Chemische Reaktion: gefährlichen Inhalts- stoffen auf der Spur
Chemische Reaktion: gefährlichen Inhalts- stoffen auf der Spur
Chemische Reaktion: gefährlichen Inhalts- stoffen auf der Spur
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kontakt<br />
Magazin <strong>der</strong> TÜV Rheinland Group 3 07<br />
<strong>Chemische</strong> <strong>Reaktion</strong>:<br />
<strong>gefährlichen</strong> <strong>Inhalts</strong><strong>stoffen</strong><br />
<strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Spur</strong><br />
Griechische Sterne: ausgezeichnete Hotels im Ferienparadies<br />
Brasilianische Züge: neue Schienen für den Zuckerhut
2 Editorial kontakt 3.07<br />
„Geiz ist geil!”: Dieser Slogan des Elektromarkts Saturn<br />
war in Deutschland jahrelang Symbol für die Fokussierung<br />
<strong>der</strong> Verbraucher <strong>auf</strong> den Preis und für den dadurch<br />
ausgelösten harten Wettbewerb. Die Folge: Über alle<br />
Branchen hinweg litt immer häufiger die Qualität. Mir<br />
war klar, dass sich <strong>der</strong> Trend zu Billigprodukten wie<strong>der</strong><br />
umkehren würde. Es ist ein bezeichnen<strong>der</strong> Zufall, dass<br />
jetzt die öffentliche Diskussion um etliche Rückrufaktionen<br />
und das Ende des Slogans „Geiz ist geil!” zeitlich zusammenfallen.<br />
Die Kehrtwende ist damit eingeläutet. Saturn<br />
wirbt inzwischen mit „Wir lieben Technik, wir hassen<br />
teuer” und rückt Qualität damit wie<strong>der</strong> etwas stärker in<br />
den Mittelpunkt. Für Verbraucher wird die Wertigkeit eines<br />
Geräts wie<strong>der</strong> zum wichtigen Kriterium bei <strong>der</strong> K<strong>auf</strong>entscheidung.<br />
Als Experte für Sicherheit und Qualität forciert<br />
TÜV Rheinland diese Entwicklung. Bei öffentlichen<br />
Auftritten etwa im Fernsehen schärfen wir beispielsweise<br />
das Bewusstsein <strong>der</strong> Menschen dafür, dass mangelhafte<br />
Waren nicht nur ärgerlich sind, son<strong>der</strong>n häufig auch gefährlich.<br />
Wir unterstützen Händler und Importeure ebenso<br />
dabei, Pfusch <strong>auf</strong>zudecken sowie Fälschungen zu enttarnen.<br />
Und Konsumenten geben wir etwa durch die Vergabe<br />
des GS-Zeichens eine Richtschnur an die Hand, die<br />
etwas mehr Übersichtlichkeit in die Vielfalt <strong>der</strong> Warenwelt<br />
bringt. Mehr zum Thema Produktqualität und Produktpiraterie<br />
erfahren Sie in unserer Titelgeschichte.<br />
Beim Lesen des kontakt wünsche ich Ihnen viel Spaß!<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Bruno O. Braun<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> TÜV Rheinland Group<br />
Verlässliche Analysen: Das Labor 16<br />
deckt versteckte Mängel <strong>auf</strong>, und <strong>der</strong><br />
Markenschutz entlarvt Fälschungen.<br />
Titel: Transparent<br />
Belastung im Simulator 14<br />
Wie die Experten testen, ob<br />
Produkte lange halten<br />
Barbie im Visier 16<br />
Wie gründliche Produkttests<br />
gefährliche Waren enttarnen<br />
Plagiate im Container 20<br />
Wie Fahn<strong>der</strong> den Produktpiraten<br />
das Handwerk legen<br />
Transparenz im Fokus 22<br />
Wie Hersteller und Prüfer zu<br />
Partnern werden<br />
Titelbild: Melanie Bockhoff von<br />
TÜV Rheinland prüft Textilien <strong>auf</strong><br />
ihre chemischen <strong>Inhalts</strong>stoffe.
kontakt 3.07 Inhalt 3<br />
Neue Wege: Brasilien bringt 4<br />
seine Wirtschaft mit zahlreichen<br />
Verkehrsprojekten in Schwung.<br />
Märkte<br />
Schienenverkehr 4<br />
Brasilien weitet Infrastruktur aus<br />
Sportflitzer 6<br />
Highspeed-Wettstreit in Süditalien<br />
Sonnenenergie 8<br />
Photovoltaik hoch im Kurs<br />
Straßenkontrolle 10<br />
Kein Pardon für defekte Reisebusse<br />
Sonnige Zeiten: Energie- 8<br />
gewinnung mit Photovoltaikanlagen<br />
wird immer beliebter.<br />
Branche aktuell<br />
Unter Jecken 12<br />
Im Autohaus<br />
In <strong>der</strong> Klinik<br />
Im Möbelparadies<br />
Im Gesundheits-TV<br />
Historische Güter: Rheinland- 28<br />
Pfalz stellt sein kulturelles Erbe<br />
in Japan vor.<br />
Trends<br />
Urlaub in Griechenland 24<br />
Himmlische Hotels für Touristen<br />
Jobs <strong>auf</strong> Zeit 26<br />
Arbeit für Automechaniker<br />
Kultur<br />
„Trash People“ <strong>auf</strong> Weltreise:<br />
Die Skulpturen des Umweltkünstlers<br />
HA Schult ziehen vom<br />
Kölner Dom über New York und<br />
Chile zum Südpol.<br />
Gelebte Geschichte 28<br />
UNESCO-Welterbe in Japan<br />
Geliebter Konsum 30<br />
HA Schult im Interview<br />
Impressum 32
4 Märkte kontakt 3.07<br />
Brasilien im Bauboom<br />
Südamerikas bevölkerungsreichster Staat liefert Flugzeuge, Autos und Stahl. Und er versorgt<br />
die Welt mit Zucker, Soja und Rindfleisch. Solange die Infrastruktur mitmacht<br />
Die Stromerzeugungskapazitäten<br />
in Brasilien sollen<br />
bis 2030 mehr als verdoppelt<br />
werden.<br />
8Brasiliens gute Laune steckt an. Mit über vier<br />
Prozent Wirtschaftswachstum, einem Handelsbilanzüberschuss<br />
und viel Selbstvertrauen <strong>auf</strong><br />
internationalem Parkett lockt das Land Investoren.<br />
Nach China ist Brasilien unter den Schwellenlän<strong>der</strong>n<br />
zweitgrößter Empfänger von ausländischen<br />
Direktinvestitionen. Doch Exper ten<br />
warnen: Schlecht ausgebaute Straßen, überlastete<br />
Häfen, mangelhafte Wasserversorgung und<br />
ein drohen<strong>der</strong> Energie-Engpass könn ten die<br />
Entwicklung bremsen. Die Probleme im Flugverkehr<br />
hat das Unglück <strong>auf</strong> dem Flug ha fen<br />
São Paulos im Juli dieses Jahres aller Welt vor<br />
Augen geführt. Der Flughafen <strong>der</strong> Megacity galt<br />
schon lange als chronisch überlastet.<br />
Exportweltmeister bei Rind und Zucker<br />
Trotz <strong>der</strong> schlechten Infrastruktur konnte Brasilien<br />
in den vergangenen Jahren <strong>auf</strong> große Exportzuwächse<br />
verweisen. Das Land gehört weltweit<br />
zu den zehn wichtigsten Stahlproduzenten<br />
und verk<strong>auf</strong>t erfolgreich Investitionsgüter.<br />
Es ist außerdem weltgrößter Exporteur von Soja,<br />
Rindfleisch, Zucker und Biodiesel. Die Regierung<br />
bemüht sich, die Agroindustrie zu stärken<br />
und damit vermehrt verarbeitete Lebensmittel<br />
zu exportieren. Gleichzeitig kämpft das Land<br />
etwa vor <strong>der</strong> WTO gegen Importzölle <strong>auf</strong> Agrargüter<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union und <strong>der</strong> Verei-
kontakt 3.07 Märkte 5<br />
Weite Strecken: Knapp<br />
3000 Kilometer liegen<br />
zwischen São Paulo<br />
und Fortaleza.<br />
nigten Staaten. Einen Dämpfer<br />
könnte <strong>der</strong> Vorstoß <strong>auf</strong> den Weltmarkt<br />
erhalten, wenn nicht stärker<br />
in die Infrastruktur investiert<br />
wird. Experten <strong>der</strong> Bundesagentur<br />
für Außenwirtschaft (bfai) schätzen,<br />
dass während <strong>der</strong> nächsten<br />
Jahre jährlich rund 33 Milliarden<br />
Euro in den Sektor fließen müssen.<br />
Im Kampf um Marktanteile<br />
kann sich Brasilien keine Lieferverzögerungen<br />
wegen überlasteter<br />
Straßen o<strong>der</strong> Häfen leisten. Auch<br />
die instabilen Telefonverbindungen<br />
passen nicht zum Image.<br />
Verdopplung des Schienennetzes<br />
Um den Ausbau <strong>der</strong> Infrastruktur<br />
zu forcieren, verabschiedete die<br />
Regierung von Präsident Lula da<br />
Silva im Januar 2007 das Programa<br />
de Aceleração do Crescimento<br />
(PAC). Das PAC plant Investitionen<br />
von rund 190 Milliarden Euro,<br />
sowohl von staatlicher Seite<br />
als auch von privaten Unternehmen.<br />
Im Rahmen von PAC investieren<br />
Unternehmen bereits jetzt<br />
Milliardensummen. So rüstet <strong>der</strong><br />
Eisenbahnsektor kräftig <strong>auf</strong>. Für etwa<br />
4,9 Milliarden Euro sollen bis 2010<br />
30 000 Kilometer Schiene verlegt werden.<br />
Das käme einer Verdopplung des aktuellen<br />
Schienennetzes gleich. Eines <strong>der</strong><br />
größten Unternehmen Brasiliens, die<br />
Com panhia Vale do Rio Doce, steckt in<br />
diesem Jahr rund 330 Millionen Euro in<br />
den Ausbau <strong>der</strong> 892 Kilometer langen<br />
Strecke Estrada de Ferro Carajás (EFC),<br />
über die das Unternehmen Eisenerz<br />
transportieren will. An dem Ausbauprojekt<br />
ist TÜV Rheinland beteiligt, ebenso<br />
wie an vielen an<strong>der</strong>en Infrastrukturmaßnahmen.<br />
Denn TÜV Rheinland erwarb<br />
im August 2007 DUCTOR, eines <strong>der</strong> führenden<br />
südamerikanischen Unternehmen<br />
für Projektentwicklung mit rund<br />
650 Mitarbeitern und 25 Millionen Euro<br />
Jahresumsatz. Bei <strong>der</strong> Eisenbahn für<br />
CVRD übernimmt DUCTOR das Projektmanagement.<br />
Das Unternehmen plant<br />
und überwacht ferner den Bau von Flughäfen,<br />
Wohnsiedlungen, Autobahnen<br />
o<strong>der</strong> Krankenhäusern und berät Stahl-,<br />
Telekommunikations- und Energiekonzerne<br />
in ganz Südamerika. TÜV Rheinland<br />
bedient mit DUCTOR eine Schlüsselindustrie<br />
<strong>der</strong> brasilianischen Wirtschaft. 7<br />
Neue Straßen gefragt:<br />
Brasiliens Fernstraßennetz<br />
– mit zwei Millionen Kilometern<br />
eines <strong>der</strong> längsten<br />
<strong>der</strong> Welt – wird kräftig ausgebaut.<br />
Informationen 8<br />
Günther Lang<br />
guenther.lang@de.tuv.com<br />
Tel. +49 221 806-2676
6 Trends kontakt 3.07<br />
Wie <strong>der</strong> geölte Blitz<br />
Mit 390 km/h <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Hochgeschwindigkeits strecke:<br />
TÜV Rheinland misst beim High-Speed-Event in Nardo<br />
die Geschwindigkeit von getunten Sportwagen<br />
Hightech an Bord:<br />
Die blaue VBOX III ist<br />
eines <strong>der</strong> genauesten<br />
Messgeräte weltweit.<br />
8Was haben die Isle of Man,<br />
Indien und Deutschland gemeinsam?<br />
Nur diese drei Staaten verzichten<br />
<strong>auf</strong> ein generelles Tempolimit.<br />
Wer allerdings <strong>auf</strong> Grund<br />
<strong>der</strong> hohen Verkehrsdichte in<br />
Deutschland <strong>auf</strong> Geschwindigkeitsrekorde<br />
verzichten muss und<br />
wem Indien zu weit weg ist – für<br />
den gibt es eine Alternative: im<br />
süditalienischen Nardo, bekannt<br />
durch seine Hochgeschwindigkeitsstrecke.<br />
12,6 Kilometer lang,<br />
vier Kilometer Durchmesser, freies<br />
Fahren ohne Angst vor Bußgel<strong>der</strong>n<br />
und nur zwei Flugstunden<br />
von Deutschland entfernt.<br />
Tachometer war gestern<br />
Zum zweiten Mal haben <strong>der</strong> Reifen-<br />
und Technologiekonzern<br />
Continental und die Fachzeitschrift<br />
AUTO BILD SPORTSCARS<br />
Ende Oktober 18 Tuner zum Nardo<br />
High-Speed-Event eingeladen.
kontakt 3.07 Trends 7<br />
TÜV Rheinland hat dabei die<br />
wichtigste Aufgabe übernommen:<br />
die Geschwindigkeitsmessung.<br />
Kein simples Unterfangen, denn<br />
die Tuner nehmen es mit <strong>der</strong> Genauigkeit<br />
<strong>der</strong> <strong>auf</strong>gezeichneten Daten<br />
sehr ernst. Schließlich geht es<br />
hier um die Frage: Wer ist <strong>der</strong><br />
Schnellste im ganzen Land? Für<br />
Gunnar Pflug, Leiter des Technologiezentrums<br />
Verkehrssicherheit<br />
und seine Kollegen Dieter Grunow<br />
und Jörg Kimmerle nicht nur<br />
ein beson<strong>der</strong>er Reiz, son<strong>der</strong>n auch<br />
eine Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Die so genannte VBOX III, ein unscheinbares<br />
blaues Kästchen, ist<br />
aktuell eines <strong>der</strong> besten und genauesten<br />
Messgeräte weltweit. Sie<br />
speichert die Rekordfahrten sämtlicher<br />
Teilnehmer. Die gute Lage<br />
<strong>der</strong> Teststrecke begünstigt die<br />
GPS-gestützte Messung und liefert<br />
Daten weit jenseits <strong>der</strong> Genauigkeit<br />
serienmäßig eingebauter Ta-<br />
Ein Traum für Tuner: Die PS-starken Flitzer warten <strong>auf</strong> ihren Einsatz.<br />
chometer. Gunnar Pflug erklärt:<br />
„Wir erfassen die für die Fahrer<br />
wichtigen Daten wie Geschwindigkeit,<br />
Position <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Strecke,<br />
Höhe und Querbeschleunigung.<br />
Daraus entwickeln die Teams ihre<br />
Rennstrategie.“ Jedes <strong>der</strong> 18 <strong>auf</strong>gerüsteten<br />
Autos fährt eine Aufwärmrunde,<br />
danach zwei schnelle<br />
Runden.<br />
Wettstreit <strong>der</strong> PS-Giganten<br />
Jetzt geht es um jede Hun<strong>der</strong>tstelsekunde,<br />
fahrerisches Können sowie<br />
zuverlässige Technik. Ein Audi<br />
TT bimoto des Tuners „Motoren<br />
Technik Mayer“ (zwei wassergekühlte<br />
4-Zylin<strong>der</strong>-Turbomotoren<br />
mit je 510 PS) war mit einer Spitze<br />
von 390,6 km/h <strong>der</strong> Schnellste<br />
<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Strecke. Dicht gefolgt von<br />
einem Porsche 997 Turbo aus dem<br />
Hause Sportec – SPR 1 (802 PS).<br />
Drittschnellster war ebenfalls ein<br />
Porsche 997 Turbo Cabrio von<br />
TechArt (600 PS). Henry Simons,<br />
Tuning-Direktor von Continental,<br />
hob bei <strong>der</strong> Verleihung <strong>der</strong> Urkunden<br />
<strong>auf</strong> <strong>der</strong> abendlichen Festveranstaltung<br />
die Leistung von<br />
TÜV Rheinland hervor: „Im Namen<br />
von Continental bedanken<br />
wir uns für die reibungslose und<br />
exakte Messtechnik. Sehr gut hat<br />
uns auch die für alle Teams nachvollziehbare<br />
Präsentation <strong>der</strong><br />
Mess ergebnisse gefallen. Wir hoffen<br />
<strong>auf</strong> eine Zusammenarbeit im<br />
nächsten Jahr.“ Olaf Schilling,<br />
Chefredakteur von AUTO BILD<br />
SPORTSCARS, ergänzt: „TÜV<br />
Rheinland und Tuning, das passt<br />
zusammen, wie <strong>auf</strong> dieser Veranstaltung<br />
wie<strong>der</strong> einmal bewiesen<br />
wurde.“ 7<br />
Informationen 8<br />
Gunnar Pflug<br />
gunnar.pflug@de.tuv.com<br />
Tel. +49 221 806-3101
8 Markets contact 3.07<br />
Im Reich <strong>der</strong> Sonne<br />
Die Klimaschutzdebatte heizt den Absatz von Solarmodulen kräftig<br />
an – neue Fabriken sollen die wachsende Nachfrage stillen<br />
8Kein Lärm, kein Abgas, keine<br />
Hitze: Ganz im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en<br />
Kraftwerken produzieren<br />
diese dunklen Platten völlig un<strong>auf</strong>fällig<br />
Energie. Auf immer mehr<br />
Dächern, Fassaden und Freiflächen<br />
verwandelt sich Sonnenlicht<br />
in Strom. Die Zahl <strong>der</strong> Photovoltaikanlagen<br />
wächst weltweit.<br />
Nach Ansicht <strong>der</strong> Unternehmensberatung<br />
Roland Berger entwickelt<br />
sich die Solartechnik zu einer Leitindustrie,<br />
die zusammen mit an<strong>der</strong>en<br />
erneuerbaren Energien klas-<br />
sische Industriebranchen wie den<br />
Fahrzeugbau bei Umsatz und Beschäftigungseffekten<br />
überflügeln<br />
kann. Für die kommenden Jahre<br />
prognostiziert die Unternehmensberatung<br />
für den Photovoltaikweltmarkt<br />
jährliche globale<br />
Wachstumsraten von 20 Prozent.<br />
Weltweit akzeptierte<br />
Standards gesetzt<br />
„Beschleunigt wird das <strong>der</strong>zeitige<br />
Wachstum neben staatlicher För<strong>der</strong>ung<br />
– in Deutschland zum Bei-
kontakt 2.07 3.07 Märkte 9<br />
Der Schein trügt nicht: Bei <strong>der</strong><br />
Lebensdauerprüfung werden<br />
Solarmodule mit künstlichem<br />
Sonnenlicht bestrahlt.<br />
spiel durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) – vor allem<br />
durch den rasanten technischen<br />
Fortschritt“, sagt Willi Vaaßen,<br />
Geschäftsfeldleiter Regenerative<br />
Energien bei TÜV Rheinland.<br />
„Durch jahrelange Forschung<br />
konnten die Wirkungsgrade bei<br />
Solarzellen erheblich vergrößert<br />
werden – woran TÜV Rheinland<br />
nicht ganz unbeteiligt ist.“ Bereits<br />
1995 hat das Unternehmen in seinem<br />
Kölner Labor mit <strong>der</strong> technischen<br />
Prüfung von Solarkomponenten<br />
begonnen und lieferte den<br />
Forschungsabteilungen <strong>der</strong> Photovoltaikindustrie<br />
mit ihren Testergebnissen<br />
viele wertvolle Hinweise.<br />
„Rund 70 Prozent <strong>der</strong> Hersteller<br />
von Solarmodulen aus aller<br />
Welt lassen ihre Module bei uns<br />
<strong>auf</strong> Energieeffizienz und Haltbarkeit<br />
testen“, erklärt Willi Vaaßen.<br />
Viele weltweit akzeptierte Standards<br />
wurden im Kölner Labor<br />
entwickelt – darunter die Lebens-<br />
dauer-Prüfung, bei <strong>der</strong> Sonnenlicht<br />
und Hagelschlag ebenso simuliert<br />
werden wie hohe Luftfeuchtigkeit<br />
und Temperaturschwankungen<br />
zwischen minus<br />
40 und plus 85 Grad Celsius. „Wegen<br />
des anhaltenden Aufschwungs<br />
in <strong>der</strong> Photovoltaikindustrie<br />
werden die Kapazitäten in<br />
Köln allerdings langsam knapp.<br />
Deshalb hat TÜV Rheinland entschieden,<br />
weitere Prüfstandorte<br />
<strong>auf</strong>zubauen“, sagt Willi Vaaßen.<br />
Im japanischen Yokohama verfügt<br />
TÜV Rheinland bereits seit Mitte<br />
dieses Jahres über neue Laborund<br />
Simulationseinrichtungen sowie<br />
eine Anlage, die Langzeittests<br />
unter realen Klimabedingungen<br />
erlaubt. Bis Ende 2008 wird zudem<br />
ein neues Testlabor in Shanghai<br />
entstehen – China ist nach Japan<br />
und Deutschland <strong>der</strong> drittgrößte<br />
Produzent von Solarmodulen.<br />
Wirtschaftlichkeit in<br />
greifbarer Nähe<br />
Noch ist die Produktion von Solarmodulen<br />
relativ teuer, da viele<br />
Hersteller ihre Zellen noch immer<br />
in mühsamer Handarbeit verlöten<br />
lassen. Doch <strong>der</strong> Automatisierungsgrad<br />
in den Fabriken steigt<br />
und damit auch die Wirtschaftlichkeit<br />
des aus Photovoltaikanlagen<br />
gewonnenen Stroms. Allein<br />
in Deutschland investiert die Solarbranche<br />
im kommenden Jahr<br />
über eine Milliarde Euro in neue<br />
Fabriken. Der Europäische Dachverband<br />
<strong>der</strong> Photovoltaikindustrie<br />
EPIA rechnet damit, dass Solarstrom<br />
in einigen Län<strong>der</strong>n auch<br />
ohne staatliche Subventionen bereits<br />
ab 2015 konkurrenzfähig<br />
sein wird – <strong>der</strong> Massenproduktion<br />
sei Dank. 7<br />
Harter Schlag: Auch beim<br />
Aufprall eines 45 Kilo gramm<br />
schweren Sandsacks dürfen<br />
Photovoltaikmodule nicht<br />
zersplittern.<br />
Informationen 8<br />
Willi Vaaßen<br />
willi.vaassen@de.tuv.com<br />
Tel. +49 221 806-2910
10 Märkte kontakt 3.07<br />
Abgesprochen: Polizeipräsident Klaus Steffenhagen (2. v. l.)<br />
vertraut bei <strong>der</strong> Aktion <strong>auf</strong> die TÜV Rheinland-Experten.<br />
Gefährliche Gefährte<br />
TÜV Rheinland-Experten unterstützten die Polizei bei Buskontrollen in<br />
<strong>der</strong> Hauptreisezeit. 25 Fahrer mussten ihre Rostlauben stehen lassen<br />
8Die Schlepper liegen <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />
Lauer. Tatort: A3 kurz vor <strong>der</strong><br />
Autobahnraststätte Köln-Königsforst.<br />
Den geschulten Augen <strong>der</strong><br />
Polizisten in ihrem Tarnfahrzeug<br />
entgeht nichts an diesem Samstagmorgen.<br />
Ihr Auftrag: Bus-Check in<br />
<strong>der</strong> Ferienzeit. Da naht Kandidat<br />
Nummer eins bereits im Rückspiegel.<br />
Auf den ersten Blick sieht das<br />
Gefährt ganz ordentlich aus – <strong>der</strong><br />
Lack glänzt. Doch die Beamten haben<br />
„so eine Ahnung“. Kelle raus,<br />
am Heck des Streifenwagens leuch -<br />
tet „Bitte folgen“ <strong>auf</strong>. An <strong>der</strong> Raststätte<br />
dann das vorläufige Ende einer<br />
Ferienfahrt.<br />
Ungeplanter Zwischenstopp<br />
Die TÜV Rheinland-Busexperten<br />
Hans-Ulrich San<strong>der</strong>, Michael Haumann<br />
und Helo-Christian Rehs<br />
warten schon <strong>auf</strong> den Dreiachser,<br />
<strong>der</strong> eigentlich nach Mazedonien<br />
will. Sie unterstützen die Polizei<br />
bei dieser Aktion. Haumann rückt<br />
Abgetastet: TÜV Rheinland-Mitarbeiter Michael<br />
Haumann beim Profilcheck.<br />
dem Bus ganz nahe <strong>auf</strong> die Pelle,<br />
sieht sich die Sache auch von unten<br />
an. „Die Stoßdämpfer sind<br />
nass, die Reifen hinten fertig“,<br />
lautet sein Befund. Die genauere<br />
Untersuchung und das endgültige<br />
Aus kommen dann in <strong>der</strong> nahe<br />
gelegenen TÜV Rheinland-Servicestation.<br />
Derweil beginnt für die<br />
Passagiere das stundenlange Warten<br />
<strong>auf</strong> ein Ersatzfahrzeug. Am<br />
späten Nachmittag sitzen übermüdete<br />
Mütter mit ihren Kin<strong>der</strong>n
kontakt 2.07 3.07 Märkte 11<br />
Angehalten: Die Businsassen haben<br />
Verständnis für die unfreiwillige Pause.<br />
noch immer fest – gestrandet an<br />
<strong>der</strong> Autobahn.<br />
„Trotz aller Unannehmlichkeiten<br />
für die Fahrgäste trägt unser Einsatz<br />
doch dazu bei, Busreisen<br />
si cherer zu machen. Besser später<br />
als gar nicht ankommen“, erklärt<br />
San<strong>der</strong>. Und das sehen fast alle<br />
Betroffenen genauso: „Die Pause<br />
nehmen wir gerne in K<strong>auf</strong>. Denn<br />
schließ lich dienen die Kontrollen<br />
unserem eigenen Schutz“, betont<br />
eine Seniorin. Und auch <strong>der</strong> Fahrer<br />
nebenan nimmt’s gelassen,<br />
schließlich „habe ich ein reines<br />
Gewissen. Das ist in meinen Augen<br />
komplett okay. Für mich alles<br />
Routine.“ Sagt’s und setzt seine<br />
Reise fort, nachdem die Beamten<br />
grünes Licht gegeben haben. Die<br />
Polizei überprüft an diesem Samstag<br />
an den Autobahnraststätten<br />
Ausgeleuchtet: Helo-Christian Rehs (hinten) inspiziert<br />
die Unterseite eines Reisebusses.<br />
Aachener Land und Köln-Königsforst<br />
West rund 80 Reisebusse –<br />
darunter Rostlauben mit faustgroßen<br />
Löchern im Fahrgestell o<strong>der</strong><br />
provisorisch geflickten, meterlangen<br />
Rissen in <strong>der</strong> Windschutzscheibe.<br />
Außerdem geht den<br />
Fahn<strong>der</strong>n eine rollende Zeitbombe<br />
ins Netz. „Die Befestigungs -<br />
punkte <strong>der</strong> Hinterachse zum<br />
Hauptrahmen sind gerissen“,<br />
stellt TÜV Rheinland-Fachmann<br />
Rehs nach dem Bus-Check fest.<br />
„Der hätte bei einem plötzlichen<br />
<strong>Spur</strong>wechsel die ganze Achse verlieren<br />
können.“<br />
Über 310 Verstöße<br />
„Insgesamt kontrollierten die Beamten<br />
in <strong>der</strong> Ferienzeit 650 Busse.<br />
Dabei registrierten sie über 310<br />
Verstöße“, bilanziert <strong>der</strong> Kölner<br />
Polizeipräsident Klaus Steffenhagen.<br />
„Allein 25 Fahrern mussten<br />
sie die Weiterfahrt untersagen.<br />
Das zeigt die Notwendigkeit solcher<br />
Checks für die Verkehrssicherheit.“<br />
Denn: Nach Angaben<br />
des Statistischen Bundesamtes<br />
verunglückten im vergangenen<br />
Jahr in Deutschland 5367 Businsassen.<br />
Davon starben zwölf Personen,<br />
401 wurden schwer verletzt.<br />
Daher ist geplant, auch<br />
künftig verstärkt Stichproben in<br />
<strong>der</strong> Hauptreisezeit zu ziehen. „Dabei<br />
werden wir die Polizei erneut<br />
unterstützen“, sagt San<strong>der</strong>. 7<br />
Informationen 8<br />
Hans-Ulrich San<strong>der</strong><br />
hans-ulrich.san<strong>der</strong>@de.tuv.com<br />
Tel. +49 221 806-3966
12 Branche aktuell kontakt 3.07<br />
Jecken-Check<br />
8Rote Funken unter <strong>der</strong> Lupe: Die Kölsche Funke rut-wieß vun<br />
1823 e.V. arbeiten nach einem ehrenamtlichen Konzept und sind<br />
ein international erfolgreicher Karnevalsverein. Aber nicht nur<br />
das, son<strong>der</strong>n sie stellen auch ein professionelles kleines Wirtschaftsunternehmen<br />
dar. Jetzt ließen sich die Jecken als erste<br />
Karnevalisten weltweit erfolgreich von TÜV Rheinland zertifizieren.<br />
Um ihre internen Arbeitsabläufe und Prozesse systematisch<br />
<strong>auf</strong>zuarbeiten und zu optimieren bauten sie für das bevorstehende<br />
Audit ein umfangreiches Qualitäts-Management-System <strong>auf</strong>.<br />
Ein wichtiger Schritt, denn Sessionssitzungen, Karnevalsumzug,<br />
Funkenbiwak und Co. müssen gründlich geplant sein, damit ein<br />
Funkenjahr reibungslos über die Bühne geht. Eine gute Organisation<br />
ist 2008 beson<strong>der</strong>s wichtig: Zwischen Neujahr und Rosenmontag<br />
liegen nämlich nur fünf Wochenenden. Somit steht den<br />
Karnevalisten die kürzeste Session seit Jahren bevor. Mit dem<br />
TÜV Rheinland-Zertifikat ISO 9001 können die Funken aber gut<br />
vorbereitet in die „Fünfte Jahreszeit“ starten.<br />
5 Infos: Aud Feller<br />
aud.feller@de.tuv.com<br />
6 Infos: Ralf Horstmann<br />
ralf.horstmann@de.tuv.com<br />
Händler-Test<br />
8Autohäuser im Check: TÜV<br />
Rheinland prüfte in Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> Kölner Unternehmensberatung<br />
ABH die Servicequalität<br />
bei 160 Toyota-Händ lern. Die<br />
Besten <strong>der</strong> Besten erhielten das<br />
Zertifikat für ausgezeichnete<br />
Qualität im Werkstatt-Service.<br />
Diese neun Händler beeindruckten<br />
in allen Disziplinen. In den<br />
Tests überprüften ausgewählte<br />
Kunden die Kompetenz und<br />
Freundlichkeit – vom ersten telefonischen<br />
Kontakt bis zur<br />
Rechnungserklärung. Ende des<br />
Jahres geht es bei 200 Toyota-<br />
Händlern in die nächste Runde.
kontakt 3.07 Branche aktuell 13<br />
Hilfe-Stellung<br />
8Vom Patienten zum Kunden: Wer<br />
ins Krankenhaus muss, erwartet<br />
freundlichen Service – nicht nur<br />
von Ärzten und Schwestern. Auch<br />
Personal, das Essen ans Bett bringt<br />
o<strong>der</strong> Patienten zur Untersuchung<br />
begleitet, steht für die Qualität <strong>der</strong><br />
Klinik. Unter an<strong>der</strong>em für diese<br />
Mitarbeiter bietet TÜV Rheinland<br />
eine Schu lung zum „Service-Assistent/in<br />
im Gesundheitswesen<br />
(TÜV)“. Im Dezember 2007 startet<br />
ein Pilotprojekt in <strong>der</strong> Helios-<br />
Gruppe. Die geschulten Service-<br />
Assistenten sollen die Pflegekräfte<br />
dann aktiv entlasten.<br />
5 Infos: Monika Bias<br />
monika.bias@lga.de<br />
6 Infos: Margit Schubert<br />
margit.schubert@de.tuv.com<br />
Muster-Möbel<br />
8„Unsere Möbel halten, was<br />
sie versprechen“: Höffner steht<br />
vor allem in Berlin, aber auch<br />
im übrigen Deutschland für qualifizierte<br />
Beratung und hochwertiges<br />
Wohnen. Das belegt jetzt<br />
auch ein Signet von TÜV Rheinland.<br />
Zusammen mit dem Unternehmen<br />
Translogistik erhielt<br />
Deutschlands größter Möbelhändler<br />
das Siegel „Geprüfter<br />
Möbel- und Küchenverk<strong>auf</strong>“.<br />
Zuvor prüfte TÜV Rheinland die<br />
Höffner-Standards bei Beratung,<br />
K<strong>auf</strong> und Auslieferung. In allen<br />
drei Punkten konnte Höffner die<br />
Auditoren überzeugen.<br />
Wissens-Stand<br />
8Gesundheit im Fokus: Immer<br />
mehr Firmen investieren in das<br />
Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter.<br />
Jetzt unterstützt eine Kooperation<br />
zwischen TÜV Rheinland und „Focus<br />
TV Gesundheit“ Unternehmen<br />
dabei, Infos über Bewegung, Ernährung<br />
und Entspannung gezielt<br />
per Video-Screen und Intranet zu<br />
verbreiten. Das Beson<strong>der</strong>e: TÜV<br />
Rheinland-Experten checken bei jedem<br />
Beitrag, ob die Inhalte wissenschaftlich<br />
fundiert sind. Die Damp-<br />
Kliniken nutzten den Service bereits:<br />
Per Klinik TV gelangen die<br />
geprüften Infos zu den Patienten.<br />
5 Infos: Herbert Galster<br />
herbert.galster@lga.de
14 Titel: Transparent kontakt 3.07<br />
Good<br />
vibrations<br />
Qualität kommt nicht vom Fließ band:<br />
Aufwändige Tests und regelmäßige<br />
Kontrollen sorgen dafür, dass Produkte<br />
halten, was sie versprechen<br />
8Wenn teure Investitionsgüter transportiert<br />
werden müssen, sollen sie natürlich auch sicher<br />
am Ziel ankommen. Und danach einwandfrei<br />
funktionieren. Dank eines neuen Mehrachsen-<br />
Shakers kann TÜV Rheinland LGA in Nürnberg<br />
die Funktionssicherheit von High-End-Geräten<br />
testen. Dafür kommen sie in ihren entsprechenden<br />
Transportverpackungen <strong>auf</strong> die<br />
Metallplattform dieser „Rüttel-Maschine“, die<br />
dann zu vibrieren beginnt – und zwar in allen<br />
Ebenen. Eine Stunde <strong>auf</strong> dem Mehrachsen-<br />
Shaker entspricht einem Transport von rund<br />
1600 km. Die 250 000 Euro teure Apparatur<br />
kann auch die Fahrt <strong>auf</strong> einer holprigen Straße<br />
simulieren. So können die Ingenieure etwa die<br />
Belastbarkeit eines bestimmten Autoteils checken,<br />
ohne dass sie dafür kostspielige Fahrtests<br />
im Freien durchführen müssen. Ebenso lässt <strong>der</strong><br />
Shaker in Zukunft Möbel wackeln wie bei einem<br />
Erdbeben, um ihre Standfestigkeit zu überprüfen<br />
– ein ganz neues Feld für den Prüfdienstleister.<br />
Neben diesen „weltbewegenden“ Auswirkungen<br />
untersuchen die TÜV Rheinland-Experten auch<br />
die ganz normalen Alltagsbelastungen von<br />
Produkten. Fahrrä<strong>der</strong> werden zum Beispiel einer<br />
dynamischen Dauerprüfung unterzogen, um<br />
die Sattelfestigkeit zu testen. Hierbei wird ein<br />
pneumatischer Metallteller 200 000 Mal mit<br />
einem Gewicht von 100 Kilo <strong>auf</strong> den Fahrradsitz<br />
gepresst. Hält <strong>der</strong> Sattel dieser Belastung stand,<br />
kann auch <strong>der</strong> Freizeitradler sicher <strong>auf</strong> seinen<br />
Drahtesel steigen. 7<br />
Mehr über Produktqualität und -sicherheit<br />
<strong>auf</strong> den folgenden Seiten. 8
kontakt 3.07 Titel: Transparent 15<br />
Geschüttelt, nicht gerührt:<br />
Der Mehrachsen-Shaker<br />
kann bis zu 500 Kilo<br />
schwere Testobjekte<br />
vibrieren lassen.<br />
Informationen 8<br />
Götz Windmöller<br />
goetz.windmoeller@lga.de<br />
Tel. +49 911 655-5774
16 Titel: Transparent kontakt 3.07<br />
Kontrolle ist besser<br />
Verbraucher sind misstrauisch geworden. Zu Recht! Die zahlreichen<br />
Rückrufaktionen von mangelhaften Produkten in den vergangenen<br />
Monaten belegen: Vertrauen ist nicht immer angebracht ...<br />
8Das war kein guter Sommer für die Spielzeugindustrie:<br />
Wegen erheblicher Sicherheitsmängel<br />
musste <strong>der</strong> US-Riese Mattel binnen weniger Wochen<br />
weltweit mehr als 21 Millionen in China<br />
gefertigte Produkte vom Markt nehmen. Die<br />
größte Rückrufaktion <strong>der</strong> Firmengeschichte<br />
kommt Mattel teuer zu stehen. Das Unternehmen<br />
rechnet mit einer Gewinnbelastung von<br />
rund 30 Millionen US-Dollar. Vom Imageverlust<br />
ganz zu schweigen. Im L<strong>auf</strong>e <strong>der</strong> vergangenen<br />
Monate hat sich gezeigt, dass Mattel nur die<br />
Spitze des Eisbergs war. Zahlreiche Spielzeug -<br />
herstel ler gestanden ähnliche Mängel ein. Beson<strong>der</strong>s<br />
häufig: <strong>der</strong> Einsatz blei -<br />
haltiger und damit giftiger<br />
Farbe.<br />
Alarmierte Öffentlichkeit<br />
Das Interesse <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
an den Enthüllungen<br />
war weltweit groß. Viele<br />
Eltern zeigten sich stark verunsichert.<br />
TÜV Rheinland<br />
trug als einer <strong>der</strong> führenden<br />
Prüfdienstleister, <strong>der</strong> pro Jahr<br />
tausende Spielzeug-Tests durchführt,<br />
zur Klärung <strong>der</strong> Problematik<br />
bei. „Aufgrund unserer jahrzehntelangen<br />
Erfahrung und unserer starken Präsenz in<br />
China waren wir für die Medien die Experten<br />
für Produktqualität“, sagt Ralf Diekmann, Sprecher<br />
für den Geschäftsbereich Produkte bei<br />
TÜV Rheinland. Ob ARD, RTL, Bild-Zeitung<br />
o<strong>der</strong> Handelsblatt: TÜV Rheinland-Experten<br />
berichteten von ihren Praxiserfahrungen.<br />
Durch das enorme Medienecho sah sich auch<br />
Ralf Diekmann zeigt beinah jede Woche im<br />
Fernsehen, zum Beispiel in <strong>der</strong> Talk-Show<br />
von Johannes B. Kerner, wie gefährlich<br />
schlech te Qualität werden kann.
kontakt 3.07 Titel: Transparent 17<br />
die Politik zum Handeln genötigt. Wirtschaftsminister<br />
Michael Glos berief einen runden Tisch zum Thema<br />
ein, zu dem auch Ralf Wilde, Bereichsvorstand<br />
Produkte bei TÜV Rheinland, geladen war. „Die Kenn -<br />
zeichnung von Qualität und Güte steht im ureigensten<br />
Interesse <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft“, sagte <strong>der</strong> Minister,<br />
<strong>der</strong> nach dem Treffen die Bedeutung gerade<br />
des GS-Zeichens (Geprüfte Sicherheit) unterstrich.<br />
Hohe Durchfallquote<br />
TÜV Rheinland führt regelmäßig Tests für das GS-Zeichen<br />
durch. Rund die Hälfte aller Spielzeuge, Sportartikel<br />
und Haushaltsgeräte fallen dabei durch die Erstprüfung.<br />
Der Grund dafür ist so einfach wie ernüchternd:<br />
Die beanstandeten Produkte verletzen wichtige<br />
Sicherheitsstandards. Doch die TÜV Rheinland-Prüfer<br />
lassen die betroffenen Hersteller nicht mit einem negativen<br />
Prüfbericht allein, son<strong>der</strong>n beraten sie dabei,<br />
wie sie ihre Produkte sichermachen können.<br />
Gemeinsame Aufgabe<br />
Den von den aktuellen Rückrufaktionen betroffenen<br />
Marken wie Mattel o<strong>der</strong> Toys"R"Us ist an einer raschen<br />
Aufklärung gelegen. Mattel hat sich zunächst<br />
von einigen Lieferanten getrennt. Und das Unternehmen<br />
ließ verlauten, dass es seine Produzenten künftig<br />
noch genauer unter die Lupe nehmen möchte. In <strong>der</strong><br />
<strong>auf</strong>geheizten Stimmung entstand in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
dadurch <strong>der</strong> Eindruck, dass die Verantwortung<br />
für gefährliches Spielzeug vor allem in China zu<br />
Guter Stick: Der Datenträger funktioniert<br />
bei allen Rechnern und<br />
speichert die Informationen<br />
verlässlich.<br />
Woran Verbraucher<br />
Qualität erkennen<br />
8 Verarbeitung<br />
An T-Shirts, Hosen und Schuhen erkennen<br />
Sie bei genauer Prüfung schlechte<br />
Nähte. Bei Elektro- und Haushaltsgeräten<br />
weisen wackelige Tasten <strong>auf</strong> schlechte Verarbeitung<br />
hin.<br />
8 Geruch<br />
Egal ob Kleidung, Spielzeug o<strong>der</strong> Möbel:<br />
Wenn ein Produkt stark riecht, besser die<br />
Finger davon lassen.<br />
8 Benutzerfreundlichkeit<br />
Bei Unterhaltungselektronik ebenso wie<br />
bei Mikrowellen, Herd und Waschmaschinen<br />
sollten sich Knöpfe und Schalter<br />
möglichst selbst erklären. Wer das Gerät<br />
im Geschäft kaum versteht, wird auch zuhause<br />
Schwierigkeiten damit haben und<br />
Funktio nen, die er nur selten benötigt<br />
und sich deshalb nicht merkt, vielleicht<br />
gar nicht mehr nutzen. Testen Sie also<br />
noch im Laden, ob Sie hinter Tasten und<br />
Drehknöpfen eine Logik erkennen können.<br />
8 Gebrauchsanleitung<br />
Für DVD-Recor<strong>der</strong>, MP3-Player und<br />
Küchen geräte gilt: Nur zugreifen, wenn<br />
die Gebrauchsanleitung gut verständlich<br />
ist. Das Dokument zeigt, ob sich <strong>der</strong> Hersteller<br />
um den Kunden kümmert.<br />
8 Quetschstellen<br />
Bei Spielzeug für Kleinkin<strong>der</strong> darf es keine<br />
Stellen geben, an denen sich die Kleinen<br />
die Finger einklemmen könnten. Auch Erwachsene<br />
sollten etwa bei Werkzeug o<strong>der</strong><br />
Fitnessgeräten dar<strong>auf</strong> achten, dass es keine<br />
Stellen gibt, an denen man sich bei einer<br />
unbedachten Bewegung verletzt.
18 Titel: Transparent kontakt 3.07<br />
Mit <strong>der</strong> Lizenz zum Prüfen:<br />
Ronny Grund von TÜV<br />
Rheinland fühlt Kabeln<br />
und Co. <strong>auf</strong> den Zahn.<br />
Exakte Analysen: Mit Zentrifugen,<br />
Chemikalien und<br />
Chromatografen fi nden die<br />
Experten gefährliche Inhalte.<br />
suchen ist. Doch diese Anschuldigung greift zu kurz.<br />
Der wichtigste Grund für die Rückrufaktionen seien<br />
nicht Fehler <strong>der</strong> Fabrikanten, son<strong>der</strong>n Mängel im Design<br />
<strong>der</strong> Spielzeuge, stellt Mattel-Chef Robert Eckert<br />
klar. Ein mutiges Eingeständnis. Das Unternehmen<br />
hat sich dar<strong>auf</strong>hin beim chinesischen Volk entschul -<br />
digt. Peking geht <strong>der</strong>weil selbst hart gegen Qualitätsmängel<br />
vor. Rund 300 Herstellern entzog die Quali -<br />
täts behörde die Lizenz zur Spielzeugproduktion. Doch<br />
das Streben nach Produktqualität kann nicht nur den<br />
Fabrikanten in Asien überlassen werden. Schließlich<br />
leiden sie häufig unter dem enormen Preisdruck <strong>der</strong><br />
Europäer und Amerikaner. Markenhersteller und<br />
Händler tragen letztlich die Verantwortung<br />
für Waren, die sie verk<strong>auf</strong>en. Unabhängige<br />
Produkttests sind deshalb unerlässlich.<br />
Von Elektronik bis Chemie<br />
TÜV Rheinland kann <strong>auf</strong>grund seiner<br />
internationalen Akkreditierung als<br />
„Benannte Stelle“ weltweit anerkannte<br />
Prüfungen durchführen<br />
und entsprechende Zertifikate<br />
vergeben. Dazu gehört etwa<br />
eine Überprüfung <strong>der</strong> elektromagnetischenVerträglichkeit<br />
(EMV) von technischen<br />
Geräten. Denn ein<br />
klingelndes Handy sollte<br />
keine Knattergeräusche im<br />
Radio verursachen. TÜV Rheinland<br />
verfügt weltweit über ein dichtes<br />
Netz an EMV-Labors, in denen alles, vom Mobiltelefon<br />
bis zu Medizingeräten, <strong>auf</strong> sein mögliches Störpotenzial<br />
hin untersucht wird. Neben dem technischen<br />
Innenleben mancher praktischer Helfer stellen auch<br />
ihre chemischen <strong>Inhalts</strong>stoffe oftmals eine Gefährdung<br />
für Umwelt und Verbraucher dar. TÜV Rheinland<br />
führt in Deutschland, China, Taiwan und Vietnam<br />
chemische Analysen in eigenen Labors durch.<br />
Spezielle Kompetenzen besitzt das Unternehmen<br />
mit seiner Tochtergesellschaft TÜV Rheinland LGA<br />
in Nürnberg, die über eine langjährige Erfahrung in
kontakt 3.07 Titel: Transparent 19<br />
<strong>der</strong> Prüfung von Kin<strong>der</strong>spielzeug verfügt. „Bei den<br />
Tests analysieren wir unter an<strong>der</strong>em, ob <strong>der</strong> Babyschnuller<br />
o<strong>der</strong> die Gummiente gesundheitsschädliche<br />
Weichmacher enthalten, die durch Hautkontakt<br />
o<strong>der</strong> Speichel entweichen können“, er klärt Dr. Michael<br />
von Pidoll, verantwortlich für Produkt- und<br />
Umwelt analysen bei TÜV Rheinland.<br />
Schützt vor Kopfschmerzen<br />
Verbraucher, die <strong>auf</strong> chemische Ausdünstungen mit<br />
Kopfschmerzen und Übelkeit reagieren, sollten beson<strong>der</strong>s<br />
<strong>auf</strong> schadstoffgeprüfte Textilien, aber auch Möbel<br />
achten. 14 Tage dauerte die dezidierte chemische Ana -<br />
lyse für eine umfangreiche Schadstoffprüfung. Dazu<br />
muss ein Produkt zunächst zerschnitten und auseinan<strong>der</strong>genommen<br />
werden. „Ein handelsüblicher<br />
Schuh etwa besteht aus bis zu 25 verschiedenen Materialien“,<br />
erläutert von Pidoll. „Daraus entnehmen<br />
unsere Experten dann eine Auswahl an zu prüfenden<br />
Proben.“ Die werden angezündet und befeuchtet, zerrieben<br />
und <strong>auf</strong>gelöst, um zu sehen, welche chemischen<br />
Stoffe sie freisetzen. Über 100 000 Proben nehmen<br />
alleine die Kölner Prüfer pro Jahr in die Mangel.<br />
Für die <strong>auf</strong>wändigen Tests stehen von Pidolls Team<br />
seit kurzem völlig mo<strong>der</strong>nisierte Laborräume zur Verfügung.<br />
Allein die drei neuen Chromatografen, Hightech-Geräte<br />
zur chemischen „<strong>Spur</strong>ensuche“, haben jeweils<br />
den Wert eines Einfamilienhauses – und sind<br />
dabei nicht viel größer als eine Mikrowelle.<br />
Rechtliche Konsequenzen<br />
Angesichts <strong>der</strong> aktuellen Rückrufaktionen hat sich die<br />
Nachfrage nach den Untersuchungen von TÜV Rheinland<br />
deutlich erhöht. Die Investitionen für Produkttests<br />
sind überschaubar und in jedem Fall günstiger<br />
als später teure Rückrufaktionen. TÜV Rheinland bietet<br />
mit dem so genannten LifeCycle Management<br />
(mehr dazu im Interview mit Jörg Echter) größtmögliche<br />
Sicherheit für Industrie und Verbraucher. 7<br />
Im Zeichen <strong>der</strong> Sicherheit<br />
Auf <strong>der</strong> mehrsprachigen Internetplattform<br />
TUVdotCOM sind bei Eingabe <strong>der</strong> ID-Nummer<br />
weltweit Informationen über Produkteigenschaften<br />
und Dienstleistungen abrufbar. Ein Service für<br />
Hersteller, Händler und Verbraucher.<br />
Ein GS-Zeichen gibt es nur nach erfolgreichen<br />
chemischen, elektrischen und mechanischen<br />
Tests durch einen unabhängigen Dritten wie TÜV<br />
Rheinland.<br />
Mit dem CE-Zeichen bestätigt <strong>der</strong> Hersteller, dass<br />
sein Produkt den allgemeinen EU-Sicherheitsund<br />
Gesundheitsrichtlinien entspricht. Der Hersteller<br />
darf ein CE-Zeichen ohne Tests durch einen<br />
unabhängigen Dritten <strong>auf</strong> ein Produkt <strong>auf</strong>bringen.<br />
!
20 Titel: Transparent kontakt 3.07<br />
Original o<strong>der</strong> Fälschung:<br />
Erst <strong>auf</strong> den zweiten Blick<br />
bemerkt man den Unterschied.<br />
Echt falsch<br />
Produktpiraten verdienen Milliarden mit<br />
Plagiaten. Doch auch sehr gute Fälschungen<br />
lassen sich enttarnen<br />
8Tatort Hamburger Hafen. Bei Zollkontrollen<br />
im September 2005 machten die Beamten einen<br />
sensationellen Fund: In 117 untersuchten<br />
Schiffscontainern aus Asien stießen die Fahn<strong>der</strong><br />
<strong>auf</strong> 77 000 gefälschte Markenuhren, 945 000<br />
Paar falsche Nike-Sportschuhe und viele weitere<br />
Plagiate. Der Originalwert aller sichergestellten<br />
Fälschungen betrug 383 Millionen Euro.<br />
Ein Rekordschlag gegen die globale Produkt-<br />
Piraterie.<br />
Dahinter steht internationale Kooperation: Die<br />
Fahn<strong>der</strong> agieren heute ebenso vernetzt wie ihre<br />
Gegner. An <strong>der</strong> grenzübergreifenden Aktion<br />
„Operation Diabolo“, die das Europäische Amt<br />
für Betrugsbekämpfung (OLAF) im März dieses<br />
Jahres organisierte, nah men über 300 Zollbeamte<br />
aus allen 27 EU-Staaten teil.<br />
Razzien in den Häfen<br />
Im Fokus <strong>der</strong> Ermittler stan den die<br />
internationalen Häfen. „Angesichts<br />
<strong>der</strong> großen Mengen und<br />
geringen Kosten bevorzugen<br />
Fälscher den Transport per<br />
Schiffscontainer“, erklärt<br />
OLAF-Generaldirektor<br />
Franz-Hermann Brüner.<br />
Doch von den rund<br />
25 000 Containern,<br />
die pro Tag etwa<br />
den Hamburger<br />
Hafen passieren,<br />
können nur<br />
200 auch<br />
gründlich<br />
durchleuchtet<br />
wer den. Somit<br />
findet eine<br />
Unmenge an<br />
Plagiaten den<br />
Weg in den Markt.
kontakt 3.07 Titel: Transparent 21<br />
Dank mo<strong>der</strong>ner Produkt-Authentifizierungs-<br />
Systeme wie sie auch das TÜV Rhein land-<br />
Marken-Risikomanagement bie tet (siehe Kasten),<br />
kommt <strong>der</strong> Zoll den Fälschern allerdings<br />
immer wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong> die <strong>Spur</strong>.<br />
Fälschungen in Massen<br />
Trotzdem boomt im Zuge des wachsenden<br />
Welthandels das Geschäft mit Fälschungen aller<br />
Art – von Handtaschen bis zu Handys, von<br />
Autobremsen bis hin zu Arzneimitteln. „Im<br />
Grunde wird alles gefälscht, für das es einen<br />
größeren Markt gibt und wo das Gefälle zwischen<br />
Forschung und Produktionskosten ausreichend<br />
hoch ist“, betont Maximilian Burger-<br />
Scheidlin, Geschäftsführer <strong>der</strong> Internationalen<br />
Handelskammer (ICC) in Wien. Durch das Abkupfern<br />
ersparen sich die Fälscher eigene Entwicklungskosten.<br />
Damit es sich lohnt, stellen<br />
sie Produkte in enorm hoher Stückzahl her. Der<br />
Umfang gefälschter Markenartikel nimmt stetig<br />
zu. Im Vorjahr musste <strong>der</strong> deutsche Elektrogerätehersteller<br />
Stihl feststellen, dass <strong>der</strong> technische<br />
und logistische Fortschritt <strong>der</strong> Fälscherbanden<br />
eine neue Dimension erreicht hat. Erstmals<br />
tauchten gefälschte Motorsägen für den<br />
Heimwerker <strong>auf</strong>. Aufgrund <strong>der</strong> breiten Zielgruppe<br />
offenbar ein neues lohnendes Feld für<br />
die Produktpiraten. Nach Einschätzung <strong>der</strong> ICC<br />
sind bereits fünf bis acht Prozent <strong>der</strong> weltweit<br />
gehandelten Produkte von Markenpiraterie betroffen.<br />
Und <strong>der</strong> verursachte Schaden für die<br />
Weltwirtschaft belief sich 2006 schon <strong>auf</strong> rund<br />
300 Milliarden Euro.<br />
Produktion meist in Asien<br />
Die meisten Plagiate stammen aus Südostasien.<br />
2006 kamen rund 60 Prozent aller vom europäischen<br />
Zoll beschlagnahmten Güter aus China.<br />
Doch die Regierung in Peking weiß, dass die<br />
Kultur des Kopierens dem Land schadet. Deshalb<br />
haben China und an<strong>der</strong>e asiatische Staaten<br />
in jüngster Zeit Amtshilfeabkommen mit<br />
<strong>der</strong> EU unterzeichnet, um gemeinsam gegen<br />
Fälscherbanden vorzugehen, wie OLAF-Chef<br />
Brüner betont. Die „Operation Diabolo“ war<br />
die erste internationale Zollaktion dieser Größenordnung,<br />
die von asiatischer Seite unterstützt<br />
wurde. 7<br />
Wie ein Fingerabdruck<br />
8 Das „Brand Risk Management“ von<br />
TÜV Rheinland bezieht den gesamten<br />
Produkt zyklus, von <strong>der</strong> Fabrik bis zum<br />
Verbraucher, in den Markenschutz ein.<br />
Herzstück des Systems ist eine sichere Verschlüsselungstechnik,<br />
die es erlaubt, jedes<br />
Produkt mit einem bis zu 13-stelligen<br />
alpha numerischen Code zu versehen.<br />
„Dieser macht den Artikel so einzigartig<br />
wie einen Fingerabdruck“, erklärt Bernd<br />
Schiffarth von TÜV Rheinland. Händler<br />
und Hersteller können den Code je<strong>der</strong>zeit<br />
weltweit über Internet o<strong>der</strong> SMS verifizieren.<br />
Zusätzlich lassen sich <strong>auf</strong> dem Handelsweg<br />
bestimmte Punkte festlegen, an<br />
denen die Ware zu bestimm ten<br />
Zeiten sein muss, das gewährleistet<br />
eine lücken lose Rückverfolgung.<br />
Bittere Pillen<br />
8 Die Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO warnt vor <strong>der</strong> <strong>auf</strong>blühenden Produktpiraterie<br />
bei Medikamenten: 60 Prozent<br />
<strong>der</strong> gefälschten Arzneimittel enthalten<br />
den angegebenen Wirkstoff gar<br />
nicht, 16 Prozent enthalten davon zu<br />
wenig und nochmal 16 Prozent <strong>der</strong> angeblichen<br />
Medikamente sind sogar gefährlich.<br />
Informationen 8<br />
Bernd Schiffarth<br />
bernd.schiffarth@de.tuv.com<br />
Tel. +49 221 806-2081<br />
www.zoll.de
22 Titel: Transparent kontakt 3.07<br />
Ab ins Chemielabor<br />
Vom Spielzeug über den Fernseher bis hin zum Fahrradhelm:<br />
Jörg Echter sorgt in Shenzhen dafür, dass europäische<br />
Einkäufer mit den Lieferungen aus China zufrieden sind<br />
8Herr Echter, im Süden Chinas<br />
gibt es sehr, sehr viele Fabriken.<br />
Wie finden Aldi, Tchibo o<strong>der</strong> Metro<br />
die richtigen Lieferanten?<br />
Einige chinesische Hersteller haben<br />
sich in Europa schon einen<br />
guten Ruf erworben. Außerdem<br />
halten Händler im Internet o<strong>der</strong><br />
<strong>auf</strong> Messen Ausschau nach neuen<br />
Produzenten. Auf Wunsch <strong>der</strong><br />
Einkäufer schauen wir uns die Fabrik<br />
dann vor Vertragsabschluss<br />
an. Wir überprüfen die Maschinen,<br />
das Warenlager und die Sozialräume<br />
<strong>der</strong> Arbeiter. Wenn wir<br />
hier <strong>auf</strong> schwerwiegende Mängel<br />
stoßen, ist das ein Warnsignal,<br />
dass die später dort gefertigten<br />
Produkte wahrscheinlich nicht<br />
den notwendigen Qualitätsstandards<br />
entsprechen o<strong>der</strong> dass die<br />
Fabrik nicht pünktlich liefert. Für<br />
Handelsunternehmen eine Katastrophe.<br />
Denn die Verschiffung ist<br />
eng terminiert, während in China<br />
noch verladen wird, läuft in Europa<br />
schon die Produktion <strong>der</strong> Anzeigen.<br />
Wer entwirft eigentlich die Jeans,<br />
Radios und Kaffeemaschinen, die<br />
wir hier als No-Name-Produkte<br />
günstig k<strong>auf</strong>en?<br />
Die Entwürfe stammen von den<br />
Chinesen. Ein chinesischer Fabrikant<br />
hat beispielsweise verschiedene<br />
Toaster, Kaffee- und Küchenmaschinen<br />
im Angebot. Wenn ein<br />
Einkäufer sich für diesen Lieferanten<br />
entscheidet, modifizieren beide<br />
gemeinsam das Produkt. Bei<br />
<strong>der</strong> technischen Modifikation<br />
sind wir mit im Boot. Verlangt <strong>der</strong><br />
Händler beispielsweise, dass das<br />
Produkt die Kriterien des GS-Zeichens<br />
erfüllt, arbeiten wir mit<br />
dem Hersteller so lange zusammen,<br />
bis alle elektronischen Daten<br />
und die Laborwerte des Musters<br />
stimmen.<br />
Doch ein perfektes Muster garantiert<br />
noch nicht, dass hinterher alle<br />
Produkte, die in den Regalen<br />
stehen, den Standards entsprechen.<br />
Das haben die jüngsten<br />
Entwicklungen ja deutlich gezeigt.<br />
Deshalb gehören für viele europäische<br />
Händler und Markenhersteller<br />
zwei weitere Kontrollen zum<br />
Standard. Eine bei Produktionsstart<br />
und eine weitere, nachdem<br />
15 bis 25 Prozent <strong>der</strong> Produktion<br />
fertig sind. Dazu gehen meine<br />
chinesischen Kollegen erneut in<br />
die Fabriken und schauen sich die<br />
Produkte und die Verpackungen<br />
genau an. Falls <strong>der</strong> Kunde das<br />
wünscht, analysieren wir ein Produkt<br />
auch in dieser Phase noch<br />
einmal im Labor.<br />
In den letzten Monaten steigt zudem<br />
<strong>der</strong> Wunsch nach finalen<br />
Kontrollen kurz vor <strong>der</strong> Verschiffung,<br />
wenn 100 Prozent <strong>der</strong> Ware<br />
produziert ist. Eine weitere Sicherheitsschleife.<br />
Wie gestaltet sich eigentlich<br />
die Zusammenarbeit mit den Lieferanten?<br />
Ich bin jetzt zwei Jahre hier in<br />
China und kann schon eine deutliche<br />
Verän<strong>der</strong>ung im Miteinan<strong>der</strong><br />
feststellen. Viele chinesische<br />
Unternehmer empfinden uns<br />
nicht mehr als lästige Kontrolleure.<br />
Es geht nicht um ein Versteckspiel,<br />
son<strong>der</strong>n um Partnerschaft.<br />
Schließlich profitieren die Hersteller<br />
durch unsere Hinweise langfristig.<br />
Wenn ein Hersteller die<br />
Produktion wegen Kapazitätsengpässen<br />
<strong>auf</strong> zwei Standorte<br />
<strong>auf</strong>teilt, informiert er uns<br />
heute darüber. Denn unsere<br />
Arbeit hilft den chinesischenUnternehmern,<br />
ihre Kunden<br />
zufrieden zu stellen.<br />
Immer häufiger<br />
haben wir in
kontakt 3.07 Titel: Transparent 23<br />
den Fabriken einen festen und qualifizierten<br />
Ansprechpartner. Immer öfter sind die<br />
Hersteller auch ISO-zertifiziert.<br />
Inwiefern profitieren Konsumenten in Europa<br />
von Ihrer Arbeit in China?<br />
Unsere wichtigste Aufgabe ist es, Verbraucher<br />
vor <strong>gefährlichen</strong> Produkten zu schützen.<br />
Beson<strong>der</strong>s wichtig sind deshalb die<br />
Tests im Chemielabor, die sicherstellen, dass<br />
etwa Kin<strong>der</strong>spielzeug keine giftigen Phthalate<br />
enthält. Aber auch simple mechanische<br />
Tests verhin<strong>der</strong>n Unfälle. Wir sorgen dafür,<br />
dass Toaster, die in Flammen <strong>auf</strong>gehen,<br />
o<strong>der</strong> Fitnessgeräte, an denen sich Sportler<br />
Quetschungen zuziehen, nicht <strong>auf</strong> den europäischen<br />
Markt kommen. 7<br />
Keine Spielchen: Jörg<br />
Echter schützt Handel<br />
und Verbraucher vor<br />
<strong>gefährlichen</strong> Produkten<br />
aus China.<br />
Shenzhen in Zahlen<br />
Einwohner:<br />
7,233 Millionen<br />
Fläche:<br />
2020 qkm (Berlin: 891,85 qkm)<br />
BIP 2006:<br />
71,05 Milliarden US-Dollar<br />
Wirtschaftswachstum 2006:<br />
15 Prozent<br />
Durchschnittsalter <strong>der</strong> Bevölkerung:<br />
30 Jahre<br />
Hafen 2006:<br />
nach Singapur, Hongkong und Shanghai<br />
<strong>der</strong> viertgrößte Containerhafen <strong>der</strong> Welt<br />
(Hamburg belegt Platz neun)<br />
TÜV Rheinland in Shenzhen<br />
Seit 1996 testen TÜV Rheinland-Mitarbeiter<br />
in Shenzhen Produkte.<br />
Anzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter:<br />
200<br />
Laborfläche:<br />
2000 qm – verteilt <strong>auf</strong> sieben Labors<br />
Anzahl <strong>der</strong> Tests pro Monat:<br />
10 000 – davon die meisten im chemischen<br />
Bereich<br />
Am Häufigsten geteste Produkte:<br />
Haushalts-, Büro-, Sport- und Audio-/<br />
Videogeräte, Spielwaren, Textilien und<br />
Schuhe sowie Medizinprodukte<br />
Informationen 8<br />
Jörg Echter<br />
joerg.echter@sz.chn.tuv.com<br />
Tel. +86 755 8268-1188
24 Trends kontakt 3.07<br />
Die Sterndeuter<br />
Über die Qualität einer Unterkunft sagen die Fotos im Reiseprospekt<br />
wenig aus. Für mehr Transparenz sorgt daher eine<br />
einheitliche Hotelklassifizierung – jetzt auch in Griechenland<br />
8 Jetzt im Winter, wenn es hierzulande<br />
nass und kalt ist, planen<br />
viele Familien ihren nächsten<br />
Sommerurlaub. Doch halten<br />
die bunten Bil<strong>der</strong> in den Reisekatalogen<br />
o<strong>der</strong> <strong>auf</strong> den entsprechenden<br />
Internetseiten auch wirklich,<br />
was sie versprechen? Wie können<br />
Urlauber sicher sein, dass das ausgesuchte<br />
Hotel ihre Erwartungen<br />
erfüllt? Das steht in den Sternen.<br />
Und zwar in den Hotelsternen.<br />
Diese dienen dazu, Übernachtungsbetriebe<br />
nach objektiven<br />
Kriterien zu klassifizieren. Grundlage<br />
dafür sind allgemeine Qualitäts-<br />
und Leistungsmerkmale wie<br />
zum Beispiel Größe und Ausstattung<br />
<strong>der</strong> Zimmer o<strong>der</strong> <strong>der</strong> gebotene<br />
Service. Dank <strong>der</strong> Einteilung<br />
in die international üblichen fünf<br />
Kategorien – von <strong>der</strong> einfachen<br />
„Touristen“-Unterkunft (ein Stern)<br />
bis zum „Luxus“-Hotel für höchste<br />
Ansprüche (fünf Sterne) – weiß<br />
<strong>der</strong> Gast schon vor <strong>der</strong> Ankunft,<br />
was er erwarten darf. Für die Hotels<br />
zahlt sich so eine Auszeich-<br />
Leuchtendes Vorbild: So<br />
bekannt wie die deutsche<br />
Hotelklassifizierung<br />
sollen auch die neu<br />
entwickel ten griechischen<br />
Hotelsterne<br />
werden.<br />
Helles Hellas: Die<br />
weißen Häuser<br />
mit den blauen<br />
Fensterrahmen<br />
sind typisch für<br />
Griechenland.
kontakt 3.07 Trends 25<br />
nung ebenfalls aus. Das hat auch<br />
das griechische Tourismus-Ministerium<br />
erkannt und nach einer<br />
öffentlichen Ausschreibung TÜV<br />
Rheinland damit be<strong>auf</strong>tragt, eine<br />
Hotelklassifizierung nach dem<br />
Vorbild des internationalen Sterne-Standards<br />
zu entwickeln. Es<br />
geht darum, den Aufschwung <strong>der</strong><br />
heimischen Tourismusbranche<br />
weiter zu stärken. 2006 verzeichnete<br />
das Land allein bei deutschen<br />
Gästen einen Zuwachs um<br />
5,4 Prozent.<br />
Der kleine, feine Unterschied<br />
Zunächst musste sich ein deutschgriechisches<br />
TÜV Rheinland-<br />
Team einen Überblick über das<br />
viel seitige Übernachtungsangebot<br />
verschaffen. Dazu besichtigten sie<br />
den Sommer über rund 200 Urlaubs-<br />
und Stadthotels, um <strong>der</strong>en<br />
Einrichtung und Dienstleistungsangebot<br />
zu bewerten. Die dabei<br />
gesammelten Informationen flos-<br />
sen in den Aufbau des neuen Klassifizierungssystems<br />
ein. „Wichtig<br />
war, dass wir auch die kulturellen,<br />
bautechnischen und klimatischen<br />
Beson<strong>der</strong>heiten des Landes berücksichtigt<br />
haben“, erklärt TÜV<br />
Rheinland-Mitarbeiterin Anna<br />
Kanis tra. Das ist auch <strong>der</strong> Hauptgrund,<br />
warum es nicht nur ein<br />
einziges Hotel stern-System gibt,<br />
das für alle Län<strong>der</strong> gleichermaßen<br />
gilt. Fakt ist: In fast allen Län<strong>der</strong>n<br />
kommen die meisten Übernachtungsgäste<br />
aus dem eigenen Land.<br />
„Daher ist es sinnvoll, die Standards<br />
den spezifischen Präferenzen<br />
<strong>der</strong> einheimischen Gäste anzupassen“,<br />
weiß die Tourismus-Expertin.<br />
In Griechenland kommt<br />
vom 3-Sterne-Haus bis zur Luxusherberge<br />
kein Hotel ohne Klimaanlage<br />
aus, in Österreich dagegen<br />
erwarten die Gäste in einem<br />
5-Sterne-Haus eine große Auswahl<br />
hochwertiger Weine. Dar<strong>auf</strong> können<br />
Englän<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um verzich-<br />
ten, nicht aber <strong>auf</strong> ein „cooked<br />
breakfast“.<br />
Das Projekt in Griechenland ist eine<br />
von zahlreichen Dienstleistungen,<br />
die TÜV Rheinland für die<br />
Tourismusbranche entwickelt hat.<br />
So zertifiziert <strong>der</strong> Prüfdienstleister<br />
in Spanien nach dem ICTE-Standard<br />
des spanischen Hotelverbandes,<br />
in Portugal nach dem TÜV<br />
Rheinland ECO Standard für Hotels.<br />
Das Klassifizierungskonzept<br />
für das Tourismus-Ministerium<br />
präsentierte die fünfköpfige TÜV<br />
Rheinland-Projektgruppe im November<br />
<strong>der</strong> Regierung in Athen.<br />
Diese berät nun über die Umsetzung.<br />
Voraussichtlich ab Juli 2008<br />
werden die ersten Hotels nach<br />
dem neuen Sterne-System klassifiziert<br />
und zertifiziert. Der griechische<br />
Hotelverband rechnet damit,<br />
dass sich bis zu 8000 Hotels und<br />
Unterkünfte dem Standard anschließen.<br />
7<br />
Informationen 8<br />
Anna Kanistra<br />
tourism@gr.tuv.com<br />
Tel. +30 210 556-2130
26 Trends kontakt 3.07<br />
Informationen 8<br />
Andreas Goldau<br />
andreas.goldau@de.tuv.com<br />
Tel. +49 221 963 909 13<br />
Torsten Brämer<br />
torsten.braemer@de.tuv.com<br />
Tel. +49 221 806-3329<br />
www.dresen.de<br />
www.caro-autoteile.de<br />
Die Experten-<br />
Feuerwehr<br />
Wenn’s im Unternehmen „brennt“, vermittelt o<strong>der</strong><br />
überlässt TÜV Rheinland jetzt auch Autohäusern<br />
und Werkstätten Fachpersonal. Außerdem können<br />
komplette Prozesse wie die Kunden-Direktannahme<br />
übernommen werden<br />
8Alle Jahre wie<strong>der</strong>: Nach den ersten<br />
Schneeflocken brummt das<br />
Geschäft in den Reifenmärkten.<br />
Plötzlich bekommen fast alle kalte<br />
Füße und wollen ihre Autos <strong>auf</strong><br />
Winterreifen umrüsten lassen.<br />
Fällt in den Fachbetrieben dann<br />
noch jemand wegen Krankheit<br />
aus, ist das Chaos für das wichtige<br />
Saisongeschäft programmiert.<br />
Doch das muss nicht sein, weiß<br />
Rainer Bach, Koblenzer Regionalleiter<br />
<strong>der</strong> Caro-Autoteile GmbH.<br />
Das Berliner Unternehmen unterhält<br />
12 AUTOplus-Meisterwerkstätten<br />
in Brandenburg, Rheinland-Pfalz,<br />
Hessen und <strong>der</strong> Hauptstadt.<br />
„Dank <strong>der</strong> uns kurzfristig<br />
von TÜV Rheinland überlassenen<br />
Reifenmonteure bewältigten wir<br />
die Auftragsspitzen im vergangenen<br />
Jahr problemlos. Die qualifi-<br />
zierten Mitarbeiter <strong>auf</strong> Zeit beherrschen<br />
ihr Geschäft aus dem<br />
Effeff“, sagt Rainer Bach. „Außerdem<br />
helfen wir dem Unternehmen<br />
bei <strong>der</strong> Suche nach ,passenden‘,<br />
leistungsfähigen Kfz-Meistern“,<br />
unterstreicht Andreas Goldau,<br />
TÜV Rheinland-Personalspezialist.<br />
„Dabei vermittelten wir<br />
mehrere Bewerber, die Caro-Autoteile<br />
später fest anstellte.“<br />
Mehr Flexibilität, geringere Kosten<br />
Auch die traditionsreiche Dresen-<br />
Gruppe mit 17 Autohäusern an<br />
Rhein und Ruhr sammelte beste<br />
Erfahrungen mit den TÜV Rheinland-Mitarbeitern.<br />
„Für uns ist es<br />
leichter und wirtschaftlicher, die<br />
Suche nach geeigneten Mitarbeitern<br />
Fachleuten zu überlassen.<br />
Das bedeutet neben Zeit-Kosten-
kontakt 3.07 Trends 27<br />
Ersparnis gleichzeitig ein Plus an<br />
Flexibilität in Personalfragen“, erklärt<br />
Heinz Engels, Geschäftsführer<br />
Aftersales in Neuss. „Aufgrund<br />
unserer langfristig bewährten Zusammenarbeit<br />
mit TÜV Rheinland<br />
vertrauen wir dem Unternehmen<br />
auch im sensiblen Bereich <strong>der</strong> Arbeitnehmerüberlassung.<br />
Und das<br />
Vertrauen zahlte sich aus – etwa<br />
bei einem Kfz-Meister, <strong>der</strong> für eine<br />
befristete Zeit in <strong>der</strong> Neusser Filiale<br />
die Kunden-Direktannahme unterstützte.“<br />
TÜV Rheinland<br />
schickt keine Branchenneulinge<br />
zum Kunden, son<strong>der</strong>n hoch motivierte<br />
Fachleute, die sich schnell<br />
in die Strukturen des Unternehmens<br />
einfinden. Neben <strong>der</strong> unbürokratischen<br />
Personalvermittlung<br />
inklusive Bewerber-Recherche sowie<br />
<strong>der</strong> vorübergehenden Überlas-<br />
sung von beispielsweise Mechatronikern,<br />
Sachverständigen o<strong>der</strong><br />
Meistern besteht für Autohäuser<br />
und Werkstätten die Möglichkeit,<br />
bestimmte Prozesse o<strong>der</strong> Abteilungen<br />
komplett an TÜV Rheinland<br />
zu delegieren. „Hierzu gehören<br />
die Direktannahme sowie die Endkontrolle<br />
von Neuwagen o<strong>der</strong> Reparaturfahrzeugen“,<br />
erläutert TÜV<br />
Rheinland-Experte Torsten Brämer.<br />
„Das signalisiert dem Endkunden:<br />
Hier betreuen Sie neutrale<br />
Fachleute.“<br />
Gute Betreuung garantiert<br />
Wie das Kfz-Gewerbe profitieren<br />
bereits an<strong>der</strong>e Handwerks- und<br />
Industriezweige von diesen umfangreichenPersonaldienstleistungen<br />
mit innovativem Zeitarbeitnehmer-Vermittlungskonzept.<br />
Effizient: Heinz Engels lässt<br />
kompetente Fachleute nach<br />
neuen Mitarbeitern suchen.<br />
„Unsere Mitarbeiter sind unser<br />
Kapital“, betont Goldau. „Wir bereiten<br />
jeden gewissenhaft <strong>auf</strong> seine<br />
künftigen Aufgaben vor, betreuen<br />
ihn an seinen Einsatzorten<br />
und bilden ihn weiter.“ Außerdem<br />
findet bei TÜV Rheinland <strong>der</strong><br />
„fliegende Wechsel“ von einer<br />
Stelle zur an<strong>der</strong>en stets im sozialen<br />
Umfeld des Mitarbeiters statt.<br />
Goldau: „Wir schicken niemanden<br />
von Köln nach Hamburg.“<br />
Derzeit beschäftigt TÜV Rheinland<br />
bundesweit an zehn Standorten<br />
rund 400 unbefristet eingestellte<br />
Fachleute im Rahmen <strong>der</strong> Arbeitnehmerüberlassung.<br />
Sie arbeiten<br />
vor allem als Industriemechaniker,<br />
Techniker, Schweißer und<br />
im k<strong>auf</strong>männischen Bereich. 7
28 Kultur kontakt 3.07<br />
Von Kaisern und<br />
Dichtern<br />
Seit 1978 erfasste die UNESCO weltweit 851 Kultur- und<br />
Naturdenkmäler. Rheinland-Pfalz zählt vier Kulturdenkmäler<br />
und wirbt damit in aller Welt<br />
8Abu Simbel, die Felstempel von Pharao<br />
Ramses II, locken seit zwei Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />
Reisende an den Nil. Anfang <strong>der</strong><br />
1960er Jahre drohten die mächtigen Bauten<br />
in den Fluten des Assuan-Staudamms<br />
<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne zum Opfer zu fallen. Die<br />
UNESCO startete dar<strong>auf</strong>hin die größte<br />
Rettungskampagne in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong><br />
Archäologie. Die über 2000 Jahre alten<br />
Tempel wurden in Einzelteile zerschnitten<br />
und landeinwärts wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong>gebaut.<br />
Diese Geschehnisse lieferten den Anstoß<br />
für die UNESCO-Konvention zum Schutz<br />
des Kultur- und Naturerbes <strong>der</strong> Welt. Die<br />
teilnehmenden Staaten verpflichten sich<br />
zum Schutz des Welterbes <strong>auf</strong> ihrem Territorium<br />
und zu gegenseitiger Hilfe beim<br />
Erhalt von Welterbestätten in an<strong>der</strong>en<br />
Län<strong>der</strong>n.<br />
Von Limes bis Rheinthal<br />
In Deutschland zählt das World Heritage<br />
Committee <strong>der</strong>zeit 32 Welterbestätten.<br />
Rheinland-Pfalz bündelt in seinen Grenzen<br />
vier Kulturstätten aus unterschiedlichen<br />
Epochen: vom römischen Schutzwall<br />
Limes über die Bauten <strong>der</strong> weströmischen<br />
Kaiserresidenz Trier, den romanischen<br />
Dom zu Speyer bis hin zum<br />
Rheintal mit seinen romantischen Burgen.<br />
Das Kulturministerium Rheinland-Pfalz<br />
stellt dieses kulturelle Erbe jetzt in Japan<br />
vor. Eine Ausstellung wan<strong>der</strong>t von Tokio<br />
aus durch Morioka, Nagaoka und Ome.<br />
Kurt Heinz von TÜV Rheinland Japan<br />
trug durch sein Engagement zum Gelingen<br />
<strong>der</strong> Ausstellung bei. „Es ist mir ein<br />
persönliches Anliegen, die Reichtümer<br />
meiner alten Heimat hier in Japan bekannt<br />
zu machen“, sagt <strong>der</strong> Kaiserslauterer<br />
Kurt Heinz, <strong>der</strong> schon seit 23 Jahren<br />
für TÜV Rheinland in Japan arbeitet. 7<br />
UNESCO-Delegation in<br />
Japan (v. l.): Prof. Harald<br />
Kloft, Dr. Christian Schüler-<br />
Beigang, Christine Kipping<br />
(Loreley), Prof. Helmut<br />
Schmidt, Prof. Joachim<br />
Hofmann-Götting, Prof.<br />
Stefan Wüst, Ichiro<br />
Shimazaki.<br />
Informationen 8<br />
Kurt Heinz<br />
kh@jpn.tuv.com<br />
Tel. +81 45470-1903<br />
www.welterbe-rlp.de
kontakt 3.07 Kultur 29<br />
Bodendenkmal Limes – Weltkulturerbe seit 2005<br />
8Er schützte ein Weltreich vor germanischen Stämmen.<br />
Wo we<strong>der</strong> Rhein noch Donau das römische<br />
Reich begrenzten, bauten die Soldaten des Römischen<br />
Imperiums den 550 Kilometer langen Limes.<br />
Das längste Bodendenkmal Europas erstreckt sich<br />
zwischen Rheinbrohl und Regensburg. Allein die 75<br />
Kilometer in Rheinland-Pfalz säumen rund 131 befestigte<br />
Wachposten sowie neun Kastelle. Heute verl<strong>auf</strong>en<br />
Wan<strong>der</strong>- und Radwege entlang <strong>der</strong> ehemals römischen<br />
Grenzbefestigung. Nachbauten <strong>der</strong> Palisade<br />
mit Wall und Graben bieten die Möglichkeit, in die<br />
Welt <strong>der</strong> Römer einzutauchen.<br />
Dom zu Speyer – Weltkulturerbe seit 1981<br />
8Nur 500 Einwohner zählte Speyer, als Kaiser Konrad<br />
II. gemeinsam mit seiner Frau Gisela 1025 den<br />
Grundstein für den Dombau legte. In dem kleinen<br />
Dorf wollte <strong>der</strong> Kaiser des Heiligen Römischen Reiches<br />
die größte Kirche des Abendlandes errichten.<br />
Um die Baustelle mit genügend Holz und Stein zu<br />
versorgen, hoben die mittelalterlichen Bauherren eigens<br />
einen Kanal aus. Der reichte vom Pfälzerwald<br />
bis zum Rhein. Der Kaiserdom unterstrich für alle<br />
sichtbar den Machtanspruch <strong>der</strong> Regenten. Vier Kaiser<br />
liegen im Dom begraben.<br />
Römisches Erbe Triers – Weltkulturerbe seit 1986<br />
8Einst Heiligtum des Keltenstammes <strong>der</strong> Treverer,<br />
um die Zeitenwende zu Ehren von Kaiser Augustus<br />
gegründet, brachte es Trier zur Kaiserresidenz des<br />
Weströmischen Reiches. Von 275 an entfaltete sich in<br />
Trier <strong>der</strong> Glanz des kaiserlichen Hofes. Im 4. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
war Trier mit 80 000 Einwohnern die größte<br />
Stadt nördlich <strong>der</strong> Alpen. Bis heute zeugen davon:<br />
die Porta Nigra – das schwarze Stadttor –, das Amphitheater<br />
– antike Arena für rund 20 000 Zuschauer<br />
– und die Basilika – ehemals Empfangshalle <strong>der</strong> römischen<br />
Kaiser.<br />
Oberes Mittelrheintal – Weltkulturerbe seit 2002<br />
8Loreley – Sinnbild für die Leiden <strong>der</strong> Liebe. Bei<br />
Heinrich Heine Verhängnis für den Schiffer. Der Gesang<br />
<strong>der</strong> Loreley ergriff ihn mit „wildem Weh”. Am<br />
Ende verschlangen die Wellen „Schiffer und Kahn”.<br />
Das Rheintal lockt mit seinen Burgen und Mythen<br />
Touristen aus aller Welt. Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t galt es<br />
den Dichtern als die romantische Landschaft par excellence.<br />
Die Ernennung des Tals zwischen Koblenz<br />
und Bingen zum Weltkulturerbe steht stellvertretend<br />
für den Rhein, <strong>der</strong> Jahrtausende für den kulturellen<br />
Austausch zwischen Mittelmeer und Nordeuropa<br />
stand.
30 Kultur kontakt 3.07<br />
Er ist impulsiver Macher und visueller Poet zugleich.<br />
Er polarisiert und provoziert. Seine Aktionen brennen<br />
sich in die Köpfe <strong>der</strong> Betrachter. „Nur an starke Bil<strong>der</strong><br />
erinnern sich die Leute“, sagt HA Schult, Umweltkünstler<br />
<strong>der</strong> ersten Stunde. Bereits seit 1968 geht HA<br />
Schult für die Verbesserung unserer Umwelt im wah-<br />
ren Wortsinn <strong>auf</strong> die Straße. Die Maxime des Wahlkölners<br />
lautet: Die Kunst ist stärker als das Leben. Unter<br />
diesem Motto standen auch seine Vorträge als Gastredner<br />
bei den diesjährigen TÜV-Foren in Berlin und<br />
Nürnberg. kontakt traf HA Schult in seinem Kölner Museum<br />
für Aktionskunst.
kontakt 3.07 Kultur 31<br />
Poet und<br />
Provokateur<br />
Der Umweltkünstler HA Schult engagiert sich<br />
mit dem ÖkoGlobe für umweltverträgliche<br />
Fahrzeuge. Seine „Trash People“ machen <strong>der</strong>zeit<br />
weltweit Furore<br />
8 Woher kommt Ihre Affinität zum Auto?<br />
Das Auto bedeutet Leben, gibt uns Mobilität<br />
und damit Freiheit. Es prägt die Menschen,<br />
natürlich auch uns Künstler, die<br />
ihm huldigen o<strong>der</strong> es verteufeln. Wie wäre<br />
etwa Goethes Italienreise in einem Ford<br />
o<strong>der</strong> Opel verl<strong>auf</strong>en? Doch völlig an<strong>der</strong>s.<br />
Heute ist die Autowelt mehr denn je im<br />
Umbruch. CO2-Sparmobile stehen wie<strong>der</strong><br />
im Rampenlicht. Und die Kunst hat die<br />
Aufgabe, solche Entwicklungen zu forcieren.<br />
Wir können das nicht allein <strong>der</strong> Politik<br />
überlassen. Denn: Künstler bleiben, Politiker<br />
kommen und gehen.<br />
Unterstützen Sie deshalb auch den Öko-<br />
Globe, den ersten internationalen Preis<br />
für das umweltverträglichste Auto?<br />
Ja, sicher. Als eine Versicherung in diesem<br />
Jahr den ÖkoGlobe ins Leben rief und<br />
mich fragte, ob ich die Veranstaltung ausrichten<br />
wolle, sagte ich spontan zu. Die<br />
Kunst muss einen wichtigen Beitrag zur<br />
Verän<strong>der</strong>ung des Umweltbewusstseins von<br />
Industrie und Politik leisten. Ziel ist, den<br />
Planeten Erde, <strong>der</strong> uns nur leihweise überlassen<br />
ist, pfleglicher zu behandeln. Immerhin<br />
war ich einer <strong>der</strong> Ersten, <strong>der</strong> sich<br />
seit den Sechzigerjahren in seiner Arbeit<br />
mit dem Thema Umwelt befasst hat. So<br />
verwandelte ich den Markusplatz in Venedig<br />
in einen riesigen Papierkorb, um ein<br />
Zeichen gegen die zunehmende Vermül-<br />
Informationen 8<br />
www.haschult.de<br />
lung <strong>der</strong> Städte zu setzen. Der ÖkoGlobe<br />
ist eine Miniatur meiner Weltkugel, die<br />
nach politischen Querelen im Jahr 2000<br />
<strong>auf</strong> dem Dach <strong>der</strong> Versicherung in Köln<br />
Asyl fand. Zuvor leuchtete sie <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Severinsbrücke<br />
über dem Rhein.<br />
Wie war die Resonanz beim ÖkoGlobe?<br />
Überwältigend! Mehr als 60 renommierte<br />
Unternehmen reichten ihre Bewerbungen<br />
für die zehn Awards in den verschiedenen<br />
Kategorien ein. Ein hartes Stück Arbeit für<br />
die hochkarätig besetzte Jury, in <strong>der</strong> auch<br />
Professor Dr. Bruno O. Braun, VDI-Präsident<br />
und TÜV Rheinland-Chef, saß.<br />
Wie geht es weiter?<br />
Es ist geplant, den ÖkoGlobe für mindestens<br />
weitere fünf Jahre zu verleihen. Wir<br />
wollen damit ja etwas bewirken.<br />
Wie entstand eigentlich das<br />
Flügelauto?<br />
Solche Ideen hat man schon als Kind. Auf<br />
dem Papier ist das einfach. Aber wie<br />
kommt das Auto schließlich <strong>auf</strong>s Dach –<br />
und fällt nicht runter? Das erfor<strong>der</strong>t neben<br />
aller Kreativität auch technisches<br />
Know-how. Und für die Sicherheit und<br />
Stabilität sorgen die Checks <strong>der</strong> TÜV<br />
Rheinland-Experten. Meine Kunst ist somit<br />
durch den TÜV gegangen. Das unterscheidet<br />
mich von Leonardo (lacht).
32 Kultur kontakt 3.07<br />
Ihre Müll-Skulpturen, die „Trash<br />
People“, sorgen als Mahnmal wi<strong>der</strong><br />
maß loses Konsumdenken weltweit<br />
für Furore. Wo machen sie demnächst<br />
Station?<br />
Nach Köln, Moskau, Brüssel, Rom,<br />
Barcelona, <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Chinesischen<br />
Mauer, am Matterhorn und vor den<br />
Pyramiden ,wan<strong>der</strong>n‘ sie 2008 nach<br />
New York und dann in die Antarktis.<br />
Dort übertragen Kameras<br />
die Bil<strong>der</strong> in alle Welt,<br />
die man sich <strong>auf</strong> den<br />
PC herunterladen<br />
kann. Ein Teil<br />
<strong>der</strong> Dowload -<br />
gebühren fließt<br />
in Umweltschutzprojekte.<br />
Über den endgültigen<br />
Standort <strong>der</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeber: TÜV Rheinland Holding AG, Kommunikation,<br />
Am Grauen Stein, D-51105 Köln<br />
Telefon +49 221 806-2121 Verantwortlich: Aud Feller<br />
Telefax +49 221 806-1760 Redaktion: S+L Partners GmbH, Köln<br />
Internet www.tuv.com Druck: Druckhaus Ley + Wiegandt, Wuppertal<br />
Skulpturen verhandeln wir <strong>der</strong>zeit.<br />
Mein Favorit ist Venedig.<br />
Was ist ihr nächstes Projekt?<br />
Ich arbeite gerade an einer zwölf<br />
Meter großen „Trash People“-<br />
Skulptur für die New Yorker Grand<br />
Central Station. Für 2008 ist ein<br />
Projekt in <strong>der</strong> Verbotenen Stadt in<br />
Peking geplant sowie die Neu<strong>auf</strong>lage<br />
<strong>der</strong> Ruhr-Tour von 1978, eine<br />
Reise durch inszenierte<br />
und reale Tableaus. Sie<br />
zeigt die Verwandlung<br />
des „Potts” in die Kulturhauptstadt<br />
„Ruhr-<br />
City”. 7<br />
Kluges Köpfchen: Die<br />
„Trash People“ prangern<br />
den weltweiten<br />
Konsumwahn an.<br />
Fotos: Guido Schiefer (S. 1, 12, 16, 18); Ralf Bille (S. 2, 3, 8–9, 30, 32); TÜV Rheinland Group (S. 2, 3, 19, 23,<br />
28); Togo – Fotolia.com (S. 3), IMAGEM BRASIL (S. 3, 4–5); AUTO BILD SPORTSCARS (S. 6–7); Fritz Stark (S.<br />
10–11, 27); Toyota Deutschland GmbH (S. 12); Franz Pfluegl – Fotolia.com (S. 13); Höffner Möbelgesellschaft<br />
GmbH & Co. KG (S. 13); Heiko Stahl (S. 14–15); Benjamin Herzog (S. 17); Victor Dahmen (S. 20–21); ACHI<br />
– Fotolia.com (S. 24–25), Olli Hirte – Fotolia.com (S. 24); Generaldirektion Kulturelles Erbe RP/Heinz Straeter<br />
(S. 29); Tourist Information Trier Stadt & Land (S. 29); Stadt Speyer, Klaus Landry (S. 29); HA Schult (S. 31)<br />
Mit dem richtig<br />
rund um den G<br />
gefallen – bis zur nächsten Ausgabe<br />
Dear rea<strong>der</strong>s, we hope you enjoyed this brief trip with the TÜV Rheinland Gro<br />
urn –<br />
be
Weiterbildung kontakt 3.07<br />
Auswahl aus dem Angebot <strong>der</strong> TÜV Rheinland Akademie<br />
Termin/Ort Seminar/Konferenz Preis je Veranstaltung<br />
zzgl. MwSt.<br />
25.–29.2.2008<br />
3.–7.3.2008<br />
21.–25.4.2008<br />
11.–15.2.2008<br />
25.–29.2.2008<br />
10.–14.3.2008<br />
7.–8.3.2008<br />
11.–12.3.2008<br />
27.2.2008<br />
22.4.2008<br />
28.2.2008<br />
23.4.2008<br />
25.2.–1.3.2008<br />
3.–8.3.2008<br />
München<br />
Hamburg<br />
Köln<br />
Hannover<br />
Köln<br />
Berlin- Spandau<br />
Berlin/Hohen<br />
Neuendorf<br />
Hannover<br />
Köln<br />
Nürnberg<br />
Köln<br />
Nürnberg<br />
Köln<br />
Kaiserslautern<br />
19.–23.5.2008 Hannover IT-Security-Be<strong>auf</strong>tragter (TÜV) –<br />
Ihre professionelle Qualifi kation<br />
für mehr Sicherheit in <strong>der</strong> IT<br />
21.–25.4.2008<br />
19.–23.5.2008<br />
8.–9.5.2008<br />
11.–12.6.2008<br />
Frankfurt<br />
am Main<br />
Hamburg<br />
Hamburg<br />
Köln<br />
Datenschutzbe<strong>auf</strong>tragter –<br />
Grundkurs<br />
Hygienebe<strong>auf</strong>tragte(r) für<br />
gastronomische Betriebe,<br />
Großküchen und Caterer<br />
5.5.2008 Berlin Design und Entwicklung von<br />
Medizinprodukten<br />
6.5.2008 Berlin Der CE-Kennzeichnungsprozess<br />
für Medizinprodukte<br />
14.–19.4.2008<br />
19.–23.5.2008<br />
10.–5.3.2008<br />
20.–23.2.2008 Kaiserslautern 10.–12.3.2008<br />
14.–16.4.2008<br />
31.1.2008<br />
16.2.2008<br />
25.–26.1.2008<br />
28.–29.2.2008<br />
Hannover<br />
Köln<br />
Köln<br />
Frankfurt/Main<br />
Hannover<br />
Hamburg<br />
Berlin-<br />
Spandau<br />
Berlin-<br />
Spandau<br />
Köln<br />
22.1.2008 Dortmund 19.2.2008 Berlin/Hohen<br />
Neuendorf<br />
Betrieblicher Brandschutzbe<strong>auf</strong>tragter<br />
(TÜV)<br />
Fachkraft für Brandmeldeanlagen<br />
nach DIN 14675<br />
Thermografi e im Bauwesen – Praxis<br />
<strong>der</strong> gerichtsfesten Anwendung<br />
20.–21.3.2008 Hannover Sachkunde in <strong>der</strong> technischen<br />
Bautrocknung – Wettbewerbsvorteile<br />
durch Wissensvorsprung<br />
Schimmelpilzschäden in <strong>der</strong> miet-<br />
und baurechtlichen Praxis<br />
12.–13.2.2008 Köln Fortbildung für Umweltmanagement-Auditoren<br />
– anerkannt zur<br />
Rezertifi zierung<br />
24.–25.1.2008<br />
27.–28.2.2008<br />
Berlin-Spandau<br />
Köln<br />
Fortbildung für Immissionsschutz-<br />
und Störfallbe<strong>auf</strong>tragte – anerkannt<br />
zum Erhalt <strong>der</strong> Fachkunde<br />
€ 2.195,–<br />
€ 2.255,–<br />
€ 735,–<br />
Prüfung 155,–<br />
€ 400,–<br />
€ 400,–<br />
€ 1.625,–<br />
€ 795,–<br />
€ 435,–<br />
€ 520,–<br />
€ 420,–<br />
€ 885,–<br />
€ 795,–<br />
5.–6.3.2008 Berlin-Spandau Fremdfi rmenkoordinator € 795,–<br />
7.–8.2.2008 Hamburg Qualitätsmanagement im Eink<strong>auf</strong> € 855,–<br />
3.–4.3.2008<br />
22.–23.4.2008<br />
Start 6.2.2008<br />
20.2.2008<br />
10.3.2008<br />
Start 1.10.2008<br />
1.10.2008<br />
Köln<br />
Berlin<br />
Hamburg<br />
Dortmund<br />
Köln<br />
Köln<br />
Berlin<br />
6.–7.5.2008<br />
20.–21.5.2008<br />
ab 17.3.2008<br />
ab 19.5.2008<br />
8 Semester<br />
Bachelor-Thesis<br />
Frankfurt<br />
Hamburg<br />
Dresden<br />
Hannover<br />
Mitarbeiterführung für Meister –<br />
Effektiv führen und motivieren<br />
(zweitägig)<br />
Lagerleiter/in (TÜV)<br />
2 Module/6 Tage<br />
+ 1 Semester Berufsbegleitende Studiengänge<br />
zum Ingenieur für Maschinenbau<br />
(Bachelor of engineering), Ingenieursstudium<br />
zum Ingenieur für Elektrotechnik<br />
(Bachelor of engineering)<br />
Die ausführlichen Programme senden wir Ihnen <strong>auf</strong> Wunsch gerne zu.<br />
TÜV Rheinland Akademie GmbH, Am Grauen Stein, 51105 Köln (Poll), Telefon: 0221 806 -3000, Telefax: 0221 806-1534<br />
TÜV Rheinland Akademie GmbH, Rhinstraße 46, 12681 Berlin, Telefon: 030 43663-234, Telefax: 030 43663 -240<br />
€ 695,–<br />
€ 1.990,–<br />
Je Semester<br />
€ 1.850,–<br />
Näheres unter www.tuev-akademie.de o<strong>der</strong> unter Telefon 0800 8484006<br />
Anfrage direkt per Faxantwort 8
Informationsanfor<strong>der</strong>ung kontakt 3.07<br />
FAXANTWORT<br />
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Veranstaltungen Informationsmaterial:<br />
Veranstaltung<br />
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Titel/akad. Grad<br />
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Firma/Abteilung<br />
Funktion<br />
Straße, Nummer<br />
PLZ, Ort<br />
Veranstaltung<br />
E-Mail Telefon, Fax<br />
Veranstaltungsort/-termin<br />
0221 806-1534<br />
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