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Marken-Rating - Universität St.Gallen

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Pepsi bevorzugte, entschieden sich nach dem Aufbringen von <strong>Marken</strong> rund zwei Drittel<br />

der Testpersonen für Coca Cola. Ein ähnliches Phänomen wurde auch im britischen<br />

Mobilfunkmarkt beobachtet. Bei einer Untersuchung der Zufriedenheit mit den Mobilfunknetzen<br />

erhielt der Netzbetreiber Virgin bessere Noten als T-Mobile. Tatsächlich<br />

verfügt jedoch Virgin über kein eigenes Mobilfunknetz, sondern nutzt das Netz von<br />

T-Mobile. Die bessere Einschätzung der Netzqualität und die damit verbundenen Kundengewinne<br />

von Virgin zu Lasten von T-Mobile sind mithin alleine auf die Marke<br />

Virgin zurückzuführen. 30<br />

Auch über Lizenzierungen von bekannten <strong>Marken</strong> kann eine Erhöhung der operativen<br />

Cashflows erreicht werden. 31 In der Regel erhält der Lizenzgeber einen bestimmten<br />

Prozentsatz auf den Umsatz, den der Lizenznehmer mit der Marke erzielt. 32 Die Lizenzierung<br />

der eigenen Marke bietet für den Eigentümer darüber hinaus auch indirekte Effekte<br />

auf die operativen Cashflows. So kann durch die Vergabe von Lizenzen der Bekanntheitsgrad<br />

der Marke gesteigert und das Image um weitere gewünschte Assoziationen<br />

angereichert werden, was sich letztlich wieder in einer Erhöhung der operativen<br />

Cashflows niederschlägt.<br />

Im Fall der Etablierung eines neuen Produktes hat das Unternehmen die Optionen,<br />

entweder einen neuen <strong>Marken</strong>namen zu entwickeln, eine bestehende Marke zu verwenden<br />

oder beide Varianten zu kombinieren. 33 Im Fall der Übertragung des bereits<br />

bestehenden <strong>Marken</strong>namens wird von einer <strong>Marken</strong>dehnung (brand extension) gesprochen.<br />

Der Vorteil einer <strong>Marken</strong>dehnung gegenüber der Etablierung einer neuen Marke<br />

besteht zum einen darin, dass die Kosten für die Entwicklung und Einführung des neuen<br />

Namens gespart werden und dass zum anderen die hohe Floprate von 80-95% bei<br />

der Einführung von neuen Produkten deutlich gesenkt werden kann. 34<br />

Oftmals werden die <strong>Marken</strong>produkte vom Hersteller über die Zwischenstufe des Handels<br />

an die Konsumenten verkauft. In diesem Fall kann eine starke Marke zu einer Verbesserung<br />

der Position des Herstellers gegenüber dem Handel führen. 35 Da eine starke<br />

Marke direkt von den Kunden des Handels nachgefragt wird, zeigt sich dieser koopera-<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

Interview mit Dr. Jost Jacoby, Leiter Controlling O 2 Germany, am 17.03.2004 in München.<br />

In Deutschland beispielsweise wird mit der Lizenzierung von <strong>Marken</strong> jährlich ein Umsatz von über 5 Milliarden<br />

Euro erzielt. Vgl. Binder (2000), S. 359.<br />

Dieser Prozentsatz kann in Abhängigkeit der <strong>St</strong>ärke der Marke und der Produktkategorie stark schwanken.<br />

In der Praxis sind häufig Prozentsätze in der Größenordnung von 3-8% zu beobachten. Zu einer Übersicht<br />

über Prozentsätze bei Lizenzierungen von <strong>Marken</strong> vgl. beispielsweise Battersby/Grimes (2002), S. 21 ff.<br />

Vgl. Keller (1998), S. 67.<br />

Vgl. Brasco (1988), S. 6; Köhler (1994), S. 435.<br />

Vgl. Keller (1998), S. 65.<br />

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