Chinas grüne Fabrik - Verantwortung Zukunft
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Ausgabe 1-2013 // Aus der Praxis<br />
Fotoquelle: © BMW Group<br />
Mit knapp einer Million Einwohnern ist Tiexi<br />
keine eigene Großstadt in China. Doch der<br />
Stadtteil von Shenyang im Norden des Landes<br />
hat etwas Besonderes: Tiexi ist seit Mitte<br />
2012 einer von 29 BMW-Produktionsstandorten<br />
in aller Welt – und dank deutscher<br />
Anlagen- und Maschinenbauer auch einer<br />
der nachhaltigsten.<br />
„Wir produzieren vor Ort, da wir die Fahrzeuge<br />
auch vor Ort verkaufen“, erklärt<br />
Knudt Flor, Leiter der Produktion bei BMW<br />
Brilliance Automotive. Und weil China<br />
inzwischen der weltweit wichtigste Markt<br />
für BMW geworden ist – 2012 konnte die<br />
BMW Group mehr als 320.000 Fahrzeuge<br />
im Land absetzen –, hat das Unternehmen<br />
gemeinsam mit seinem Partner Brilliance<br />
1,5 Milliarden Euro investiert. Um nicht weiter<br />
so viele Fahrzeuge aus anderen Märkten<br />
nach China umleiten zu müssen, soll die in<br />
den chinesischen BMW-Werken in Dadong<br />
und Tiexi gefertigte Jahresproduktion ab<br />
2014 auf über 300.000 Fahrzeuge erhöht<br />
werden.<br />
Kreative Lösungen zur Nutzung des<br />
regionalen Klimas<br />
Die Produktion folgt dem Markt, sagen Fachleute<br />
– doch schafft lokale Produktion auch<br />
Herausforderungen. Nicht nur was Sprache,<br />
Arbeitskultur und politische Strukturen angeht,<br />
unterscheidet sich der Standort Tiexi<br />
erheblich von einem deutschen Werk. Auch<br />
Wetter und Klima müssen bedacht werden,<br />
wenn ein Produktionsstandort nachhaltig<br />
und effizient betrieben werden soll.<br />
„Viele gute Gründe sprachen dafür, das Werk<br />
im Nordosten <strong>Chinas</strong> zu errichten. Allerdings<br />
kann es hier im Sommer sehr heiß, im Winter<br />
eiskalt werden. Wir erleben Temperaturspannen<br />
von bis zu 70 Grad Celsius zwischen den<br />
kältesten und den heißesten Tagen im Jahr“,<br />
erklärt Michael Pritzke, der an der Planung des<br />
Werks beteiligt war. Schuld ist der Wind, der<br />
das kontinentale Klima aus dem Inneren Asien<br />
nach Tiexi trägt. Will man beim Heizen und<br />
Kühlen dennoch auf großen Energieaufwand<br />
verzichten, sind kreative Lösungen gefragt.<br />
So geht bei der klassisch betriebenen Lüftung<br />
von Büro- und Werksgebäuden häufig Wärme<br />
verloren, da diese mit der Abluft ins Freie<br />
transportiert und durch kalte Außenluft<br />
ersetzt wird. „Wie wäre es, die Wärme, die<br />
Maschinen, Computer und Serverräume<br />
kontinuierlich erzeugen, an kühlen Tagen zu<br />
nutzen?“, fragten sich daher die Planer in der<br />
Abteilung für Energiestruktur und Technische<br />
Ausrüstung der Konzernzentrale in München.<br />
Die Lösung: In Tiexi wurden in den Lüftungsschächten<br />
Wärmeräder eingebaut. Sie ziehen<br />
die Wärme aus der Abluft heraus und setzen<br />
sie der frischen Außenluft wieder zu, die anschließend<br />
im Gebäude zirkuliert.<br />
Wärmetauscher: Nachhaltige Heizung<br />
spart 50 Prozent der Energie<br />
Manch überschüssige Wärme aus der Produktion<br />
gelangt aber zunächst gar nicht in<br />
die Luft. Die Zangen der Schweißroboter<br />
beispielsweise werden so heiß, dass sie mit<br />
Wasser gekühlt werden müssen. Damit auch<br />
diese Energie nicht verlorengeht, wird die<br />
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