IMPULS - Klinikverbund Südwest Gmbh
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<strong>IMPULS</strong><br />
Magazin für Patienten und Mitarbeiter 3|06<br />
Krankenhäuser Calw • Herrenberg • Leonberg • Nagold sowie Geriatrische Reha-Klinik Böblingen<br />
und Klinikum Sindelfingen-Böblingen<br />
Die Bauchzentren<br />
Angst<br />
Alter<br />
Arbeitskreise Leben<br />
Mitarbeiter in Afrika<br />
30.000 Operationen<br />
...habe ich dann Schmerzen?<br />
Seite 9<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
Seite 4<br />
Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte<br />
Seite 30
Jemand zu Hause?<br />
Unkomplizierte Pfl ege und Haushaltsunterstützung zu Hause,<br />
gibt es bei uns, den Diakonie- und Sozialstationen in Ihrer Region.<br />
Nach dem Krankenhausaufenthalt, wenn die ersten Schritte zu Hause noch nicht so recht klappen, sind wir für Sie da,<br />
mit individueller Hilfe, nach Wunsch und Bedarf bis zu 24 Stunden täglich. Wir bieten neben medizinisch notwendiger<br />
Pfl ege auch Hilfe bei ganz alltäglichen Dingen, wie z.B. der kompletten Haushaltsführung oder Essenszubereitung.<br />
Praktisch, lecker und immer pünktlich auf dem Tisch ist unser Service „Essen auf Rädern“. Das kommt garantiert immer<br />
gut an und bietet vielen unserer Patienten eine dankbare Stärkung und Entlastung zugleich. Ganz einfach und unkompliziert,<br />
damit Sie rasch wieder auf die Beine kommen und zu Hause nicht allein auf sich gestellt sind.<br />
Ob jung oder alt. Hilfe kann doch jeder gebrauchen.<br />
Rufen Sie einfach an. Wir beraten Sie gerne ausführlich<br />
über unser breites Leistungsspektrum.<br />
Ganz einfach, zu Hause für Sie da.<br />
Ihre regionalen Diakonie- und Sozialstationen<br />
sind jederzeit gerne für Sie da. Rufen Sie uns an:<br />
Aidlingen 07034 993448<br />
Böblingen 07031 498749<br />
Dagersheim 07031 671166<br />
Gärtringen 07034 9274446<br />
Grafenau 07033 44024<br />
Herrenberg 07032 95283<br />
Holzgerlingen/<br />
Schönbuchlichtung<br />
07031 607303<br />
Jettingen/Oberes Gäu 07452 78955<br />
Leonberg 07152 92030<br />
Renningen 07159 408430<br />
Rutesheim 07152 55569<br />
Schönaich/Schönbuch 07031 750941<br />
Sindelfi ngen 07031 724000<br />
Weil der Stadt 07033 2061<br />
Weissach 07044 38006<br />
Gerlingen 07156 205367<br />
Ditzingen 07156 164303<br />
Altensteig 07453 9323-0<br />
Althengstett 07051 93198-0<br />
Bad Liebenzell 07052 920910<br />
Calw 07051 9296-30<br />
Nagold 07452 841024<br />
Teinachtal 07053 96200<br />
Wildberg 07054 9298-500<br />
L a n d k r e i s B ö b l i n g e n L a n d k r e i s C a l w
Inhalt<br />
Verbund<br />
Vorwort 4<br />
Tage der offenen Tür 33<br />
Kliniken<br />
Die Bauchzentren 7<br />
...und nach der Operation,<br />
habe ich dann Schmerzen? 9<br />
Lang leben will jeder,<br />
aber alt werden will keiner. 11<br />
Den Teufelskreis aus Angst und<br />
Vermeidung durchbrechen 13<br />
Neurologische Abteilung<br />
des Klinikums Sindelfingen-<br />
Böblingen 14<br />
Wir haben Glück,<br />
es ist nur Parkinson 16<br />
Es kann eigentlich jeden treffen:<br />
Demenz 18<br />
„Wir gehören zu den drei besten<br />
Reha-Kliniken“ 20<br />
20<br />
Medizin & Pflege<br />
Kinästhetik bringt Bewegung<br />
in die Pflege 22<br />
Fort- & Weiterbildung<br />
Bei Fort- und Weiterbildungen<br />
vom <strong>Klinikverbund</strong> profitieren 24<br />
Dr Laborus:<br />
Teil 2 : Die Blutfette 25<br />
Unterstützung<br />
Die Arbeitskreise Leben 26<br />
Menschen<br />
Eine etwas andere<br />
Weihnachtsgeschichte 30<br />
Abenteuer in Mauretanien 31<br />
30.000 Operationen 32<br />
30<br />
Allerlei<br />
Kreuz-Wort-Rätsel 34<br />
Mitarbeiter 37<br />
Veranstaltungen 38<br />
Impressum<br />
<strong>IMPULS</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong> GmbH<br />
v.i.S.d.P.:<br />
Dr. Gunther K. Weiß, M.Sc.,<br />
Geschäftsführer<br />
Unternehmenskommunikation:<br />
Leiter: Wolfgang Fischer<br />
Redaktion: Gabriele Liebscher<br />
E-mail: impuls@kikbb.de<br />
Tel.: 07031 668 9338<br />
Layout: Nikolai Spreng<br />
Titel: Angela Maria Körner-Armbruster<br />
Bilder: www.photocase.com<br />
www.pixelquelle.de<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Anzeigen: d.hiesinger@kikbb.de<br />
Druck: Druckerei Mack, Schönaich<br />
<strong>IMPULS</strong>: Erscheint vierteljährlich<br />
34
Blick hinter die Kulissen<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Mit dem neuen <strong>IMPULS</strong> möchten wir<br />
Ihnen unseren neuen <strong>Klinikverbund</strong><br />
<strong>Südwest</strong> wieder ein Stückchen näher<br />
bringen und damit auch die Arbeit von<br />
fast 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
die im Jahr mehr als 68.000<br />
stationäre und 250.000 ambulante Patienten<br />
versorgen dürfen.<br />
Sie tun dies in den sieben Kliniken unseres<br />
<strong>Klinikverbund</strong>es, in denen mehr<br />
als 2.100 Betten für Sie zur Verfügung<br />
stehen. Glück über die Geburt eines<br />
Kindes oder die Nachricht einer gut<br />
überstandenen Operation und Sorge<br />
und Leid durch schwere Erkrankungen<br />
sind dabei ihre täglichen Begleiter. Den<br />
besten Lohn für all diese Bemühungen<br />
und Anstrengungen, den bekommen<br />
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
von Ihnen, unseren Patientinnen<br />
und Patienten. Ihre Dankbarkeit, Ihre<br />
konstruktive Kritik und Ihre Anteilnahme<br />
an unseren Krankenhäusern<br />
und Ihr Vertrauen, das Sie uns in immer<br />
größerer Zahl schenken, zeigt uns, dass<br />
wir unsere Arbeit gut machen. Es bestärkt<br />
uns aber auch, immer noch besser<br />
werden zu wollen.<br />
Davon möchte ich heute in diesem Vorwort<br />
berichte und würde mich freuen,<br />
wenn Sie mir als Geschäftsführer des<br />
neuen <strong>Klinikverbund</strong>es <strong>Südwest</strong> sagen,<br />
ob wir unsere Ziele auch erreichen.<br />
Viel haben Sie in den letzten Wochen<br />
und Monaten über die wirtschaftliche<br />
Lage der Krankenhäuser, aber auch von<br />
unseren Kliniken im <strong>Klinikverbund</strong><br />
<strong>Südwest</strong> im Besonderen, in der Zeitung<br />
lesen können. Da wurde von Defiziten,<br />
steigenden Kosten, strengen Einsparzielen<br />
und Personalabbau berichtet.<br />
Natürlich ist es wichtig, dass wir uns<br />
darum bemühen, unsere Arbeit so zu<br />
gestalten, dass wir keine finanzielle Belastung<br />
für unsere Träger, die Landkreise<br />
Böblingen und Calw und die<br />
Stadt Sindelfingen sind. Uns ist auch<br />
bewusst, dass es für unsere Träger noch<br />
viele weitere soziale Aufgaben gibt, die<br />
auf die öffentliche Unterstützung angewiesen<br />
sind. Ich möchte Ihnen aber<br />
heute sagen, dass wir über diese Fragen<br />
nie vergessen dürfen, dass wir als Ihre<br />
Krankenhäuser in der Region einen<br />
ganz besonderen Auftrag haben. Wir<br />
möchten, dass Sie gesund bleiben oder<br />
so schnell und so gut wie möglich wieder<br />
gesund werden. Als Arzt bin ich mir<br />
dieser besonderen Aufgabe sehr wohl<br />
bewusst, und als Betriebswirt möchte<br />
ich helfen, die Grundlagen dafür zu<br />
schaffen, dass wir das auch in Zukunft<br />
an allen unseren Krankenhausstandorten<br />
tun können.<br />
Natürlich dürfen wir nicht die Augen<br />
davor verschließen, dass die Gesundheitspolitik<br />
heute einen schon<br />
fast übermächtigen Einfluss auf unsere<br />
Medizin gewonnen hat. Da sollen die<br />
Lohnnebenkosten und damit die Gefahr<br />
der Arbeitslosigkeit nicht steigen.<br />
Gleichzeitig soll aber der immer größer<br />
werdende Bedarf an medizinischer<br />
Versorgung (größere Patientenzahlen<br />
durch Zunahme des Bevölkerungsalters,<br />
zunehmende Möglichkeiten<br />
durch den medizinischen Fortschritt)<br />
für jeden zu jeder Zeit gedeckt werden<br />
können. Dass wir, derart in eine politische<br />
Zwickmühle gesteckt, nach allen<br />
Möglichkeiten suchen müssen, um<br />
mit den immer knapper werdenden<br />
Mitteln vernünftig zu haushalten, ist<br />
selbstverständlich.<br />
Deshalb werden wir im <strong>Klinikverbund</strong><br />
in Zukunft versuchen, unsere engagierten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
dort einzusetzen, wo sie auf Grund ihrer<br />
Qualifikation und Ausbildung für<br />
Sie von größtem Nutzen sein können.<br />
Ärzte sollen mehr Zeit haben, sich um<br />
den Patienten und nicht mehr so viel<br />
um die Dokumentation zu kümmern.<br />
Deshalb stellen wir Stationssekretärinnen<br />
und Dokumentationsassistentinnen<br />
ein. Unsere Pflegekräfte sollen<br />
auch wirklich am und für den Patienten<br />
da sein können. Und sich nicht wie bisher<br />
in weit mehr als 25 Prozent ihrer<br />
Arbeitszeit um Hilfsdienste wie das<br />
Reinigen von Patientenzimmern, das<br />
Auffüllen von Schränken, das Transportieren<br />
von Patienten im Haus, das<br />
Suchen nach Akten und Geräten, das<br />
Austeilen von Essen u.v.a.m. kümmern<br />
müssen. Dafür stellen wir Hilfs- und<br />
Servicekräfte ein.<br />
Selbstverständlich werden auch in Zukunft<br />
im <strong>Klinikverbund</strong> alle für den Patienten<br />
wichtigen Pflegetätigkeiten nur<br />
von hoch qualifizierten Pflegefachkräften<br />
erbracht. Die Zufriedenheit unserer<br />
Patientinnen und Patienten ist unsere<br />
wichtigste Richtschnur – deshalb werden<br />
wir sie auch in Zukunft regelmäßig<br />
erheben und auswerten, um unser Handeln<br />
daran auszurichten.<br />
Und selbstverständlich ist auch, dass<br />
die vor uns stehenden Aufgaben von<br />
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
ein hohes Maß an Veränderungsbereitschaft<br />
abfordern. Wir müssen<br />
über alt hergebrachte Abläufe neu<br />
nachdenken und alte Zöpfe abschneiden.<br />
Ich kann sehr gut nachvollziehen,<br />
dass es vielen Sorge bereitet, sich auf<br />
den Weg in dieses „Neuland“ aufzumachen.<br />
Aber es eröffnet sich dadurch<br />
auch die Möglichkeit, durch konstruktives<br />
und ergebnisorientiertes Mitmachen<br />
die eigene tägliche Arbeit neu<br />
und besser zu gestalten.<br />
Dies alles verfolgt natürlich auch das<br />
Ziel, unsere Ausgaben zu senken, damit<br />
wir ab den Jahren 2010/2011 unseren<br />
Krankenhausbetrieb aus eigener Kraft<br />
finanzieren können. Über unsere neuen<br />
Ideen und zusätzlichen Maßnahmen<br />
werden wir Sie wie bisher schnell<br />
und offen informieren.<br />
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg in<br />
das „Neuland“ war die Zustimmung
seine Grundversorgung an, durch die<br />
Bildung von Kompetenzzentren an jedem<br />
Standort können die Mittel aber<br />
viel besser zum Nutzen der Patienten<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Böblinger Unfallchirurgie und die<br />
Kardiologie wechseln bis Januar 2007<br />
nach Sindelfingen, das Bauchchirurgische<br />
Zentrum wird zur selben Zeit in<br />
Böblingen geschaffen.<br />
Und weil die Zusammenarbeit in Kompetenzzentren<br />
so viele Vorteile bietet,<br />
gibt es sie im <strong>Klinikverbund</strong> auch an<br />
anderen Häusern. Damit soll auch dort<br />
vor Ort die Versorgung auf höchstem<br />
medizinischen Niveau gewährleistet<br />
werden.<br />
In Nagold wurde z.B. vor einem Jahr<br />
ein sehr erfolgreiches Bauchzentrum<br />
eröffnet, das zusammen mit der dort<br />
etablierten Urologie für den weit über<br />
die Region hinaus reichenden sehr guten<br />
Ruf des Krankenhauses Nagold<br />
mitverantwortlich ist.<br />
In Calw steigen die Fallzahlen im Unfallchirurgischen<br />
Zentrum, da seit<br />
einem Jahr auch Knie- und Hüftgelenksprothesen<br />
deutlich häufiger als in<br />
der Vergangenheit eingesetzt werden.<br />
Jetzt gehören auch Eingriffe bei eingebrochenen<br />
Wirbelkörpern und der<br />
Ersatz von künstlichen Schultergelenken<br />
mit zur täglichen Routine.<br />
Und in der Kardiologie<br />
konnte mit dem neuen<br />
Klinikum<br />
Sindelfingen-Böblingen gGmbH<br />
Kliniken Sindelfingen<br />
Kliniken Böblingen<br />
Linksherzkathetermessplatz ein neuer<br />
Schwerpunkt aufgebaut werden, der<br />
bereits vielen Menschen in der Region<br />
helfen konnte.<br />
Unterstützt werden die Krankenhäuser<br />
in Calw und Nagold natürlich nicht<br />
nur durch eine speziell für den Bereich<br />
der Schmerztherapie ausgewiesene Abteilung<br />
für Anästhesie und Intensivmedizin,<br />
sondern auch durch die an<br />
beiden Krankenhäusern sehr gut angenommenen<br />
Belegabteilungen für die<br />
Geburtshilfe und Gynäkologie.<br />
In Herrenberg hat neben dem breiten<br />
Spektrum der internistischen und chirurgischen<br />
Versorgung zu unserer Freude<br />
die Zahl der Geburten in unserer<br />
Hauptabteilung wieder deutlich zugenommen.<br />
Mit den Schwerpunkten im<br />
Bereich der Diabetologie, der Gefäßchirurgie,<br />
der Wundversorgung und<br />
der orthopädischen Chirurgie (Hüftund<br />
vor allem Kniegelenksersatz) hat<br />
sich das Krankenhaus einen sehr guten<br />
Ruf bei den Menschen als „Ihre Klinik<br />
im Gäu“ erarbeiten können.<br />
Leonberg bietet wegen seiner Lage an<br />
der Kreisgrenze nahezu alle Leistungen<br />
im Bereich der Inneren Medi-<br />
<strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />
zin wie auch der Allgemein- und Unfallchirurgie<br />
komplett an. In der Gefäßchirurgischen<br />
Klinik werden häufig<br />
so große Operationen durchgeführt<br />
(z.B. an der Hauptschlagader), wie<br />
sonst nur an großen Zentren. Und für<br />
unsere Frauenklinik wollen wir durch<br />
die Renovierung unserer Kreißsäle und<br />
Bettenstationen bald wieder ein Ambiente<br />
schaffen, das noch mehr Eltern bewegt,<br />
ihre Kinder bei uns zur Welt zu<br />
bringen.<br />
Ich möchte mich daher auch auf diesem<br />
Weg bei allen unseren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern herzlich für<br />
Ihr Engagement und Ihre Arbeit bedanken.<br />
Ich versichere Ihnen, dass für<br />
mich die Mitarbeiterzufriedenheit ein<br />
sehr hohes Gut ist. Ein Gut, das wir<br />
aber langfristig nur sichern können,<br />
wenn es uns gelingt, diejenigen, die unsere<br />
Leistungen in Anspruch nehmen,<br />
in höchstem Maße zuvorkommend zu<br />
behandeln und zufrieden zu stellen:<br />
Unsere Patientinnen und Patienten<br />
und ihre Angehörigen sowie ihre zuweisenden<br />
Ärztinnen und Ärzte.<br />
Und ich danke Ihnen, den Patientinnen<br />
und Patienten. Ich versichere Ihnen:<br />
Sie sind bei uns gut aufgehoben. Und<br />
wenn die Ärzte in Ihrem Krankenhaus<br />
Sie in eines unserer Kompetenzzentren<br />
überweisen - glauben Sie mir, dann sind<br />
Sie dort am besten versorgt.<br />
Ihr Dr. Gunther Weiß<br />
Geschäftsführer<br />
Kreiskliniken Böblingen g<strong>Gmbh</strong> Kreiskliniken Calw g<strong>Gmbh</strong><br />
Krankenhaus Leonberg<br />
Krankenhaus Herrenberg<br />
Geriatrische Reha-Klinik Böblingen gGmbH<br />
Service <strong>Gmbh</strong> Schwarzwald<br />
Kreiskrankenhaus Calw<br />
Kreiskrankenhaus Nagold
Die Bauchzentren im <strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />
Jedes Krankenhaus im <strong>Klinikverbund</strong><br />
hat eine Allgemeinchirurgische Klinik<br />
und auch eine Medizinische Klinik.<br />
Überall sind deshalb Patienten<br />
nicht nur mit „Bauchweh“ oder „Zuckerkrankheit“<br />
gut aufgehoben und<br />
überall werden sie nach modernsten<br />
Methoden Tag für Tag diagnostiziert,<br />
therapiert und operiert. Die ganze<br />
Bandbreite der Behandlungen kann<br />
in unseren Qualitätsberichten unter<br />
www.klinikverbund-suedwest.de<br />
im Einzelnen nachgelesen werden. Sie<br />
aufzuführen würde den Rahmen hier<br />
sprengen.<br />
Weil manche Erkrankungen aber nur<br />
selten vorkommen und deshalb Spezialisten<br />
benötigt werden, haben wir zwei<br />
Bauchzentren, eines in Nagold, eines in<br />
Böblingen, eingerichtet.<br />
Bauchzentrum Calw – Nagold voller<br />
Erfolg<br />
Das Anfang 2005 gegründete Bauchzentrum<br />
der beiden Krankenhäuser<br />
wird entgegen anfänglicher Skepsis von<br />
der Bevölkerung angenommen. Die Pa-<br />
Prof. Dr. med. Stefan Rolf Benz<br />
geb. 1964 in Nagold, vh, 4 Kinder<br />
1985-1991 Medizinstudium in<br />
Homburg/Saar<br />
1992 Arzt im Praktikum,<br />
Universität Tübingen<br />
1994 Ass. Arzt Universität Rostock<br />
2000 Ernennung zu Oberarzt,<br />
Klinik für Allgemeine- und<br />
Transplantationschirurgie der<br />
Universität Rostock<br />
2001 Habilitation<br />
2001 Wechsel an die Chirurgische<br />
Universitätsklinik Freiburg<br />
Abt. für Allgemeinchirurgie<br />
2003 Geschäftsführender<br />
Oberarzt der<br />
Chirurgischen Universitätsklinik<br />
Freiburg<br />
Abteilung für<br />
Allgemeinchirurgie<br />
2005 Chefarzt Abteilung Chirurgie<br />
Kreiskrankenhaus Nagold<br />
2006 Ernennung zum außerplanmäßigen<br />
Professor der<br />
Universität Freiburg<br />
tientenzahlen steigen laufend.<br />
Das Zentrum passt in die Konzeption<br />
des <strong>Klinikverbund</strong>es <strong>Südwest</strong>: „Von<br />
Anfang an ist es unser Ziel, im medizinischen<br />
Bereich durch die Bildung von<br />
Zentren Qualität wie eine Universitätsklinik<br />
bieten zu können. Ich freue mich,<br />
dass wir dadurch auch unseren Einzugsbereich<br />
ausdehnen konnten - über<br />
Wildbad, Bad Liebenzell und Horb hinaus“,<br />
so Geschäftsführer Weiß.<br />
Was passiert nun mit einem Patienten,<br />
der z.B. in das Krankenhaus Calw mit<br />
Gelbsucht eingeliefert wird? Dort<br />
könnte festgestellt werden, dass es sich<br />
um ein Problem an der Einmündung des<br />
Gallenganges in den Zwölffingerdarm<br />
handelt. Der behandelnde Arzt veranlasst<br />
die Überweisung in das Bauchzentrum<br />
nach Nagold. Dort wird nach<br />
weiteren Spezialuntersuchungen die<br />
Diagnose einer chronischen Entzündung<br />
der Bauchspeicheldrüse, die den<br />
Gallengang eindrückt, gestellt. Es folgt<br />
entweder die Operation oder die endoskopische<br />
Therapie im Bauchzentrum<br />
Nagold. Dem Patienten kann durch<br />
Zusammenarbeit der Spezialisten aus<br />
zwei Fachkliniken geholfen werden.<br />
Routinediagnostik und –behandlung<br />
in diesen Bereichen werden jeweils in<br />
beiden Kliniken durchgeführt. Zentrumsbildung<br />
bedeutet Konzentration<br />
auf spezielle Bereiche. Privatdozent<br />
Dr. Hubert Mörk beschäftigt sich seit<br />
seiner Wahl zum Chefarzt der Medizinischen<br />
Klinik im Jahr 2000 mit den<br />
Erkrankungen der Bauchorgane. Passend<br />
dazu wurde 2005 Prof. Dr. Stefan<br />
Benz als Spezialist für Bauchchirurgie<br />
berufen.<br />
Im Bauchzentrum Nagold arbeiten beide<br />
eng zusammen. Unterstützt wird das<br />
Team durch die Radiologie mit modernsten<br />
Geräten bis zur Computerund<br />
Kernspintomografie. Gemeinsame<br />
Sprechstunden, Visiten und Fallkonferenzen<br />
zeichnen den ganzheitlichen<br />
Ansatz zum Wohl der Patienten aus.<br />
Mit welchen Beschwerden ist das<br />
Bauchzentrum das richtige Ziel? Für<br />
Menschen mit Sodbrennen, schweren<br />
Verdauungsstörungen, Leber-, Gallen-<br />
Priv. Doz. Dr. med. Hubert Mörk<br />
geb. 1960 in Gechingen, vh, 2 Kinder<br />
1983-1989 Medizinstudium an der<br />
Universität Tübingen<br />
1989 Promotion an der<br />
Abt. Med. Mikrobiologie des<br />
Hygiene-Instituts der<br />
Universität Tübingen<br />
1989-1990 Arzt im Praktikum an der<br />
I. Medizinischen Klinik der<br />
Universität Tübingen<br />
1990-1994 wiss. Ass. an der I. Med.<br />
Klinik der Universität<br />
Tübingen<br />
1994-2000 wiss. Ass., ab 1998 Oberarzt an<br />
der Med. Poliklinik<br />
der Universität Würzburg<br />
1996 Facharzt für Innere Medizin<br />
1997 Teilgebietsbezeichnung<br />
“Gastroenterologie”<br />
1998 Ernennung zum Oberarzt<br />
an der Med. Poliklinik der<br />
Universität Würzburg<br />
1999 Habilitation<br />
1999 Lehrbefugnis für das Fach<br />
Innere Medizin<br />
2000 Chefarzt der Abt. Innere<br />
bis heute Medizin (Schwerpunkt<br />
Gastroenterologie) im<br />
Kreiskrankenhaus Nagold<br />
seit 2003 Ärztlicher Direktor<br />
stein- oder Gallenwegserkrankungen,<br />
Bauchspeicheldrüsenerkrankungen,<br />
entzündlichen Darmerkrankungen und<br />
allen Tumoren im Magen-Darm-Trakt.<br />
Das Böblinger Chirurgische Bauchzentrum<br />
wird von Prof. Dr. Klaus<br />
Manncke geleitet (ab Anfang 2007<br />
wechselt Prof. Dr. Gerhard Köveker<br />
mit seinem Team ebenfalls nach Böblingen<br />
und das neue „Bauchzentrum“<br />
arbeitet dann unter gemeinsamer Leitung).<br />
Die Chirurgen arbeiten gemeinsam<br />
mit der in der Medizinischen Klinik<br />
(geleitet von Prof. Dr. Hans-Georg<br />
Leser) angesiedelten Gastroenterologie<br />
und Onkologie sowie mit der Radiologie<br />
im Interdisziplinären Tumorbehandlungszentrum<br />
zusammen. Wir<br />
greifen einfach aus einem normalen Arbeitstag<br />
ein konkretes Beispiel heraus:
Mastdarm-Tumor und Lebermetastasen<br />
durch Chirurgen und Internisten<br />
gleichzeitig entfernt: Künstlicher<br />
Darmausgang vermieden<br />
Mastdarmkrebs ist heute eine der häufigsten<br />
Krebsarten. Paul Müller (Name<br />
aus Datenschutzgründen geändert),<br />
ein 67-jähriger Rentner, war durch Blut<br />
im Stuhl aufmerksam geworden. Die<br />
Prof. Dr. med. Hans-Georg Leser<br />
geb. 1953 in Freiburg, vh, 3 Kinder<br />
1972–1979 Medizinstudium an den<br />
Universtäten Marburg,<br />
München und Freiburg<br />
(Karlsruhe)<br />
1979 Approbation und Promotion<br />
1979–1981 DFG – Stipendiat an der<br />
Immunologie Heidelberg<br />
1982–1991 Klinische Ausbildung zum<br />
Internisten, Gastroenterologen<br />
und Hämato-Onkologen an der<br />
Medizinischen Universitätsklinik<br />
Freiburg<br />
1989 Habilitation<br />
1990 Einjähriger Forschungsaufenthalt<br />
als DGVS-Stipendiat in<br />
San Diego<br />
1991 Berufung auf<br />
C3-Professur für Innere<br />
Medizin an die Universität<br />
Regensburg<br />
Oberarzt der Medizinischen<br />
Klinik I<br />
seit 1994 Leitender Chefarzt der<br />
Medizinischen Klinik der<br />
Kliniken Böblingen<br />
seit 2006 Ärztlicher Direktor<br />
schmerzlose Darmspiegelung brachte<br />
die endgültige Diagnose. Früher wäre<br />
die Entfernung eines solchen Tumors<br />
knapp oberhalb des Schließmuskels<br />
gleichbedeutend mit einem künstlichen<br />
Darmausgang gewesen. Heute kann eine<br />
kombinierte Behandlung mit Bestrahlung<br />
und Chemotherapie den Tumor<br />
vor der Operation verkleinern.<br />
Nach der Vorbehandlung beschloss<br />
Paul Müller, zum Klinikum Sindelfingen-Böblingen,<br />
Kliniken Böblingen zu<br />
wechseln. Hier kam es zunächst noch<br />
schlimmer: Die Spezialisten der Medizinischen<br />
Klinik unter der Leitung von<br />
Prof. Dr. Hans-Georg Leser in Zusammenarbeit<br />
mit dem Radiologischen Institut<br />
entdeckten weitere Tochtergeschwülste<br />
(Metastasen) in der Leber.<br />
Paul Müller war verzweifelt.<br />
Bei der regelmäßig stattfindenden interdisziplinären<br />
Tumorsitzung beschlossen<br />
die Ärzte, den gordischen<br />
Knoten durch eine gemeinsame Aktion<br />
zu zerschlagen. Das Ziel war festgelegt:<br />
Trotz weiterer Verschlechterung<br />
des Krankheitsbildes sollten der Resttumor<br />
im Darm wie die Lebermetastasen<br />
ohne künstlichen Darmausgang<br />
entfernt werden. Paul Müller schöpfte<br />
wieder Hoffnung.<br />
Am 31.10. nimmt Prof. Dr. Klaus<br />
Manncke, unterstützt von seinem<br />
Oberarzt Dr. Michael Buntrock, das<br />
Skalpell in die Hand. Als die Leber<br />
freiliegt, ortet der Sonografie-Spezialist<br />
der Medizinischen Klinik, Oberarzt<br />
Dr. Joachim Reuss, die Metastasen<br />
Prof. Dr. med. Klaus Manncke<br />
geb. 1947 in Köln, vh, 1 Kind<br />
1968-1975 Medizinstudium<br />
an den Universitäten<br />
Köln und Tübingen<br />
1976-1977 Pathologie Tübingen<br />
1977 Chirurgische Klinik Tübingen<br />
1983 Facharzt<br />
1986 Facharzt Unfallchirurgie<br />
1992 Habilitation<br />
1998 apl. Professor<br />
seit 2003 Chefarzt der Klinik für<br />
Allgemeinchirurgie<br />
in den Kliniken Böblingen<br />
exakt und führt unter Ultraschallkontrolle<br />
Nadeln in den Mittelpunkt der<br />
Metastasen. Die Nadeln werden mit<br />
Flüssigkeit durchspült, die Spitze aufgeheizt.<br />
So werden die Metastasen kontrolliert<br />
durch Hitze zerstört. Bei der<br />
konventionellen OP wäre dies unmöglich,<br />
sie würde zwangsläufig auch Teile<br />
der gesunden Leber zerstören und zu<br />
schweren Leberfunktionsstörungen<br />
führen. Dr. Reuss, der sich seit 30 Jahren<br />
mit Ultraschall-Diagnostik beschäftigt<br />
und zu einem absoluten Spezialisten in<br />
dieser Technik wurde, informiert: „Diese<br />
Methode kann auch ohne Hilfe der<br />
Chirurgen angewendet werden. Dann<br />
führt der Internist die Nadeln von außen<br />
ein. Wenn aber sowieso operiert<br />
werden muss, ist das Kontrollbild auf<br />
dem Ultraschall-Monitor natürlich wesentlich<br />
genauer.“<br />
Im Anschluss entfernen die Chirurgen<br />
den Mastdarm-Tumor. Dabei wird<br />
sorgfältig darauf geachtet, die Schließmuskel-Funktion<br />
zu erhalten. Zur Sicherung<br />
der neuen Darmverbindung<br />
wird für ungefähr drei Monate ein<br />
künstlicher Darmausgang gelegt, aber<br />
das Team ist sicher, dass der Patient<br />
die Toilette bald wie früher aufsuchen<br />
kann.<br />
Zwei Tage nach der Operation bestätigt<br />
die Kernspintomografie den eindeutigen<br />
Erfolg der gemeinsamen<br />
Maßnahme.<br />
Wolfgang Fischer
... und nach der Operation, habe ich dann Schmerzen?<br />
Das Akut-Schmerzkonzept der Kreiskliniken Calw<br />
Alle Krankenhäuser im <strong>Klinikverbund</strong><br />
<strong>Südwest</strong> kümmern sich intensiv<br />
um einen zentralen Bereich, den<br />
Bereich der Schmerzen. Wenn Menschen<br />
gefragt werden, vor was sie am<br />
meisten Angst haben, dann sind das<br />
oft zuerst die Schmerzen und erst<br />
dann der Tod.<br />
„Eine göttliche Aufgabe ist es, Schmerz<br />
zu lindern“<br />
(Galenus von Pergamon<br />
129 bis 199 n. Chr. )<br />
Dieser fast 2.000 Jahre alte in Stein<br />
gemeißelte Satz von Galenus ist auch<br />
heute noch Maxime des medizinischen<br />
(Be)-Handelns.<br />
Mehr noch: Längst ist „Schmerz“ nicht<br />
mehr mit unabänderlichem schicksalshaftem<br />
Leiden gleichzusetzen – auch<br />
und vor allem nicht nach operativen<br />
Eingriffen!<br />
Parallel zu den großen Fortschritten in<br />
der operativen Medizin mit ihren ausgedehnten<br />
bauchchirurgischen, gynäkologischen<br />
und urologischen Eingriffen<br />
bei Tumorleiden, aber auch bei<br />
künstlichem Ersatz an fast jedem Gelenk,<br />
hat die moderne Medizin dem<br />
Schmerz den Kampf angesagt. Denn<br />
Schmerz ist nicht nur unangenehme<br />
Wahrnehmung, sondern auch ein entscheidender<br />
Risikofaktor nach der<br />
akutes Stadium<br />
Operation. Er kann aufgrund seiner<br />
negativen Auswirkungen auf Herz-<br />
Kreislauf, Atmung, Stoffwechsel und<br />
Darmfunktion nachhaltig den Heilungsverlauf<br />
verzögern.<br />
Zudem ist die Bedeutung nicht ausreichend<br />
behandelter Akutschmerzen<br />
bei der Entstehung einer chronischen<br />
Schmerzkrankheit bekannt .<br />
Daher wurden von den medizinischen<br />
Fachgesellschaften (Deutsche Gesellschaft<br />
für Schmerztherapie/DGS und<br />
Deutsche Gesellschaft zum Studium<br />
des Schmerzes/DGSS) Mittel und Wege<br />
entwickelt, welche – als Leitlinien<br />
formuliert – die Grundlage einer zeitgemäßen<br />
Betreuung unserer Patienten<br />
nach Operationen darstellen.<br />
Chronifizierung<br />
“Schmerzkrankheit”<br />
Chronisches Stadium<br />
“Schmerzgedächtnis”<br />
zentrale Sensibilisierung<br />
unzureichende Schmerztherapie<br />
Auf diesen 2001 erstmals veröffentlichten<br />
und dieses Jahr aktualisierten<br />
Leitlinien basiert auch das in den<br />
Kreiskliniken Calw eingeführte Akutschmerzkonzept<br />
.<br />
Es sieht ein Paket von Maßnahmen<br />
vor, mit denen Akutschmerzen – nach<br />
Operationen und Verletzungen – zeitgerecht<br />
behandelt oder gar vorbeugend<br />
verhindert werden können.<br />
Abhängig von Art und Umfang der<br />
Operation gibt es sowohl lokale Maßnahmen<br />
im Wund- bzw. OP-Gebiet,<br />
wie auch die Gabe von unterschiedlichen<br />
Schmerzmitteln und/oder lokale<br />
Regionalanästhesieverfahren wie<br />
z.B. die rückenmarksnahe Analgesie<br />
(Unter Analgesie versteht man eine<br />
Numerische Analogskala (NAS)<br />
(Medizinseite)<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
SCHMERZMESSUNG mit dem<br />
“SCHMERZLINEAL”<br />
Visuelle Analogskala (VAS)<br />
(Patientenseite)
10<br />
Aufhebung bzw. Unterdrückung der<br />
Schmerzempfindung).<br />
Letztere sind mittlerweile fester Bestandteil<br />
des Versorgungskonzeptes<br />
nach großen Bauchoperationen.<br />
Da jeder Mensch eine sehr individuelle<br />
Schmerzwahrnehmung hat und daher<br />
der Bedarf an schmerzdämpfenden<br />
Maßnahmen unterschiedlich sein<br />
kann, wird auch jeder Patient nach seinem<br />
Schmerzwert befragt. Dabei hilft<br />
ein sogenanntes Schmerzlineal.<br />
Die Gabe von Schmerzmitteln kann<br />
dann passend zu diesem Befragungsergebnis<br />
durch eine Pflegekraft oder den<br />
Arzt erfolgen oder der Patient hat selbst<br />
die Möglichkeit, sich mittels eines Gerätes<br />
die erforderlichen Schmerzmittel<br />
zu verabreichen.<br />
Eine Überdosierung kann bei beiden<br />
Alternativen heute praktisch ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Dr. Thomas Walz<br />
KKH_Boeblingen.qxd 20.06.2006 13:19 Uhr Seite 1<br />
Teleflex Medical GmbH<br />
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Teleflex Medical bietet seinen Kunden weltweit unter<br />
renommierten Marken ein umfassendes Produktsortiment in<br />
der Anästhesie, Urologie, Chirurgie und im Homecare-Bereich.<br />
Dr. med. Thomas Walz<br />
geb. 1957 in Mannheim<br />
1976-1982 Medizinstudium in<br />
Heidelberg und Mannheim<br />
1982 Approbation<br />
1982 Promotion<br />
1982-988 Weiterbildung zum Facharzt für<br />
Anästhesiologie an der Klinik<br />
für Anästhesiologie der<br />
Universität Heidelberg<br />
1988 Oberarzt am<br />
Caritas-Krankenhaus St. Josef<br />
Regensburg<br />
2000 Chefarzt der Abteilung für<br />
Anästhesie und Intensivmedizin<br />
Kreiskrankenhaus Calw<br />
Spezielle Schmerztherapie und<br />
Algesiologe DGS<br />
2005 Chefarzt der Klinik für<br />
Anästhesie und Intensivmedizin<br />
der Kreiskliniken Calw –<br />
Kreiskrankenhaus Nagold und<br />
Kreiskrankenhaus Calw
Lang leben will jeder, aber alt werden will keiner.*<br />
Die Geriatrische Rehabilitationsklinik im Verbund<br />
Alte Menschen sind ja nicht alle gleich,<br />
wahrscheinlich sind sie das sogar noch weniger<br />
als irgendeine andere Altersgruppe:<br />
denn ihr langes Leben hat sie zu Individualisten<br />
gemacht. Eines unserer augenblicklichen<br />
Probleme ist, dass die Gesellschaft<br />
sich weigert, das zu verstehen, und<br />
alle alten Leuten als ‚gleich‘ behandelt.<br />
(Lily Pincus, Das hohe Alter)<br />
Der alte Mensch hat Anspruch auf ein<br />
eigenständiges und selbstbestimmtes<br />
Leben. Doch was geschieht, wenn er<br />
einen Schlaganfall erleidet, sich ein<br />
Bein bricht oder nach einer schweren<br />
Erkrankung nicht mobil ist? Die Liegezeiten<br />
im Akut-Krankenhaus sind kurz<br />
bemessen, im Vergleich zu jüngeren<br />
Patienten ist die Rehabilitation bei Älteren<br />
wesentlich umfangreicher, komplexer<br />
und langwieriger.<br />
Aufgabe der geriatrischen Rehabilitation<br />
ist es, dass der Patient für seine<br />
alltäglichen Verrichtungen, wie Essen<br />
und Trinken, Anziehen, Toilettengang,<br />
wieder weitgehende Selbstständigkeit<br />
erlangt. So wird seine Lebensqualität<br />
wieder gesteigert und möglichst<br />
auch die Teilnahme am gesellschaftlichen<br />
Leben ermöglicht. Vor allem soll<br />
ständige Pflegebedürftigkeit vermieden<br />
werden.<br />
Mit der akuten Erkrankung eines<br />
alten Menschen sind immer auch chronische,<br />
altersbedingte Krankheiten<br />
verbunden, unter anderem Diabetes<br />
mellitus, Arthrose, Gefäßerkrankungen<br />
oder Schwerhörigkeit. Es gilt also,<br />
ihn ganzheitlich zu betrachten. Dazu<br />
gehören auch Aspekte wie: Womit ernährt<br />
er sich? In welchem häuslichen<br />
Umfeld bewegt er sich? Wie ist sein<br />
Gemütszustand?<br />
Deshalb wird ein umfassendes<br />
geriatrisches Assessment (Abklärung<br />
verschiedener Wechselwirkungen der<br />
typischen Alterssyndrome) durchgeführt.<br />
Dieser diagnostische Prozess hat<br />
zum Ziel, die medizinischen, funktionellen<br />
und psychosozialen Probleme<br />
des Patienten und seine Fähigkeiten<br />
systematisch zu erfassen. Neben schon<br />
bekannten medizinischen Ursachen<br />
kann zum Beispiel Mangelernährung<br />
Folge einer schlecht sitzende Zahnprothese,<br />
können abgelaufene Schuhabsätze<br />
oder eine Entzündung am<br />
Zehennagel Grund für einen Sturz<br />
oder das mit Ohrenschmalz verstopfte<br />
Hörgerät Ursache von Kommunikationsschwierigkeiten<br />
sein. Woraus<br />
wiederum Kraftlosigkeit, Unsicherheit<br />
und Ängste bis hin zur Hilflosigkeit<br />
resultieren.<br />
Aufgrund der geriatrischen Untersuchungen<br />
und in enger Zusammenarbeit<br />
von Ärzten, Pflegekräften,<br />
Therapeuten, Sozialarbeitern und Seelsorgern<br />
werden mit dem älteren Menschen<br />
und seinen Angehörigen das in-<br />
11<br />
dividuelle Behandlungsziel und ein<br />
entsprechender Therapieplan entwickelt.<br />
Physiotherapie und Physikalische<br />
Therapie (landläufig:<br />
Krankengymnastik, Massage, Wasseranwendungen<br />
etc.), Diabetes-<br />
Beratung, Ergotherapie (Aktivierung<br />
der Feinmotorik), Psychologie, Sozialarbeit,<br />
Logopädie (Sprach-, Stimmheilkunde)<br />
und Kunsttherapie sind ebenso<br />
beteiligt wie die Fußpflege.<br />
Auch das Zusammenwirken mit anderen<br />
medizinischen Disziplinen<br />
wird zunehmend intensiviert. So kann<br />
zum Beispiel bei Blutuntersuchungen<br />
im Labor der Kreatinin-Nierenwert<br />
bezogen auf das Alter der Patienten<br />
ermittelt und in die Dosierung der<br />
Medikamente einfließen. So wird<br />
auch die Medikamenten-Behandlung<br />
sicherer.<br />
Geriatrische Rehabilitation ist meist<br />
ein Erfolg in kleinen Schritten, bei dem<br />
Genesungswillen, Zukunftsperspektive<br />
und Motivation der Senioren sowie das<br />
überdurchschnittliche Engagement der<br />
Mitarbeiter eine entscheidende Rolle<br />
spielen.<br />
Selbst für die Zeit nach der Entlassung<br />
werden notwendige Veränderungen<br />
bis hin zu baulichen Veränderungen<br />
geplant und eingeleitet, die dem<br />
Patienten ermöglichen, mit seinen<br />
Krankheiten umzugehen und wieder<br />
ein eigenständiges Leben zu führen.<br />
All dies wird in der Geriatrischen<br />
Rehabilitationsklinik Böblingen stationär<br />
oder in der Tagesklinik durchgeführt,<br />
wobei hier die häusliche<br />
Versorgung nachts und an den Wochenenden<br />
gewährleistet sein muss.<br />
Stationär werden ca. 1.000 Patienten<br />
im Jahr mit einer durchschnittlichen<br />
Verweildauer von knapp 22 Tagen<br />
betreut. In der Tagesklinik sind es etwa<br />
200 Patienten, die im Schnitt dreizehn<br />
Tage lang die Einrichtung besuchen.<br />
Weitere Auskünfte:<br />
Sekretariat<br />
07031 – 668 – 4002<br />
10.00 und 12.00 Uhr.<br />
www.rehaklinik-bb.de/<br />
Gabriele Liebscher<br />
(*Johann Nestroy)
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Den Teufelskreis aus Angst und Vermeidung durchbrechen<br />
Am Anfang stand ein Sturz im Badezimmer.<br />
Die 75-jährige Frau Römer<br />
erleidet bei der Abendtoilette einen<br />
Schlaganfall und stürzt. Ihre linke Seite<br />
ist zunächst vollkommen gelähmt und<br />
gefühllos, an ein Aufstehen ist nicht zu<br />
denken. Auch das Telefon im Wohnzimmer<br />
kann sie nicht mehr erreichen.<br />
Frau Römer verbringt die Nacht hilflos<br />
auf dem Fußboden liegend, wird erst<br />
am darauffolgenden Morgen gefunden<br />
und ins Krankenhaus gebracht.<br />
An die einwöchige Akutbehandlung,<br />
während der Frau Römer noch viel Zeit<br />
im Bett verbringt, schließt sich die geriatrische<br />
Rehabilitation an. Dort fällt<br />
dem Krankengymnasten auf, dass die<br />
Patientin unter starken Ängsten leidet<br />
und nur schwer zur Mitarbeit motiviert<br />
werden kann. Sie könne sich nicht<br />
halten, klagt sie, habe wacklige Knie<br />
und Schwindel und fürchte, erneut<br />
zu stürzen. Den Kontakt zu den Mitpatienten<br />
lehnt sie ab, sie möchte<br />
auch nicht im gemeinsamen Speisesaal<br />
zu essen. Die Konfrontation mit<br />
Behinderung und Krankheit bedrückten<br />
sie sehr, sie halte das im Moment<br />
nur schwer aus. In Gesprächen mit<br />
dem Pflegepersonal bricht sie häufig in<br />
Tränen aus. Alles sei so schlimm, so<br />
aussichtslos, meint sie dann. Daraufhin<br />
werde ich als zuständiger Psychologe<br />
hinzugezogen.<br />
Das Erstgespräch beginnt Frau Römer<br />
mit großer Skepsis. Ob man denn<br />
glaube, dass sie jetzt auch noch verrückt<br />
geworden sei, fragt sie mich gekränkt.<br />
Doch dann beginnt sie spontan<br />
zu erzählen: Sie habe den Luftangriff<br />
auf Pforzheim miterlebt und dort ihr<br />
Elternhaus mit aller Habe verloren.<br />
Nach Kriegsende sei sie Krankenschwester<br />
geworden, habe geheiratet<br />
und eine Familie gegründet. Vor 16<br />
Jahren sei eines Nachts plötzlich und<br />
vollkommen unerwartet ihr Ehemann<br />
verstorben. Sie habe das Bild noch vor<br />
Augen: das Licht im Arbeitszimmer,<br />
die Stille im Haus, ihre unbeantworteten<br />
Rufe, schließlich der im Stuhl<br />
zusammengesunkene Ehemann, es sei<br />
fürchterlich gewesen. Jetzt drängten<br />
sich ihr immer wieder auch Bilder von<br />
sich selbst auf, wie sie hilflos im Badezimmer<br />
liege. Ob sie ihr Badezimmer<br />
jemals wieder betreten können werde,<br />
wisse sie nicht. Allein beim Gedanken<br />
daran würde ihr der Schweiß ausbrechen<br />
und ihr Herz beginne zu<br />
rasen.<br />
Zuverlässige<br />
Individuelle<br />
Pflege<br />
...und alles was dazugehört.<br />
Zusammenarbeit mit Ärzten,<br />
Sanitätshäusern, Essen auf Rädern,<br />
Hausnotruf...<br />
Ambulanter Pflegedienst<br />
1<br />
Trotz anfänglicher Skepsis hat Frau<br />
Römer Vertrauen gefasst und möchte<br />
die Arbeit mit mir fortsetzen. Als Ziele<br />
werden die Bearbeitung des traumatisch<br />
erlebten Sturzes und die Angstbewältigung<br />
vereinbart.<br />
Ein erster Behandlungsansatz sind<br />
die von Frau Römer spontan im Erstgespräch<br />
geschilderten traumatischen<br />
Kriegserinnerungen sowie die Erinnerung<br />
an den vollkommen überraschenden<br />
Tod des Ehemannes.<br />
Wir machen häufig die Beobachtung,<br />
dass aktuelle traumatisch erlebte<br />
Ereignisse vergangene seelische<br />
Traumata reaktivieren. Beim Patienten<br />
werden dann starke Gefühle, meist<br />
der Angst, der Hilflosigkeit und des<br />
Ausgeliefertseins, wachgerufen, die<br />
von lebendigen inneren Bildern und<br />
Sinneseindrücken sowie körperlichen<br />
Symptomen wie Schwindel und<br />
Schwäche begleitet werden.<br />
Frau Römer gelingt es bereits nach<br />
einigen Gesprächen, sich die hinter den<br />
Erinnerungen liegenden Gefühle<br />
(Angst vor Autonomieverlust, Angst<br />
vor dem Tod) bewusst zu machen<br />
und auf ihre momentane Situation zu<br />
beziehen. Parallel dazu arbeiten wir<br />
Bürozeiten Mo-Fr 8-17 Uhr<br />
jederzeit telefonisch<br />
erreichbar<br />
Tel. 07152 / 90 63 984<br />
Im Zwinger 6<br />
71229 Leonberg
1<br />
an ihrer ausgeprägten Sturzangst: Ich<br />
erkläre zunächst einmal den Teufelskreis<br />
aus Angst, Vermeidungsverhalten<br />
und zunehmender Gangunsicherheit.<br />
Frau Römer erkennt, dass die Angst,<br />
die sie daran hindert, aufzustehen und<br />
das Gehen wieder zu erlernen, sie zwar<br />
zunächst vor einem Sturz schützt, dass<br />
ihr mittel- und langfristiges Sturzrisiko<br />
jedoch wegen mangelnder Übung<br />
und zunehmender Kraftlosigkeit stark<br />
zunehmen wird. Sie ist deshalb nach<br />
einigem Zögern bereit, gemeinsam<br />
mit dem Krankengymnasten in kleinen<br />
und von ihr selbst festgelegten<br />
Schritten zunächst das Stehen zu versuchen<br />
und danach die ersten Gehversuche<br />
zu unternehmen. Die vielen<br />
kleinen Erfolgserlebnisse, die sich in<br />
der täglichen krankengymnastischen<br />
Behandlung einstellen, geben Frau<br />
Römer sichtbar Auftrieb, Hoffnung<br />
und Selbstvertrauen. Sie fühlt sich<br />
auch gefühlsmäßig stabiler, nimmt<br />
Kontakt mit den Mitpatienten auf<br />
und isst schließlich auch im gemeinsamen<br />
Speiseraum. Die morgendliche<br />
Entspannung in der Gruppe, die sie<br />
zunächst kategorisch abgelehnt hat,<br />
hilft ihr nun, „ruhig in den Tag zu<br />
starten.“<br />
Parallel dazu bearbeiten wir ihre, die<br />
Sturzangst begleitenden Gedanken.<br />
Ziel ist, angstverstärkende Gedanken<br />
(„Das schaff ‘ ich nie, bestimmt verliere<br />
ich den Halt und breche mir noch etwas“)<br />
durch glaubwürdige ermutigende<br />
Gedanken zu ersetzen. Frau Römer etwa<br />
formuliert als Alternative den Satz:<br />
„Ich verschaffe mir erst einmal sicheren<br />
Halt, dann kann nichts passieren –<br />
und dann: Schritt für Schritt!“ Damit<br />
Die Neurologische Abteilung<br />
instruiert sie sich bei Beginn jeder<br />
krankengymnastischen Behandlung<br />
und stellt erstaunt nach einiger Zeit<br />
fest, dass ihre Angst und Unsicherheit<br />
deutlich nachgelassen haben.<br />
Vor der Entlassung, Frau Römer geht<br />
wieder stabil und sicher mit dem<br />
Rollator, spreche ich noch die anfangs<br />
geäußerte Angst vor dem Betreten<br />
des eigenen Badezimmers an. Daran<br />
habe sie auch schon gedacht, meint Frau<br />
Römer, es sei ihr tatsächlich nicht ganz<br />
wohl beim Gedanken daran. „Aber ich<br />
habe seither soviel geschafft“, meint sie<br />
dann, „dass ich das ziemlich sicher auch<br />
noch schaffen werde.“<br />
Reinhard Pöschl<br />
Dipl.Psychologe<br />
Geriatrische Rehaklinik Böblingen<br />
des Klinikums Sindelfingen-Böblingen im <strong>Klinikverbund</strong><br />
Im Unterschied zur Psychiatrie befasst<br />
sich die Neurologie mit Krankheiten,<br />
die in der Regel mit dem<br />
Absterben von Nervenzellen oder<br />
Nervenbahnen einhergehen. Dies<br />
erfordert eine tiefe Einsicht in die<br />
Funktionsweise des Nervensystems.<br />
Darauf spezialisiert ist die Neurologische<br />
Abteilung der Kliniken<br />
Sindelfingen. Sie verfügt über 44<br />
allgemeinstationäre Betten, fünf Betten<br />
in der Schlaganfalleinheit sowie<br />
Betten in der Interdisziplinären Intensivstation.<br />
Hier werden stationär alle<br />
akuten Krankheitsbilder von Gehirn,<br />
Rückenmark, Nerven und Muskulatur<br />
behandelt. Ganz im Vordergrund<br />
stehen der Schlaganfall, der epileptische<br />
Anfall, die Multiple Sklerose,<br />
die Parkinson-Krankheit, die aufsteigende<br />
Lähmung, die schwere Muskelschwäche<br />
(Myasthenia gravis) und traumatische<br />
Hirnverletzungen. Außerdem<br />
können eine Reihe von neurologischen<br />
Krankheitsbildern wie Schädigungen<br />
einzelner Nerven oder Nervenwurzeln<br />
und Muskelkrankheiten im Rahmen<br />
der Ambulanz nach Zuweisung durch<br />
einen ermächtigten Facharzt oder<br />
privatärztlich diagnostiziert und behandelt<br />
werden.<br />
Der Schlaganfall<br />
Die Symptome des Schlaganfalles sind<br />
vielfältig: Viele denken zurecht an<br />
eine Halbseitenlähmung, Sehstörungen,<br />
starken Schwindel oder Doppelbilder<br />
sowie den Verlust der Sprache.
Auch die Ursachen des Schlaganfalles<br />
sind vielfältig: Es kann sich um Durchblutungsstörungen<br />
im Gehirn handeln.<br />
Ebenso können es Durchblutungsstörungen<br />
im Herzen oder der Halsschlagader<br />
sein, die durch Gerinnsel hervorgerufen<br />
werden. Es kann sich aber auch<br />
um Blutungen handeln, die durch das<br />
Einreißen eines Gefäßes hervorgerufen<br />
werden. Deshalb ist es wichtig, die Ursachen<br />
des Schlaganfalls so schnell wie<br />
möglich zu erkennen, damit die richtige<br />
Therapie zum richtigen Zeitpunkt<br />
eingeleitet werden kann.<br />
Die Neurologische Abteilung versorgt<br />
die Schlaganfallpatienten des<br />
Landkreises Böblingen auf einer<br />
zertifizierten speziellen Schlaganfall-Abteilung.<br />
Diese gewährt nicht<br />
nur die bestmögliche Diagnostik,<br />
sie gewährleistet auch die dringend<br />
notwendige Überwachung in der<br />
Frühphase des Schlaganfalles, insbesondere<br />
bei der heute immer häufiger und<br />
effektiver eingesetzten Therapie in<br />
den ersten Stunden. Gemeinsam mit<br />
den kardiologischen und den gefäßchirurgischen<br />
Kollegen wird über die<br />
ursachenorientierte Therapie entschieden<br />
und die Therapie bestmöglich überwacht.<br />
Ein erfahrenes Team aus Ärzten,<br />
Pflegepersonal, Physiotherapeuten<br />
und Sozialarbeitern stellt die optimale<br />
Versorgung für den Patienten sicher.<br />
Parkinson-Krankheit<br />
Die Parkinson-Krankheit ist nach der<br />
Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste,<br />
langsam fortschreitende Erkrankung.<br />
Vorwiegend sind Menschen des<br />
höheren Lebensalters betroffen. Die<br />
Kliniken Sindelfingen sind Regionalzentrum<br />
im Kompetenznetz Parkinson,<br />
wodurch die optimale Versorgung<br />
von Patienten mit der Parkinson-<br />
Krankheit und verwandten Syndromen<br />
gewährleistet ist. Durch intensive<br />
Forschung hat sich die Behandlung<br />
der Parkinson-Krankheit erheblich<br />
verbessert. Zu nennen sind hier nicht<br />
nur Medikamente, die vor allen Dingen<br />
helfen, Bewegungsstörungen zu<br />
verbessern. Auch andere mit dieser<br />
Erkrankung einhergehende Leiden<br />
wie Verstopfung oder Depression können<br />
sehr gut medikamentös behandelt<br />
werden. Wenn Medikamente nicht<br />
mehr zu helfen scheinen, sind heute<br />
weitere Behandlungsmöglichkeiten<br />
vorhanden. Eine Möglichkeit besteht<br />
in der tiefen Hirnstimulation mit dem<br />
sogenannten Hirnschrittmacher, eine<br />
andere darin, die Medikamente quasi<br />
rund um die Uhr dem Körper zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Zwar verfügt der <strong>Klinikverbund</strong><br />
<strong>Südwest</strong> nicht über eine eigene Neurochirurgie,<br />
jedoch ist durch die enge<br />
Kooperation mit der Universität<br />
Tübingen eine eingehende Beratung<br />
und rasche Therapie gewährleistet.<br />
Die Domäne der Behandlung der<br />
Parkinson-Krankheit im Sindelfinger<br />
Krankenhaus besteht jedoch weiterhin<br />
in der medikamentösen Therapie.<br />
Diese ist gelegentlich schwierig, aber<br />
nie unmöglich. Sie wird unterstützt<br />
durch das motivierte Pflegepersonal<br />
und die erfahrenen Physiotherapeuten,<br />
Logopäden und Ergotherapeuten.<br />
Gabriele Liebscher<br />
Priv. Doz. Dr. med. habil.<br />
Guy Arnold<br />
1<br />
geb. 1960 in Hamburg<br />
1979-1985 Medizinstudium in<br />
München, Ludwig-<br />
Maximillians-Universität<br />
1985 Approbation<br />
1986 Promotion<br />
1986-1989 Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für<br />
Neurophysiologie,<br />
München<br />
1989-1993 Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter<br />
Klinik für Neurologie,<br />
Klinikum Großhadern,<br />
München<br />
1993-1996 Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an der<br />
Neurologischen Klinik der<br />
Charité, Berlin<br />
1996 Facharzt für Neurologie<br />
1996-2004 Oberarzt der<br />
Neurologischen Klinik der<br />
Charité, Campus-Mitte,<br />
Berlin<br />
2004 Neurologische<br />
Intensivmedizin<br />
2004-2005 Leitender Oberarzt der<br />
Neurologischen Klinik der<br />
Charité, Campus<br />
Virchow-Klinikum, Berlin<br />
seit 2005 Chefarzt der<br />
Neurologischen Abteilung<br />
der Kliniken Sindelfingen
1<br />
Wir haben Glück, es ist nur Parkinson<br />
Wir haben Glück, es ist nur Parkinson<br />
Wir haben Glück, es ist nur Parkinson<br />
Dieser Satz, gesprochen von einem<br />
Neurologen, markierte 1995 für mich<br />
den Beginn meines anderen Lebens.<br />
Nein - nicht zweiten Lebens, denn mein<br />
erstes Leben war nicht beendet worden.<br />
Dies ist mir aber erst rückblickend<br />
bewusst geworden. Ich war damals nur<br />
eines – froh, dass sich meine heimliche<br />
Angst nicht bewahrheitet hatte:<br />
Es war nur Parkinson und kein<br />
Gehirntumor.<br />
Kaum raus aus der Praxis, habe ich<br />
meine Schwester, eine Ärztin, angerufen.<br />
Sie kommentierte die Neuigkeit<br />
mit einem herzhaften „Oh Scheiße“.<br />
Dann kam von ihr gelassen und sehr<br />
sachlich: „Ich hätte dir was Besseres gewünscht<br />
- aber lass dich nicht irre machen.<br />
Parkinson ist eine Krankheit, an<br />
der sehr viel geforscht wird und laufend<br />
große Fortschritte erzielt werden.<br />
Du musst damit rechnen, dass du, wie<br />
ich mit meinem Kropf, für den Rest<br />
deines Lebens Medikamente schlucken<br />
musst. Aber Parkinson ist eine Krankheit,<br />
bei der viele Symptome auftreten<br />
können, aber keines auftreten muss.<br />
Tu dir und mir also bitte den Gefallen,<br />
beschäftige dich nur mit den Problemen<br />
und Symptomen, die du hast, und<br />
quäle dich nicht mit dem, was vielleicht<br />
in der Zukunft passieren könnte. Ich<br />
habedaeineBroschüre,dieschickichdir.“<br />
Nachdem ich die angekündigte Broschüre<br />
erhalten hatte, setzte ich mich<br />
mit einem Blatt Papier an den Schreibtisch.<br />
Einerseits schrieb ich auf, was mir<br />
wichtig ist, andererseits notierte ich,<br />
wie ich meine Chancen sah, dies auch<br />
noch mit fortgeschrittenem Parkinson<br />
zu erleben. Die Liste sah etwa so aus:<br />
ich liebe legere Kleidung aus Naturmaterialien<br />
und relative flache Pumps<br />
(keine Knöpfe, keine Schnürsenkel)<br />
prima - Kleiderstil muss nicht geändert<br />
werden<br />
ich mag schwimmen<br />
ganz hervorragender Sport für<br />
Parkinsonkranke<br />
ich mag Radfahren<br />
sanfte Touren gehen auch zur Not mit<br />
dem „Dreirad“<br />
ich mag keine Berge<br />
Parkinson ist die geniale Ausrede<br />
ich mag Kinder<br />
mit meinen 37 Jahren tickt die biologische<br />
Uhr sowieso und Mann<br />
fehlt, daher habe ich die Frage ob ich<br />
eigene Kinder will unabhängig von<br />
Parkinson eh noch nicht entschieden →<br />
ich werde bewusst und aktiv „Lieblings-<br />
tante“ und auf keinen Fall Mutter<br />
ich gehe gerne ins Theater, Kino und<br />
Ballett<br />
geht selbst im Rollstuhl<br />
ich koche gerne<br />
als Küchenchefin, welche die Abschmeckhoheit<br />
hat, mit Freunden immer<br />
möglich<br />
ich ratsche gerne mit Freunden<br />
kein Problem<br />
ich gehe gerne zur Arbeit<br />
da ich keine Goldschmiedin bin und<br />
ich keinen Publikumsverkehr habe,<br />
dürfte ich bei meinem Beruf relativ<br />
lange berufstätig sein können. Als Beamtin<br />
bin ich zum Glück unkündbar<br />
ich bin nicht sehr reisefreudig<br />
kommt dem Parkinson entgegen<br />
ich gehe gerne edel essen<br />
mit Latz und Hilfe der Kellner immer<br />
drin<br />
ich lese gern und viel<br />
dürfte wahrscheinlich lange ohne jede<br />
Einschränkung möglich sein<br />
ich bin gerne ehrenamtlich tätig<br />
derzeit koche ich ehrenamtlich in einem<br />
Cafe für soziale Randgruppen → wird<br />
wahrscheinlich irgendwann körperlich<br />
zu anstrengend, ehrenamtliche Tätigkeiten<br />
wie Hospizbewegung, Besuchsdienst<br />
etc. müssten aber lange möglich<br />
sein → zu gegebener Zeit neues Tätigkeitsfeld<br />
suchen<br />
ich mag FKK<br />
in meinem Damen-FKK sind auch amputierte<br />
Frauen - also no problem<br />
ich fahre ungern Auto<br />
ist bei Parkinson von Vorteil, etwas das<br />
ich mir erst gar nicht abgewöhnen muss<br />
ich sticke gerne sehr feine Muster-<br />
tücher (8 Kreuzstiche pro cm)<br />
das wird schwierig, aber wahrscheinlich<br />
auch wegen der Augen →<br />
alles was mir wichtig ist, möglichst<br />
schnell sticken, später mehr mit der Theorie<br />
beschäftigen (Geschichte, Museen<br />
etc.)<br />
Die Einschätzung meiner Zukunft stärkte<br />
mich, und ich erzählte allen von<br />
meiner Diagnose. Zu meiner großen<br />
Verwunderung stellte sich heraus,<br />
dass einem Großteil meines Umfeldes<br />
durchaus mein gelegentliches Zittern<br />
aufgefallen war. Arbeitskollegen hatten<br />
es allerdings je nach Standpunkt<br />
als Ungeduld, Wut oder Unsicherheit<br />
interpretiert. Meine platonische Liebe<br />
hatte es als Heißhunger angesehen und<br />
meine damalige Affäre als übergroße<br />
sexuelle Erregung. Ich bekam aber<br />
auch sehr viele Reaktionen, die mich<br />
zum Lachen brachten. So sagte die<br />
elfjährige Tochter einer Bekannten<br />
ganz spontan „Du Arme, da musst du<br />
einmal viel Geld für die Kosmetikerin<br />
ausgeben, wenn du dich nicht mehr<br />
selber schminken kannst und ich nicht<br />
da bin“.<br />
Zunächst änderte sich wenig in meinem<br />
Alltag. Die Veränderungen kamen<br />
schleichend. Nach einigen Jahren hatte<br />
sich mein Parkinson aber doch schon<br />
so in den Vordergrund gedrängelt, dass<br />
ich gelegentlich die Unterstützung<br />
durch meine Umwelt benötigte. Mein<br />
Verstand sagte mir, dass es jetzt höchste<br />
Zeit wäre, mir eine Selbsthilfegruppe<br />
zu suchen. Ich machte drei Anläufe<br />
und scheiterte kläglich. In keiner der<br />
Gruppen, zu denen ich Kontakt aufnahm,<br />
fühlte ich mich wirklich wohl.<br />
Zu meinem Glück wurden jetzt aber<br />
meine Freunde aktiv. Sie organisierten<br />
mir, die nichts mit dem Internet zu tun<br />
haben wollte, einen gebrauchten Laptop<br />
und zeigten mir, wie ich damit online<br />
gehen konnte. Ihre Bemerkung „Es<br />
muss noch mehr Menschen in deiner
Lage geben!“ überzeugte mich. Schon<br />
bei einem meiner ersten Ausflüge in<br />
die Weiten des WWW entdeckte ich<br />
einen kleinen Parkinson-Chat, in dem<br />
ich freundlichst aufgenommen wurde.<br />
Als Folge dieses ersten Ausflugs ins<br />
Internet schwappten neue Interessen,<br />
Hobbys, Menschen und Aufgaben wie<br />
ein Tsunami in mein Leben. Binnen<br />
kürzester Zeit wurde aus einer Internet-Verächterin<br />
eine begeisterte Webdesignerin,<br />
welche die Lust am<br />
Geschichtenschreiben entdeckte, die<br />
zusammen mit Freunden eine Online-Selbsthilfegruppe<br />
aufbaute und<br />
deren Bekannten- und Freundeskreis<br />
sich plötzlich sehr ausdehnte. Logisch,<br />
dass bei der Begrenztheit der Zeit<br />
einige meiner alten Interessen weniger<br />
gepflegt werden konnten und teilweise<br />
aus meinem Leben verschwanden. Als<br />
ich Ende 2003 meinem Personalchef<br />
erklärte „Ich sehe eine große Diskrepanz<br />
zwischen dem, was ich arbeiten<br />
kann und was ich arbeiten will“, war<br />
für mich das Internet längst mehr als<br />
der Ort, an dem ich Mitglieder meiner<br />
Selbsthilfegruppe täglich rund um die<br />
Uhr treffen kann. Wenige Tage, nachdem<br />
ich mit besagten Worten meine<br />
Versetzung in den Ruhestand eingeleitet<br />
hatte, lernte ich beim Chatten<br />
einen netten Kerl kennen.<br />
Ich kann nicht sagen, wie mein Leben<br />
ohne Parkinson gewesen wäre.<br />
Heute muss ich beim Durchlesen der<br />
Liste schmunzeln, denn ich lebe ganz<br />
anders als ich es mir je vorgestellt<br />
1<br />
habe.<br />
Es wäre falsch, wenn ich sagen würde,<br />
dass ich wegen meines Parkinsons<br />
von einer alleinlebenden ausgehfreudigen<br />
Großstadtpflanze zu einer<br />
am Waldrand wohnenden, verbandelten,<br />
internetsüchtigen Hausfrau<br />
mutierte. Allerdings würde ich keinem<br />
widersprechen, der behauptet, dass ich<br />
es indirekt meinem Parkinson verdanke,<br />
dass die vergangenen Monate zu den<br />
glücklichsten meines Lebens zählen.<br />
Ja, Sie haben richtig geraten – aus dem<br />
netten Kerl und mir wurde zuerst ein<br />
Paar, und als er beruflich den Wohnort<br />
wechseln musste, bin ich mit ihm<br />
gezogen.<br />
Wir haben Glück, es ist nur Parkinson.<br />
Birgitta Baur
1<br />
Es kann eigentlich jeden treffen...<br />
Unsere Gesellschaft altert. Soziologen<br />
prophezeien, dass im<br />
Jahr 2050 die Hälfte der Menschen<br />
über 60 Jahre alt sein wird.<br />
Parallel dazu nehmen auch die<br />
Alterskrankheiten zu. Speziell der<br />
Anteil an Menschen, die von einer<br />
Demenz betroffen sind, steigt<br />
kontinuierlich an. Diese Alterser-<br />
krankung stellt nicht nur die Angehörigen,<br />
sondern unsere Gesellschaft an<br />
sich vor große Herausforderungen.<br />
Der <strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong> stellt<br />
sich diesen neuen Anforderungen.<br />
Natürlich ist die Geriatrische Rehabilitationsklinik<br />
Böblingen häufig<br />
mit dieser Alterserkrankung konfrontiert,<br />
ebenso wie die Medizinischen<br />
Kliniken in allen unseren Krankenhäusern.<br />
An dieser Stelle soll aber das<br />
Calwer Krankenhaus hervorgehoben<br />
werden: Dort gibt es seit Jahren eine<br />
Betreuungsgruppe für demenzkranke<br />
Menschen. In einem Interview mit Sozialarbeiterin<br />
Martina Halla und Ergo-<br />
therapeutinPetraNeumannerhaltenwir<br />
Informationen über die Demenz und<br />
über Angebote zur Unterstützung bei<br />
derBetreuungdieserKranken.Beideleiten<br />
gemeinsam die Betreuungsgruppe.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Seit wann und warum gibt<br />
es eine Betreuungsgruppe für Demenzkranke<br />
am Calwer Krankenhaus?<br />
Die Betreuungsgruppe für Demenz<br />
kranke gibt es am Kreiskrankenhaus<br />
Calw seit 2001, seit fast fünf Jahren. In<br />
unseren Arbeitsfeldern haben wir viel<br />
Kontakt mit den Angehörigen von<br />
demenzkranken Menschen und haben<br />
dabei immer wieder festgestellt, dass<br />
ein großer Bedarf an außerhäuslichen<br />
Betreuungsangeboten besteht. Im Einzugsgebiet<br />
unseres Krankenhauses gab es<br />
kaum entsprechende Angebote.<br />
Durch die Betreuungsgruppe werden<br />
die Angehörigen zumindest einmal in<br />
der Woche entlastet, sie haben Zeit für<br />
sich oder für besondere Aufgaben, die sie<br />
in Ruhe erledigen können. Durch den<br />
Besuch der Betreuungsgruppe haben<br />
die demenzkranken Menschen soziale<br />
Kontakte außerhalb der Familie, sie erhalten<br />
Anregungen, und wir bemühen<br />
uns darum, dass ihre verbliebenen<br />
Fähigkeiten so lange wie möglich erhalten<br />
bleiben. Am wichtigsten ist uns, dass<br />
sich die Menschen bei uns wohlfühlen.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Wer kann an dieser Betreuungsgruppe<br />
teilnehmen und wie<br />
wird man in diese Gruppe aufgenommen?<br />
Welche Kosten entstehen?<br />
Jeder demenzkranke Mensch, der im<br />
häuslichen Umfeld versorgt wird, nicht<br />
weglaufgefährdet und gruppenfähig<br />
ist, kann in die Betreuungsgruppe auf-<br />
genommen werden,. Rollstuhl oder<br />
Inkontinenz stellen für uns kein Problem<br />
dar. Nach einem telefonischen<br />
Erstkontakt nehmen die Betroffenen an<br />
einem „Probenachmittag“ an der Betreuungsgruppe<br />
teil, anschließend lernen<br />
wir bei einem Hausbesuch die Lebens-<br />
geschichte und das häusliche Umfeld des<br />
neuen Teilnehmers kennen, damit wir uns<br />
gut auf ihn einstellen können. Pro Nach-<br />
mittag sind 5 € Unkostenbeitrag zu entrichten,<br />
die teilweise von der Pflegekasse<br />
erstattet werden.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Was heißt eigentlich „Demenz“?<br />
Woran erkennt man den<br />
Beginn einer Demenz?<br />
Unter Demenz versteht man eine<br />
Altersverwirrtheit mit zunehmendem<br />
Gedächtnis- und Orientierungsverlust.<br />
Diese Erkrankung kann eigentlich jeden<br />
von uns treffen. Als erste Warnsignale<br />
treten Erinnerungslücken und Vergesslichkeit<br />
auf, die sich vor allem auf kurz<br />
zurückliegende Ereignisse beziehen.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Wie kann man eine<br />
Demenz behandeln? Was kann man als<br />
betroffener Angehöriger tun?<br />
Die Demenzerkrankung wird durch<br />
Medikamente behandelt. Es empfiehlt<br />
sich, möglichst frühzeitig einen Facharzt<br />
aufzusuchen. Außerdem ist es aus<br />
unserer Erfahrung sehr wichtig, die<br />
rechtlichen Dinge zu klären und eine<br />
Vorsorgevollmacht zu erteilen, solange<br />
die Demenz nicht zu weit fortgeschritten<br />
ist und der Kranke noch seinen Willen<br />
äußern kann. Im Zweifelsfall verneint<br />
der Notar die Geschäftsfähigkeit und
lehnt die Vollmacht ab.<br />
Angehörige schämen sich oft dafür,<br />
dass z.B. ihr Partner sich so „komisch“<br />
verhält, Menschen anspricht wie ein<br />
naives Kind und vielleicht einem fremden,<br />
dicken Zeitgenossen rät, er solle eben weniger<br />
essen. Später zieht sich der Angehörige<br />
mehr und mehr in sich zurück, redet<br />
weniger, wird unerreichbar, bricht aber<br />
auf diesem Weg auch manchmal depressiv<br />
oder agressiv aus seinem Gefängnis<br />
aus. Zu der Verantwortung, die An-<br />
gehörige übernehmen, kommt der Weg<br />
durch das Labyrinth zu den richtigen<br />
Ärzten, Heimen, Betreuungsgruppen,<br />
Ämtern und sonstigen Einrichtungen.<br />
Wenn die Belastung auch manchmal<br />
nicht mehr auszuhalten ist, können<br />
mit der richtigen Einstellung und dem<br />
Verständnis für diese Krankheit auch<br />
Momente der Freude und Dankbarkeit<br />
erlebt werden. Dazu wollen wir auch<br />
beitragen.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Welche Hilfestellungen<br />
kann man sonst in Anspruch nehmen?<br />
Die Alzheimer Gesellschaft bietet individuelle<br />
Beratung an, außerdem kann<br />
man in die Sprechstunde der Gerontopsychiatrie<br />
in der Landesklinik Hirsau<br />
gehen. Demenzkranke im Krankenhaus<br />
können durch den zuständigen Sozialdienst<br />
beraten werden.<br />
<strong>IMPULS</strong>:Was ist aus Ihrer Erfahrung<br />
hilfreich und wichtig im Umgang mit<br />
demenzkranken Menschen?<br />
Am wichtigsten ist es, dass die Angehörigen<br />
sich wirklich gut über die Demenzerkrankung<br />
und deren möglichen Verlauf<br />
informieren, damit sie verstehen, was mit<br />
dem erkrankten Menschen passiert. Man<br />
muss wissen, dass der Demenzkranke in<br />
einer eigenen Welt lebt und nicht bös-<br />
willig handelt, sein Zustand schwankt.<br />
Der Austausch mit anderen Betroffenen<br />
bzw. Angehörigen tut sehr gut.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Können Sie ein Buch<br />
empfehlen, das Angehörigen gute<br />
Tipps für die Betreuung des demenzkranken<br />
Menschen gibt?<br />
Sehr gut zu lesen und praxisnah sind die<br />
zwei Hefte „Die Wegwerf-Windel auf<br />
der Wäscheleine“ und „Gell, heute geht’s<br />
wieder auf die Rennbahn“ von Jutta<br />
Becker zu lesen. Diese sind direkt bei<br />
afw – Arbeitszentrum Fort- und Weiterbildung,<br />
Elisabethenstift Darmstadt,<br />
Stiftstr. 14, 64287 Darmstadt oder über<br />
den Buchhandel erhältlich.<br />
Die Alzheimer Gesellschaft und die<br />
Deutsche Seniorenliga bieten jeweils sehr<br />
informative Broschüren für den Alltag<br />
Wir sorgen uns um Sie - damit<br />
Sie sich daheim wohl und nicht<br />
alleine fühlen! Auch kurzfristig!<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.<br />
Regionalverband Stuttgart<br />
Dienststelle Stuttgart & Böblingen<br />
mit demenzkranken Menschen.<br />
1<br />
<strong>IMPULS</strong>: Ihr Leitsatz für den Umgang<br />
mit demenziellen Menschen:<br />
Wir nehmen die Menschen so an, wie sie<br />
sind!<br />
0800 1677311<br />
(Kostenfreie Servicenummer)<br />
Marina Schnabel
20<br />
„Wir gehören zu den drei besten Reha-Kliniken in Baden-Württemberg“<br />
„Es rechnet sich in Dankbarkeit.“<br />
Krankenpflege ist nicht nur weiblich,<br />
wie man an Reiner Ruschewski sieht.<br />
Krankenpflege ist gemeinhin weiblich<br />
besetzt. Doch es gibt auch „männliche“<br />
Krankenschwestern, wie man beispielsweise<br />
an Reiner Ruschewski sieht. Der<br />
54-Jährige in der Geriatrischen Reha-<br />
Klinik am Böblinger Kreiskrankenhaus<br />
ist vielleicht sogar das Paradebeispiel<br />
eines Pflegenden, denn: „Das ist nicht<br />
nur Beruf “, sagt er. „Es ist Berufung.<br />
Wegen dem Geld macht das keiner.“<br />
Therapiegarten der Geriatrischen Reha:<br />
Der große grauhaarige Mann nimmt<br />
Frau R., eine alte Patientin, liebevoll am<br />
Arm. Er begleitet sie, die sich an einem<br />
Rollator festhält, mit viel Zuspruch<br />
und Feingefühl eine kleine Rampe hinauf.<br />
„Gucken Sie da, der Wald. Sind<br />
die Bäume im Herbst nicht wunderbar<br />
bunt“, zeigt Ruschewski den Hang hinauf.<br />
Später wird der Mittfünfziger im<br />
weißen Arbeitskittel der alten Dame<br />
bei der Medikamenten-Einnahme helfen<br />
und sie zu Tisch begleiten.<br />
Ruschewski ist ein Mann, der seine Profession<br />
bewusst gewählt hat. Obwohl:<br />
Ursprünglich hätte es sollen anders<br />
kommen. „Handwerk hat goldenen<br />
Boden“, lacht Ruschewski, habe sein<br />
Vater ihm gesagt. Also lernte der Volksschul-Absolvent<br />
mit zarten 14 Lenzen<br />
erstmal Kfz-Mechaniker, schloss diese<br />
Lehre auch ab. Dann kam der gebürtige<br />
Oberfranke nach Nagold und Calw -<br />
Bundeswehrzeit. Der junge Kerl landete<br />
bei den Fallschirmspringern. Mit<br />
Gottvertrauen ist er aus dem Flugzeug<br />
gestürzt. Wer gläubig erzogen worden<br />
ist, hat wohl weniger Bammel.<br />
Nun - eines Tages hat sich auch ein<br />
Reiner Ruschewski eine kleine Verletzung<br />
zugezogen. Das Sprunggelenk. Er<br />
musste ein Weilchen das Bundeswehr-<br />
Hospital hüten, in dem nur männliche<br />
Kranken-„Schwestern“ Dienst taten.<br />
Das hat Ruschewskis Leben verändert.<br />
„Ich dachte mir, die tun wirklich was<br />
Gutes. Vor allem an den schwerer Verletzten“,<br />
hat sich der junge Mann gesagt<br />
- und eine andere Laufbahn eingeschlagen.<br />
Die der Krankenpflege.<br />
Reiner Ruschewski, praktizierender<br />
Christ, lernte in den Rummelsberger<br />
Anstalten in Altdorf bei Nürnberg<br />
den Beruf des Krankenpflegers und hat<br />
in diesem Haus 18 Jahre lang gearbeitet.<br />
Danach, in seiner Heimatstadt Coburg,<br />
arbeitete er im privaten Altenheim<br />
einer Bekannten und kam so mit<br />
alten Menschen zusammen. Das hat<br />
Ruschewski neuerlich eine Wende voll-<br />
ziehen lassen. „Ich sah darin eine sehr<br />
dankbare Aufgabe“.<br />
Also drückte er, obwohl damals schon<br />
Mitte 30, noch einmal die Schulbank<br />
und büffelte 1600 Stunden lang Altenpflege.<br />
„Eine hochqualifizierte Ausbildung“,<br />
sagt er. Besonders die Medikamenten-<br />
und die Krankheitslehre<br />
hätten ihm gefallen - und die „Soziologie<br />
des höheren Lebensalters“. „Ich<br />
wollte immer schon mehr als das Satt-<br />
Sauber-Ruhig“, berichtet der Mann aus<br />
Neubulach.<br />
Was ihm am Umgang mit alten Menschen<br />
so gefällt? „Du bekommst oft<br />
das, was diese Menschen im hohen Alter<br />
noch tun können - ein Lächeln, einen<br />
Augenaufschlag, einen sanften<br />
Druck mit der Hand, der mehr sagt als<br />
ein Dankeschön“. Das, so Ruschewski,<br />
sei ihm mehr wert als das Geld, das er<br />
verdiene. Dass er sich für seinen Dienst<br />
am Menschen nicht überbezahlt fühlt,<br />
daraus macht er kein Geheimnis. Zahlen<br />
nennt er nicht. „Als Kfz-Meister<br />
hätt‘ ich natürlich deutlich mehr“, sagt<br />
er entschieden. Doch was wolle er klagen.<br />
„Es rechnet sich in Dankbarkeit.<br />
Gott sei Dank verdient meine Frau<br />
nicht schlecht“, sagt der Vater einer<br />
Tochter über die in der Forstwirtschaft<br />
angestellte Ehegattin.<br />
Reiner Ruschewski, einer von rund 16<br />
Böblinger Krankenpflegern (gegenüber
370 Krankenschwestern), hat vorwiegend<br />
mit Leuten um die 80 aufwärts zu<br />
tun. Schlaganfall-Patienten, Diabetes-<br />
Folgeschäden, Knochenbrüche nach<br />
Stürzen, Herzkrankheiten. Sein<br />
Job ist es, diese Menschen in<br />
ihrem Heilungsprozess liebevoll<br />
zu begleiten, zu therapieren.<br />
Oberstes Ziel ist<br />
es, dass der Patient nicht<br />
in ein Pflegeheim muss,<br />
sondern zurück darf in seine<br />
häusliche Umgebung, um<br />
dort wieder allein - vielleicht<br />
mit kleinen Hilfen<br />
- zurechtzukommen.<br />
Dass das oft gut<br />
funktioniert - darauf<br />
ist Reiner<br />
Ruschewski richtig<br />
stolz. „Wir<br />
gehören zu den<br />
drei besten Kliniken<br />
in Baden-Württemberg“,<br />
sagt<br />
er: „Das beweist unsere Erfolgsquote“.<br />
Kürzlich habe er sogar eine „geistig<br />
topfitte 102-Jährige“ zu ihrer 80-jährigen<br />
Tochter nach Nufringen entlassen<br />
dürfen, wo die beiden noch<br />
prima beieinander lebten.<br />
So was gefällt mir, lächelt<br />
der Baptist aus dem<br />
Schwarzwald und streichelt<br />
Frau R. nach dem Mittagessen<br />
zärtlich an der Schulter;<br />
ein Leuchten aus bejahrten<br />
Augen kommt zurück.<br />
21<br />
Ruschewski, der Christ, hat nicht von<br />
ungefähr einen Fisch auf der Heckklappe<br />
seines Autos. „Ich bin schon gefragt<br />
worden, ob ich Angler sei“, lacht er<br />
schallend. Nun ja, so falsch ist das vielleicht<br />
nicht mal. Sein großes Vorbild<br />
hat ja auch Menschen gefischt und der<br />
Welt die Mitmenschlichkeit gepredigt.<br />
Siegfried Dannecker
22<br />
Kinästhetik bringt Bewegung in die Pflege<br />
Die aus der Verhaltenskybernetik<br />
entwickelte Methode erleichtert den<br />
Pflegealltag und fördert die Gesundheit<br />
von Patienten und Pflegepersonal.<br />
„Wenn ich mich nur ein bisschen bewegen<br />
könnte! Ich würde mich wieder<br />
lebendiger fühlen.“ Diese Worte<br />
einer bettlägerigen Frau drücken<br />
den sehnlichen Wunsch vieler kranker<br />
Menschen aus. Bewegung ist ein<br />
menschliches Grundbedürfnis, fast alle<br />
Handlungen und Empfindungen sind<br />
an Bewegung gekoppelt. Sie ermöglicht<br />
es dem Menschen, sich im Raum<br />
zu spüren und ein Gefühl für seinen<br />
Körper zu entwickeln. Durch Krankheit<br />
und Behinderung geht dieses<br />
Körpergefühl verloren, die Fähigkeit,<br />
Bewegungen zu steuern, wird verlernt.<br />
„Ein kranker Menschen kann oft aus<br />
Angst oder Schmerz seine Körperspannung<br />
nicht mehr an Bewegungen anpassen,<br />
sein Bewegungsspielraum ist<br />
durch die erhöhte Spannung eingeschränkt,“<br />
erklärt Cornelia Knellessen,<br />
Kinästhetiktrainerin im <strong>Klinikverbund</strong><br />
<strong>Südwest</strong>. „Mit Kinästhetik kann man<br />
dem Patienten die Wahrnehmung seines<br />
Körpers wieder ermöglichen und<br />
seine Bewegungskompetenz trainieren.“<br />
Kinästhetik (deutsch: Bewegungswahrnehmung)<br />
ist ein aus der Verhaltenskybernetik<br />
entwickeltes Handlungskonzept,<br />
das den Patienten<br />
aktiv in die Pflege mit einbezieht.<br />
Das Anwendungsspektrum reicht dabei<br />
vom Antrainieren bestimmter<br />
Bewegungsmuster vor einer größeren<br />
Operation (etwa das Aufstehen<br />
über die Seite bei einer bevorstehenden<br />
Bauchoperation) über das schrittweise<br />
Neu-Erlernen von Bewegungsabläufen<br />
bis hin zur Mobilisation völlig<br />
bewegungsunfähiger Menschen.<br />
Ressourcen statt Defizite<br />
Mit Hilfe der Kinästhetik kann der<br />
Pflegende dem Patienten bei den täglichen<br />
Handlungen wie Aufstehen, Waschen<br />
oder Essen helfen, das Gefühl für<br />
seinen Körper zurück zu erlangen. Das<br />
Zusammenspiel der Bewegungen von<br />
Pflegendem und Pflegebedürftigem,<br />
zum Beispiel bei Muskelimpulsen und<br />
bei geschickter Gewichtsverlagerung,<br />
ermöglichen es dem Patienten, sich an<br />
den Handlungen zu beteiligen. „Die<br />
Bewegung des Pflegenden gleicht dabei<br />
die Bewegungsschwäche des Patienten<br />
aus,“ erklärt Cornelia Knellesen. „Unsere<br />
Bewegungsfähigkeit kann dem anderen<br />
helfen, seine eigenen Fähigkeiten<br />
zu erkennen.“ Im Mittelpunkt steht dabei<br />
das, was der Patient kann: Statt Defizite<br />
auszugleichen wird mit vorhandenen<br />
Ressourcen gearbeitet. In den<br />
gemeinsamen Bewegungen mit dem<br />
Patienten und dem genauen Erspüren<br />
seiner Reaktionen kann der Pflegende<br />
ihn unterstützen, seine Bewegungskompetenzen<br />
so weit wie möglich<br />
auszuschöpfen, zu erhalten und zu<br />
erweitern.<br />
Dazu ist es für den Pflegenden unabdingbar,<br />
die eigene Bewegungswahrnehmung<br />
zu schulen und sich ganz<br />
selbstverständliche, unbewusst ablaufende<br />
Bewegungen bewusst zu<br />
machen. In ihren Mitarbeiterschulungen<br />
arbeitet Cornelia Knellessen<br />
deshalb viel mit Wahrnehmungsübungen.<br />
Sie leitet die Pflegenden an,<br />
sich in den Kranken hineinzuversetzen,<br />
indem sie seine Körperhaltung einnehmen,<br />
sein Handicap einmal am eigenen<br />
Leib erspüren und testen, wie eine<br />
Bewegung ablaufen kann. Mit diesem<br />
Verständnis können sie den Muskeln<br />
und Knochen des anderen den richtigen<br />
Impuls geben und den Menschen in eine<br />
ihm einleuchtende Richtung bewegen.<br />
Praxis für Ergotherapie<br />
& Craniosacraltherapie<br />
Birgit Stähle<br />
Tel.: 0 74 57/ 93 57 57<br />
Fax: 0 74 57/ 93 57 58<br />
Mobil: 0173 66 30 20 9<br />
Lindenstr. 21<br />
71149 Bondorf<br />
Pflegen ohne Rückenschmerzen<br />
Pflege ist bekanntlich „Knochenarbeit“.<br />
Wenn aber der Pflegende<br />
die Muskeln und Knochen des Gepflegten<br />
richtig einbezieht, kann er ihn<br />
mobilisieren, ohne sich dabei sehr anstrengen<br />
zu müssen oder gar selbst gesundheitlich<br />
Schaden zu nehmen. Fortbewegen<br />
statt Heben lautet eine Grundmaxime<br />
der Kinästhetik. Die Vorteile<br />
für alle Beteiligten liegen auf der Hand:<br />
Der Patient wird mit einbezogen. Er<br />
kann die Bewegungen, soweit es ihm<br />
möglich ist, aktiv mitgestalten und<br />
sich als handelndes Individuum erfahren.<br />
Durch die Beteiligung an den täglichen<br />
Verrichtungen kann er sein Körpergefühl<br />
wieder neu entwickeln und<br />
im Rahmen seiner Möglichkeiten Bewegungskompetenz<br />
neu aufbauen. Ist<br />
er dazu nicht mehr in der Lage, können<br />
zumindest seine Knochen das Gewicht,<br />
das der Pflegende bei der Mobilisation<br />
verlagert, tragen. Selbst Schwerstkranke<br />
können so noch mit einbezogen<br />
werden. Durch das Verständnis der Bewegungsabläufe<br />
ist zudem eine sichere<br />
undschmerzfreieMobilisationmöglich.<br />
Das geschickte Einbeziehen der<br />
(aktiven oder passiven) Fähigkeiten des<br />
Patienten erleichtert wiederum dem<br />
Pflegenden die Arbeit und schützt ihn<br />
vor typischen Berufsverletzungen wie<br />
Rückenbeschwerden,Schulter-Nackenproblemen<br />
und Knieverletzungen.<br />
Gleichzeitig erfährt er eine Aufwertung<br />
seiner pflegerischen Kompetenz.<br />
Redaktion
2<br />
Bei Fortbildungen vom <strong>Klinikverbund</strong> profitieren<br />
„Das große Ziel von Bildung ist nicht Wissen,<br />
sondern handeln.“<br />
Dieser Leitsatz des englischen Philosophen<br />
Herbert Spencer (1820-<br />
1903) steht richtungsweisend über<br />
dem neuen Fortbildungsprogramm<br />
2007. Es ist das erste holdingweite<br />
Fortbildungsprogramm und es richtet<br />
sich ausdrücklich an die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aller Berufsgruppen<br />
unseres <strong>Klinikverbund</strong>es<br />
sowie an Interessierte aus anderen Einrichtungen<br />
des Gesundheitswesens.<br />
Mit der Gründung des <strong>Klinikverbund</strong><br />
<strong>Südwest</strong> wurde auch der Bereich Innerbetriebliche<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
neu strukturiert. Der Bereich wird von<br />
der Dipl.-Pflegepädagogin und Erwachsenenbildnerin<br />
Marina Schnabel<br />
geleitet, der administrative Teil<br />
wird von der Verwaltungsangestellten<br />
Fridhilde Hangl betreut. Beide verfügen<br />
überjahrelangeErfahrungenimBereich<br />
innerbetriebliche Fortbildung und freuen<br />
sich sehr drauf, ihre Ideen holdingweit<br />
umzusetzen. Sie sind nun für die<br />
Organisation interner und für die Genehmigung<br />
externer Fort- und Weiterbildungen<br />
im <strong>Klinikverbund</strong> zuständig.<br />
„Wir wollen Qualität, deshalb setzen<br />
wir zukünftig verstärkt auf externe<br />
Dozenten, die Experten in ihrem<br />
Themenbereich sind“, so beschreibt<br />
Roland Ott, Geschäftsbereichsleiter<br />
Personalmanagement des <strong>Klinikverbund</strong><br />
<strong>Südwest</strong>, das neue Konzept.<br />
Dies bezieht sich vor allem auf Fortbildungsbereiche<br />
wie Kommunikation,<br />
Kundenorientierung, Medizinethik<br />
etc. Was Fachthemen wie<br />
beispielsweise neue OP-Techniken,<br />
Hygiene oder Umgang mit Zytostatika<br />
betrifft, so wird vor allem auf das große<br />
Potenzial der holdinginternen Experten<br />
gesetzt. „Gerade bei Fort- und<br />
Weiterbildungen können unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter wirklich<br />
vom <strong>Klinikverbund</strong> profitieren,<br />
das Angebot wird breiter sein“, bestätigt<br />
Sabine Trudel, Abteilungsleitung<br />
Human Ressources Management, das<br />
neue Konzept. Und da nicht in allen<br />
Kliniken alle Fortbildungsthemen angeboten<br />
werden können, lernen unsere<br />
MitarbeiterundMitarbeiterinnenkünftig<br />
im Rahmen von Fortbildungen auch<br />
ihre Schwesternkliniken kennen – aus<br />
pädagogischer Sicht ein großer Vorteil.<br />
Fort- und Weiterbildung soll einerseits<br />
Entwicklungschancen für den Einzelnen,<br />
aber auch für die Organisation<br />
als Ganzes bieten. Als oberstes Ziel<br />
gilt, dass die fachgerechte Versorgung<br />
des Patienten entsprechend der wirtschaftlichen<br />
und ethischen Maßgaben<br />
gewährleistetwird.DerPraxisbezugvon<br />
Fortbildungsinhalten muss – wie im<br />
Leitsatz gefordert – sicher gestellt sein.<br />
Im neuen Fortbildungsprogramm finden<br />
Sie ein breites Angebot von allgemeinen<br />
und zielgruppenorientierten<br />
Fortbildungen. Gerne<br />
können Sie das Programmheft<br />
per Mail, telefonischoderperHauspost<br />
beidenMitarbeiterinnen<br />
der Fort- und Weiterbildung anfordern.<br />
Anmeldungen gehen formlos direkt per<br />
Mail, telefonisch oder per Hauspost an<br />
Fridhilde Hangl (f.hangl@kh-sindelfingen.de<br />
oder Tel. 07031 98-<br />
2028). Externe Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer sind uns sehr willkommen.<br />
Auch im Internet und Intranet<br />
finden Sie unsere Fortbildungsangebote.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Vorankündigung:<br />
23.03.07 Fachsymposium<br />
„Professionelles Schmerzmanagement“<br />
Kliniken Sindelfingen<br />
19. 10.07 Fachsymposium<br />
„Krankheit, Sexualität und Pflege“<br />
Kliniken Sindelfingen<br />
Praxis für<br />
Physiotherapie<br />
Anja Kammerlander<br />
Max-Eyth-Straße 38<br />
71088 Holzgerlingen<br />
Tel. 0 70 31 / 68 81 80<br />
Marina Schnabel
Dr. LABORUS erklärt:<br />
Teil 2 : Die Blutfette<br />
Die „Blutfette“ sind wichtige Substanzen<br />
zur Energiegewinnung unserer<br />
Zellen, sozusagen der Brennstoff.<br />
Wir nehmen sie überwiegend mit der<br />
Nahrung auf und sie werden in Magen<br />
und Darm zu kleinen, leicht transportierbaren<br />
Bruchstücken zerlegt. Ein<br />
„Zuviel“ an diesen Energieträgern<br />
wird vom Körper gespeichert, es<br />
kommt zu den unbeliebten Fettdepots<br />
und zu Ablagerungen in den<br />
Arterien.<br />
Das CHOLESTERIN ist zwar in<br />
unserer Nahrung enthalten ( z.B. in<br />
Eiern, Innereien und Schalentieren),<br />
wird aber zu einem großen Teil vom<br />
Körper selbst produziert. Es ist u.a.<br />
ein Grundbaustein der Geschlechtshormone<br />
und schon daher unverzichtbar.<br />
Zusammen mit bestimmten<br />
Eiweißstoffen bildet es zwei Untergruppen,<br />
das sogenannte „gute“<br />
HDL-Cholesterin (high density lipoproteins),<br />
das unsere Blutgefäße schützt<br />
und das „schlechte“ LDL-Cholesterin<br />
(low density lipoproteins), das in<br />
den Arterien zu Ablagerungen führt.<br />
Diese Rückstände entstehen dadurch,<br />
daß überschüssiges LDL-Cholesterin<br />
von Fresszellen (Makrophagen)<br />
aus dem Blut aufgenommen wird.<br />
Dies kann im schlimmsten Fall einen<br />
Herzinfarkt oder einen Schlaganfall<br />
auslösen. HDL-Cholesterin stellt, wie<br />
schon gesagt, die eher nützliche Form<br />
des Cholesterins dar. Es hat die beson-<br />
dere Eigenschaft, bereits in der Gefäßwand<br />
abgelagertes Cholesterin<br />
aufzunehmen und zur Leber zurückzutransportieren.<br />
Dort<br />
wird es abgebaut und über<br />
den Darm ausgeschieden.<br />
HDL-Cholesterin schützt<br />
daher vor Ablagerungen in den<br />
Gefäßen.<br />
Da Diätmaßnahmen den Cholesterinspiegel<br />
nur bis zu einem<br />
gewissen Grad senken kön¬nen,<br />
muß bei anlagebedingten erhöhten<br />
Cholesterinwerten zu Medikamenten<br />
gegriffen werden.<br />
Im Gegensatz dazu werden die<br />
TRIGLYCERIDE oder NEUTRAL-<br />
FETTE fast ausschließlich mit der<br />
Nahrung aufgenommen. Erhöhte<br />
Triglyceride sind also fast immer ernährungsbedingt.<br />
Neben fettreicher<br />
kann auch eine kohlenhydratreiche Ernährung<br />
(Zucker, Getreideprodukte)<br />
sowie Alkoholmißbrauch und Diabetes<br />
zu erhöhten Neutralfetten führen.<br />
Außerdem gibt es, wie beim Cholesterin,<br />
auch anlagebedingte stark erhöhte<br />
Neutralfett-Werte. Ein stark erhöhter<br />
Neutralfett-Spiegel birgt das Risiko<br />
einer Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />
(Pankreatitis). Man sollte nicht vergessen,<br />
dass die gespeicherten Neutralfette<br />
die wichtigste Energiereserve des Körpers<br />
darstellen.<br />
Die Normbereiche der Blutfette sind<br />
stark alters- und geschlechtsabhän-<br />
2<br />
gig. Außerdem sollte, vor allem bei<br />
den Neutralfetten, auf eine Nüchternblutabnahme<br />
mit vorheriger 8 bis 12stündiger<br />
Nahrungskarenz geachtet<br />
werden.<br />
Dr. med. Thilo Rünz<br />
Normalbereich bis 20 Jahre bis 30 Jahre bis 40 Jahre über 40 Jahre<br />
Cholesterin 112 - 170 mg/dl 112 - 200 mg/dl 112 - 220 mg/dl 112 - 240 mg/dl<br />
Männer Frauen<br />
HDL-Cholesterin 27 - 65 mg/dl 33 - 77 mg/dl<br />
LDL-Cholesterin 150 - 180 mg/dl 150 -180 mg/dl
2<br />
“Alle 47 Minuten bringt sich ein Mensch um sein Leben.<br />
Alle vier Minuten versucht es einer.“<br />
Die Arbeitskreise Leben an den Kliniken des <strong>Klinikverbund</strong>s <strong>Südwest</strong><br />
Böblingen<br />
Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland<br />
nach offiziellen Statistiken zwischen<br />
11.000 und 13.000 Menschen das<br />
Leben. Diese Zahl ist höher als die der<br />
Verkehrstoten.<br />
Aus diesem Grund wurde 1978 der<br />
Arbeitskreis Suizidnachsorge (AKS)<br />
im Krankenhaus Böblingen gegründet,<br />
in welchem sich ehrenamtliche Krisenbegleiter<br />
und Krisenbegleiterinnen<br />
in der Betreuung von Suizidpatienten<br />
engagieren. Die Namensänderung im<br />
Jahr 2002 zum ‚Arbeitskreis Leben‘<br />
(AKL) zeugt von der Verbundenheit<br />
mit elf weiteren Arbeitskreisen in Baden-Württemberg<br />
- nach dem Motto<br />
„zusammen sind wir stark“. Manche<br />
Ehrenamtliche waren nur einige Monate<br />
tätig, andere nahezu fünfzehn Jahre<br />
wie Dipl.-Psych. Frau Smoltczyk, die<br />
den Arbeitskreis bis zu ihrem Ruhestand<br />
leitete. Danach hatte acht Jahre<br />
lang Krankenhauspfarrerin Frau Resch,<br />
unterstützt von der Sozialarbeiterin<br />
Frau Hintsch, das Führungsamt inne.<br />
Anfang 2002 wurde Dipl.-Soz.päd.<br />
Heide Knöri (Sozialer Dienst, Geriatrische<br />
Reha-Klinik) mit der Leitung<br />
betraut. Heute sind elf ehrenamtliche<br />
Krisenbegleiter und -begleiterinnen im<br />
Alter von 25 bis 65 Jahren tätig, von<br />
denen fast alle noch im Berufsleben<br />
stehen.<br />
Der AKL versteht sich als Anlaufstelle<br />
für Menschen in suizidalen Krisensituationen.<br />
Wichtige Voraussetzung<br />
hierfür ist die Schweigepflicht. Partnerschaftlich<br />
werden Wege erschlossen,<br />
die aus der Krise herausführen<br />
können. Denn über die medizinische<br />
Fürsorge hinaus benötigen Betroffene<br />
menschliche Zuwendung. Zumal<br />
fast alle Betroffenen nach wenigen<br />
Tagen, manchmal nach Stunden,<br />
entlassen werden und zu Hause dieselbe<br />
belastende Situation vorfinden,<br />
die sie zu ihrer Verzweiflungstat<br />
veranlasste. Ein Bereitschaftsplan<br />
stellt sicher, dass ein Gesprächsangebot<br />
möglichst schnell nach der ersten<br />
medizinischen Versorgung erfolgen<br />
kann. Es ist freiwillig, jedoch sind<br />
die meisten Suizidpatienten in dieser<br />
sensiblen Phase froh, einen Gesprächspartner<br />
zu haben, der Zeit mitbringt<br />
und einfühlsam zuhört. Jemand, der<br />
neutral ist, also nicht unmittelbar betroffen<br />
wie die Angehörigen. Und bis<br />
die akute Krise überwunden ist und<br />
sich gangbare Schritte auf dem Lebensweg<br />
der Betroffenen auftun, wird die<br />
Begleitung aufrecht erhalten. Denn<br />
auch wenn eine psychiatrische Behandlung<br />
nur selten nötig ist, den<br />
empfohlenen Gang zum Facharzt<br />
oder zur Beratungsstelle scheuen viele<br />
Suizidpatienten.<br />
Die Kontakte gestalten sich individuell<br />
nach den Bedürfnissen der Betroffenen:<br />
das persönliche Gespräch<br />
unter vier Augen, der telefonische Kontakt,<br />
der gemeinsame Spaziergang oder<br />
ein Kaffeetrinken, Hilfe bei Behördengängen,<br />
die Begleitung zum Facharzt<br />
oder die Vermittlung von professioneller<br />
Hilfe. Auch melden sich Betroffene<br />
oder deren Angehörige aufgrund<br />
von Veröffentlichungen oder Mundzu-Mund-Propaganda.Selbstverständlich<br />
werden auch diese Personen beraten.<br />
Insgesamt werden jährlich 30–40<br />
Menschen betreut.<br />
Über die Rufbereitschaft hinaus findet<br />
vierzehntäglich ein Treffen zur Supervision<br />
sowie Aus- und Weiterbildung<br />
statt. Außer in Böblingen arbeiten<br />
auch die AKLs in Leonberg und Sindelfingen<br />
so nahe am Krankenhaus, die<br />
übrigen unterhalten eigenständige externe<br />
Beratungsstellen.<br />
Gefördert wird der AKL vom Landkreis,<br />
da er Aufgaben innerhalb der<br />
Sozialplanung wahrnimmt. Auf diese<br />
Weise wird das freiwillige Engagement<br />
gestützt und anerkannt sowie ein<br />
Beitrag zur Bewältigung von Lebenskrisen<br />
geleistet. Eine Wertschätzung<br />
darüber hinaus wird auch in der Akzeptanz<br />
und Kooperationsbereitschaft<br />
erfahren, die dem Arbeitskreis im Haus<br />
auf den Stationen entgegengebracht<br />
wird.<br />
Für ihr selbstloses Engagement gebührt<br />
den ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen großer Dank.<br />
Heide Knöri<br />
Sindelfingen<br />
Die Wurzeln des Arbeitskreis Leben<br />
Sindelfingen e.V. im Städt. Kranken-<br />
haus Sindelfingen gehen ins Jahr 1986<br />
zurück. Nach seiner Etablierung in der<br />
Suizidnachsorge vor Ort streckte er alsbald<br />
seine Fühler in die Wahrnehmung<br />
des Angebotes der Suizidprävention<br />
für den Landkreis Böblingen aus. Von<br />
den zwischen 80 und 100 begleiteten<br />
Klienten und ihres sozialen Umfeldes<br />
kommen gut zwei Drittel aus dem<br />
Bereich der Prävention, ein Drittel<br />
teilen sich auf die Nachsorge bzw. die<br />
Begleitung von Hinterbliebenen nach<br />
Suizid auf.<br />
Als besonders wertvoll erlebt der AKL<br />
Sindelfingen eine fruchtbare Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Diese reicht von der<br />
Präsenz in den regionalen Zeitungen<br />
über das Abhalten von Ethikunterricht,<br />
Sozialprojekte für Firmanden wie<br />
Konfirmanden und Marktplatzstände<br />
bis hin zu Informationsveranstaltungen<br />
für die Polizei oder Beratungsstellen-Mitarbeiter.<br />
In regelmäßigen<br />
Informationsveranstaltungen für<br />
die Öffentlichkeit können sich an Mitarbeit<br />
Interessierte, Betroffene und ihre<br />
Angehörige sowie Hinterbliebene<br />
treffen.<br />
Neben der Publikation des Krisenbegleitungsangebotes<br />
durch den Arbeitskreis<br />
Leben ist es eine wichtige Möglichkeit,<br />
Betroffene zu identifizieren<br />
und sie einzuladen, das AKL-Angebot<br />
für sich oder nahestehende Menschen<br />
in Anspruch zu nehmen.<br />
Zudem trägt ein engmaschig geknüpftes<br />
soziales Netz dazu bei, die<br />
verschiedenen Hilfsangebote der<br />
psychosozialen Beratungslandschaft<br />
gut zu kombinieren und im Sinne der<br />
betroffenen Menschen in Lebenskrisen<br />
günstig abzustimmen. „... denn niemand<br />
wird Suizid begehen, weil wir ihn<br />
darauf ansprechen; es kann aber durchaus<br />
sein, dass ein verzweifelter Mensch<br />
zu diesem Mittel greift, weil ihn niemand<br />
hört...“ (A. Rüffer 1996)<br />
Anlässlich des 20–jährigen Bestehens<br />
hat der AKL Sindelfingen neben dem<br />
offiziellen Festakt im September zwei<br />
Podiumsdiskussionen auf die Beine<br />
gestellt, die sich mit der öffentlichen<br />
Annäherung an das Tabuthema Selbsttötung<br />
befasst. „Suizid in den Medien<br />
- Sensationslust – notwendige<br />
Information – Gefährdung anderer?“
(27.Oktober) und „Wie autonom ist<br />
der Mensch (auch) am Lebensende?<br />
Suizidprävention und /oder Sterbehilfe“<br />
(29. November).<br />
Selbsttötung geschieht meist im<br />
Verborgenen und bekommt erst dann<br />
einen öffentlichen Charakter, wenn ein<br />
Mensch nach seinem Versuch, sich das<br />
Leben zu nehmen entweder in einer<br />
Arztpraxis oder im Krankenhaus zur<br />
Behandlung landet.<br />
Der Arbeitskreis Leben versteht sich<br />
zu seiner Kernaufgabe, der Begleitung<br />
von Menschen in suizidalen Lebenskrisen,<br />
gleichsam als deren Sprachrohr.<br />
Es ist wichtig, neben den persönlichen<br />
Anteilen auf menschliche Miseren und<br />
verzweifelte Lebensumstände aufmerksam<br />
zu machen und die gesellschaftlichen<br />
Aspekte nicht außer Acht zu<br />
lassen.<br />
Suizidalität kann jeden treffen, wenn<br />
die Zeichen des Lebens auf Sturm in<br />
Orkanstärke stehen und die bisherigen<br />
Ressourcen für die Bewältigung<br />
von Krisensituationen nicht mehr<br />
ausreichen oder nicht mehr greifen.<br />
Ich kann nicht mehr ...<br />
Willst du die Wahrheit über mich<br />
erfahren?<br />
Schau in meine Augen, sie werden es dir<br />
sagen!<br />
Sie sind dunkel, sie sind leer,<br />
sie sagen deutlich: “Ich will nicht mehr!“<br />
Will nicht mehr so weiter machen,<br />
Kann mich nicht freuen, kann nicht<br />
lachen.<br />
Niemand sieht es, doch es sind die<br />
Schmerzen,<br />
es sind wie Risse in meinem Herzen.<br />
In der Schule tun mich alle dissen.<br />
Was soll das noch? Wer wird mich schon<br />
vermissen?<br />
Ich seh‘ keinen Sinn - niemand weiß, wie<br />
ich wirklich bin.<br />
Ich weiß nicht, wo ich bin.<br />
Ein dunkles Loch, in das ich falle.<br />
Seh‘ keine Hoffnung, finde nirgendwo<br />
Halt.<br />
Vor lauter Bäumen seh‘ ich nicht den<br />
Wald.<br />
Freunde, die mich fallen lassen in diese<br />
Schlucht.<br />
Mein Leid ertränke ich in der Sucht.<br />
2<br />
Mein Leid beende ich, ich schließe nun<br />
die Tür.<br />
Wo ist der Unterschied, ob ich später<br />
sterb‘ oder früher...?<br />
Firmandengruppe St. Paulus/St. Josef<br />
Sindelfingen<br />
Claudia Gabrys<br />
Leonberg<br />
Mit seinen vier Jahren ist der Arbeitskreis<br />
Leben Leonberg e.V. der jüngste<br />
Arbeitskreis Leben im Landkreis.<br />
Die Initiative zur Gründung ging<br />
damals von den Krankenhausseelsorgern,<br />
dem Krankenhauspsychologe<br />
und einem Mitarbeiter der Beratungsstelle<br />
aus.<br />
Im Jahr 2002 konnten die ersten ausgebildeten<br />
Ehrenamtlichen<br />
mit ihrer Arbeit beginnen. Acht Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sind es,<br />
die pro Jahr 25 bis 35 Menschen nach<br />
einem Suizidversuch begleiten.<br />
Bei unseren Begleitungen haben wir<br />
festgestellt, dass die Hauptursache für
2<br />
einen Suizidversuch nicht eine akute<br />
Krisensituation ist wie z.B. ein Partnerschaftskonflikt.<br />
Dies kann der Auslöser<br />
für eine Suizidhandlung sein. Aber<br />
als Ursache einer suizidalen Handlung<br />
begegnen wir häufig einem massiven<br />
Gefühl von Überforderung; dazu<br />
kommt noch das Gefühl von Sinnlosigkeit<br />
im Blick auf das eigene Tun<br />
und die eigene Existenz.<br />
Daher ist es wichtig, die Ehrenamtlichen<br />
weiter auszubilden und bei<br />
ihrer Tätigkeit zu begleiten. So treffen<br />
sie sich monatlich zur Supervision und<br />
einmal im Jahr zu einem Fortbildungswochenende<br />
auf Burg Liebenzell.<br />
Auch werden überregional weitere<br />
Fortbildungen angeboten.<br />
Wichtige Themen sind dabei „Suizidalität<br />
im Alter“, „Distanz und Nähe bei<br />
Begleitungen nach Suizid“, „Eigener<br />
Umgang mit Krisen“,<br />
„Begleitung von traumatisierten<br />
Klienten“, Suizid und Scham“.<br />
Die Vernetzung mit den anderen Arbeitskreisen<br />
ist sehr wichtig. So wurden<br />
auch gemeinsame Standards erarbeitet,<br />
um einen hohe und vergleichbare Qualität<br />
der Ausbildung zu gewährleisten.<br />
Herzlich möchte ich den Ehrenamtlichen<br />
für ihre engagierte Arbeit<br />
danken. Der Dank gilt auch den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
im Krankenhaus, den Schwestern,<br />
Pflegern, Ärztinnen und Ärzten, welche<br />
die Arbeit des AK Leben unterstützen.<br />
Claudia Vatter<br />
Arbeitskreis Leben Böblingen<br />
Ansprechpartnerin: Heide Knöri<br />
Bunsenstraße 120, 71032 Böblingen<br />
Tel.: 07031-668-4061, Fax 07031-668-40050<br />
E-Mail: sozialdienstger@kikbb.de<br />
Arbeitskreis Leben Leonberg e.V.<br />
Ansprechpartnerin: Pfarrerin Claudia Vatter<br />
Rutesheimer Str. 50, 71229 Leonberg<br />
Tel. 07152-202-4620<br />
E-Mail: Krankenhauspfarramt.leo@kikbb.<br />
de<br />
Arbeitskreis Leben Sindelfingen e.V.<br />
Ansprechpartnerin: Claudia Gabrys<br />
Arthur-Gruber-Str. 70, 71065 Sindelfingen<br />
Tel.: 07031-98-2006, Fax 07031-98-2822<br />
E-Mail: C.Gabrys@kh-sindelfingen.de<br />
www.ak-leben.de
Agfa HealthCare-Software für den <strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />
Sechs Krankenhäuser und eine Geriatrische<br />
Rehabilitationsklinik GmbH<br />
schlossen sich im Lauf des Jahres<br />
2006 zu dem <strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />
zusammen.<br />
Mehr als 4.000 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in über 50 verschiedenen<br />
Berufsgruppen arbeiten hier bei einem<br />
der größten Arbeitgeber in der Region.<br />
Entsprechend komplex sind die<br />
Anforderungen an ein elektronisches<br />
Krankenhaus-Informationssystem.<br />
Da in den verschiedenen Krankenhäusern<br />
unterschiedliche EDV-Verfahren<br />
eingesetzt wurden, entschied sich die<br />
Geschäftsleitung nach umfangreicher<br />
Sondierung des Marktes für ein Verfahren<br />
der Agfa-Gruppe, das Verfahren<br />
ORBIS von Agfa HealthCare, das nahezu<br />
allen Anforderungen der medizi-<br />
nischen und der pflegerischen Bereiche,<br />
aber auch der Verwaltung gerecht wird<br />
und auch bezahlbar ist.<br />
Neue Software kann aber nicht nur<br />
eingesetzt werden. Sie muss in allen Bereichen<br />
angepasst werden. Auch hier<br />
besitzt ORBIS den Vorteil, dass das<br />
Verfahren zwar komplex, aber trotzdem<br />
einfach anzupassen und einfach<br />
zu bedienen ist.<br />
Im Rahmen des Einführungsprojektes<br />
wurden fünf Teilprojekte mit 17 Arbeitskreisen<br />
ins Leben gerufen. Über<br />
50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aus dem ärztlichen Bereich, dem Pflegebereich,<br />
von Funktionsstellen, aber<br />
auch für übergreifende Themen wie Sicherheit,<br />
Controlling oder Basisdaten<br />
arbeiten neben ihrer normalen Arbeit<br />
2<br />
hier mit. Tausende von Überstunden<br />
häufen diese engagierten Mitarbeiter<br />
an, alles zum Wohle der Patienten.<br />
Denn am Ende – spätestens zu Beginn<br />
des Jahres 2007 – sind die Ärzte in<br />
der Lage, sekundenschnell auf Laborwerte,<br />
Röntgenbilder oder bereits erhobene<br />
Informationen ihrer Kollegen<br />
zuzugreifen.<br />
Gearbeitet wird an fast 2.000 PCs, zu<br />
schulen sind aber wesentlich mehr Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, da ja in<br />
vielen Bereich der Bildschirm rund um<br />
die Uhr zur Verfügung steht.<br />
Die Klinikverantwortlichen und<br />
die Mitarbeiter sind bisher mit Agfa<br />
HealthCare sehr zufrieden, Agfa<br />
HealthCare ist vom Tempo der Mitarbeiter<br />
überrascht.
0<br />
Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte<br />
Ihr Kinderlein kommet, o kommet<br />
doch all ...<br />
Alle Jahre wieder klingelt sie uns in<br />
den Ohren, die Weihnachtszeit. Zeit<br />
der Besinnung, Zeit froher Erwartung,<br />
Zeit der Stille – und Frieden auf Erden<br />
und allen Menschen ein Wohlgefallen.<br />
Allen?<br />
Im November vor einem Jahr flog die<br />
Gynäkologin Dr. Ellen Stopper aus der<br />
Frauenklinik Böblingen nach Nairobi -<br />
Kenia all inklusive. Doch sie verbrachte<br />
dort auf eine ganz besondere Art und<br />
Weise ihren Urlaub.<br />
Ellen Stopper gehört zum gemeinnützigen<br />
Komitee ‚Ärzte für die dritte<br />
Welt‘. Dieses entsendet pro Jahr über<br />
300 Ärztinnen und Ärzte in medizinisch<br />
unterversorgte Gebiete, meist in<br />
die Großstadt-Slums der Dritten Welt.<br />
Finanziert aus Spenden, sind Projekte<br />
auf den Philippinen, in Bangladesh,<br />
Indien, Nicaragua und Kenia entstanden.<br />
Damit können Tag für Tag über<br />
3.000 zum Teil schwer kranke Menschen<br />
behandelt werden, die sonst keinerlei<br />
ärztliche Versorgung hätten.<br />
In Mathare Valley, einem der fünf<br />
großen Slums von Nairobi, leben auf<br />
engstem Raum, inmitten stinkender<br />
Müllberge und unvorstellbarem Elend,<br />
über 180.000 Menschen. Eingepfercht<br />
in notdürftig aus Holz und Plastikplanen<br />
zusammengeschusterten Hütten,<br />
meist ohne Trinkwasser, Strom<br />
und Kanalisation. Die Kriminalität<br />
ist hoch; wenn die Sonne untergegangen<br />
ist, sind Überfälle an der Tagesordnung.<br />
Hier behandeln die Ärzte<br />
verschiedenster Fachrichtungen im<br />
Zuge ihres unentgeltlichen Einsatzes<br />
sechs Wochen lang die Ärmsten der<br />
Armen. Wobei die Voraussetzungen<br />
im ‚Baraka Medical Center‘ (Baraka<br />
= Segen und Wohltat) mit westeuropäischem<br />
Standard nicht vergleichbar<br />
sind. So verfügen keineswegs alle<br />
Container, die den Ärzten als Untersuchungszimmer<br />
zur Verfügung stehen,<br />
über Strom. Es gibt aber ein<br />
kleines Ultraschall-Gerät, ein winziges<br />
Labor für die wichtigsten Blutuntersuchungen,<br />
eine Apotheke. Und bis<br />
auf eine geringe Registrierungsgebühr<br />
sind Untersuchung, Aufklärung und<br />
Therapie für die Kranken kostenlos.<br />
Ab den frühen Morgenstunden<br />
drängen sich bis zu vierhundert<br />
Patienten in den kleinen, spartanisch<br />
eingerichteten Zimmern. Sie warten<br />
geduldig, bis sie an der Reihe sind.<br />
Infektionen der Atemwege und des<br />
Verdauungstraktes, typische Kinderund<br />
Tropenkrankheiten, Hautkrankheiten,<br />
Verletzungen sind an der Tagesordnung.<br />
Vor allem aber HIV<br />
beherrscht das Krankheitsbild. Und<br />
nicht selten bringen Großmütter Säuglinge,<br />
deren Eltern an Aids gestorben<br />
sind. Aids ist hier allgegenwärtig. Wenn<br />
die Bilder in den Todesanzeigen der<br />
Zeitungen junge Gesichter zeigen, war<br />
diese Krankheit meist die Ursache für<br />
den frühen Tod. Allein in Kenia sterben<br />
täglich 700 Menschen daran. Die<br />
durchschnittliche Lebenserwartung in<br />
Mathare-Valley liegt bei 44 Jahren.<br />
Beeindruckend ist die Motivation<br />
des Teams, es ist unermüdlich und<br />
aufopfernd. Herausragendes Beispiel ist<br />
Feeding Rose, die Leiterin des parallel<br />
zur medizinischen Arbeit gestarteten<br />
‚feeding programs‘. Zu ihr ins ‚feeding<br />
center‘ können die Ärzte unterernährte<br />
Kinder und Erwachsene<br />
schicken, wo sie unter der Woche<br />
eine warme Mahlzeit erhalten.<br />
Feeding Rose kalkuliert und<br />
bestellt jeden Tag für fast 2.000<br />
Essen. Sie organisiert Helfer,<br />
führt über die besonders unterernährten<br />
Kinder genau Buch<br />
und rechnet mit dem Komitee<br />
ab. Bewundernswert sind<br />
ihre Lebensfreude und ihre<br />
Lebensbejahung. Sie<br />
kennt jeden, jeder kennt<br />
sie, und überall gibt es einen<br />
freundlichen Gruß. Sie<br />
tröstet und bringt einen<br />
Funken Hoffnung in<br />
die armseligen Hütten.<br />
Zudem hat<br />
sie eine tragende<br />
Rolle in der Aids-<br />
Selbsthilfegruppe inne,<br />
tritt für die Rechte<br />
der Frauen ein - und<br />
trotzdem hat man nie den<br />
Eindruck, dass es ihr zuviel wird.<br />
Dieses Geben und Nehmen in der<br />
Not, diese menschliche Zuneigung<br />
seien wohl am beeindruckendsten, sagt<br />
Ellen Stopper. Das helfe, Wichtiges<br />
von Unwichtigem unterscheiden und<br />
lasse einen behutsamer mit dem Leben<br />
umgehen.<br />
Kenia außerhalb der touristischen<br />
Zentren hat ein anderes Gesicht.<br />
Dieses Gesicht ist eng und stickig, ratlos,<br />
hilfsbedürftig, elend, abgemagert<br />
und verwaist.<br />
Vielleicht denken wir daran in der Zeit<br />
der Besinnung, der frohen Erwartung,<br />
der Stille – in der Zeit überbordender<br />
Weihnachtsgeschenke.<br />
Spendenkonto der Hilfsorganisation:<br />
Ärzte für die Dritte Welt e. V.<br />
Frankfurter Sparkasse<br />
BLZ 500 502 01<br />
Konto-Nr.: 2 3 4 5 6 7<br />
www.aerzte3welt.de/<br />
Gabriele Liebscher
Abenteuer in Mauretanien tige Tumore und kommen meist bei jun-<br />
Gabriele Jäger, vh, 2 Kinder, arbeitete<br />
bis zum Jahr 2000 im Krankenhaus<br />
Sindelfingen (jetzt Klinikum<br />
Sindelfingen-Böblingen) und<br />
ist nun freiberuflich tätig. Mit dem<br />
Verein „Helfende Hände“ war sie in<br />
Mauretanien.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Frau Jäger, wie kommt man<br />
als MTRA (Medizinisch-Technische<br />
Röntgenassistentin) nach Mauretanien,<br />
in eines der ärmsten Länder dieser<br />
Erde?<br />
Gabriele Jäger: Angefangen hat dieses<br />
Abenteuer mit einer Email von Karin<br />
Kosari, der Leitenden MTRA am Katharinenhospital<br />
in Stuttgart: „Suche<br />
MTRA, die Mammographie-Einstelltechnik<br />
den Kollegen in Mauretanien<br />
beibringt”. Spontan habe ich zugesagt.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Erzählen Sie unseren Lesern<br />
doch kurz etwas über Land und Leute.<br />
Gabriele Jäger: Der Wüstenstaat Mauretanien<br />
liegt südlich von Marokko, ist<br />
ungefähr dreimal so groß wie Deutschland<br />
und hat 3 Mill. Einwohner. Für<br />
diese gibt es 1.000 Krankenhausbetten,<br />
also ungefähr soviel wie das neue Klinikum<br />
Sindelfingen-Böblingen bereithält.<br />
Ein Drittel der Einwohner lebt als<br />
Nomaden, 1 Million in der Hauptstadt<br />
Nouakchott, oft in Slums oder auf der<br />
Straße, und der Rest ist auf die anderen<br />
Wüstenstädte verteilt. Direkt neben „unserem“<br />
Krankenhaus gibt es zum Beispiel<br />
einen Brunnen, aus dem das Wasser mit<br />
Seil und Eimer heraufgeholt und mit<br />
Eseln abtransportiert wird. So wird es in<br />
den Slums verkauft.<br />
Mauretanien war bis 1960 eine französische<br />
Kolonie und ist ein Islamischer<br />
Staat.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Dann kommen wir mal zu<br />
Ihrer Aufgabe in der westlichen Sahara.<br />
Was haben Sie erlebt?<br />
Gabriele Jäger: Das Mammographiegerät<br />
wurde von Dr. Steiner aus Ihringen<br />
gespendet. Der Verein “Helfende Hände”<br />
hat es mit dem Schiff nach Mauretanien<br />
verfrachtet. Vom Sindelfinger Krankenhaus<br />
habe ich gebrauchte Mammografiekassetten<br />
bekommen.<br />
Raumplanung und Organisation sind<br />
dort Fremdworte. Das Gerät wurde<br />
nicht bei der Röntgenabteilung aufgebaut,<br />
zum Entwickeln der Filme musste<br />
ich also immer ca. 50m zur Dunkelkammer<br />
laufen. Und die war dunkel. Es gab<br />
kein Rotlicht und ich habe da drin nichts<br />
gesehen. Aber die Filme haben eine Kerbe<br />
– die muss rechts unten sein - und so<br />
hat es dann auch geklappt.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Wie kamen Sie mit den<br />
Leuten zurecht?<br />
Gabriele Jäger: Jeden Tag kamen Kollegen<br />
aus der Röntgenabteilung, um die<br />
Einstelltechnik speziell bei Brustaufnahmen<br />
zu lernen. Gegen Mittag, spätestens<br />
ab 14.00 Uhr, fehlte bei den meisten der<br />
Antrieb, weil Fastenmonat Ramadan<br />
war. Das heißt, sie haben nach Sonnenaufgang<br />
nichts gegessen und getrunken,<br />
und das bei Temperaturen zwischen 35<br />
und 40° (auch die Ärzte im OP nicht).<br />
Da ist man tatsächlich um diese Zeit<br />
fertig.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Wahrscheinlich arbeiten<br />
dort nur Männer. Gibt das bei Brustuntersuchungen<br />
keine Probleme?<br />
Gabriele Jäger: Eigentlich nicht. Mit<br />
einer Ausnahme arbeiteten in der Radiologie<br />
tatsächlich ausschließlich Männer,<br />
aber dies war für die Frauen kein<br />
erkennbares Problem. Alle hatten große<br />
Sorge wegen der Veränderungen in ihrer<br />
Brust. Strahlenschutz für die Patienten<br />
gibt es übrigens nicht, das ist ein viel größeres<br />
Problem als Männer.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Wie haben Sie sich verständigt<br />
und wie sieht es in diesem Krankenhaus<br />
aus?<br />
Gabriele Jäger: Über einen Dolmetscher<br />
dokumentierte ich Beschwerden,<br />
Narben und Tastbefunde. In dieser Zeit<br />
hatten wir fünf Befunde mit Fibroadenomen,<br />
wobei ein Tumor so groß war wie<br />
meine Faust. Fibroadenome sind gutar-<br />
1<br />
gen Frauen vor.<br />
Zwei Frauen wurden auch gleich operiert<br />
und ich konnte mit in den OP. War<br />
auch mal interessant. Es geht im OP zu<br />
wie bei uns, also einschleusen, chirurgische<br />
Händedesinfektion, und es gibt<br />
fast alle medizinischen Disziplinen, sogar<br />
ein Neurochirurg hat operiert.<br />
Eine Patientin hatte Syphilis an der<br />
Brustwarze. Das habe ich bei uns noch<br />
nie gesehen.<br />
Im Krankenzimmer liegen die Patienten<br />
auf Matratzen mit Plastiküberzug, kein<br />
Leintuch, kein Kissen, keine Decke. Essen<br />
und Getränke werden von den Angehörigen<br />
gebracht. Wer einmal im<br />
Krankenhaus ist, dem geht es eigentlich<br />
– verhältnismäßig – gut. Wer das einmal<br />
sah, klagt in unseren Krankenhäusern<br />
auf jeden Fall über gar nichts mehr.<br />
<strong>IMPULS</strong>: Vielen Dank für das<br />
Interview.<br />
(Nachträglich erfuhren wir noch, dass<br />
Frau Jäger es schaffte, dass sie von der<br />
Firma Mavig Röntgenbleischürzen vor<br />
allem für Kinder erhielt. Inzwischen<br />
sind bereits wieder mehrere Geräte unterwegs<br />
nach Mauretanien. Und jetzt<br />
ist sie bereits auf der Suche nach einer<br />
Röntgenanlage für ein Krankenhaus in<br />
Bolivien)<br />
Der Verein „Helfende Hände“ war in<br />
den letzten 5 Jahren bereits mit über<br />
80 Ärzten in Mauretanien. Einer davon<br />
ist der Nagolder Gynäkologe Wolfgang<br />
Henne, aber auch das Nagolder Krankenhaus<br />
ist aktiv: Ein ärztlicher Berater<br />
des Mauretanischen Gesundheitsministeriums<br />
wurde dieses Jahr vier Wochen<br />
von Prof. Dr. Stefan Rolf Benz und seinem<br />
Team in die neuesten OP-Techniken<br />
eingeweiht. Beim Ärztlichen Direktor,<br />
Privatdozent Dr. Hubert Mörk,<br />
informierte sich der mauretanische<br />
Kollege über die flexible Endoskopie.<br />
Wolfgang Fischer<br />
Spendenkonto<br />
Verein Helfende Hände<br />
Sparkasse Pforzheim-Calw<br />
BLZ 00<br />
Konto: 1 00
2<br />
Lebensleistung 30.000 Operationen<br />
Der Chefarzt der Böblinger<br />
Unfallchirurgie<br />
Dr. Dieter Oltzscher<br />
geht in den verdienten Ruhestand<br />
Dr. Dieter Oltzscher wurde am 07. November<br />
1941 in Chemnitz geboren. In<br />
Heidelberg studierte er Medizin, im<br />
Februar 1968 promovierte er: „Früher<br />
war es üblich, bereits während der<br />
praktischen Ausbildung selbständig<br />
und viel zu operieren – wenn einem der<br />
Oberarzt dies irgendwann zutraute, neben<br />
Visite, Nacht- und Bereitschaftsdienst<br />
und Notfallversorgung. Das ist<br />
heute undenkbar“ meint Oltzscher zu<br />
seinen 30.000 Operationen.<br />
Sofort nach Abschluss der praktischen<br />
Ausbildung konnte er die Stelle eines<br />
Oberarztes übernehmen. Er spezialisierte<br />
sich vorwiegend auf dem Fachgebiet<br />
der Traumatologie und der Wiederherstellungschirurgie.<br />
Anfang 1978<br />
wechselte er in die Berufsgenossenschaftliche<br />
Unfallklinik Tübingen zu<br />
Prof. Dr. Weller und 1980 nach Böblingen.<br />
1982 wurde Dr. Oltzscher zum<br />
Chefarzt der Unfallchirurgischen Klinik<br />
gewählt.<br />
Engagiert setzte er sich für das Wohl<br />
der Patientinnen und Patienten ein.<br />
Seine ruhige, sichere und rasche Art<br />
waren im OP geschätzt. Der neue<br />
Chefarzt baute bereits frühzeitig den<br />
Bereich der künstlichen Gelenkersatzoperationen<br />
auf. Seine Vorliebe galt<br />
Präsident Adamkas mit Frau, Frau Pflieger mit Mann<br />
der Handchirurgie, die später in den<br />
Bereich der niedergelassenen Kollegen<br />
verlagert wurde. Gerne erinnert er<br />
sich an die vielen Eingriffe bei Kindern<br />
und Jugendlichen und an Sportverletzungen,<br />
die er mit seinem Team versorgen<br />
konnte.<br />
Dr. Oltzscher hat immer die Fort- und<br />
Weiterbildung seiner Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter gefordert und gefördert.<br />
„Ich habe frühzeitig Behandlungsstandards<br />
eingeführt. Neuerungen<br />
mußten sich erst bewährt haben, bevor<br />
wir sie zum Wohl aller Patienten übernahmen“,<br />
erläutert Oltzscher. So gelang<br />
es ihm in seiner 24-jährigen Zeit als<br />
Chefarzt, die Abteilung als wichtigen<br />
Bestandteil im Krankenhaus Böblingen<br />
zu etablieren. In der Bevölkerung hat<br />
sein Ansehen hohen Stellenwert. Auch<br />
seine ärztlichen Kollegen schätzen ihn:<br />
So wurde er 1996 bis Ende 2005 zwei<br />
Mal als Ärztlicher Direktor gewählt.<br />
Gerade in den letzten fünf Jahren dieser<br />
Tätigkeit war er aktiv in die Bauplanung<br />
und Neustrukturierung der<br />
Kliniken integriert. Er hat hier immer<br />
vorwärts blickend die Lage scharf analysiert<br />
und den politischen Entscheidungsträgern<br />
klar strukturierte Vorschläge<br />
unterbreitet.<br />
Neben seinen und für seine beruflichen<br />
Aktivitäten suchte er durch sportliche<br />
Betätigung Ausgleich und aktive Entspannung,<br />
aber auch hier mit über-<br />
durchschnittlichem Einsatz. So nahm<br />
er zum Beispiel im Urlaub am legendären<br />
Radrennen von Trontheim nach<br />
Oslo, immerhin 548 km am Stück, teil.<br />
Für das neue Jahr ohne Dienst im Krankenhaus<br />
will der Chefarzt a.D. sein<br />
Golf-Handicap verbessern, vielleicht<br />
noch einmal nach 75 km „mit diesem<br />
wunderbaren Gefühl“ in das Helsinki-<br />
Stadion einlaufen und seiner Frau zuhause<br />
möglichst nicht auf die Nerven<br />
gehen.<br />
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
und bestimmt auch die 30.000 Patienten,<br />
die er operierte, wünschen ihm<br />
eine schöne Zeit - möglichst lange ohne<br />
Krankenhaus.<br />
Wolfgang Fischer<br />
Der frühere Böblinger Oberarzt<br />
Dr. Ulrich Pflieger, der nach seiner<br />
Pensionierung jetzt im Herrenberger<br />
Krankenhaus „halt acht Stunden mitoperiert“,<br />
wurde vor kurzem vom Litauischen<br />
Staatspräsident Adamkus<br />
mit der Landesmedaille geehrt. Seit<br />
über 16 Jahren engagierte er sich maßgeblich<br />
und erfolgreich in der Fortbildung<br />
der Litauer Kollegen, operiert<br />
immer wieder dort vor Ort und organisiert<br />
jährlich Besuche im Böblinger<br />
Krankenhaus und darüber hinaus. Inzwischen<br />
sind es knapp 400 Ärzte, die<br />
in Böblingen weitergebildet wurden.
Tage der offenen Tür<br />
110 Jahre<br />
Krankenhaus Herrenberg<br />
Krönender Abschluss der Herrenberger<br />
Gesundheitswoche war für Besucher sowie Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen des Krankenhauses<br />
der Tag der offenen Tür. Dieser wurde<br />
begleitet von einem Jubiläum: vor 110 Jahren<br />
war das ‚Bezirkskrankenhaus‘ seiner Bestimmung<br />
übergeben worden. Der Bau kostete damals<br />
110.000 Goldmark, der Pflegesatz betrug<br />
pro Tag 1 Mark und 70 Pfennige – mehr als der<br />
Durchschnittsverdienst eines Arbeiters.<br />
Während die Gesundheitswoche von Themen<br />
wie Diabetes, Dickdarmkrebs, Sterbebegleitung,<br />
Stillen, Venenleiden, Herzrhythmusstörungen,<br />
Kinästhetik, Harninkontinenz, Kniegelenke<br />
oder ‚Wie Paare Eltern werden und Eltern<br />
Paare bleiben‘ bestimmt wurde, konnten sich<br />
die knapp 2000 Besucher beim Tag der offenen<br />
Tür selbst ein Bild über die medizinische Versorgung<br />
im Herrenberger Krankenhaus machen.<br />
Ob Infostände der einzelnen Abteilungen oder<br />
von externen Geschäftspartnern, Magen- und<br />
Tag der offenen Tür in den<br />
Kliniken Böblingen<br />
Zwei Ereignisse forderten im Juli in besonderem<br />
Maße die Mitarbeiter und MitarbeiterInnen in<br />
den Kliniken Böblingen: Die Einweihung des<br />
Neubaus und der am Tag darauf stattfindende<br />
Tag der offenen Tür. Über 4.000 Besucher<br />
konnten nicht nur die neu erstellten Räume inspizieren,<br />
sondern unter anderem auch Vorträge<br />
zu den verschiedensten Themen besuchen, an<br />
einem Trainingsgerät sich selbst als Schlüsselloch-Chirurg<br />
betätigen, an einem Quiz teilnehmen,<br />
ein OP-Video anschauen oder sich über<br />
medizinische Verfahren und Untersuchungen<br />
informieren. Auch der Nachwuchs kam nicht<br />
zu kurz: Pamela vom Tigerentenclub las Geschichten<br />
vor, die Hüpfburg lud zum Toben ein<br />
oder ein Gipsverband konnte als Trophäe mit<br />
nach Hause gebracht werden.<br />
Darmuntersuchungen am Modell, Kurzreferate,<br />
Rettungshundestaffel, Lungenfunktionsprüfungen,<br />
der OP-Instrumentiertisch zum Anfassen,<br />
oder Gipsverbände und Kinderschminken<br />
für die Kleinen - bis hin zu einem Theaterstück:<br />
Es wurde ein vielfältiges Programm geboten.<br />
In den Reden von Landrat Bernhard Maier<br />
und Bürgermeister Andreas Gravert wurden<br />
die hohen pflegerischen und medizinischen<br />
Leistungen des Herrenberger Krankenhauses<br />
sowie seine große Bedeutung für die Region hervorgehoben.<br />
Das von Geschäftsführer Dr. Gunther<br />
Weiß als Edelstein bezeichnete, von den<br />
Mitarbeitern liebevoll ‚unsere Klinik im Gäu‘<br />
genannte Krankenhaus zeichnet sich durch eine<br />
erstaunlich breite Leistungspalette und nicht<br />
zuletzt durch das auch von der Diakonieschwesternschaft<br />
geprägte Flair aus. Es genießt, wie<br />
die steigenden Patientenzahlen beweisen, eine<br />
hohe Akzeptanz in der Bevölkerung.<br />
Tag der offenen Tür im<br />
Krankenhaus Leonberg<br />
Hubschrauber gehörten zu den großen Attraktionen<br />
beim Tag der offenen Tür am Krankenhaus<br />
Leonberg. Vor zwanzig Jahren hatte der<br />
Rettungshubschrauber Christoph 41 am Krankenhaus<br />
sein Zuhause gefunden – ein Jubiläum,<br />
das angemessen gefeiert wurde.<br />
Aber auch Angebote wie Vorträge, ein Wickelkurs<br />
für Kinder, Laserdemonstrationen oder die<br />
Bauchspiegelung am Modell mit Gummibärchen<br />
und nicht zuletzt die mediterranen Fischspezialitäten<br />
in der Patientencafeteria Pavillon<br />
fanden regen Zuspruch.
Kreuz-Wort-Rätsel<br />
Gewinnen Sie einen<br />
von zehn USB-Sticks!<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 E 13<br />
14 15 16 17 18<br />
19 20 21 22 23 24 25<br />
26 27 28 29 30<br />
31 32 33 34 35 36<br />
37 38 39 40 41<br />
42 43 44 45 46 47<br />
48 49 50 51 52 53 54<br />
55 56 57 58 59 60 61<br />
62 63 E 64 65<br />
66 67 68<br />
69 70 71<br />
C 72 73<br />
74 75 76 77 78<br />
79 80<br />
81 82 83<br />
84 85 86 87 88<br />
89 90<br />
91 92 93 94<br />
95 96<br />
Die Lösung ergibt sich aus den farbigen Feldern.<br />
Einsendeschluss: 31. März 2007<br />
Lösungen an:<br />
<strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />
Unternehmenskommunikation<br />
Bunsenstraße 120<br />
71032 Böblingen<br />
Die Namen der Gewinner werden in der nächsten<br />
Ausgabe des <strong>IMPULS</strong> veröffentlicht.<br />
Die zehn Gewinner des Kreuzworträtsels der<br />
Ausgabe 02/06 wurden schriftlich benachrichtigt.<br />
8 4 9<br />
1 7<br />
9 6 8 1 2<br />
3 1 9 4<br />
2 6 9 4 7<br />
4 6 7 1<br />
6 4 2 3 5<br />
8 4<br />
5 1 7
WAAGERECHT<br />
1 Bereich des Rumpfes zwischen<br />
Brustkorb und Becken<br />
5 Facharzt für Erkrankungen des<br />
Knochenapparats<br />
13 chem. Zeichen Natrium<br />
14 Tier in Lappland<br />
15 Sinnesorgan<br />
17 Fenstersichtschutz<br />
(alte Rechtschreibung)<br />
19 Gebärmutter lat.<br />
21 gehörlos<br />
24 Narkosemittel chem.<br />
26 umgangssprachl.: Haschisch<br />
27 Name eines Schiffes, Untergang auf<br />
der Jungfernfahrt<br />
29 spanischer Artikel<br />
30 Vorname Sexsymbol der 80er<br />
31 engl. zehn<br />
32 Sprengkörper<br />
33 Schrift der Bibel (Abk.)<br />
34 Rückstand beim Pressen von Säften<br />
37 ukrainische Halbinsel<br />
39 jetzt<br />
41 Platz für öffentliche<br />
WM-Übertragung 2006<br />
42 Preisvorstellung eines Auktionärs<br />
45 med. Bescheinigung<br />
47 schmal<br />
48 KFZ Rendsburg<br />
50 Musiktheater<br />
52 Faultier<br />
53 Teil eines Bruchs<br />
55 Vorname eines ehem. Tennisstars<br />
57 griech. Gott der Liebe<br />
59 Stadt in Niedersachsen<br />
60 Flächenmaß<br />
62 Hinweis<br />
63 Schriftstellerin von Jugendbüchern<br />
60er und 70er<br />
64 franz. Artikel<br />
65 Abschiedsgruß<br />
66 Rosine<br />
Limerick-Wettberwerb<br />
Ein Limerick ist ein kurzes, in der Regel<br />
scherzhaftes Gedicht in fünf Zeilen<br />
mit dem Reimschema „aabba“ und<br />
einem festen Silbenschema, das eine<br />
Geschichte erzählt und oft katastrophenhaft<br />
oder grotesk endet.<br />
Die erste Zeile nennt gewöhnlich die<br />
handelnde Person und endet meist mit<br />
einem Orts- oder Landschaftsnamen,<br />
der damit den Reim für die zweite und<br />
fünfte Zeile vorgibt. Auf die knappe<br />
Darstellung einer Eigenschaft oder<br />
Handlungsweise der Person folgt in<br />
der letzten Zeile eine überraschend komische<br />
Pointe.<br />
67 Fluss durch Rom<br />
68 graues Huftier<br />
69 Fürwort<br />
70 sprachl. Darstellungsform<br />
73 Großvater<br />
74 die Göttliche Weisheit (griech.)<br />
79 Zeremonie<br />
80 Schnittpunkt der Erdachse mit der<br />
Erdoberfläche<br />
81 Stacheltier<br />
84 Fabel<br />
87 Ehrenzeichen<br />
89 Gebäudeteil auf dem Bauernhof<br />
90 bask. Untergrundbewegung<br />
(Abk.)<br />
91 Befehl in der Hundedressur<br />
92 ital. Musiknote<br />
94 arabische Laute<br />
95 ungebraucht<br />
96 Gesangsstück<br />
SENKRECHT<br />
1 Thorax<br />
2 blauer Himmel griech.<br />
3 zerstritten<br />
4 umgangssprachl.: Hieb<br />
5 KFZ Offenburg<br />
6 in Sicherheit bringen<br />
7 Umlaufbahn eines Objektes um einen<br />
Himmelskörper<br />
8 ital. Fluss<br />
9 engl. Biersorte<br />
10 Vater und Mutter<br />
11 Stadtteil von Berlin<br />
12 Berliner Ganove<br />
13 der Name ist nicht bekannt (Abk.)<br />
16 Nachname Schriftsteller, Schauspieler<br />
und Regisseur, geadelt<br />
18 Fürwort<br />
20 KFZ Reutlingen<br />
22 KFZ Aalen<br />
23 nicht Berührbare<br />
25 Miles and ...<br />
Beispiel:<br />
Ein Arzt aus dem Ortsteil<br />
Heumaden,<br />
empfahl dem Patienten zu baden.<br />
Der schaute erstaunt,<br />
und sprach schlecht gelaunt:<br />
Das wird meinem Teint aber<br />
schaden.<br />
Dichten Sie mit!<br />
Es wäre schön, wenn Ihr<br />
Limerick einen Bezug zu unserer<br />
Region hätte<br />
28 Verhältniswort<br />
30 Hauptstadt Serbiens<br />
34 Bestandteil des Klaviers<br />
35 Innenleben<br />
36 Abk. Christine<br />
38 lat. Verdienste<br />
40 unter anderem (Abk.)<br />
41 chem. Zeichen Eisen<br />
43 besonders (Abk.)<br />
44 Verschluss einer Wandöffnung<br />
46 chem. Zeichen Titan<br />
49 weibl Vorname<br />
51 Muse der griech. Mythologie,<br />
‚die Liebliche‘<br />
54 weibl. Vorname<br />
56 kroatische Insel in der Adria<br />
58 Vorname des Jazzmusikers Redding<br />
59 rein<br />
61 Schlafphase mit heftigen<br />
Augenbewegungen<br />
63 bayr. Koseform von Josef<br />
65 chem. Zeichen Aluminium<br />
66 Ort im Mittelpunkt<br />
71 Musiker mit Sprechgesang<br />
72 hineingehen<br />
73 umgangssprachl.: Bewohner<br />
Ostfrieslands<br />
75 legeres Grußwort (engl.)<br />
76 franz.: oder<br />
77 Kosename<br />
78 Kosename: Geliebte, Totengeist in der<br />
germ. Mythologie<br />
82 Edelmetall<br />
83 Gunstbezeugung<br />
85 Zweig<br />
86 Querstange zum Mast<br />
88 Futteral<br />
91 auf diese Weise<br />
93 oben angegeben (Abk.)<br />
Wir drucken in der nächsten Ausgabe<br />
des <strong>IMPULS</strong> die drei besten Limericks<br />
ab.<br />
Einsendungen an:<br />
<strong>Klinikverbund</strong> <strong>Südwest</strong><br />
<strong>IMPULS</strong><br />
Bunsenstraße 120<br />
71032 Böblingen<br />
oder per E-Mail<br />
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Tel.: 07051 14-0<br />
Infoabend bezüglich Schwangerschaft,<br />
Geburt, Wochenbett<br />
im Gemeinschaftsraum<br />
Do 14.12.06 19.30 - 21.30 Uhr<br />
Do 08.02.06 19:30 - 21:30 Uhr<br />
Betreuung von Demenzkranken und<br />
deren Angehörigen<br />
donnerstags 14.30 - 16.30 Uhr<br />
Müttercafé<br />
jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat<br />
10:00 - 12:00 Uhr<br />
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montags 17.30 - 18.30 Uhr<br />
freitags 09.30 - 10.30 Uhr<br />
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Tel.: 07032 16-0<br />
Kirchliche Termine<br />
So 10.12.06 18.30 Uhr Kapelle<br />
Di 12.12.06 15.00 Uhr Kapelle<br />
Patientenweihnachtsfeier<br />
Do 21.12.07 16.00 Uhr<br />
Herrenberger Storchennest<br />
Infoabende mit Kreißsaalführung<br />
Themenabende: Notfälle im Kindesalter,<br />
Wassergeburt eine Möglichkeit des natürlichen<br />
Gebärens, Erkrankungen im 1. Lebensjahr<br />
Geburtsvorbereitung<br />
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Beginn 15 Uhr<br />
Frühstückszimmer Wochenstation<br />
Anmeldung: 07152 202-6401<br />
Namen zu den Menschen<br />
AOK – Rückengymnastik<br />
Physiotherapie (EG)<br />
Frau Arzt 07152 202-5710<br />
AOK 07031 617-0<br />
Do 18.01.07<br />
Do 25.01.07<br />
Infoabend für werdende Eltern<br />
jeden 1.+ 3. Mittwoch im Monat mit Kreißsaal-<br />
und Besichtigung der Wochenstation<br />
18.00 Uhr, Treffpunkt im Mehrzweckraum EG<br />
Geburtsvorbereitungskurse<br />
dienstags 19.00-21.00 Uhr<br />
M. Gembatzke 07156 176455<br />
T. Widmaier 07152 209827<br />
S. Nagel 07152 357822<br />
mittwochs 18.00 - 20.00 Uhr<br />
Petra Hornikel 07159 5902<br />
Rückbildungsgymnastik<br />
montags 20.00 - 21.30 Uhr<br />
S. Sum 07152 358115<br />
mittwochs 20.15 - 21.15 Uhr<br />
(offene Gruppe)<br />
Petra Hornikel 07159 5902<br />
Stillgruppe<br />
1. Dienstag im Monat 10.00 - 12.00 Uhr<br />
3. Dienstag im Monat 15.00 - 17.00 Uhr<br />
Kontakt:<br />
Sieglinde Schenk 07152 202-5370<br />
Geschwisterkurs<br />
Kathrin Gröning 07159 918067<br />
Akupunktur Schwangerschaftsbeschwerden<br />
und zur<br />
Geburtsvorbereitung<br />
Anmeldung: 07152 202-5470<br />
Einzel-Schulung für Typ 2<br />
Diabetiker<br />
Gestationsdiabetes<br />
(Schwangerschaftsdiabetes)<br />
Ines Wallasch Fax: 0711 61551899<br />
Tel: 0711 70599<br />
Sr. Anke Stammann - nach Terminvereinbarung<br />
Alois Kramer - Grit Dietterle - Ingrid Gries - Daniela Blaese - Tanja Gramer - Dr. Lutz Feldhahn<br />
Annette Schlittenhardt - Monika Braun - Martha Advolodkin - Rudolf Küster - Denay Schneider - Michael Lohrbach<br />
Susanne Schwan - Amrei Diehm - Dr. Peter Zaar - Silke Sc hreiber - Eugenia Pross - Katrin Rauschenberger<br />
Norbert Kerwin - Susanne Märken - Claudia Trunzer-Seidel - Dr. Sonja Wendt - Evelin Taha - Nikolai Spreng<br />
Egon Bässler - Stefanie Wehrstein - Dr. Ulrich Haag - Melanie Zeitler - Silke Jackson - Gudrun Bornschein<br />
Gabriele Stepper - Edda Brunk - Manuela Schade - Dr. Miriam Vollmer - Heike Schuler - Dr. Michael Jugenheimer
Konzert für Patienten u. Mitarbeiter<br />
im Foyer<br />
Mo 18.12.06 16.00 und<br />
19.00 Uhr<br />
Weihnachtsliedersingen im Foyer<br />
Mi 20.12.06 11.00 - 11.20 Uhr<br />
Ökumenischer Gottesdienst<br />
So 24.12.06 15.00 Uhr<br />
(Abholdienst)<br />
Herzwandertag<br />
Chefarzt Dr. Weber, Oberarzt Dr. Werle<br />
Kardiologie<br />
So 18.03.07 Start 10.00 Uhr<br />
Treffpunkt vor dem Krankenhaus<br />
Kreiskrankenhaus Nagold<br />
Tel.: 07452 96-1<br />
Infoabend für werdende Eltern<br />
Mi 28.02.07 Cafeteria<br />
Mi 25.04.07<br />
Wellness für das Neugeborene<br />
donnerstags 15.00 Uhr<br />
Geschwisterschule (Kosten: 10 €)<br />
Sa 13.01.07<br />
Sa 10.03.07<br />
Anmeldung: 07452 969120<br />
Säuglingspflegekurs<br />
Fr 02.03.07 19.00 - 22.00 Uhr<br />
Sa 03.03.07 09.00 - 12.00 Uhr<br />
Still- und Ernährungsberatung<br />
Di 06.02.07 15.00-17.00 Uhr<br />
Di 17.04.07 15.00-17.00 Uhr<br />
Krankenfahrten/ Arztfahrten<br />
Fahrten zur Kur und Reha<br />
Dialysefahrten<br />
Fahrten zur Bestrahlung<br />
Zugelassen für alle<br />
Krankenkassen<br />
0 70 31/80 10 31<br />
Gebührenfreier Service-Ruf<br />
0800/182 10 31<br />
Elternberatung<br />
Di 06.02.07 15.00 - 17.00 Uhr<br />
Di 17.04.07 15.00 - 17.00 Uhr<br />
Patientenweihnachtsfeier<br />
Di 19.12.06 19.00 Uhr Cafeteria<br />
VHS Nagold Krankenhaus, Vortragssaal<br />
Mo 29.01.07 18.15 Uhr<br />
Iran, eine neue Bedrohung für die Welt?<br />
Eintritt frei<br />
Nagolder Gesundheitsforum für<br />
jedermann<br />
Sa 02.12.06 10:00 - 10:45<br />
danach jeden ersten Samstag im Monat<br />
Ort: Rathausfoyer Nagold<br />
Kreiskrankenhaus Nagold in Zusammenarbeit<br />
mit den niedergelassenen Ärzten des Kreises<br />
Calw.<br />
Ansprechpartner:<br />
Prof. Benz, Nagold,<br />
Dr. Walz, Wildberg<br />
INR-Schulungskurse für Patienten<br />
mit einer Marcumar-Dauertherapie<br />
Fr 09.03.07 16.00 - 18.00 Uhr<br />
Mo 12.03.07 16.00 - 18.00 Uhr<br />
Mi 14:03.07 16.00 - 18.00 Uhr<br />
Vorab–Informationsveranstaltung<br />
Mo 12.02.07 16.00 Uhr<br />
Oberarzt Dr. Friedemann Fortenbacher<br />
Christine Schneider-Kübler<br />
Tel. 07452 96-9299<br />
Schwarzenberg<br />
Ihr freundliches Taxi seit 1945<br />
Zu Ihrer persöhnlichen<br />
Sicherheit und Ihrem<br />
Wohlbefinden fahren wir<br />
nur mit klimatisierten<br />
Fahrzeugen, auf Wunsch<br />
auch mit Kombi (z. B. für<br />
Rollstuhlfahrer).<br />
Unsere Fahrer sind Ihnen<br />
beim Gepäcktransport<br />
gerne behilflich.<br />
Diabetikerschulungen<br />
Kurs Typ 2 ohne Insulin<br />
dienstags 17.00 Uhr<br />
16.01. 23.01. 30.01. 06.02.07<br />
06.03. 13.03. 20.03. 27.03.07<br />
17.04. 24.04.07<br />
donnerstags 17.00 Uhr<br />
01.03. 08.03. 15.03. 22.03.<br />
Intensivschulung mit Insulin<br />
(Schulungswochen)<br />
15.01. - 19.01.07<br />
26.02. - 02.03.07<br />
26.03. - 30.03.07<br />
Informationen:<br />
Christine Schneider-Kübler<br />
07452 96-9299<br />
Kliniken Sindelfingen<br />
Tel.: 07031 98-0<br />
Patientenweihnachtsfeier<br />
Do 14.12.2006 16.00 Uhr<br />
Waldweihnacht<br />
So 17.12.2006 17.00 Uhr<br />
Für Fachleute:<br />
Gastroenterologisches Kolloquium<br />
Sa 10.02.2007<br />
13. Intensivmedizinisches<br />
Kolloquium<br />
Sa 03.03.2007<br />
Geriatrische<br />
Rehabilitationsklinik<br />
Tel.: 07031 668-4002<br />
Neue Geräte in der Ergo- und<br />
Physiotherapie<br />
Help-Arm und Stehbarren<br />
Therapeutenteam der Rehaklinik<br />
Mi 13.12.06