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Geschäftsbericht 2006 (PDF/2 MB) - Knappschaft-Bahn-See

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geschäftsbericht <strong>2006</strong>


auf einen blick –<br />

deutsche rentenversicherung knappschaft-bahn-see <strong>2006</strong><br />

Versicherte Insgesamt werden rund 4,6 Millionen Versichertenkonten betreut<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung Rentenzahlungen 1.049.886<br />

aktive Beitragszahler 659.980<br />

Allgemeine Rentenversicherung Rentenzahlungen 572.077<br />

aktive Beitragszahler 735.040<br />

Renten-Zusatzversicherung Rentenzahlungen 133.696<br />

Pflichtversicherte 51.916<br />

Krankenversicherung insgesamt 1.431.046<br />

Pflichtmitglieder 242.258<br />

Freiwillige Mitglieder 40.501<br />

Rentner 866.790<br />

Familienangehörige 281.497<br />

Pflegeleistungen Pflegebedürftige insgesamt (rd. 70 % ambulante und rd. 30 % vollstationäre Fälle) 120.930<br />

Rentenanträge Rentenanträge jährlich ca. 150.000<br />

Medizinisches Netz 6 Krankenhäuser und Beteiligungen an 5 Krankenhausgesellschaften mit insgesamt rund 6.800 Betten, in denen rund<br />

230.000 Patienten behandelt werden (davon entfallen auf die Eigenbetriebe rund 2.500 Betten)<br />

10 Rehabilitationskliniken mit rund 1.380 Betten und 135 ambulanten/teilstationären Behandlungsplätzen, in denen rund<br />

21.500 Patienten jährlich aufgenommen werden<br />

Verträge über ärztliche Behandlung ihrer Mitglieder mit etwa 1.480 <strong>Knappschaft</strong>särzten (niedergelassene Allgemeinund<br />

Fachärzte sowie Zahnärzte)<br />

22 Sozialmedizinische Dienststellen an 25 Standorten mit rund 200 Ärzten zur Durchführung von Untersuchungen im<br />

Krankheitsfall einschließlich Diagnose, Feststellung der Pflegebedürftigkeit sowie zur Begutachung in Rehabilitationsund<br />

Rentenverfahren<br />

Rehabilitation Rund 96.000 Versicherte erhalten eine Leistung zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

Minijobs Minijob-Zentrale betreut 1,9 Millionen Arbeitgeberkonten und rund 6,3 Millionen Minijobber<br />

Haushalt Im Jahr <strong>2006</strong> wurden insgesamt 23,63 Mrd. Euro aufgewendet: Krankenversicherung 4,66 Mrd. Euro; knappschaftliche<br />

Rentenversicherung 15,06 Mrd. Euro; allgemeine Rentenversicherung 2,80 Mrd. Euro; Pflegeversicherung 1,10 Mrd. Euro;<br />

zzgl. Renten-Zusatzversicherung 0,62 Mrd. Euro, zzgl. Pauschalabgaben (Minijob-Zentrale) 5,57 Mrd. Euro<br />

Mitarbeiter Insgesamt rund 16.000 Mitarbeiter (ohne Auszubildende), davon sind rund 10.500 im Verwaltungsbereich und im Sozialmedizinischen<br />

Dienst tätig, rund 4.600 in Krankenhäusern und rund 840 in Rehabilitationskliniken<br />

Ausbildung Rund 1.200 junge Menschen befinden sich in Ausbildung; die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> bildet über den Eigenbedarf aus<br />

Älteste Rund 1.400 ehrenamtlich tätige Versichertenälteste bzw. Versichertensprecher sind bundesweit in der Beratungs- und<br />

Betreuungsarbeit flächendeckend vor Ort tätig<br />

Stand Dezember <strong>2006</strong>


geschäftsbericht <strong>2006</strong>


2 Inhaltsverzeichnis<br />

I<br />

jahresbilanz<br />

<strong>2006</strong><br />

rückblick<br />

<strong>2006</strong><br />

II<br />

1<br />

selbstverwaltung<br />

und geschäftsführung<br />

1.1 Kooperative Führung | 18<br />

1.2 Regionale Selbstverwaltung | 20<br />

1.3 Gliederung | 21<br />

rentenversicherung<br />

2.1 Entwicklungen in der<br />

Rentenversicherung | 24<br />

2.2 Versicherungsangelegenheiten<br />

| 29<br />

2.3 Rentenstatistik | 31<br />

2.4 Rentenversicherung<br />

international | 33<br />

2<br />

kranken- und<br />

pfl egeversicherung<br />

renten-zusatzversicherung<br />

3.1 Entwicklungen in der<br />

Renten-Zusatzversicherung | 36<br />

3.2 Versicherungsangelegenheiten | 40<br />

3.3 Rentenstatistik | 41<br />

3<br />

4.1 Versicherungs- und<br />

Beitragsangelegenheiten | 44<br />

4.2 Leistungsmanagement<br />

Krankenhäuser | 46<br />

4.3 Leistungsmanagement<br />

Ärzte und Arzneimittel | 47<br />

4.4 Management sonstiger<br />

Leistungen | 51<br />

4.5 Akupunktur | 53<br />

4.6 Leistungsmanagement<br />

Pfl egeversicherung | 54<br />

4.7 Kundenservice | 56<br />

4


5<br />

rehabilitation<br />

und teilhabe<br />

medizinisches netz<br />

6.1 Krankenhäuser | 69<br />

6.2 Rehabilitationskliniken | 80<br />

6.3 Sozialmedizinischer Dienst | 83<br />

6.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte | 87<br />

6.5 Integrierte Patientenversorgung<br />

| 90<br />

5.1 Die Teilhabe<br />

(Rehabilitation) | 58<br />

5.2 Leistungen zur<br />

medizinischen<br />

Rehabilitation | 59<br />

5.3 Leistungen zur Teilhabe<br />

am Arbeitsleben | 63<br />

5.4 Sonstige Leistungen<br />

zur Teilhabe | 64<br />

5.5 Arbeitsgemeinschaft<br />

für Krebsbekämpfung | 66<br />

6<br />

7<br />

service vor ort<br />

minijob-zentrale<br />

7.1 Hauptverwaltung und<br />

Verwaltungsstellen | 95<br />

7.2 Auskunft und Beratung | 99<br />

8.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale | 102<br />

8.2 Standorte und Service | 104<br />

8.3 Entwicklung der Minijobs | 108<br />

8.4 Insolvenzen | 113<br />

8<br />

9<br />

haushalt, fi nanzen und<br />

datenverarbeitung<br />

9.1 Haushalt <strong>2006</strong> | 116<br />

9.2 Finanzentwicklung <strong>2006</strong> | 117<br />

9.3 Controlling | 134<br />

9.4 Datenverarbeitung | 136<br />

personal<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

3<br />

10.1 Personaldaten und<br />

Personalpolitik | 140<br />

10.2 Berufl iche Bildung | 145<br />

10


I<br />

jahresbilanz <strong>2006</strong>


6 Jahresbilanz <strong>2006</strong><br />

Fusionsprozess im personellen und<br />

organisatorischen Bereich<br />

weiter gefestigt und vertieft<br />

Ulrich Freese Dr. Georg Greve<br />

Nachhaltige Veränderungen –<br />

optimistische Aufbruchstimmung<br />

Das Jahr <strong>2006</strong> war für die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> durch zwei Schwerpunkte geprägt: Zum einen durch das weitere<br />

Zusammenwachsen der durch die Organisationsreform in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung bedingten Fusion der drei ehemaligen Träger Bundesknappschaft,<br />

<strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und <strong>See</strong>kasse zur Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> (KBS). Zum anderen war die <strong>Knappschaft</strong><br />

frühzeitig konstruktiv beteiligt im Entscheidungsfindungsprozess zur<br />

Gesundheitsreform und konnte so ihren Standpunkt verdeutlichen, um die<br />

knappschaftliche Krankenkasse, aber auch das gesamte Verbundsystem der<br />

KBS weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu gestalten.<br />

Im Bereich der Rentenversicherung galt es, den im Jahr 2005 begonnenen<br />

Fusionsprozess im personellen und organisatorischen Bereich weiter zu<br />

festigen und zu vertiefen. Heute steht bereits fest: Die Fusion der drei Träger<br />

war richtig und wichtig. Sie hat den neuen Träger <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

im Bereich der Rentenversicherung stabilisiert und Arbeitsplätze gesichert.<br />

Aufgrund der neuen Regelungen des Gesetzes zur Organisationsreform in<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung konnten bis Ende <strong>2006</strong> bereits insgesamt<br />

rund 720.000 neue branchenübergreifende Rentenversichertenkonten<br />

im Zuge der Quotenregelung bei der KBS angelegt werden. Die KBS bleibt<br />

damit auch langfristig ein verlässlicher Partner im Bereich der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung.<br />

Der Gesetzgeber hat mit der Organisationsreform in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung auch mehr Wirtschaftlichkeit und Einsparungen bei<br />

den Trägern eingefordert. Um diesen Vorgaben gerecht zu werden, hat<br />

die KBS bereits damit begonnen, in erheblichem Maße durch den Einsatz<br />

intelligenter Verfahren in der Datenverarbeitung und weiterer Verschlan-<br />

kungen und Optimierungen der Geschäftsprozesse in allen Arbeitsbereichen<br />

zusätzliche Effizienzverbesserungen zu realisieren.


Die Öffnung unserer Krankenkasse<br />

ist ein zentraler Baustein<br />

im Wettbewerb mit anderen frei<br />

wählbaren Krankenkassen<br />

Hohe Kundenbindung durch<br />

günstigen Beitragssatz<br />

und hohe Kundenzufriedenheit<br />

Im Bereich der Krankenversicherung hat die <strong>Knappschaft</strong> als fünftgrößte<br />

bundesweit agierende Krankenkasse im Jahr <strong>2006</strong> um ihre Interessen bei der<br />

Gesundheitsreform gekämpft. Ab dem 1. April 2007 wird die <strong>Knappschaft</strong><br />

eine geöffnete Krankenkasse sein. Die Öffnung der Krankenkasse bietet der<br />

<strong>Knappschaft</strong> eine hervorragende Chance, erstmals in ihrer Geschichte branchenunabhängig<br />

neue Versicherte zu gewinnen und somit ihre Position als<br />

große und leistungsstarke Krankenkasse zu behaupten. Wir sind überzeugt,<br />

dass die Qualität unserer Leistungen im Vergleich zu anderen Gesundheitseinrichtungen<br />

und Sozialversicherungsträgern am hart umkämpften Gesundheitsmarkt<br />

bestehen wird.<br />

Insgesamt ist die Öffnung der <strong>Knappschaft</strong> ein weiterer Meilenstein auf dem<br />

Weg der Weiterentwicklung des Verbundsystems der KBS. Insofern hat die<br />

Gesundheitsreform 2007 nicht nur Auswirkungen auf die <strong>Knappschaft</strong> als<br />

Krankenversicherung, sondern auch auf den gesamten Träger der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>.<br />

Trotz einer günstigen Entwicklung der Verwaltungskosten und guter Control-<br />

lingergebnisse bei den Leistungsausgaben war in der Krankenversicherung<br />

leider aufgrund der Finanzsituation eine Beitragssatzanhebung auf 12,7<br />

Prozent zum 1. Oktober <strong>2006</strong> unvermeidbar. Die <strong>Knappschaft</strong> bleibt jedoch<br />

weiterhin eine günstige Krankenkasse in Deutschland. Der gute Service mit<br />

kompetenter Beratung in allen Sozialversicherungsfragen sowie die gute<br />

Betreuung am kostenlosen Servicetelefon und in den Verwaltungs- und<br />

Geschäftsstellen der <strong>Knappschaft</strong> wird von den Versicherten hoch geschätzt.<br />

Die Kundenzufriedenheit liegt seit Jahren bei über 90 Prozent. Das bestätigen<br />

repräsentative Umfragen verschiedener Institute.<br />

Insgesamt ist es der <strong>Knappschaft</strong> bei einem günstigen Beitragssatz und<br />

hoher Kundenzufriedenheit gelungen, seit dem Jahr 2000 aufgrund des<br />

Stabilisierungsgesetzes und der Ein-Monats-Regelung rund 420.000 Versi-<br />

cherte für die knappschaftliche Krankenkasse zu gewinnen. Darunter sind<br />

rund ein Drittel Versicherte, die nach Aufgabe eines bergbaulichen Betriebes<br />

unmittelbar gehalten werden konnten – die Bleibequote lag in den letzten<br />

Jahren bei rund 95 Prozent –, und zwei Drittel Neuzugänge, die von anderen<br />

Krankenkassen zurück gekommen sind. Seit Beginn der Akquise im Jahr 2000<br />

hat sich jeder dritte Wahlberechtigte für eine Mitgliedschaft bei der <strong>Knappschaft</strong><br />

entschieden.<br />

Jahresbilanz <strong>2006</strong><br />

7


8 Jahresbilanz <strong>2006</strong><br />

Medizinisches Netz hat<br />

Vorbildfunktion und arbeitet<br />

weiterhin erfolgreich<br />

Viertes Netz der Integrierten<br />

Vollversorgung / <strong>Knappschaft</strong> mit<br />

Abstand größter Anbieter<br />

Diese Erfolgsbilanz soll mit der Öffnung der <strong>Knappschaft</strong> zum 1. April 2007<br />

fortgesetzt werden. Die Öffnung der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

und damit die Gleichstellung im Wettbewerb mit anderen frei wählbaren<br />

Krankenkassen wird hierzu die Möglichkeit geben.<br />

Durch drei Jubiläen im Bereich der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser – Bardenberg<br />

150 Jahre, Recklinghausen 100 Jahre, Bottrop 75 Jahre – sowie dem 75.<br />

Jubiläum der Reha-Klinik in Marquartstein konnte im Jahr <strong>2006</strong> eindrucksvoll<br />

die Leistungsfähigkeit und große Tradition des Verbundsystems der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

einer breiten Öffentlichkeit unter Beweis gestellt werden.<br />

Die KBS ist heute mit ihrem Verbundsystem mehr denn je ein wichtiger<br />

Leistungsanbieter auf dem Gesundheitsmarkt in ihren Kernregionen und<br />

darüber hinaus als Krankenhaus- und Rehaträgerin der medizinischen Regionalversorgung<br />

nicht mehr wegzudenken. Mit schlüssigen Gesamtkonzepten,<br />

moderner Infrastruktur und leistungsstarken Kliniken sind die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

– ebenso wie die Reha-Einrichtungen – gut aufgestellt und<br />

für die Zukunft gerüstet. Mit dem Neubau einer Orthopädischen Reha-Klinik<br />

in Gelsenkirchen wird im kommenden Jahr die Klinikgruppe und das Medizinisches<br />

Netz weiter ausgebaut und den veränderten Reha-Anforderungen<br />

zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten angepasst.<br />

Als viertes Netz der Integrierten Patientenversorgung der <strong>Knappschaft</strong><br />

konnte im Jahr <strong>2006</strong> das Integrationsprojekt prosper im Ruhrgebiet auf<br />

Gelsenkirchen und Gladbeck ausgeweitet werden. Rund zusätzlich 40.000<br />

Versicherte können nunmehr die Vorteile der <strong>Knappschaft</strong> nutzen. Mit der<br />

Ausweitung des Gesundheitsnetzes auf die Region Gelsenkirchen/Gladbeck<br />

wird im Norden des Ruhrgebiets die bisherige Lücke innerhalb des knappschaftlichen<br />

Versorgungsnetzes zwischen Recklinghausen und Bottrop geschlossen.<br />

Damit ist die <strong>Knappschaft</strong> jetzt im nördlichen Ruhrgebiet flächendeckend<br />

im Bereich der integrierten Patientenversorgung vertreten und nun<br />

endgültig mit Abstand der größte Anbieter von integrierter Vollversorgung in<br />

Deutschland.


Zahl der Minijobber liegt seit<br />

Gründung der Minijob-Zentrale<br />

konstant bei über sechs Millionen<br />

Ausbildung hat bei der KBS<br />

hohen Stellenwert<br />

Die Minijob-Zentrale unter dem Dach der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> hat am 1. April 2003 durch Beschluss des Deutschen<br />

Bundestages ihre Arbeit aufgenommen. Nahm die Entwicklung der Minijobs<br />

in den beiden ersten Jahren des Bestehens der Minijob-Zentrale noch einen<br />

rasanten Aufstieg bis auf rund 6,8 Millionen geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />

im gewerblichen Bereich, so sank ihre Anzahl bis Ende <strong>2006</strong> auf rund<br />

6,2 Millionen Erwerbstätige. Festzuhalten bleibt dennoch, dass die ersten vier<br />

Jahre des Bestehens der Minijob-Zentrale eine Erfolgsgeschichte waren und<br />

zusätzliche Beschäftigung in Deutschland ermöglicht haben. Seit Bestehen<br />

der Minijob-Zentrale lag die Zahl der Minijobber konstant über sechs Millionen.<br />

Dies zeigt nachdrücklich die Notwendigkeit und Berechtigung dieses<br />

Arbeitsmarktsegmentes sowohl im gewerblichen Bereich als auch in Privathaushalten.<br />

Mit einiger Sorge wurde in der Minijob-Zentrale die vom Gesetzgeber<br />

beschlossene Abgabenerhöhung für Minijobs von 25 auf 30 Prozent zur<br />

Jahreshälfte <strong>2006</strong> verfolgt. Im Quartalsvergleich des Jahres <strong>2006</strong> fällt auf,<br />

dass die Beschäftigtenzahl bei den Minijobbern zunächst vom ersten zum<br />

zweiten Quartal leicht um 0,3 Prozent gestiegen ist, um dann vom zweiten<br />

zum dritten Quartal um 2,1 Prozent und vom dritten zum vierten Quartal um<br />

1,3 Prozent zurückzugehen. Dieser Rückgang ist wahrscheinlich bedingt durch<br />

den Anstieg der Pauschalabgaben. Es bleibt zu hoffen, dass der Gesetzgeber<br />

das Arbeitsmarktsegment der Minijobs nicht weiter schwächt und die nach<br />

wie vor hohe Nachfrage nach dieser Art von Beschäftigung seitens der Arbeitgeber<br />

und der Beschäftigten weiterhin anerkennt.<br />

Die Ausbildung junger Menschen ist für die KBS ein selbstverständliches<br />

Anliegen. Rund 1.200 Menschen befanden sich im Jahr <strong>2006</strong> bei der KBS<br />

in verschiedenen Ausbildungsberufen. Ausbildung ist für uns eine sozialpolitische<br />

Verpflichtung, der wir angesichts der Arbeitsmarktlage und der<br />

Jugendarbeitslosigkeit bereits seit vielen Jahren nachkommen, wohlwissend,<br />

dass auch die KBS nicht jedem nach der Ausbildung ein festes Arbeitsverhältnis<br />

angeboten werden kann. Die KBS investiert in die Ausbildung junger<br />

Menschen jährlich weit über 20 Millionen Euro – ein Betrag, den letztlich die<br />

Beitragszahler der knappschaftlichen Versicherungen aufbringen. Die KBS<br />

wird auch in Zukunft an der qualifizierten Ausbildung junger Menschen festhalten<br />

und so mithelfen, der nachwachsenden Generation eine Perspektive<br />

zu geben.<br />

Jahresbilanz <strong>2006</strong><br />

9


10 Jahresbilanz <strong>2006</strong><br />

Als umfassendes Verbundsystem ist der neue Träger Deutsche Rentenversi-<br />

cherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> hervorragend aufgestellt. Er bietet auf viele<br />

sozialpolitische Fragen, die in den nächsten Jahren auf uns zukommen,<br />

vernünftige, zukunftsweisende Antworten. Wir werden dafür arbeiten, diese<br />

strategische Position zu nutzen und weiter auszubauen – zum Wohle unserer<br />

Versicherten und nicht zuletzt unserer Gesellschaft.<br />

Ulrich Freese Dr. Georg Greve<br />

Vorstandsvorsitzender Erster Direktor


II<br />

rückblick <strong>2006</strong>


12 Rückblick <strong>2006</strong><br />

Dr. Konrad Schily<br />

und Michael Kauch<br />

(beide MdB) sowie<br />

Erster Direktor<br />

Dr. Georg Greve<br />

vor dem Paternoster<br />

der KBS<br />

Januar<br />

Minijobs noch einfacher versichert: Zu<br />

Jahresbeginn übernimmt die Minijob-Zentrale<br />

auch die Anmeldung zur gesetzlichen Unfallversicherung<br />

in Privathaushalten und zieht die<br />

Beiträge zusammen mit den anderen Abgaben<br />

ein. Der Beitrag für die Unfallversicherung<br />

beträgt 1,6 Prozent des Arbeitsentgeltes.<br />

Patienten gehen über den Klinischen Pfad:<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Sulzbach startet<br />

offiziell mit der Einführung der Klinischen<br />

Pfade im Rahmen des Projektes Sektorenübergreifende<br />

Pfade und Kostenträgerrechnung<br />

der <strong>Knappschaft</strong>.<br />

Informationsbesuch: Als Gesundheitsexperten<br />

und Mitglieder des Deutschen<br />

Bundestages informieren sich Dr. Konrad<br />

Schily und Michael Kauch über die Integrierte<br />

Patientenversorgung der <strong>Knappschaft</strong>.<br />

Hohe Kundenzufriedenheit: Über 90 Prozent<br />

der Mitglieder würden sich noch einmal für<br />

die <strong>Knappschaft</strong> als Krankenkasse entscheiden.<br />

Das Image der <strong>Knappschaft</strong> gilt als sympathisch,<br />

leistungsfähig, modern und dienstleistungsorientiert.<br />

Das bestätigen repräsentative<br />

Umfragen des Instituts für angewandte<br />

Marketing- und Kommunikationsforschung<br />

GmbH (IMK) und von Kundenmonitor<br />

Deutschland.<br />

Februar<br />

Ankündigung: Auf dem Neujahrsempfang<br />

der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer<br />

gGmbH (BKB) kündigt der Vorstandsvorsitzende<br />

der KBS, Ulrich Freese, den Neubau einer<br />

stationären Orthopädischen Reha-Klinik auf<br />

dem Gelände des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Bergmannsheil-Buer an.<br />

MS-Zentren anerkannt: Die Kliniken für<br />

Neurologie an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Recklinghausen und Sulzbach werden<br />

als MS-Zentren anerkannt und haben durch<br />

die Deutsche Gesellschaft für Multiple Sklerose<br />

ein Leistungszertifikat erhalten.<br />

März<br />

Premiere: Erste Personalversammlung des<br />

fusionierten Trägers Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im RuhrCongress<br />

in Bochum.<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Ulrich Freese bei<br />

seiner Rede auf dem<br />

Neujahrsempfang<br />

der BKB<br />

Erwartungsvolle<br />

Zuhörer bei der<br />

Personalversammlung


Aufwendig gestaltete<br />

Festschrift zum<br />

Jubiläum des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Bardenberg<br />

Eröffnung: Im Rahmen eines Schlaganfall-<br />

Symposiums am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-Langendreer wird dort durch grundlegende<br />

Umbauten eine neue Stroke-Unit-Station<br />

eröffnet.<br />

Startschuss: Als große Krankenkasse im<br />

Ruhrgebiet beteiligt sich die <strong>Knappschaft</strong> an<br />

der Erprobung der elektronischen Gesundheitskarte<br />

in Nordrhein-Westfalen. Erste Testregion<br />

sind die Städte Bochum und Essen.<br />

April<br />

Prosper wächst: Als viertes Netz der Integrierten<br />

Patientenversorgung der <strong>Knappschaft</strong><br />

wird das Integrationsprojekt prosper im Ruhrgebiet<br />

in Gelsenkirchen und Gladbeck ausgeweitet.<br />

Rund zusätzlich 40.000 Versicherte<br />

können jetzt die Vorteile der <strong>Knappschaft</strong><br />

nutzen.<br />

Festakt: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bardenberg als heutiger Betriebsteil des<br />

Medizinischen Zentrums Kreis Aachen gGmbH<br />

feiert im Rahmen eines Festaktes unter großer<br />

Beteiligung der Öffentlichkeit sein 150jähriges<br />

Bestehen. Es ist damit das älteste noch bestehende<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus.<br />

Mai<br />

Ehrung: Nach einem langen Berufsleben<br />

und großen Verdiensten für die <strong>Knappschaft</strong><br />

werden die Ärztlichen Direktoren der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

Dortmund und Recklinghausen,<br />

Dr. Kurt Georg Hering und Prof.<br />

Dr. Rita Schlimgen, in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Als Nachfolger wird in Dortmund<br />

Privatdozent Dr. Karl-Heinz Bauer und in Recklinghausen<br />

Prof. Dr. Helmut Buchner ernannt.<br />

Auf einen Kaffee ins Caré: Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund wird der Neubau für<br />

eine neue Gastronomie eröffnet.<br />

Rückblick <strong>2006</strong><br />

Große Verdienste<br />

um das<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund: Dr. Kurt<br />

Georg Hering (2.v.l.)<br />

wird verabschiedet<br />

Frau mit Charme<br />

und Charakter:<br />

Professor Dr. Rita<br />

Schlimgen tritt in<br />

den Ruhestand<br />

Neue Gastronomie<br />

mit vielseitigem<br />

Angebot im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund<br />

13


14 Rückblick <strong>2006</strong><br />

Als „Local Medical<br />

Officer“ der FIFA<br />

koordinierte Dr. med.<br />

Christoph Haurand<br />

die medizinische<br />

Versorgung in<br />

Gelsenkirchen bei der<br />

FIFA­WM<br />

Große Tradition mit<br />

hohem medizinischen<br />

Niveau in idyllischer<br />

Lage: Die Chiemgau­<br />

Klinik der KBS<br />

Kongress: Die Deutsche Dermatologische<br />

Lasergesellschaft führt ihre 15. Jahrestagung<br />

im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />

durch. Es ist die größte Veranstaltung dieser<br />

Art in Europa.<br />

Juni<br />

FIFA-WM <strong>2006</strong>: Im Rahmen der FIFA-WM <strong>2006</strong><br />

in Deutschland hat die FIFA offiziell das Bergmannsheil-Buer<br />

in Gelsenkirchen als Delegationsklinik<br />

benannt. Dort wurden spezielle<br />

Behandlungsräume zur Verfügung gestellt<br />

und ein Ärzteteam war bei allen Spielen im<br />

Stadion zugegen – backstage in den Katakomben<br />

des Stadions oder direkt am Spielfeldrand.<br />

Juli<br />

Jubiläum: In der Klinikgruppe der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

feiert die Chiemgau-Klinik in Marquartstein/<br />

Oberbayern ihr 75jähriges Bestehen.<br />

Verteuerung: Die Pauschalabgaben für<br />

Minijobs werden durch den Gesetzgeber von<br />

25 Prozent auf 30 Prozent erhöht.<br />

August<br />

Aufwartung: Am Tag der offenen Tür im Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales in Berlin<br />

besucht Bundesminister Franz Müntefering<br />

den Stand der Minijob-Zentrale der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>.<br />

Hoffnung: Bei der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> beginnen<br />

150 Auszubildende in verschiedenen Ausbildungsberufen<br />

ihre berufliche Laufbahn. Im<br />

September nehmen zusätzlich rund<br />

50 junge Verwaltungsinspektorsanwärter/<br />

innen ihre Ausbildung bei der <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> auf.<br />

Bundesminister<br />

Franz Müntefering<br />

informiert sich am<br />

Stand der Minijob­<br />

Zentrale<br />

Die Ausbildung hat<br />

bei der KBS einen<br />

hohen Stellenwert


NRW­Landesminister<br />

Karl­Josef Laumann<br />

und Vorstandsvorsitzender<br />

Ulrich<br />

Freese freuen sich<br />

über die Festschrift<br />

zum 100jährigen<br />

Jubiläum des<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Recklinghausen<br />

Viele interessierte<br />

Besucher nehmen<br />

am 75jährigen<br />

Jubiläum des<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Bottrop teil<br />

Bundesgesund­<br />

heitsministerin<br />

Ulla Schmidt<br />

am Stand der KBS<br />

September<br />

Doppeltes Jubiläum: Mit den <strong>Knappschaft</strong>s-<br />

krankenhäusern Recklinghausen und Bottrop<br />

feiern zwei traditionsreiche und renommierte<br />

Krankenhäuser Geburtstag: das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Recklinghausen wird 100 Jahre<br />

und das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />

wird 75 Jahre alt.<br />

Hoher Besuch: Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt besucht den Messestand<br />

der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> auf der Messe Vital<br />

<strong>2006</strong> in Aachen.<br />

Oktober<br />

Neubesetzung: In feierlichem Rahmen<br />

wird der ehemalige Direktor der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>,<br />

Ministerialdirektor Dr. Ulrich Roppel, offiziell<br />

aus seinem Amt verabschiedet. Zu seinem<br />

Nachfolger in der Geschäftsführung wird der<br />

langjährige Leiter der Abteilung Rentenversicherung,<br />

Ulrich Pott, ernannt.<br />

Novum: Als erste Ärztliche Direktorin leitet<br />

Dr. Svenja Hennigs das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bottrop. Ihr Vorgänger Dr. Reiner Kornblum<br />

wird in den Ruhestand verabschiedet.<br />

November<br />

Verabschiedung: Mit dem Leiter der Verwaltungsstelle<br />

München, Heinrich Brück, verabschiedet<br />

die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ein knappschaftliches<br />

Urgestein aus ihren Diensten in den Ruhestand.<br />

Rückblick <strong>2006</strong><br />

Ministerialdirektor<br />

Dr. Ulrich<br />

Roppel (rechts)<br />

wünscht seinem<br />

Nachfolger in der<br />

Geschäftsführung<br />

der KBS, Ulrich Pott,<br />

Glück und Erfolg<br />

Dr. Reiner Kornblum<br />

(rechts) übergibt das<br />

Amt des Ärztlichen<br />

Direktors an Frau<br />

Dr. Svenja Hennigs<br />

und geht in den<br />

wohlverdienten<br />

Ruhestand<br />

15


16 Rückblick <strong>2006</strong><br />

Erster Direktor<br />

Dr. Georg Greve und<br />

Chefarzt Professor<br />

Dr. Michael Zenz<br />

eröffnen die neue<br />

Operative<br />

Intensivstation<br />

Dezember<br />

Hochmodern: Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-Langendreer wird die Operative Inten-<br />

sivstation nach einem kompletten Umbau<br />

und Anbau neu eröffnet.<br />

Turnusgemäß: Anfang Dezember übernimmt<br />

Dr. Helmut Jäger die Funktion des Ärztlichen<br />

Direktors im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Püttlingen. Er tritt turnusgemäß die Nachfolge<br />

von Dr. Gerhard Fenzl an.<br />

Mehr Service: In der Verwaltungsstelle<br />

Frankfurt am Main der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> werden die<br />

Versicherten nunmehr auch in Angelegenheiten<br />

der Krankenversicherung beraten.<br />

Wegweisende Entscheidung: Der Vorstand<br />

der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

beschließt die Gründung<br />

eines Sportmedizinischen Instituts am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund zur ganzheitlichen<br />

Versorgung der Patienten im Bereich<br />

der Physiotherapie.


1<br />

selbstverwaltung und geschäftsführung<br />

1.1 Kooperative Führung | 18<br />

1.2 Regionale Selbstverwaltung | 20<br />

1.3 Gliederung | 21


18 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Abnahme der<br />

Jahresrechnung<br />

2005<br />

Präsidium der Vertreterversammlung<br />

Günter Herfarth, Hans-Jörg Hering,<br />

Udo Kummerow<br />

1.1 Kooperative Führung<br />

Vertreterversammlung<br />

Die Vertreterversammlung der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

hat im Jahr <strong>2006</strong> viermal in öffentlichen<br />

Sitzungen getagt und dabei folgende wesent-<br />

liche Beschlüsse gefasst:<br />

In der Sitzung am 13. Oktober <strong>2006</strong> wurde<br />

einstimmig die Jahresrechnung für das Rech-<br />

nungsjahr 2005 abgenommen und Vorstand<br />

und Geschäftsführung Entlastung erteilt.<br />

Jahresrechnung 2005<br />

in Milliarden Euro (Gesamtausgaben 23,148 Mrd. Euro)<br />

Krankenversicherung —— 4.524<br />

Pflegeversicherung —— 1.056<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung —— 14.796<br />

Allgemeine Rentenversicherung —— 2.772<br />

Die Jahresrechnung enthält auch die Jahresabschlüsse<br />

der Eigenbetriebe der Kranken- und<br />

Rentenversicherung und die Rechnungsergebnisse<br />

der Renten-Zusatzversicherung.<br />

Außerdem nahmen die Arbeitgebervertreter<br />

die geprüfte Jahresrechnung 2005 für den<br />

Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen nach<br />

dem Lohnfortzahlungsgesetz ab.<br />

Gemäß § 70 Abs. 1 SGB IV wurde der Haushaltsplan<br />

2007 mit einem Gesamtvolumen<br />

von 25,064 Milliarden Euro in der 6. Sitzung<br />

der Vertreterversammlung der KBS festgestellt.<br />

Zusätzlich war in den Wirtschaftsplänen für<br />

den Bereich der Krankenhäuser ein Ausgabevolumen<br />

von 335,5 Millionen Euro und für<br />

die Eigenbetriebe der Rentenversicherung ein<br />

Betrag von 56,2 Millionen Euro etatisiert.<br />

Unter Hinzurechnung der sogenannten<br />

durchlaufenden Posten, des Ausgleichs<br />

der Arbeitgeberaufwendungen nach dem<br />

Aufwendungsausgleichsgesetz und des<br />

Nachweises der Einnahmen und Ausgaben der<br />

Renten-Zusatzversicherung errechnet sich ein<br />

festgestelltes Haushaltsvolumen von 32, 994<br />

Milliarden Euro.<br />

Aufteilung Ausgabenvolumen des festgestellten Haushalts 2007<br />

in Milliarden Euro (Gesamthaushalt 25,064 Mrd. Euro) / „originärer“ Haushalt (ohne durchlaufende Posten u. Anlagen)<br />

Krankenversicherung —— 4.752<br />

Pflegeversicherung —— 1.115<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung —— 14.858<br />

Allgemeine Rentenversicherung —— 4.339<br />

Feststellung des<br />

Haushaltsplans<br />

2007


Satzungsänderungen<br />

Beschlussfassungen<br />

der Vertreterversammlung<br />

gemäß<br />

§ 10 Ziffer 13 der<br />

Satzung<br />

Daneben hat sich die Vertreterversammlung<br />

regelmäßig der Geschäftslage gewidmet,<br />

insbesondere der Situation der <strong>Knappschaft</strong>s-<br />

krankenhäuser sowie den Bereichen Renten-<br />

versicherung, Rehabilitation und Renten-Zu-<br />

satzversicherung. Darüber hinaus wurden<br />

aktuelle sozialpolitische Fragen erörtert sowie<br />

gemeinsam mit dem Bundeswahlbeauf-<br />

tragten für die Sozialversicherungswahlen,<br />

Hans-Eberhard Urbaniak, die Ergebnisse der<br />

Sozialversicherungswahlen 2005 analysiert.<br />

Außerdem hat die Vertreterversammlung nach<br />

entsprechenden Vorberatungen im Vorstand<br />

und der Kommission für Rechts- und Grund-<br />

satzfragen einige wichtige Änderungen der<br />

Satzung der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> beschlossen.<br />

Zu den Aufgaben der Vertreterversammlung<br />

gehört u.a. die Beschlussfassung über die<br />

Errichtung oder Auflösung von Eigenbetrie-<br />

ben bzw. Veränderung von Eigenbetrieben,<br />

sofern die finanziellen Aufwendungen hierfür<br />

einen gesetzlich festgesetzten Höchstbetrag<br />

überschreiten.<br />

Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Präsidium des Vorstandes<br />

Ulrich Freese, Dr. Christian Gravert, Gert Hüfner<br />

In diesem Zusammenhang hat die Vertreter-<br />

versammlung im Jahr <strong>2006</strong> folgende Maß-<br />

nahmen beschlossen:<br />

Neuordnung der Pflegebereiche am<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />

Ausbau der Zentralen Patientenaufnahme<br />

am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Recklinghausen<br />

Vorstand und Geschäftsführung<br />

Vorstand und Geschäftsführung sind für die<br />

Wahrnehmung des operativen Geschäfts so-<br />

wie für die Erarbeitung von strategischen Kon-<br />

zepten zur Weiterentwicklung des Verbund-<br />

systems verantwortlich. Das Jahr <strong>2006</strong> war<br />

insbesondere durch folgende Schwerpunkte<br />

geprägt:<br />

Stabilisierung der Verwaltungsstrukturen<br />

und -abläufe aufgrund der Fusion zur KBS,<br />

Optimierung der Behandlungsprozesse im<br />

Krankenhausbereich (zum Beispiel Klinische<br />

Pfade),<br />

Entwicklung eines Organisations- und Per-<br />

sonalwirtschaftskonzepts (Agenda 2011),<br />

vorbereitende Maßnahmen zur Umsetzung<br />

des „Gesetzes zur Stärkung des Wettbe-<br />

werbs in der Gesetzlichen Krankenversiche-<br />

rung (GKV-WSG)“ insbesondere im Hinblick<br />

auf die Öffnung der <strong>Knappschaft</strong> als KV-<br />

Träger.<br />

19


20 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Georg Greve, Rolf Stadié,<br />

Ulrich Pott<br />

1.2 Regionale Selbstverwaltung<br />

Regionalausschüsse<br />

Die achtzehn bundesweit eingerichteten Regi-<br />

onalausschüsse haben auch im Jahr <strong>2006</strong> die<br />

Zulassung unter anderem von Leistungser-<br />

bringern für die Durchführung von häuslicher<br />

Krankenpflege und Haushaltshilfen begleitet<br />

und im Rahmen der Richtlinien für die<br />

Regionalausschüsse Vorstand und Geschäfts-<br />

führung bei der Wahrnehmung des operativen<br />

Geschäfts beraten.<br />

Erstmals wechselte der Vorsitz in den<br />

Regionalausschüssen zwischen den Gruppen<br />

(Versicherte/Arbeitgeber) jeweils zum<br />

1. Oktober. Dieser Vorgang wiederholt sich in<br />

der laufenden Wahlperiode jährlich.<br />

Widerspruchsstelle<br />

Bei den 64 Widerspruchsausschüssen gingen<br />

im Jahr <strong>2006</strong> insgesamt 38.342 Widersprüche<br />

ein, die in den Ausschüssen zu beraten waren.<br />

Einspruchsausschuss für die Renten-<br />

Zusatzversicherung<br />

In den Sitzungen des Einspruchsausschusses<br />

der Renten-Zusatzversicherung wurden im<br />

Jahr <strong>2006</strong> insgesamt 104 Einsprüche behan-<br />

delt.<br />

Versichertenälteste<br />

Die Versichertenältesten stehen auch wei-<br />

terhin für Kundenorientierung und Versi-<br />

chertennähe. Derzeit sind insgesamt 1.389<br />

Versichertenälteste im ganzen Bundesgebiet<br />

ehrenamtlich tätig. Zusätzlich zu den Aus-<br />

kunfts- und Beratungsstellen bieten sie im<br />

Rahmen von Beratung und Betreuung einen<br />

kompletten Versichertenservice für die Sozial-<br />

versicherungszweige der Deutschen Renten-<br />

versicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> an.<br />

Auch im Jahr <strong>2006</strong> fanden umfangreiche<br />

Schulungen der Versichertenältesten auf Ver-<br />

waltungs- und Geschäftsstellenebene statt,<br />

um weiterhin eine qualifizierte Beratung auf<br />

hohem Niveau zu gewährleisten.<br />

Versichertensprecher<br />

Die Aufgaben der – ebenfalls ehrenamtlich<br />

tätigen – Versichertensprecher unterscheiden<br />

Verteilung der <strong>2006</strong> eingegangenen Widersprüche nach Versicherungsbereichen<br />

Rentenversicherung —— 21.841<br />

Krankenversicherung —— 10.234<br />

Pflegeversicherung —— 6.267<br />

sich von den Aufgaben der Versichertenältes-<br />

ten insofern, als sie in den Angelegenheiten<br />

der Renten-Zusatzversicherung (vormals<br />

Abteilung B der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt)<br />

beraten und in den damit verbundenen Be-<br />

langen auch die Versicherten aus der Branche<br />

„<strong>Bahn</strong>“ in der allgemeinen Rentenversiche-<br />

rung informieren. Bundesweit sind insgesamt<br />

12 Versichertensprecher beratend tätig.


1.3 Gliederung der Selbstverwaltung<br />

48 Mitglieder<br />

48 Stimmen<br />

ehem. Bundesknappschaft<br />

32 Versichertenvertreter<br />

16 Arbeitgebervertreter<br />

Vertreterversammlung<br />

69 Mitglieder<br />

80 Stimmen<br />

13 Mitglieder<br />

24 Stimmen<br />

ehem. <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

12 Versichertenvertreter<br />

1 Arbeitgebervertreter<br />

Vertreterversammlung<br />

Vorsitzender: Günter Herfarth | 1. stellv. Vorsitzender: Hans-Jörg Hering | 2. stellv. Vorsitzender: Udo Kummerow<br />

Erweitertes Präsidium<br />

Jürgen Eikhoff Prof. Werner Huth Lothar Jonas<br />

Kommission für Rechts- Kommission für Haus- Kommission für Ange- Kommission für Rechund<br />

Grundsatzfragen/ halts-/Finanzangelegenheiten legenheiten der Renten- nungsprüfung/Abnahme<br />

Satzungsangelegenheiten einschl. Angelegenheiten der Zusatzversicherung der Jahresrechnung einschl.<br />

Lohnausgleichskasse Angelegenheiten der<br />

Lohnausgleichskasse<br />

Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz:<br />

Manfred Freitag Ulrich Pausch Udo Kummerow Prof. Werner Huth<br />

Mitglieder der Vertreterversammlung<br />

8 Mitglieder<br />

8 Stimmen<br />

ehem. <strong>See</strong>kasse<br />

4 Versichertenvertreter<br />

4 Arbeitgebervertreter<br />

Versicherte<br />

Walter Antesberger, Nürnberg Hans-Dieter Herrmann, Helmstedt Peter Obramski, Bottrop<br />

Volkmar Bendl, Castrop-Rauxel Friedhelm Hundertmark, München Manfred Pferner, Apfelstädt<br />

Werner Bolz, Essen Prof. Werner Huth, Oststeinbek Robert Prill, Krefeld<br />

Bernd Clemens, Gera Johannes Karmann, St. Ingbert Klaus Puddig, Duisburg<br />

Thorsten Dellmann, Neuwied Klaus Peter, Velbert Heinz-Gert Richter, Elsterwerda<br />

Klaus Dieckheuer, Kamen-Methler Herbert Koch, Hirschfeld Edeltraud Ritter, Wiednitz<br />

Jutta Diekamp, Ellerbek Udo Kummerow, Neumünster Klaus-Peter Schäfer, Siegen<br />

Hans-Jürgen Dorneau, Oerlinghausen Steffi Laube, Leipzig Werner Scheibel, Cottbus<br />

Manfred Freitag, Kassel Detlef Loosz, Alsdorf Jörg Schröter, Oederquart<br />

Peter Geitmann, Rostock Wolfgang Maaßen, Grevenbroich Egon Schumann, Neubukow<br />

Helmut Gille, Oberhausen Rolf Maul, Dresden Vlatko Stark, Darmstadt<br />

Jürgen Grunwald, Bochum Detlev Mischke, Herten Rainer Theunert, Lutherstadt-Wittenberg<br />

Bernd Gutheil, Hannover Gottfried Mitreuter, Pirna Marcel Wachenheim, Titisee-Neustadt<br />

Günter Herfarth, Hannover Peter Nettelmann, Hamm Erhardt Weilbeer, Wolmirstedt<br />

Dieter Hermann, Marl Arno Netzel, Gelsenkirchen Ulrich Wolk, Lehrte<br />

Marion Herrmann, Großalmerode Hans-Jürgen Neuenhoff, Dinslaken Matthias Zeyner, Frankfurt/Main<br />

Arbeitgeber<br />

Dr. Peter Breckling, Hamburg Dr. Wolfgang Herting, Essen Ulrich Pausch, Wunstorf<br />

Friedrich Breinig, Gelsenkirchen Alfred Höllerbauer, Haigerloch Wolfgang Peters, Dortmund<br />

Jürgen Eikhoff, Herne Joachim Hüttenrauch, Hannover Wolfgang Quecke, Essen<br />

Reinhard Fox, Kamp-Lintfort Lothar Jonas, Bonn Peter Savelsberg, Essen<br />

Bernd Heggemann, Theißen Arnold Lipinski, Hamburg Hans-Jürgen Stegemann, Helmstedt<br />

Klaus Heinig, Hamburg Gerhard Ludwig, Köln Wolfram Zilligen, Marl<br />

Hans-Jörg Hering, <strong>See</strong>vetal Michael Meyer, Cottbus<br />

24 Mitglieder<br />

24 Stimmen<br />

ehem. Bundesknappschaft<br />

16 Versichertenvertreter<br />

8 Arbeitgebervertreter<br />

Vorstand<br />

35 Mitglieder<br />

40 Stimmen<br />

7 Mitglieder<br />

12 Stimmen<br />

ehem. <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

6 Versichertenvertreter<br />

1 Arbeitgebervertreter<br />

Vorstand<br />

Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Vorsitzender: Ulrich Freese | 1. stellv. Vorsitzender: Dr. Christian Gravert | 2. stellv. Vorsitzender: Gert Hüfner<br />

Erweitertes Präsidium<br />

Prof. Dr. Karl-Friedrich Jakob Herbert Juniel Günter Knoll<br />

Ausschuss Ausschuss Ausschuss Ausschuss Ausschuss Ausschuss Einspruchsfür<br />

Bau/Ver- für Rechts- für Finanz- für Angelegen- für Personal- für Angelegen- ausschuss für<br />

waltungs- und und Grund- angelegen- heiten der angelegen- heiten der die Renten-<br />

Organisations- satzfragen/ heiten kn. KV einschl. heiten Renten-Zusatz- Zusatzangelegen-<br />

Rentenver- <strong>Knappschaft</strong>s- versicherung versicherung<br />

heiten sicherung und krankenhäuser<br />

Rehabilitation<br />

einschl.<br />

Kliniken<br />

Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz:<br />

Ludwig Dr. Christian Herbert Juniel Prof. Dr. Karl- Kemo Razanica Günter Knoll Lothar Jonas<br />

Ladzinski Gravert Friedrich Jakob<br />

Mitglieder des Vorstandes<br />

4 Mitglieder<br />

4 Stimmen<br />

ehem. <strong>See</strong>kasse<br />

2 Versichertenvertreter<br />

2 Arbeitgebervertreter<br />

Versicherte<br />

Jörg Degelmann, Hamm Monika Heinrich, Senftenberg Eckehard Linnemann, Hannover<br />

Gabriele Dengler, Mainz Wolfgang Horstig, Neumarkt Rudi Ludwig, Karlsruhe<br />

Andreas Detemple, Neunkirchen Gert Hüfner, Hamburg Georg Meier, Marl<br />

Rudolf Ernesti, Bochum Richard Käch, Issum Rainer Neuwardt, Broderstorf<br />

Ulrich Freese, Hannover Günter Kaschel, Weiherhammer Kemo Razanica, Bochum<br />

Dietmar Geuskens, Saarbrücken Günter Knoll, Frankfurt/Main Gisbert Schöne, Rauschau<br />

Joachim Hannes, Nürnberg Dieter Kowalsky, Partenstein Heinrich Wirtz, Hürtgenwald<br />

Kurt Hay, Bochum Ludwig Ladzinski, Bottrop Erich Wolf, Heringen<br />

Arbeitgeber<br />

Dr. Arne Brockhoff, Kassel Steffen Kirchhof, Kassel Uwe Penth, Herne<br />

Dr. Christian Gravert, Berlin Dr. Rainer Konietzka, Essen Gerd Rückert, Cottbus<br />

Prof. Dr. Karl-Friedrich Jakob, Essen Dr. Bernd Kröger, Hamburg Dr. Rolf Schönewerk, Essen<br />

Herbert Juniel, Bremen Elmar Milles, Essen<br />

Stand: 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

21


Stand: 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

22 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Gesamtübersicht über die Geschäftsgliederung<br />

Referat 0.1<br />

Selbstverwaltung<br />

– Hubert Altenkamp –<br />

Referat 0.2<br />

Geschäftsführung, Kommunikation,<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

– Herbert Metzger –<br />

Abteilung I<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

– Hans-Jürgen Fries –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat I.1<br />

Service, Markt und Vertrieb,<br />

Dienststellensteuerung<br />

Dezernat I.2<br />

KV/PV der Rentner, Aufstockungsversicherung,<br />

Freiwillige KV/PV, KV/PV der<br />

Studenten, KV/PV nach dem SGB III, Kassenwahlrechte,<br />

Familienversicherung<br />

Dezernat I.3<br />

Leistungsmanagement<br />

Krankenhäuser und Rehabilitationsleistungen<br />

der Krankenversicherung<br />

Dezernat I.4<br />

Leistungsmanagement Häusliche<br />

Krankenpflege, Pflegeversicherung<br />

Dezernat I.5<br />

Leistungsmanagement Hilfsmittel,<br />

Heilmittel, Fahrkosten, Sonstige<br />

Dezernat I.6<br />

DV-Verbindungsstelle<br />

Dezernat 1.7<br />

Leistungsmanagement Ärzte,<br />

Leistungsmanagement Arzneimittel,<br />

Diseasemanagement<br />

Referat 0.3<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

– Jessica Irle –<br />

Abteilung II<br />

Rentenversicherung<br />

– N. N. –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat II.1<br />

DV-Verbindungsstelle<br />

Dezernat II.2<br />

Grundsatzangelegenheiten des<br />

innerstaatlichen Rentenrechts<br />

Dezernat II.3<br />

Grundsatzangelegenheiten des über-<br />

und zwischenstaatlichen Rentenrechts,<br />

Fremdrentenrecht, Auslandsrentenzahlungsrecht<br />

Dezernat II.4<br />

Innerstaatliche Rentenversicherung in<br />

Einzelfällen,<br />

Versicherungskontenführung<br />

– Leitdezernat –<br />

Dezernat II.5<br />

Innerstaatliche Rentenversicherung in<br />

Einzelfällen,<br />

Versicherungskontenführung<br />

Dezernat II.6<br />

Zwischen- und überstaatliche<br />

Rentenversicherung, Auslandsrentenzahlungen<br />

in Einzelfällen<br />

Dezernat II.7<br />

Zwischen- und überstaatliche<br />

Rentenversicherung, Auslandsrentenzahlungen<br />

in Einzelfällen<br />

– Leitdezernat –<br />

Dezernat II.8<br />

Zwischen- und überstaatliche Rentenversicherung,<br />

Auslandsrentenzahlungen<br />

in Einzelfällen, Versicherungskontenführung/Datenaufbereitung<br />

Dezernat II.9<br />

Innerstaatliche Rentenversicherung<br />

in Einzelfällen<br />

Dezernat II.10<br />

Auskunfts- und Beratungsstelle der<br />

Hauptverwaltung, Betriebsprüfung<br />

Abteilung III<br />

Leistungen zur Teilhalbe<br />

(Rehabilitation)<br />

– Hermann-Josef Bahl –<br />

Mitglied der Geschäftsführung<br />

– Rolf Stadié –<br />

Dezernat III.1<br />

Grundsatzangelegenheiten<br />

der Rehabilitation und Rehabilitationseinrichtungen;<br />

Zentrale Bereiche<br />

Dezernat III.2<br />

Rehabilitationsleistungen<br />

in Einzelfällen<br />

Dezernat II.11<br />

Innerstaatliche Rentenversicherung<br />

in Einzelfällen,<br />

Versicherungskontenführung<br />

- Münster -<br />

Abteilung IV<br />

Haushalt, Finanzen,<br />

Vermögen, Controlling<br />

– Heinz-Günter Held –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat IV.1<br />

Haushalts- und Rechnungswesen<br />

Dezernat IV.2<br />

Zahlungsverkehr, Rentenrechnungs-<br />

stelle, Grundstücks- und<br />

Vermögensverwaltung<br />

Dezernat IV.3<br />

Arbeitgeberversicherung,<br />

Krankheit / Mutterschaft<br />

Dezernat IV.4<br />

Controlling<br />

Dezernat IV.5<br />

DV-Verbindungsstelle<br />

Dezernat II.12<br />

Inner- und zwischenstaatliche<br />

Rentenversicherung in Einzelfällen,<br />

Renten-Zusatzversicherung/<br />

zwischenstaatlich<br />

- Wuppertal -<br />

Geschäftsführung<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

– Dr. Georg Greve –<br />

Abteilung V<br />

Personal, Berufliche Bildung,<br />

Innerer Dienst<br />

– Peter Grothues –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat V.1<br />

Personal<br />

Dezernat V.2<br />

Berufliche Bildung<br />

Dezernat V.3<br />

Innerer Dienst<br />

Mitglied der Geschäftsführung<br />

– Ulrich Pott –<br />

Abteilung VI<br />

Organisation, Planung/Statistik,<br />

Datenverarbeitung<br />

– Frank Karnitzki –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat VI.1<br />

Organisation,<br />

Planung/Statistik<br />

Dezernat VI.2<br />

DV-Durchführung,<br />

Systemtechnik, Netzwerke,<br />

DV-Support<br />

Dezernat VI.3<br />

Dienstleistungszentrum<br />

DV-Anwendungsentwicklung<br />

Dezernat VI.4<br />

DV-Renten-Zusatzversicherung<br />

Referat 0.4<br />

Innenrevision<br />

– Werner Schommers –<br />

Abteilung VII<br />

Zentrale Stelle für Melde- und<br />

Beitragswesen<br />

– Dr. Erik Thomsen –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat VII.1<br />

Grundsatzsaufgaben des<br />

Versicherungs-, Beitrags- und<br />

Melderechts<br />

Dezernat VII.2<br />

Beleggutverarbeitung für die<br />

Zentrale Einzugsstelle und die<br />

Arbeitgeberversicherung<br />

Dezernat VII.3<br />

Meldeverfahren und Beitragsabrechnung<br />

für geringfügig Beschäftigte, Überprüfung<br />

der Beschäftigungsverhältnisse,<br />

Haushaltsscheckverfahren<br />

Dezernat VII.4<br />

Meldeverfahren und<br />

Beitragsabrechnung für<br />

geringfügig Beschäftigte<br />

Dezernat VII.5<br />

Insolvenzen<br />

Dezernat VII.6<br />

Meldeverfahren und<br />

Beitragsabrechnung für<br />

geringfügig Beschäftigte<br />

Dezernat VII.7<br />

Meldeverfahren und<br />

Beitragsabrechnung für<br />

geringfügig Beschäftigte<br />

Dezernat VII.8<br />

Meldeverfahren und<br />

Beitragsabrechnung für<br />

geringfügig Beschäftigte<br />

Dezernat VII.9<br />

DV-Verbindungsstelle<br />

Fachabteilung 0.6<br />

Recht<br />

– Christian Hennig –<br />

Fachabteilung 0.9<br />

Planen und Bauen<br />

– Elisabeth Lause –<br />

Abteilung VIII<br />

Integrierte Versorgung und<br />

Gesundheitsdienstleistungen<br />

– Hans Adolf Müller –<br />

Dezernat VIII.1<br />

Integrierte Versorgung,<br />

<strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Dezernat VIII.2<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser,<br />

Beteiligungscontrolling<br />

Dezernat VIII.3<br />

Sozialmedizinischer Dienst<br />

Dezernat VIII.4<br />

Kliniken


2<br />

rentenversicherung<br />

2.1 Entwicklungen in der Rentenversicherung | 24<br />

2.2 Versicherungsangelegenheiten | 29<br />

2.3 Rentenstatistik | 31<br />

2.4 Rentenversicherung international | 33


24 Rentenversicherung<br />

2.1 Entwicklungen in der Rentenversicherung<br />

Das Jahr <strong>2006</strong> war in der Rentenver-<br />

sicherung hauptsächlich geprägt durch die<br />

weitere Umsetzung der Maßnahmen der<br />

Organisationsreform in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung. Nachdem im Jahr 2005<br />

die Fusion von Bundesknappschaft, <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

und <strong>See</strong>kasse im Vordergrund<br />

stand, ging es in <strong>2006</strong> in der Hauptsache darum,<br />

mehr Wirtschaftlichkeit und Effektivität<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung zu<br />

erreichen. Hierfür wurde durch das Organisationsreformgesetz<br />

ein Benchmarking zwischen<br />

den Rentenversicherungsträgern eingeführt,<br />

aufgrund dessen ein Wettbewerb um die<br />

Optimierung der Arbeitsprozesse und der<br />

Erledigung der Aufgaben entsteht. Ziel ist es,<br />

auf diesem Weg bis zum Jahr 2010 die Verwaltungs-<br />

und Verfahrenskosten dauerhaft um<br />

zehn Prozent zu senken. Bezugspunkt hierfür<br />

sind die Verwaltungs- und Verfahrenskosten<br />

für das Kalenderjahr 2004.<br />

Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

hat im Hinblick auf die<br />

Ermittlung von Einsparpotenzialen und der<br />

damit einhergehenden Optimierung der<br />

Arbeitsprozesse im Mai <strong>2006</strong> eine Geschäftsprozessoptimierung<br />

in der Rentenversicherung<br />

begonnen, die voraussichtlich im Jahr 2007<br />

abgeschlossen wird.<br />

Des Weiteren sind einige gesetzliche Rege-<br />

lungen in Kraft getreten und im Dezember<br />

<strong>2006</strong> Gesetzentwürfe zur nachhaltigen Finanzierbarkeit<br />

der gesetzlichen Rente (insbesondere<br />

das RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz)<br />

in das Gesetzgebungsverfahren eingebracht<br />

worden.<br />

Vorgezogene<br />

Sozialversicherungsbeiträge<br />

Mit dem zum 1. Januar <strong>2006</strong> in Kraft getretenen<br />

„Gesetz zur Änderung des Vierten und<br />

Sechsten Buches SGB“ wurden die Fälligkeitstermine<br />

für die Beitragszahlung vorverlegt.<br />

Die Arbeitgeber müssen seitdem die Sozialabgaben<br />

für ihre Beschäftigten am drittletzten<br />

Arbeitstag des Beschäftigungsmonats<br />

abführen. Zuvor war der 15. des Folgemonats<br />

maßgeblich. Dadurch wurden im Jahr<br />

<strong>2006</strong> einmalig 13 statt wie normalerweise 12<br />

Beitragszahlungen für die Sozialversicherung<br />

fällig.<br />

Die Neuregelung hat unter anderem das Ziel,<br />

die Liquiditätssituation der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

zu verbessern. Als Alternative<br />

zum Vorziehen des Fälligkeitstermins des Gesamtsozialversicherungsbeitrages<br />

wäre neben<br />

einer Erhöhung des Bundeszuschusses nur<br />

eine Anhebung des Beitragssatzes der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung in Frage gekommen.<br />

Dies sollte jedoch verhindert werden.<br />

Tatsächlich betragen die Mehreinnahmen<br />

gegenüber dem Vorjahr nach dem Ergebnis<br />

der Herbstschätzung ungefähr 10 Milliarden<br />

Euro. Dementsprechend konnte die Nachhaltigkeitsrücklage,<br />

die Ende 2005 noch 1,7<br />

Milliarden Euro (entsprechend 0,11 Monatsausgaben)<br />

betragen hatte, nach dem vorläufigen<br />

Ergebnis auf 9,6 Milliarden Euro (0,6 Monatsausgaben)<br />

erhöht werden. Der Anstieg beruht<br />

- neben einem Anziehen der konjunkturellen<br />

Entwicklung - insbesondere auf dem Vorziehen<br />

der Beitragsfälligkeit des Gesamtsozialversicherungsbeitrages.


Verlängerung der „58er Regelung”<br />

nach § 428 SGB III<br />

Die Möglichkeit für ältere Arbeitslose, sich per<br />

Erklärung vom Arbeitsmarkt zurückzuziehen<br />

(58er Regelung), wurde durch das SGB III-Änderungsgesetz<br />

um zwei Jahre bis Ende 2007<br />

verlängert. Hiernach können auch weiterhin<br />

ältere Arbeitslose über 58 Jahre Arbeitslosengeld<br />

I oder Arbeitslosengeld II beziehen, ohne,<br />

wie dies an sich notwendig ist, dem Arbeitsmarkt<br />

zur Verfügung zu stehen. Sie sind nicht<br />

mehr verpflichtet, sich eine Beschäftigung<br />

zu suchen, angebotene Beschäftigungen<br />

anzunehmen oder auch Trainings und andere<br />

Maßnahmen zu absolvieren.<br />

Die Verlängerung der 58er Regelung ist für die<br />

Rentenversicherung insofern von Bedeutung,<br />

als auch für Arbeitslose, die von der Erklärung<br />

des § 428 SGB III Gebrauch gemacht haben,<br />

Anspruch auf die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit<br />

besteht.<br />

Die Regelung verliert jedoch durch Verände-<br />

rung der Rahmenbedingungen an Bedeutung:<br />

Zum einen sinkt die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes<br />

ab 1. Februar <strong>2006</strong> stufenweise<br />

auf maximal 12 bzw. 18 Monate. Bisher konnten<br />

Ältere bis zu 32 Monate Arbeitslosengeld<br />

beziehen. Zum anderen schließt sich an das<br />

Arbeitslosengeld nicht mehr die einkommensabhängige<br />

Arbeitslosenhilfe an, sondern das<br />

bedürftigkeitsabhängige Arbeitslosengeld II.<br />

Des Weiteren wird das Renteneintrittsalter<br />

nach Arbeitslosigkeit seit 1. Januar <strong>2006</strong> von<br />

derzeit 60 auf 63 Jahre angehoben. Für alle<br />

zwischen 1946 und 1948 Geborenen erfolgt<br />

dies stufenweise. Wer nach 1948 geboren ist,<br />

kann frühestens ab 63 vorzeitig in Altersrente<br />

gehen. 2012 läuft die Altersrente nach Arbeits-<br />

Elektronische Verwaltung der Versicherungskonten<br />

losigkeit aus. Der Jahrgang 1951 ist der letzte,<br />

der diese Rente noch in Anspruch nehmen<br />

kann.<br />

Gesetz über die Weitergeltung der<br />

aktuellen Rentenwerte<br />

Am 15. Juni <strong>2006</strong> wurde das Gesetz über die<br />

Weitergeltung der aktuellen Rentenwerte ab<br />

1. Juli <strong>2006</strong> verkündet. Artikel 1 bestimmt, dass<br />

der aktuelle Rentenwert und der aktuelle Rentenwert<br />

(Ost) zum 1. Juli <strong>2006</strong> nicht verändert<br />

werden.<br />

Daher bleibt es bei dem aktuellen Rentenwert<br />

von 26,13 € und dem aktuellen Rentenwert<br />

(Ost) von 22,97 €. Die Aussetzung der Rentenanpassung<br />

bleibt jedoch vorerst auf das<br />

Jahr <strong>2006</strong> beschränkt. Ziel des Gesetzes ist es,<br />

eine durch eine negative Rentenanpassung<br />

zum 1. Juli <strong>2006</strong> drohende Rentenkürzung zu<br />

verhindern.<br />

Nach Maßgabe der §§ 64 ff. SGB VI wird die<br />

Höhe der Bruttorenten jährlich mithilfe der<br />

Rentenanpassungsformel per Rechtsverordnung<br />

der Bundesregierung festgelegt. Einfluss<br />

auf die Höhe der Rente nehmen dabei die<br />

Entwicklung derjenigen Bruttolöhne und<br />

Bruttogehälter, für die Beiträge zur gesetzlichen<br />

Rentenversicherung gezahlt werden,<br />

sowie die weiteren Faktoren der Rentenanpassungsformel:<br />

das zahlenmäßige Verhältnis<br />

von Rentnern zu Beitragszahlern (Nachhaltigkeitsfaktor)<br />

und die Belastungsveränderungen<br />

bei den Beschäftigten für ihre Altersvorsorge.<br />

Beide Faktoren weisen eine dämpfende Wirkung<br />

auf. Damit profitieren Rentner nicht nur<br />

von Einkommensverbesserungen. Sinken die<br />

Arbeitseinkommen, so käme es auch zu einer<br />

Minusanpassung der Renten.<br />

Rentenversicherung<br />

25


26 Rentenversicherung<br />

Die Minderung kann durch die mit dem<br />

Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz<br />

im Jahr 2004 eingeführte Schutzklausel nicht<br />

verhindert werden, da diese lediglich eine<br />

rentenmindernde Wirkung durch die<br />

Dämpfungsfaktoren (Nachhaltigkeitsfaktor,<br />

Altersvorsorge-Anteil) ausschließt, nicht<br />

jedoch eine solche, die auf sinkenden<br />

beitragspflichtigen Löhnen beruht.<br />

Daher war die gesetzliche Regelung notwen-<br />

dig, um die Zusage der Bundesregierung, dass<br />

es im Jahr <strong>2006</strong> keine Rentenkürzungen geben<br />

wird, einhalten zu können.<br />

Verlängerung der<br />

Aufbewahrungsfristen<br />

Lohn- und Gehaltsunterlagen für Beschäftigungszeiten<br />

in der ehemaligen DDR mussten<br />

nach der ursprünglichen Regelung nur bis<br />

Ende Dezember <strong>2006</strong> aufbewahrt werden.<br />

Danach hätten die Nachfolgeunternehmen<br />

und Archive die dort lagernden Beitrags- und<br />

Gehaltsnachweise vernichten dürfen. Dies<br />

hätte dazu geführt, dass bei einer Vielzahl<br />

von Arbeitnehmern, die Beschäftigungszeiten<br />

in der ehemaligen DDR zurückgelegt haben,<br />

das Rentenversicherungskonto nicht mehr<br />

vollständig hätte geklärt werden können und<br />

somit Lücken in der Rentenversicherungsbiografie<br />

entstanden wären. Um dies zu verhindern,<br />

wurden durch eine gesetzliche Änderung<br />

die Aufbewahrungsfristen für DDR-Lohnunterlagen<br />

um fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2011<br />

verlängert.<br />

RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz<br />

Am 12. Dezember <strong>2006</strong> wurde vor dem<br />

Hintergrund der sich wandelnden demografischen<br />

sowie ökonomischen und gesellschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen von den<br />

Koalitionsparteien der Entwurf des „Gesetzes<br />

zur Anpassung der Regelaltersgrenze an die<br />

demografische Entwicklung und zur Stärkung<br />

der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung“ (RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz)<br />

in das Gesetzgebungsverfahren<br />

eingebracht.<br />

Ziel des Reformvorhabens ist es, die bereits<br />

im RV-Nachhaltigkeitsgesetz festgelegten Beitragssatz-<br />

und Niveausicherungsziele einhalten<br />

zu können. Der Beitragssatz soll bis zum<br />

Jahr 2020 20 Prozent und bis zum Jahr 2030<br />

22 Prozent nicht überschreiten, gleichzeitig<br />

soll das Rentenniveau 46 Prozent bis zum Jahr<br />

2020 und 43 Prozent bis zum Jahr 2030 nicht<br />

unterschreiten.<br />

Im Mittelpunkt des Gesetzentwurfs steht die<br />

bereits im Koalitionsvertrag beschlossene<br />

schrittweise Anhebung der Regelaltersgrenze<br />

von 65 auf 67 Jahre. Die Anhebung soll im Jahr<br />

2012 mit dem Jahrgang 1947 beginnen und im<br />

Jahr 2029 abgeschlossen sein. Für die Versicherten<br />

der Geburtsjahrgänge 1964 und jünger<br />

gilt dann die neue Regelaltersgrenze von 67<br />

Jahren. Daneben sind unter anderem entsprechende<br />

Anhebungen bei den vorgezogenen<br />

Altersrenten und die Einführung einer neuen<br />

abschlagsfreien Altersrente ab 65 Jahren für<br />

besonders langjährig Versicherte mit mindestens<br />

45 Jahren an Pflichtbeiträgen aus<br />

Beschäftigung, selbständiger Tätigkeit und<br />

Pflege und Kindererziehung vorgesehen.<br />

Weitere zentrale Maßnahme des RV-Alters-<br />

grenzenanpassungsgesetzes ist die Modifizie-<br />

rung der durch das RV-Nachhaltigkeitsgesetz<br />

eingeführten Schutzklausel. Ab 2011 sollen bei<br />

den Rentenanpassungen seit 2005 unterbliebene<br />

Anpassungsdämpfungen realisiert


werden, wenn aufgrund der Lohnentwicklung<br />

Rentensteigerungen möglich sind. Die positive<br />

Anpassung darf hierbei jedoch maximal<br />

halbiert werden.<br />

Entscheidung des Landessozialgerichts<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

zur „zusätzlichen Belohnung“ der<br />

Reichsbahner<br />

Seit Ende 2005 gehen bei der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

vermehrt Anträge ehemaliger Reichsbahner<br />

auf Neufeststellung ihrer Rente unter Berücksichtigung<br />

der sog. „zusätzlichen Belohnung“<br />

während der früheren Dienstzeit bei der Deutschen<br />

Reichsbahn ein. Die meisten Antragsteller<br />

beziehen sich hierbei auf das Urteil des LSG<br />

Mecklenburg-Vorpommern vom 10. November<br />

2004 (L 4 RA 134/02).<br />

Inwieweit der in der ehemaligen DDR erzielte<br />

Verdienst bei der Rentenberechnung berücksichtigt<br />

werden kann, ist grundsätzlich in<br />

§ 256a SGB VI geregelt.<br />

Nach übereinstimmender Rechtsauffassung<br />

der Rentenversicherungsträger stellt § 256a<br />

SGB VI allein auf die Lohnteile ab, die - zumindest<br />

dem Grunde nach - der Beitragspflicht<br />

nach den Vorschriften der DDR unterlegen<br />

hatten. Hierzu gehört die „zusätzliche Belohnung“<br />

der Reichsbahner aber nicht.<br />

In diesem Sinne hatte auch bereits das Bun-<br />

dessozialgericht mit Urteil vom 11. Dezember<br />

2002 entschieden. Es hatte in seinem Urteil<br />

ausdrücklich darauf hingewiesen, dass zusätzlich<br />

geltend gemachte Prämienzahlungen<br />

und Belohnungen der ehemaligen Deutschen<br />

Reichsbahn, für die keine Pflichtbeiträge<br />

bezahlt worden sind bzw. die auch nach den<br />

Steigender Informationsbedarf<br />

insbesondere im Bereich der Altersvorsorge<br />

Rechtsvorschriften der DDR keiner Beitragspflicht<br />

unterlagen, von § 256a SGB VI nicht<br />

erfasst werden. Dieses Urteil wurde durch den<br />

Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes<br />

vom 30. August 2005 ausdrücklich bestätigt.<br />

Das Urteil des Landessozialgerichts Meck-<br />

lenburg-Vorpommern hat nach Auffassung<br />

der Rentenversicherungsträger nur Auswirkungen<br />

für Versicherte mit Zeiten der Zugehörigkeit<br />

zu einem Zusatzversorgungssystem<br />

im Sinne des Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetzes<br />

(AAÜG), die während<br />

dieser Zeit eine „zusätzliche Belohnung“<br />

erhalten haben.<br />

Für Zeiten der Zugehörigkeit zu einem<br />

Zusatzversorgungssystem ist nicht § 256a<br />

SGB VI, sondern § 259b SGB VI in Verbindung<br />

mit dem AAÜG die maßgebliche Vorschrift.<br />

Hiernach ist für die Feststellung des Verdienstes<br />

auf den Begriff des Arbeitsentgeltes im<br />

Sinne des § 14 SGB IV abzustellen, so dass alle<br />

im Zusammenhang mit der Beschäftigung<br />

erzielten Einnahmen als relevanter Verdienst<br />

in Betracht kommen.<br />

Das Landessozialgericht hat mit seinem Urteil<br />

entschieden, dass die „zusätzliche Belohnung“<br />

von der Definition des Begriffes des<br />

Arbeitsentgeltes nach § 14 SGB IV erfasst wird.<br />

Dementsprechend setzt die Deutsche Rentenversicherung<br />

Bund in ihrer Eigenschaft als<br />

Versorgungsträger für die Zusatzversorgungssysteme<br />

die Rechtsprechung bei der Feststellung<br />

der Verdienste nach dem AAÜG um.<br />

Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

hat sich im Hinblick auf die<br />

Vielzahl der eingehenden Anträge auf Neufeststellung<br />

mit der Gewerkschaft TRANSNET,<br />

Rentenversicherung<br />

27


28 Rentenversicherung<br />

der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer<br />

(GDL) und der Verkehrsgewerkschaft GDBA<br />

darauf verständigt, durch Musterverfahren<br />

zu klären, ob die „zusätzliche Belohnung“<br />

bei der Berechnung einer SGB VI-Rente zu<br />

berücksichtigen ist, obwohl dieser Lohnbestandteil<br />

seinerzeit der Beitragspflicht nicht<br />

unterlag. Hierfür wurden bereits entsprechend<br />

geeignete Fälle ausgesucht. Der Ausgang der<br />

Verfahren bleibt abzuwarten.<br />

Entscheidungen des<br />

Bundessozialgerichts<br />

Das Bundessozialgericht hat in einem Urteil<br />

vom 16. Mai <strong>2006</strong> entschieden, dass die seit<br />

Anfang 2001 bei Renten wegen Erwerbsminderung<br />

eingeführten Abschläge diejenigen<br />

Rentner, die bei Rentenbeginn jünger als 60<br />

Jahre sind, nach dem Gesetz und dessen Entstehungsgeschichte<br />

erst treffen dürfen, wenn<br />

sie die Erwerbsminderungsrente über das<br />

60. Lebensjahr hinaus beziehen.<br />

Das Bundessozialgericht begründet seine<br />

Entscheidung damit, dass es gesetz- und<br />

grundrechtswidrig sei, dass die Beklagte den<br />

Geldwert des Rechts der Klägerin auf Rente<br />

wegen Erwerbsminderung wegen „vorzeitigen“<br />

Rentenbezugs niedriger festgesetzt<br />

habe; es beruft sich darauf, dass § 77 Abs. 2<br />

Satz 3 SGB VI als die für den Zugangsfaktor<br />

maßgebliche Vorschrift ausdrücklich besagt,<br />

dass die Zeit des Bezuges einer Rente vor Vollendung<br />

des 60. Lebensjahres des Versicherten<br />

nicht als Zeit einer „vorzeitigen Inanspruchnahme“<br />

gilt.<br />

Des Weiteren sei Sinn und Zweck der Kür-<br />

zungen, ein spekulativ unterstelltes Auswei-<br />

chen der Versicherten in die Erwerbsminde-<br />

rungsrenten wegen der Rentenabschläge bei<br />

vorzeitigen Altersrenten zu verhindern; ein<br />

solches „Ausweichen“ komme aber frühestens<br />

ab Vollendung des 60. Lebensjahres in<br />

Betracht.<br />

Die Fachgremien der Deutschen Rentenversi-<br />

cherung haben beschlossen, dass dem Urteil<br />

des Bundessozialgerichts über den entschiedenen<br />

Einzelfall hinaus nicht gefolgt wird.<br />

Es sollen zunächst weitere Musterverfahren<br />

geführt werden, um Widersprüche und Fehlinterpretationen<br />

in dem Urteil aufzuklären. Bis<br />

zum Abschluss dieser Verfahren wird deshalb<br />

der Zugangsfaktor weiterhin auch bei Renten<br />

wegen verminderter Erwerbsfähigkeit, die vor<br />

Vollendung des 60. Lebensjahres in Anspruch<br />

genommen werden, gemindert.<br />

Während allgemein bei Inanspruchnahme der<br />

Rente wegen Erwerbsminderung vor dem 60.<br />

Lebensjahr der Abschlag 10,8 Prozent beträgt,<br />

gilt bei der Rente für Bergleute die Besonderheit,<br />

dass anstelle des 60. Lebensjahres das<br />

62. Lebensjahr tritt und der höchstmögliche<br />

Abschlag für 12 Monate bei insgesamt 3,6<br />

Prozent liegt.


2.2 Versicherungsangelegenheiten<br />

Versicherungskonten<br />

Bestand an Versicherungsnummern<br />

31. Dezember <strong>2006</strong> 7.136.188<br />

31. Dezember 2005 6.668.965<br />

Neue Konten im Jahr <strong>2006</strong> 467.223<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> ist der Bestand der Versiche-<br />

rungsnummern um knapp sieben Prozent<br />

angestiegen. Die Gründe für den erheblichen<br />

Anstieg des Bestandes liegen in der Zuweisung<br />

von sog. Quotenfällen bei der Vergabe<br />

von Versicherungsnummern aufgrund einer<br />

Beschäftigungsaufnahme oder als Basis für<br />

eine zu vergebende Krankenversicherungsnummer<br />

auch bei einer Beschäftigungsaufnahme<br />

außerhalb der Bereiche Bergbau, <strong>Bahn</strong><br />

oder <strong>See</strong>fahrt.<br />

Betriebsprüfung<br />

Gegenstand von Betriebsprüfungen sind<br />

unter anderem die Einhaltung der Vorschriften<br />

über die Versicherungspflicht und Versicherungsfreiheit<br />

sowie die Berechnung und<br />

Zuordnung der Beiträge zur Sozialversicherung.<br />

Ebenso wird bei den Arbeitgebern die<br />

Führung der Lohnunterlagen, die Abführung<br />

der Gesamtsozialversicherungsbeiträge und<br />

die Abgabe von Meldungen zur Sozialversicherung<br />

geprüft. Darüber hinaus gehört es zu den<br />

Aufgaben der Betriebsprüfung, die Arbeitgeberdatei<br />

ständig zu aktualisieren und zu pflegen.<br />

Hierbei sind die branchenspezifischen<br />

Besonderheiten der KBS zu berücksichtigen.<br />

Die Betriebsprüfung ermittelt ferner die Höhe<br />

der Umlagen zur Renten-Zusatzversicherung der<br />

KBS und prüft das dazugehörige Meldewesen.<br />

900.000 Renteninformationen wurden<br />

im Jahr <strong>2006</strong> über die Poststraße versandt<br />

Im Berichtszeitraum <strong>2006</strong> ergaben sich aus<br />

dem Prüfauftrag nach § 28p SGB IV bei 2.395<br />

geprüften Arbeitgebern folgende Ergebnisse:<br />

Prüfungsergebnisse<br />

Nachgeforderte Gesamtsozialversicherungsbeiträge<br />

3.513.716,30 €<br />

- davon Rentenversicherungsbeiträge<br />

1.916.402,90 €<br />

- davon Pauschalbeiträge für<br />

geringfügig Beschäftigte 13.314,00 €<br />

Gutgeschriebene Gesamtsozialversicherungsbeiträge<br />

457.488,71 €<br />

- davon Rentenversicherungsbeiträge<br />

346.112,97 €<br />

- davon Pauschalbeiträge für<br />

geringfügig Beschäftigte 55.150,36 €<br />

Geforderte Säumniszuschläge 358.876,04 €<br />

Insgesamt konnten damit im Jahr <strong>2006</strong><br />

Beiträge und Säumniszuschläge in Höhe von<br />

4,3 Millionen Euro gutgeschrieben bzw. nachgefordert<br />

werden.<br />

Renteninformation<br />

Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

hat im Jahre <strong>2006</strong> in zirka<br />

900.000 Fällen eine Renteninformation erteilt.<br />

Der Inhalt und die Berechnungsweise der Ren-<br />

teninformation wurden zuletzt aufgrund des<br />

Rentenversicherungsberichts 2005 angepasst.<br />

Die Dynamisierungswerte in der Renteninformation<br />

wurden auf ein Prozent und zwei<br />

Prozent abgesenkt.<br />

Bei der Berechnung der dynamisierten Ren-<br />

tenbeträge werden die jeweiligen Dynamisie-<br />

rungswerte für jedes Jahr bis zur Vollendung<br />

des 65. Lebensjahres zu Grunde gelegt.<br />

Rentenversicherung<br />

29


30 Rentenversicherung<br />

Für Versicherte, die in <strong>2006</strong> das 55. Lebensjahr<br />

vollendeten bzw. bereits vollendet hatten,<br />

wurde in den folgenden Renteninformationen<br />

nur eine Dynamisierungsvariante mit einem<br />

Dynamisierungswert von einem Prozent<br />

ausgewiesen. Darüber hinaus wurden für<br />

die Versicherten, die in <strong>2006</strong> bereits das 60.<br />

Lebensjahr vollendet hatten, in den folgenden<br />

Renteninformationen keine dynamisierten<br />

Rentenbeträge ausgewiesen.<br />

Nach dem von der Bundesregierung beschlossenen<br />

Entwurf eines RV-Altersgrenzenanpassungsgesetzes<br />

ergeben sich erhebliche<br />

Auswirkungen auf die Renteninformation.<br />

Aufgrund der Anhebung der Regelaltersgrenze<br />

sind die Berechnungen über die Höhe der<br />

künftigen Regelaltersrente für die Versicherten<br />

der Jahrgänge 1947 bis 1963 schrittweise um<br />

1 bis 22 Monate über die Vollendung des 65.<br />

Lebensjahres hinaus und für die Versicherten<br />

der Jahrgänge ab 1964 bis zum vollendeten<br />

67. Lebensjahr vorzunehmen. Dies gilt entsprechend<br />

für die beispielhafte Berechnung<br />

des Kaufkraftverlustes bis zum Rentenbeginn<br />

in den Erläuterungen zur Renteninformation.<br />

Wegen der anstehenden Änderungen erfolgt<br />

die Erteilung von Renteninformationen im<br />

Jahre 2007 zunächst nur noch auf Antrag<br />

des Versicherten. Der generelle Versand wird<br />

wieder aufgenommen, sobald die gesetzlichen<br />

Änderungen beschlossen worden sind und<br />

deren technische Umsetzung erfolgt ist.<br />

Versorgungsausgleich<br />

Von der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> wurden im Berichtsjahr<br />

<strong>2006</strong> insgesamt 15.347 Auskünfte über<br />

die während der Ehezeit erworbenen Rentenanwartschaften<br />

an die Familiengerichte<br />

in anhängigen Scheidungsverfahren erteilt.<br />

Gegenüber dem Stand des Jahres 2005 (11.563<br />

Auskünfte) ergibt sich damit ein deutlicher<br />

Anstieg der Bearbeitungszahlen.


2.3 Rentenstatistik<br />

Entwicklung der Rentenantragseingänge<br />

In Fallzahlen<br />

114.217<br />

| 1993 <strong>2006</strong> |<br />

Rentenanträge nach Leistungsarten <strong>2006</strong><br />

In Fallzahlen (Gesamtzahl 140.983)<br />

140.983<br />

Altersrenten —— 64.788<br />

Renten wegen Todes —— 50.471<br />

Witwen- und Witwerrenten/<br />

Waisenrenten/Erziehungsrente<br />

Renten wegen verminderter —— 24.031<br />

Erwerbsfähigkeit<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 1.693<br />

Entwicklung der Rentenzugänge<br />

In Fallzahlen<br />

73.121<br />

| 1993 <strong>2006</strong> |<br />

Rentenzugang nach Leistungsarten <strong>2006</strong><br />

In Fallzahlen (Gesamtzahl 107.961)<br />

107.961<br />

Renten wegen Todes —— 47.915<br />

Witwen- und Witwerrenten/<br />

Waisenrenten/Erziehungsrente<br />

Altersrenten —— 46.188<br />

Renten wegen verminderter —— 12.382<br />

Erwerbsfähigkeit<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 1.476<br />

Rentenversicherung<br />

31


32 Rentenversicherung<br />

Entwicklung des Rentenbestandes<br />

In Fallzahlen<br />

975.884<br />

Anpassungsgeld<br />

| 1993 <strong>2006</strong> |<br />

Rentenbestand nach Leistungsarten <strong>2006</strong><br />

In Fallzahlen (Gesamtzahl 1.655.552)<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> ist die Zahl der neu bewilligten<br />

Anpassungsgelder für entlassene Arbeitnehmer<br />

des Steinkohlenbergbaus deutlich gestiegen.<br />

Die sachbearbeitenden Dienststellen der<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> berechneten im Auftrag des Bundesamtes<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in<br />

2.914 Fällen die Anpassungsgelder für aus dem<br />

Bergbau ausgeschiedene Versicherte. Gegenüber<br />

dem Kalenderjahr 2005 ergibt sich damit<br />

eine Steigerung von 9,3 Prozent.<br />

1.655.552<br />

Altersrenten —— 927.016<br />

Renten wegen Todes<br />

Witwen- und Witwerrenten/<br />

Waisenrenten/Erziehungsrente<br />

—— 630.827<br />

Renten wegen verminderter<br />

Erwerbsfähigkeit<br />

—— 89.766<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 7.943<br />

Zum Ende des Jahres <strong>2006</strong> bezogen insgesamt<br />

11.635 Personen Anpassungsgeld, das<br />

heißt knapp sieben Prozent mehr als zum<br />

Vergleichszeitpunkt des Vorjahres.<br />

Überbrückungsgeld aus der<br />

<strong>See</strong>mannskasse<br />

Die KBS berechnet im Auftrag der <strong>See</strong>-Berufsgenossenschaft<br />

die Überbrückungsgelder aus<br />

der <strong>See</strong>mannskasse für ehemalige <strong>See</strong>leute.<br />

Im Laufe des Jahres <strong>2006</strong> sind in 341 Fällen<br />

Überbrückungsgelder bewilligt worden.


2.4 Rentenversicherung international<br />

Die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist als Rentenversicherungsträger<br />

weltweit tätig. Sie ist auf dem<br />

Gebiet der Rentenversicherung für sämtliche<br />

Regelungen des über- und zwischenstaatlichen<br />

Rechts (EU-Recht und Sozialversicherungsabkommen)<br />

als Verbindungsstelle für<br />

alle von ihr in der Rentenversicherung zu<br />

betreuenden Versicherten zuständig. Hinzu<br />

kommen weitere Auslandsberührungen aus<br />

der Anwendung des nationalen deutschen<br />

Auslandsrentenrechts.<br />

Bei den Rentenantragsmengen wurden im<br />

Jahr <strong>2006</strong> 27.416 Antragseingänge verzeichnet.<br />

28.293 Anträge wurden im Berichtsjahr<br />

erledigt.<br />

Der Anteil der Rentenanträge im Auslandsbereich<br />

am gesamten Rentenantragseingang<br />

betrug 19,5 Prozent.<br />

Auslandsrentenzahlungen<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> wurden über das<br />

knappschaftliche Zahlverfahren rund 380.000<br />

Renten an Berechtigte in fast 80 Staaten<br />

überwiesen. Insgesamt betrugen die Rentenzahlungen<br />

an Berechtigte im Ausland im Jahre<br />

<strong>2006</strong> rund 144,6 Millionen Euro. Davon wurde<br />

mit zirka 28,6 Millionen Euro der höchste<br />

Betrag an Rentenempfänger in der Türkei<br />

transferiert.<br />

Allein im Monat Dezember <strong>2006</strong> zahlte die<br />

Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> insgesamt 38.243 Renten mit einem<br />

Gesamtbetrag von rund 13,9 Millionen Euro an<br />

Berechtigte mit Wohnsitz im Ausland.<br />

In über 80 Staaten der Welt werden Renten der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> überwiesen<br />

Über den Rentenservice der Deutschen Post<br />

AG zahlt die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> außerdem noch fast<br />

29.000 Renten monatlich mit einem Gesamtbetrag<br />

von rund 8,8 Millionen Euro an Berechtigte<br />

mit Wohnsitz im Ausland.<br />

Neue Sozialversicherungsabkommen<br />

Im Berichtsjahr sind die Gespräche über den<br />

Abschluss neuer Abkommen mit Russland<br />

und der Ukraine fortgesetzt worden. An diesen<br />

Gesprächen der Ministerien haben auch<br />

Vertreter der Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> beratend teilgenommen.<br />

Das am 8. April 2005 in Bukarest unterzeich-<br />

nete deutsch-rumänische Abkommen über<br />

Soziale Sicherheit ist am 1. Juni <strong>2006</strong> in Kraft<br />

getreten.<br />

EU-Bereich<br />

Der Europäischen Union (EU) gehörten <strong>2006</strong><br />

insgesamt 25 Mitgliedstaaten an. Ein wesentlicher<br />

Aspekt der Europapolitik des Jahres<br />

<strong>2006</strong> lag in der Vorbereitung des Beitritts<br />

Bulgariens und Rumäniens zur EU, der zum<br />

1. Januar 2007 verwirklicht wurde.<br />

Nachdem im Jahr 2004 die Arbeiten an der<br />

neuen sog. Wanderarbeitnehmerverordnung,<br />

der Verordnung (EG) Nr. 883/2004, die die Verordnung<br />

(EWG) Nr. 1408/71 ablösen wird, abgeschlossen<br />

waren, lag der Schwerpunkt der<br />

Arbeiten im Jahr <strong>2006</strong> auf der bestmöglichen<br />

Ausgestaltung der neuen Durchführungsverordnung<br />

dazu, die die bisherige Verordnung<br />

(EWG) Nr. 574/72 ersetzen soll.<br />

Rentenversicherung<br />

33


34 Rentenversicherung<br />

Auch hier haben sich Vertreter der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

mit viel Sachverstand in die Diskussion eingebracht.<br />

Ein weiterer interessanter Punkt ergab sich im<br />

Bereich der Rechtsprechung und betrifft die<br />

Vorlagebeschlüsse deutscher Sozialgerichte<br />

(AZ: C-396/05, C-419/05 und C-450/05) an den<br />

Europäischen Gerichtshof. In den Verfahren<br />

geht es um die Klärung der Frage, ob das<br />

deutsche Auslandsrentenrecht, wonach Rentenanteile<br />

aus sog. reichsdeutschen Zeiten<br />

außerhalb der Bundesrepublik Deutschland<br />

und Zeiten nach dem Fremdrentengesetz<br />

(zum Beispiel für Vertriebene in die deutsche<br />

Rentenversicherung übernommene Zeiten<br />

aus den osteuropäischen Ländern) nicht ins<br />

Ausland - auch nicht ins europäische Ausland<br />

- geleistet werden, mit höherrangigem<br />

Europarecht, insbesondere dem Freizügigkeitsgebot,<br />

im Einklang steht. Je nachdem,<br />

wie sich der Europäische Gerichtshof in diesen<br />

Verfahren entscheidet, könnte dies größere<br />

finanzielle Auswirkungen auf die deutsche<br />

Rentenversicherung haben.<br />

Die modernen Kommunikationswege verändern<br />

zunehmend die Verwaltungspraxis. Dies<br />

gilt auch für den Bereich der internationalen<br />

Zusammenarbeit. Ein wichtiges Thema<br />

im Jahr <strong>2006</strong> war der weitere Ausbau des<br />

elektronischen Datenaustausches. Er betrifft<br />

die Bereiche Sterbedatenabgleich, Online-<br />

Auskunftsverfahren der Deutschen Rentenversicherung,<br />

Austausch von Rentenbeträgen<br />

für die Durchführung der Einkommensanrechnung<br />

sowie maschineller Austausch von<br />

Formblättern. In diesem Zusammenhang<br />

wurden unter Beteiligung der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

Gespräche mit Großbritannien, Finnland, der<br />

Republik Polen, Österreich, den Niederlanden,<br />

der Schweiz und Luxemburg geführt.<br />

Internationale Beratungstage<br />

Die individuelle Information der Versicherten<br />

findet regelmäßig in Form von länderübergreifenden<br />

Beratungstagen statt. Die Deutsche<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

war mit sachkundigen Beratern an den<br />

internationalen Beratungstagen mit Frankreich,<br />

Italien, Österreich, Polen, der Schweiz<br />

und der Türkei beteiligt.<br />

Kontakte mit ausländischen<br />

Versicherungsträgern<br />

Die Vertretung der Interessen ihrer Versicherten<br />

gegenüber ausländischen Versicherungsträgern<br />

ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe<br />

der KBS. In Besprechungen mit ausländischen<br />

Versicherungsträgern werden von der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />

<strong>See</strong> daher Verfahrensabläufe mitgestaltet, die<br />

zur Beschleunigung von Rentenverfahren im<br />

Rahmen der EWG-Verordnungen sowie der<br />

bilateralen Sozialversicherungsabkommen<br />

beitragen.<br />

Auch im Jahre <strong>2006</strong> fanden wieder Gespräche<br />

zu einer Vielzahl von Themen statt: mit<br />

Versicherungsträgern aus Estland, Finnland,<br />

Griechenland, Lettland, den Niederlanden, der<br />

Republik Serbien, der Slowakischen Republik,<br />

der Türkei und Ungarn. Die Gespräche mit<br />

Finnland, Lettland und Ungarn wurden von<br />

der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

ausgerichtet. Auch mit<br />

Vertretern aus China wurden verschiedene<br />

Fragen zur Finanzierung der knappschaftlichen<br />

Rentenversicherung sowie zum Verbundsystem<br />

erörtert.


3<br />

renten-zusatzversicherung<br />

3.1 Entwicklungen in der Renten-Zusatzversicherung | 36<br />

3.2 Versicherungsangelegenheiten | 40<br />

3.3 Rentenstatistik | 41


36 Renten-Zusatzversicherung<br />

Verbundsystem der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

3.1 Entwicklungen in der Renten-Zusatzversicherung<br />

Die Renten-Zusatzversicherung der<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des<br />

öffentlichen Dienstes gehört zum Bereich der<br />

betrieblichen Altersversorgung. Sie ergänzt<br />

die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung.<br />

Verbundsystem<br />

Im Verbundsystem der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> (KBS)<br />

bildet die Renten-Zusatzversicherung einen<br />

weiteren Baustein. Die KBS ist nicht nur Träger<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern<br />

gleichzeitig auch Träger der Zusatzversorgung<br />

des öffentlichen Dienstes. Die KBS deckt<br />

damit zwei Bereiche der Altersvorsorge ab und<br />

bietet mit der Zusatzversorgung des öffentlichen<br />

Dienstes den Versicherten und Rentnern<br />

eine Versorgung aus einer Hand an.<br />

Historie<br />

Von 1967 bis zum Jahr 2000 wurde die Renten-<br />

Zusatzversicherung durch ein sogenanntes<br />

Gesamtversorgungssystem geprägt, durch<br />

das für die Gesamtheit der Altersbezüge<br />

ein an der Höhe der Beamtenversorgung<br />

orientiertes Niveau erreicht werden sollte.<br />

Da dieses Gesamtversorgungssystem unter<br />

anderem aus demografischen Gründen vor<br />

gravierenden finanziellen Schwierigkeiten<br />

stand, haben die Tarifvertragsparteien im<br />

Jahr 2001 eine grundlegende Reform der<br />

Zusatzversorgung vereinbart. Das bisherige<br />

Gesamtversorgungssystem wurde mit<br />

Ablauf des 31. Dezember 2000 geschlossen<br />

und durch ein Betriebsrentensystem - das<br />

Punktemodell - abgelöst. Altes und neues<br />

System weisen signifikante Unterschiede<br />

auf. Während das Gesamtversorgungssystem<br />

sich an der Beamtenversorgung orientierte<br />

und die gesetzliche Rente bis zur Höhe der<br />

Gesamtversorgung auffüllte, richtet sich die<br />

Höhe der Betriebsrente nunmehr nach der<br />

Versicherungszeit in einer Zusatzversorgungseinrichtung<br />

des öffentlichen Dienstes und<br />

nach dem in jedem Jahr gezahlten Entgelt<br />

während der gesamten Versicherungszeit.<br />

Auf diesen Grundlagen wird die monatliche<br />

Betriebsrente mit Hilfe eines nach versicherungsmathematischen<br />

Grundlagen kalkulierten<br />

Versorgungspunktemodells errechnet. Dieses<br />

System ist wesentlich einfacher und transparenter<br />

als das Gesamtversorgungssystem,<br />

das von verschiedenen Bezugssystemen<br />

abhängig war. Mit der Reform der Zusatzversorgung<br />

ist auch eine moderate Verringerung<br />

des Versorgungsniveaus verbunden, was sich<br />

durch Übergangsregelungen erst längerfristig<br />

auswirken wird.<br />

Unterschiedliche Satzungsteile<br />

Die Satzung der KBS unterscheidet hinsichtlich<br />

der Leistungen aus der Renten-Zusatzversicherung<br />

und deren Finanzierung nach den<br />

Teilen C und D. Nach dem Teil C der Satzung<br />

(altes Recht vor dem 1. August 1979) werden<br />

ausschließlich Zusatzrenten noch im Rahmen<br />

einer Gesamtversorgung gewährt, für die die<br />

erforderlichen Mittel durch das Bundeseisenbahnvermögen<br />

erstattet werden. Versicherte<br />

sind nicht mehr vorhanden.<br />

Am 1. August 1979 ist der am 31. Juli 1979 vor-<br />

handene Versichertenbestand in das Versi-<br />

cherungs- und Leistungsrecht nach Teil D der<br />

Satzung übernommen worden. Dieser Teil der<br />

Satzung ist grundsätzlich inhaltsgleich mit der<br />

Satzung der VBL.


Riesterförderung<br />

Mit der Neuordnung des Eisenbahnwesens im<br />

Jahre 1994 ist für die vorhandenen Pflichtversicherten<br />

und Rentenbezieher die Zuständigkeit<br />

von der Deutschen Bundesbahn auf<br />

das Bundeseisenbahnvermögen (BEV) übergegangen.<br />

Es bleiben nicht nur Bestandsrentner,<br />

sondern alle bereits vor der Privatisierung<br />

bei der Deutschen Bundesbahn bzw. deren<br />

Rechtsnachfolgern tätigen Beschäftigten<br />

versichert. Insofern handelt es sich für den<br />

vom Bundeseisenbahnvermögen als Beteiligten<br />

fortgeführten Bereich um einen geschlossenen<br />

Bestand.<br />

Aktuelle Entwicklungen/<br />

Änderungen der Satzung<br />

Neben der fusionsbedingten Neuorganisation<br />

von Arbeitsabläufen in der Renten-Zusatzversicherung<br />

der KBS gab es im Jahr <strong>2006</strong> weitere<br />

wichtige Entwicklungen in der Renten-Zusatzversicherung.<br />

Zu nennen sind insbesondere<br />

die Durchführung des sogenannten Riesterverfahrens,<br />

Änderungen im Finanzierungsbereich<br />

der Renten-Zusatzversicherung, die<br />

satzungsrechtliche Einbindung der übernommenen<br />

Altbestände der Abteilungen D, E und<br />

F der Pensionskasse Deutscher Eisenbahnen<br />

und Straßenbahnen sowie Entscheidungen<br />

der Zivilgerichte im Bereich der Zusatzversorgung<br />

des öffentlichen Dienstes.<br />

Die pflichtversicherten Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer im Abrechnungsverband I<br />

Ost beteiligen sich mit einem Arbeitnehmerbeitrag<br />

am Aufbau einer teilweise kapitalgedeckten<br />

Betriebsrente. Für diese Arbeitnehmerbeiträge<br />

kann die steuerliche Förderung<br />

durch Altersvorsorgezulage (sogenannte<br />

Riesterförderung) beantragt werden. Darüber<br />

hinaus besteht die Möglichkeit, für die Beiträge<br />

den Sonderausgabenabzug im Rahmen der<br />

Einkommenssteuererklärung geltend zu machen.<br />

Auch die ab dem 1. Oktober 2005 neubeschäftigten<br />

Mitarbeiter der KBS führen einen<br />

Arbeitnehmerbeitrag in die Kapitaldeckung ab<br />

und hatten im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> erstmalig<br />

die Möglichkeit, die sogenannte Riesterförderung<br />

zu beantragen.<br />

Die KBS ist verpflichtet, im Rahmen des<br />

Zulagenverfahrens umfangreichen Bescheinigungspflichten<br />

nachzukommen und den<br />

elektronischen Datenaustausch zwischen der<br />

Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen<br />

und der KBS durchzuführen. Da das Zulagenverfahren<br />

aufgrund seiner Komplexität erklärungsbedürftig<br />

ist, spielt der Dialog mit den<br />

Versicherten eine große Rolle. Anlässlich der<br />

Versandaktionen gab es vermehrt telefonische<br />

und schriftliche Rückfragen der Versicherten<br />

bei der KBS.<br />

Bereits seit dem 1. Januar 2003 beteiligen<br />

sich die pflichtversicherten Beschäftigten im<br />

Abrechnungsverband I Ost mit einem Arbeitnehmerbeitrag<br />

am Aufbau einer teilweise<br />

kapitalgedeckten Betriebsrente. Gleichzeitig<br />

wurden Regelungen eingeführt, die die schrittweise<br />

Umstellung auf eine vollständige<br />

Kapitaldeckung ermöglichen. Ab dem 1. Januar<br />

<strong>2006</strong> wurde für den Bereich des Abrechnungsverbandes<br />

I Ost auch ein Arbeitgeberbeitrag<br />

zur Kapitaldeckung eingeführt. Der Gesamtbeitrag<br />

von derzeit einem Prozent des zusatzversorgungspflichtigen<br />

Entgelts ist hälftig<br />

vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu tragen.<br />

Die Einführung des Arbeitgeberbeitrags wurde<br />

satzungsrechtlich umgesetzt und die betroffenen<br />

Arbeitgeber entsprechend informiert.<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

Einführung<br />

eines Arbeitgeberbeitrags<br />

im Abrechnungsverband<br />

I Ost<br />

37


38 Renten-Zusatzversicherung<br />

Neue Deckungsabschnitte<br />

im<br />

Abrechnungsverband<br />

I West<br />

- Übrige Beteiligte<br />

und Abrechnungsverband<br />

I Ost<br />

Renten-Zusatzversicherung:<br />

Betriebsrente des öffentlichen Dienstes<br />

für Eisenbahner<br />

Für die Beteiligten im Abrechnungsverband I<br />

West/Übrige Beteiligte beginnt am 1. Januar<br />

2007 ein neuer fünfjähriger Deckungsabschnitt.<br />

Die Höhe des Umlagesatzes für einen<br />

Deckungsabschnitt ist nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen so festzusetzen,<br />

dass die für den Deckungsabschnitt zu<br />

entrichtenden Umlagen zusammen mit den<br />

Zuwendungen und den sonstigen jeweils zu<br />

erwartenden Einnahmen und dem zu Beginn<br />

des Deckungsabschnitts jeweils verfügbaren<br />

Vermögen voraussichtlich ausreichen, um die<br />

jeweiligen Ausgaben für den Deckungsabschnitt<br />

und weitere sechs Monate zu bestreiten.<br />

Nach den versicherungsmathematischen<br />

Berechnungen wurde ein neuer Umlagesatz<br />

in Höhe von 11,02 Prozent des zusatzversorgungspflichtigen<br />

Entgelts ermittelt. Davon<br />

tragen die Versicherten eine Eigenbeteiligung<br />

zur Umlage in Höhe von 1,39 Prozentpunkten.<br />

Die von der Arbeitgeberseite zu leistenden<br />

Zuwendungen belaufen sich in dem neuen<br />

Deckungsabschnitt jährlich auf 4,54 Millionen<br />

Euro. Der neue Umlagesatz sowie die Höhe<br />

der Zuwendungen ab dem 1. Januar 2007 sind<br />

im Jahr <strong>2006</strong> in den Organen der KBS beschlossen<br />

worden.<br />

Nach versicherungsmathematischer<br />

Überprüfung im Jahr <strong>2006</strong> wird für den<br />

ab dem 1. Januar 2007 beginnenden<br />

neuen Deckungsabschnitt im Bereich des<br />

Abrechnungsverbandes I Ost der bisherige<br />

Umlagesatz in Höhe von 1 Prozent des<br />

zusatzversorgungspflichtigen Entgelts<br />

beibehalten.<br />

Überschüsse werden jährlich zum Ende für<br />

das vorangegangene Jahr festgestellt. Im Jahr<br />

<strong>2006</strong> entschied die Vertreterversammlung<br />

über die Verwendung von Überschüssen,<br />

die im Jahr 2003 und 2004 auf der Grundlage<br />

einer versicherungstechnischen Bilanz<br />

ermittelt wurden. Die satzungsrechtlich<br />

vorgegebene versicherungsmathematische<br />

Begutachtung konnte erstmals im Jahr <strong>2006</strong><br />

durchgeführt werden, da für die Begutachtung<br />

eine abgeschlossene Überführung der<br />

Versicherten in das Punktemodell Voraussetzung<br />

ist. Nach der Beschlussfassung der Vertreterversammlung<br />

erfolgte die Versendung<br />

der Versicherungsnachweise. Die Versicherten<br />

wurden in den Versicherungsnachweisen über<br />

die Höhe ihrer zum 31. Dezember des jeweiligen<br />

Jahres erreichten Versorgungspunkte<br />

und die sich daraus ergebende Anwartschaft<br />

auf Betriebsrente wegen Alters informiert.<br />

Durch die jährliche Versendung der Versicherungsnachweise<br />

haben die Versicherten eine<br />

wesentlich größere Planungssicherheit für ihre<br />

Altersvorsorge.<br />

Aufgrund des Artikels 2 des Gesetzes zur<br />

Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes<br />

und anderer Gesetze vom 15. Dezember 2004<br />

wurden die Versicherungsverhältnisse der Abteilungen<br />

D, E und F der Pensionskasse Deutscher<br />

Eisen- und Straßenbahnen zum 1. Januar<br />

<strong>2006</strong> auf die KBS übertragen. Es handelt sich<br />

bei den Abteilungen D, E und F der Pensionskasse<br />

Deutscher Eisenbahnen und Straßenbahnen<br />

um geschlossene Rentenbestände.<br />

Verwendung<br />

von Überschüssen<br />

und Versendung<br />

der Versicherungsnachweise<br />

für die<br />

Kalenderjahre<br />

2003 und 2004<br />

Übernahme der<br />

Altbestände der<br />

Pensionskasse<br />

Deutscher Eisenbahnen<br />

und<br />

Straßenbahnen


Entscheidungen<br />

der Zivilgerichte<br />

im Bereich<br />

der Zusatzversorgung<br />

des<br />

öffentlichen<br />

Dienstes<br />

Bei den Leistungen der Pensionskasse Deut-<br />

scher Eisenbahnen und Straßenbahnen han-<br />

delt es sich um Leistungen, deren Berechnung<br />

sich nach dem Beamtenversorgungsgesetz<br />

richtet. Zur satzungsrechtlichen Einbindung<br />

dieser übernommenen Altbestände wurden<br />

die Regelungen im Gesetz zur Neuordnung<br />

der Pensionskasse Deutscher Eisenbahnen<br />

und Straßenbahnen vom 05. März 1956 in<br />

der Fassung der Änderungen durch Art. 2 des<br />

Gesetzes zur Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes<br />

und anderer Gesetze in<br />

die Anlage 7 zur Satzung der KBS übernommen.<br />

Des weiteren wurden Festlegungen zur<br />

Aufsicht, zur Zuständigkeit der Organe sowie<br />

den anzuwendenden Verfahrensregelungen<br />

getroffen.<br />

Der Bundesgerichtshof hat mit Urteil vom<br />

20. September <strong>2006</strong> entschieden, dass vom<br />

verstorbenen Ehegatten abgeleitete Zusatzversorgungsbezüge<br />

des überlebenden Ehegatten<br />

nicht durch Anrechnung eigenen Arbeitseinkommens<br />

vollständig aufgezehrt werden<br />

dürfen. Die Ruhensbestimmung des § 41 Abs.<br />

5 der Satzung der Versorgungsanstalt des<br />

Bundes und der Länder (§ 162 Abs. 6 der Anlage<br />

7 zur Satzung der KBS) ist wegen Verstoßes<br />

gegen Art. 3 Abs. 1 GG unwirksam.<br />

Bei der KBS findet das Urteil derzeit keine<br />

Berücksichtigung bei Berechnung von Hinter-<br />

bliebenenrenten bis zu einer Neuregelung<br />

durch die Tarifvertragsparteien und darauf<br />

basierend einer Änderung der entsprechenden<br />

Satzungsregelungen der Zusatzversorgungseinrichtungen<br />

des öffentlichen Dienstes. Die<br />

Betriebsrente der betroffenen Hinterbliebenen<br />

wird von Amts wegen bei Änderung der Anlage<br />

7 zur Satzung der KBS neu berechnet. Eine<br />

Berufung der KBS auf die satzungsrechtliche<br />

Ausschlussfrist zur Einlegung von Einsprüchen<br />

erfolgt in diesen Fällen nicht.<br />

Am 6. Dezember <strong>2006</strong> hat das Oberlandes-<br />

gericht Karlsruhe in elf Fällen über Klagen<br />

gegen die Startgutschriften Pflichtversicherter<br />

rentennaher Jahrgänge entschieden und die<br />

Rechtmäßigkeit der Startgutschriften für rentennahe<br />

Pflichtversicherte bestätigt.<br />

Alle Fallgruppen der rentennahen Über-<br />

führung lagen dem Oberlandesgericht zur<br />

Entscheidung vor. Bei bereits eingetretenem<br />

Versicherungsfall hat das Gericht einen Eingriff<br />

in erworbene Rentenanwartschaften verneint.<br />

Bei den Anwartschaften ist der Eingriff<br />

in die erworbene Dynamik gerechtfertigt. Es<br />

liegt kein Verstoß der Besitzstandsregelungen<br />

für rentennahe Pflichtversicherte gegen<br />

höherrangiges Recht vor. Wegen der grundsätzlichen<br />

Bedeutung wurde die Revision zum<br />

Bundesgerichtshof zugelassen.<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

39


40 Renten-Zusatzversicherung<br />

3.2 Versicherungsangelegenheiten<br />

Pflichtversicherte und Beteiligte<br />

Der Gesamtbestand an Pflichtversicherten<br />

war im Berichtsjahr weiter rückläufig. Er verringerte<br />

sich von 53.592 um 1.676 auf 51.916<br />

Versicherte.<br />

Für diese Entwicklung ist in erster Linie aus-<br />

schlaggebend, dass dem Bestand des Bun-<br />

deseisenbahnvermögens (BEV) kaum noch<br />

Neuzugänge zugeführt werden.<br />

Zusammensetzung Versichertenbestand<br />

Von den 51.916 Pflichtversicherten des Jahres<br />

<strong>2006</strong> waren 44.850 männlich und 7.066 weiblich.<br />

Von den 51.916 Pflichtversicherten hatten<br />

am Ende des Jahres <strong>2006</strong> 48.965 die Wartezeit<br />

erfüllt und 2.951 die Wartezeit noch nicht erfüllt.<br />

Bundeseisenbahnvermögen ___________________________________________________________ 40.206<br />

Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen des Bundes ___________________________________________ 8.280<br />

Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft und öffentliche Arbeiten ____________________________ 314<br />

Niedersächsisches Umweltministerium ____________________________________________________ 108<br />

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes Nordrhein-Westfalen _______________ 20<br />

Land Rheinland-Pfalz, Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ___________________________ 19<br />

Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein _____________________________________________ 381<br />

<strong>Bahn</strong>betriebskrankenkasse ______________________________________________________________ 690<br />

KBS (nur BVA) ________________________________________________________________________ 847<br />

KBS neu _____________________________________________________________________________ 816<br />

Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten ________________________________________________ 128<br />

Eisenbahn-Waisenhort __________________________________________________________________ 41<br />

Eisenbahn-Unfallkasse __________________________________________________________________ 66


3.3 Rentenstatistik<br />

Entwicklung des Versichertenbestandes<br />

In Fallzahlen<br />

Pflichtversicherte<br />

139.301<br />

| 1985 <strong>2006</strong> |<br />

Beitragsfrei Versicherte<br />

46.681<br />

| 1985 <strong>2006</strong> |<br />

Zu- und Abgänge von Pflichtversicherten<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

51.916<br />

116.675<br />

Zugang im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> 1.109<br />

Abgang im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> ___________________________________________________________ 2.271<br />

davon<br />

a) Tod ______________________________________________________________________________ 107<br />

b) Rentenbewilligung ________________________________________________________________ 1.292<br />

c) Ausscheiden _______________________________________________________________________ 831<br />

d) Wechsel ____________________________________________________________________________ 1<br />

e) andere Ursachen _____________________________________________________________________ 40<br />

Versichertenbestand Ende <strong>2006</strong> _________________________________________________________ 51.916<br />

41


42 Renten-Zusatzversicherung<br />

Rentenanträge - Teil C<br />

Summe / Jahr <strong>2006</strong><br />

An Anträgen waren zu bearbeiten Von den zu bearbeitenden Anträgen sind<br />

Anträge auf auf andere<br />

Zusatz- Neuanträge anerkannt abgelehnt Weise zusammen<br />

rente für erledigt erledigt<br />

Versicherte 0 0 0 0 0<br />

Witwen(er) 397 321 6 0 327<br />

Waisen 6 2 0 0 2<br />

zusammen 403 323 6 0 329<br />

Erledigt in v. H. 80,1 1,5 0,0 81,6<br />

Anträge auf Betriebsrente - Teil D<br />

Summe / Jahr <strong>2006</strong><br />

An Anträgen waren zu bearbeiten Von den zu bearbeitenden Anträgen sind<br />

Anträge auf auf andere<br />

Betriebs- Neuanträge anerkannt abgelehnt Weise erledigt<br />

rente für erledigt<br />

Versicherte 2.487 1.965 181 284 2.430<br />

Witwen(er) 2.135 2.079 13 13 2.105<br />

Waisen 197 154 7 9 170<br />

zusammen 4.819 4.198 201 306 4.705<br />

Gesamtbestand aller Renten der Renten-Zusatzversicherung<br />

In Fallzahlen<br />

Gesamtrentenbestand - Teil C<br />

57.187<br />

| 1999 <strong>2006</strong> |<br />

Gesamtrentenbestand - Teil D<br />

93.320<br />

| 1999 <strong>2006</strong> |<br />

29.453<br />

104.243


4<br />

kranken- und pflegeversicherung<br />

4.1 Versicherungs- und Beitragsangelegenheiten | 44<br />

4.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser | 46<br />

4.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel | 47<br />

4.4 Management sonstiger Leistungen | 51<br />

4.5 Akupunktur | 53<br />

4.6 Leistungsmanagement Pflegeversicherung | 54<br />

4.7 Kundenservice | 56


44 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

4.1 Versicherungs- und Beitragsangelegenheiten<br />

Versicherte in der knappschaftlichen Krankenversicherung <strong>2006</strong><br />

in Fallzahlen (Gesamtzahl 1.431.046)<br />

Rentner —— 866.790<br />

Familienversicherte —— 281.497<br />

Pflichtmitglieder —— 242.258<br />

Freiwillige Mitglieder —— 40.501<br />

Entwicklung des Versichertenbestandes in der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

in Fallzahlen<br />

1.854.796<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> hat auch im Jahr <strong>2006</strong><br />

mit über 1,4 Millionen Versicherten ihre Markt-<br />

position als fünftgrößte bundesweit tätige<br />

Krankenkasse weiter behaupten können.<br />

| 1992 <strong>2006</strong> |<br />

Trotz guter Controllingergebnisse bei den<br />

Leistungsausgaben und einer günstigen Entwicklung<br />

der Verwaltungskosten war aufgrund<br />

der Finanzsituation eine Beitragssatzanhebung<br />

um 1,2 Prozentpunkte auf 12,7 Prozent<br />

zum 1. Oktober <strong>2006</strong> unvermeidbar. Die<br />

<strong>Knappschaft</strong> bleibt jedoch weiterhin eine der<br />

günstigsten Krankenkassen in Deutschland.<br />

1.431.046<br />

Der exzellente Service mit kompetenter<br />

Beratung in allen Sozialversicherungsfragen<br />

sowie die gute Betreuung am kostenlosen<br />

Service-Telefon und in den Verwaltungs- und<br />

Geschäftsstellen der <strong>Knappschaft</strong> wird von<br />

den Versicherten hoch geschätzt. Die Kundenzufriedenheit<br />

liegt bei über 95 Prozent.


Beitragssatzentwicklung<br />

in Prozent / ohne Zusatz von 0,9%<br />

| 1991 Febr. 2007 |<br />

Beitragssätze in der knappschaftlichen Krankenversicherung <strong>2006</strong><br />

in Prozent<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

13,9%<br />

12,7%<br />

<strong>Knappschaft</strong><br />

Gesetzliche Krankenversicherung<br />

Bundeseinheitlich<br />

Der Beitragssatz beträgt für pflicht- oder freiwillig versicherte Mitglieder ab 01.07.2005 ab 01.10.<strong>2006</strong><br />

mit Entgeltfortzahlung für mindestens 6 Wochen 11,5% 12,7%<br />

mit sofortigem Anspruch auf Krankengeld 12,8% 14,2%<br />

ohne Anspruch auf Krankengeld und für<br />

Rentenantragsteller mit Anpassungsgeldbezug 10,0% 11,1%<br />

Der Beitragssatz beträgt für pflicht- oder freiwillig versicherte Mitglieder<br />

mit Leistungsansprüchen nach § 59 Absatz 1 der Satzung* ab 01.07.2005 ab 01.10.<strong>2006</strong><br />

mit Entgeltfortzahlung für mindestens 6 Wochen 12,9% 14,1%<br />

mit sofortigem Anspruch auf Krankengeld 14,2% 15,6%<br />

ohne Anspruch auf Krankengeld und für<br />

Rentenantragsteller mit Anpassungsgeldbezug 11,4% 12,5%<br />

Der Beitragssatz beträgt für die in der KVdR versicherten Rentner aus der Rente ab 01.07.2005 ab 01.10.<strong>2006</strong><br />

11,5% 11,5%<br />

zusätzlicher Beitragssatz für alle pflicht- oder freiwillig versicherte Mitglieder ab 01.07.2005<br />

0,9%<br />

* nur in den alten Bundesländern einschließlich Berlin<br />

45


46 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

4.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser<br />

Die im Jahre 2004 begonnenen<br />

Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb<br />

der Krankenhaus-Leistungszentren wurden<br />

mit der Zusammenlegung der Krankenhaus-<br />

Leistungszentren Bergheim und Moers zum<br />

1. Oktober <strong>2006</strong> am Standort Moers abgeschlossen.<br />

Damit stehen bundesweit sieben<br />

ausgewählte „schlagkräftige“ Standorte fest,<br />

die wesentlicher Bestandteil eines langfristig<br />

orientierten Qualitäts- und Kostenmanagements<br />

im Bereich der Krankenhausversorgung<br />

sind und letztlich für die Abwicklung der operativen<br />

Prozesse mit den ihnen zugeordneten<br />

Krankenhäusern verantwortlich sind.<br />

Da die Aufwendungen für die Krankenhaus-<br />

behandlung den größten Ausgabenbereich in-<br />

nerhalb der knappschaftlichen Krankenversi-<br />

cherung ausmachen, muss insofern in diesem<br />

Segment auch das größtmögliche Einsparpotential<br />

realisiert werden. Nach den Erfolgen<br />

in den Jahren 2004 und 2005 ist dies auch im<br />

Jahre <strong>2006</strong> insofern eindrucksvoll gelungen,<br />

als das bereits hoch angesetzte Einsparziel<br />

von rund 36 Millionen Euro mit einem aktuell<br />

realisierten Einsparvolumen von rund 46 Millionen<br />

Euro noch gesteigert werden konnte.<br />

Unter Berücksichtigung eines Rechnungs-<br />

Nachlaufes von sechs Monaten wird eine<br />

nochmals rund zehnprozentige Steigerung des<br />

Gesamt-Einsparvolumens erwartet.<br />

Flexibilität der strategischen Überlegungen,<br />

die Überarbeitung vorhandener bzw. Erarbeitung<br />

neuer diverser Prüfansätze sowie<br />

die Optimierung eines effektiven Controlling-<br />

und Kennzahlensystems waren hierfür<br />

maßgebend.<br />

Organisations- und strukturbedingt hat der<br />

Bereich „Leistungsmanagement Krankenhäuser“<br />

bei der Lösung komplexer und<br />

richtungsweisender Aufgabenstellungen auf<br />

verbandspolitischer und kassenartenübergreifender<br />

Ebene mitgewirkt.<br />

Auf der Landesebene waren insbesondere die<br />

Verhandlungen zur Vereinbarung des landesweiten<br />

Basisfallwertes sowie die krankenhausplanerischen<br />

Aktivitäten zu begleiten.<br />

Die Verhandlungen mit den Krankenhäusern<br />

wurden durch die Veränderungen innerhalb<br />

des Fallpauschalenkataloges, die Höhe des<br />

Basisfallwertes, den zweiten Schritt der Konvergenzphase<br />

und krankenhausplanerische<br />

Aspekte nicht nur zeitkritisch beeinflusst.


Disease-<br />

Management-<br />

Programme<br />

Disease-Management-Programme<br />

für Diabetiker<br />

4.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel<br />

Neue Versorgungsformen<br />

Zur Verbesserung der Versorgung chronisch<br />

Kranker und zum Abbau von Über-, Unter- und<br />

Fehlversorgungen haben Krankenkassen die<br />

Möglichkeit, für bestimmte Krankheitsbilder<br />

strukturierte Behandlungsprogramme, so<br />

genannte Disease-Management-Programme<br />

(DMP), anzubieten. Das vor diesem Hintergrund<br />

von der <strong>Knappschaft</strong> entwickelte<br />

Gesundheitsprogramm ,gut DABEI’ kann nunmehr<br />

flächendeckend angeboten werden.<br />

Schwerpunktmäßig wurde im Jahr <strong>2006</strong> die<br />

Betreuung der eingeschriebenen Versicherten<br />

intensiviert und die im Rahmen der Qualitätssicherung<br />

vermittelten zusätzlichen Informationen<br />

über einzelne Aspekte des jeweiligen<br />

Krankheitsbildes ausgeweitet. In diesem<br />

Zusammenhang ist für eine erfolgreiche Teilnahme<br />

die aktive Mitarbeit des Versicherten<br />

unerlässlich.<br />

Die Zahl der in ,gut DABEI’ für die Indikationen<br />

Diabetes mellitus (Typ 1 und Typ 2), Brustkrebs<br />

und koronare Herzkrankheit eingeschriebenen<br />

Versicherten ist im Berichtsjahr kontinuierlich<br />

angestiegen.<br />

Darüber hinaus wurden im Jahr <strong>2006</strong> erstmals<br />

für die Diagnosen Asthma bronchiale und<br />

COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)<br />

Verträge geschlossen (Schleswig-<br />

Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Bayern,<br />

Nordrhein und Westfalen-Lippe). Damit<br />

können nun auch die von dieser chronischen<br />

Krankheit Betroffenen von einer koordinierten,<br />

sektorübergreifenden Behandlung nach aktuellen<br />

medizinischen Erkenntnissen profitieren.<br />

Somit kann die <strong>Knappschaft</strong> für alle chronischen<br />

Erkrankungen, für die der Gesetzgeber<br />

die Einführung von DMP ermöglicht,<br />

ihren Versicherten entsprechende Angebote<br />

unterbreiten. Zum Angebot zählt auch die<br />

vertragliche Einbindung vieler knappschaftlicher<br />

Eigenbetriebe in DMP, so zum Beispiel<br />

der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser Bochum,<br />

Dortmund, Recklinghausen, Püttlingen und<br />

Sulzbach sowie der Kliniken für Rehabilitation<br />

in Bad Neuenahr und Bad Driburg.<br />

Zur Verbesserung der palliativmedizinischen<br />

und palliativpflegerischen Versorgung hat die<br />

<strong>Knappschaft</strong> – zunächst als Pilotphase für die<br />

Region der Stadt Köln – einen Vertrag mit der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung abgeschlossen.<br />

Ziel des Vertrages ist insbesondere, dem<br />

Patienten ein menschenwürdiges Sterben<br />

zu Hause zu ermöglichen, wann immer dies<br />

möglich ist und gewünscht wird.<br />

Die Versorgung der Patienten erfolgt durch<br />

in Palliativmedizin geschulte Haus- und<br />

Fachärzte, die an dem Hausarztvertrag im<br />

Rheinland teilnehmen. Der teilnehmende<br />

Hausarzt übernimmt gemeinsam mit einem<br />

ambulanten palliativ-pflegerischen Dienst<br />

die Koordination diagnostischer, therapeutischer<br />

und pflegerischer Maßnahmen sowie<br />

die Betreuung und Beratung seiner Patienten.<br />

In dieses Behandlungskonzept einbezogen<br />

werden auch die Angehörigen. Soweit es die<br />

Versorgung des Patienten erfordert, kann der<br />

Hausarzt einen qualifizierten Palliativarzt<br />

hinzuziehen, wenn spezielle palliativmedizinische<br />

Kenntnisse dies erfordern.<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

Palliativ-Vertrag<br />

47


48 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

Arzneimittelmanagement<br />

Über 2.500 Ärzte<br />

nehmen am<br />

Arzneimittel-<br />

Management teil<br />

Im Einzelfall berät er auch die Angehörigen<br />

und ist bei der Erstellung einer Patientenverfügung<br />

behilflich. Hervorzuheben ist, dass der<br />

Palliativarzt eine „Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit“<br />

gewährleistet.<br />

Die enge Zusammenarbeit aller Kooperati-<br />

onspartner führt zu einer guten und umfassenden<br />

Betreuung der Patienten in ihrer<br />

letzten Lebensphase.<br />

Auf der Basis der in diesem Pilotprojekt ge-<br />

wonnenen Erkenntnisse wird eine flächendeckende<br />

Umsetzung des Vertrages im Rheinland<br />

angestrebt. In Westfalen-Lippe ist ebenfalls<br />

ein ähnliches Modell – Stadt Bielefeld<br />

– vereinbart. Auch hier wird eine Ausweitung<br />

auf andere Städte angestrebt.<br />

Um den stetig steigenden Arzneimittelaus-<br />

gaben zu begegnen, wurde Mitte <strong>2006</strong> ein<br />

Konzept zum Arzneimittelmanagement<br />

entwickelt, das alle Akteure bei der Arzneimittelversorgung<br />

einbindet. Ziel dieses<br />

Konzeptes ist es, über den Dialog Versicherte,<br />

verordnende Ärzte, abgebende Apotheken<br />

und die Pharmaindustrie zur Erschließung<br />

vorhandener Wirtschaftlichkeitspotenziale zu<br />

bewegen.<br />

Auf Basis der Verordnungsdaten des ersten<br />

Halbjahres <strong>2006</strong> wurden Ende <strong>2006</strong> zunächst<br />

2.515 niedergelassene Ärzte aus den Regionen<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg,<br />

Niedersachsen, Hessen und Bayern<br />

angeschrieben und umfassend über ermittelte<br />

Einsparpotenziale in ihrem Verordnungsspektrum<br />

informiert. Im Focus der Auswertung<br />

stand unter anderem, ob der niedergelassene<br />

Arzt statt vorhandener Generika teure Original-<br />

oder Analogpräparate verordnet hat.<br />

Im Rahmen der Arzt-Anschreiben wurde<br />

aufgezeigt, wie hoch das zu erzielende<br />

Einsparpotenzial für den einzelnen Arzt<br />

wäre, wenn er seine Verordnungsweise in der<br />

vorgeschlagenen Form umstellen würde. Für<br />

Rückfragen der Ärzte wurde ein kostenloses<br />

Telefon zur Arzneimittelberatung zur Verfügung<br />

gestellt. Zudem wurde den betroffenen<br />

Ärzten zeitgleich mit dem schriftlichen Dialog<br />

eine persönliche Pharmakotherapieberatung<br />

angeboten.<br />

Der Erfolg der Maßnahme wird nach Vorliegen<br />

der Abrechnungsergebnisse der nachfolgenden<br />

Quartale überprüft. Die Ärzte, die ihr Verordnungsverhalten<br />

nicht in der gewünschten<br />

Weise umgestellt haben, werden nochmals<br />

mit den festgestellten Auffälligkeiten konfrontiert.<br />

Zudem werden niedergelassene Ärzte<br />

weiterer Schwerpunktregionen in die Maßnahme<br />

einbezogen.<br />

In einem weiteren Schritt wurde der Dialog<br />

mit den Apotheken eröffnet. Apotheken aus<br />

den genannten Regionen, die viele knappschaftlich<br />

Versicherte betreuen, wurden<br />

angeschrieben und auf festgestelltes Wirtschaftlichkeitspotenzial<br />

im Abgabeverhalten<br />

aufmerksam gemacht. Im Focus dieser<br />

Auswertungen stand insbesondere, ob der<br />

Apotheker Arzneimittel von Herstellern abgegeben<br />

hat, mit denen die <strong>Knappschaft</strong> einen<br />

Rabattvertrag geschlossen hat.<br />

Die Versicherten werden zukünftig in das<br />

Projekt einbezogen. Um eine möglichst hohe<br />

Parallelität der eingeleiteten Maßnahmen<br />

zu erreichen, werden in einem ersten Schritt<br />

Versicherte der genannten Regionen eingebunden.<br />

Unseren Versicherten soll aufgezeigt<br />

werden, wie sie Zuzahlungen sparen könnten,<br />

Dialog mit<br />

Apotheken


wenn sie von dem tatsächlich in Anspruch<br />

genommenen Medikament zukünftig auf<br />

ein zuzahlungsbefreites oder -reduziertes<br />

Medikament umsteigen würden. Anhand<br />

dieser Information soll der Versicherte in die<br />

Lage versetzt werden, in Kontakt zu seinem<br />

behandelnden Arzt zu treten und diesen zu<br />

einer Umstellung seines Verordnungsverhaltens<br />

zu bewegen. Begleitend können sich die<br />

angesprochenen Versicherten mit etwaigen<br />

Nachfragen an das kostenlose Telefon zur<br />

Arzneimittelberatung wenden.<br />

Auch bei den Apotheken und Versicherten<br />

wird der Erfolg der Maßnahme nachträglich<br />

kontrolliert und gegebenenfalls nochmals<br />

aufgegriffen.<br />

Apothekenabrechnung /<br />

Pharmazeutische Beratung<br />

Aufgrund der allgemein steigenden Arzneimittelausgaben<br />

wurde im Frühjahr <strong>2006</strong> eine<br />

Organisationsuntersuchung der Apothekenabrechnungsstelle<br />

Moers durchgeführt.<br />

Schwerpunkte der Analyse waren die Aufbauund<br />

Ablauforganisation und Maßnahmen im<br />

Bereich des Controllings. Um höhere Einsparpotenziale<br />

zu erreichen, wurde zum Beispiel<br />

eine qualitativ bessere personelle Ausstattung<br />

und eine intensivere Schulung der Mitarbeiter<br />

im Umgang mit den eingesetzten Prüfprogrammen<br />

empfohlen. Die Umsetzung der<br />

Empfehlungen erfolgt schrittweise seit Ende<br />

des Jahres <strong>2006</strong>.<br />

Die Kürzungen gegenüber den Apotheken<br />

wurden im Vergleich zum Vorjahr um rund<br />

33 Prozent gesteigert.<br />

Die Pharmazeutische Beratung berät knappschaftliche<br />

Dienststellen, verordnende Ärzte<br />

und abgebende Apotheken hinsichtlich der<br />

Verordnungs- und Übernahmefähigkeit von<br />

Arzneimitteln zu Lasten der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung.<br />

Den hohen Beratungsbedarf auch vor dem<br />

Hintergrund des Gesetzes zur Verbesserung<br />

der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung<br />

zeigte der starke Anstieg der<br />

telefonischen Anfragen um rund 70 Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahr auf fast 11.000<br />

Anfragen. Die Zahl der schriftlichen Anfragen<br />

ist im gleichen Zeitraum von 6.000 auf 8.000<br />

gestiegen.<br />

Rabattverträge<br />

nach § 130a Abs. 8 SGB V<br />

Mit Wirkung zum 1. September <strong>2006</strong> hat die<br />

knappschaftliche Krankenversicherung mit<br />

der Firma ALIUD® Pharma GmbH & Co. KG<br />

einen Rabattvertrag nach § 130a Abs. 8 SGB V<br />

geschlossen. ALIUD® ist ein Tochterunternehmen<br />

der STADA AG.<br />

Im Jahr 2005 hat ALIUD® zu Lasten der Knapp-<br />

schaft rund 11,6 Millionen Euro umgesetzt.<br />

Zusätzlich zu den angebotenen Rabatten war<br />

maßgeblich für die Wahl dieses Vertragspartners,<br />

dass ALIUD® es sich zur Geschäftsphilosophie<br />

gemacht hat, sämtliche Produkte<br />

im unteren Preisdrittel anzubieten. Dies hat<br />

zur Folge, dass bereits durch den Wechsel<br />

von einem teureren Hersteller hin zu ALIUD®<br />

beträchtliche Wirtschaftlichkeitspotenziale<br />

erschlossen werden können. Ein Vorteil für<br />

unsere Versicherten ist zudem, dass ALIUD®<br />

alle Produkte, bei denen dies möglich ist, auf<br />

die für die Zuzahlungsbefreiung maßgebliche<br />

Preislinie abgesenkt hat.<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

49


50 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

Befundbezogene Festzuschussregelung<br />

bei Zahnersatz<br />

Mit Wirkung zum 1. Oktober <strong>2006</strong> hat die<br />

knappschaftliche Krankenversicherung zudem<br />

einen Vertrag nach § 130a Abs. 8 SGB V mit der<br />

Firma betapharm geschlossen.<br />

Die knappschaftliche Krankenversicherung<br />

wird das Instrument der Rabattverträge zukünftig<br />

noch intensiver nutzen, um vorhandene<br />

Wirtschaftlichkeitspotenziale im Arzneimittelmarkt<br />

zu erschließen.<br />

Verordnungsfähigkeit von<br />

kurzwirksamen Analoginsulinen<br />

Am 18. Juli <strong>2006</strong> hat der Gemeinsame Bundesausschuss<br />

beschlossen, kurzwirksame Insulinanaloga<br />

zur Therapie von Typ-2-Diabetikern<br />

als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

insoweit auszuschließen, als eine Verordnung<br />

zu Mehrkosten für die Krankenkasse im<br />

Vergleich zu Humaninsulinen führt.<br />

Um die Verordnungsfähigkeit von kurzwirk-<br />

samen Analoginsulinen für unsere Versicher-<br />

ten kurzfristig wieder herzustellen, hat die<br />

<strong>Knappschaft</strong> Rabattverträge mit den führenden<br />

Herstellern geschlossen. Auf Grund dieser<br />

Rabattvereinbarungen, die eine Kompensation<br />

der Mehrkosten für Analoginsuline<br />

bewirken, können unsere Versicherten die<br />

entsprechenden Insulinpräparate wieder über<br />

Kassenrezept von ihren behandelnden Ärzten<br />

verordnet bekommen.<br />

Zahnersatzbeschwerden<br />

Insbesondere im Rahmen der Versorgung mit<br />

Zahnersatz kann es zu Problemen zwischen<br />

Patient und Zahnarzt kommen, wenn der<br />

eingegliederte Zahnersatz nicht passt, nicht<br />

funktionstüchtig ist oder den ästhetischen<br />

Anforderungen nicht entspricht. Im § 136 b<br />

Abs. 2 SGB V in Verbindung mit den bundesmantelvertraglichen<br />

Vereinbarungen sind<br />

die Gewährleistungsansprüche der Krankenkassen<br />

gegenüber den Zahnärzten geregelt.<br />

Danach besteht ein genereller Gewährleistungsanspruch<br />

für zwei Jahre nach Behandlungsabschluss.<br />

In diesem Zeitraum notwendige<br />

Wiederherstellungen oder Erneuerungen<br />

von Zahnersatz muss der Zahnarzt kostenlos<br />

durchführen, wenn er für die vorhandenen<br />

Mängel verantwortlich ist.<br />

Unabhängig von den Ansprüchen der Kran-<br />

kenkasse gegen den Zahnarzt im Rahmen der<br />

Gewährleistung nach dem SGB V kann der Versicherte<br />

aufgrund einer Pflichtverletzung aus<br />

einem Dienstvertrag nach dem Bürgerlichen<br />

Gesetzbuch Ansprüche gegen seinen Zahnarzt<br />

geltend machen.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> unterstützt ihre Versicherten<br />

bei Beschwerden über die zahnprothetische<br />

Versorgung bereits seit Jahren. Es besteht hier<br />

die Möglichkeit, spezielle zahnärztliche Gutachter<br />

einzuschalten. Die Begutachtung ist<br />

für die Versicherten kostenfrei. Im Jahr <strong>2006</strong><br />

haben in zirka 70 Prozent der eingereichten<br />

Beschwerden die beauftragten Gutachter die<br />

von den Versicherten vorgebrachten Mängel<br />

bestätigt, so dass den Versicherten mit einer<br />

kostenfreien Nachbesserung oder vollständigen<br />

Neuanfertigung des Zahnersatzes geholfen<br />

werden konnte.


4.4 Management sonstiger Leistungen<br />

Belastungsgrenze § 62 SGB V<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> hat wie in den Jahren zuvor<br />

auch in diesem Jahr den Versicherten die<br />

Möglichkeit eingeräumt, durch Vorauszahlung<br />

der Belastungsgrenze einen Befreiungsausweis<br />

zu erhalten. Damit konnte erneut auch<br />

eine Arbeitsentlastung der Mitarbeiter der<br />

Dienststellen erreicht werden.<br />

Im Rahmen einer Anschreibeaktion wurde<br />

allen bis zu einem Stichtag bereits aufgrund<br />

eines Überschreitens der Belastungsgrenze<br />

für den Rest des Kalenderjahres befreiten<br />

Rentnern und Anpassungsgeld-Beziehern die<br />

Vorauszahlung für das Folgejahr angeboten.<br />

Neben den von der Anschreibeaktion erfassten<br />

Personen existiert generell ein unverändertes<br />

großes Interesse seitens der Versicherten<br />

an einer Vorauszahlung.<br />

Neue Untersuchungs- und<br />

Behandlungsmethoden<br />

Aus dem Kreis der Versichertengemeinschaft<br />

ist bei der <strong>Knappschaft</strong> auch im Jahre <strong>2006</strong><br />

in großer Zahl die Übernahme der Kosten<br />

von ambulant angebotenen neuen bzw.<br />

alternativen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />

beantragt worden. Eine<br />

solche Kostenübernahme kann grundsätzlich<br />

nicht in Betracht kommen, wenn den jeweils<br />

nachgefragten Methoden eine allgemeine<br />

Anerkennung durch den dafür zuständigen<br />

Gemeinsamen Bundesausschuss fehlt.<br />

Das Bundessozialgericht hat für eine posi-<br />

tive Kostenentscheidung durch die Kasse in<br />

diesen Fällen enge Kriterien gesetzt und seine<br />

Rechtsprechung in den letzten Jahren ständig<br />

fortentwickelt. Auch das Bundesverfassungs-<br />

gericht hat sich mit den häufig sehr sensiblen<br />

Sachverhalten in den letzten Jahren in mehreren<br />

Grundsatzbeschlüssen befasst. Themen<br />

waren hier insbesondere die Anwendung<br />

von Arzneimitteln außerhalb der arzneimittelrechtlichen<br />

Zulassung, der Wirksamkeitsnachweis<br />

bei seltenen Erkrankungen und die<br />

Kostenübernahme für neue Behandlungsmethoden<br />

bei fehlender Behandlungsmöglichkeit<br />

in der Standardtherapie.<br />

Über die Auswirkungen dieser Rechtsprechung<br />

und über das Ergebnis ständiger Beratungen<br />

der Krankenkassen (-verbände) zu diesem<br />

Thema werden die örtlichen Verwaltungs- und<br />

Geschäftsstellen regelmäßig unterrichtet.<br />

Ambulante Vorsorgeleistungen in<br />

einem anerkannten Kurort<br />

Ambulante Vorsorgeleistungen in einem<br />

anerkannten Kurort kommen zu Lasten der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung in Betracht,<br />

wenn die zur Verfügung stehenden Leistungen<br />

und Behandlungsmöglichkeiten zur<br />

Verhütung oder Beseitigung von Krankheiten<br />

am Wohnort nicht ausreichend bzw. nicht<br />

geeignet sind.<br />

Für die Zuschussgewährung beträgt die<br />

Höchstgrenze bei der “normalen“ ambulanten<br />

Vorsorgeleistung 13 Euro. Für chronisch kranke<br />

Kleinkinder beträgt der Zuschuss 21 Euro.<br />

Die Zahl der im Jahr <strong>2006</strong> bewilligten Maß-<br />

nahmen ist mit 19.077 gegenüber dem Vorjahr<br />

leicht gestiegen. Ein wesentlicher Grund für<br />

die anhaltend hohen Bewilligungszahlen ist<br />

nach wie vor die auf politischer Ebene beschlossene<br />

EU-Ost-Erweiterung und die damit<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

51


52 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

in Zusammenhang stehenden neuen Kurorte<br />

(beispielsweise an der polnischen Ostseeküste,<br />

im deutsch-tschechischen Grenzgebiet/<br />

Karlsbad, oder auch in Ungarn/Budapest). Unsere<br />

Versicherten nutzen weiterhin vermehrt<br />

die Möglichkeit, ambulante Vorsorgeleistungen<br />

in den neuen EU-Mitgliedsstaaten mit<br />

einem Kostenzuschuss der knappschaftlichen<br />

Krankenversicherung in Anspruch nehmen zu<br />

können.<br />

Bewilligte ambulante Kuren<br />

in Fallzahlen<br />

2003 —— 13.087<br />

2004 —— 10.576<br />

2005 —— 17.661<br />

<strong>2006</strong> —— 19.077<br />

Ergänzende Leistungen zur<br />

Rehabilitation<br />

Um die Durchführung von Rehabilitationssport<br />

und Funktionstraining zu regeln, wurde<br />

auf der Ebene der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

für Rehabilitation (BAR) im Jahr <strong>2006</strong> eine<br />

neue bundesweite und trägerübergreifende<br />

BAR-Rahmenvereinbarung beraten. In dieser<br />

Vereinbarung wird unter anderem der Leistungsumfang<br />

für Rehabilitationssport bei<br />

bestimmten Patientengruppen im Bereich der<br />

Krankenversicherung von 50 Übungseinheiten<br />

in 18 Monaten auf 120 Übungseinheiten in<br />

36 Monaten erweitert. Sofern den Versicherten<br />

die eigenverantwortliche, langfristige<br />

Durchführung des Übungsprogramms wegen<br />

geistiger oder psychischer Krankheiten/Behinderungen<br />

nicht möglich ist, kann darüber<br />

hinaus eine noch längere Leistungsdauer<br />

gewährt werden.<br />

Mammographie-Screening<br />

Die Referenzzentren für das Mammographie-<br />

Screening haben mit Beginn des Jahres <strong>2006</strong><br />

ihre Arbeit aufgenommen. Zudem sind neben<br />

den bereits gestarteten Screening-Einheiten in<br />

den Bundesländern Westfalen-Lippe, Bremen,<br />

Niedersachsen und Bayern weitere in Nordrhein,<br />

Hessen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Berlin und Baden-Württemberg im laufenden<br />

Jahr an den Start gegangen. Der letzte Schritt<br />

bei der Einführung des Mammographie-Screening<br />

ist damit eingeleitet worden. Frauen<br />

zwischen 50 und 69 Jahren werden seitdem<br />

erstmals routinemäßig zu einem qualitätsgesicherten<br />

Mammographie-Screening nach<br />

europäischen Leitlinien bzw. auf hierauf beruhenden<br />

deutschen Richtlinien eingeladen.<br />

Brustkrebs soll auf diesem Wege so frühzeitig<br />

entdeckt werden, dass eine schonendere und<br />

effektivere Therapie möglich ist und die Brustkrebssterblichkeit<br />

in Deutschland sinkt.


Aufgabenwahrnehmung<br />

für<br />

andere Kassenverbände<br />

Studienergebnisse<br />

4.5 Akupunktur<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> hat in der Zeit vom<br />

1. April 2001 bis zum 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

gemeinsam mit den Bundesverbänden der<br />

Betriebs-, Innungs- und Landwirtschaftlichen<br />

Krankenkassen sowie der <strong>See</strong>-Krankenkasse<br />

ein Modellvorhaben nach §§ 63 ff. SGB V<br />

durchgeführt, um die Wirksamkeit von Nadelakupunkturen<br />

des Körpers bei chronischen<br />

Kopfschmerzen, chronischen Lendenwirbelsäulensyndromen<br />

und chronischen<br />

Schmerzen bei entzündlichen Knie- und<br />

Hüftgelenksarthrosen zu erproben. Mit der<br />

wissenschaftlichen Begleitforschung wurde<br />

in diesem Zusammenhang das Institut für<br />

Biometrie an der Ruhr-Universität Bochum<br />

beauftragt. Das Modell trägt den Namen<br />

gerac-Studien (german acupuncture trials).<br />

Die vorgenannten Krankenkassenverbände<br />

haben die <strong>Knappschaft</strong> bevollmächtigt, auch<br />

in ihrem Namen Verträge mit interessierten<br />

Ärzten abzuschließen sowie den erforderlichen<br />

Schriftwechsel mit allen Beteiligten zu führen.<br />

Zum Jahresende <strong>2006</strong> waren an dem Modell-<br />

vorhaben neben der <strong>Knappschaft</strong> 190 Betriebskrankenkassen,<br />

19 Innungskrankenkassen<br />

sowie alle landwirtschaftlichen Krankenkassen<br />

und die <strong>See</strong>-Krankenkasse beteiligt. Etwa<br />

12.500 ärztliche Akupunkteure konnten in das<br />

Modellvorhaben einbezogen werden.<br />

Die Analyse der zu den gerac-Studien vorge-<br />

legten Abschlussberichte hat gezeigt, dass die<br />

nach der traditionellen chinesischen Medizin<br />

ausgerichtete Nadelakupunktur des Körpers<br />

bei Patienten mit chronischen Lendenwirbelsäulensyndromen<br />

und chronischen Kniegelenksschmerzen<br />

durch Gonarthrose in der<br />

Auswertung der Ergebnisse des<br />

Modellvorhabens Akupunktur<br />

Routineversorgung eine wirksame und sichere<br />

Behandlungsmethode ist.<br />

Am 31. Dezember <strong>2006</strong> konnten nach mehr als<br />

fünf Jahren in der Erprobung und durch das<br />

Bundesministerium für Gesundheit bestätigten<br />

Entscheidungen des für die allgemeine<br />

Anerkennung von neuen bzw. alternativen<br />

Methoden in Deutschland zuständigen<br />

Gemeinsamen Bundesausschusses die gerac-<br />

Studien offiziell beendet werden.<br />

Übernahme in die Regelversorgung<br />

Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2007 werden<br />

neu begonnene Akupunkturserien - bei den<br />

vorgenannten Diagnosen - in den allgemeinen<br />

Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

aufgenommen. An den im<br />

Vorfeld nötigen Vergütungsverhandlungen mit<br />

der Kassenärztlichen Bundesvereinigung war<br />

die <strong>Knappschaft</strong> unmittelbar beteiligt, ebenso<br />

an den Beratungsprozessen im Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss. Die <strong>Knappschaft</strong> hat ferner<br />

gemeinsam mit den übrigen Spitzenverbänden<br />

und der KBV eine Qualitätssicherungsvereinbarung<br />

Akupunktur erarbeitet, um insbesondere<br />

den aus der Modellerprobung gewonnenen<br />

Negativ-Erfahrungen Rechnung zu tragen.<br />

Ausgabenentwicklung<br />

Das Ausgabevolumen der <strong>Knappschaft</strong> für<br />

durchgeführte Akupunkturbehandlungen<br />

belief sich im Haushaltsjahr <strong>2006</strong> bundesweit<br />

auf zirka 11,8 Millionen Euro. Bei einem<br />

Kostenaufwand von maximal 255,60 Euro je<br />

Akupunkturserie (10 Sitzungen) entspricht<br />

dies mindestens 46.300 zu Lasten der knappschaftlichen<br />

Krankenversicherung durchgeführten<br />

Akupunkturtherapien.<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

53


54 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

4.6 Leistungsmanagement Pflegeversicherung<br />

Ambulante Pflege<br />

Der leistungsrechtliche Bereich der sozialen<br />

Pflegeversicherung war bei der <strong>Knappschaft</strong><br />

auch im Kalenderjahr <strong>2006</strong> durch unvermindert<br />

hohe Antragseingänge auf dem<br />

ambulanten Sektor (rund 2.800 Neuanträge<br />

und rund 1.400 Umstufungsanträge monatlich)<br />

gekennzeichnet. Hierbei ist besonders<br />

signifikant, dass die Anzahl der Anträge auf<br />

häusliche Pflegeleistungen auf konstant hohem<br />

Niveau geblieben ist. Die Bearbeitungszeit<br />

der Neuanträge beläuft sich weiterhin auf<br />

Leistungsfälle der ambulanten Pflege<br />

in Fallzahlen bzw. Prozent (84.782 Fälle)<br />

durchschnittlich zwei Monate, wodurch das<br />

Ziel einer zeitnahen Erledigung der Anträge<br />

wiederum erreicht werden konnte.<br />

Die Zahl der ambulanten Leistungsfälle<br />

beläuft sich Ende Dezember <strong>2006</strong> auf 84.782<br />

Fälle. Hiervon wurde die Pflegesachleistung,<br />

also die Hilfe durch professionelle Pflegedienste,<br />

gegenüber dem Pflegegeld auch<br />

<strong>2006</strong> bei der <strong>Knappschaft</strong> deutlich weniger<br />

beansprucht.<br />

Pflegestufe I —— 51.289 (60,5%)<br />

Pflegestufe II —— 27.681 (32,64%)<br />

Pflegestufe III —— 5.796 (6,84%)<br />

Härtefälle<br />

—— 16 (0,02%)<br />

Leistungsarten der ambulanten Pflege<br />

in Fallzahlen<br />

Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III Härtefälle Gesamt in Prozent<br />

Pflegesachleistungen<br />

einschließlich Tagesund<br />

Nachtpflege<br />

12.948 9.972 2.683 16 25.619 30,2<br />

Pflegegeld einschl.<br />

Kombinationsleistung<br />

38.341 17.709 3.113 0 59.163 69,8


Vollstationäre Pflege<br />

Die Anzahl der vollstationären Leistungsfälle<br />

betrug zum Stichtag 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

36.148 Fälle.<br />

Leistungsfälle der stationären Pflege<br />

in Fallzahlen bzw. Prozent (36.148 Fälle)<br />

Pflegestufe I —— 11.589 (32,06%)<br />

Pflegestufe II —— 16.987 (46,99%)<br />

Pflegestufe III —— 7.507 (20,77%)<br />

Härtefälle<br />

—— 65 (0,18%)<br />

Leistungsarten der vollstationären Pflege<br />

in Fallzahlen<br />

vollstationäre Pflege<br />

nach § 43 SGB XI<br />

Insgesamt hat die <strong>Knappschaft</strong> im Berichtjahr<br />

<strong>2006</strong> für insgesamt 120.930 Versicherte Leistungen<br />

der ambulanten bzw. vollstationären<br />

Pflege übernommen.<br />

Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III Härtefälle Gesamt in Prozent<br />

10.528 16.226 7.199 65 34.018 94,1<br />

vollstationäre Pflege<br />

in einer Behinderten- 1.061 761 308 0 2.130 5,9<br />

einrichtung<br />

nach § 43 a SGB XI<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

55


56 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

97,9 Prozent<br />

Zufriedenheit<br />

Hohe Beteiligung<br />

an Bonusprogrammen<br />

4.7 Kundenservice<br />

Kundenzufriedenheit<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> zählt zu den kundenfreundlichen<br />

Krankenkassen in Deutschland. Das ist<br />

ein Ergebnis von „Kundenmonitor Deutschland<br />

<strong>2006</strong>“, der europaweit größten, unabhängigen<br />

Umfrage zur Kundenzufriedenheit.<br />

97,9 Prozent der <strong>Knappschaft</strong>sversicherten<br />

fühlen sich mit ihrer Krankenversicherung<br />

richtig abgesichert. Mit diesem Wert erreicht<br />

die <strong>Knappschaft</strong> ein weit überdurchschnittliches<br />

Ergebnis. Erfreulich hoch sind auch die<br />

Werte für Kundentreue und die Weiterempfehlungsbereitschaft.<br />

Knapp 29 Prozent der <strong>Knappschaft</strong>sversicherten<br />

geben an, an einem Bonusprogramm der<br />

<strong>Knappschaft</strong> teilzunehmen. Auch mit diesem<br />

Beteiligungswert erreicht die <strong>Knappschaft</strong><br />

eine Spitzenplatzierung.<br />

Fühlen Sie sich mit Ihrer Krankenversicherung<br />

richtig abgesichert?<br />

97,9 % der <strong>Knappschaft</strong>sversicherten beantworten<br />

diese Frage mit ja / Angaben in Prozent<br />

<strong>Knappschaft</strong> —— 97,9<br />

TK —— 91,3<br />

GEK —— 90,7<br />

IKK —— 90,7<br />

BKK —— 87,5<br />

AOK —— 86,6<br />

KKH —— 86,2<br />

DAK —— 85,6<br />

Barmer —— 83,8<br />

Quelle: Kundenmonitor Deutschland <strong>2006</strong><br />

Um die Kundenzufriedenheit auf diesem hohen<br />

Niveau zu halten und die Kundenbedürfnisse<br />

möglichst früh und präzise zu erkennen,<br />

baut die <strong>Knappschaft</strong> ihr Qualitätsmanagement<br />

kontinuierlich aus.<br />

Regionale Teams<br />

In 14 regionalen Teams Markt und Vertrieb<br />

waren im Jahr <strong>2006</strong> insgesamt 144 Mitarbeiter<br />

tätig. Neben der Privatkundenakquise und<br />

der Firmenkundenbetreuung sind diese<br />

Teams für viele weitere Aufgaben zuständig.<br />

Sie organisierten und betreuten Messen und<br />

Veranstaltungen, übernahmen regionale Pressearbeiten<br />

und planten die Gesundheitskurse<br />

der <strong>Knappschaft</strong>.<br />

Zufriedenheit <strong>Knappschaft</strong> /<br />

Gesetzliche Krankenversicherung <strong>2006</strong><br />

Vergleich<br />

Zufriedenheit<br />

insgesamt<br />

Leistungsumfang<br />

Service<br />

Preis/Leistung<br />

Mehr Vorteile<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

Teilnahme ——<br />

Bonusprogramm ——<br />

<strong>Knappschaft</strong> <strong>2006</strong><br />

Durchschnitt GKV <strong>2006</strong><br />

Quelle: Kundenmonitor Deutschland <strong>2006</strong>


5<br />

rehabilitation und teilhabe<br />

5.1 Die Teilhabe (Rehabilitation) | 58<br />

5.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation | 59<br />

5.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben | 63<br />

5.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe | 64<br />

5.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung | 66


58 Rehabilitation und Teilhabe<br />

5.1 Die Teilhabe (Rehabilitation)<br />

Im Bereich der Rehabilitation haben<br />

die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> als Rentenversicherungsträger<br />

bzw. die <strong>Knappschaft</strong> als Trägerin<br />

der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

auch im Jahr <strong>2006</strong> die Ausgestaltung und Umsetzung<br />

der durch das Neunte Buch Sozialgesetzbuch<br />

(SGB IX) vorgegebenen gesetzlichen<br />

Regelungen fortgeführt.<br />

Selbstverständlich bleibt es auch weiterhin<br />

das Ziel des neuen Trägers, die Leistungen zur<br />

Teilhabe zügig zu erbringen, um<br />

eine Behinderung abzuwenden, zu beseitigen,<br />

zu mindern, ihre Verschlimmerung zu<br />

verhüten oder ihre Folgen zu mildern,<br />

Einschränkungen der Erwerbsfähigkeit oder<br />

Pflegebedürftigkeit zu vermeiden, zu überwinden,<br />

zu mindern oder eine Verschlimmerung<br />

zu verhüten sowie den vorzeitigen<br />

Bezug von Sozialleistungen zu vermeiden<br />

oder laufende Sozialleistungen zu mindern,<br />

die Teilhabe am Arbeitsleben entsprechend<br />

den Neigungen und Fähigkeiten dauerhaft<br />

zu sichern oder<br />

die persönliche Entwicklung ganzheitlich<br />

zu fördern und die Teilhabe am Leben in der<br />

Gesellschaft sowie eine möglichst selbständige<br />

und selbstbestimmte Lebensführung<br />

zu ermöglichen oder zu erleichtern.<br />

Dazu beitragen sollen die eingerichteten „Gemeinsamen<br />

Servicestellen für Rehabilitation“<br />

in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Landkreis<br />

in der Bundesrepublik Deutschland, um<br />

dieses Ziel möglichst kurzfristig zu erreichen.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>/<strong>Knappschaft</strong> beteiligt<br />

sich bundesweit mit Dienststellen, die<br />

als gemeinsame Servicestellen für Rehabilitation<br />

arbeiten. Trotz intensiver Bemühungen<br />

finden diese Servicestellen leider immer noch<br />

nicht den Zuspruch, den sich der Gesetzgeber<br />

davon versprochen hat. Hier forcieren die<br />

Rehabilitationsträger eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit,<br />

um die Servicestellen für Rehabilitation<br />

den behinderten Menschen und<br />

den sie vertretenden Organisationen näher zu<br />

bringen. Es ist allerdings festzustellen, dass<br />

die erfolgreich durchgeführten Beratungen für<br />

eine verbesserte Kooperation der Beteiligten<br />

und eine Verfahrensbeschleunigung sorgten.<br />

Fast abgeschlossen ist der Auftrag des<br />

Gesetzgebers im Bereich der Rehabilitation<br />

„Gemeinsame Empfehlungen“ aller Rehabilitationsträger<br />

im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

für Rehabilitation zu<br />

entwickeln, an deren Vorbereitung auch die<br />

Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> in den verschiedenen Gremien<br />

beteiligt ist.


Reha-Kliniken<br />

in Heusweiler<br />

und Bottrop<br />

Reha-Zentrum prosper in Bottrop<br />

5.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

Ambulante Rehabilitation<br />

Durch das Sozialgesetzbuch IX ist unter ande-<br />

rem die ambulante Rehabilitation gesetzlich<br />

normiert worden. Die Träger der Renten- und<br />

Krankenversicherung haben sich auf einheitliche,<br />

an ambulante Rehabilitationseinrichtungen<br />

zu stellende Qualitätsanforderungen<br />

verständigt und nehmen laufend die Prüfung<br />

dieser Standards zur Anerkennung solcher Einrichtungen<br />

vor. Die Nachfrage auf Seiten der<br />

Versicherten steigt weiterhin an und bestätigt<br />

somit den Bedarf an Einrichtungen für die ambulante<br />

medizinische Rehabilitation. Durch<br />

die Anerkennung geeigneter Einrichtungen ist<br />

in Zukunft mit einem bundesweit flächendeckenden<br />

Angebot zu rechnen.<br />

Damit sollen Versicherte, die einer Rehabilitation<br />

- bei stationärer Durchführung - bisher<br />

fern standen, erreicht werden. In Pilotprojekten<br />

wurden Erfahrungen mit dieser<br />

Behandlungsart bei orthopädischen und<br />

kardiologischen Erkrankungen sowie Krebserkrankungen<br />

gesammelt.<br />

Besonders hervorzuheben sind die von<br />

der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> betriebenen<br />

Reha-Einrichtungen in Heusweiler/Saarland<br />

(Reha-Klinik Schloss Bietschied) und am<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus in Bottrop. Von der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>/<strong>Knappschaft</strong> wurden<br />

im Jahre <strong>2006</strong> in Heusweiler 438 Versicherte<br />

(plus 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und<br />

in Bottrop 302 Versicherte (plus 35,4 Prozent)<br />

ambulant rehabilitiert.<br />

Stationäre Leistungen zur<br />

medizinischen Rehabilitation<br />

Im Bereich der stationären Rehabilitation hat<br />

die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> zur frühzeitigen<br />

Erreichung der rehabilitationsbedürftigen Versicherten<br />

ebenfalls neue Wege eingeschlagen.<br />

Durch ihr integratives Konzept sozialer Sicherheit<br />

bestehen hierfür optimale Bedingungen.<br />

Der Sozialmedizinische Dienst prüft bei<br />

Versicherten, die in den letzten zwei Jahren<br />

aufgrund von Erkrankungen derselben Indikationsgruppe<br />

häufig bzw. lange Zeit arbeitsunfähig<br />

waren, ob diese in Abstimmung mit<br />

ihrem Hausarzt eine medizinische Leistung<br />

zur Rehabilitation beantragen sollten, um<br />

die Gefahr einer Chronifizierung ihrer Leiden<br />

abzuwenden. Von den Sozialmedizinischen<br />

Diensten wurden in zirka 28 Prozent der vorgelegten<br />

Fälle Reha-Anträge empfohlen.<br />

Für die stationäre Rehabilitation ihrer Versicherten<br />

betreibt die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

zehn eigene Kliniken. Darüber hinaus stehen<br />

insbesondere für spezielle Erkrankungen<br />

(zum Beispiel Erkrankungen des zentralen und<br />

peripheren Nervensystems, psychosomatische<br />

und psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen)<br />

im gesamten Bundesgebiet Rehabilitationskliniken<br />

anderer Rentenversicherungsträger<br />

und privater Betreiber zur Verfügung,<br />

die von der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>/<strong>Knappschaft</strong><br />

mit anderen Rentenversicherungs- und<br />

Krankenversicherungsträgern gemeinsam<br />

belegt werden.<br />

Zusammen mit den Kliniken Daun und<br />

den Kliniken Bad Liebenwerda führt die<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ein Pilotprojekt zur<br />

integrierten Entgiftungs- und Entwöhnungs-<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

Zehn eigene<br />

Reha-Kliniken<br />

Pilotprojekt mit<br />

den Kliniken<br />

Daun<br />

59


60 Rehabilitation und Teilhabe<br />

behandlung Alkoholabhängiger durch. Die<br />

der Entwöhnungsbehandlung voran gestellte<br />

Entgiftungsphase erfolgt nicht wie allgemein<br />

üblich durch eine Krankenhausbehandlung,<br />

sondern in der Aufnahmestation der Kliniken<br />

Daun bzw. Bad Liebenwerda. Hierdurch wird<br />

eine kompakte Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung<br />

mit einem vereinfachten<br />

Einweisungsverfahren und einer kurzfristigen<br />

Aufnahme sicher gestellt und der Gefahr eines<br />

möglichen Alkoholkonsums und einer zusätzlichen<br />

Krankenhausbehandlung vor Beginn<br />

der Rehabilitation vorgebeugt. Im Jahr <strong>2006</strong><br />

nahmen 52 Versicherte der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />

<strong>See</strong>/<strong>Knappschaft</strong> an diesen Modellprojekten<br />

teil.<br />

Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation der Rentenversicherung<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Rentenversicherung <strong>2006</strong><br />

Bewilligungen in Fallzahlen<br />

2005 —— 30.953<br />

—— 10.104<br />

<strong>2006</strong> —— 37.398<br />

—— 10.098<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist für Leistungen<br />

zur Teilhabe zuständig, wenn die Antragsteller<br />

mindestens einen Beitrag aufgrund einer<br />

Beschäftigung zur knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

gezahlt haben.<br />

In der allgemeinen Rentenversicherung ist die<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> zuständig, wenn ein<br />

Beitrag aufgrund einer Beschäftigung<br />

beim Bundeseisenbahnvermögen,<br />

bei der Deutschen <strong>Bahn</strong> AG,<br />

bei <strong>Bahn</strong>-Versicherungsträgern, der<br />

Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten<br />

und dem <strong>Bahn</strong>sozialwerk,<br />

in der <strong>See</strong>fahrt (<strong>See</strong>schifffahrt und<br />

<strong>See</strong>fischerei),<br />

oder aufgrund von Versicherungspflicht als<br />

selbständiger <strong>See</strong>lotse, Küstenschiffer oder<br />

Küstenfischer gezahlt worden ist.<br />

Die Anträge auf Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation (alle Leistungsarten) stiegen<br />

um 18,6 Prozent, die Bewilligungen um<br />

20,8 Prozent. Ein besonders hoher Anstieg<br />

ist erneut bei den bewilligten ambulanten<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

mit 43,7 Prozent zu verzeichnen.<br />

Bewilligungen<br />

davon Anteil AHB<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist bemüht, für die<br />

von ihr betreuten Menschen auch weiterhin<br />

eine möglichst hohe Qualität bei den Leistungen<br />

zur medizinischen Rehabilitation zu<br />

sichern. Dazu beteiligt sie sich unter anderem<br />

mit den eigenen und den federführend belegten<br />

Reha-Kliniken am Qualitätssicherungsprogramm<br />

des früheren Verbandes Deutscher<br />

Rentenversicherungsträger (VDR) - jetzt<br />

Deutsche Rentenversicherung Bund.


Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation der Krankenversicherung<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Krankenversicherung <strong>2006</strong><br />

Bewilligungen in Fallzahlen<br />

2005 —— 30.593<br />

—— 27.458<br />

<strong>2006</strong> —— 30.579<br />

—— 27.607<br />

In der Krankenversicherung kommt eine<br />

stationäre Leistung zur medizinischen Rehabilitation<br />

(§§ 26 SGB IX i.V.m. 40 Abs. 2 SGB V)<br />

in Betracht, wenn eine solche Maßnahme<br />

aus sozialmedizinischer Sicht notwendig ist,<br />

weil eine ambulante Krankenbehandlung am<br />

Wohnort oder eine ambulante Rehabilitation<br />

in wohnortnahen Einrichtungen nicht ausreichen<br />

und kein anderer Rehabilitationsträger<br />

vorrangig zuständig ist.<br />

Die Anzahl der stationären Leistungen zur<br />

medizinischen Rehabilitation (einschließlich<br />

Anschlussrehabilitationsleistungen) ist im<br />

Jahre <strong>2006</strong> gegenüber dem Vorjahr bundesweit<br />

annähernd gleich geblieben.<br />

Klinikbelegung und Abrechnung<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> stellt die Belegung<br />

der von ihr in Anspruch genommenen<br />

Reha-Kliniken durch eine zentrale Stelle für<br />

die Kranken- und Rentenversicherung sicher<br />

und rechnet zentral die Pflegekosten mit den<br />

Behandlungsstätten ab. Dies hat sich sowohl<br />

für die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> als auch für<br />

die Reha-Kliniken als Vorteil erwiesen, weil es<br />

für die Verhandlungen, die Belegung und die<br />

Abrechnungen nur einen Ansprech-/Verhandlungspartner<br />

gibt.<br />

Bewilligungen<br />

davon Anteil AHB<br />

Anschlussrehabilitation<br />

(Kranken- und Rentenversicherung)<br />

Ziel der Anschlussrehabilitation (AHB) ist<br />

es, dass der in Betracht kommende Patient<br />

möglichst nahtlos vom Akut-Krankenhaus in<br />

eine sogenannte AHB-Klinik verlegt werden<br />

kann. Um dies sicher zu stellen, wird die Antragstellung<br />

bereits während des Aufenthaltes<br />

des Versicherten im Akut-Krankenhaus vom<br />

ärztlichen Personal bzw. Sozialdienst dieses<br />

Krankenhauses vorbereitet.<br />

Die zügige Abwicklung der Anschlussrehabilitation<br />

wird durch ein besonderes Verfahren<br />

der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> geregelt. Die<br />

zentrale Dienststelle bei der Hauptverwaltung<br />

ist als Schnelleinweisungsstelle für die<br />

Bewilligung und Einleitung von Anschlussrehabilitationsleistungen<br />

der Kranken- und<br />

Rentenversicherung zuständig. Sie sorgt dafür,<br />

dass in diesen Fällen die stationären Rehabilitationsbehandlungen<br />

möglichst unmittelbar<br />

an einen Krankenhausaufenthalt anschließen,<br />

um den Versicherten eine zügige und vollständige<br />

Rehabilitation zu sichern.<br />

Gegenüber dem Jahr 2005 hat die Anzahl<br />

der Bewilligungen bei den Anschlussrehablitationsleistungen<br />

der knappschaftlichen<br />

Krankenversicherung um 0,5 Prozent<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

61


62 Rehabilitation und Teilhabe<br />

zugenommen. Der Anteil der Anschlussrehabilitationen<br />

an den gesamten Leistungen<br />

zur medizinischen Rehabilitation beträgt<br />

nunmehr 90,3 Prozent. Bei den Anschlussrehabilitationsleistungen<br />

der Rentenversicherung<br />

liegt der Anteil an den insgesamt bewilligten<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

im Jahr <strong>2006</strong> bei zirka 27 Prozent.<br />

Damit setzt sich der bereits in den vergan-<br />

genen Jahren festgestellte Trend einer deut-<br />

lichen Verschiebung der Behandlungsformen<br />

in Richtung der Anschlussheilbehandlungen<br />

in der Krankenversicherung fort.<br />

Anteil Anschlussheilbehandlungen an den Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

Bewilligungen in Prozent / Gesamtbereich KBS<br />

56,4 %<br />

10,5 %<br />

Ergänzende Leistungen zur<br />

Rehabilitation<br />

Die Renten- und Krankenversicherung erbringen<br />

während bzw. im Zusammenhang mit<br />

den vorstehenden Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation ergänzende Leistungen,<br />

die erforderlich sind, um das Ziel der<br />

Rehabilitation zu erreichen oder zu sichern.<br />

Dazu zählen unter anderem der Rehabilitationssport<br />

und das Funktionstraining in<br />

Gruppen.<br />

Außerdem werden die Leistungen zur Rehabi-<br />

litation insbesondere um Reisekosten, Haus-<br />

haltshilfe und Kinderbetreuungskosten sowie<br />

in der Rentenversicherung um das Übergangsgeld<br />

als Entgeltersatzleistung ergänzt.<br />

| 1992 <strong>2006</strong> |<br />

Bewilligte stationäre Leistungen der Krankenversicherung<br />

Bewilligte Leistungen der Rentenversicherung<br />

90,3 %<br />

34,5 %


Wiederherstellung der körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit zur Verbesserung<br />

der Integration im Alltag<br />

5.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> dienen<br />

der beruflichen Rehabilitation behinderter<br />

oder von Behinderung bedrohter Menschen.<br />

Sie verfolgen das Ziel, Versicherten, deren<br />

Erwerbsfähigkeit aufgrund von Krankheit oder<br />

Behinderung eingeschränkt ist oder bei denen<br />

dies bei Weiterverrichtung ihrer bisherigen Berufstätigkeit<br />

einzutreten droht, den Übergang<br />

in eine neue, behinderungsgerechte Tätigkeit<br />

zu ermöglichen und sie dadurch möglichst<br />

dauerhaft (wieder) in das Erwerbsleben einzugliedern.<br />

Im Jahre <strong>2006</strong> sind bei der <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> die Anträge und Bewilligungen bei<br />

den Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

kräftig gestiegen, und zwar die Anträge<br />

um 53,1 Prozent und die Bewilligungen um<br />

68,8 Prozent. Bei den bewilligten Leistungen<br />

handelte es sich vorwiegend um Hilfen<br />

zur Erhaltung oder Erlangung eines behinderungsgerechten<br />

Arbeitsplatzes und um<br />

Leistungen zur beruflichen Bildung, also z.B.<br />

Umschulung, Fortbildung und Ausbildung.<br />

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben <strong>2006</strong><br />

Bewilligungen in Fallzahlen<br />

2005 —— 9.064<br />

Dabei standen die Bereitschaft zur Erbringung<br />

von Zuschüssen für den Fall der Vermittlung<br />

eines Arbeitsplatzes sowie die Hinzuziehung<br />

von Integrationsfachdiensten und privaten<br />

Arbeitsvermittlern im Vordergrund der Eingliederungsbemühungen.<br />

Daneben kam es auch<br />

zu Leistungen an Arbeitgeber, zur ergonomischen<br />

Ausstattung von Arbeitsplätzen und<br />

zur Erbringung technischer Arbeitshilfen. Des<br />

weiteren wurden in nicht unerheblichem Umfang<br />

Leistungen in Werkstätten für behinderte<br />

Menschen durchgeführt, um ihnen einen Arbeitsplatz<br />

auf dem besonderen Arbeitsmarkt<br />

dieser Werkstätten zu erschließen.<br />

Zudem hat die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> weiter-<br />

hin neue Leistungen, zum Beispiel Profiling<br />

und assistierte Arbeitsvermittlung modellhaft<br />

erprobt.<br />

Ausgewirkt haben sich auch im Jahre <strong>2006</strong><br />

die durch das SGB IX eingeführten kürzeren<br />

Zuständigkeitsklärungs- und Bearbeitungsfristen.<br />

Die Bearbeitungszeiten konnten<br />

erfreulicherweise weiter verkürzt werden.<br />

<strong>2006</strong> —— 15.301<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

63


64 Rehabilitation und Teilhabe<br />

5.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe<br />

Stationäre medizinische Leistungen zur<br />

Sicherung der Erwerbsfähigkeit<br />

Aktive Versicherte der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

können stationäre medizinische Leistungen<br />

zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit erhalten,<br />

wenn bei ihnen aufgrund einer besonders gesundheitsgefährdenden,<br />

ihre Erwerbsfähigkeit<br />

ungünstig beeinflussenden Beschäftigung<br />

erste Gesundheitsstörungen - allerdings ohne<br />

Krankheitswert - vorliegen. Zu dem anspruchsberechtigten<br />

Personenkreis können in erster<br />

Linie Untertagebeschäftigte gehören. Im Jahre<br />

<strong>2006</strong> wurden insgesamt 113 dieser Leistungen<br />

durch die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> erbracht .<br />

Onkologische Nachsorgeleistungen bei<br />

malignen Geschwulst- und Systemerkrankungen<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> erbringt für ihre<br />

Versicherten, Bezieher einer Rente sowie<br />

Onkologische Nachsorgeleistungen <strong>2006</strong><br />

Bewilligungen in Fallzahlen<br />

2005 —— 9.390<br />

<strong>2006</strong> —— 10.463<br />

deren nichtversicherte Angehörige und<br />

gleichgeschlechtliche Lebenspartner onkologische<br />

Nachsorgeleistungen bei malignen<br />

Geschwulst- und Systemerkrankungen mit<br />

dem Ziel, nach erfolgreicher Akutbehandlung<br />

die Erkrankten medizinisch, psychisch und<br />

sozial bestmöglich zu rehabilitieren.<br />

Für Berechtigte aus den alten Bundesländern<br />

werden diese von der Arbeitsgemeinschaft<br />

für Krebsbekämpfung in Bochum im Auftrag<br />

der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> durchgeführt. Für<br />

Berechtigte aus den neuen Bundesländern<br />

erbringt die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> die<br />

Leistungen selbst.<br />

Im Jahre <strong>2006</strong> ergab sich im Vergleich zum<br />

Vorjahr bei den Bewilligungen ein Anstieg um<br />

11,4 Prozent im gesamten Bundesgebiet.


Kinderheilbehandlungen<br />

Die Deutsche Rentenversicherung Knapp-<br />

schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> führt für die nicht selbst<br />

rentenversicherten Kinder ihrer Versicherten<br />

und Rentenbezieher Kinderheilbehandlungen<br />

durch, wenn durch diese eine erhebliche<br />

Gesundheitsgefährdung beseitigt oder eine<br />

beeinträchtigte Gesundheit wesentlich gebessert<br />

oder wiederhergestellt werden und dies<br />

positiven Einfluss auf die spätere Erwerbsfähigkeit<br />

haben kann.<br />

Bundesweit haben im Berichtsjahr <strong>2006</strong> bei<br />

den beantragten Kinderheilbehandlungen die<br />

Bewilligungen im Vergleich zum Vorjahr um<br />

12,4 Prozent zugenommen.<br />

Kinderheilbehandlungen <strong>2006</strong><br />

Bewilligungen in Fallzahlen<br />

2005 —— 1.707<br />

<strong>2006</strong> —— 1.918<br />

Beteiligung und Entwicklung an den<br />

Forschungsvorhaben/-aufträgen<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> unterstützt im<br />

Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zur<br />

Förderung von Einrichtungen, die auf dem<br />

Gebiet der Rehabilitation forschen, den NRW-<br />

Forschungsverbund, den Forschungsverbund<br />

Baden-Württemberg und den Forschungsverbund<br />

Nord. Diese arbeiten im Rahmen des<br />

Förderschwerpunktes „Reha-Wissenschaften“<br />

des Bundesministeriums für Bildung, Forschung<br />

und Wissenschaft und des früheren<br />

Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger<br />

(jetzt Deutsche Rentenversicherung Bund).<br />

Sie befassen sich mit den Zukunftsstrategien<br />

für die Rehabilitation und sind eingerichtet<br />

worden, um reha-wissenschaftliche Strukturen<br />

aufzubauen. Zwischenzeitlich befinden<br />

sich die Förderschwerpunkte in der Umsetzungsphase.<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

65


66 Rehabilitation und Teilhabe<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik Borkum<br />

5.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />

Versicherte der Deutschen Renten-<br />

versicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> haben<br />

nach einer Krebsbehandlung bei Erfüllung<br />

der gesetzlichen und persönlichen Voraussetzungen<br />

Anspruch auf Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation. Sie werden, soweit sie<br />

ihren Wohnsitz in den ‚alten’ Bundesländern<br />

haben, von der Arbeitsgemeinschaft für<br />

Krebsbekämpfung im Lande Nordrhein-Westfalen<br />

betreut. Dies schließt die Mitglieder der<br />

knappschaftlichen Krankenversicherung ein.<br />

Rechtsgrundlagen der Auftragstätigkeit sind<br />

§ 94 SGB X, weitere sozialrechtliche Vorschriften,<br />

die Satzung der Arbeitsgemeinschaft<br />

für Krebsbekämpfung und die<br />

„Richtlinien für die Gewährung von Leistungen<br />

zur Rehabilitation bzw. onkologischen<br />

Nachsorgeleistungen bei malignen<br />

Geschwulst- und Systemerkrankungen“.<br />

Bewilligte Maßnahmen für KBS-Versicherte<br />

Jahr <strong>2006</strong> / in Fallzahlen (insgesamt 6.691)<br />

Indikationen der bewilligten Maßnahmen für KBS-Versicherte<br />

Jahr <strong>2006</strong> / in Fallzahlen (insgesamt 6.691)<br />

Urologie —— 2.539<br />

Gastroenterologie —— 1.522<br />

Mamma-Karzinom / Gynäkologie —— 870<br />

Atemwegserkrankungen —— 674<br />

Dermatologie / sonstige Erkrankungen —— 429<br />

HNO / Zunge-Mund-Kiefer —— 384<br />

Systemerkrankungen —— 273<br />

Jahr <strong>2006</strong> Anträge Bewilligungen<br />

insgesamt 45.952 39.443<br />

davon KBS 7.132 6.691<br />

Die Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />

belegt 32 spezialisierte Reha-Einrichtungen,<br />

davon drei Kliniken der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>.<br />

KBS-Kliniken Bewilligungen<br />

gesamt KBS-Versicherte<br />

Borkum 941 126<br />

Bad Neuenahr 1.539 181<br />

Badenweiler 240 96<br />

Durchgeführt und abgerechnet werden konn-<br />

ten im Jahre <strong>2006</strong> zu Lasten der DRV Knapp-<br />

schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> 6.298 Maßnahmen mit einem<br />

Aufwand von 17,14 Millionen Euro. Die durch-<br />

schnittliche Verweildauer betrug 23,1 Tage.<br />

Erstmaßnahmen<br />

- davon Anschlussrehabilitationen<br />

——<br />

—— 4.501<br />

5.937<br />

zweite Reha-Maßnahmen —— 737<br />

dritte Reha-Maßnahmen<br />

—— 17<br />

Rehabilitationsmaßnahmen der Arge Krebs NRW <strong>2006</strong> für Versicherte der KBS<br />

in Fallzahlen bzw. Millionen Euro (Gesamtzahl 6.298)<br />

Fälle nach SGB VI § 15 —— 1.845 (5,026 Mio. Euro)<br />

Fälle nach SGB VI § 31 —— 4.402 (11,972 Mio. Euro)<br />

Fälle nach SGB V § 40 —— 51 (0,138 Mio. Euro)


6<br />

medizinisches netz<br />

6.1 Krankenhäuser | 69<br />

6.2 Rehabilitationskliniken | 80<br />

6.3 Sozialmedizinischer Dienst | 83<br />

6.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte | 87<br />

6.5 Integrierte Patientenversorgung | 90


68 Medizinisches Netz<br />

n <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

n Krankenhausbeteiligungen<br />

n Recklinghausen<br />

n Bottrop<br />

Gelsenkirchen n<br />

n Dortmund<br />

Essen n n Bochum<br />

n Würselen<br />

Idar-Oberstein<br />

n<br />

Merzig<br />

n<br />

Püttlingen<br />

n n Sulzbach<br />

Völklingen n n Saarbrücken<br />

Berlin<br />

Weilheim<br />

Schongau n n<br />

n n Penzberg<br />

Peißenberg


6.1 Krankenhäuser<br />

Im Berichtsjahr <strong>2006</strong> unterhielt die<br />

<strong>Knappschaft</strong> sechs Krankenhäuser als Eigenbetriebe<br />

der knappschaftlichen Krankenversicherung.<br />

Außerdem ist die <strong>Knappschaft</strong> an<br />

13 Krankenhäusern in fünf Beteiligungsgesellschaften<br />

beteiligt. Im Mittelpunkt unserer Arbeit<br />

steht dabei, für unsere Patientinnen und<br />

Patienten eine bedarfsgerechte medizinische<br />

Versorgung in hoher Qualität bereit zu stellen.<br />

In den Eigenbetrieben und den Beteiligungs-<br />

häusern wurden im Jahr <strong>2006</strong> insgesamt 6.839<br />

Betten vorgehalten. Damit konnten in unseren<br />

Krankenhäusern im Jahr <strong>2006</strong> über 225.000<br />

Patienten behandelt werden.<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

In unseren sechs modern ausgestatteten<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern stellen wir<br />

eine umfassende Versorgung auf hohem medizinischen<br />

Niveau sicher. Manche unserer<br />

Kliniken haben einen anerkannten guten nationalen<br />

oder sogar internationalen Ruf. Wir<br />

unterhalten Häuser in Bochum-Langendreer,<br />

Bottrop, Dortmund, Püttlingen, Recklinghausen<br />

und Sulzbach.<br />

Daten zu den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Jahr <strong>2006</strong><br />

Medizinisches Prozessmanagement<br />

in den Integrierten Vollversorgungsnetzen<br />

der <strong>Knappschaft</strong><br />

Der Verdrängungswettbewerb im deutschen<br />

Krankenhausmarkt hat sich im letzten Jahr<br />

weiter verschärft. Erlösminderungen durch<br />

das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz,<br />

Mehrbelastungen aus Tarifabschlüssen sowie<br />

allgemeine Kostensteigerungen gehen nicht<br />

spurlos an den Krankenhäusern vorbei, sondern<br />

verschärfen die wirtschaftliche Lage. Die<br />

<strong>Knappschaft</strong> legt aber großen Wert darauf,<br />

ihren Patienten weiterhin eine bezahlbare<br />

qualitativ hochwertige Medizin zur Verfügung<br />

zu stellen. Dazu müssen wir die Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer Krankenhäuser und Netzregionen<br />

weiter stärken.<br />

Ein wichtiges Hilfsmittel, um diese Ziele<br />

zu erreichen, sind für die <strong>Knappschaft</strong> die<br />

Klinischen Pfade, die seit dem Jahr 2003<br />

entwickelt wurden und inzwischen bereits<br />

in allen Managementbereichen eingesetzt<br />

werden. Klinische Pfade werden heute bereits<br />

genutzt – zum Beispiel im Erlösmanagement<br />

für die DRG-Dokumentation und Rechnungslegung,<br />

im Kostenmanagement für die<br />

Personal<br />

<strong>Knappschaft</strong>s- Betten in Vollkräfte behandelte davon <strong>Knappschaft</strong>s- Ø Ausnutzung<br />

krankenhaus (inkl. Service- Patienten versicherte in % Verweildauer in %<br />

gesellschaften<br />

Bochum-<br />

Langendreer 485 845,42 15.771 15,1 8,8 78,0<br />

Bottrop 358 610,88 13.004 48,7 8,5 86,5<br />

Dortmund 451 625,03 16.605 15,8 8,7 75,8<br />

Püttlingen 393 639,03 12.293 31,7 9,8 84,9<br />

Recklinghausen 462 790,69 15.782 45,0 8,6 80,5<br />

Sulzbach 310 491,17 12.606 30,5 6,5 72,2<br />

Medizinisches Netz<br />

Einführung<br />

Sektorenübergreifender<br />

und<br />

Klinischer<br />

Behandlungspfade<br />

69


70 Medizinisches Netz<br />

Digitale<br />

Steuerung<br />

medizinischer<br />

Prozesse<br />

Berichtswesen<br />

mit einem<br />

integrierten<br />

Controllingsystem<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />

Leistungserfassung und Kostenstellenhar-<br />

monisierung, im Informationsmanagement<br />

für die Mitarbeitereinarbeitung, im Qualitätsmangement<br />

für Zertifizierungen sowie im<br />

Projektmanagement und bei der Krankenhausplanung.<br />

Insgesamt laufen inzwischen 50 Prozent der<br />

Patienten über Klinische Pfade. Der qualitative<br />

Erfolg zeigt sich auch in der Reduktion von<br />

Verweildauern, denn der durchschnittliche<br />

Patient wird heute 1,5 Tage früher gesund<br />

entlassen als noch vor drei Jahren.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> wurde damit begonnen, die<br />

medizinischen Prozesse in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

digital zu steuern. Dazu hat<br />

die <strong>Knappschaft</strong> eine Entwicklungskooperation<br />

mit der Firma TietoEnator gegründet.<br />

Die gemeinsam entwickelte Software wird<br />

bereits in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Dortmund und Bottrop eingesetzt und in den<br />

nächsten Jahren auf alle <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

ausgeweitet. Mit Hilfe der digitalen<br />

Steuerung lassen sich Untersuchungen,<br />

Aufenthalte, Prozesse, Termine, Visiten und<br />

Transporte wesentlich zeiteffektiver steuern<br />

als bisher. Außerdem lassen sich so Engpässe<br />

entlang der medizinischen Wertschöpfungskette<br />

schneller identifizieren als bisher.<br />

Wichtig ist jedoch, dass auch nach Einführung<br />

der Klinischen Behandlungspfade die Therapiefreiheit<br />

des Arztes erhalten bleibt und das<br />

Wohl des Patienten im Mittelpunkt unserer<br />

Bemühungen bleibt.<br />

Bei sich verschärfendem Wettbewerb steigt<br />

auch die Bedeutung des Controllings. Denn<br />

das zentrale Controlling wie auch das Controlling<br />

in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

untersützt die wirtschaftliche und qualitative<br />

Steuerung im operativen und strategischen<br />

Bereich. Das Ziel ist dabei insbesondere die<br />

Stärkung der Eigenverantwortlichkeit aller<br />

Leistungsbeteiligten.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> hat in den vergangenen Jah-<br />

ren angefangen, ein Berichtswesen mit einem<br />

integrierten Controllingsystem aufzubauen,<br />

um so erweiterte Datenanalysemöglichkeiten<br />

zu gewinnen und die Flexibilität des Reporting<br />

bei Vergleichs- und Abweichungsanalysen zu<br />

erhöhen. Zudem lassen sich nunmehr zeitnah<br />

Kennzahlen zur Identifikation von Schwachstellen<br />

generieren, die die faktenbasierte zielorientierte<br />

Steuerung des medizinischen und<br />

betriebswirtschaftlichen Leistungsgeschehens<br />

erlauben.<br />

Durch den Aufbau des integrierten Control-<br />

lingsystems lassen sich jetzt mit Hilfe von<br />

krankenhausübergreifenden Vergleichsanalysen<br />

Effizienzpotentiale einzelner Häuser bzw.<br />

Kliniken identifizieren. Das bietet die frühzeitige<br />

Chance, über geeignete Maßnahmen die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

zu erhöhen und die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

langfristig zu stärken.<br />

Nachdem in allen <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäu-<br />

sern das neue Krankenhausinformations-<br />

system und ein neues Finanzbuchhaltungssys-<br />

tem erfolgreich installiert wurde, standen im<br />

Jahr <strong>2006</strong> Funktionserweiterungen durch neue<br />

Softwaremodule im Mittelpunkt der Arbeit des<br />

zentralen IT-Managements. Hervorzuheben<br />

sind insbesondere der flächendeckende Ein-<br />

satz der Point of Care-Diagnostic für die Blut-<br />

zuckerbestimmung sowie die Konsolidierung<br />

und Vereinheitlichung von Systemparametern<br />

und die Harmonisierung der Kostenstellen.<br />

Verbessertes<br />

IT-Management


Ausbildung hat<br />

hohen Wert<br />

Andere Software-Module wurden bisher nur<br />

in einzelnen Häusern eingeführt. So bekam<br />

zum Beispiel das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund eine neue integrierte OP-Planung<br />

mit geplanten Patientenaufenthalten und das<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Sulzbach ein neues<br />

Anästhesiedokumentationssystem. Außerdem<br />

wurde in den Radiologischen Kliniken der<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser Bochum, Dortmund<br />

und Sulzbach ein neues, verbessertes<br />

System zur Bildbearbeitung und Bildverarbeitung<br />

eingeführt.<br />

Erfreulich ist, dass trotz zusätzlicher Lizenz-<br />

käufe die gesamten IT-Kosten im Jahr <strong>2006</strong><br />

stabil gehalten werden konnten. Auch konnten<br />

die zentralen Supportkapazitäten im<br />

Jahr <strong>2006</strong> sowohl in qualitativer wie auch in<br />

quantitativer Hinsicht kostenneutral deutlich<br />

erweitert werden.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

als Arbeitgeber<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> legt viel Wert auf die Ausbildung<br />

junger Menschen. Unsere <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

sind in ihren Regionen<br />

bedeutsame Ausbildungsstätten. Dabei ist<br />

uns besonders wichtig, dass unsere Auszubildenden<br />

eine qualitativ hochwertige Ausbildung<br />

erhalten.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> haben wir in unseren Knapp-<br />

schaftskrankenhäusern über 400 Krankenpfle-<br />

geschüler/innen und über 30 Bürokaufleute<br />

und Gesundheitskaufleute ausgebildet. Zusätzlich<br />

befinden sich an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Recklinghausen und Bochum<br />

Schulen zur Ausbildung Medizinisch-Technischer<br />

Assistenten/innen, an denen sich im<br />

Jahr <strong>2006</strong> 78 junge Menschen in der Berufsausbildung<br />

befanden.<br />

Klinik für Naturheilkunde<br />

am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> und ihre angegliederten Servicegesellschaften<br />

beschäftigen in ihren sechs<br />

Krankenhäusern insgesamt mehr als 4.600<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit sind<br />

wir nicht nur im Bereich der Ausbildung ein<br />

bedeutender Arbeitgeber, sondern bieten in<br />

Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit vielen<br />

Menschen eine Perspektive.<br />

Neubau­ und<br />

Modernisierungsmaßnahmen<br />

Auch im Jahr <strong>2006</strong> hat die <strong>Knappschaft</strong> zahlreiche<br />

Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen<br />

durchgeführt, um ihre Krankenhäuser<br />

zeitgemäß zu gestalten und den Anforderungen<br />

einer modernen Medizin gerecht zu<br />

werden.<br />

Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />

wurde damit begonnen, die baulichen Voraussetzungen<br />

für den Betrieb einer Zentralen<br />

Patientenaufnahme für ambulante und stationäre<br />

Patienten zu schaffen. Die geplante Einheit<br />

ist der Liegendkrankenanfahrt und dem<br />

Haupteingang sowie den Diagnostikräumen<br />

kurzwegig zugeordnet. Zusätzlich sollen die<br />

Behandlungsräume der Zentralen Patientenaufnahme<br />

noch von der Notaufnahme und<br />

der chirurgischen Ambulanz genutzt werden.<br />

Zwischen Liegendkrankenanfahrt und Haupteingang<br />

wird die administrative Aufnahme<br />

angeordnet. Da bei dieser Ausrichtung die Flächen<br />

im Gebäudebestand zu gering sind, ist<br />

eine Erweiterungsfläche erforderlich, die aus<br />

wirtschaftlichen und logistischen Gründen<br />

durch vorgefertigte Raummodule erstellt wird.<br />

Als Gesamtinvestition dieser bis Juli 2008<br />

dauernden Baumaßnahme sind 3,16 Millionen<br />

Euro bewilligt.<br />

Medizinisches Netz<br />

Recklinghausen:<br />

Zentrale<br />

Patientenaufnahme<br />

71


72 Medizinisches Netz<br />

Dortmund:<br />

Umbau Pflegebereiche<br />

Ostflügel<br />

Sulzbach:<br />

Zentrale<br />

Aufnahmestation<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Sulzbach<br />

Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />

wurden bis zum Sommer <strong>2006</strong> die Pflegebereiche<br />

des Ostflügels und der jeweilige zentrale<br />

Stützpunkt umgebaut. Vorgehalten wird<br />

nunmehr eine differenzierte Anzahl von Ein-,<br />

Zwei- und Dreibettzimmern mit zugeordneter<br />

Sanitärzone. Die Zimmer sind im Wesentlichen<br />

nach Süden orientiert und nur vereinzelt<br />

nach Norden. Die grundsanierten Patientenzimmer<br />

bieten nunmehr einen hohen<br />

Komfort. Zusammen mit der angenehmen<br />

Atmosphäre des neuen Caré, dem Café und<br />

Restaurant, haben die Umbaumaßnahmen<br />

dazu geführt, dass die Patienten oft für einige<br />

Zeit das „Krankenhausgefühl“ vergessen<br />

können. Ab dem Sommer <strong>2006</strong> erfolgt nun die<br />

Sanierung der Pflegebereiche des Westflügels.<br />

Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Sulzbach haben<br />

im August <strong>2006</strong> die Baumaßnahmen für die<br />

Zentrale Aufnahmestation begonnen. Wenn<br />

nach Investitionen von über 4 Millionen Euro<br />

im Jahr 2008 die Station in Betrieb gehen wird,<br />

wird ein optimaler Ablauf bei der Aufnahme<br />

und Behandlung von Notfallpatienten gewährleistet<br />

sein. In der Zentralen Aufnahmestation<br />

arbeiten dann ein Internist, ein Neurologe und<br />

ein Chirurg, um möglichst schnell eine fundierte<br />

Diagnose stellen zu können.<br />

Klinische Innovationen<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> verfügt in ihren sechs<br />

eigenen Krankenhäusern über fast alle Fachdisziplinen,<br />

so dass wir unsere Versicherten in<br />

den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern umfassend<br />

versorgen können.<br />

Auch im Jahr <strong>2006</strong> sind in unseren Knapp-<br />

schaftskrankenhäusern wieder bedeutsame<br />

klinische Innovationen entwickelt bzw.<br />

eingeführt worden.<br />

An vielen Stellen stand im Jahr <strong>2006</strong> in un-<br />

seren <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern das The-<br />

ma Kooperationen im Mittelpunkt der Verbes-<br />

serung von Behandlungsmöglichkeiten. Am<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen ist es<br />

durch eine Kooperation von interventioneller<br />

Radiologie und Gefäßchirurgie gelungen, die<br />

endovaskuläre Therapie der Bauchaortenaneurysmen<br />

(Erweiterung der Bauchschlagader)<br />

erfolgreich einzuführen. Der Eingriff und die<br />

Implantation der Aortenprothese erfolgt ohne<br />

großen Bauchschnitt, so dass der stationäre<br />

Aufenthalt des Patienten auf drei bis vier Tage<br />

verkürzt werden kann. Das neue Verfahren<br />

bietet somit eine schonende und unkomplizierte<br />

Behandlung von Hochrisikopatienten.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Herz-<br />

zentrum der Universitätsklinik Essen hat die<br />

Radiologische Klinik Püttlingen mit Erfolg ein<br />

neues bildgebendes Verfahren zur Untersuchung<br />

des Herzens, die so genannte Cardio-<br />

MRT, eingeführt. Diese Methode erlaubt eine<br />

Analyse der Herzanatomie und der Herzfunktion<br />

ohne Verwendung von Röntgenstrahlen.<br />

Durch den Einsatz dieser Hochtechnologie<br />

können vielfältige funktionelle Aussagen<br />

getroffen werden – wie zum Beispiel das Bestimmen<br />

von Herzgröße und Herzvolumina,<br />

das Darstellen von angeborenen Herzfehlern<br />

und Myopathien sowie die Bestimmung von<br />

Blutfließgeschwindigkeiten, Blutflussvolumina<br />

und der Durchblutung des Herzmuskels in<br />

Ruhe und unter Belastung.<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund hat<br />

im Jahr <strong>2006</strong> eine interdisziplinäre Station<br />

für Onkologie auf- und ausgebaut, in der der<br />

Sachverstand vieler medizinischer Experten<br />

zum Wohl der Erkrankten gebündelt wird.<br />

Kooperationen<br />

in Püttlingen<br />

Cardio-MRT in<br />

Püttlingen<br />

Interdisziplinäre<br />

Station für<br />

Onkologie in<br />

Dortmund


Neues operatives<br />

Verfahren<br />

für Bandscheibenvorfälle<br />

in Bochum-<br />

Langendreer<br />

1.000 Nierentransplantationen<br />

in<br />

Bochum-<br />

Langendreer<br />

Die Neurochirurgische Klinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Bochum-Langendreer<br />

wendet ein neues, schonendes operatives<br />

Verfahren für Bandscheibenvorfälle und verschleißbedingte<br />

Knochenveränderungen im<br />

Halswirbelbereich an. Wenn die Nervenwurzeln<br />

schon so sehr eingeengt sind, dass nur<br />

noch eine Operation helfen kann, „bohren“<br />

sich die Neurochirurgen von der Seite durch<br />

den betroffenen Wirbelkörper und entfernen<br />

die Einengung durch dieses Schlüsselloch. Die<br />

Bandscheibe selbst und auch die Bewegung<br />

des operierten Segmentes bleiben erhalten.<br />

Die so genannte „Uncoforaminotomie“ ist<br />

eine minimal invasive Operationstechnik<br />

bei der Behandlung von alterungsbedingten<br />

Erkrankungen der Halswirbelsäule, die nur<br />

von wenigen Kliniken in Deutschland eingesetzt<br />

wird. Außerdem wurde im Jahr <strong>2006</strong> im<br />

Bereich der Wirbelsäulenchirurgie zur Stabilisierung<br />

der Lendenwirbel ein Robotersystem<br />

zur exakten Platzierung von Pedikelschrauben<br />

in den klinischen Alltag integriert. Dieses in<br />

Israel entwickelte neue Roboterverfahren wird<br />

erst von ganz wenigen Kliniken eingesetzt.<br />

Im September <strong>2006</strong> erhielt bereits der 1.000.<br />

Organempfänger im Transplantationszentrum<br />

des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bochum-<br />

Langendreer eine neue Niere. Damit gehört<br />

das Bochumer Transplantationszentrum zu<br />

den fünf aktivsten Einrichtungen im Bereich<br />

der Nierentransplantationen im Bundesgebiet.<br />

Im Bereich der kombinierten Organtransplantation<br />

von Niere und Bauchspeicheldrüse<br />

nimmt das Transplantationszentrum sogar<br />

einen Spitzenplatz in Europa ein.<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />

mit dem Rehabilitationszentrum prosper<br />

Ende <strong>2006</strong> wurde im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-Langendreer die neue Operative<br />

Intensivstation eröffnet. Der Umzug der<br />

Intensivstation konnte im laufenden Voll-<br />

betrieb realisiert werden. Die neue Station<br />

ermöglicht dem medizinischen Personal, die<br />

zukunftsorientierte Hochleistungsmedizin<br />

anzuwenden und gleichzeitig über die Möglichkeiten<br />

der Technik hinaus den Mensch in<br />

den Mittelpunkt der Medizin zu stellen, was<br />

gerade auf Intensivstationen nicht immer<br />

einfach ist.<br />

Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin<br />

des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bottrop hat<br />

das Stenten der Arteria Carotis (Kopfschlagader)<br />

als neues Verfahren aufgenommen und<br />

im Rahmen eines fachübergreifenden interdisziplinären<br />

Konzeptes integriert.<br />

Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />

wurde im Jahr <strong>2006</strong> damit begonnen, die<br />

Akutschmerztherapie auszubauen mit dem<br />

Ziel, das schmerzfreie Krankenhaus zu realisieren.<br />

Denn Patienten mit starken postoperativen<br />

Schmerzen haben ein erheblich größeres<br />

Risiko, Komplikationen zu entwickeln und<br />

auch an diesen Komplikationen zu versterben.<br />

Eine bestmögliche Schmerztherapie ist<br />

deshalb für alle Ärzte und Pflegekräfte eine<br />

ethische, rechtliche und medizinische Verpflichtung.<br />

In der Klinik für Chirurgie des <strong>Knappschaft</strong>s-<br />

krankenhauses Recklinghausen ist ein beson-<br />

derer Schwerpunkt die Adipositaschirurgie.<br />

Hier geht es insbesondere um das Legen eines<br />

Magenbandes bzw. eines Magenbypasses.<br />

Inzwischen konnte auch eine Patientenselbsthilfegruppe<br />

gegründet werden.<br />

Medizinisches Netz<br />

Neue Operative<br />

Intensivstation<br />

in Bochum-<br />

Langendreer<br />

Stenten der<br />

Arteria Carotis<br />

in Bottrop<br />

Ausbau der<br />

Akutschmerztherapie<br />

in<br />

Recklinghausen<br />

Adipositaschirurgie<br />

in<br />

Recklinghausen<br />

73


74 Medizinisches Netz<br />

Möglichkeit der<br />

Nabelschnurblutspende<br />

in<br />

Recklinghausen<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-Langendreer / Universitätsklinik<br />

Fachdisziplinen an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Jahr <strong>2006</strong><br />

Fachdisziplin<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Augenheilkunde<br />

Chirurgie<br />

Gefäßchirurgie<br />

Unfallchirurgie<br />

Gynäkologie<br />

Geburtshilfe<br />

Haut-, Allergie-, Venen und Umwelterkrankungen<br />

Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde<br />

Innere Medizin<br />

Gastroenterologie<br />

Hämatologie / Onkologie<br />

Angiologischer Schwerpunkt<br />

Nephrologie und Dialyse<br />

Pneumologie<br />

Naturheilkunde<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

Neurochirurgie<br />

Neurologie<br />

Orthopädie<br />

Radiologie<br />

Nuklearmedizin<br />

Rheumatologie<br />

Schmerztherapie<br />

Urologie<br />

Einheit für Sprachdiagnostik und -therapie<br />

Apotheke<br />

Arbeitsmedizinische Untersuchungsstelle<br />

Seit dem Jahr <strong>2006</strong> ist bei Geburten im<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />

die Nabelschnurblutspende möglich, bei der<br />

das nach dem Abnabeln aus der Nabelschnur<br />

entnommene Blut der Stammzellbank der<br />

Universität Düsseldorf zur Verfügung gestellt<br />

wird. Außerdem können Neugeborene an der<br />

so genannten Teddy-Studie teilnehmen, bei<br />

der die Neugeborenen auf Wunsch der Eltern<br />

auf Risikofaktoren für die Entwicklung einer<br />

Zuckerkrankheit untersucht werden. Dabei<br />

erfolgt die Blutabnahme aus der Nabelschnur,<br />

Bochum-<br />

Langendreer<br />

Bottrop<br />

Dortmund<br />

Püttlingen<br />

Recklinghausen<br />

Sulzbach<br />

so dass das Neugeborene nicht beeinträchtigt<br />

wird. Stellt sich bei der Untersuchung heraus,<br />

dass ein Erkrankungsrisiko vorliegt, wird den<br />

Eltern eine Begleitung und Zusatzbetreuung<br />

durch das Diabetesinstitut München angeboten.<br />

Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />

wurde eine Station für Neurologische Frührehabilitation<br />

gegründet. Damit können rehabilitative<br />

Maßnahmen bei neurologischen<br />

Ausfallsymptomatiken zum frühestmöglichen<br />

Neue Station für<br />

Neurologische<br />

Frührehabilitation<br />

in<br />

Püttlingen


Arzneimittelinformationssystem<br />

in<br />

Püttlingen<br />

Erweiterung der<br />

Schmerztherapie<br />

in Püttlingen<br />

Präventivmedizin<br />

in der<br />

Naturheilkunde<br />

in Püttlingen<br />

Greenlight-<br />

Laser in<br />

Dortmund<br />

Zeitpunkt vorgenommen werden, was die<br />

Versorgung der Patienten erheblich optimiert.<br />

Auf der Station arbeitet ein Team aus Logopäden,<br />

Ergotherapeuten, Physiotherapeuten<br />

und Ärzten Hand in Hand zusammen.<br />

Zusammen mit der Universität Heidelberg<br />

wurde am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />

ein Arzneimittelinformationssystem zur<br />

Bewertung der Arzneimittelverordnungen entwickelt.<br />

Mit Hilfe dieser datenbankgestützten<br />

Software wird verhindert, dass Patienten<br />

Medikamente in Dosierungen oder Kombinationen<br />

erhalten, die eventuell gefährlich sind.<br />

In der Klinik für Schmerztherapie des Knapp-<br />

schaftskrankenhauses Püttlingen wurde das<br />

medizinische Spektrum zur Behandlung von<br />

chronisch-neuropatischen Schmerzen um<br />

die Austestung des Schneckengiftes rückenmarksnah<br />

erweitert.<br />

In der Naturheilkunde des <strong>Knappschaft</strong>skran-<br />

kenhauses Püttlingen wurde im Jahr <strong>2006</strong> ein<br />

Schwerpunkt auf das Engagement in der Präventivmedizin<br />

gelegt. So konnte zum Beispiel<br />

mit finanzieller Unterstützung des Saarlandes<br />

ein kommunales Präventionsprojekt initiiert<br />

werden, das auf die Beeinflussung der Lebensgewohnheiten<br />

von Familien mit übergewichtigen<br />

Kindern abzielt.<br />

Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund wird<br />

ein Greenlight-Laser eingesetzt, der die Behandlungsmöglichkeiten<br />

bei Prostatatumoren<br />

komplettiert. Mit Hilfe dieses Lasers wird das<br />

erkrankte Gewebe verdampft, ohne dass faktisch<br />

Blut austritt.<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />

Zertifizierungen<br />

Zertifizierungen spielen für Krankenhäuser<br />

eine immer wichtigere Rolle, da Zertifikate für<br />

Patienten gut erkennbar die Kompetenz der<br />

einzelnen Fachgebiete aufzeigen. Auch im Jahr<br />

<strong>2006</strong> haben die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

etliche neue Zertifikate verliehen bekommen.<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bochum-<br />

Langendreer ist von 600 bis 700 Darmzentren<br />

in Deutschland das nun einzig zertifizierte.<br />

Damit bietet das „Darmzentrum Ruhr“ – ein<br />

Verbund aus Bochumer, Dortmunder und<br />

Castroper Kliniken – Spitzenmedizin im Ruhr-<br />

gebiet. Der Vorteil für die Patienten liegt darin,<br />

dass Vorsorge, Operation und Nachsorge nun-<br />

mehr in einer Hand liegen und zudem einer<br />

ständigen unabhängigen Qualitätskontrolle<br />

unterliegen. Das „Darmzentrum Ruhr“ hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, eine Heilungsquote von min-<br />

destens 60 Prozent der Patienten zu erreichen.<br />

Die Diabetologie des <strong>Knappschaft</strong>skranken-<br />

hauses Bottrop nimmt seit dem Jahr <strong>2006</strong> am<br />

Benchmarking des Forums für Qualitätssicherung<br />

in der Diabetologie teil. Um die Lebensqualität<br />

der Patienten zu verbessern, wurde<br />

eine Diabetessportgruppe und eine Diabetes-<br />

Gewichtsreduktionsgruppe eingerichtet.<br />

Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop wurde<br />

weiterhin im Jahr <strong>2006</strong> der Dialysebereich des<br />

Nephrologischen Zentrums Emscher-Lippe<br />

nach DIN ISO zertifiziert und erhielt das Prädikat<br />

„Good Dialysis Practice“.<br />

Seit dem 1. Februar <strong>2006</strong> trägt das Knapp-<br />

schaftskrankenhaus Sulzbach als erstes Kran-<br />

kenhaus im Saarland den Titel „Anerkanntes<br />

MS-Zentrum“. Jedes Jahr werden in der Neurologie<br />

rund 400 MS-Patienten behandelt.<br />

Medizinisches Netz<br />

Darmzentrum<br />

Bochum-<br />

Langendreer<br />

Diabetologie<br />

Bottrop<br />

Dialyse Bottrop<br />

„Anerkanntes<br />

MS-Zentrum“<br />

Sulzbach<br />

75


76 Medizinisches Netz<br />

KTQ 5.0<br />

Sulzbach<br />

Stroke Unit<br />

Recklinghausen<br />

„Anerkanntes<br />

Gefäßzentrum“<br />

Püttlingen<br />

Außerdem ist das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Sulzbach das erste saarländische und das<br />

erste Krankenhaus der <strong>Knappschaft</strong>, welches<br />

die Rezertifizierung nach KTQ 5.0 bestanden<br />

hat. Das Thema Qualitätsmanagement ist<br />

damit ein fortlaufender Prozeß in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

und bleibt weiterhin<br />

ganz oben auf der Tagesordnung.<br />

Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghau-<br />

sen erreichte die Klinik für Neurologie im April<br />

<strong>2006</strong> die Rezertifizierung der Stroke Unit. In<br />

den letzten Jahren wurden die Behandlungskonzepte<br />

weiterentwickelt und systematisiert,<br />

das moderne Verfahren der Thrombolysetherapie<br />

etabliert und eine früh-rehabilitative<br />

postakute Behandlung gemäß den Vorgaben<br />

einer Früh-Reha-Abteilung eingeführt. So<br />

konnten im Jahr <strong>2006</strong> zirka 700 Schlaganfallpatienten<br />

behandelt werden. Die Stroke Unit<br />

ist inzwischen als überregionale Versorgungseinrichtung<br />

in den offiziellen Bettenbedarfsplan<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen<br />

worden.<br />

Am 1. Juni <strong>2006</strong> wurde das <strong>Knappschaft</strong>skran-<br />

kenhaus Püttlingen als zweites Krankenhaus<br />

bundesweit als „Anerkanntes Gefäßzentrum“<br />

rezertifiziert. Die Gefäßchirurgie konnte im<br />

Jahr <strong>2006</strong> die Operationszahlen um rund 20<br />

Prozent steigern. Der Schwerpunkt liegt dabei<br />

auf Eingriffen in peripheren Gefäßsegmenten<br />

wie Unterschenkel und Fuß bei Diabetikern<br />

sowie auf so genannte „Hybrid-Eingriffen“, bei<br />

denen konventionelle OP- und endovaskuläre<br />

Technik kombiniert werden. Außerdem konnte<br />

beim 2. Gefäßtag im Oktober <strong>2006</strong> bei rund<br />

800 Patienten ein Gefäßcheck durchgeführt<br />

werden.<br />

Weiterbildung des<br />

medizinischen Personals<br />

Die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin<br />

des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Püttlingen<br />

bietet für Ärzte und Pflegepersonal regelmäßig<br />

Fortbildungsveranstaltungen am Patientensimulator<br />

SimMan ® an. Dieser Patientensimulator<br />

verfügt über eine spezielle Software zur<br />

Simulation von klinischen Notfallsituationen,<br />

so dass mit einem interaktiven, technologisch<br />

hochmodernen Gerät ein Teamtraining in der<br />

praktischen Notfallversorgung eines Patienten<br />

durchgeführt werden kann. Ergänzend dazu<br />

finden Fortbildungen an den Geräten zur Frühdefibrillation<br />

statt. Diese Maßnahmen führen<br />

dazu, dass für jeden Patienten eine frühzeitige<br />

effiziente kardio-pulmonale Reanimation<br />

gesichert ist.<br />

In der Klinik für Anästhesiologie und operative<br />

Intensivmedizin des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Recklinghausen findet zur Verbesserung<br />

der Fort- und Weiterbildung von<br />

ärztlichen Mitarbeitern eine einstündige<br />

wöchentliche Fortbildung in der Regelarbeitszeit<br />

statt. Außerdem wurde ein strukturiertes<br />

Weiterbildungskonzept für die Facharztweiterbildung<br />

und die fakultative Weiterbildung<br />

Intensivmedizin, regelmäßige Fachgespräche<br />

mit den Assistenten und eine verstärkte Förderung<br />

externer Fortbildungen aller ärztlichen<br />

Mitarbeiter eingeführt.<br />

Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />

des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bottrop<br />

gehört zu den von der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft<br />

Minimal Invasive Chirurgie der<br />

Deutschen Gesellschaft für Viszeralschirurgie<br />

empfohlenen Ausbildungs- und Hospitationskliniken.<br />

Seit dem Sommer <strong>2006</strong> fungiert<br />

die Klinik auch als Ausbildungsstätte für


Studenten im letzten Studienjahr der<br />

Semmelweis-Universität Budapest, die zu<br />

achtwöchigen Chirurgie-Praktika nach Bottrop<br />

kommen. Außerdem können im Rahmen einer<br />

neuen Kooperation ungarische Fachärzte für<br />

einen dreimonatigen Studienaufenthalt zum<br />

Erlernen laparoskopischer Arbeitstechniken in<br />

die Bottroper Klinik kommen.<br />

Ein neues Schwergewicht der Forschung ist<br />

in der Universitätsaugenklinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Bochum-Langendreer<br />

die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden<br />

im Bereich des Akkomodationsverhaltens des<br />

Auges (Fähigkeit des Auges, sich vom Sehen<br />

in der Ferne auf das Sehen in der Nähe umzustellen).<br />

Die Universitätsaugenklinik des Knapp-<br />

schaftskrankenhauses Bochum-Langendreer<br />

engagiert sich sehr in der Konzeptentwicklung<br />

und Durchführung des Modellstudiengangs<br />

Medizin der Ruhr-Universität Bochum, bei<br />

dem jeweils 42 Studierende mit einem völlig<br />

anderen, sehr viel praktischer orientierten<br />

Lernkonzept im Wintersemester ihr Medizinstudium<br />

beginnen können.<br />

Beteiligung der <strong>Knappschaft</strong> an<br />

Krankenhaus­GmbH’s<br />

Neben den als Eigenbetrieben geführten Einrichtungen<br />

ist die <strong>Knappschaft</strong> an mehreren<br />

Krankenhausgesellschaften beteiligt (s. folgende<br />

Tabelle). An dieser Stelle sollen, wie in den<br />

vergangenen Jahren auch, die wichtigsten<br />

Maßnahmen, Innovationen und sonstigen<br />

Ereignisse des Jahres <strong>2006</strong> vorgestellt werden.<br />

Die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer<br />

gGmbh und die Evangelischen Kliniken<br />

Gelsenkirchen GmbH wollen als Partner<br />

die Zukunft der Krankenhauslandschaft in<br />

Gelsenkirchen maßgeblich gestalten. Ziel<br />

dieser engen Zusammenarbeit ist es, die<br />

medizinischen Strukturen beider Krankenhäu-<br />

ser zu ergänzen und für die Gelsenkirchener<br />

Bevölkerung im Norden wie im Süden ein<br />

breites medizinisches Angebot aus einer Hand<br />

zu schaffen. Dieser Verbund wird in Zukunft<br />

mehr als ein Drittel aller stationären medizinischen<br />

Leistungen in Gelsenkirchen anbieten.<br />

Die Kliniken Essen-Mitte haben die Kooperation<br />

mit niedergelassenen Ärzten insbesondere im<br />

Bereich der Urologie weiter ausgebaut. Neben<br />

der schon länger bestehenden Kooperation im<br />

Bereich der Behandlung von bösartigen Neubildungen<br />

der Prostata wurde die Kooperation<br />

nun auf die Behandlung des Harnblasenkarzinoms<br />

ausgeweitet.<br />

Medizinisches Netz<br />

Neue<br />

Kooperationen<br />

77


78 Medizinisches Netz<br />

Krankenhausbeteiligungen der <strong>Knappschaft</strong><br />

Jahr <strong>2006</strong><br />

Anteil der<br />

<strong>Knappschaft</strong><br />

Krankenhäuser /<br />

Betriebsteile<br />

Bergmannsheil und Bergmannsheil Buer 290 452 10.291 7,15 71,81<br />

Kinderklinik Buer gGmbH 72,5 % Kinderklinik 88 181 3.545 5,81 78,33<br />

Medizinisches Zentrum<br />

Bardenberg<br />

Kreis Aachen gGmbH inkl. 50 %<br />

Marienhöhe<br />

Tochtergesellschaften<br />

Im April <strong>2006</strong> ist die Bergmannsheil und Kin-<br />

derklinik Buer gGmbH Teil des knappschaft-<br />

lichen Gesundheitsnetzes prosper in Gelsen-<br />

kirchen geworden. Somit wurde im Ruhrge-<br />

biet eine Lücke im Bereich der Integrierten<br />

Versorgung der <strong>Knappschaft</strong> geschlossen, da<br />

diese in Bottrop und Recklinghausen bereits<br />

eingeführt ist.<br />

Mit der BKK futur wurde von den Kliniken<br />

Essen-Mitte im Jahr <strong>2006</strong> ein Vertrag zur Integrierten<br />

Versorgung im Bereich der Naturheilkunde<br />

abgeschlossen.<br />

753 996 24.131 8,40 74,50<br />

Kliniken Essen-Mitte 35,29 % <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus 696 824 30.294 6,60 80,30<br />

(KEM) – Ev.-Huyssens- Essen-Stelle<br />

Stiftung/<strong>Knappschaft</strong> Huyssens-Stift<br />

gGmbH<br />

Krankenhaus GmbH 13,79 % Krankenhäuser 510 663 16.235 7,77 67,73<br />

Landkreis Weilheim- Schongau, Weilheim,<br />

Schongau inkl. Penzberg, Peißenberg<br />

Tochtergesellschaften<br />

Saarland-Heilstätten 9,17 % Kliniken Sonnenberg 436 606 6.952 21,54 94,09<br />

GmbH (SHG) inkl. Kliniken Völklingen 321 565 12.295 8,16 85,67<br />

Tochtergesellschaften Reha-Klinik Quierschied 156 106 2.132 22,57 87,13<br />

Reha-Bereiche Saarbrücken 212 106 1.105 60,91 86,98<br />

Betten<br />

Personal<br />

– in Vollkräften<br />

Kliniken Merzig gGmbH 341 554 12.284 8,15 80,43<br />

Klinikum Ida-Oberstein GmbH 555 647 19.088 7,71 78,87<br />

KMT-Klinik GmbH 22 58 1.230 6,65 100,86<br />

behandelte Patienten<br />

Ø Verweildauer<br />

Ausnutzung in %<br />

Die Versicherten dieser Kasse können nun<br />

neben der stationären und tagesklinischen<br />

Behandlung auch die ambulante Behandlung<br />

in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin)-Ambulanz<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Auch in den Beteiligungskrankenhäusern der<br />

<strong>Knappschaft</strong> sind Klinische Innovationen im<br />

Jahr <strong>2006</strong> entwickelt bzw. eingeführt worden,<br />

die für die Patienten deutliche Verbesserungen<br />

mit sich bringen. An dieser Stelle sollen einige<br />

dieser Innovationen kurz vorgestellt werden:<br />

Klinische<br />

Innovationen


Die Klinik für Neurochirurgie des Bergmanns-<br />

heils Buer hat im Bereich der Halswirbelsäule<br />

mit der beweglichen Bandscheibenprothese<br />

eine neue Therapieform eingeführt. Die Halswirbelsäule<br />

wird in dem betroffenen Bereich<br />

nicht mehr versteift, sondern es wird eine Prothese<br />

aus Titan mit einem Kunststoffgelenk<br />

eingesetzt. Die Halswirbelsäule bleibt somit<br />

beweglich und der Patient ist schon nach vier<br />

Wochen wieder arbeitsfähig und kann dann<br />

auch Sport treiben. Im Bergmannsheil Buer<br />

werden jährlich rund 800 Operationen an der<br />

Wirbelsäule durchgeführt, davon 100 an der<br />

Halswirbelsäule.<br />

Die Kliniken Essen-Mitte haben im November<br />

<strong>2006</strong> die Station zur Behandlung von Drogenabhängigen<br />

(Qualifizierte Entgiftung) als Teil<br />

der Psychiatrie in Betrieb genommen. Bereits<br />

nach acht Wochen war diese Station voll ausgelastet.<br />

Die Kliniken Essen-Mitte sind inzwischen auch<br />

Onkologisches Schwerpunktkrankenhaus mit<br />

einer hohen Fachärztequote. So wurden im<br />

Jahr <strong>2006</strong> 13.500 onkologische Fälle in den<br />

Kliniken Essen-Mitte behandelt.<br />

Im Bergmannsheil Buer wurde im Jahr <strong>2006</strong><br />

die Digitalisierung von Röntgenbildern eingeführt.<br />

Damit hat sich nicht nur die Qualität<br />

des Röntgenbildes extrem verbessert, es<br />

können nun auch Bildausschnitte vergrößert<br />

und Kontraste dargestellt werden. Außerdem<br />

ergeben sich neue Perspektiven in der Befun-<br />

dung und Nutzung der Bilder wie zum Beispiel<br />

das Aufrufen der Bilder in jedem Arztzimmer<br />

und bei der Visite auf der Station.<br />

Im Medizinischen Zentrum Kreis Aachen wur-<br />

de im März <strong>2006</strong> die Geriatrische Tagesklinik<br />

eingeweiht, die durch die enge Anbindung an<br />

das Medizinsche Zentrum den Patienten alle<br />

diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten<br />

zur Verfügung stellen kann.<br />

Im November <strong>2006</strong> erhielt das Medizinsche<br />

Zentrum Kreis Aachen das Zertifikat „Kontinenz-Zentrum<br />

Würselen“. Damit wurde die<br />

kompetente interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

der Klinik für Frauenheilkunde und<br />

Geburtshilfe, der Klinik für Urologie und<br />

Kinderurologie, der Klinik für Allgemein-,<br />

Gefäß- und Thoraxchirurgie, der Klinik für<br />

Neurologie sowie der Klinik für Geriatrie und<br />

geriatrische Rehabilitation ausgezeichnet.<br />

Das Bergmannsheil Buer wurde vom Weltfuß-<br />

ballverband FIFA während der FIFA-WM <strong>2006</strong><br />

zur FIFA-Delegationsklinik ernannt. Das Bergmannsheil<br />

Buer wurde mit der medizinischen<br />

Versorgung aller Spieler, Crewmitglieder und<br />

Funktionäre betraut. Darüber hinaus stellten<br />

die Notärzte bei den fünf WM-Spielen in der<br />

Veltins Arena das medizinische Team, das in<br />

den Katakomben des Stadions oder direkt am<br />

Spielfeldrand zum Einsatz kam.<br />

Medizinisches Netz<br />

FIFA-WM<br />

Delegationsklinik<br />

79


80 Medizinisches Netz<br />

6.2 Rehabilitationskliniken<br />

n Borkum<br />

Berlin<br />

n Bad Driburg<br />

n Bottrop<br />

n Bad Neuenahr<br />

Bad Homburg n n Bad Soden/<br />

Salmünster<br />

n Heusweiler<br />

n Badenweiler<br />

Marquartstein<br />

n<br />

n Warmbad<br />

Klinikgruppe der Deutschen Renten­<br />

versicherung <strong>Knappschaft</strong>­<strong>Bahn</strong>­<strong>See</strong><br />

Die Deutsche Rentenversicherung Knapp-<br />

schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist Trägerin von zehn Reha-<br />

bilitationskliniken. Sie betreibt die Knapp-<br />

schafts-Kliniken Bad Driburg, Bad Neuenahr,<br />

Bad Soden-Salmünster, Borkum, Warmbad,<br />

die Römerberg-Klinik Badenweiler, die Paul<br />

Ehrlich Klinik Bad Homburg, die Chiemgau-<br />

Klinik Marquartstein, die Reha-Tagesklinik<br />

Schloss Bietschied und das Reha-Zentrum<br />

prosper am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bottrop.<br />

Die KBS bietet ihren Versicherten als Träger<br />

von Reha-Kliniken, Akut-Krankenhäusern,<br />

einem eigenen Sozialmedizinischen Dienst<br />

und ihrem <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem eine<br />

ganzheitliche und sektorübergreifende Versorgung.<br />

Veränderung der Nachfragestruktur<br />

in den Kliniken<br />

Die Rehabilitation ist weiterhin eine wichtige<br />

Säule im deutschen Gesundheitssystem,<br />

die durch die in immer kürzeren Intervallen<br />

stattfindenden Reformen und Veränderungen<br />

im Gesundheitswesen ständig neuen<br />

Anforderungen gegenüber steht. Dazu zählt<br />

unter anderem die Einführung der DRG‘s,<br />

der extreme Preisdruck auf die Reha-Einrichtungen<br />

bedingt durch ein Überangebot<br />

an Reha-Betten, die steigende Bedeutung<br />

der Anschlussheilbehandlungen, die Einführung<br />

von Disease-Management-Programmen<br />

sowie die vermehrte Einführung von Strukturen<br />

der integrierten Versorgung. Dies sind<br />

die strategischen Herausforderungen für die<br />

Rehabilitationskliniken im sich wandelnden<br />

Gesundheitsmarkt.<br />

Die Einführung des pauschalierten Entgelt-<br />

systems führt nach wie vor zu starken Verän-<br />

derungen im Gesundheitssystem und in den<br />

Reha-Kliniken. Durch die Vergütung der akutstationären<br />

Leistung als Fallpauschale ist eine<br />

nicht unerhebliche Verkürzung der Verweildauern<br />

in den Akut-Kliniken zu beobachten.<br />

Die Patienten werden demzufolge erheblich<br />

früher in die Rehabilitation verlegt, wodurch<br />

die Anforderung sowohl an das medizinische<br />

als auch an das pflegerisch tätige Personal<br />

extrem ansteigt.<br />

Ein weiterer Faktor, der zukünftig neue Her-<br />

ausforderungen an die Rehabilitationskliniken<br />

der KBS stellen wird, bleibt die demographische<br />

Entwicklung in Deutschland. Die zu<br />

behandelnden Versicherten werden im statistischen<br />

Durchschnitt immer älter und damit


Daten zu den knappschaftlichen Rehabilitationseinrichtungen <strong>2006</strong><br />

in Fallzahlen<br />

Klinik Pflegetage * Personal Betten/Behandlungsplätze **<br />

Bad Driburg 70.567 91,04 203<br />

Badenweiler 53.063 79,86 184<br />

Bad Homburg 59.459 63,25 175<br />

Bad Neuenahr 57.405 86,62 161<br />

Bad Soden-Salmünster 49.326 80,14 150<br />

Heusweiler/Bietschied 20.385 14,72 75 ***<br />

Borkum 53.698 86,03 154<br />

Bottrop 24.047 43,82 90 ****<br />

Marquartstein 52.045 65,46 154<br />

Warmbad 63.198 96,81 176<br />

Klinikgruppe 503.193 707,75 1522<br />

* Berechnungstage einschl. der Unterbringung von Begleitpersonen<br />

** Inklusive der Betten für Begleitpersonen<br />

*** davon 75 ambulante Plätze<br />

**** davon 60 ambulante Plätze<br />

in der Regel auch morbider. Insbesondere bei<br />

den älteren Patienten lässt sich ein zunehmender<br />

Wunsch nach wohnortnaher Rehabilitation<br />

verzeichnen. Diese Nachfrage kann in<br />

der Zukunft nur durch Schaffung von Reha-<br />

Einrichtungen in Ballungsgebieten befriedigt<br />

werden.<br />

Konzepte zur wohnortnahen<br />

Rehabilitation<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> hat durch die<br />

Eröffnung des Rehabilitationszentrums<br />

prosper am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bottrop ein wichtiges Angebot wohnortnaher<br />

Rehabilitation im Ruhrgebiet geschaffen. Ihr<br />

Angebot umfasst die stationäre als auch die<br />

ambulante Betreuung von Patienten mit neurologischen<br />

Erkrankungen. Die hohe Akzeptanz<br />

spiegelt sich auch in der Belegung durch<br />

fremde Kostenträger wider.<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />

Bad Soden-Salmünster<br />

Durch das Angebot sowohl von stationärer<br />

als auch ambulanter Rehabilitation wird eine<br />

Flexibilisierung der Rehabilitation ermöglicht.<br />

Diese bietet dem Patienten – nach oftmals<br />

langem Krankenhausaufenthalt – die Möglichkeit,<br />

frühzeitig in die häusliche Umgebung<br />

zurückzukehren und die während der Maßnahme<br />

erlernten oder wiedererlangten Fähigkeiten<br />

in der häuslichen Umgebung weiter<br />

einzuüben und anzuwenden. Bedingt durch<br />

die unmittelbare Nähe der Reha-Klinik prosper<br />

zum <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop ist<br />

ein weiterer Schritt zur Stärkung des Verbundsystems<br />

der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> erfolgt. In<br />

Kombination mit dem seit 1999 bestehenden<br />

integrierten Versorgungsnetz prosper kann in<br />

der Region Bottrop die sektorübergreifende,<br />

wohnortnahe Versorgung von neurologischen<br />

Patienten gewährleistet werden.<br />

Medizinisches Netz<br />

81


82 Medizinisches Netz<br />

Chiemgau-Klinik in Marquartstein<br />

Diese erstreckt sich nunmehr über die gesamte<br />

Versorgungskette von der ambulanten<br />

über die stationäre bis hin zur rehabilitativen<br />

Versorgung der Patienten.<br />

Dieser zukunftsweisende Ansatz der wohnortnahen<br />

Rehabilitation mit direkter Anbindung<br />

an ein Akut-Krankenhaus wird auch<br />

zukünftig richtungsweisend für weitere<br />

Vorhaben der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> sein.<br />

In diesem Sinne wird mit dem Neubau einer<br />

Orthopädischen Reha-Klinik in Gelsenkirchen<br />

im kommenden Jahr die Klinik-Gruppe der KBS<br />

und das Medizinische Netz weiter ausgebaut<br />

und den veränderten Reha-Anforderungen<br />

zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten<br />

angepasst.<br />

Integrierte Versorgung<br />

An Projekten zur integrierten Versorgung<br />

können neben dem Kostenträger eine Vielzahl<br />

von Leistungserbringern - unter anderem auch<br />

Rehabilitationskliniken - teilnehmen. Ziel<br />

dabei ist die engere Verzahnung zwischen den<br />

einzelnen Leistungserbringern unter Ausschöpfung<br />

von Wirtschaftlichkeitspotentialen<br />

durch Etablierung institutionsübergreifender<br />

Behandlungspfade voranzutreiben. Die<br />

Umsetzung solcher integrierten Konzepte<br />

ist in der Klinik Bad Neuenahr und Bottrop<br />

erfolgt. Die <strong>Knappschaft</strong>sklinik Bad Neuenahr<br />

ist vertraglich in das Projekt „Endoprothetik<br />

Euskirchen“ und das Rehabilitationszentrum<br />

prosper in Bottrop in das „Schlaganfallnetz<br />

Krefeld“ eingebunden.<br />

Disease­Management­Programme<br />

Disease-Management-Programme (DMP) sind<br />

strukturierte Behandlungsprogramme. Sie<br />

sollen dazu beitragen, die medizinische Versorgung<br />

von chronisch Kranken zu verbessern.<br />

Denn im Gegensatz zu einer hervorragenden<br />

Akutversorgung ist die Betreuung chronisch<br />

Kranker in Deutschland im internationalen<br />

Vergleich nicht optimal organisiert.<br />

Inzwischen gibt es DMP für Diabetes mellitus,<br />

für Brustkrebs, koronare Herzerkrankungen<br />

(KHK) und Asthma/COPD.<br />

Gesetzliche Grundlage der Programme ist das<br />

Anfang 2002 in Kraft getretene Gesetz zur<br />

Reform des Risikostrukturausgleichs in der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung. Es sorgt<br />

dafür, dass Krankenkassen, die sich gezielt<br />

um chronisch Kranke kümmern, daraus im<br />

Kassenwettbewerb kein finanzieller Nachteil<br />

entsteht. DMP müssen gesetzlich festgelegten<br />

Qualitätskriterien entsprechen, deren Erfüllung<br />

vertraglich geregelt werden.<br />

Entsprechend ihrer Indikationsschwerpunkte<br />

wurden für die <strong>Knappschaft</strong>s-Kliniken Bad<br />

Driburg, Bad Neuenahr, Borkum und Warmbad<br />

mit verschiedenen Landesvertretungen der<br />

Krankenkassen Verträge zur Durchführung<br />

von strukturierten Behandlungsprogrammen<br />

nach § 137 f SGB V abgeschlossen und für<br />

die weitere Zukunft ist noch mit weiteren<br />

Abschlüssen zu rechnen. Somit wird in den<br />

Kliniken der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> den<br />

aktuellen Anforderungen im Gesundheitswesen<br />

Rechnung getragen.


6.3 Sozialmedizinischer Dienst<br />

Der Sozialmedizinische Dienst beant-<br />

wortet die medizinischen Fragen des seit<br />

1. Oktober 2005 fusionierten Trägers Deutsche<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

und der knappschaftlichen Kranken- und<br />

Pflegeversicherung, die im Zusammenhang<br />

mit der Leistungserbringung gestellt werden.<br />

Angesichts der immer stärker werdenden<br />

betriebswirtschaftlichen Orientierung der<br />

Leistungsanbieter auf dem Gesundheitsmarkt<br />

mit der Zielsetzung der Ertragsoptimierung<br />

stellt sich in zunehmendem Maße die Frage<br />

nach der medizinischen Notwendigkeit des<br />

Umfangs von Leistungen, wobei die hohe<br />

Qualität der medizinischen Versorgung garantiert<br />

bleiben muss. Mit dieser Problemstellung<br />

ist der Sozialmedizinische Dienst in vollem<br />

Umfang in das Leistungscontrolling der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> eingebunden.<br />

Leistungssegmente dieses Gesamtkonzeptes<br />

sind:<br />

Krankenhauscontrolling<br />

Häusliche Krankenpflege<br />

Anschlussheilbehandlungen<br />

alternative Therapien<br />

Die bereits seit 1997 laufenden Controllingaktivitäten<br />

im Rahmen der häuslichen<br />

Krankenpflege wurden zwischenzeitlich auf<br />

weitere Leistungssegmente ausgedehnt.<br />

Die erzielten Ergebnisse bestätigen weiterhin<br />

die Richtigkeit des eingeschlagenen<br />

Weges. Angesichts der knappschaftlichen<br />

Versichertenstruktur bildete die Pflegeversicherung<br />

auch <strong>2006</strong> einen Schwerpunkt in der<br />

Aufgabenstellung des Sozialmedizinischen<br />

Dienstes.<br />

Einrichtung einer SMD-Verbunddienststelle<br />

in der Paul-Ehrlich-Klinik / Bad Homburg<br />

An der weiteren Umsetzung und Optimierung<br />

des diagnoseorientierten Fallpauschalensystems<br />

(DRG) ist der SMD ebenfalls beteiligt.<br />

Zum Ende des Geschäftsjahres <strong>2006</strong> unterhielt<br />

die KBS bundesweit 25 Standorte für<br />

Sozialmedizinische Dienststellen.<br />

Standorte<br />

Bad Homburg<br />

Bergheim<br />

Bottrop<br />

Castrop-Rauxel<br />

Chemnitz<br />

Cottbus<br />

Dinslaken<br />

Essen<br />

Gelsenkirchen-Buer<br />

Gera<br />

Halle<br />

Hamm<br />

Hannover<br />

Ibbenbüren<br />

Leipzig<br />

Lünen<br />

Magdeburg<br />

Moers<br />

München<br />

Recklinghausen<br />

Saarbrücken<br />

Senftenberg<br />

Siegen<br />

Sondershausen<br />

Vacha<br />

In Bad Homburg wurde eine Verbunddienststelle<br />

des SMD Siegen in den Räumen der<br />

Paul-Ehrlich-Klinik eingerichtet. Des Weiteren<br />

wird am Standort Hamburg der <strong>See</strong>ärztliche<br />

Dienst über eine Dienstleistungsvereinbarung<br />

beauftragt, für rentenrechtliche Begutachtungsaufträge<br />

vollinhaltlich im Sinne eines SMD’s<br />

nach den Prinzipien der KBS tätig zu werden.<br />

Medizinisches Netz<br />

83


84 Medizinisches Netz<br />

Hinzu kommen in Gebieten mit geringer<br />

knappschaftlicher Versichertendichte<br />

bedarfsgerecht externe Ärzte, die vom<br />

SMD eingehend in die sozialmedizinische<br />

Aufgabenstellung eingeführt sind und einer<br />

Qualitätskontrolle nach einheitlichen Beurteilungskriterien<br />

unterliegen.<br />

SMD und Verbundsystem<br />

Den 22 Sozialmedizinischen Dienststellen<br />

an 25 Standorten mit insgesamt 560 Mitarbeitern,<br />

davon rund 200 Ärzte, kommt im<br />

Verbundsystem der KBS eine wichtige Rolle zu.<br />

Die Integration in das System der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

bietet den Auftraggebern<br />

des SMD, zum Beispiel Rentenversicherung<br />

und Krankenversicherung, die Vorteile einer<br />

vereinfachten Interaktion und der Bündelung<br />

aller sozialmedizinischen Informationen.<br />

Der SMD als sozialmedizinischer Kompetenzträger<br />

stärkt auch die Seite der medizinischen<br />

Leistungserbringer der <strong>Knappschaft</strong><br />

- <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser, <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

und integrierte Netze. Hieraus ergibt<br />

sich eine Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

der <strong>Knappschaft</strong>, beispielsweise durch erfolgreiche<br />

Ausübung der Controlling-Funktion<br />

und versichertengerechte, abteilungsübergreifende<br />

Steuerung von Leistungen.<br />

Aufgaben<br />

Die Aufgabenstellungen des SMD entsprechen<br />

dem knappschaftlichen Verbundsystem;<br />

insbesondere für die Untersuchungen im<br />

Rahmen der Rentenversicherung steht eine<br />

apparative Ausstattung zur Verfügung, die<br />

der sozialmedizinischen Bedeutung für<br />

die Leistungsentscheidung angemessen<br />

und geboten ist. So erstellt der SMD nach<br />

ausführlicher körperlicher Untersuchung<br />

und erforderlicher Diagnostik Gutachten<br />

im Rentenverfahren, zu medizinischen<br />

Rehabilitationsmaßnahmen sowie zur Prüfung<br />

beruflicher Umschulungsmaßnahmen<br />

und bei Personaluntersuchungen nach den<br />

tarifvertraglichen Regelungen. Darüber hinaus<br />

untersucht der SMD Versicherte im Rahmen<br />

des vertrauensärztlichen Dienstes. Die Gutachter<br />

des SMD führen dabei gegebenenfalls<br />

notwendige diagnostische Zusatzuntersuchungen<br />

durch oder veranlassen in geeigneten<br />

Fällen stationäre Rehabilitationsmaßnahmen.<br />

Wenn sicher ist, dass ein Versicherter<br />

die zuletzt verrichtete Tätigkeit auf Dauer<br />

nicht mehr ausführen kann, leitet der SMD<br />

bei Einverständnis des Versicherten Arbeitsplatzwechselmaßnahmen<br />

in die Wege.<br />

Die Sozialmediziner des SMD beraten die<br />

knappschaftliche Krankenversicherung sachverständig<br />

in Fragen genehmigungspflichtiger<br />

Heil- und Hilfsmittelverordnungen, zur<br />

Krankenhausverweildauer und zum Krankenhauscontrolling,<br />

zu neuen Untersuchungs-<br />

sowie Behandlungsmethoden und vielem<br />

mehr.<br />

Im Rahmen der Pflegeversicherung obliegt<br />

dem SMD die Begutachtung und Einstufung<br />

von Versicherten, die entsprechende<br />

Leistungen beantragt haben. Die Gutachter<br />

sind gehalten, Untersuchungen in häuslicher<br />

Umgebung durchzuführen sowie Empfehlungen<br />

zur Prävention, Rehabilitation und<br />

Versorgung mit Pflegehilfsmitteln abzugeben.<br />

Des Weiteren werden Pflegepläne erstellt.<br />

Wenn Pflegegeld beantragt wurde, bleibt zu<br />

prüfen, ob die häusliche Pflege in geeigneter<br />

Weise sichergestellt ist. Regelmäßige Fortund<br />

Weiterbildungsmaßnahmen garantieren


ein gleichbleibend hohes Niveau bei der<br />

Bewältigung der zahlreichen Alltagsarbeiten<br />

und der Übernahme weiterer Aufgabenfelder.<br />

Insgesamt wird der SMD vor weitere neue<br />

Herausforderungen gestellt, die neben den<br />

traditionellen Aufgaben sowohl Steuerungsund<br />

Beratungsfunktionen als auch Maßnahmen<br />

der Qualitätssicherung vorsehen.<br />

Apparative Ausstattung<br />

Sonographie, Farbdopplersonographie<br />

Ultraschallgefäßdoppler<br />

Echokardiographie<br />

Elektrokardiographie mit Ergometrie/Ruhe- und<br />

Belastungs-EKG<br />

Hör- und Sehtesteinrichtungen<br />

Langzeitdiagnostik mit Langzeit-Blutdruckmessung<br />

einschl. Auswertung<br />

Lungenfunktionsuntersuchungen (von Spirometrie<br />

bis hin zur Bodyplethysmographie)<br />

und Blutgasanalyse<br />

Schlaf-Apnoe-Recorder zur Feststellung von<br />

Atemstillständen während der Schlafphase<br />

leistungsfähiges Zentrallabor in Moers<br />

z. T. Röntgenanlagen mit Bildwandlern<br />

Gastroskopie in Moers<br />

Personal<br />

Wegen des hohen Anspruchs verfügen die bei<br />

Sozialmedizinischen Dienststellen tätigen<br />

Ärzte in der Regel über eine fachärztliche,<br />

meist internistische Ausbildung. Hinzu<br />

kommen Spezialausbildungen in Röntgenologie,<br />

Arbeits- und Betriebsmedizin sowie<br />

Sozialmedizin und Rehabilitationswesen.<br />

Im ärztlichen Spektrum des Sozialmedizinischen<br />

Dienstes sind aber auch Ärzte mit der<br />

Viele Ärzte des SMD verfügen<br />

zusätzlich über Spezialausbildungen<br />

Qualifikation eines Chirurgen, Nervenarztes,<br />

Lungenfacharztes und Psychiaters vertreten.<br />

Pflegefachkräfte, medizinisch-technische<br />

Assistentinnen (MTA), Arzthelferinnen und<br />

Verwaltungspersonal vervollständigen den<br />

Kreis der SMD-Mitarbeiter.<br />

Trägerübergreifende Aktivitäten<br />

Der SMD ist angesichts der breiten Palette der<br />

Aufgabenstellung der KBS besonders in die<br />

trägerübergreifende Meinungsbildung eingebunden<br />

und wegen der umfassenden Praxiserfahrung<br />

ein gefragter Beratungsteilnehmer.<br />

Hierzu zählt die sachverständige Inanspruchnahme<br />

von SMD-Ärzten im Ärztegremium<br />

und der Reha-Kommission des Verbandes<br />

Deutscher Rentenversicherungsträger, bei der<br />

Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />

in Nordrhein-Westfalen sowie den ärztlichen<br />

Gremien des Medizinischen Dienstes der<br />

Spitzenverbände der Krankenkassen. Nicht<br />

zuletzt aus dieser breitgefächerten Kooperation<br />

resultiert die Sensibilisierung der Ärzte<br />

des SMD für aktuelle sozialmedizinische<br />

Fragestellungen, die unter anderem in der<br />

lehrenden und lernenden Teilnahme an Fortund<br />

Weiterbildungsveranstaltungen ihren<br />

Niederschlag findet. Zudem moderieren Ärzte<br />

des SMD die Lehrveranstaltungen der Akademie<br />

für Sozialmedizin Münster, die in Bochum<br />

stattfinden. Darüber hinaus arbeiten sie in<br />

den Ausschüssen „Sozialmedizin“ der beiden<br />

nordrhein-westfälischen Ärztekammern sowie<br />

im Ausschuss „Rehabilitationswesen“ der<br />

Ärztekammer Nordrhein.<br />

Medizinisches Netz<br />

85


86 Medizinisches Netz<br />

Leistungen des Sozialmedizinischen Dienstes<br />

Jahr <strong>2006</strong> *<br />

33.134 Rentengutachten aufgrund körperlicher Untersuchungen und nach Akteninhalt<br />

(Rentengewährungen, Rentenentziehungen, Widersprüche)<br />

35.904 aufgrund körperlicher Untersuchungen und nach Akteninhalt erstattete Gutachten im Zusammenhang<br />

mit Anträgen auf medizinische beziehungsweise berufsfördernde Maßnahmen<br />

69.743 Begutachtungen zur Feststellung von ambulanter Pflegebedürftigkeit, davon 58.527 Hausbesuche<br />

21.550 Begutachtungen zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit, im Rahmen der stationären Pflege, davon<br />

13.821 Hausbesuche<br />

35.449 Stellungnahmen zu stationären Maßnahmen beziehungsweise ambulanten Vorsorgeleistungen<br />

19.601 Begutachtungen zur Arbeitsunfähigkeit<br />

107 Untersuchungen von länger arbeitsunfähig Erkrankten zum Zwecke der Rehabilitation<br />

451 Untersuchungen zur Klärung der Diagnose<br />

83.736 Überprüfungen genehmigungspflichtiger Verordnungen<br />

102.520 Stellungnahmen zur Prüfung des Anspruchs auf häusliche Krankenpflege, davon 6.626 Hausbesuche<br />

2.778 gezielte Aufträge der Hausärzte für Röntgenaufnahmen und -durchleuchtungen<br />

7.456 gezielte Aufträge der Hausärzte für funktionsdiagnostische Untersuchungen<br />

7.488 gezielte Aufträge der Hausärzte für Laboruntersuchungen<br />

1.109 gezielte Aufträge der Hausärzte für Ultraschalluntersuchungen<br />

* Die Leistungszahlen basieren auf Angaben<br />

aller Sozialmedizinischen Dienststellen<br />

(ausgenommen Standort Hamburg)


6.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem ist<br />

ein historisch gewachsener Bestandteil des<br />

knappschaftlichen Verbundsystems. Die direkte<br />

Abrechnung von erbrachten Leistungen mit<br />

einer Krankenkasse ist ebenso einzigartig im<br />

Gesundheitswesen, wie zukunftsweisend.<br />

Basierend auf der Idee, den besonderen<br />

Anforderungen der Versorgung der Bergleute<br />

gerecht zu werden, hat die <strong>Knappschaft</strong> einen<br />

engen Kontakt zu niedergelassenen Ärzten<br />

und Zahnärzten aufgebaut und gepflegt. Daraus<br />

entstanden ist ein regional konzentriertes,<br />

einzelvertragliches System, welches bis heute<br />

die Versorgung knappschaftlich Versicherter<br />

flexibel und qualitativ hochwertig sicherstellt.<br />

Rechtliche Grundlagen<br />

Die gesetzlichen Regelungen in § 72 Abs. 3<br />

und § 75 Abs. 5 SGB V erlauben der <strong>Knappschaft</strong><br />

bis heute, die ärztliche Versorgung<br />

nach den örtlichen Verhältnissen zu regeln.<br />

Damit ist das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem<br />

gleichgestellt mit den kollektivvertraglichen<br />

<strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Insgesamt 1.486 (Mittelwert <strong>2006</strong>)<br />

Regelungen zwischen Krankenkassen und<br />

Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>särzte nehmen auch an der<br />

vertragsärztlichen Versorgung teil, das heißt,<br />

sie behandeln Versicherte aller gesetzlichen<br />

Krankenkassen. Ebenso ist die freie Arztwahl<br />

knappschaftlich Versicherter nach § 76 SGB V<br />

nicht eingeschränkt.<br />

Sicherung der Grundversorgung<br />

Im Jahre <strong>2006</strong> standen insgesamt 1.486<br />

<strong>Knappschaft</strong>särzte und <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />

in einem besonderen Vertragsverhältnis<br />

mit der <strong>Knappschaft</strong>. Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem<br />

erstreckt sich regional auf<br />

die Gebiete des Aachener Reviers, das Ruhrgebiet<br />

einschließlich Niederrhein, den Braunkohlebezirk<br />

Köln und das Steinkohlerevier an<br />

der Saar.<br />

Abgerechnet wurden im Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />

rund 1,78 Millionen Behandlungsfälle mit einem<br />

Honorarvolumen von rund 83 Millionen Euro.<br />

Praktische Ärzte /<br />

allgemeine Ärzte / Internisten<br />

—— 681<br />

Zahnärzte —— 204<br />

Augenärzte —— 144<br />

HNO-Ärzte —— 110<br />

Frauenärzte —— 76<br />

Hautärzte —— 71<br />

Orthopäden —— 70<br />

Urologen —— 57<br />

Kinderärzte —— 38<br />

Nervenärzte —— 33<br />

Sonstige —— 2<br />

Medizinisches Netz<br />

87


88 Medizinisches Netz<br />

Im knappschaftszahnärztlichen Bereich wur-<br />

den rund 115.000 Behandlungsfälle mit einem<br />

Honorarvolumen von insgesamt rund 10 Millionen<br />

Euro abgerechnet. Die Ausgaben der<br />

knappschaftszahnärztlichen Versorgung sind<br />

im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben,<br />

wobei sich aufgrund der Festzuschüsse im<br />

Bereich Zahnersatz eine Ausgabenminderung<br />

von 11 Prozent ergeben hat. Demgegenüber<br />

sind die Kosten für konservierend-chirurgische<br />

Behandlungen um neun Prozent angestiegen.<br />

Funktion als<br />

Kassenärztliche Vereinigung<br />

Da die <strong>Knappschaft</strong> unmittelbar die Abrechnung<br />

der erbrachten Leistungen übernimmt,<br />

ist ihre Funktion mit der einer Kassenärztlichen<br />

Vereinigung vergleichbar.<br />

Die Rolle der Standesvertretung der Knapp-<br />

schaftsärzte übernehmen die voneinander<br />

unabhängigen Verbände der <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

und <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte. Die Honorarverhandlungen<br />

werden zwischen der <strong>Knappschaft</strong><br />

und diesen Verbänden geführt, von<br />

der <strong>Knappschaft</strong> vorbereitet und umgesetzt;<br />

sie wirken sich unmittelbar auf die Einzelverträge<br />

aus. Maßgeblich sind die gesetzlichen<br />

Regelungen des SGB V, deren Intention auch<br />

das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem gerecht werden<br />

muss. Allerdings können Spielräume bei der<br />

Ausgestaltung der Honorarverteilung genutzt<br />

werden:<br />

Im <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem wurde eine<br />

eigene Systematik entwickelt, um der<br />

Ausweitung der Leistungsausgaben differenziert<br />

entgegenzuwirken. Diese Limitierung<br />

hat sich über alle Finanzierungsumstellungen<br />

der letzten Jahre bewährt und<br />

bewirkt eine große Stabilität in der Vergütung<br />

der <strong>Knappschaft</strong>särzte.<br />

Die Umsetzung der Neuregelungen der<br />

Vergütung nach dem EBM 2000plus sind<br />

zu Beginn des Jahres <strong>2006</strong> abgeschlossen<br />

worden. Der Gesetzgeber intendierte mit<br />

der stärkeren Komplexierung der Vergütung<br />

und einer kompletten Neubewertung der<br />

Leistungen eine Umverteilung der Vergütung<br />

zwischen verschiedenen Arztgruppen.<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem konnte diese<br />

Umstellung - im Gegensatz zu allen anderen<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen - reibungslos<br />

verkraften, weil die in den Jahren zuvor<br />

getroffenen Vereinbarungen viele Fehlentwicklungen<br />

bereits im Vorfeld verhindert<br />

hatten.<br />

Ein IV-Vertrag zur Förderung ambulanter<br />

Operationen zur Vermeidung medizinisch<br />

nicht notwendiger stationärer Versorgung<br />

konnte im Jahr <strong>2006</strong> abgeschlossen werden.<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem führt eigene<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfungen sowie Prüfund<br />

Schiedsgerichtsverfahren durch.


Behandlungsfälle <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Insgesamt 1.784.824<br />

Kurative Tätigkeit —— 1.604.393 (89,9 %)<br />

Schutzimpfungen —— 88.715 (5,0 %)<br />

Gesundheitsuntersuchungen —— 50.335 (2,8 %)<br />

Früherkennung bei Männern/Frauen —— 36.945 (2,1 %)<br />

Früherkennung bei Kindern<br />

Mutterschaftsvorsorge<br />

—— 3.306 (0,2 %)<br />

—— 1.130 (0,1 %)<br />

Abrechnungsvolumen der <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Insgesamt 83.226.631,61 Euro<br />

Kurative Tätigkeit —— 71.675.225,16 (86,1 %)<br />

Ambulantes Operieren —— 5.352.061,21 (6,4 %)<br />

Früherkennungsmaßnahmen —— 3.303.315,41 (4,0 %)<br />

Ambulante Operationen/Sachkosten —— 1.574.223,46 (1,9 %)<br />

Belegärztliche Leistungen/2-Bett-Zi. —— 698.852.19 (0,8 %)<br />

Allgemeine belegärztliche Leistungen —— 578.437,44 (0,7 %)<br />

Honorar für Rentengutachten —— 44.516,74 (0,1 %)<br />

Behandlungsfälle <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />

Insgesamt 115.570<br />

Allgemeine,<br />

chirurg. und konserv. Behandlung<br />

—— 87.761 (75,9 %)<br />

Zahnersatz —— 20.422 (17,7 %)<br />

Individualprophylaxe —— 4.919 (4,3 %)<br />

Paradentosebehandlung —— 1.076 (0,9 %)<br />

Kieferbruchbehandlung —— 901 (0,8 %)<br />

Kieferorthopädische Behandlung —— 491 (0,4 %)<br />

Abrechnungsvolumen der <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />

Insgesamt 10.024.360,88 Euro<br />

Zahnersatz —— 3.904.492,64 (39,0 %)<br />

Allgemeine,<br />

chirurg. und konserv. Behandlung<br />

—— 5.304.372,49 (52,9 %)<br />

Paradentosebehandlung —— 370.554,02 (3,7 %)<br />

Individualprophylaxe —— 255.658,72 (2,6 %)<br />

Kieferbruchbehandlung —— 135.871,78 (1,4 %)<br />

Kieferorthopädische Behandlung —— 53.411,23 (0,5 %)<br />

Medizinisches Netz<br />

89


90 Medizinisches Netz<br />

Rahmenbedingungen<br />

<strong>2006</strong><br />

Indikationsbezogene<br />

Integrierte<br />

Versorgung<br />

6.5 Integrierte Patientenversorgung<br />

Auch im Jahr <strong>2006</strong> war das Bemühen<br />

der Krankenversicherungen und Leistungserbringer<br />

um integrierte Versorgungsverträge<br />

ungebrochen hoch. Nach wie vor standen<br />

dabei allerdings indikationsbezogene Modelle<br />

im Vordergrund. Die Versorgung einer<br />

Region über einen möglichst großen Teil des<br />

Versorgungsgeschehens hinweg ist nach wie<br />

vor auf wenige Verträge beschränkt.<br />

Die Vollversorgungsmodelle der <strong>Knappschaft</strong><br />

- prosper Bottrop, prosper Saar, proGesund<br />

Recklinghausen und seit dem 1. April <strong>2006</strong><br />

prosper Gelsenkirchen/Gladbeck - sind nach<br />

wie vor wegweisend für die Integrierte Vollversorgung<br />

in Deutschland.<br />

In einer Region mit ambulanten und statio-<br />

nären Leistungserbringern gemeinsam durch<br />

verbesserte und strukturierte Kommunikation<br />

aller Beteiligten eine qualitativ hochwertige<br />

medizinische Versorgung bei mehr wirtschaftlicher<br />

Effizienz zu erreichen, ist Ziel der<br />

<strong>Knappschaft</strong>, die als Gestalter und Koordinator<br />

die Versorgung vor Ort aktiv mitgestaltet.<br />

Seit dem Jahr 2004 nutzt die <strong>Knappschaft</strong> im<br />

Rahmen der indikationsbezogenen Integrierten<br />

Versorgung vermehrt die Möglichkeit,<br />

Ärzte verschiedener Fachgebiete sowie<br />

ambulante und stationäre Leistungserbringer<br />

vertraglich zusammenzuführen, um darauf<br />

basierend neue, zukunftsorientierte medizinische<br />

Versorgungsmodelle aufzubauen.<br />

Ziel dieser Modelle ist, dass die beteiligten<br />

Vertragspartner enger und aufeinander abgestimmt<br />

zusammenarbeiten. Dem Patienten<br />

wird dadurch eine verbesserte und effektivere<br />

Behandlung nach den neuesten medizinischen<br />

Erkenntnissen angeboten. Darüber hinaus<br />

wird den Vertragspartnern die Möglichkeit<br />

eröffnet, die vorhandenen Ressourcen besser<br />

zu nutzen.<br />

Auf dieser Grundlage hat die <strong>Knappschaft</strong><br />

in mehreren Bundesländern eine Vielzahl<br />

von Projekten ins Leben gerufen. Allein im<br />

KV-Bezirk Nordrhein hat die <strong>Knappschaft</strong> in<br />

kassenartenübergreifender Zusammenarbeit<br />

neben der Hausarztzentrierten Versorgung<br />

innerhalb der letzten drei Jahre 22 Pilotprojekte<br />

zur indikationsbezogenen Integrierten<br />

Versorgung aufgebaut und kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Weitere Konzepte befinden<br />

sich in Vorbereitung. Zu den in die einzelnen<br />

Projekte eingegliederten Erkrankungsbildern<br />

gehören z. B. der Herzinfarkt, die Krebserkrankung,<br />

der diabetische Fuß, die Knie- und<br />

Hüftgelenkserkrankung, die Gefäßerkrankung<br />

und die Wundheilstörung.<br />

Darüber hinaus wurden Konzepte zur<br />

verbesserten medizinischen Versorgung von<br />

Bewohnern in Pflegeheimen entwickelt, die<br />

jetzt erfolgreich eingesetzt werden.<br />

Im Sinne des Verbundgedankens wurden im<br />

Rahmen der indikationsbezogenen Integrierten<br />

Versorgung knappschaftliche Eigeneinrichtungen<br />

beziehungsweise Beteiligungsgesellschaften<br />

vertraglich eingebunden.<br />

Obwohl der Gesetzgeber die Phase, in der<br />

Integrierte Versorgungsformen durch entsprechende<br />

Kürzung der Gesamtvergütung und<br />

der Krankenhausrechnungen ausgabenneutral<br />

erprobt werden können, ursprünglich bis


Neues Netz in<br />

Gelsenkirchen/<br />

Gladbeck<br />

Schwerpunkte<br />

der Netzarbeit<br />

zum 31. Dezember <strong>2006</strong> befristet hatte, hat<br />

die Bundesregierung diese Möglichkeit der<br />

Refinanzierung durch das Gesetz zur Stärkung<br />

des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

bis zum 31. Dezember 2008<br />

verlängert. Zusätzlich kann davon ausgegangen<br />

werden, dass die Integrierte Versorgung<br />

über diesen Zeitpunkt hinaus zukunftssicher<br />

geregelt wird.<br />

Die guten Erfahrungen in den Netzen pro-<br />

sper Bottrop, prosper Saar und proGesund<br />

Recklinghausen haben den weiteren Ausbau<br />

des prosper-Modells im Jahre <strong>2006</strong> möglich<br />

gemacht.<br />

Am 1. April <strong>2006</strong> startete das Netz prosper<br />

Gelsenkirchen/Gladbeck. Vertragspartner<br />

sind in dieser Region die <strong>Knappschaft</strong>särzte,<br />

die Vertragsärzte der Qualitätsgemeinschaft<br />

Praxisnetz Gelsenkirchen (QPG) und des<br />

Gladbecker Ärztenetzes (Gla-Net), die Berg-<br />

mannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH und<br />

das Marienhospital Gelsenkirchen-Ückendorf.<br />

Aufgrund der Größe der Region wurde mit<br />

dem Marienhospital erstmalig ein Krankenhaus<br />

vertraglich eingebunden, das nicht in<br />

Trägerschaft oder Beteiligung der KBS geführt<br />

wird. Zirka 20.000 Versicherte haben sich im<br />

Laufe des Jahres <strong>2006</strong> bereits eingeschrieben.<br />

Ein Schwerpunkt der Netzarbeit im Jahr<br />

<strong>2006</strong> war das Thema des Arzneimittelmanagements.<br />

Es wurde gemeinsam mit allen<br />

Netzbeteiligten folgendes Vorgehen verein-<br />

bart, um die Ausgaben für die Pharmakotherapie<br />

nachhaltig zu beeinflussen:<br />

Ausarbeitung von Rabattverträgen nach<br />

§ 130 a Abs. 8 SGB V mit einem Generikahersteller.<br />

Entwicklung und Umsetzung von sektorübergreifendenArzneimitteltherapieempfehlungen.<br />

Ausarbeitung von Rabattverträgen nach<br />

§ 130 a Abs. 8 SGB V mit Originalpräparateherstellern<br />

für Arzneimittel, die für<br />

Netzpatienten besonders häufig eingesetzt<br />

werden.<br />

Für die Netzbereiche prosper und proGesund<br />

wurde ein netzübergreifendes Beschwerdemanagement<br />

mit dem Ziel installiert, mit den<br />

gewonnenen Informationen aus Zufriedenheitsbefragungen<br />

und persönlichen Anmerkungen<br />

der Versicherten die Netzarbeit weiterzuentwickeln.<br />

Durch die Möglichkeit der<br />

elektronischen Erfassung kann eine Verdichtung<br />

der Beschwerden jederzeit erfolgen und<br />

entsprechenden Schwachstellen mit gezielten<br />

Maßnahmen entgegengewirkt werden. Laut<br />

der letzten Zufriedenheitsbefragung im Mai<br />

<strong>2006</strong> gaben 97 Prozent der Befragten an, mit<br />

dem Gesundheitsnetz zufrieden beziehungsweise<br />

sehr zufrieden zu sein.<br />

Medizinisches Netz<br />

Beschwerdemanagement<br />

91


92 Medizinisches Netz<br />

Ausgabenentwicklung <strong>2006</strong> im Vergleich zur Regelversorgung<br />

in Prozent pro Versicherten pro Quartal<br />

prosper Bottrop 1. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 9,4<br />

2. Quartal <strong>2006</strong> _________________________________- 10,3<br />

3. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 8,5<br />

4. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 7,4<br />

prosper Saar 1. Quartal <strong>2006</strong> _________________________________- 12,5<br />

2. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 7,3<br />

3. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 9,8<br />

4. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 8,8<br />

proGesund Recklinghausen 1. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 6,7<br />

2. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 6,3<br />

3. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 4,2<br />

4. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 0,2<br />

Versorgungsnetze der <strong>Knappschaft</strong><br />

Teilnehmer in Fallzahlen / Stand Dezember <strong>2006</strong><br />

prosper Bottrop Versicherte _______________________________ 21.930<br />

Hausärzte ___________________________________ 51<br />

Fachärzte ____________________________________ 27<br />

prosper Saarland Versicherte _______________________________ 29.713<br />

Hausärzte ___________________________________ 74<br />

Fachärzte ____________________________________ 48<br />

Assoziierte Netze des<br />

Saarland-Netzes:<br />

(Geneva, GENESU, Dudweiler, Hausärzte ___________________________________ 98<br />

Völklingen Plus, Illingen/Merchweiler) Fachärzte ____________________________________ 67<br />

proGesund Recklinghausen Versicherte _______________________________ 43.195<br />

Hausärzte ___________________________________ 96<br />

Fachärzte ____________________________________ 68<br />

Assoziierte Netze des<br />

proGesund-Netzes:<br />

(MAN/Marler Arzt-Netz, Hausärzte ___________________________________ 94<br />

Raniq/Recklinghäuser Arzt-Netz, Fachärzte ____________________________________ 53<br />

HeP/Hertener Praxisnetz)<br />

prosper Gelsenkirchen/Gladbeck Versicherte _______________________________ 19.927<br />

Hausärzte ___________________________________ 62<br />

Fachärzte ____________________________________ 55<br />

Assoziierte Netze des<br />

Netzes Gelsenkirchen/Gladbeck:<br />

(QPG, Gla-Net) Hausärzte __________________________________ 118<br />

Fachärzte ___________________________________ 104


7<br />

service vor ort<br />

7.1 Hauptverwaltung und Verwaltungsstellen | 95<br />

7.2 Auskunft und Beratung | 99


94 Service vor Ort<br />

Dienststellennetz


7.1 Hauptverwaltung und Verwaltungsstellen<br />

Die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist regional in den<br />

Bereich der Hauptverwaltung Bochum und<br />

in acht weitere Verwaltungsstellen in<br />

Bergheim, Chemnitz, Cottbus, Frankfurt,<br />

Hamburg, Hannover, München und Saarbrücken<br />

sowie die Dienststelle Berlin<br />

gegliedert, die mit insgesamt rund 3.700<br />

Mitarbeitern (inklusive der zugeordneten<br />

Geschäftsstellen) die zentrale Sachbearbeitung<br />

und Versichertenbetreuung in ihren<br />

jeweiligen Regionen übernehmen. Die Versicherten<br />

werden in der Rentenversicherung<br />

und Rehabilitation von der zuständigen Verwaltungsstelle<br />

betreut. Für Angelegenheiten<br />

der Kranken- und Pflegeversicherung stehen<br />

unseren Versicherten neben den Verwaltungsstellen<br />

selbstverständlich auch unsere<br />

Geschäftsstellen offen.<br />

Insgesamt entfällt fast die Hälfte des bundes-<br />

weit anfallenden Arbeitsaufkommens auf die<br />

acht Verwaltungsstellen und die Dienststelle<br />

Berlin.<br />

Im Zuge der Fusion der drei ehemaligen Träger<br />

Bundesknappschaft, <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

und <strong>See</strong>kasse im Jahr 2005 mit ihren<br />

traditionell gewachsenen unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten und Versichertenstrukturen<br />

sowie einem geografisch diversifizierten<br />

Dienststellen- und Servicenetz wurde eine<br />

grundlegende und umfassende Restrukturierung<br />

des gesamten Dienststellennetzes des<br />

neuen Trägers KBS notwendig, um Arbeitsmengen,<br />

Versichertenbestände und Personalstrukturen<br />

gleichmäßig zu verteilen.<br />

Hauptverwaltung<br />

Die Hauptverwaltung ist zusammen mit der<br />

Verwaltungsstelle Bergheim zuständig für das<br />

Bundesland Nordrhein-Westfalen.<br />

Das der Hauptverwaltung zugewiesene Gebiet<br />

des Bundeslandes wird im innerstaatlichen<br />

Bereich von den Standorten Bochum (Hauptverwaltung)<br />

und den dazugehörigen Rentenbüros<br />

in Moers und Münster abgedeckt. Eine<br />

Aufteilung der Arbeitsmengen auf die einzelnen<br />

Standorte erfolgt nach dem Geburtstag<br />

der Versicherten. Bei der Hauptverwaltung<br />

und in dem Rentenbüro in Wuppertal erfolgt<br />

die Bearbeitung zwischenstaatlicher Rentenfälle.<br />

Die Aufteilung erfolgt nach Verträgen<br />

bzw. Vertragsstaaten. Am Standort Wuppertal<br />

werden darüber hinaus alle zwischenstaatlichen<br />

Rentenfälle aus dem Bereich der Renten-<br />

Zusatzversicherung bearbeitet. Die Bearbeitung<br />

im Bereich Rehabilitation und im Bereich<br />

SG-Verfahren erfolgt bei der Hauptverwaltung.<br />

Geschäftsstellen der Hauptverwaltung<br />

Mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

betreuen in den regional dem Bereich<br />

der Hauptverwaltung Bochum zugeordneten<br />

Bezirken Gelsenkirchen-Buer, Hamm, Moers,<br />

Recklinghausen und Siegen mit insgesamt<br />

27 ortsnahen Geschäftsstellen sowie einer<br />

Beratungsstelle unsere Versicherten.<br />

Kurze Wege zu unseren ortsnahen Geschäfts-<br />

stellen in Ahlen, Altenessen, Bochum, Bottrop,<br />

Castrop-Rauxel, Dinslaken, Dortmund,<br />

Dorsten, Duisburg, Essen, Essen-Altenessen,<br />

Gelsenkirchen-Buer, Gelsenkirchen-Mitte,<br />

Gladbeck, Hamm, Herne, Herten, Ibbenbüren,<br />

Service vor Ort<br />

95


96 Service vor Ort<br />

Verwaltungsstelle<br />

Bergheim<br />

Verwaltungsstelle<br />

Hamburg<br />

Verwaltungsstelle Hamburg<br />

Kamen, Kamp-Lintfort, Lennestadt-Meg-<br />

gen, Lünen, Marl-Hüls, Moers, Oberhausen,<br />

Recklinghausen und Siegen sowie unserer<br />

Beratungsstelle in Datteln ermöglichen<br />

während kundenfreundlicher Geschäftszeiten<br />

persönliche Beratungen zur Kranken- und<br />

Pflegeversicherung in angenehmer Gesprächsatmosphäre.<br />

Verwaltungsstellen<br />

Ähnliche Strukturen bestehen auch bei<br />

unseren Verwaltungsstellen einschließlich<br />

der jeweiligen Dienststellen vor Ort, die den<br />

Kunden dort den gleichen Service anbieten.<br />

Darüber hinaus werden unsere Kunden in den<br />

küstennahen Gebieten aufgrund einer Verwaltungsvereinbarung<br />

mit der <strong>See</strong>-Krankenkasse<br />

in Hamburg von dort bzw. deren Kundenzentren<br />

betreut.<br />

Der Standort Bergheim ist als Verwaltungs-<br />

stelle zuständig für eine eigenständige Region<br />

innerhalb von Nordrhein-Westfalen für die Arbeitsbereiche<br />

innerstaatliche Rentenversicherung,<br />

Rehabilitation und SG-Verfahren. In dem<br />

Rentenbüro in Aachen erfolgt die Bearbeitung<br />

zwischenstaatlicher Rentenfälle.<br />

Die Verwaltungsstelle Hamburg ist zuständig<br />

für die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg,<br />

Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Teilbereiche<br />

des Landes Niedersachsen, und zwar<br />

für die Arbeitsbereiche innerstaatliche Rentenversicherung,<br />

Rehabilitation und SG-Verfahren.<br />

Des Weiteren obliegt der Verwaltungsstelle<br />

Hamburg die Bearbeitung zwischenstaatlicher<br />

Rentenfälle.<br />

Die Verwaltungsstelle Hannover erhält die<br />

Zuständigkeit für einen Teilbereich des Landes<br />

Niedersachsen für die Arbeitsbereiche innerstaatliche<br />

Rentenversicherung, Rehabilitation<br />

und SG-Verfahren.<br />

Die Verwaltungsstelle Cottbus ist zuständig<br />

für das Land Sachsen-Anhalt und einen Teilbereich<br />

des Landes Brandenburg für die Arbeitsbereiche<br />

innerstaatliche Rentenversicherung,<br />

Rehabilitation und SG-Verfahren.<br />

Die Verwaltungsstelle Chemnitz ist zuständig<br />

für das Land Sachsen für die Arbeitsbereiche<br />

innerstaatliche Rentenversicherung, Rehabilitation<br />

und SG-Verfahren.<br />

Die Zuständigkeit der Verwaltungsstelle<br />

Frankfurt umfasst die Länder Hessen und<br />

Thüringen. Die Arbeitsmengen aus dem<br />

Bereich innerstaatliche Rentenversicherung<br />

werden nach dem Geburtstag der Versicherten<br />

auf die Rentenbüros in Kassel und Frankfurt<br />

aufgeteilt. Die Bearbeitung in den Bereichen<br />

Rehabilitation und SG-Verfahren erfolgt entsprechend<br />

an beiden Standorten.<br />

Die Verwaltungsstelle Saarbrücken ist zustän-<br />

dig für die Länder Saarland und Rheinland-<br />

Pfalz für die Arbeitsbereiche innerstaatliche<br />

Rentenversicherung, Rehabilitation und SG-<br />

Verfahren.<br />

Die Zuständigkeit der Verwaltungsstelle Mün-<br />

chen umfasst die Länder Bayern und Baden-<br />

Württemberg. Die Arbeitsmengen aus dem<br />

Bereich innerstaatliche Rentenversicherung<br />

sind nach dem Geburtstag der Versicherten<br />

auf die Standorte München, Rosenheim und<br />

Karlsruhe aufgeteilt. Die Bearbeitung im Bereich<br />

Rehabilitation erfolgt ausschließlich am<br />

Verwaltungsstelle<br />

Hannover<br />

Verwaltungsstelle<br />

Cottbus<br />

Verwaltungsstelle<br />

Chemnitz<br />

Verwaltungsstelle<br />

Frankfurt<br />

Verwaltungsstelle<br />

Saarbrücken<br />

Verwaltungsstelle<br />

München


Dienststelle<br />

Berlin<br />

Standort München. Im Bereich SG-Verfahren<br />

erfolgt eine Aufteilung auf die Standorte München<br />

und Rosenheim.<br />

Die Dienststelle Berlin ist zuständig für das<br />

Land Berlin und einen Teilbereich des Landes<br />

Brandenburg für die Arbeitsbereiche innerstaatliche<br />

Rentenversicherung, Rehabilitation<br />

und SG-Verfahren.<br />

Geschäftsstellen der<br />

Verwaltungsstellen<br />

Im Hinblick auf die Verteilung der Versicherten<br />

bzw. Arbeitsmengen in den Bereichen Rentenversicherung<br />

und Rehabilitation war es im<br />

Jahr 2005 erforderlich, die Strukturen in der<br />

knappschaftlichen Krankenversicherung im<br />

Sinne eines „gemeinsamen Hauses“ mittelfristig<br />

an die Zuständigkeiten im Bereich der<br />

Rentenversicherung anzupassen. Dieser Anpassungsprozess<br />

ist im Jahr <strong>2006</strong> fortgesetzt<br />

worden.<br />

Zudem konnte im Bereich der Verwaltungs-<br />

stelle Frankfurt am Main der Service für die<br />

Krankenversicherten deutlich ausgeweitet<br />

werden. Denn seit dem Jahr <strong>2006</strong> werden dort<br />

die Versicherten nunmehr auch in Angelegenheiten<br />

der Krankenversicherung beraten.<br />

Verwaltungsstelle Frankfurt<br />

Leistungsbilanz der Verwaltungsstellen<br />

in der Krankenversicherung<br />

Die Krankenversicherung der <strong>Knappschaft</strong><br />

leidet bereits seit Jahren aufgrund der Altersstruktur<br />

ihrer Mitglieder an einer hohen Morbiditätsrate<br />

der Versicherten. Aufgrund der<br />

Ein-Monats-Regelung und der umfassenden<br />

Akquisition neuer Mitglieder gelingt es seit<br />

einigen Jahren, den Morbiditätsverlust durch<br />

die Neugewinnung von Mitgliedern in die<br />

knappschaftliche Krankenversicherung<br />

auszugleichen und die knappschaftliche<br />

Versicherung damit insgesamt stabil zu halten.<br />

Die Verwaltungsstellen sind mit ihren Teams<br />

„Markt und Vertrieb“ entscheidend an der<br />

Akquisition neuer Mitglieder beteiligt und<br />

verwenden hierauf große Anstrengungen. Im<br />

Jahr <strong>2006</strong> ist es im Bereich der Verwaltungsstellen<br />

gelungen, die Zahl der Versicherten in<br />

der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

bei knapp über 800.000 Versicherten konstant<br />

zu halten. Dies ist für den Bestand des<br />

knappschaftlichen Verbundsystems ein großer<br />

Erfolg – auch vor dem Hintergrund, dass<br />

56,2 Prozent aller knappschaftlich Krankenversicherten<br />

durch die Verwaltungsstellen und<br />

deren zugeordneten Geschäftsstellen betreut<br />

werden.<br />

Service vor Ort<br />

97


98 Service vor Ort<br />

Versicherte in der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

Stand Dezember <strong>2006</strong> / Aufteilung nach Dienststellen<br />

Hauptverwaltung Bochum 626.205<br />

Verwaltungsstelle Bergheim 93.871<br />

Verwaltungsstelle Chemnitz 142.895<br />

Verwaltungsstelle Cottbus 149.723<br />

Verwaltungsstelle Frankfurt 124.513<br />

Verwaltungsstelle Hannover 82.718<br />

Verwaltungsstelle München 79.935<br />

Verwaltungsstelle Saarbrücken 113.808<br />

Dienststelle Berlin 17.367


210.000 Kunden<br />

in den<br />

A+B-Stellen<br />

7.2 Auskunft und Beratung<br />

Nach dem Gesetz zur Organisationsre-<br />

form in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

führen die Bundesträger an ihren jeweiligen<br />

Standorten Beratungen in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung durch. Die Standorte<br />

wurden in einem von allen Rentenversiche-<br />

rungsträgern erarbeiteten Rahmenkonzept<br />

festgelegt. Hiernach kann die Deutsche<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

an 16 Standorten mit Rentensachbearbeitung<br />

Auskunft und Beratung für alle Versicherten<br />

der Deutschen Rentenversicherung durchfüh-<br />

ren. In den Geschäftsstellen der Krankenver-<br />

sicherung der <strong>Knappschaft</strong> ist Auskunft und<br />

Beratung grundsätzlich nur für Versicherte mit<br />

Beiträgen zur knappschaftlichen Rentenversi-<br />

cherung möglich. In den ehemaligen Stand-<br />

orten der <strong>See</strong>kasse (außer Verwaltungsstelle<br />

Hamburg) dürfen ausschließlich Versicher-<br />

te/Rentner der ehemaligen <strong>See</strong>kasse beraten<br />

werden.<br />

Insgesamt stellte die Deutsche Rentenversi-<br />

cherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im Jahr <strong>2006</strong><br />

in insgesamt 68 Auskunfts- und Beratungsstel-<br />

len ihr umfangreiches Beratungsangebot den<br />

Versicherten zur Verfügung.<br />

Neben den Fragen zur Rentenversicherung,<br />

Renten-Zusatzversicherung, <strong>See</strong>mannskasse<br />

und Rehabilitation, zu privater Altersvorsorge<br />

und Altersteilzeit trug die Diskussion um das<br />

Gesetz zur Anpassung der Regelaltersrente<br />

an die demografische Entwicklung und zur<br />

Stärkung der Finanzierungsgrundlagen der<br />

gesetzlichen Rentenversicherung dazu bei,<br />

dass wieder mehr als 210.000 Kunden in den<br />

Auskunfts- und Beratungsstellen der Knapp-<br />

schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> vorsprachen.<br />

Termintelefon<br />

Bundesweit nahmen rund 67.000 Versicherte<br />

die Möglichkeit wahr, über die gebührenfreien<br />

Termintelefone in Bergheim, Berlin, Bochum,<br />

Chemnitz, Cottbus, Hamburg, Hannover,<br />

Kassel, Moers, Münster, Rosenheim, Saar-<br />

brücken und Wuppertal Termine für ein per-<br />

sönliches Beratungsgespräch zu vereinbaren<br />

und somit längere Wartezeiten zu vermeiden.<br />

Servicetelefon<br />

Zum 1. Januar <strong>2006</strong> hat die Deutsche Renten-<br />

versicherung ein gemeinsames trägerübergrei-<br />

fendes Servicetelefon eingerichtet. Die gebüh-<br />

renfreie Nummer wird in den gemeinsamen<br />

bundesweiten Medien und Presseveröffentli-<br />

chungen der Deutschen Rentenversicherung<br />

kommuniziert. Die Deutsche Rentenversi-<br />

cherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> hat sich von<br />

Beginn an personell engagiert und auf diesem<br />

Wege im ersten Jahr bereits über 5.000 Anru-<br />

fern in allgemeinen Rentenangelegenheiten<br />

weiterhelfen können.<br />

Darüber hinaus betreibt die Deutsche Renten-<br />

versicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>, wie die<br />

anderen Rentenversicherungsträger auch, ein<br />

eigenes gebührenfreies Servicetelefon. Hier<br />

wird ein kundenspezifisches Informationsan-<br />

gebot unterbreitet, welches über das gemein-<br />

same Servicetelefon nicht abgedeckt wird, wie<br />

zum Beispiel Fragen zu knappschaftlichen und<br />

„seemännischen“ Besonderheiten oder Angele-<br />

genheiten der Renten-Zusatzversicherung.<br />

Dass die Nachfrage nach einer kompetenten<br />

telefonischen Auskunft nach wie vor ungebro-<br />

chen ist, belegt die im Vergleich zum Vorjahr<br />

um mehr als 15 Prozent gestiegene Zahl der<br />

geführten Gespräche.<br />

Service vor Ort<br />

67.000<br />

Versicherte<br />

nutzen Termintelefon<br />

150.000<br />

Beratungsgespräche<br />

am<br />

Servicetelefon<br />

99


100 Service vor Ort<br />

Internet/E-Mail<br />

Der in den vergangenen Jahren zu beobachtende<br />

Trend der stetigen Zunahme der<br />

elektronischen Anfragen rund um Rente und<br />

Rehabilitation hat sich erneut bestätigt und<br />

sogar weiter verstärkt: Die von Öffnungszeiten<br />

unabhängige Kontakaufnahme zur<br />

Rentenversicherung wurde <strong>2006</strong> rund 11.000<br />

mal genutzt, dies entspricht innerhalb eines<br />

Jahres einem Zuwachs von 75 Prozent.<br />

Messen, Ausstellungen, Betriebsberatungen,<br />

Telefonaktionen<br />

Wie in den Jahren zuvor präsentierte sich<br />

die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

sowohl als Verbundsystem<br />

als auch gemeinsam mit anderen Trägern<br />

der Deutschen Rentenversicherung auf<br />

über 30 Großmessen und Veranstaltungen<br />

von regionaler Bedeutung wie zum Beispiel<br />

Dortmunder Herbst, Heim und Handwerk in<br />

München, INFA in Hannover, „Du und Deine<br />

Welt“ in Hamburg, Messe „Vital“ in Aachen,<br />

Siegerlandschau, Kasseler Herbstausstellung,<br />

Saarmesse, Lausitzer Gewerbemesse in Hoyerswerda<br />

und der Herbstmesse in Cottbus.<br />

Die Kompetenz von Mitarbeitern der Deut-<br />

schen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> war erneut gefragt bei Aktionen der<br />

örtlichen Presse, so zum Beispiel beim Tele-<br />

fonforum der Bildzeitung in Berlin oder beim<br />

Fernseh-Interview des WDR-Regional in Aachen.<br />

Die von der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> nicht nur in von Stilllegungsmaßnahmen<br />

betroffenen Betrieben<br />

durchgeführten Betriebsberatungen werden<br />

nach wie vor gut angenommen. So führten<br />

Berater auch Betriebssprechtage, zum Beispiel<br />

für die Beschäftigten auf der Scandlines-Fähre<br />

Rostock-Schweden-Rostock, auf hoher <strong>See</strong><br />

durch.<br />

Vorträge und Seminare<br />

Auch im Jahr <strong>2006</strong> waren die Informationsveranstaltungen<br />

des Info-Programms der<br />

Deutschen Rentenversicherung wieder gut<br />

besucht.<br />

Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

dehnte ihr Angebot im<br />

vergangenen Jahr auf insgesamt 88 Vortragsund<br />

Informationsveranstaltungen gegenüber<br />

73 Veranstaltungen im Vorjahr aus.<br />

Nach wie vor erfreute sich der Vortrag rund<br />

um das Thema „Rente und Steuern“ eines<br />

besonderen Interesses; auch waren steigende<br />

Besucherzahlen bei dem Vortrag „Arbeitslosigkeit!<br />

Altersteilzeit! – Auswirkungen auf die<br />

Rente“ zu verzeichnen.<br />

Die Themenvielfalt des Info-Programms konnte<br />

in diesem Jahr erstmalig auch den Interes-<br />

senten in Siegen und Moers vorgestellt werden.<br />

Schulung der Versicherungsämter<br />

Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

beteiligte sich auch im Jahr<br />

<strong>2006</strong> bundesweit an 21 Fortbildungsveranstaltungen<br />

für Mitarbeiter von Versicherungsämtern<br />

und Gemeindebehörden.<br />

Nach der Fusion der Bundesknappschaft<br />

mit der <strong>Bahn</strong>-Versicherungsanstalt und der<br />

<strong>See</strong>kasse werden die besonderen Leistungen<br />

der ehemals drei Träger in dem neuen Vortrag<br />

„Besonderheiten der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“<br />

erläutert. Hierbei werden regional bedingte<br />

Interessensschwerpunkte in den angebotenen<br />

Veranstaltungen besonders berücksichtigt.<br />

88 VortragsundInformationsveranstaltungen


8<br />

minijob-zentrale<br />

8.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale | 102<br />

8.2 Standorte und Service | 104<br />

8.3 Entwicklung der Minijobs | 108<br />

8.4 Insolvenzen | 113


102 Minijob-Zentrale<br />

8.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale<br />

Seit dem 1. April 2003 ist die bei der<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> errichtete Minijob-Zentrale in<br />

Deutschland die zentrale Stelle für die Abwicklung<br />

des Melde- bzw. Beitragsverfahrens für<br />

geringfügige Beschäftigungen. Arbeitgeber<br />

müssen seitdem nur mit einer einzigen Stelle<br />

abrechnen und nicht wie zuvor, mit zirka 350<br />

Krankenkassen und rund 700 Finanzämtern.<br />

Auch bietet die Minijob-Zentrale ein einheitliches<br />

Service- und Informationsangebot rund<br />

um Minijobs.<br />

Ein wichtiges Anliegen der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

ist seit der Übernahme dieser Aufgabe die<br />

Vereinfachung der Verwaltungsvorgänge, um<br />

den Arbeitgebern und Arbeitnehmern einen<br />

bestmöglichen Service bieten zu können.<br />

Das facettenreiche Aufgabenspektrum der Minijob-Zentrale<br />

stellt sich dabei wie folgt dar:<br />

das Meldeverfahren und der Einzug von<br />

Pauschalabgaben bei allen geringfügig<br />

Beschäftigten,<br />

die Durchführung des Haushaltsscheckverfahrens<br />

für geringfügige Beschäftigungen in<br />

Privathaushalten,<br />

die Weiterleitung der Beiträge an die zuständigen<br />

Stellen; das heißt, die tägliche<br />

Weiterleitung der Rentenversicherungsbeiträge<br />

sowie die gleichmäßige Aufteilung<br />

der Beiträge für die Krankenversicherung<br />

über den beim Bundesversicherungsamt<br />

eingerichteten Risikostrukturausgleich,<br />

die Prüfung der Versicherungspflicht bzw.<br />

der Versicherungsfreiheit in Einzelfällen,<br />

die Überwachung der Zahlungseingänge,<br />

die Bearbeitung von Rückstandsfällen und<br />

Insolvenzfällen,<br />

die Durchführung des Ausgleichsverfahrens<br />

nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz<br />

für Arbeitgeberaufwendungen bei Krankheit/Rehabilitation<br />

bzw. Schwangerschaft/Mutterschaft,<br />

den Einzug der zweiprozentigen einheitlichen<br />

Pauschsteuer und die Weiterleitung<br />

an das Bundeszentralamt für Steuern sowie<br />

die Beratung der Arbeitgeber und der<br />

Beschäftigten.<br />

Das Sozialgesetzbuch unterscheidet zwei ver-<br />

schiedene Arten von geringfügigen Beschäfti-<br />

gungen:<br />

geringfügig entlohnte Beschäftigungen<br />

(§ 8 Abs. 1 Nr. 1. Sozialgesetzbuch Viertes<br />

Buch – SGB IV) und<br />

kurzfristige Beschäftigungen (§ 8 Abs. 1<br />

Nr. 2. SGB IV)<br />

Diese werden jeweils danach unterschieden,<br />

ob sie in Privathaushalten oder im gewerblichen<br />

Bereich ausgeübt werden.<br />

Ein geringfügig entlohnter Minijob liegt vor,<br />

wenn die Entgeltgrenze (Geringfügigkeitsgrenze)<br />

von 400 Euro pro Monat nicht überschritten<br />

wird. Bis zu dieser Entgeltgrenze zahlen<br />

Arbeitnehmer keine Sozialversicherungsbeiträge.<br />

Arbeitgeber müssen in der Regel für<br />

einen 400-Euro-Minijob Pauschalbeiträge zur<br />

Kranken- und Rentenversicherung und gegebenenfalls<br />

die einheitliche Pauschsteuer sowie<br />

die Umlagen zum Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen<br />

bei Krankheit und Mutterschaft<br />

an die Minijob-Zentrale abführen.<br />

Diese Regelung gilt ebenfalls für einen ge-<br />

ringfügig entlohnten Minijob, der neben einer


versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung<br />

ausgeübt wird. Bei mehreren Minijobs ist dies<br />

stets derjenige, der zuerst aufgenommen<br />

worden ist. Der zweite und jeder weitere 400-<br />

Euro-Minijob wird hingegen mit der Hauptbeschäftigung<br />

zusammengerechnet und<br />

begründet damit Sozialversicherungspflicht.<br />

Werden mehrere Minijobs ausgeübt, ohne<br />

dass eine Hauptbeschäftigung besteht, darf<br />

die Summe der Arbeitsentgelte aus diesen Beschäftigungen<br />

zusammen 400 Euro im Monat<br />

nicht überschreiten. Anderenfalls begründen<br />

die Beschäftigungen Versicherungspflicht<br />

Rechengrößen für geringfügig entlohnte Beschäftigte <strong>2006</strong><br />

Beitragssätze<br />

Arbeitgeberbeitrag für geringfügig entlohnte Beschäftigte außerhalb von Privathaushalten<br />

a) Krankenversicherung —— 11,0 %<br />

—— 13,0 % seit 1. Juli <strong>2006</strong><br />

b) Rentenversicherung —— 12,0 %<br />

—— 15,0 % seit 1. Juli <strong>2006</strong><br />

Arbeitgeberbeitrag für geringfügig entlohnte Beschäftigte in Privathaushalten<br />

a) Krankenversicherung —— 5,0 %<br />

b) Rentenversicherung —— 5,0 %<br />

Einheitliche Pauschsteuer —— 2,0 %<br />

Umlagesätze nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz<br />

a) Umlage 1 = Krankheit, Reha —— 0,1 %<br />

b) Umlage 2 = Mutterschutz wurde im Jahr <strong>2006</strong> nicht erhoben<br />

und gelten nicht als geringfügige Beschäftigungen,<br />

auch wenn sie jeweils für sich<br />

betrachtet die Geringfügigkeitsgrenze nicht<br />

überschreiten.<br />

Kurzfristige Beschäftigungen sind für Arbeit-<br />

nehmer und Arbeitgeber sozialabgabenfrei.<br />

Vorraussetzung ist eine Befristung der Arbeitszeit,<br />

die im Laufe eines Kalenderjahres nicht<br />

mehr als zwei Monate oder – bei weniger als<br />

fünf Arbeitstagen in der Woche – insgesamt<br />

50 Arbeitstage betragen darf.<br />

Erstattungssätze: zu a) 80 Prozent des fortgezahlten Bruttoentgelts ohne Einmalbezüge<br />

zu b) 100 Prozent des fortgezahlten Bruttoentgelts ohne Einmalbezüge<br />

Minijob-Zentrale<br />

103


104 Minijob-Zentrale<br />

8.2 Standorte und Service<br />

Die Minijob-Zentrale nimmt ihre<br />

Aufgaben in drei Städten an sechs einzelnen<br />

Standorten mit jeweils klar abgegrenzten<br />

Tätigkeitsbereichen wahr: in Cottbus, in Essen<br />

und in Gelsenkirchen.<br />

Standort Cottbus<br />

Im brandenburgischen Cottbus befindet sich<br />

unter anderem das Service-Center der Minijob-<br />

Zentrale. Von dort aus werden Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber telefonisch in allen Fragen zu<br />

geringfügigen Beschäftigungen kompetent<br />

beraten und betreut. Auch der Versand von<br />

Informationsbroschüren, Haushaltsschecks<br />

und anderen Formularen sowie der Arbeitgeber-Info-CD<br />

gehört zu den Aufgaben. Darüber<br />

hinaus wird die Beantwortung der Anfragen,<br />

die über das Service-Angebot der Homepage<br />

www.minijob-zentrale.de eingehen, vom<br />

Service-Center übernommen.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> gingen insgesamt 2,8 Millionen<br />

Anrufe im Service-Center ein, von denen<br />

2,1 Millionen Anrufe angenommen werden<br />

konnten.<br />

Die monatliche Erreichbarkeits-Quote lag im<br />

Durchschnitt bei rund 80 Prozent und schloss<br />

so nahtlos an die Leistungen des Vorjahres<br />

an. In den Monaten November und Dezember<br />

<strong>2006</strong> konnten sogar deutlich über 90 Prozent<br />

der eingehenden Anrufe angenommen werden.<br />

In der Rangfolge der Themenschwerpunkte<br />

lagen an erster Stelle mit fast der Hälfte aller<br />

Anrufe (zirka 47 Prozent) Fragen, die direkt<br />

mit dem Beitragseinzug im Zusammenhang<br />

standen, insbesondere mit der Änderung der<br />

Beitragsfälligkeit zum 1. Januar <strong>2006</strong> und der<br />

Anpassung der Pauschalbeiträge zum 1. Juli<br />

<strong>2006</strong>.<br />

Anrufe und Erreichbarkeit im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2006</strong><br />

Anzahl pro Monat<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

| Jan. 06 Dez. 06 |<br />

Anrufe Annahme-Quote<br />

100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %


Anrufe im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2006</strong><br />

Anfragen nach Themen<br />

Beitragseinzug —— 957.885<br />

Meldeverfahren —— 553.169<br />

allgemein —— 295.091<br />

Vollständigkeitskontrolle —— 104.870<br />

Mahnungen —— 100.758<br />

Haushaltsscheckverfahren —— 24.831<br />

Überschneidungen<br />

—— 20.989<br />

Bedingt durch die zu Beginn des Jahres <strong>2006</strong><br />

wirksam gewordene Gesetzesänderung ist<br />

das Melde- und Beitragsverfahren auch für<br />

Minijobs nur noch in elektronischer Form<br />

(zum Beispiel per E-Mail) möglich. Anfragen<br />

zum Themenkomplex des Meldeverfahrens<br />

bildeten mit jedem vierten Anruf (zirka 27<br />

Prozent) einen weiteren Themenschwerpunkt.<br />

Allgemeine Anfragen rund um das Thema Minijobs<br />

sind inzwischen ein fester Bestandteil<br />

des täglichen Anrufvolumens.<br />

Zu mehr als 50 Prozent riefen Arbeitgeber<br />

an, die ausschließlich aufgrund von Minijobs<br />

Kontakt mit der KBS unterhalten. Weitere 26<br />

Prozent waren Rechtsanwälte, Steuerberater<br />

oder andere Vertretungsbevollmächtigte, die<br />

im Auftrag ihrer Mandanten angerufen haben.<br />

Die verbleibende Zahl der Anrufe verteilt sich<br />

Anrufe im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2006</strong><br />

nach Anrufer - prozentuale Verteilung<br />

Service-Center in Cottbus<br />

zum einen auf Arbeitgeber, die gleichzeitig<br />

auch zur <strong>Knappschaft</strong> versicherungspflichtige<br />

Arbeitnehmer beschäftigen und zum anderen<br />

auf Krankenkassen, Arbeitsagenturen, Behörden<br />

und ähnliche Einrichtungen.<br />

Das Service-Center beantwortet ebenso<br />

Anfragen, die über die Homepage der Minijob-<br />

Zentrale eingehen. Im Jahr <strong>2006</strong> wurde der<br />

Internet-Auftritt www.minijob-zentrale.de<br />

zirka 1,4 Millionen mal besucht. Mehr als<br />

135.000 Anfragen gingen per E-Mail ein.<br />

Die insgesamt zirka drei Millionen Anfragen<br />

an das Service-Center sind ein Zeichen für das<br />

große Informationsbedürfnis rund um das<br />

Thema Minijobs.<br />

Minijob-Arbeitgeber<br />

Vertretungsbevollmächtige<br />

—— 54 %<br />

von Arbeitgebern<br />

Minijob-Arbeitgeber mit<br />

knappschaftlich<br />

—— 26 %<br />

Versicherten<br />

Träger der<br />

Sozialversicherung,<br />

—— 9 %<br />

Behörden u.ä. —— 6 %<br />

Minijob-Zentrale<br />

105


106 Minijob-Zentrale<br />

Arbeitgeber-<br />

Info-CD-ROM<br />

Workflow<br />

papierloses<br />

Büro<br />

Scanner ermöglichen bereits beim Posteingang<br />

ein digitales Dokumentenmanagement<br />

Wie bereits im Jahr 2005 bewährt, hat die<br />

Minijob-Zentrale per CD-ROM über die<br />

gesetzlichen Änderungen informiert, die zum<br />

Jahreswechsel im Sozialversicherungsrecht in<br />

Kraft getreten sind. Hierzu wurden insgesamt<br />

1,6 Millionen Info-CDs an die Unternehmen<br />

versandt.<br />

Auf der CD-ROM befinden sich aktuelle und<br />

detaillierte Informationen der Minijob-<br />

Zentrale zum Versicherungs-, Beitrags- und<br />

Melderecht sowie die kostenlose Software<br />

sv.net/classic. Hintergrund für die Bereitstellung<br />

der Software sv.net/classic ist, dass<br />

seit dem 1. Januar <strong>2006</strong> das Melde- und<br />

Beitragsverfahren ausschließlich elektronisch<br />

durchzuführen ist.<br />

Standort Essen<br />

In Essen befindet sich unter anderem das<br />

Finanz- und Logistikzentrum der Minijob-<br />

Zentrale. Dort ist der Post- und Scheckeingang<br />

angesiedelt.<br />

Zur Bewältigung des enormen Schriftverkehrs<br />

sowie für eine hohe Bearbeitungseffizienz<br />

wird die eingehende Post in einer zentralen<br />

Datenannahmestelle gescannt, gegebenenfalls<br />

nachbearbeitet und mit Hilfe eines<br />

hochmodernen Datenverarbeitungssystems<br />

den entsprechenden Arbeitsbereichen in<br />

Cottbus, Essen und Gelsenkirchen in einer<br />

elektronischen Beitragsakte zur Verfügung<br />

gestellt (papierloses Büro). Rund 1,9 Millionen<br />

Arbeitgeberakten werden so bei der Minijob-<br />

Zentrale geführt. Mitteilungen an Arbeitgeber<br />

oder Beschäftigte werden über die zentrale<br />

Druckstraße in Bochum, der Hauptverwaltung<br />

der KBS erstellt und ebenso in den elektronischen<br />

Arbeitgeberakten archiviert.<br />

Durch die zu Beginn des Jahres <strong>2006</strong> wirksam<br />

gewordene Gesetzesänderung ist das Meldeund<br />

Beitragsverfahren auch für Minijobs nur<br />

noch in elektronischer Form (zum Beispiel per<br />

E-Mail) möglich. Damit verlagerte sich das<br />

hohe Aufkommen an Papier-Post zunehmend<br />

zum elektronischen Posteingang.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> wurden durchschnittlich 381.000<br />

Dokumente im Monat gescannt. Im Jahr 2005<br />

waren es noch über 750.000. Insgesamt belief<br />

sich die Zahl der gescannten Dokumente im<br />

Jahr <strong>2006</strong> auf 4.570.217 Belege, zirka halb so<br />

viele wie im Vorjahr.


Minijob-Zentrale in Zahlen<br />

Jahr <strong>2006</strong><br />

eingegangen sind rund<br />

25,8 Millionen übermittelte Sozialversicherungsmeldungen,<br />

- davon 23,2 Millionen elektronische Meldungen<br />

- davon 2,6 Millionen manuelle Meldungen<br />

21,9 Millionen übermittelte Beitragsnachweise<br />

- davon 20,8 Millionen elektronische<br />

Beitragsnachweise<br />

- davon 1,1 Millionen manuelle Beitragsnachweise<br />

3,4 Millionen Poststücke<br />

1,1 Millionen Faxbriefe<br />

2,8 Millionen Anrufe beim Service-Center<br />

1,4 Millionen Besuche der Homepage<br />

versandt wurden rund<br />

7,2 Millionen Poststücke über die Poststraße<br />

1,6 Millionen Arbeitgeber-Info-CDs<br />

130.000 Broschüren „Minijobs - Informationen für<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer“<br />

120.000 Broschüren „Minijobs in Privathaushalten“<br />

100.000 Haushaltsschecks<br />

Minijob-Zentrale<br />

107


108 Minijob-Zentrale<br />

8.3 Entwicklung der Minijobs<br />

Ende des Jahres <strong>2006</strong> waren insgesamt<br />

6,3 Millionen geringfügig entlohnte Beschäf-<br />

tigte bei der Minijob-Zentrale gemeldet,<br />

davon wurden rund 6,2 Millionen Personen im<br />

gewerblichen Bereich und rund 131.000 Personen<br />

in Privathaushalten beschäftigt. Im Vorjahr<br />

standen dagegen noch rund 117.000 Personen<br />

mehr in einem geringfügig entlohnten<br />

Beschäftigungsverhältnis. Die Gesamtzahl der<br />

gemeldeten 400-Euro-Minijobber lag Ende<br />

Dezember 2005 bei noch rund 6,4 Millionen.<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />

in Fallzahlen / Stand 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

Der zahlenmäßig leichte Rückgang der Mini-<br />

jobber bezieht sich dabei ausschließlich auf<br />

die Beschäftigten im gewerblichen Bereich.<br />

Seit Bestehen der zentralen Einzugs- und<br />

Meldestelle bei der KBS ist der Anstieg bei den<br />

über das Haushaltsscheckverfahren gemeldeten<br />

400-Euro-Minijobbern in Privathaushalten<br />

ungebrochen.<br />

Bedingt dadurch, dass einige Personen mehrere<br />

Minijobs ausüben, ist die Zahl der geringfügigen<br />

Beschäftigungsverhältnisse stets höher<br />

als die der Beschäftigten. Insgesamt waren<br />

Ende Dezember <strong>2006</strong> im Datenbestand der<br />

Minijob-Zentrale rund 6,5 Millionen geringfügige<br />

Beschäftigungsverhältnisse erfasst.<br />

Minijobs im gewerblichen Bereich<br />

Zum 31. Dezember <strong>2006</strong> waren 6.170.248<br />

geringfügig entlohnte Beschäftigte bei der<br />

West Ost Gesamt<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigte 5.404.968 765.280 6.170.248<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigte in Privathaushalten 120.319 10.337 130.656<br />

Geringfügig Beschäftigte 5.525.287 775.617 6.300.904<br />

Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse<br />

in Fallzahlen / Stand 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

Minijob-Zentrale gemeldet. Im Vergleich zum<br />

Dezember 2005 ist die Beschäftigtenzahl um<br />

2,2 Prozent zurückgegangen. Damit liegt der<br />

aktuelle Wert annähernd auf gleichem Niveau<br />

mit dem vom 31. Dezember 2003. Seinerzeit<br />

waren bei der Minijob-Zentrale 6.144.355 geringfügig<br />

entlohnte Beschäftigte verzeichnet.<br />

West Ost Gesamt<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse<br />

5.582.519 810.285 6.392.804<br />

in Privathaushalten 128.386 11.556 139.942<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse<br />

(insgesamt) 5.710.905 821.841 6.532.746


Im Jahresvergleich wurden mit rund<br />

6,8 Millionen Minijobbern die höchsten Beschäftigtenzahlen<br />

im Dezember 2004 erreicht.<br />

Im Quartalsvergleich des Jahres <strong>2006</strong> fällt<br />

auf, dass die Beschäftigtenzahl zunächst vom<br />

ersten zum zweiten Quartal leicht um 0,3<br />

Prozent gestiegen ist und anschließend vom<br />

zweiten zum dritten um 2,1 Prozent und vom<br />

dritten zum vierten Quartal um 1,3 Prozent<br />

– wahrscheinlich durch die Anhebung der<br />

Pauschalbeiträge zum 1. Juli <strong>2006</strong> – zurückgegangen<br />

ist.<br />

Im Dezember <strong>2006</strong> waren mit einem Anteil<br />

von 64 Prozent weit mehr Frauen geringfügig<br />

beschäftigt als Männer. Insgesamt spiegelt<br />

sich der leichte Rückgang der Beschäftigtenzahl<br />

im Vergleich zum Vorjahreswert<br />

annähernd gleich mit minus 2,3 Prozent bei<br />

den Männern und minus 2,1 Prozent bei den<br />

Frauen wider.<br />

Die große Mehrzahl der 6,2 Millionen gering-<br />

fügig entlohnten Beschäftigten – fast 88<br />

Prozent – waren zum 31. Dezember <strong>2006</strong> in<br />

Westdeutschland beschäftigt, in den östlichen<br />

Bundesländern waren es rund 12 Prozent.<br />

Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten im gewerblichen Bereich<br />

Jahres- und Quartalsvergleich<br />

März <strong>2006</strong> —— 6.372.466<br />

Juni <strong>2006</strong> —— 6.389.989<br />

September <strong>2006</strong> —— 6.253.551<br />

Dezember <strong>2006</strong> —— 6.170.248<br />

Dezember 2003 —— 6.144.355<br />

Dezember 2004 —— 6.837.866<br />

Dezember 2005 —— 6.308.732<br />

Dezember <strong>2006</strong> —— 6.170.248<br />

Quartalsvergleich Jahresvergleich<br />

Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten im gewerblichen Bereich<br />

in Fallzahlen und Prozent<br />

Veränderung zum Vorquartal<br />

(absolut) (in Prozent)<br />

Dezember <strong>2006</strong> 6.170.248 -83.303 -1,33<br />

September <strong>2006</strong> 6.253.551 -136.438 -2,14<br />

Juni <strong>2006</strong> 6.389.989 17.523 0,27<br />

März <strong>2006</strong> 6.372.466<br />

Veränderung zum Vorjahr<br />

Dezember <strong>2006</strong> 6.170.248 -138.484 -2,20<br />

Dezember 2005 6.308.732 -529.134 -7,74<br />

Dezember 2004 6.837.866 693.511 11,29<br />

Dezember 2003 6.144.355<br />

Minijob-Zentrale<br />

109


110 Minijob-Zentrale<br />

Im Verhältnis zur Einwohnerzahl zeigt sich,<br />

dass die meisten 400-Euro-Minijobber in<br />

Bremen (9,3 Prozent), Baden-Württemberg<br />

(8,9 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (8,5<br />

Prozent) tätig sind. Damit geht in Bremen fast<br />

jeder zehnte Einwohner einer geringfügigen<br />

Beschäftigung nach. Die drei Bundesländer,<br />

in denen es im Verhältnis zur Einwohnerzahl<br />

die wenigsten geringfügig entlohnten<br />

Beschäftigten gibt, stellen Sachsen-Anhalt<br />

(4,0 Prozent), Brandenburg (4,2 Prozent) und<br />

Mecklenburg-Vorpommern (4,4 Prozent) dar.<br />

Am häufigsten wurden die geringfügigen Be-<br />

schäftigungen dabei in den Wirtschaftszwei-<br />

gen „Grundstücks- und Wohnungswesen“,<br />

„Handel und Instandhaltung und Reparatur<br />

von Kfz und Gebrauchsgütern“ sowie „Verarbeitendes<br />

Gewerbe“ ausgeübt.<br />

Der Altersgruppenvergleich vom Dezember<br />

<strong>2006</strong> macht deutlich, dass die 40 bis unter<br />

45-jährigen mit insgesamt 766.291 Beschäftigten<br />

die am stärksten ausgeprägte Gruppe<br />

bilden. Die wenigsten Beschäftigten gehören<br />

der Altersgruppe „60 bis unter 65 Jahre“ an.<br />

Sie zählt 390.793 Minijobber und ist im Jahresvergleich<br />

zu Dezember 2005 mit minus 9,0<br />

Prozent am stärksten zurückgegangen. Den<br />

größten Zuwachs hatte mit 5,8 Prozent die<br />

Altersgruppe der 55 bis unter 60-jährigen.<br />

Die Unterscheidung nach der Herkunft zeigt,<br />

dass der Anteil der Beschäftigten mit ausländischer<br />

Staatsbürgerschaft an der Gesamtzahl<br />

der Beschäftigten im Vergleich zu Dezember<br />

2005 leicht zugenommen hat, obwohl die<br />

Anzahl der ausländischen Beschäftigten<br />

insgesamt um 8,7 Prozent zurückgegangen<br />

ist. Im Dezember <strong>2006</strong> betrug der Anteil mit<br />

620.750 Beschäftigten nur 10,1 Prozent der<br />

Gesamtzahl, im Dezember 2005 waren es 10,8<br />

Prozent.<br />

Haushaltsscheckverfahren<br />

Am 31. Dezember <strong>2006</strong> waren bei der Minijob-<br />

Zentralen rund 131.000 geringfügig entlohnte<br />

Beschäftigte in Privathaushalten gemeldet.<br />

Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten<br />

Jahres- und Quartalsvergleich<br />

März <strong>2006</strong> —— 117.476<br />

Juni <strong>2006</strong> —— 123.512<br />

September <strong>2006</strong> —— 128.206<br />

Dezember <strong>2006</strong> —— 130.656<br />

Dezember 2003 —— 38.495<br />

Dezember 2004 —— 102.907<br />

Dezember 2005 —— 108.710<br />

Dezember <strong>2006</strong> —— 130.656<br />

Quartalsvergleich Jahresvergleich


Verglichen mit dem Vorquartal ist die Zahl der<br />

ausschließlich über das so genannte Haushaltsscheckverfahren<br />

gemeldeten 400-Euro-<br />

Minijobber um 2.450 gestiegen, was einem<br />

Plus von 1,9 Prozent entspricht. Im Jahresverlauf<br />

hat sich die Zahl der Beschäftigten<br />

konstant von einem Quartal zum nächsten<br />

erhöht. Allein im zweiten Quartal ist die<br />

Anzahl der Minijobs in Privathaushalten um<br />

rund 17.000 gestiegen. Der Vorjahreswert vom<br />

31. Dezember 2005 wuchs insgesamt um rund<br />

20 Prozent.<br />

Der Vergleich der Dezemberwerte seit der<br />

Neuregelung der Minijobs zeigt, dass die Zahl<br />

der geringfügig Beschäftigten in Privathaushalten<br />

stetig zugenommen hat. Der stärkste<br />

Zuwachs wurde mit einem Plus von knapp<br />

64.000 (167 Prozent) von Dezember 2003 zu<br />

Dezember 2004 verzeichnet.<br />

Von den insgesamt rund 131.000 geringfügig<br />

entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten<br />

waren zum Ende des Jahres <strong>2006</strong> rund<br />

120.000 in Westdeutschland und 10.000 in<br />

Ostdeutschland beschäftigt. Gegenüber dem<br />

Vorjahr ist die Anzahl dieser Minijobber im<br />

Westen um 19,9 Prozent um im Osten um 24,2<br />

Prozent angestiegen.<br />

Hoher Frauenanteil bei den geringfügig<br />

entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten<br />

Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten<br />

Veränderung zum Vorquartal<br />

(absolut) (in Prozent)<br />

Dezember <strong>2006</strong> 130.656 2.450 1,91<br />

September <strong>2006</strong> 128.206 4.694 3,80<br />

Juni <strong>2006</strong> 123.512 6.036 5,14<br />

März <strong>2006</strong> 117.476<br />

Veränderung zum Vorjahr<br />

Dezember <strong>2006</strong> 130.656 21.946 20,19<br />

Dezember 2005 108.710 5.803 5,64<br />

Dezember 2004 102.907 64.412 147,33<br />

Dezember 2003 38.495<br />

Gemessen an der Einwohnerzahl entspricht<br />

das einem Anteil in Höhe von 0,18 Prozent im<br />

Westen und 0,06 Prozent im Osten. Die Anzahl<br />

der Minijobs in Privathaushalten ist allein<br />

in der ersten Jahreshälfte in Westdeutschland<br />

um rund 17 Prozent und in Ostdeutschland<br />

um rund 13 Prozent gestiegen. Ferner ist<br />

festzustellen, dass sich der Gesamtanstieg<br />

der 400-Euro-Minijobber in Privathaushalten<br />

seit Dezember 2005 bei allen Bundesländern<br />

widerspiegelt. Die größten Zuwächse<br />

gegenüber Dezember 2005 waren im Verhältnis<br />

zur Einwohnerzahl in Rheinland-Pfalz, in<br />

Schleswig-Holstein und in Niedersachsen zu<br />

verzeichnen.<br />

Der weibliche Anteil an der Gesamtzahl der<br />

geringfügig entlohnten Beschäftigten in<br />

Privathaushalt ist mit rund 93 Prozent weiterhin<br />

deutlich höher als der männliche Anteil<br />

mit rund 7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr<br />

hat sich die Gruppe der Männer um rund 22<br />

Prozent und die Gruppe der Frauen um genau<br />

20 Prozent vergrößert. Im Quartalsvergleich<br />

<strong>2006</strong> fällt auf, dass vom ersten zum zweiten<br />

Quartal die Zahl der weiblichen Beschäftigten<br />

um 4,4 Prozent und die Zahl der Männer um<br />

15,4 Prozent gestiegen ist.<br />

Minijob-Zentrale<br />

111


112 Minijob-Zentrale<br />

Im Anschluss vom zweiten zum dritten Quar-<br />

tal ist die weibliche Anzahl um 3,7 Prozent und<br />

die männliche um 5,0 Prozent gestiegen.<br />

Bei der Betrachtung der einzelnen Altersgrup-<br />

pen ist auffällig, dass die meisten 400-Euro-<br />

Minijobber in Privathaushalten zwischen<br />

40 und 55 Jahre alt sind. Die am stärksten<br />

ausgeprägte Gruppe stellen die „45 bis unter<br />

50-jährigen“ mit insgesamt 20.451 Beschäftigten<br />

dar.<br />

Entwicklung Haushaltsscheckverfahren<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftige in Privathaushalten / in Fallzahlen<br />

26.000<br />

Insgesamt übten zum 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

112.743 deutsche und 17.913 ausländische<br />

Staatsbürger eine geringfügig entlohnte<br />

Beschäftigung im Privathaushalt aus. Mit 86,3<br />

Prozent besitzt der stark überwiegende Teil<br />

der Minijobber somit die deutsche Staatsbürgerschaft.<br />

130.656<br />

| März Dez. |<br />

2003 <strong>2006</strong>


8.4 Insolvenzen<br />

Die Zuständigkeit des Insolvenzbe-<br />

reichs der Minijob-Zentrale an den Standorten<br />

Essen und Cottbus ist grundsätzlich immer<br />

dann gegeben, wenn offensichtliche Zahlungsunfähigkeit<br />

eines Arbeitgebers vorliegt<br />

und er somit seinen Zahlungsverpflichtungen<br />

gegenüber der Minijob-Zentrale nicht nachkommt.<br />

Je nach Umfang der finanziellen Probleme und<br />

der Rolle der KBS im Verfahren, gibt es nach<br />

erfolgter Mahnung und fruchtloser Pfändung<br />

durch die Hauptzollämter eine bestimmte<br />

Reihenfolge von Bearbeitungsschritten:<br />

vorläufiges Insolvenzverfahren – die Minijob-Zentrale,<br />

ein anderer Gläubiger oder<br />

der Arbeitgeber haben die Eröffnung des<br />

Insolvenzverfahrens beim zuständigen<br />

Amtsgericht beantragt, ein vorläufiger<br />

Insolvenzverwalter oder ein Gutachter<br />

werden eingesetzt,<br />

Eröffnung des Insolvenzverfahrens oder<br />

Abweisung des Insolvenzverfahrens<br />

mangels Masse oder<br />

Laufende Fälle im Insolvenzbereich<br />

Vergleich Dezember 2003 bis <strong>2006</strong><br />

Weiterführung des Betriebes und Rücknahme<br />

des Insolvenzantrages oder<br />

Betriebseinstellung ohne Insolvenzverfahren,<br />

gegebenenfalls Prüfung der Geschäftsführerhaftung.<br />

Dezember 2003 —— 5.950<br />

Dezember 2004 —— 21.634<br />

Dezember 2005 —— 43.989<br />

Dezember <strong>2006</strong> —— 56.762<br />

Pauschalbeiträge, die in den letzten drei Monaten<br />

vor der Eröffnung der Insolvenz, der Abweisung<br />

mangels Masse oder der Betriebseinstellung<br />

nicht gezahlt werden, beantragt die<br />

Minijob-Zentrale im Rahmen des Insolvenzgeldes<br />

bei den Agenturen für Arbeit.<br />

Des Weiteren werden bei bereits eröffneten<br />

Insolvenzverfahren die Gesamtforderungen<br />

bei dem Insolvenzverwalter angemeldet. Nach<br />

Abschluss des Insolvenzverfahrens erhalten<br />

die Gläubiger aus der noch vorhandenen Insolvenzmasse<br />

entweder den vollen geschuldeten<br />

Betrag, oder – falls nicht genug Masse vorhanden<br />

ist – einen Anteil ihrer angemeldeten<br />

Forderung nach einer bestimmten Quote.<br />

Minijob-Zentrale<br />

113


114 Minijob-Zentrale<br />

Laufende Fälle <strong>2006</strong> im Insolvenzbereich<br />

nach Fallgruppen / Stichtag 31. Dezember <strong>2006</strong><br />

eröffnete Insolvenzverfahren —— 36.053<br />

Betriebseinstellung —— 8.383<br />

fruchtlose Pfändung —— 6.381<br />

Abweisung mangels Masse —— 5.007<br />

vorläufige Insolvenzverfahren —— 800<br />

Geschäftsführerhaftung<br />

—— 138


9<br />

haushalt, finanzen und datenverarbeitung<br />

9.1 Haushalt <strong>2006</strong> | 116<br />

9.2 Finanzentwicklung <strong>2006</strong> | 117<br />

9.3 Controlling | 134<br />

9.4 Datenverarbeitung | 136


116 Haushalt und Finanzen<br />

9.1 Haushalt <strong>2006</strong><br />

Grundlage für die Haushalts- und Wirt-<br />

schaftsführung im Jahre <strong>2006</strong> war der von der<br />

Vertreterversammlung verabschiedete und<br />

von der Bundesregierung genehmigte Haushaltsplan<br />

mit einem Gesamtausgabenvolumen<br />

von 23,635 Milliarden Euro. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr fiel dieses um 885,8 Millionen<br />

Euro (+ 3,9 Prozent) höher aus. Dieser Haushaltsplan<br />

war der erste von der neuen Selbstverwaltung<br />

des fusionierten Trägers verabschiedete.<br />

Zusätzlich war in den Wirtschaftsplänen für<br />

den Bereich der Krankenhäuser ein Ausgabenvolumen<br />

von 330,8 Millionen Euro und für<br />

Aufteilung Ausgabenvolumen Haushalt <strong>2006</strong>*<br />

in Milliarden Euro (Gesamthaushalt 23,635 Milliarden Euro)<br />

Krankenversicherung —— 4,664<br />

Pflegeversicherung —— 1,101<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung —— 15,065<br />

Allgemeine Rentenversicherung —— 2,805<br />

* „originärer“ Haushalt (ohne durchlaufende Posten und Anlagen)<br />

die Eigenbetriebe der Rentenversicherung ein<br />

Betrag von 55,1 Millionen Euro etatisiert.<br />

Hinzu kommen die Beträge für die Renten-Zu-<br />

satzversicherung in Höhe von 644,2 Millio-<br />

nen Euro und die Arbeitgeberversicherung<br />

Krankheit/Mutterschaft mit 8,0 Millionen<br />

Euro. Weiterhin waren Pauschalbeiträge und<br />

Pauschsteuern von 4,468 Milliarden Euro aus<br />

geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />

(Minijobs) veranschlagt.


Vermögen<br />

9.2 Finanzentwicklung <strong>2006</strong><br />

Krankenversicherung<br />

Die Vermögensübersicht der Krankenversicherung<br />

zum 31. Dezember <strong>2006</strong> weist eine<br />

Bilanzsumme von insgesamt 1,94 Milliarden<br />

Euro aus; sie liegt damit um 130,6 Millionen<br />

Euro unter dem Vorjahresniveau. Das Reinvermögen,<br />

das in den Kontengruppen 09/19<br />

(Überschuss der Aktiva/Passiva) ausgewiesen<br />

ist und im betriebswirtschaftlichen Sinne als<br />

Eigenkapital bezeichnet wird, hat sich durch<br />

den Fehlbetrag des Jahres <strong>2006</strong> von 133,7<br />

Krankenversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ____________ 2,3 4,0<br />

01 Kurzfristige<br />

Geldanlagen ___________ 909,7 1.016,6<br />

02 Forderungen ___________ 200,9 256,5<br />

04 Andere Geldanlagen ______ 90,5 68,2<br />

05 Zeitliche<br />

Rechnungsabgrenzung _____ 2,6 2,5<br />

06 Sonstige Aktiva __________ 0,0 0,0<br />

07 Bestände des<br />

Verwaltungsvermögens __ 506,6 503,5<br />

08 Dem AAG-Sondervermögen<br />

zuzuordnende Forderungen 105,6 102,2<br />

09 Überschuss der Passiva ___ 122,7 118,0<br />

Millionen Euro auf 763,0 Millionen Euro vermindert.<br />

Die Höhe der Rücklage entspricht 50<br />

Prozent einer Monatsausgabe. Der Zahlungsmittelkredit<br />

(Kontengruppe 10) resultiert aus<br />

einer Änderung der Bilanzierungsvorschriften<br />

und weist den von der Krankenversicherung<br />

verwalteten Barmittelbestand des Sondervermögens<br />

der Arbeitgeberversicherung Krankheit/Mutterschaft<br />

für die Aufgaben nach dem<br />

Aufwendungsausgleichsgesetz (AAG) aus.<br />

10 Zahlungsmittelkredite _______ 0,1 0,0<br />

11 Kurzfristige Kredite _________ 0,0 0,0<br />

12 Kurzfristige<br />

Verpflichtungen __________ 620,0 593,9<br />

14 Andere Verpflichtungen ______ 0,0 0,0<br />

15 Zeitliche<br />

Rechnungsabgrenzung _____ 170,3 163,4<br />

16 Sonstige Passiva ____________ 3,8 0,0<br />

17 Dem Verwaltungsvermögen<br />

zuzuordnende<br />

Verpflichtungen __________ 155,4 168,3<br />

18 Dem AAG-Sondervermögen<br />

zuzuordnende<br />

Verpflichtungen ____________ 5,2 2,2<br />

19 Reinvermögen (Überschuss<br />

der Aktiva) ______________ 986,1 1.143,7<br />

davon:<br />

- Betriebsmittel _________ (231,7) (179,1)<br />

- Rücklage _____________ (191,6) (382,1)<br />

- Verwaltungsvermögen ___ (462,3) (453,5)<br />

- Sondervermögen nach<br />

dem AAG _____________ (100,5) (129,0)<br />

Summe der Aktiva 1.940,9 2.071,5 Summe der Passiva 1.940,9 2.071,5<br />

Haushalt und Finanzen<br />

117


118 Haushalt und Finanzen<br />

Erfolgsrechnung<br />

Höhere Ausgaben für ärztliche Behandlung<br />

und Krankenhausbehandlung<br />

Die Gesamtsituation der Krankenversicherung<br />

hat sich im Jahr <strong>2006</strong> negativ entwickelt. Bei<br />

einer bundesweiten Betrachtung ergibt sich<br />

ein Defizit von 133,7 Millionen Euro. Ursächlich<br />

hierfür sind neben dem bis zum 30. September<br />

<strong>2006</strong> (für aktive Mitglieder) bzw. 31.<br />

Dezember <strong>2006</strong> (für Rentner) äußerst geringen<br />

allgemeinen Beitragsatz unter anderem Mehrausgaben<br />

für die ärztliche Behandlung sowie<br />

bei der Krankenhausbehandlung.<br />

Insgesamt haben sich die Einnahmen in der<br />

Krankenversicherung gegenüber dem Vorjahr<br />

um 123,1 Millionen Euro oder 2,8 Prozent auf<br />

4,53 Milliarden Euro erhöht. Bei den Beiträgen<br />

ist ein Anstieg von 11,7 Millionen Euro oder 0,5<br />

Prozent zu verzeichnen. In diesen Mehreinnahmen<br />

ist die zum 1. Oktober <strong>2006</strong> wirksam<br />

gewordene Beitragssatzerhöhung für die aktiven<br />

Mitglieder von 1,2 Prozent-Punkten enthalten.<br />

Die Beitragssatzveränderungen für die<br />

Rentner wirken sich erst ab dem 1. Januar 2007<br />

aus. Aus den Finanzausgleichen Risikostrukturausgleich<br />

und Risikopool sind Einnahmen<br />

von 1,78 Milliarden Euro (+ 141,6 Millionen Euro<br />

gegenüber dem Jahr <strong>2006</strong>) ausgewiesen.<br />

Ausgabenentwicklung Krankenversicherung <strong>2006</strong><br />

je Versicherten / in Prozent<br />

<strong>2006</strong> 2005<br />

Ärztliche Behandlung __________________________________________________ 6,9 0,7<br />

Zahnärztliche Behandlung ______________________________________________ 8,1 - 4,7<br />

Zahnersatz ___________________________________________________________ 10,7 - 31,4<br />

Arzneimittel … aus Apotheken *) __________________________________________ 0,7 -0,5<br />

Heil- und Hilfsmittel … von anderen Stellen ________________________________ 0,4 2,5<br />

Krankenhausbehandlung *) ______________________________________________ 3,8 3,3<br />

Krankengeld **) ________________________________________________________ - 5,0 0,4<br />

Rehabilitation/Anschlussrehabilitation ____________________________________ - 0,8 6,5<br />

Häusliche Krankenpflege ________________________________________________ 5,4 4,5<br />

Fahrkosten ___________________________________________________________ 1,5 9,0<br />

Leistungsausgaben insgesamt ___________________________________________ 3,7 3,4<br />

*) einschl. Ausgaben im Rahmen der integrierten Versorgung<br />

**) auf Mitglieder der Krankenversicherung der Aktiven bezogen<br />

Positiv wirkt sich die Beteiligung des Bundes<br />

an den Aufwendungen für versicherungsfremde<br />

Leistungen gemäß § 221 SGB V aus.<br />

Die Ausgaben der Krankenversicherung sind<br />

im Jahre <strong>2006</strong> gegenüber dem Vorjahr von<br />

4,52 Milliarden Euro auf 4,67 Milliarden Euro<br />

angewachsen; das sind 143,2 Millionen Euro<br />

bzw. 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Je Versicherten sind die Leistungsausgaben<br />

von 2 975,57 Euro im Jahr 2005 auf<br />

3 086,85 Euro im Jahr <strong>2006</strong>, also um 111,28<br />

Euro oder 3,7 Prozent angestiegen. Dieser<br />

Ausgabenanstieg ist im Wesentlichen auf den<br />

Kostenanstieg bei ärztlicher Behandlung (+ 6,9<br />

Prozent), Zahnärzte/Zahnersatz (+ 9,1 Prozent)<br />

und Krankenhausbehandlung (+ 3,8 Prozent)<br />

zurückzuführen. Der zurückhaltende Anstieg<br />

bei den Arzneikosten im Vergleich zum<br />

Vorjahr (+ 0,7 Prozent) dürfte auf das zum 1.<br />

Mai <strong>2006</strong> in Kraft getretene Arzneimittel-Wirtschaftlichkeitsgesetz<br />

(AVWG) zurückzuführen<br />

sein.


Krankenversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

20 Beiträge für versicherungspflichtige<br />

Mitglieder ___ 2.427,5 2.422,2<br />

21 Beiträge der versicherungsberechtigten<br />

Mitglieder ___173,5 168,6<br />

22 Beiträge für Rehabilitanden __3,2 3,7<br />

27 Beiträge aus geringfügiger<br />

Beschäftigung ____________0,0 - 0,1<br />

28 Säumniszuschläge auf Beiträge<br />

der KV __________________2,2 0,3<br />

30 Vermögenserträge ________25,9 35,8<br />

31 Rechnungsmäßiger Überschuss<br />

der Eigenbetriebe __________1,5 1,5<br />

32/34 Erstattungen Dritter ______26,3 22,0<br />

35 Bußgelder _______________0,0 0,0<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva _________4,4 0,1<br />

37 Einnahmen aus<br />

Finanzausgleichen _____ 1.777,8 1.636,2<br />

38 Ausgleichszahlungen und<br />

Einbehalte _______________0,0 0,0<br />

39 Sonstige Einnahmen ______91,4 120,3<br />

40 Ärztliche Behandlung ____614,7 576,0<br />

41 Zahnärztliche Behandlung _110,2 102,1<br />

42 Zahnersatz _____________68,5 62,0<br />

43 Arznei-, Verband-, Heil- und<br />

Hilfsmittel aus Apotheken _852,6 860,9<br />

44/45 Heil- und Hilfsmittel … von<br />

anderen Stellen _________230,0 229,2<br />

46 Krankenhausbehandlung 1.825,2 1.784,6<br />

47 Krankengeld und Beiträge<br />

aus Krankengeld _________89,0 91,7<br />

48 Aufwendungen für Leistungen<br />

im Ausland _____________14,1 9,3<br />

49 Fahrkosten _____________128,0 126,3<br />

50 Vorsorge- und Reha-Leistungen<br />

- einschließlich<br />

Anschluss-Reha __________87,9 88,7<br />

51 Soziale Dienste, Prävention<br />

und Selbsthilfe __________26,4 20,0<br />

56 Haushaltshilfe und häusliche<br />

Krankenpflege __________122,4 116,2<br />

57 Integrierte Versorgung ____202,1 156,5<br />

52 - 55<br />

58/59 }<br />

Sonstige Leistungen ______77,4 70,1<br />

67 Ausgaben für<br />

Finanzausgleiche _________26,5 32,1<br />

69 Verwaltungskosten ______160,7 165,9<br />

60 - 69 Sonstige Aufwendungen ___31,7 32,6<br />

Summe der Erträge 4.533,7 4.410,6 Summe der Aufwendungen 4.667,4 4.524,2<br />

Haushalt und Finanzen<br />

119


120 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Erfolgsrechnung<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />

Die Bilanz der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

weist zum Jahresende <strong>2006</strong> eine<br />

Bilanzsumme von 1,74 Milliarden Euro aus; das<br />

sind 18,0 Millionen Euro (1,0 Prozent) mehr als<br />

im Vorjahr.<br />

Der beim Eigenkapital zu verzeichnende<br />

Anstieg um 0,2 Millionen Euro (0,1 Prozent)<br />

auf 297,7 Millionen Euro ist im Wesentlichen<br />

auf eine Zunahme des Verwaltungsvermögens<br />

zurückzuführen. Die Rücklage nach § 293 SGB<br />

VI zeigt weiterhin abnehmende Tendenz.<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ____________ 4,8 7,5<br />

01 Termin- und Spareinlagen _ 456,3 393,0<br />

02/03 Forderungen ____________ 35,7 52,9<br />

04 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit bis zu 4 Jahren _ 0,0 0,0<br />

05 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit von<br />

über 4 Jahren _____________ 0,0 0,0<br />

06 Darlehen ________________ 0,0 0,0<br />

07 Grundpfandrechte, Grundstücke,<br />

Versorgungsrücklage und<br />

Beteiligungen ____________ 5,2 4,9<br />

08 Verwaltungsvermögen ____ 111,4 111,0<br />

09 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Aktiva _______ 1.128,3 1.154,4<br />

11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />

12/13 Verpflichtungen _________ 283,6 245,9<br />

14 Verwahrungen ____________ 9,8 21,6<br />

15 Versorgungsrücklage _______ 4,3 3,7<br />

16 Aufgenommene Darlehen<br />

und Liquiditätsabhilfe<br />

des Bundes ______________ 0,0 0,0<br />

17 Passive Grundpfandrechte ___ 0,0 0,0<br />

18 Rechnungsabgrenzung und<br />

19<br />

sonstige Passiva _______1.146,3 1.155,00<br />

Reinvermögen (Überschuss<br />

der Aktiva) _____________ 297,7<br />

davon:<br />

297,5<br />

- Verwaltungsvermögen __ (111,4)<br />

- Rücklage nach<br />

(111,0)<br />

- § 293 SGB VI ____________ (0,9) (1,1)<br />

- Sonstiges Reinvermögen (185,4) (185,4)<br />

Summe der Aktiva 1.741,7 1.723,7 Summe der Passiva 1.741,7 1.723,7<br />

Insgesamt hat die knappschaftliche Rentenversicherung<br />

im Berichtsjahr Ausgaben in<br />

Höhe von 14,64 Milliarden Euro geleistet; das<br />

sind 156,8 Millionen Euro (1,1 Prozent) weniger<br />

als im Vorjahr.<br />

Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die<br />

niedrigeren Rentenaufwendungen zurückzuführen,<br />

da bei gestiegenem Rentenbestand<br />

die - im Regelfall höheren - Rentenanteile<br />

der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

gesunken sind. Entsprechend sind auch die<br />

Ausgaben für die Krankenversicherung der<br />

Rentner gesunken.<br />

Für Renten, Zusatzleistungen und Beitrags-<br />

erstattungen wurden 13,46 Milliarden Euro<br />

und somit 66,0 Millionen Euro (0,5 Prozent)<br />

weniger als im Jahr 2005 verausgabt.<br />

Die Aufwendungen für Leistungen zur medi-<br />

zinischen Rehabilitation und zur Teilhabe am<br />

Arbeitsleben haben von 116,4 Millionen Euro<br />

gegenüber dem Jahr 2005 um 9,3 Millionen<br />

Euro oder 7,4 Prozent abgenommen.


Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang<br />

bei den Ausgaben für Leistungen zur Teilhabe<br />

am Arbeitsleben zurückzuführen.<br />

Auf der Einnahmenseite haben sich die<br />

Pflichtbeiträge um 94,7 Millionen Euro<br />

(9,7 Prozent) auf 1,07 Milliarden Euro erhöht.<br />

Ursächlich hierfür ist die Neuregelung zum<br />

1. Januar <strong>2006</strong> über die Fälligkeit des Gesamtsozialversicherungsbeitrages.<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

20/22 Pflichtbeiträge ________ 1.068,8 974,1<br />

21 Freiwillige Beiträge _______ 0,0 0,0<br />

23 Sonstige Beiträge _________ 0,3 0,2<br />

24 Einnahmen aus Schadensersatzansprüchen<br />

aus dem Beitragseinzugsverfahren,<br />

Buß- und<br />

Zwangsgelder ___________ 2,0 2,5<br />

25 Einnahmen aus<br />

Bundesmitteln ________ 6.448,8 6.831,2<br />

26 Erstattungen von den<br />

Versorgungsstellen ______ 22,2 26,8<br />

30/31 Zinsen und sonstige<br />

Vermögenserträge ________ 6,6 5,4<br />

33-35 Ersatz und<br />

Erstattungen Dritter ___ 7.090,5 6.955,7<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />

39 Sonstige Einnahmen ______ 0,3 0,4<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung weist<br />

mehr Rentner als Aktiv-Versicherte auf<br />

Aufgrund der bekannten ungünstigen<br />

Versichertenstruktur der knappschaftlichen<br />

Rentenversicherung - auf 100 Aktiv-Versicherte<br />

entfallen ca. 800 Rentner, während in der allgemeinen<br />

Rentenversicherung ein Verhältnis<br />

von 100 Aktiven zu ca. 50 Rentnern vorliegt -,<br />

mussten wiederum erhebliche Mittel aus dem<br />

Bundeshaushalt zur Defizitdeckung gemäß<br />

§ 215 SGB VI herangezogen werden. Der<br />

Bundeszuschuss betrug im Jahre <strong>2006</strong><br />

6,45 Milliarden Euro, das sind 382,4 Millionen<br />

Euro oder 5,6 Prozent weniger als im Vorjahr.<br />

40-47 Leistungen zur Teilhabe __ 116,4 125,7<br />

51/54 Renten/Rentenanteile<br />

sowie Zusatzleistungen<br />

der allg. RV __________ 5.003,4 4.865,9<br />

52/55 Renten/Rentenanteile<br />

sowie Zusatzleistungen<br />

der kn. RV ___________ 8.157,6 8.344,0<br />

53 Sonstige Rentenleistungen 302,3 319,3<br />

56 Aufwendungen für die PVdR 0,0 0,0<br />

58 Aufwendungen für die KVdR 879,2 941,1<br />

59 Beitragserstattungen ______ 0,6 0,6<br />

60/61 Schuldzinsen und sonstige<br />

Vermögensaufwendungen _ - 0,1 0,4<br />

66 Verluste der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />

69 Verwaltungskosten sowie<br />

sonstige Aufwendungen _ 180,1 199,3<br />

Summe der Erträge 14.639,5 14.796,3 Summe der Aufwendungen 14.639,5 14.796,3<br />

Haushalt und Finanzen<br />

121


122 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Erfolgsrechnung<br />

Allgemeine Rentenversicherung<br />

Die Bilanz der allgemeinen Rentenversicherung<br />

weist zum Jahresende <strong>2006</strong> eine Bilanzsumme<br />

von 398,7 Millionen Euro aus; das sind<br />

127,0 Millionen Euro (46,7 Prozent) mehr als im<br />

Vorjahr.<br />

Der beim Reinvermögen zu verzeichnende<br />

Anstieg um 184,2 Millionen Euro auf 231,4 Mil-<br />

lionen Euro ist auf den Überschuss der Erfolgs-<br />

rechnung in gleicher Höhe zurückzuführen.<br />

Insgesamt sind im Bereich der allgemeinen<br />

Rentenversicherung im Berichtsjahr Ausgaben<br />

in Höhe von 3,01 Milliarden Euro zu<br />

Allgemeine Rentenversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und Giroguthaben _1,5 6,0<br />

01 Termin- und Spareinlagen ___6,0 19,6<br />

02/03 Forderungen ___________164,0 128,1<br />

04 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit bis zu 4 Jahren _0,0 0,0<br />

05 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit über 4 Jahre ___0,0 0,0<br />

06 Darlehen ________________0,0 0,0<br />

07 Grundpfandrechte, Grundstücke,<br />

Versorgungsrücklage<br />

und Beteiligungen _________0,4 0,4<br />

08 Verwaltungsvermögen _____69,5 67,3<br />

09 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Aktiva _________157,3 50,3<br />

11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />

12/13 Verpflichtungen __________ 14,9 215,4<br />

14 Verwahrungen ____________ 3,0 0,4<br />

15 Versorgungsrücklage _______ 0,4 0,3<br />

16 Aufgenommene Darlehen und<br />

Liquiditätshilfe des Bundes __ 2,1 2,5<br />

17 Passive Grundpfandrechte ___ 0,0 0,0<br />

18 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Passiva ________ 146,9 5,9<br />

19 Reinvermögen (Überschuss<br />

der Aktiva) _____________ 231,4<br />

davon:<br />

47,2<br />

- Verwaltungsvermögen ___ (69,5)<br />

- Nachhaltigkeitsrücklage nach<br />

(67,3)<br />

§ 216 SGB VI __________ (101,7) (5,6)<br />

- Sonstige Reinvermögen __ (60,2) (- 25,7)<br />

Summe der Aktiva 398,7 271,7 Summe der Passiva 398,7 271,7<br />

verzeichnen; das sind 240,2 Millionen Euro<br />

oder 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Dieser<br />

Anstieg beruht im Wesentlichen auf erhöhten<br />

Abführungen im Rahmen des Finanzver-<br />

bundes in der allgemeinen Rentenversiche-<br />

rung. Der Überschuss der erfolgswirksamen<br />

Einnahmen in Höhe von 184,2 Millionen Euro<br />

wird in der Kontengruppe 68 – Ausgleich der<br />

Erfolgsrechnung – nachgewiesen.<br />

Für Renten, Zusatzleistungen, Leistungen für<br />

Kindererziehung und Beitragserstattungen<br />

wurden 2,23 Milliarden Euro und somit 3,0<br />

Millionen Euro (0,1 Prozent) weniger als im<br />

Jahr 2005 verausgabt.<br />

Die Aufwendungen für Leistungen zur medi-<br />

zinischen Rehabilitation und zur Teilhabe am<br />

Arbeitsleben haben sich mit 82,1 Millionen<br />

Euro gegenüber dem Jahr 2005 um 24,8 Millionen<br />

Euro oder 43,3 Prozent erhöht.


Ursächlich hierfür ist vor allem die hohe Inanspruchnahme<br />

der Leistungen aufgrund des<br />

starken Anstiegs der Versichertenzahl.<br />

Auf der Einnahmenseite ist bei den Pflicht-<br />

beiträgen ein Anstieg um 318,1 Millionen<br />

Euro oder 17,7 Prozent auf 2,11 Milliarden Euro<br />

festzustellen; dies ist im Wesentlichen auf die<br />

aktualisierte schlüsselmäßige Aufteilung der<br />

Allgemeine Rentenversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

20/22 Pflichtbeiträge ________ 2.114,7 1.796,7<br />

21 Freiwillige Beiträge ______ 17,1 6,2<br />

23 Sonstige Beiträge _________ 4,2 0,6<br />

24 Einnahmen aus Schadensersatzansprüchen<br />

aus dem Beitragseinzugsverfahren,<br />

Buß- und<br />

Zwangsgelder ___________ 0,4 0,0<br />

25 Einnahmen aus<br />

Bundesmitteln _________ 597,5 646,6<br />

26 Erstattungen von den<br />

Versorgungsdienststellen __ 7,7 8,0<br />

30/31 Zinsen und sonstige<br />

Vermögenserträge ________ 2,4 3,2<br />

33-35 Ersatz und<br />

Erstattungen Dritter _____ 10,7 10,2<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />

37 Einnahmen aus dem<br />

Finanzverbund _________ 441,4 69,6<br />

38 Ausgleich der Erfolgsrechnung<br />

_______________ 0,0 229,0<br />

39 Sonstige Einnahmen ______ 0,0 1,6<br />

Pflichtbeiträge über die Einzugsstellen auf die<br />

Rentenversicherungsträger sowie die Neuregelung<br />

der Beitragsfälligkeit zum 1. Januar <strong>2006</strong><br />

zurückzuführen.<br />

Die Einnahmen aus Bundesmitteln haben im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 49,1 Millionen Euro<br />

(7,6 Prozent) auf 597,5 Millionen Euro abgenommen.<br />

40-47 Leistungen zur Teilhabe ___ 82,1 57,3<br />

50/54 Durch die Post gezahlte<br />

Renten sowie Zusatzleistungen<br />

und Leistungen<br />

für Kindererziehung ____ 2.152,4 2.160,1<br />

51 Unmittelbar gezahlte<br />

Renten _________________ 3,0 2,7<br />

53 Sonstige Rentenleistungen 76,4 72,0<br />

56 Aufwendungen für die Pflegeversicherung<br />

der Rentner ___ 0,0 0,0<br />

57 Überführte Leistungen aus<br />

Zusatz- und Sonderversorgungssystemen<br />

nach dem AAÜG und<br />

gleichgestellte Leistungen nach<br />

dem ZVsG ______________ 0,0 41,1<br />

58 Aufwendungen für die KVdR 143,5 148,4<br />

59 Beitragserstattungen ______ 1,2 1,2<br />

60/61 Schuldzinsen und sonstige<br />

Vermögensaufwendungen __ 0,0 0,0<br />

66 Verluste der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />

67 Ausgaben für den<br />

Finanzverbund _________ 478,2 209,1<br />

68 Ausgleich der Erfolgsrechnung<br />

_____________ 184,2 0,0<br />

69 Sonstige Aufwendungen __ 75,1 79,8<br />

Summe der Erträge 3.196,1 2.771,7 Summe der Aufwendungen 3.196,1 2.771,7<br />

Haushalt und Finanzen<br />

123


124 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Erfolgsrechnung<br />

Pflegeversicherung<br />

Für die vollstationäre Pflege wurden<br />

mehr als 500 Millionen Euro aufgewandt<br />

Die Vermögensübersicht der Pflegeversi-<br />

cherung zum 31. Dezember <strong>2006</strong> weist eine<br />

Bilanzsumme von 182,9 Millionen Euro aus.<br />

Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 12,2<br />

Millionen Euro erklärt sich im Wesentlichen<br />

durch den erfolgswirksamen Fehlbetrag des<br />

Jahres <strong>2006</strong> in Höhe von 12,0 Millionen Euro.<br />

Die Anpassungen der Betriebsmittel und der<br />

Rücklage erfolgten in der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Höhe.<br />

Wie im Vorjahr lag auch im Rechnungsjahr<br />

<strong>2006</strong> der Schwerpunkt der Ausgaben mit<br />

509,4 Millionen Euro im Bereich der vollstationären<br />

Pflege; in diesem Bereich ergab sich<br />

ein Anstieg von 9,2 Millionen Euro bzw.<br />

1,8 Prozent.<br />

Das Ausgabenvolumen für Pflegegeld hat sich<br />

gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig entwickelt,<br />

dennoch stellt es mit 245,9 Millionen<br />

Euro weiterhin den Hauptanteil der Ausgaben<br />

für die ambulante Pflege dar.<br />

Pflegeversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ____________ 1,4 1,2<br />

01 Kurzfristige Geldanlagen ___ 70,1 78,7<br />

02 Forderungen ____________ 83,3 89,1<br />

04 Andere Geldanlagen ________ 6,9 5,3<br />

05 Zeitliche Rechnungsabgrenzung<br />

_____________ 21,2 20,8<br />

06 Sonstige Aktiva ___________ 0,0 0,0<br />

09 Überschuss der Passiva _____ 0,0 0,0<br />

Der Rückgang ist durch eine verringerte Inanspruchnahme<br />

des Pflegegeldes bei gleichzeitig<br />

erhöhter Gewährung von Pflegesachleistungen<br />

bedingt. Ein Ausgabenrückgang lässt<br />

sich bei den Leistungen für Pflegepersonen<br />

feststellen. Hier wurden 65,0 Millionen Euro<br />

verausgabt; das sind 3,1 Millionen Euro weniger<br />

als im Vorjahr. Wegen der relativ hohen<br />

Rentnerzahl besteht bei der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ein<br />

stärkeres Versicherungsrisiko und damit ein<br />

höheres Ausgabenniveau als im Bundesdurchschnitt.<br />

Die anfallenden Ausgaben können<br />

nicht allein aus den eigenen Beitragseinnahmen<br />

bestritten werden.<br />

Ein für derartige Fälle beim Bundesversicherungsamt<br />

eingerichteter Ausgleichsfonds<br />

(§ 66 SGB XI) korrigiert diese ungünstige Versichertenstruktur<br />

durch monatliche Finanzzuweisungen.<br />

So hat die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im Jahre<br />

<strong>2006</strong> rund 686,1 Millionen Euro aus dem Ausgleichsfonds<br />

zur Finanzierung ihrer Ausgaben<br />

zugewiesen bekommen.<br />

10 Zahlungsmittelkredite ______ 0,0 0,0<br />

11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />

12 Kurzfristige Verpflichtungen 25,7 25,3<br />

15 Zeitliche Rechnungsabgrenzung<br />

_____________ 17,8 18,4<br />

16 Sonstige Passiva __________ 0,0 0,0<br />

19 Reinvermögen<br />

(Überschuss der Aktiva) ___ 139,4 151,4<br />

davon:<br />

- Betriebsmittel _________ (93,5) (104,8)<br />

- Rücklage _____________ (45,9) (46,6)<br />

Summe der Aktiva 182,9 195,1 Summe der Passiva 182,9 195,1


Pflegeversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

20 Beiträge für versicherungspflichtige<br />

Mitglieder _____ 134,9 134,5<br />

21 Beiträge der freiwilligen<br />

Mitglieder _______________ 0,0 0,0<br />

28 Säumniszuschläge auf<br />

Beiträge der PV ___________ 0,2 0,3<br />

30 Vermögenserträge _________ 2,2 1,3<br />

34 Einnahmen aus Ersatzansprüchen<br />

gegen Dritte _____________ 1,5 1,2<br />

35 Bußgelder _______________ 0,0 0,0<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva _________ 0,0 0,0<br />

37 Einnahmen aus dem<br />

Finanzausgleich _________ 686,1 696,7<br />

37 Beiträge aus knappschaftlichen<br />

Renten ________________ 221,6 222,9<br />

39 Sonstige Einnahmen _______ 0,0 0,0<br />

90 Entnahme aus der Rücklage<br />

und den Betriebsmitteln ____ 12,0 –<br />

40 - 44 Leistungen bei häuslicher<br />

Pflege ________________ 416,2 420,1<br />

45 Leistungen für Pflegepersonen<br />

_______________ 65,0 68,1<br />

46 - 47 Häusliche Beratungseinsätze<br />

und zusätzliche Betreuungsleistungen<br />

_______________ 4,0 3,8<br />

50 - 51 Teilstationäre Pflege und<br />

Kurzzeitpflege ___________ 17,4 17,0<br />

52 - 54 Vollstationäre Pflege _____ 509,4 500,2<br />

55 Pflege in vollstationären<br />

Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />

____________________ 6,9 6,6<br />

58 Aufwendungen für Leistungen<br />

im Ausland ______________ 0,0 0,0<br />

69 Sonstige Aufwendungen ____ 0,1 0,1<br />

70/75 Verwaltungskosten _______ 39,5 39,6<br />

91 Zuführung zur Rücklage und<br />

zu den Betriebsmitteln _______– 1,4<br />

Summe der Erträge 1.058,5 1.056,9 Summe der Aufwendungen 1.058,5 1.056,9<br />

Haushalt und Finanzen<br />

125


126 Haushalt und Finanzen<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

Die Einnahmen, Leistungsaufwendungen<br />

und die aus Einnahmen zu finanzierenden<br />

Verwaltungsausgaben der Renten-Zusatzversicherung<br />

bei der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> sind getrennt von<br />

ihrem sonstigen Vermögen in einem Sondervermögen<br />

zu verwalten.<br />

Für die Renten-Zusatzversicherung gilt ab<br />

dem 1. August 1979 ein unterschiedliches<br />

Leistungsrecht, das für den Altrentenbestand<br />

zum 31. Juli 1979 im Teil C und für Versicherte<br />

und Neurentner ab 1. August 1979 im Teil D der<br />

Anlage 7 zu § 95 der Satzung geregelt ist.<br />

Grundlage für die Haushaltsführung im Rech-<br />

nungsjahr <strong>2006</strong> war der von der Vertrterversammlung<br />

festgestellte Nachweis der Einnah-<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ____________ 4,9 0,4<br />

01 Termin- und Spareinlagen __ 35,8 43,2<br />

02/03 Forderungen _____________ 1,8 0,0<br />

04 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit bis zu 4 Jahren _ 0,0 0,0<br />

05 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit von<br />

über 4 Jahren _____________ 0,0 0,0<br />

06 Darlehen ________________ 0,0 0,0<br />

07 Grundpfandrechte, Grundstücke,<br />

Versorgungsrücklage und<br />

Beteiligungen ____________ 0,2 0,1<br />

08 Verwaltungsvermögen ______ 0,7 0,9<br />

09 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Aktiva __________ 40,7 31,6<br />

men und Ausgaben der Renten-Zusatzversicherung<br />

für das Haushaltsjahr <strong>2006</strong> mit einem<br />

Gesamtvolumen von 644,2 Millionen Euro.<br />

Zum Jahresende <strong>2006</strong> ergibt sich in der<br />

gesamten Renten-Zusatzversicherung eine<br />

Bilanzsumme von 84,1 Millionen Euro. Das<br />

Reinvermögen ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

um 2,7 Millionen Euro (3,3 Prozent)<br />

auf 80,2 Millionen Euro gesunken. Wesentliche<br />

Ursache hierfür ist die Verlängerung des<br />

Deckungsabschnitts im Bereich des Teils D<br />

„Übrige Beteiligte“ um 2 Jahre bis Ende <strong>2006</strong>.<br />

Die Aufwendungen der Renten-Zusatzversi-<br />

cherung betragen insgesamt 634,9 Millionen<br />

Euro, wobei die Rentenausgaben in Höhe von<br />

616,7 Millionen Euro (97,1 Prozent) die größte<br />

Ausgabenposition darstellen.<br />

11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />

12/13 Verpflichtungen ___________ 3,3 1,2<br />

14 Verwahrungen ____________ 0,5 - 8,0<br />

15 Versorgungsrücklage _______ 0,1 0,1<br />

16 Aufgenommene Darlehen ___ 0,0 0,0<br />

17 Passive Grundpfandrechte ___ 0,0 0,0<br />

18 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Passiva __________ 0,0 0,0<br />

19 Reinvermögen (Überschuss<br />

der Aktiva) ______________ 80,2 82,9<br />

davon:<br />

- Verwaltungsvermögen ____ (0,7) (0,9)<br />

- Rücklage _____________ (40,2) (51,5)<br />

- Sonstiges Reinvermögen _ (39,3) (30,5)<br />

Summe der Aktiva 84,1 76,2 Summe der Passiva 84,1 76,2<br />

Vermögen<br />

Erfolgsrechnung


Renten-Zusatzversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

20 Umlagen, Eigenbeteiligung<br />

und Beiträge __________ 125,6 130,9<br />

22 Überleitungen ___________ 0,0 0,0<br />

23 Kapitalbeträge zur Abwendung<br />

der Kürzung vom Versorgungsausgleich<br />

_______________ 0,0 0,0<br />

24 Zuwendungen der Arbeitgeber<br />

aus Anlass der Beendigung des<br />

Arbeitsverhältnisses ______ 6,7 5,0<br />

25/29 Zuschüsse ____________ 483,0 489,3<br />

28 Erstattungen aus öffentlichen<br />

Mitteln _______________ 13,1 0,2<br />

30/31/33 Vermögenserträge ________ 1,3 1,0<br />

32 Erstattungen Dritter ______ 0,1 0,1<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,1 0,0<br />

38 Überschuss<br />

der Aufwendungen _______ 5,0 9,2<br />

39 Sonstige Einnahmen ______ 0,0 0,0<br />

41/42 Beitragsrückgewähr _______ 0,0 0,0<br />

50 Renten für Versicherte ___ 444,7 442,6<br />

51 Renten für Witwen und<br />

Witwer _______________ 168,2 170,6<br />

52 Renten für Waisen ________ 3,8 3,9<br />

53 Sterbegeld ______________ 1,3 2,0<br />

54 Abfindungen ____________ 0,1 1,2<br />

55 Versorgungsausgleich _____ 2,4 2,8<br />

59 Beitragserstattungen ______ 0,1 0,0<br />

60/61 Schuldzinsen und sonstige<br />

Vermögensaufwendungen __ 0,0 0,0<br />

66 Verluste der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />

68 Überschuss der Erträge ____ 2,3 1,0<br />

69 Sonstige Aufwendungen ___ 0,0 0,0<br />

7 Verwaltungskosten ______ 12,0 11,6<br />

Summe der Erträge 634,9 635,7 Summe der Aufwendungen 634,9 635,7<br />

Haushalt und Finanzen<br />

127


128 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Eigenbetriebe:<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

Die Bilanzsumme der sechs Eigenbetriebe der<br />

Krankenversicherung (<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser)<br />

beläuft sich auf 343,5 Millionen Euro<br />

(Vorjahr: 343,7 Millionen Euro), von denen<br />

236,8 Millionen Euro auf das Anlagevermögen<br />

entfallen.<br />

Bei Investitionen in Höhe von 26,0 Millionen<br />

Euro ergab sich nach Abschreibungen und<br />

sonstigen Abgängen im Saldo eine Netto-<br />

Eigenbetriebe der Krankenversicherung (<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser)<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

01 - 04 Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Gebäude _____ 168,6 164,0<br />

06 Technische Anlagen _______ 14,0 15,1<br />

07 Einrichtungen und<br />

Ausstattungen ___________ 31,2 30,5<br />

08 Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau __________ 19,3 14,5<br />

09 Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

__________________ 3,7 4,7<br />

10 Vorräte __________________ 9,3 7,9<br />

12 Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen __________ 48,9 54,0<br />

13 Kassenbestand, Guthaben bei<br />

Kreditinstituten ___________ 8,7 7,8<br />

15 Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht<br />

____ 13,4 19,5<br />

davon nach dem KHEntgG __ (5,5) (7,7)<br />

160 Forderungen gegenüber<br />

dem Träger _______________ 0,5 –<br />

163 Sonstige Vermögensgegenstände<br />

_____________ 4,8 5,0<br />

17 Rechnungsabgrenzungsposten<br />

__________________ 0,7 0,7<br />

18 Ausgleichsposten<br />

nach dem KHG ___________ 20,4 20,0<br />

bestandserhöhung des Anlagevermögens von<br />

8,0 Millionen Euro.<br />

Im Jahre <strong>2006</strong> standen für vollstationäre<br />

Krankenhausbehandlungen 2 458 Betten<br />

zur Verfügung. Es wurden 85 999 Patienten<br />

behandelt. Insgesamt konnte bei 713 204<br />

geleisteten Tagen eine Bettenausnutzung von<br />

79,5 Prozent erzielt werden.<br />

In den 12 Planbetten für Dialysebehandlungen<br />

im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop wurden<br />

20 Eigenkapital ____________ 118,9 109,8<br />

21 - 23 Sonderposten aus Zuwendungen<br />

zur Finanzierung des<br />

Anlagevermögens _______ 128,1 128,4<br />

24 Ausgleichsposten aus Darlehensförderung<br />

_______________ 9,1 9,5<br />

27 - 28 Rückstellungen __________ 20,4 15,7<br />

32 Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen __________ 11,4 10,0<br />

35 Verbindlichkeiten nach dem<br />

Krankenhausfinanzierungsrecht<br />

__________________ 21,8 25,9<br />

davon nach dem KHEntgG _ (10,3) (10,5)<br />

370 Verbindlichkeiten gegenüber<br />

dem Träger ______________ 20,8 32,8<br />

371 Verbindlichkeiten aus sonstigen<br />

Zuwendungen zur Finanzierung<br />

des Sachanlagevermögens ___ 6,9 4,5<br />

374 Sonstige Verbindlichkeiten __ 5,6 6,6<br />

38 Rechnungsabgrenzungsposten<br />

__________________ 0,5 0,5<br />

Summe der Aktiva 343,5 343,7 Summe der Passiva 343,5 343,7<br />

Erfolgsrechnung


neben 7 493 teilstationären Dialysebehand-<br />

lungen weitere 3 188 Dialysen im Rahmen<br />

von stationären Krankenhausbehandlungen<br />

erbracht. Die im Krankenhaus Püttlingen mit<br />

8 Betten eingerichtete Abteilung für neurologische<br />

Frührehabilitation wurde für 139<br />

Patienten bei 2 520 Behandlungstagen mit<br />

86,3 Prozent ausgenutzt.<br />

Gegenüber den Rechnungsergebnissen 2005<br />

haben sich die Erträge um 7,1 Millionen Euro<br />

(2,1 Prozent) und die Aufwendungen um 6,9<br />

Millionen Euro (2,1 Prozent) erhöht. Nach<br />

Bereinigung der Rechnungsergebnisse um<br />

Eigenbetriebe der Krankenversicherung (<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser)<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

40 Erlöse aus Krankenhausleistungen<br />

_____________ 262,9 252,7<br />

41 Erlöse aus Wahlleistungen ___ 3,7 3,7<br />

42 Erlöse aus ambulanten Leistungen<br />

des Krankenhauses _______ 14,3 13,7<br />

43 Nutzungsentgelte (Kostenerstattung<br />

und Vorteilsausgleich) und<br />

sonstige Abgaben der Ärzte _ 16,0 15,9<br />

44 Rückvergütungen, Vergütungen<br />

und Sachbezüge __________ 1,0 1,0<br />

45 Erträge aus Hilfs- und Nebenbetrieben,<br />

Notarztdienst ____ 2,7 2,5<br />

46 Erträge aus Fördermitteln nach<br />

dem KHG ________________ 6,2 9,0<br />

47 Zuweisungen und Zuschüsse der<br />

öffentlichen Hand sowie<br />

Zuwendungen Dritter ______ 5,6 5,3<br />

48 Erträge aus der Einstellung von<br />

Ausgleichsposten für<br />

Eigenmittelförderung ______ 0,4 0,4<br />

49 Erträge aus der Auflösung von<br />

Sonderposten, Verbindlichkeiten<br />

nach dem KHG und Ausgleichsposten<br />

aus Darlehensförderung 11,3 11,6<br />

51 - 59 Andere Erträge ___________ 19,1 20,3<br />

Fördermittelzuweisungen, die erfolgsneutral<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung nachgewiesen<br />

werden, ergaben sich infolge der<br />

höheren Erlöse aus Krankenhausleistungen<br />

einerseits und höherer Aufwendungen für<br />

Personal, medizinischen Bedarf und Wirtschaftsbedarf<br />

andererseits Steigerungen<br />

bei den Erträgen von 10,0 Millionen Euro<br />

(3,1 Prozent) und bei den Aufwendungen von<br />

9,8 Millionen Euro (3,0 Prozent). Letztlich<br />

haben die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser im<br />

Jahre <strong>2006</strong> einen Überschuss in Höhe von<br />

1,4 Millionen Euro erwirtschaftet.<br />

60 - 64 Personalaufwendungen ___ 194,6 191,6<br />

65 Lebensmittel _____________ 4,9 4,9<br />

66 Medizinischer Bedarf ______ 57,1 52,8<br />

67 Wasser, Energie, Brennstoffe _ 6,7 6,5<br />

68 Wirtschaftsbedarf ________ 16,5 14,2<br />

69 Verwaltungsbedarf ________ 5,8 5,4<br />

70 Aufwendungen für zentrale<br />

Dienstleistungen __________ 1,4 1,4<br />

72 Instandhaltung __________ 19,1 20,0<br />

73 Steuern, Abgaben,<br />

Versicherungen ___________ 2,7 2,7<br />

74 Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen ___________ 0,1 0,1<br />

75 Auflösung von Ausgleichsposten<br />

und Zuführung der Fördermittel<br />

nach dem KHG zu Sonderposten<br />

oder Verbindlichkeiten ______ 7,4 10,3<br />

76 Abschreibungen __________ 19,0 20,1<br />

77 Aufwendungen für die Nutzung<br />

von Anlagegütern nach<br />

§ 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG ________ 0,8 0,8<br />

78 Sonstige ordentliche<br />

Aufwendungen ___________ 1,7 1,3<br />

79 Übrige Aufwendungen ______ 3,9 2,8<br />

Summe der Erträge 343,2 336,1 Summe der Aufwendungen 341,7 334,9<br />

Haushalt und Finanzen<br />

129


130 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Erfolgsrechnung<br />

Reha-Klinik Bad Neuenahr<br />

Eigenbetriebe: Rehabilitationskliniken<br />

Die Bilanzsumme der zehn Rehabilitationskliniken<br />

der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> beträgt 132,5 Millionen<br />

Euro, von denen 126,9 Millionen Euro auf<br />

das Anlagevermögen entfallen. Die für die<br />

Kliniken bei ihrem Träger, der Rentenversicherung,<br />

gebundenen Mittel sind gegenüber<br />

dem Vorjahr um 0,3 Millionen Euro auf<br />

129,0 Millionen Euro gestiegen.<br />

Die Rehabilitationskliniken haben im Rech-<br />

nungsjahr <strong>2006</strong> im Rahmen der Leistungen<br />

zur Teilhabe stationäre und teilstationäre/<br />

ambulante medizinische Rehabilitationsmaßnahmen<br />

und medizinische Maßnahmen zur<br />

Erhaltung der Erwerbsfähigkeit für 20 638 Patienten<br />

erbracht. Dafür standen im Jahresdurchschnitt<br />

1 383 Betten (davon 1 283 Betten für<br />

Patienten und 100 Betten für Begleitpersonen)<br />

und 135 Behandlungsplätze zur Verfügung. Im<br />

Eigenbetriebe der Rentenversicherung (Rehabilitationskliniken)<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ____________ 0,1 0,6<br />

02 Forderungen _____________ 3,7 2,9<br />

05 Vorräte __________________ 0,2 0,2<br />

08 Grundstücke, bauliche und<br />

technische Anlagen, bewegliche<br />

Einrichtung ____________ 126,9 127,3<br />

091 Forderungen auf Betriebsmittel<br />

und sonstige Verrechnungen _ 1,5 1,2<br />

093 Sonstige<br />

Rechnungsabgrenzung _____ 0,1 0,6<br />

Rechnungsjahr <strong>2006</strong> sind insgesamt 503 193<br />

Berechnungstage angefallen. Darin enthalten<br />

sind 27 390 Tage für Begleitpersonen. Gegenüber<br />

dem Vorjahr ergibt sich eine Erhöhung<br />

bei den Berechnungstagen für Patienten um<br />

27 566 Tage. Dieser Anstieg ist in erster Linie<br />

auf die ganzjährigen Betriebszeiten in allen<br />

Kliniken zurückzuführen.<br />

Die bereits in den Vorjahren eingesetzten<br />

Controllingmaßnahmen wurden auch im Jahr<br />

<strong>2006</strong> fortgeführt.<br />

Die Rechnungsergebnisse <strong>2006</strong> der Rehabilita-<br />

tionskliniken schließen insgesamt mit einem<br />

Gewinn in Höhe von 2,5 Millionen Euro ab.<br />

Gegenüber den Rechnungsergebnissen 2005<br />

haben sich die Erträge um 3,8 Millionen Euro<br />

(7,4 Prozent) und die Aufwendungen um<br />

0,7 Millionen Euro (1,3 Prozent) erhöht.<br />

12 Verpflichtungen ___________ 1,7 2,6<br />

18 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Passiva ___________ 1,3 3,3<br />

19 Reinvermögen ___________ 129,5 126,9<br />

davon:<br />

- Kapitalkonto__________ (126,9) (127,3)<br />

- Gewinnvortrag /<br />

- Verlustvortrag ___________ (0,1) (0,2)<br />

- Jahresüberschuss /<br />

- Jahresfehlbetrag _________ (2,5) (- 0,6)<br />

Summe der Aktiva 132,5 132,8 Summe der Passiva 132,5 132,8


Eigenbetriebe der Rentenversicherung (Rehabilitationskliniken)<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />

rahmens rahmens<br />

20 Erlöse aus stationärer<br />

Behandlung _____________ 52,7 48,9<br />

21 Erlöse aus ambulanter<br />

Behandlung ______________ 0,4 0,4<br />

22 Abgaben der Ärzte aus<br />

Nebentätigkeit ___________ 0,1 0,1<br />

23 Einnahmen aus Unterkunft<br />

und Verpflegung __________ 1,5 1,5<br />

24 Miet- und Pachteinnahmen __ 0,1 0,1<br />

26 Verkäufe und Leistungen<br />

an Dritte ________________ 0,0 0,0<br />

28 Sonstige Einnahmen _______ 0,6 0,6<br />

29 Periodenfremde Erträge _____ 0,1 0,1<br />

40 Personalaufwendungen ____ 30,5 30,8<br />

41 Lebensmittel _____________ 3,3 2,9<br />

42 Heilbehandlung ___________ 3,0 2,9<br />

43 Brennstoffe, Energie, Wasser _ 2,5 2,2<br />

44 Wirtschaftsbedarf _________ 2,3 2,3<br />

45 Verwaltungsbedarf ________ 1,8 1,8<br />

46 Steuern, Abgaben,<br />

Versicherungen ___________ 0,7 0,7<br />

47 Instandhaltung und nicht<br />

aktivierungspflichtige<br />

Gegenstände _____________ 2,0 1,9<br />

48 Übrige Aufwendungen ______ 1,3 1,3<br />

49 Abschreibungen ___________ 5,6 5,5<br />

Summe der Erträge 55,5 51,7 Summe der Aufwendungen 53,0 52,3<br />

Verwaltungskosten<br />

Das im Leistungsbereich der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

realisierte Verbundsystem führt dazu, dass<br />

eine Vielzahl von MitarbeiterInnen gleichzeitig<br />

für die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung<br />

tätig ist. Wegen der getrennten Finanzierung<br />

der einzelnen Versicherungszweige<br />

müssen die anfallenden Verwaltungskosten<br />

jedoch verursachungsgemäß auf die einzelnen<br />

„Kostenträger“ aufgeteilt werden. Dies<br />

geschieht in der Form, dass die Gesamt-Verwaltungskosten<br />

nach einem Schlüssel, der<br />

mit Hilfe eines Betriebsabrechnungsbogens<br />

ermittelt wird, auf die verschiedenen Versicherungszweige<br />

aufgeteilt werden.<br />

Nach dem SGB XI führt die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> die<br />

Pflegeversicherung für die in ihrer Krankenversicherung<br />

versicherten Personen durch.<br />

Sie ist verpflichtet, ihre räumliche, sächliche<br />

und personelle Infrastruktur der Pflegekasse<br />

zur Verfügung zu stellen. Die Verwaltungskosten<br />

einschließlich der Personalkosten, die der<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> aufgrund des PflegeVG entstehen,<br />

werden von der Pflegeversicherung im Rahmen<br />

der gesetzlichen Vorschriften erstattet.<br />

Die Verwaltungs- und Verfahrenskosten be-<br />

liefen sich im Jahr <strong>2006</strong> auf insgesamt 380,6<br />

Millionen Euro; dies entspricht einem Anteil<br />

an den Gesamtaufwendungen von 1,6 Prozent.<br />

Sie sind damit gegenüber dem Vorjahr um<br />

27,1 Millionen Euro bzw. 6,6 Prozent gesunken.<br />

Haushalt und Finanzen<br />

131


132 Haushalt und Finanzen<br />

Investitionen bei apparativen Ausstattungen<br />

in den Krankenhäusern<br />

Sozialmedizinische Dienststellen<br />

Bei den Sozialmedizinischen Dienststellen<br />

ergab sich mit einem Ausgabenvolumen von<br />

insgesamt 34,0 Millionen Euro ein um 1,2<br />

Millionen Euro (3,7 Prozent) höheres Ergebnis<br />

als im Vorjahr.<br />

Diese Kosten wurden in Abhängigkeit von der<br />

jeweiligen Inanspruchnahme auf die Kranken-,<br />

Renten- und Pflegeversicherung verteilt.<br />

Arbeitgeberversicherung Krankheit/<br />

Mutterschaft<br />

Die defizitäre Finanzentwicklung des Vorjahres<br />

hat sich im Rechnungsjahr <strong>2006</strong> planmäßig<br />

fortgesetzt. Durch den seit dem 1. Januar<br />

2005 im Bereich der Arbeitgeberversicherung<br />

bei Krankheit von 1,2 Prozent auf 0,1 Prozent<br />

herabgesetzten Umlagesatz und den von 70<br />

Prozent auf 80 Prozent angehobenen Erstattungssatz<br />

sowie die Aussetzung des Umlagesatzes<br />

bei der Arbeitgeberversicherung bei<br />

Mutterschaft ergab sich insgesamt ein Defizit<br />

von 28,5 Millionen Euro.<br />

Arbeitgeberversicherung<br />

Erträge - Aufwendungen - Rechnungsergebnis /<br />

Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

<strong>2006</strong> 2005<br />

Erträge 18,7 20,2<br />

Aufwendungen 47,2 27,6<br />

Überschuss (+) / - 28,5 - 7,4<br />

Fehlbetrag (-)<br />

Investitionen<br />

Das Investitionsvolumen der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

belief sich im Jahre <strong>2006</strong> insgesamt auf<br />

54,0 Millionen Euro.<br />

Investitionen <strong>2006</strong><br />

in Millionen Euro<br />

Investitionen in die Verwaltung _________ 17,5<br />

Investitionen in die Krankenhäuser ______ 31,0<br />

Investitionen in die Reha-Kliniken ________ 5,5<br />

Summe __________________________ 54,0<br />

Ausgabenschwerpunkte waren im Bereich der<br />

Verwaltung die Neuordnung des Rechenzentrums<br />

und die Brandschutzmaßnahmen in<br />

verschiedenen Verwaltungsgebäuden sowie<br />

die Teilsanierung des Verwaltungsgebäudes<br />

Chemnitz. Bedeutend ist auch die laufende<br />

Anpassung der apparativen Ausstattung der<br />

Dienststellen einschl. Minijob-Zentrale mit<br />

Datenverarbeitungskomponenten an aktuelle<br />

technische Standards.<br />

Im Bereich der Krankenhäuser sind erhebliche<br />

bauliche Investitionen (15,3 Millionen Euro)<br />

aus Förder- und Eigenmitteln erfolgt. Für die<br />

apparative Ausstattung der Krankenhäuser,<br />

insbesondere im medizinisch-technischen<br />

Bereich, wurden Investitionen in Höhe von<br />

8,8 Millionen Euro getätigt.<br />

In den Rehabilitationskliniken wurden die<br />

Maßnahmen zur Neuordnung und Modernisierung<br />

von verschiedenen Klinikbereichen<br />

einschl. Brandschutzmaßnahmen fortgesetzt.


Minijob-Zentrale<br />

Die zum 1. April 2003 errichtete Minijob-Zen-<br />

trale hat im Jahr <strong>2006</strong> an pauschalen Beiträ-<br />

gen aus geringfügigen Beschäftigungsverhält-<br />

nissen 5,223 Milliarden Euro zugunsten der<br />

gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung<br />

sowie 0,363 Milliarden Euro an einheitlicher<br />

Pauschsteuer zugunsten des Bundeszentralamtes<br />

für Steuern eingezogen. Die in<br />

diesem Zusammenhang angefallenen Verwaltungskosten<br />

in Höhe von 102,7 Millionen Euro<br />

wurden finanziert durch die Vergütungen von<br />

den begünstigten Versicherungsträgern und<br />

von dem Bundeszentralamt für Steuern.<br />

Der deutliche Anstieg der Einnahmen im Jahr<br />

<strong>2006</strong> geht auf die Erhöhung der Pauschalbeiträge<br />

zum 1. Juli <strong>2006</strong> zurück.<br />

Aufteilung der pauschalen Beiträge aus geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />

in Milliarden Euro (Gesamtbetrag <strong>2006</strong>: 5,586 Mrd. Euro)<br />

Rentenversicherungsbeitrag —— 2,786<br />

—— 2,235<br />

Krankenversicherungsbeitrag —— 2,437<br />

—— 1,992<br />

Einheitliche Pauschsteuer —— 0,362<br />

—— 0,317<br />

Jahr <strong>2006</strong><br />

Jahr 2005<br />

Haushalt und Finanzen<br />

133


134 Haushalt und Finanzen<br />

9.3 Controlling<br />

Krankenversicherung<br />

Budgetierung<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Prognosen<br />

Treiberbäume<br />

Kennzahlen<br />

Regionale und<br />

„produktbezogene“<br />

Zuordnungskriterien<br />

Standardanalysen<br />

Controllingrunden<br />

Rentenversicherung Reha-Kliniken<br />

Teilbereich<br />

Rehabilitation<br />

Budgetierung<br />

Reha-Bereich<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Benchmarking<br />

Das Controlling-System der<br />

Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

Kosten-/<br />

Leistungsrechnung<br />

Budgetierung<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Kennzahlen<br />

Das Controllingsystem der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

unterstützt die Kranken- und Rentenversicherung<br />

inclusive Eigenbetriebe der Rentenversicherung<br />

bei ihrer wirtschaftlichen<br />

Aufgabenwahrnehmung im operativen und<br />

strategischen Leistungsgeschehen. Auf der<br />

Basis eines Zielsystems sollen durch den<br />

Einsatz verschiedener Controllinginstrumente<br />

eventuelle Schwachstellen festgestellt und<br />

Gegensteuerungsmaßnahmen zur Ergebnisverbesserung<br />

initiiert werden.<br />

Darüber hinaus kommt dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />

im Verwaltungskostenbereich<br />

eine immer größere Bedeutung zu. Dies gilt<br />

nicht nur generell für das Benchmarking gemäß<br />

§ 69 Abs. 5 SGB IV, sondern auch für die<br />

von der Rentenversicherung zu erwirtschaftende<br />

Einsparung gemäß § 220 Abs. 3 SGB VI<br />

sowie die gesetzlich vorgegebene Ausgaben-<br />

Optimierung der<br />

Belegungssteuerung<br />

Controllingrunden<br />

Konzept der<br />

personifizierten<br />

Verantwortung<br />

Verwaltungskosten Bildungsstätten<br />

Kostenstellenrechnung<br />

Betriebsabrechnungsbogen<br />

Kostenträgerrechnung<br />

Teilbereich Rentenversicherung<br />

Budgetierung<br />

Prognosen<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Kennzahlen<br />

Controllingrunden<br />

Kostenstellenrechnung<br />

Budgetierung<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Kennzahlen<br />

begrenzung der Verwaltungskosten in der<br />

Krankenversicherung gemäß § 4 Abs. 4 SGB V.<br />

Krankenversicherung<br />

Die generellen Controllingmaßnahmen, nämlich<br />

ein stringentes Genehmigungsverfahren,<br />

Preisverhandlungen mit Leistungserbringern<br />

und die Intensivierung und Optimierung der<br />

Rechnungsprüfung, wurden im Jahr <strong>2006</strong> fortgeführt<br />

bzw. weiter optimiert. Obgleich in den<br />

Leistungsbereichen Krankenhaus und Apotheken<br />

durch eine intensive Rechnungsprüfung<br />

die vereinbarten operativen Einsparziele im<br />

Wesentlichen realisiert wurden, konnten die<br />

insgesamt zu verzeichnenden Kostensteigerungseffekte<br />

hierdurch nicht vollständig<br />

kompensiert werden.<br />

Die Hauptcontrollingziele (Budgeteinhaltung<br />

im Bereich der vereinbarten Versichertenzahlen


und der Ausgaben sowie Unterschreitung der<br />

GKV-Ausgabenveränderungsraten) konnten<br />

im Jahr <strong>2006</strong> nicht erreicht werden. Ursächlich<br />

für die Abweichungen sind Überschreitungen<br />

in den Leistungsbereichen ärztliche und<br />

zahnärztliche Behandlung (inclusive Zahnersatz)<br />

sowie Krankenhaus. Der Vergleich der<br />

Veränderung der Leistungsausgaben der Jahre<br />

2005/<strong>2006</strong> weist unter Berücksichtigung der<br />

Altersstandardisierung für die Krankenversicherung<br />

eine um 0,5 Prozentpunkte höhere<br />

Steigerungsrate als die der GKV aus, wobei<br />

auch hier die Bereiche ärztliche und zahnärztliche<br />

Behandlung die Hauptausgabentreiber<br />

im Jahr <strong>2006</strong> waren.<br />

Reha-Kliniken<br />

Alle Eigenbetriebe konnten im Jahr <strong>2006</strong> einen<br />

Gewinn erzielen. Die Budgetvereinbarungen<br />

über die Belegung/Auslastung konnten von<br />

den meisten Kliniken noch übertroffen werden.<br />

Die Entwicklung der kostendeckenden<br />

Pflegesätze zeigt, dass die Kliniken mit den<br />

bereits vor Jahren eingeleiteten Maßnahmen<br />

zur Erreichung wettbewerbsfähiger Pflegesätze<br />

auf dem richtigen Weg sind.<br />

Verwaltungskosten<br />

Das Verwaltungskosten-Controlling gewinnt<br />

wegen der gesetzlichen Ausgabenbegrenzung<br />

immer mehr an Gewicht. In den Jahren 2004<br />

bis 2007 dürfen nach § 4 Abs. 4 SGB V die jährlichen<br />

Verwaltungsausgaben der gesetzlichen<br />

Krankenkassen je Versicherten im Vergleich<br />

zum Vorjahr die Veränderungsrate der beitragspflichtigen<br />

Einnahmen nach § 71 Abs. 3<br />

SGB V nicht überschreiten.<br />

Aufgrund verstärkter Controllingaktivitäten<br />

hat sich im Rechnungsergebnis <strong>2006</strong> der<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ein deutlicher Rückgang der Verwaltungskosten<br />

ergeben. Die Verwaltungskosten<br />

betragen insgesamt 380,6 Millionen Euro. Im<br />

Vergleich zum Vorjahresergebnis in Höhe von<br />

407,7 Millionen Euro bedeutet dies eine Reduzierung<br />

um 27,1 Millionen Euro bzw. 6,6 Prozent.<br />

Von den Gesamtverwaltungskosten entfällt<br />

auf die Krankenversicherung ein Anteil von<br />

160,7 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert<br />

von 165,9 Millionen Euro beträgt<br />

der Rückgang hier 5,2 Millionen Euro bzw.<br />

3,1 Prozent. Je Versicherten ergibt sich somit<br />

ein Wert von 111,54 Euro (Vorjahr 114,98 Euro)<br />

und damit ein Rückgang von 3,0 Prozent.<br />

Nach den endgültigen Rechnungsergebnissen<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

für das Jahr <strong>2006</strong> (Statistik KJ 1) ergeben sich<br />

für die GKV insgesamt Verwaltungskosten je<br />

Versicherten von 115,27 Euro. Die <strong>Knappschaft</strong><br />

unterschreitet diesen Wert um 3,2 Prozent.<br />

Der Anteil der knappschaftlichen und der<br />

allgemeinen Rentenversicherung an den<br />

Gesamtverwaltungskosten beläuft sich auf<br />

219,8 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert<br />

von 228,0 Millionen Euro ist hier<br />

ein Rückgang von 8,2 Millionen Euro bzw.<br />

3,6 Prozent zu verzeichnen.<br />

Für den Bereich der Rentenversicherung<br />

besteht die Zielsetzung darin, die jährlichen<br />

Verwaltungs- und Verfahrenskosten bis zum<br />

Jahr 2010 entsprechend den Einsparvorgaben<br />

des Gesetzgebers zu verringern (gemäß § 220<br />

Abs. 3 SGB VI). Im Jahr <strong>2006</strong> ist es gelungen, die<br />

maßgebliche Orientierungsgröße um 2,6 Milli-<br />

onen Euro zu unterschreiten (- 1,19 Prozent).<br />

Die Fortsetzung und Optimierung der Einspar-<br />

bemühungen stehen auch künftig im Fokus<br />

der Controllingaktivitäten.<br />

Haushalt und Finanzen<br />

135


136 Haushalt und Finanzen<br />

9.4 Datenverarbeitung<br />

Das Rechenzentrum der KBS in<br />

Bochum versorgt an sieben Tagen der Woche<br />

rund um die Uhr die Sachbearbeitung an<br />

über 100 Standorten bundesweit mit klassischen<br />

Großrechneranwendungen, wie zum<br />

Beispiel KKVS, GRVS oder LDMS, und mit<br />

Client-/Server-Anwendungen, bei denen die<br />

Personal Computer (PCs) der Sachbearbeitung<br />

auf einen Rechner der mittleren Datentechnik<br />

(Server) zugreifen. Im Bereich der Client-/<br />

Server-Anwendung SAP (Finanzbuchhaltung,<br />

Minijobzentrale usw.) beziehen die von den<br />

PCs angesprochenen Server ihrerseits die zu<br />

liefernden Daten vom Großrechner mit seinen<br />

angeschlossenen Datenspeicherplatten. Im<br />

Jahr <strong>2006</strong> hat das Rechenzentrum insbesondere<br />

die engere Verzahnung der Client-/Server-<br />

Anwendungen mit den klassischen Host-<br />

Strukturen forciert.<br />

Kennzahlen über die Verfügbarkeit der Daten-<br />

verarbeitung (DV) belegen, dass die Leistungs-<br />

fähigkeit der Mitarbeiter und der wirtschaft-<br />

liche Einsatz der technischen Ressourcen<br />

einen Produktionsbetrieb mit hoher Stabilität<br />

und Qualität sicherstellen. Die Leistungsfähigkeit<br />

der DV bei der KBS wird technisch<br />

durch den Betrieb eines IBM Großrechners<br />

ermöglicht. Anfang <strong>2006</strong> wurde im Austausch<br />

ein Host der neuesten Generation z9 installiert.<br />

Hierdurch konnten die DV-Anwendungen<br />

nach den fusionsbedingten Erweiterungen des<br />

Vorjahres weiterhin in gewohnter Performance<br />

und Stabilität zur Verfügung gestellt werden.<br />

Außerdem sind über 500 produktive Server<br />

(480 auf Intel- und 20 auf Linux- / Unix/AIX-<br />

Basis) in Betrieb, um auf diesen zusätzlichen<br />

Systemplattformen das Spektrum der verschiedenen<br />

Anwendungen zu komplettieren.<br />

Insgesamt wurden in <strong>2006</strong> über 13.000 Endgeräte<br />

(11.000 PC, 2.000 Arbeitsplatzdrucker) mit<br />

mehr als 60 großrechner-basierten und mit<br />

über 170 PC- und Client/Server-Anwendungen<br />

versorgt.<br />

Sämtliche Anwendungen werden der Sachbe-<br />

arbeitung in einem bundesweiten Netzwerk<br />

- zentral von Bochum aus gesteuert - zur Verfügung<br />

gestellt. Bei der im DFÜ-Bereich eingesetzten<br />

Netzwerktechnik wurden in <strong>2006</strong> die<br />

ersten Umstellungen auf die performantere<br />

und gleichzeitig kostengünstigere DSL-Plattform<br />

vorgenommen. Diese Maßnahmen<br />

werden im kommenden Jahr fortgesetzt. Sie<br />

sind eingebunden in die Planungen eines<br />

gemeinsamen Datennetzes in der Deutschen<br />

Rentenversicherung.<br />

Die Arbeiten bei der KBS stehen in zunehmend<br />

größerer Abhängigkeit zu DV-Anwendungen.<br />

Mit dem generellen Ziel, die Fortführung des<br />

Geschäftsbetriebes auch im Fall einer Katastrophe<br />

möglichst störungsfrei sicherzustellen,<br />

werden kritische Systemkomonenten redundant<br />

- also doppelt - ausgelegt. Im Jahr <strong>2006</strong><br />

wurden im Rechenzentrum dazu Maßnahmen<br />

zur Optimierung der Datenspeicherung und<br />

-sicherung ergriffen.<br />

Die Sicherung der gespeicherten Daten erfolgt<br />

an zwei getrennten Orten auf Magnetband-<br />

Kassetten. Die für das Kassetten-Handling<br />

eingesetzten Robotersysteme wurden,<br />

beginnend im Jahr <strong>2006</strong>, gegen neue, größere<br />

Einheiten mit erweiterter Funktionalität<br />

ausgetauscht, da auf Grund des Volumens<br />

die Sicherungen der gesamten Speicherplatten-Peripherie<br />

nicht mehr in den wenigen


Nachtstunden außerhalb der Online-Verfüg-<br />

barkeit durchführbar war.<br />

Die neuen Robotersysteme nutzen zusätzlich<br />

eine vorgelagerte Virtualisierungsschicht,<br />

die ebenfalls an beiden Standorten verfügbar<br />

ist. Bei dieser Technologie greift das Betriebssystem<br />

nicht mehr direkt, sondern über<br />

eine Virtualisierungsschicht auf die angeschlossene<br />

Hardware zu. Dadurch kann diese<br />

Hardware mehreren Betriebssystemen und<br />

Anwendungen gleichzeitig zur Verfügung<br />

gestellt und somit optimaler ausgelastet<br />

werden.<br />

Die Datenmengen der produktiven Anwen-<br />

dungen aus dem Host- und Client-/Server-<br />

Bereich, aber auch die Daten aus den zahlreichen<br />

Entwicklungs-Projekten der KBS<br />

werden je nach Leistungs-Anforderung in unterschiedlichen<br />

Plattensystemen gespeichert.<br />

So werden die Daten der Online-Datenbanken<br />

in sog. hochperformanten Enterprise Systemen<br />

gespeichert, während Daten für Archiv-<br />

Anwendungen in preisgünstigeren Systemen<br />

vorgehalten werden. Das Datenwachstum hat<br />

sich in den letzten Jahren drastisch verstärkt.<br />

Zur Zeit werden bei der KBS insgesamt 45<br />

Terabyte an Daten im zentralen Rechenzentrum<br />

auf Festplatten vorgehalten.<br />

Auf Grund des zu erwartenden, weiterhin<br />

rasanten Datenwachstums auch aus den<br />

aktuell anlaufenden Projekten („Inkasso 2008“<br />

für die Minijob-Zentrale, „Dataware-House“<br />

für die Krankenversicherung, Öffnung der<br />

Krankenversicherung für neue Mitgliedergruppen,<br />

„diVA - Digitale Vorgangsbearbeitung<br />

und Archivierung“ für die Rentenversicherung)<br />

wird zu Beginn des Jahres 2007 die Speicherperipherie<br />

nicht nur quantitativ, sondern auch<br />

qualitativ zu erweitern sein. Hiermit verbunden<br />

werden zukünftig auch die Speicherplatten-Systeme<br />

redundant betrieben. Damit<br />

wird der schon für Magnetband-Kassetten<br />

eingeschlagene Weg, doppelte Systeme an<br />

getrennten Orten zu installieren, ebenso für<br />

die Speicherplatten-Systeme verfolgt, um die<br />

Hochverfügbarkeit auch in diesem Systemsegment<br />

sicherzustellen.<br />

Im Zuge dieser Maßnahme wird ein weiteres<br />

Plattensystem im Partner-Rechenzentrum<br />

Würzburg (RZW) installiert. Diese Erweiterung<br />

ist Bestandteil eines Rahmenkonzeptes „Business<br />

Continuity“, das gemeinsam in der Deutschen<br />

Rentenversicherung zur Absicherung<br />

der Service-Kontinuität und zur Erhöhung der<br />

Verfügbarkeit der Rechenzentren entwickelt<br />

wurde. Auf der Grundlage dieses Konzeptes<br />

wurden Ende des Jahres <strong>2006</strong> Vorbereitungen<br />

für eine erste Stufe von Backup-Maßnahmen<br />

zwischen dem Rechenzentrum der KBS und<br />

dem RZW getroffen. Ein Ziel dieser Maßnahmen<br />

ist es, einen möglichst unterbrechungsfreien<br />

Geschäftsbetrieb über den jeweils<br />

anderen Standort unter Mitnutzung der dort<br />

vorhandenen Großrechnerkapazität und der<br />

eigenen, dort gespiegelt vorliegenden Daten<br />

bereit stellen zu können.<br />

Ein vergleichbarer Ansatz wird bei den Vorbe-<br />

reitungen für den Einsatz der „Elektronischen<br />

Gesundheitskarte“ (eGK) in der Krankenversicherung<br />

berücksichtigt. Zukünftig ist von<br />

den Kostenträgern, also auch von der KBS, ein<br />

Kartenmanagement (Kartenausgabe, Kartenverwaltung,<br />

Abgleich mit den Bestandssystem<br />

usw.) für die eGK durchzuführen. In einer<br />

IT-Kooperation mit anderen Krankenversicherungen<br />

bzw. Krankenversicherungsverbänden<br />

wurden unter dem Gesichtspunkt einer Hoch-<br />

Haushalt und Finanzen<br />

137


138 Haushalt und Finanzen<br />

verfügbarkeit im Jahr <strong>2006</strong> Konzepte für den<br />

Betrieb eines derartigen Kartenmanagements<br />

entwickelt.<br />

Unter Mitwirkung der KBS wurde im April<br />

<strong>2006</strong> in der Deutschen Rentenversicherung ein<br />

Projekt aufgesetzt, um das GRVS als Hauptanwendung<br />

zur Versichertenkontenführung auf<br />

die Systemplattform Linux zu portieren. Vor<br />

dem Hintergrund der zu erbringenden Einsparung<br />

von Verwaltungskosten in der Deutschen<br />

Rentenversicherung ist ein Ziel des Projektes,<br />

Aussagen über vorhandene Rationalisierungspotentiale<br />

eines Linux-Rechenzentrums unter<br />

Produktionsbedingungen zu treffen. Eine<br />

Pilotumgebung mit zLinux/Host und DB2 z/os<br />

ist im Rechenzentrum der KBS eingerichtet.<br />

Die jetzt laufende Arbeit im Projekt ist die<br />

Portierung der CICS-Funktionalitäten in eine<br />

Dialogkomponente auf der zLinux-Plattform.<br />

Speicherkapazität im zentralen Rechenzentrum<br />

in Gigabyte<br />

2001 —— 1.700<br />

2002 —— 5.900<br />

2003 —— 14.600<br />

2004 —— 18.500<br />

2005 —— 24.340<br />

<strong>2006</strong> —— 38.594<br />

Der „Proof of Concept“ mit einer Pilotanwendung<br />

erfolgt in 2007.<br />

Um die Leistungsfähigkeit der Datenverar-<br />

beitung nachhaltig erbringen zu können, ist<br />

neben einer permanenten Weiterbildung der<br />

Mitarbeiter auch die Nachwuchsförderung<br />

wichtig. Hierzu bilden die DV-Fachbereiche<br />

ständig durchschnittlich zehn junge Kolleginnen<br />

und Kollegen (Fachinformatiker und<br />

Informatik-Kaufleute) aus.<br />

Insgesamt kann festgehalten werden, dass die<br />

Datenverarbeitung der KBS den Spagat zwischen<br />

traditionellen Großrechnerstrukturen<br />

und neuen Client-/Server-Architekturen durch<br />

Integration der Vorzüge beider Systeme geschafft<br />

und durch die wirtschaftliche Ausrichtung<br />

den Weg zum modernen IT-Dienstleister<br />

gefunden hat.<br />

Großrechner<br />

Open-Systems


10 personal<br />

10.1 Personaldaten und Personalpolitik | 140<br />

10.2 Berufliche Bildung | 144


140 Personal<br />

Personalbestand<br />

10.1 Personaldaten und Personalpolitik<br />

Gesamtpersonal der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

Stand Dezember <strong>2006</strong> / Gesamtpersonal 16.607<br />

Verwaltungsdienst —— 9.920<br />

Krankenhäuser —— 4.588<br />

Reha-Kliniken —— 842<br />

SMD —— 586<br />

Auszubildende —— 671<br />

Personalstatistik<br />

Personalbestand im Verwaltungsbereich<br />

Stand Dezember <strong>2006</strong> / Gesamtpersonal 10.591<br />

Tarifbeschäftigte —— 7.820<br />

Beamtinnen/Beamte —— 2.100<br />

Nachwuchskräfte —— 671<br />

Personalbestand im Sozialmedizinischen Dienst<br />

Stand Dezember <strong>2006</strong> / Gesamtpersonal 586<br />

Arbeitnehmer/innen —— 167<br />

—— 381<br />

Beamtinnen/Beamte —— 38<br />

Am 31. Dezember <strong>2006</strong> standen im Verwal-<br />

tungsbereich insgesamt 16.607 Mitarbeite-<br />

rinnen und Mitarbeiter einschließlich der<br />

Nachwuchskräfte in den Diensten der Deut-<br />

schen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />

<strong>See</strong>. In den Sozialmedizinischen Dienststellen<br />

waren zu diesem Zeitpunkt 586 Personen<br />

beschäftigt.<br />

Im Verwaltungsbereich und Sozialmedizini-<br />

schen Dienst der Deutschen Rentenversi-<br />

cherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> sind im Jahr<br />

Ärztlicher Dienst<br />

Verwaltungs­, medizinisch­technischer, Pflegefachdienst<br />

<strong>2006</strong> insgesamt 462 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter ausgeschieden, die sich wie folgt<br />

auf die verschiedenen Ebenen und Bereiche<br />

verteilen: höherer Verwaltungsdienst 7 Mitarbeiter/innen;<br />

gehobener Verwaltungsdienst:<br />

84 Mitarbeiter/innen; sonstiger Verwaltungsdienst<br />

319 Mitarbeiter/innen; Sozialmedizinischer<br />

Dienst 52 Mitarbeiter/innen (davon 17<br />

Ärztinnen/Ärzte).<br />

Trotz Verwaltungskosteneinsparung und<br />

Benchmarking konnte im Verwaltungsbereich


Altersstruktur<br />

einer großen Zahl von Nachwuchskräften<br />

(132 im gehobenen Dienst und 64 im mittleren<br />

Dienst) zumindest ein zeitlich befristeter<br />

Arbeitsvertrag angeboten werden.<br />

Der weitere Personalbedarf wurde durch die<br />

Neueinstellung von insgesamt 167 Mitarbei-<br />

ter/innen in den folgenden Funktionsebenen<br />

kompensiert: höherer Verwaltungsdienst<br />

3 Mitarbeiter/innen; gehobener Verwaltungs-<br />

dienst 6 Mitarbeiter/innen; sonstiger Verwal-<br />

tungsdienst 111 Mitarbeiter/innen; Sozialmedi-<br />

zinischer Dienst 47 Mitarbeiter/innen (davon<br />

14 Ärztinnen/Ärzte).<br />

Das gegenüber den Vorjahren im Wesentlichen<br />

konstant gebliebene Durchschnittsalter er-<br />

höhte sich leicht und betrug im Dezember<br />

<strong>2006</strong> im Verwaltungsbereich 41,9 Jahre und im<br />

Sozialmedizinischen Dienst 48,1 Jahre.<br />

Altersstruktur <strong>2006</strong><br />

(ohne Nachwuchskräfte und langfristig Beurlaubte)<br />

> = 60 —— 164<br />

—— 30<br />

50 - 59 —— 2.164<br />

—— 195<br />

40 - 49 —— 3.131<br />

—— 234<br />

30 - 39 —— 2.432<br />

—— 82<br />

20 - 29 —— 1.447<br />

—— 11<br />

< 20<br />

—— 12<br />

—— 0<br />

Funktionsbezogen sind im Verwaltungsbe-<br />

reich der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> die Beamtinnen/<br />

Beamten vorwiegend im gehobenen Dienst<br />

und die Arbeitnehmer/innen überwiegend im<br />

mittleren Dienst beschäftigt.<br />

Zur Wahrnehmung der Führungsaufgaben<br />

sind zirka zwei Prozent des Verwaltungspersonals<br />

der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im höheren Dienst<br />

eingesetzt.<br />

In den Sozialmedizinischen Dienststellen wird<br />

der höhere Dienst ausschließlich durch die<br />

ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

repräsentiert, die rund ein Drittel des dortigen<br />

Gesamtpersonals ausmachen.<br />

Verwaltungsdienst<br />

Sozialmedizinischer Dienst<br />

Funktionsstruktur<br />

Personal<br />

141


142 Personal<br />

Nachwuchskräfte<br />

Beamtinnen und Beamte<br />

Verteilung nach Funktionsebene und Geschlecht / ohne langfristig beurlaubte Mitarbeiter/innen<br />

Höherer Dienst —— 126<br />

—— 32<br />

Gehobener Dienst —— 907<br />

—— 813<br />

Mittlerer/Einfacher —— 95<br />

Dienst —— 48<br />

Nachwuchskräfte —— 93<br />

—— 121<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

Verteilung nach Funktionsebene und Geschlecht / ohne langfristig beurlaubte Mitarbeiter/innen<br />

Höherer Dienst —— 101<br />

—— 113<br />

Gehobener Dienst —— 896<br />

—— 1.496<br />

männlich<br />

weiblich<br />

Mittlerer/Einfacher —— 1.268<br />

Dienst —— 4.007<br />

Nachwuchskräfte —— 161<br />

—— 296<br />

Im Jahre <strong>2006</strong> wurden im Verwaltungsbe-<br />

reich der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> Nachwuchskräfte für<br />

verschiedene Berufsbilder eingestellt:<br />

Nachwuchskräfte<br />

Einstellungen <strong>2006</strong><br />

Auszubildende für den Beruf<br />

Sozialversicherungsfachangestellte/r ______________________________________ 141<br />

Verwaltungsinspektoranwärter/innen _______________________________________ 40<br />

Auszubildende für den Beruf IT­Kaufleute _____________________________________ 3<br />

Auszubildende für den Beruf<br />

Kaufleute im Gesundheitswesen ____________________________________________ 5<br />

männlich<br />

weiblich


Teilzeitbeschäftigung<br />

Minijob­<br />

Zentrale<br />

Telearbeit<br />

Bei der Teilzeitbeschäftigung ist im Jahre <strong>2006</strong><br />

wiederum ein Zuwachs zu verzeichnen. Der<br />

Anteil der teilzeitbeschäftigten Mitarbeite-<br />

rinnen und Mitarbeitern lag bei der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

zum Ende des Berichtsjahres <strong>2006</strong> bei 23,7<br />

Prozent.<br />

Anteil der Teilzeitbeschäftigten<br />

20,2 %<br />

| Dez. 2000 Dez. <strong>2006</strong> |<br />

Zu Beginn des Jahres 2003 sind die „Gesetze<br />

für moderne Dienstleistungen am Arbeits-<br />

markt“ in Kraft getreten. Sie beinhalten unter<br />

anderem Neuregelungen zu den geringfügigen<br />

Beschäftigungen, den so genannten Minijobs.<br />

Die Neuregelungen für die geringfügigen<br />

Beschäftigungen gelten seit dem 1. April 2003.<br />

Im Bereich der Minijob-Zentrale sind insge-<br />

samt 1.852 Mitarbeiter/innen beschäftigt.<br />

Zum Jahresende <strong>2006</strong> endeten hier 120 befris-<br />

tete Zeitverträge bei vier Neuzugängen.<br />

Das Pilotprojekt zur Einführung alternierender<br />

Telearbeit bei der Deutschen Rentenversiche-<br />

rung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> konnte im Jahr<br />

<strong>2006</strong> erfolgreich abgeschlossen werden. Es<br />

wird auch in Zukunft bei der KBS Telearbeit als<br />

Arbeitsmodell geben.<br />

Tarifrecht<br />

Nach der erfolgreich vollzogenen Fusion<br />

und der Zusammenführung des Personals<br />

der Bundesknappschaft, der <strong>Bahn</strong>versiche-<br />

rungsanstalt und der <strong>See</strong>kasse zur Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

zum 1. Oktober 2005 und dem gleichzeitigen<br />

23,7 %<br />

Inkrafttreten des neuen Tarifvertrages für den<br />

öffentlichen Dienst (TVöD) galt es im Jahr<br />

<strong>2006</strong> die umfassenden tariflichen Neuerungen<br />

für die KBS angesichts der besonderen<br />

Struktur des Verbundssystems mit passge-<br />

nauen Regelungen für die einzelnen Dienst-<br />

leistungssektoren des Verwaltungs-, Kran-<br />

kenhaus- und Reha-Klinikbereich und ihren<br />

unterschiedlichen arbeitsrechtlichen und<br />

tarifpolitischen Schwerpunkten zu tarifieren.<br />

Hierbei verhandelte die KBS erstmalig ge-<br />

meinsam mit der Deutschen Rentenversi-<br />

cherung Bund und der Tarifgemeinschaft der<br />

Deutschen Rentenversicherung mit dem Ziel<br />

möglichst einheitlicher Regelungen in der ge-<br />

samten Deutschen Rentenversicherung unter<br />

Berücksichtigung der individuellen Belange<br />

der einzelnen Bereiche.<br />

Personal<br />

143


144 Personal<br />

Kernpunkte des neuen Tarifrechts sind<br />

die Hinwendung zu einer leistungsorientier-<br />

ten Bezahlung bei gleichzeitigem Wegfall<br />

aller leistungsunabhängigen Bezahlungsin-<br />

strumente wie Lebensalter, Familienstand<br />

und Bewährungsaufstiege (mit umfassen-<br />

den Besitzschutzregelungen für die Be-<br />

standsbeschäftigten),<br />

die Aufhebung der Unterscheidung zwi-<br />

schen Angestellten und Arbeitern,<br />

die weitere Angleichung der Arbeitsbedin-<br />

gungen der Tarifgebiete West und Ost durch<br />

eine einheitliche 39-Stunden-Woche,<br />

die Flexibilisierung der Arbeitszeit,<br />

die Modifizierung der Regelungen über<br />

Urlaubs- und Weihnachtsgeld.<br />

Die Tarifierung der Besonderheiten des Kran-<br />

kenhaussektors und die Ausgestaltung der<br />

variablen leistungsorientierten Bezahlung<br />

sowie der neuen Entgeltordnung stehen im<br />

Mittelpunkt der weiteren Tarifarbeit.


10.2 Berufliche Bildung<br />

Überblick über die Ausbildung bei der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

Insgesamt befanden sich Ende Dezember<br />

<strong>2006</strong> 673 Nachwuchskräfte in Ausbildung bei<br />

der Deutschen Rentenversicherung Knapp-<br />

schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> (ohne Eigenbetriebe).<br />

Ausbildung <strong>2006</strong><br />

(Gesamtzahl 673)<br />

—— 429<br />

Sozialversicherungsfachangestellte/r —— 0<br />

—— 212<br />

Verwaltungsinspektoranwärter/innen —— 16<br />

—— 8<br />

Fachinformatiker —— 0<br />

—— 3<br />

Informatikkaufleute —— 0<br />

—— 5<br />

Gesundheitskaufleute —— 0<br />

Für das Bundesversicherungsamt wurden im<br />

Jahr <strong>2006</strong> 16 Verwaltungsinspektoranwärter<br />

(innen) ausgebildet. Sie sind in Theorie und<br />

Praxis in den Ausbildungsbetrieb der Knapp-<br />

schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> integriert.<br />

Ende <strong>2006</strong> wurden<br />

673 Nachwuchskräfte ausgebildet<br />

Fachhochschulstudium der Verwal-<br />

tungsinspektoranwärter(innen)<br />

Das Studium der Verwaltungsinspektoranwär-<br />

ter(innen) der KBS an der Fachhochschule des<br />

Bundes für öffentliche Verwaltung - Fachbe-<br />

reich Sozialversicherung (FHB-FBSV) gliedert<br />

sich in das Grundstudium (6 Monate) am<br />

Studienort Berlin, in das Hauptstudium (12<br />

Monate) am Studienort Bochum und in berufspraktische<br />

Studienzeiten (18 Monate) in<br />

Bochum und im Großraum Ruhrgebiet. Das<br />

Studium dauert insgesamt drei Jahre.<br />

Die Altlehrgänge der ehemaligen <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

führen ihre Studiengänge an<br />

der Fachhochschule des Bundes - in der Fachrichtung<br />

Deutsche Rentenversicherung Bund<br />

- bis zur Laufbahnprüfung fort.<br />

<strong>Knappschaft</strong>­<strong>Bahn</strong>­<strong>See</strong><br />

Bundesversicherungsamt<br />

Ebenso beenden die ehemaligen Anwärter der<br />

<strong>See</strong>kasse ihr Studium an der Fachhochschule<br />

für Verwaltung und Dienstleistung, Fachbereich<br />

Rentenversicherung.<br />

Zum 18. September <strong>2006</strong> wurden 44 Verwaltungsinspektoranwärter/innen<br />

(davon 3 für<br />

das Bundesversicherungsamt) eingestellt.<br />

Zusammen mit den Einstellungsjahrgängen<br />

2004 und 2005 befanden sich Ende Dezember<br />

<strong>2006</strong> insgesamt 228 Nachwuchskräfte in der<br />

Ausbildung für gehobene Funktionsebene:<br />

Personal<br />

145


146 Personal<br />

Ausbildung der Nachwuchskräfte für die gehobene Funktionsebene<br />

Einstellungsjahrgänge 2004 ­ <strong>2006</strong> / in Mitarbeiterzahlen (Gesamtzahl 228)<br />

März 2004 —— 26<br />

September 2004 —— 76<br />

März 2005 —— 22<br />

September 2005 —— 59<br />

September <strong>2006</strong> —— 44<br />

Die Zwischenprüfung zum Ende des Grund-<br />

studiums wurde im März <strong>2006</strong> von 61 Verwal-<br />

tungsinspektoranwärter/innen erfolgreich<br />

abgelegt.<br />

58 Verwaltungsinspektoranwärter/innen der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> haben im Jahr <strong>2006</strong><br />

mit erfolgreichem Ablegen der Laufbahnprü-<br />

fung ihren Vorbereitungsdienst beendet.<br />

Ausbildung zum Sozialversicherungs-<br />

fachangestellten<br />

Die Ausbildung zum Sozialversicherungs-<br />

fachangestellten umfasst 36 Monate, die sich<br />

* September 2003: 1 Wiederholer<br />

in drei Abschnitte (praktische Ausbildung,<br />

theoretischer Unterricht und Unterricht in der<br />

Berufsschule) gliedert.<br />

Zum 1. August <strong>2006</strong> wurden 141 Nachwuchs-<br />

kräfte bundesweit eingestellt. Hiervon wurde<br />

bei sieben Nachwuchskräften das Ausbil-<br />

dungsverhältnis mit Ablauf der Probezeit<br />

beendet.<br />

Auszubildung zum Sozialversicherungsfachangestellten<br />

(Gesamtzahl 429)<br />

Fachrichtung <strong>Knappschaft</strong>sversicherung<br />

2004 —— 74<br />

—— 54<br />

Am Ende des Jahres <strong>2006</strong> befanden sich ins-<br />

gesamt 429 Auszubildende in der Ausbildung<br />

zum Sozialversicherungsfachangestellten.<br />

2005 —— 87<br />

—— 57<br />

<strong>2006</strong> —— 70<br />

—— 64<br />

Fachrichtung Rentenversicherung<br />

2004 —— 0<br />

—— 23<br />

2005 —— 0<br />

—— 0<br />

<strong>2006</strong> —— 0<br />

—— 0<br />

Hautverwaltung<br />

Verwaltungs­ und Geschäftsstellen


Im Sommer <strong>2006</strong> hat die Abschlussprüfung<br />

für die im Jahre 2003 eingestellten Auszubil-<br />

denden stattgefunden. 133 Prüfungsteilneh-<br />

mer(innen) haben die Ausbildung erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Fortbildung zum/zur Sozial-<br />

versicherungsfachwirt/in<br />

Die Deutsche Rentenversicherung Knapp-<br />

schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> führt für Angestellte eine<br />

30monatige Sachbearbeiterfortbildung nach<br />

dem Fortbildungstarifvertrag vom 16. April<br />

2004 in Verbindung mit der Prüfungsordnung<br />

des Bundesversicherungsamtes vom 26. Januar<br />

2004 durch.<br />

Die nach Ablauf des theoretischen Unter-<br />

richts, welcher dienstbegleitend oder in Form<br />

von Vollzeitlehrgängen durchgeführt wird,<br />

abzulegende Prüfung dient der Feststellung,<br />

ob die Teilnehmer(innen) über die zur Erfül-<br />

lung der Aufgaben in der Funktionsebene des<br />

gehobenen Dienstes in der Sozialversicherung<br />

erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und<br />

Erfahrungen verfügen.<br />

Erfolgreich abgelegte Prüfungen führen zum<br />

Abschluss „Sozialversicherungsfachwirtin /<br />

Sozialversicherungsfachwirt - Fachrichtung<br />

knappschaftliche Sozialversicherung“.<br />

Demgegenüber wurde vor der Fusion bei der<br />

<strong>See</strong>kasse ein Aufbaustudienlehrgang zur<br />

Qualifizierung von Angestellten für Aufgaben<br />

auf der Funktionsebene des gehobenen<br />

Dienstes in der Fachrichtung Rentenversicherung<br />

angeboten. Damit war die Teilnahme<br />

an fachtheoretischen Studienzeiten an der<br />

„Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung,<br />

Fachbereich Rentenversicherung“<br />

in Reinfeld (Schleswig-Holstein) verbunden.<br />

Ein vor der Fusion begonnener Lehrgang wird<br />

derzeit noch fortgesetzt und zu Ende geführt.<br />

Beginn 2005<br />

Sachbearbeiterfortbildung 22<br />

nach dem Fortbildungstarifvertrag<br />

Aufbaustudienlehrgang in<br />

Reinfeld<br />

5<br />

Gesamt 27<br />

Weiterbildung<br />

Im Berichtsjahr <strong>2006</strong> nahmen insgesamt 6.764<br />

Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen<br />

teil.<br />

Das Spektrum reichte von fachbezogenen Weiterbildungsveranstaltungen<br />

für die Leistungsund<br />

Querschnittsbereiche der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

über PC-Schulungen bis hin zu verschiedenen<br />

Seminaren im Rahmen der Führungskräfteentwicklung.<br />

Hervorzuheben sind an dieser Stelle zahlreiche<br />

Schulungsmaßnahmen, in denen<br />

Führungskräfte im Hause auf ihre Aufgabe der<br />

Durchführung von Förder- und Beurteilungsgesprächen<br />

vorbereitet wurden.<br />

Daneben wurden Veranstaltungen zu den<br />

Themen Arbeits- und Tarifrecht, Haushalts-,<br />

Kassen- und Rechnungswesen, Allgemeine<br />

Datenverarbeitung sowie Berufspädagogik<br />

angeboten. Betriebliche Suchtarbeit und<br />

Kommunikation waren Themenkreise weiterer<br />

Veranstaltungen.<br />

Ein weiteres Handlungsfeld im Bereich Weiterbildung<br />

war der berufliche Wiedereinstieg<br />

für Mitarbeiter(innen) aus dem Bereich der<br />

Rentenversicherung, die nach der Inanspruch-<br />

Personal<br />

147


148 Personal<br />

nahme von Elternzeit bzw. Sonderurlaub ihren<br />

Dienst in Kürze wieder aufnehmen werden<br />

bzw. vor kurzer Zeit wieder aufgenommen<br />

haben.<br />

Im Rahmen der durchgeführten Schulungen<br />

wurde ein Überblick über Rechtsänderungen<br />

sowie deren Auswirkungen auf die praktische<br />

Arbeit gegeben und der Umgang mit verschie-<br />

denen PC-Programmen trainiert.<br />

Neben der innerbetrieblich organisierten<br />

Weiterbildung mit internen und externen<br />

Dozenten werden Mitarbeitern der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

Bildungsveranstaltungen der Bundesakademie<br />

für öffentliche Verwaltung oder anderer An-<br />

bieter funktionsbezogen angeboten. Darüber<br />

hinaus ist die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> auch in das Weiterbil-<br />

dungsprogramm der Deutschen Rentenversi-<br />

cherung Bund eingebunden.


impressum<br />

Herausgeber: Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>,<br />

Pieperstraße 14-28, 44789 Bochum<br />

Redaktion, Referat 0.2, Geschäftsführung – Kommunikation – Öffentlichkeitsarbeit<br />

Gestaltung: Gilbert Gratzel, Norbert Klein, Herbert Metzger (verantwortlich), Rainer Rode,<br />

Patricia Strenger<br />

in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen,<br />

Fachabteilungen, Referaten, Verwaltungs- und Dienststellen<br />

Fotos: Christian Brinkmann, Monica Goldwasser, Norbert Klein, Georg Niederprüm,<br />

Jürgen Schumann, Jochen Strack, Patricia Strenger<br />

Firma Neopost GmbH & Co. KG (Foto S. 106)<br />

DB AG/Lautenschläger (Foto S. 38)<br />

Minijob-Zentrale,<br />

Reha-Kliniken und Krankenhäuser der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

Gesamtherstellung:<br />

Grafische Betriebe der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>

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