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Ein Marmordenkmal als Symbol der Widerstandskraft der Zwangsrekrutierten Feierliche Einweihung auf der „ place Bian“ am Sonntag in Redingen/ Attert Als Erinnerung an die Opfer des Zweiten Weltkrieges wurde in Redingen/ Attert in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und der Lokalsektion der Zwangsrekrutierten ein Monument errichtet. Die Skulptur aus Carrara Marmor wurde von der italienischen Künstlerin Rita Sajeva gestaltet und am vergangenen Sonntag im Rahmen einer eindrucksvollen Feier und im Beisein zahlreicher Ehrengäste offiziell eingeweiht. Im Anschluss an die Gedenkmesse, die in der Pfarrkirche des Kantonalhauptortes Redingen von Dechant Nico Jans zelebriert und von dem lokalen Gesangverein unter der Leitung von Josette Kuffer- Ourth mit Carlo Philippe an der Orgel musikalisch verschönert wurde, brachte der „ Männerkouer Atertdaul“ zum Auftakt ihren Beitrag mit einheimischen Melodien, gesanglich dar. Wie Bürgermeister eingangs erwähnte hat sicherlich schon der eine oder andere sich die Frage gestellt, ob es wirklich sein müsse, jedes Jahr aufs Neue an die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges zu erinnern. Es wäre auch eine unverschämte Frechheit, wenn man heute all die Zwangsrekrutierten, ihre Familien und ihre Unterstützung vergessen würde und ihre Heldentaten nicht oft genug gedenken würde. Wie viel Leid haben die Kriegsgenerationen doch ertragen müssen, so Mausen. Die geopferte Generation Männer und Frauen darf niemals eine vergessene Generation werden und wir müssen diese Erinnerung auf jeden Fall aufrecht erhalten, auch wenn es keine Zeitzeugen mehr geben wird, denn das Blut von allen Märtyrern, die für unsere Heimat gestorben sind, war ein Preis für unsere Freiheit, wie einst Abbé André Heiderscheid zitierte. Wir müssen heute aber auch all denen Leuten danken, die den jungen Menschen ein Versteck eingerichtet, Bunker errichtet und sie mit Essen und Kleider versorgt haben. Auch sie haben ihr Leben und das von ihren Familien in Gefahr gebracht, dafür aber das Leben vieler Jugendlicher gerettet. Um dafür zu sorgen, dass ein so wichtiger Beitrag zur einheimischen Geschichte nicht vergessen werde, kam man in der Gemeindeverwaltung zum Entschluss unter dem Impuls und der Mithilfe der“ Amicale des Enrôlés de Force Beckerich- Ell- Redingen“ dieses Monument zu errichten und dies als Dank und als tiefe Anerkennung. Auch solle jeder nachdenken, was er tun kann, um eine bessere und gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Denn Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit und sie müsse stets geschützt und dauernd aufs Neue erkämpft werden, so Mausen abschließend. Auch Jeannot Nehrenhausen als Vorsitzender des Organisationsvorstandes ging näher auf die neue Gedenkstätte in Redingen ein, die nach Ell und Beckerich jetzt in Redingen verwirklicht werden konnte. Das jährliche Ziel sei am Tag der „Commémoration nationale“ zu verhindern, dass was geschehen sei, vergessen wird. Denn wenn man etwas vergesse, sei es, wie es nie geschehen sei. Wichtig sei es immer wieder daran zu erinnern, was in den Jahren 1940 bis 1945 geschehen ist und dies aus emotionalenethischen Gründen. Es gehe darum, den Menschen, die im Krieg leiden mussten, zu zeigen, dass wir ihre Opfer würdigen müssen, und ihren Einsatz für Frieden und Freiheit respektieren. Man muss der kommenden Generation zeigen, was viele Menschen im Weltkrieg erleiden mussten und sie aufmerksam machen, dass man stets aufpassen müsse damit so etwas schreckliches nie mehr passiere. Ein Monument für Menschen zu errichten, so Nehrenhausen, die bei dramatischen Umständen gelitten haben oder auf die eine oder andere Art ihr Leben lassen mussten, sei ein Zeichen einer hochentwickelten humanistischen Gesellschaft. Auf den Gedenktafeln beim Monument seien ebenfalls die Namen aller 157 Opfer aus dem Kanton Redingen eingetragen. Die neue Statue direkt an der Seite einer anderen Gedenktafel stelle eine komplementäre Einheit dar. Sein großer Dank galt Künstlerin Rita Sajeva für die wunderbare Gestaltung der Skulptur, dem Organisationsvorstand mit Marguerite Wirth- Linster und Monique Kuffer, der Gemeindeverwaltung Redingen sowie der „ Amicale“ der Zwangsrekrutierten. Als Vorsitzender der „ Amicale des Enrôlés de Force Beckerich- Ell- Redingen“ erinnerte Edy Graf an die schrecklichen Ereignisse während des Zweiten Weltkrieges und bedankte sich für die Errichtung des wunderbaren Monuments in Redingen/ Attert. Nach dem Abspielen der „Heemecht“ durch die Musikgesellschaften aus Redingen und Nagem wurde das neue Monument dann offiziell enthüllt, ehe Dechant Nico Jans den Segen Gottes auf die wunderbare Skulptur herabrief. Unter den Klängen der „sonnerie aux Morts“ wurden dann seitens der Gemeinde Redingen und der „Amicale“ der lokalen Zwangsrekrutierten Blumengebinde am Fuße des Monuments niedergelegt, ehe die Gemeindeverwaltung zum Empfang einlud.(FOTOS: CHARLES REISER) (mehr Fotos auf MYWORT.lu) www.redange.lu 23

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