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Marken-Rating - Universität St.Gallen

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Die Konsequenz für die <strong>St</strong>rategien der <strong>Marken</strong>artikelunternehmen besteht darin, dass<br />

vielfach eine Konzentration der personellen und finanziellen Ressourcen auf die<br />

stärksten <strong>Marken</strong> vorgenommen wird. <strong>St</strong>rategische Maßnahmen dieser Art können aktuell<br />

bei verschiedenen großen <strong>Marken</strong>artikelunternehmen beobachtet werden. So erhöhte<br />

beispielsweise Unilever im zweiten Halbjahr 2002 die Werbeausgaben um 50%,<br />

reduzierte aber gleichzeitig im Zeitraum von 2000 bis 2002 das <strong>Marken</strong>portfolio von<br />

1.600 <strong>Marken</strong> auf 900 <strong>Marken</strong> im Jahr 2004. Bis zum Ende des Jahres 2004 sollen nur<br />

die 400 stärksten und profitabelsten <strong>Marken</strong> übrig bleiben. 94 Ähnliche <strong>St</strong>rategien werden<br />

auch von anderen großen <strong>Marken</strong>artikelunternehmen wie LVMH (Louis Vuitton<br />

Moët Henessy) durchgeführt. 95<br />

Zur Generierung der erforderlichen Informationen für die Restrukturierung eines<br />

<strong>Marken</strong>portfolios ist zum einen eine Bewertung der einzelnen <strong>Marken</strong> unter Berücksichtigung<br />

der Marketing- und Finanzperspektive durchzuführen. Aus der Marketingperspektive<br />

wird deutlich, welche <strong>Marken</strong> über einen hohen Goodwill bei den Konsumenten<br />

verfügen. Parallel dazu können aus der Finanzperspektive wertschaffende und<br />

wertvernichtende <strong>Marken</strong> identifiziert werden.<br />

Die Information über die Wertschaffung oder -vernichtung auf der Ebene der Marke<br />

als immaterieller Vermögenswert reicht jedoch für die Entscheidung über die Restrukturierung<br />

des Portfolios noch nicht aus. Wenn das Management etwa die Forderung<br />

aufstellt, nur profitable <strong>Marken</strong> im Portfolio behalten zu wollen, so bezieht sich dies<br />

auf das <strong>Marken</strong>produkt. Alleine auf der Basis der Analyse der Marke als immaterieller<br />

Vermögenswert kann noch keine Aussage über eine Wertschaffung oder -vernichtung<br />

auf der Ebene des <strong>Marken</strong>produkts getroffen werden. Mithin ist im Rahmen der Restrukturierung<br />

eines Portfolios auch die Produktebene zu betrachten.<br />

Zusammenfassend kann mithin aus der aktuellen Herausforderung der strategischen<br />

Analyse die Notwendigkeit einer Integration von Marketing- und Finanzperspektive<br />

sowie von Intangible- und Produkt-Sicht der Marke abgeleitet werden. Erst die gemeinsame<br />

Betrachtung führt zu einem „true and fair view“ der Marke, auf dessen Basis<br />

Entscheidungen über die zukünftige Zusammensetzung des Portfolios getroffen<br />

werden können.<br />

94<br />

95<br />

Vgl. Unilever (2003a).<br />

Vgl. LVMH (2003), S. 3-5.<br />

25

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