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Marken-Rating - Universität St.Gallen

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A<br />

Zielsetzung und Vorgehen<br />

„When CEOs think about brands, their brains hurt.“ 1<br />

Die Rolle der Marke als zentraler Werttreiber von Unternehmen ist in den letzten Jahren<br />

vielfach betont worden. 2 Während diese Tatsache allgemein anerkannt ist, besteht<br />

über das genaue Ausmaß des Werts von <strong>Marken</strong> keinerlei Einigkeit. So weichen die<br />

durch externe Bewertungsexperten ermittelten <strong>Marken</strong>werte teilweise in frappierender<br />

Weise voneinander ab. 3 Innerhalb der Unternehmen herrscht beim Management allerdings<br />

in der Regel eine ebenso große Unsicherheit über den Wert der <strong>Marken</strong>. 4 Die<br />

Kenntnis des Werts von <strong>Marken</strong> und deren Werttreiber bildet jedoch die Voraussetzung<br />

für eine adäquate Berücksichtigung des <strong>Marken</strong>managements im Rahmen der<br />

Unternehmensführung.<br />

Verantwortlich für die schwierige Greifbarkeit des Werts von <strong>Marken</strong> ist ihr Charakter<br />

als „[f]iendishly complicated, elusive, slippery, semi-real, semi-virtual entities“. 5 Diese<br />

Komplexität des Konstrukts Marke bringt es mit sich, dass <strong>Marken</strong> nicht nur aus einer<br />

einzigen Perspektive betrachtet werden können. Eine Methodik bzw. ein Instrument<br />

zur Abbildung eines „true and fair view“ der Marke für Zwecke des <strong>Marken</strong>managements<br />

muss mithin eine Integration von verschiedenen Perspektiven ermöglichen. Dies<br />

ist in zweierlei Hinsicht erforderlich.<br />

So kann der Wert der Marke zum einen nur durch die gemeinsame Betrachtung der<br />

Marketing- und der Finanzperspektive erfasst werden. Die <strong>St</strong>ärke der Marke bei den<br />

Konsumenten als den zentralen Adressaten der Marke ist primär über die Sichtweise<br />

des Marketing zugänglich. Der finanzielle Beitrag der Marke zum Unternehmenserfolg<br />

kann dagegen nur im Kontext des Finanzbereichs abgebildet werden. Mithin ist für die<br />

Ermittlung eines „true and fair view“ der Marke für Zwecke des <strong>Marken</strong>managements<br />

eine Integration von Marketing- und Finanzperspektive erforderlich.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Jeremy Bullmore, ehemaliger Vorsitzender der UK Advertising Association, zitiert nach Malcolm (2003),<br />

S. 2.<br />

Vgl. beispielsweise Aaker (1991), S. 7 ff.; Keller (1998), S. 7 ff; Doyle (2000), S. 221 ff.; Kotler (2003),<br />

S. 418; Kumar (2004a), S. 147.<br />

So differieren die von zwei externen Bewertern für Siemens ermittelten <strong>Marken</strong>werte um 821%. Vgl. Esch<br />

(2002), S. 84.<br />

Vgl. hierzu auch die Einschätzung von Lev zum <strong>St</strong>and von Management, Bewertung und Reporting von immateriellen<br />

Vermögenswerten in der Praxis: „… both managers and investors are at a very early stage of<br />

grappling with the management, valuation, and reporting of intangibles“. Lev (2004), S. 6.<br />

Bullmore, zitiert nach Malcolm (2003), S. 2.<br />

1

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