einen<br />

von zehn USB-Sticks!<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 E 13<br />

14 15 16 17 18<br />

19 20 21 22 23 24 25<br />

26 27 28 29 30<br />

31 32 33 34 35 36<br />

37 38 39 40 41<br />

42 43 44 45 46 47<br />

48 49 50 51 52 53 54<br />

55 56 57 58 59 60 61<br />

62 63 E 64 65<br />

66 67 68<br />

69 70 71<br />

C 72 73<br />

74 75 76 77 78<br />

79 80<br />

81 82 83<br />

84 85 86 87 88<br />

89 90<br />

91 92 93 94<br />

95 96<br />

Die Lösung ergibt sich aus den farbigen Feldern.<br />

Einsendeschluss: 31. März 2007<br />

Lösungen an:<br />

<strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />

Unternehmenskommunikation<br />

Bunsenstraße 120<br />

71032 Böblingen<br />

Die Namen der Gewinner werden in der nächsten<br />

Ausgabe des <strong>IMPULS</strong> veröffentlicht.<br />

Die zehn Gewinner des Kreuzworträtsels der<br />

Ausgabe 02/06 wurden schriftlich benachrichtigt.<br />

8 4 9<br />

1 7<br />

9 6 8 1 2<br />

3 1 9 4<br />

2 6 9 4 7<br />

4 6 7 1<br />

6 4 2 3 5<br />

8 4<br />

5 1 7


WAAGERECHT<br />

1 Bereich des Rumpfes zwischen<br />

Brustkorb und Becken<br />

5 Facharzt für Erkrankungen des<br />

Knochenapparats<br />

13 chem. Zeichen Natrium<br />

14 Tier in Lappland<br />

15 Sinnesorgan<br />

17 Fenstersichtschutz<br />

(alte Rechtschreibung)<br />

19 Gebärmutter lat.<br />

21 gehörlos<br />

24 Narkosemittel chem.<br />

26 umgangssprachl.: Haschisch<br />

27 Name eines Schiffes, Untergang auf<br />

der Jungfernfahrt<br />

29 spanischer Artikel<br />

30 Vorname Sexsymbol der 80er<br />

31 engl. zehn<br />

32 Sprengkörper<br />

33 Schrift der Bibel (Abk.)<br />

34 Rückstand beim Pressen von Säften<br />

37 ukrainische Halbinsel<br />

39 jetzt<br />

41 Platz für öffentliche<br />

WM-Übertragung 2006<br />

42 Preisvorstellung eines Auktionärs<br />

45 med. Bescheinigung<br />

47 schmal<br />

48 KFZ Rendsburg<br />

50 Musiktheater<br />

52 Faultier<br />

53 Teil eines Bruchs<br />

55 Vorname eines ehem. Tennisstars<br />

57 griech. Gott der Liebe<br />

59 Stadt in Niedersachsen<br />

60 Flächenmaß<br />

62 Hinweis<br />

63 Schriftstellerin von Jugendbüchern<br />

60er und 70er<br />

64 franz. Artikel<br />

65 Abschiedsgruß<br />

66 Rosine<br />

Limerick-Wettberwerb<br />

Ein Limerick ist ein kurzes, in der Regel<br />

scherzhaftes Gedicht in fünf Zeilen<br />

mit dem Reimschema „aabba“ und<br />

einem festen Silbenschema, das eine<br />

Geschichte erzählt und oft katastrophenhaft<br />

oder grotesk endet.<br />

Die erste Zeile nennt gewöhnlich die<br />

handelnde Person und endet meist mit<br />

einem Orts- oder Landschaftsnamen,<br />

der damit den Reim für die zweite und<br />

fünfte Zeile vorgibt. Auf die knappe<br />

Darstellung einer Eigenschaft oder<br />

Handlungsweise der Person folgt in<br />

der letzten Zeile eine überraschend komische<br />

Pointe.<br />

67 Fluss durch Rom<br />

68 graues Huftier<br />

69 Fürwort<br />

70 sprachl. Darstellungsform<br />

73 Großvater<br />

74 die Göttliche Weisheit (griech.)<br />

79 Zeremonie<br />

80 Schnittpunkt der Erdachse mit der<br />

Erdoberfläche<br />

81 Stacheltier<br />

84 Fabel<br />

87 Ehrenzeichen<br />

89 Gebäudeteil auf dem Bauernhof<br />

90 bask. Untergrundbewegung<br />

(Abk.)<br />

91 Befehl in der Hundedressur<br />

92 ital. Musiknote<br />

94 arabische Laute<br />

95 ungebraucht<br />

96 Gesangsstück<br />

SENKRECHT<br />

1 Thorax<br />

2 blauer Himmel griech.<br />

3 zerstritten<br />

4 umgangssprachl.: Hieb<br />

5 KFZ Offenburg<br />

6 in Sicherheit bringen<br />

7 Umlaufbahn eines Objektes um einen<br />

Himmelskörper<br />

8 ital. Fluss<br />

9 engl. Biersorte<br />

10 Vater und Mutter<br />

11 Stadtteil von Berlin<br />

12 Berliner Ganove<br />

13 der Name ist nicht bekannt (Abk.)<br />

16 Nachname Schriftsteller, Schauspieler<br />

und Regisseur, geadelt<br />

18 Fürwort<br />

20 KFZ Reutlingen<br />

22 KFZ Aalen<br />

23 nicht Berührbare<br />

25 Miles and ...<br />

Beispiel:<br />

Ein Arzt aus dem Ortsteil<br />

Heumaden,<br />

empfahl dem Patienten zu baden.<br />

Der schaute erstaunt,<br />

und sprach schlecht gelaunt:<br />

Das wird meinem Teint aber<br />

schaden.<br />

Dichten Sie mit!<br />

Es wäre schön, wenn Ihr<br />

Limerick einen Bezug zu unserer<br />

Region hätte<br />

28 Verhältniswort<br />

30 Hauptstadt Serbiens<br />

34 Bestandteil des Klaviers<br />

35 Innenleben<br />

36 Abk. Christine<br />

38 lat. Verdienste<br />

40 unter anderem (Abk.)<br />

41 chem. Zeichen Eisen<br />

43 besonders (Abk.)<br />

44 Verschluss einer Wandöffnung<br />

46 chem. Zeichen Titan<br />

49 weibl Vorname<br />

51 Muse der griech. Mythologie,<br />

‚die Liebliche‘<br />

54 weibl. Vorname<br />

56 kroatische Insel in der Adria<br />

58 Vorname des Jazzmusikers Redding<br />

59 rein<br />

61 Schlafphase mit heftigen<br />

Augenbewegungen<br />

63 bayr. Koseform von Josef<br />

65 chem. Zeichen Aluminium<br />

66 Ort im Mittelpunkt<br />

71 Musiker mit Sprechgesang<br />

72 hineingehen<br />

73 umgangssprachl.: Bewohner<br />

Ostfrieslands<br />

75 legeres Grußwort (engl.)<br />

76 franz.: oder<br />

77 Kosename<br />

78 Kosename: Geliebte, Totengeist in der<br />

germ. Mythologie<br />

82 Edelmetall<br />

83 Gunstbezeugung<br />

85 Zweig<br />

86 Querstange zum Mast<br />

88 Futteral<br />

91 auf diese Weise<br />

93 oben angegeben (Abk.)<br />

Wir drucken in der nächsten Ausgabe<br />

des <strong>IMPULS</strong> die drei besten Limericks<br />

ab.<br />

Einsendungen an:<br />

<strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />

<strong>IMPULS</strong><br />

Bunsenstraße 120<br />

71032 Böblingen<br />

oder per E-Mail<br />

impuls@kikbb.de


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Veranstaltungen im <strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />

Kliniken Böblingen<br />

Tel.: 07031 668-0<br />

Kreißsaalführungen<br />

jeden Dienstag der ungeraden Kalenderwoche<br />

ab 16.1.07<br />

Treffpunkt 18.40 Uhr im Medienraum (EG)<br />

Stillgruppe donnerstags<br />

Geburtsvorbereitungskurse<br />

Termine:<br />

Sekretariat 07031 668-2202<br />

Kreiskrankenhaus Calw<br />

Tel.: 07051 14-0<br />

Infoabend bezüglich Schwangerschaft,<br />

Geburt, Wochenbett<br />

im Gemeinschaftsraum<br />

Do 14.12.06 19.30 - 21.30 Uhr<br />

Do 08.02.06 19:30 - 21:30 Uhr<br />

Betreuung von Demenzkranken und<br />

deren Angehörigen<br />

donnerstags 14.30 - 16.30 Uhr<br />

Müttercafé<br />

jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat<br />

10:00 - 12:00 Uhr<br />

keine Anmeldung erforderlich.<br />

Stillambulanz<br />

jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat von<br />

11:00 - 13:00 Uhr<br />

Anmeldung:<br />

A. Schlittenhardt 07236 8312 8<br />

J. Glass 07053 7301<br />

Rückbildungsgymnastik<br />

Kurse à 10 Stunden<br />

montags 17.30 - 18.30 Uhr<br />

freitags 09.30 - 10.30 Uhr<br />

Kostenübernahme durch die Krankenkasse<br />

Informationen:<br />

Michaela Roscher 07054 92599<br />

Martina Eitel 07056 939903<br />

*<br />

Schwangerenschwimmen, Akkupunktur,<br />

Säuglingspflege, Stillvorbereitung,<br />

Erste Hilfe bei Kindern,<br />

Babymassage oder Babyschwimmen<br />

Informationen:<br />

07051 14-2390 oder 2244<br />

Krankenhaus Herrenberg<br />

Tel.: 07032 16-0<br />

Kirchliche Termine<br />

So 10.12.06 18.30 Uhr Kapelle<br />

Di 12.12.06 15.00 Uhr Kapelle<br />

Patientenweihnachtsfeier<br />

Do 21.12.07 16.00 Uhr<br />

Herrenberger Storchennest<br />

Infoabende mit Kreißsaalführung<br />

Themenabende: Notfälle im Kindesalter,<br />

Wassergeburt eine Möglichkeit des natürlichen<br />

Gebärens, Erkrankungen im 1. Lebensjahr<br />

Geburtsvorbereitung<br />

Rückbildungsgymnastik<br />

Säuglingspflegekurse mit<br />

Kinästhetik<br />

Babymassage<br />

Akupunktur<br />

Babyschwimmen<br />

Eltern-Baby-Treff<br />

Termine unter<br />

www.klinikverbund-suedwest.de<br />

beim Krankenhaus Herrenberg, Frauenklinik<br />

Krankenhaus Leonberg<br />

Tel.: 07152 202-0<br />

Schminkkurse für<br />

Karzinom-Patientinnen<br />

Di 30.01.07<br />

Di 24.04.07<br />

Beginn 15 Uhr<br />

Frühstückszimmer Wochenstation<br />

Anmeldung: 07152 202-6401<br />

Namen zu den Menschen<br />

AOK – Rückengymnastik<br />

Physiotherapie (EG)<br />

Frau Arzt 07152 202-5710<br />

AOK 07031 617-0<br />

Do 18.01.07<br />

Do 25.01.07<br />

Infoabend für werdende Eltern<br />

jeden 1.+ 3. Mittwoch im Monat mit Kreißsaal-<br />

und Besichtigung der Wochenstation<br />

18.00 Uhr, Treffpunkt im Mehrzweckraum EG<br />

Geburtsvorbereitungskurse<br />

dienstags 19.00-21.00 Uhr<br />

M. Gembatzke 07156 176455<br />

T. Widmaier 07152 209827<br />

S. Nagel 07152 357822<br />

mittwochs 18.00 - 20.00 Uhr<br />

Petra Hornikel 07159 5902<br />

Rückbildungsgymnastik<br />

montags 20.00 - 21.30 Uhr<br />

S. Sum 07152 358115<br />

mittwochs 20.15 - 21.15 Uhr<br />

(offene Gruppe)<br />

Petra Hornikel 07159 5902<br />

Stillgruppe<br />

1. Dienstag im Monat 10.00 - 12.00 Uhr<br />

3. Dienstag im Monat 15.00 - 17.00 Uhr<br />

Kontakt:<br />

Sieglinde Schenk 07152 202-5370<br />

Geschwisterkurs<br />

Kathrin Gröning 07159 918067<br />

Akupunktur Schwangerschaftsbeschwerden<br />

und zur<br />

Geburtsvorbereitung<br />

Anmeldung: 07152 202-5470<br />

Einzel-Schulung für Typ 2<br />

Diabetiker<br />

Gestationsdiabetes<br />

(Schwangerschaftsdiabetes)<br />

Ines Wallasch Fax: 0711 61551899<br />

Tel: 0711 70599<br />

Sr. Anke Stammann - nach Terminvereinbarung<br />

Alois Kramer - Grit Dietterle - Ingrid Gries - Daniela Blaese - Tanja Gramer - Dr. Lutz Feldhahn<br />

Annette Schlittenhardt - Monika Braun - Martha Advolodkin - Rudolf Küster - Denay Schneider - Michael Lohrbach<br />

Susanne Schwan - Amrei Diehm - Dr. Peter Zaar - Silke Sc hreiber - Eugenia Pross - Katrin Rauschenberger<br />

Norbert Kerwin - Susanne Märken - Claudia Trunzer-Seidel - Dr. Sonja Wendt - Evelin Taha - Nikolai Spreng<br />

Egon Bässler - Stefanie Wehrstein - Dr. Ulrich Haag - Melanie Zeitler - Silke Jackson - Gudrun Bornschein<br />

Gabriele Stepper - Edda Brunk - Manuela Schade - Dr. Miriam Vollmer - Heike Schuler - Dr. Michael Jugenheimer


Konzert für Patienten u. Mitarbeiter<br />

im Foyer<br />

Mo 18.12.06 16.00 und<br />

19.00 Uhr<br />

Weihnachtsliedersingen im Foyer<br />

Mi 20.12.06 11.00 - 11.20 Uhr<br />

Ökumenischer Gottesdienst<br />

So 24.12.06 15.00 Uhr<br />

(Abholdienst)<br />

Herzwandertag<br />

Chefarzt Dr. Weber, Oberarzt Dr. Werle<br />

Kardiologie<br />

So 18.03.07 Start 10.00 Uhr<br />

Treffpunkt vor dem Krankenhaus<br />

Kreiskrankenhaus Nagold<br />

Tel.: 07452 96-1<br />

Infoabend für werdende Eltern<br />

Mi 28.02.07 Cafeteria<br />

Mi 25.04.07<br />

Wellness für das Neugeborene<br />

donnerstags 15.00 Uhr<br />

Geschwisterschule (Kosten: 10 €)<br />

Sa 13.01.07<br />

Sa 10.03.07<br />

Anmeldung: 07452 969120<br />

Säuglingspflegekurs<br />

Fr 02.03.07 19.00 - 22.00 Uhr<br />

Sa 03.03.07 09.00 - 12.00 Uhr<br />

Still- und Ernährungsberatung<br />

Di 06.02.07 15.00-17.00 Uhr<br />

Di 17.04.07 15.00-17.00 Uhr<br />

Krankenfahrten/ Arztfahrten<br />

Fahrten zur Kur und Reha<br />

Dialysefahrten<br />

Fahrten zur Bestrahlung<br />

Zugelassen für alle<br />

Krankenkassen<br />

0 70 31/80 10 31<br />

Gebührenfreier Service-Ruf<br />

0800/182 10 31<br />

Elternberatung<br />

Di 06.02.07 15.00 - 17.00 Uhr<br />

Di 17.04.07 15.00 - 17.00 Uhr<br />

Patientenweihnachtsfeier<br />

Di 19.12.06 19.00 Uhr Cafeteria<br />

VHS Nagold Krankenhaus, Vortragssaal<br />

Mo 29.01.07 18.15 Uhr<br />

Iran, eine neue Bedrohung für die Welt?<br />

Eintritt frei<br />

Nagolder Gesundheitsforum für<br />

jedermann<br />

Sa 02.12.06 10:00 - 10:45<br />

danach jeden ersten Samstag im Monat<br />

Ort: Rathausfoyer Nagold<br />

Kreiskrankenhaus Nagold in Zusammenarbeit<br />

mit den niedergelassenen Ärzten des Kreises<br />

Calw.<br />

Ansprechpartner:<br />

Prof. Benz, Nagold,<br />

Dr. Walz, Wildberg<br />

INR-Schulungskurse für Patienten<br />

mit einer Marcumar-Dauertherapie<br />

Fr 09.03.07 16.00 - 18.00 Uhr<br />

Mo 12.03.07 16.00 - 18.00 Uhr<br />

Mi 14:03.07 16.00 - 18.00 Uhr<br />

Vorab–Informationsveranstaltung<br />

Mo 12.02.07 16.00 Uhr<br />

Oberarzt Dr. Friedemann Fortenbacher<br />

Christine Schneider-Kübler<br />

Tel. 07452 96-9299<br />

Schwarzenberg<br />

Ihr freundliches Taxi seit 1945<br />

Zu Ihrer persöhnlichen<br />

Sicherheit und Ihrem<br />

Wohlbefinden fahren wir<br />

nur mit klimatisierten<br />

Fahrzeugen, auf Wunsch<br />

auch mit Kombi (z. B. für<br />

Rollstuhlfahrer).<br />

Unsere Fahrer sind Ihnen<br />

beim Gepäcktransport<br />

gerne behilflich.<br />

Diabetikerschulungen<br />

Kurs Typ 2 ohne Insulin<br />

dienstags 17.00 Uhr<br />

16.01. 23.01. 30.01. 06.02.07<br />

06.03. 13.03. 20.03. 27.03.07<br />

17.04. 24.04.07<br />

donnerstags 17.00 Uhr<br />

01.03. 08.03. 15.03. 22.03.<br />

Intensivschulung mit Insulin<br />

(Schulungswochen)<br />

15.01. - 19.01.07<br />

26.02. - 02.03.07<br />

26.03. - 30.03.07<br />

Informationen:<br />

Christine Schneider-Kübler<br />

07452 96-9299<br />

Kliniken Sindelfingen<br />

Tel.: 07031 98-0<br />

Patientenweihnachtsfeier<br />

Do 14.12.2006 16.00 Uhr<br />

Waldweihnacht<br />

So 17.12.2006 17.00 Uhr<br />

Für Fachleute:<br />

Gastroenterologisches Kolloquium<br />

Sa 10.02.2007<br />

13. Intensivmedizinisches<br />

Kolloquium<br />

Sa 03.03.2007<br />

Geriatrische<br />

Rehabilitationsklinik<br />

Tel.: 07031 668-4002<br />

Neue Geräte in der Ergo- und<br />

Physiotherapie<br />

Help-Arm und Stehbarren<br />

Therapeutenteam der Rehaklinik<br />

Mi 13.12.06

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