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Auftrag_277_150dpi.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten

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SICHERHEIT UND FRIEDENSETHIK<br />

so verspricht Kazatomprom, will es<br />

18.000 Tonnen fördern. Der Kampf<br />

um die knapper werdenden und begrenzten<br />

Öl- und Gasreserven hat eine<br />

Renaissance der Atomkraft ausgelöst.<br />

Weltweit werden Hunderte neuer<br />

Atomkraftwerke geplant, in China<br />

und Indien, Amerika und der Ukraine,<br />

der Arabischen Welt. Inzwischen<br />

ist der Preis für Uran stark gefallen.<br />

Sollte es tatsächlich einen Deal zu<br />

dem oben erwähnten Preis geben,<br />

dann hat Teheran Kasachstan dreimal<br />

mehr als marktübliche Zahlung angeboten.<br />

„Der Preis ist so hoch, weil<br />

der Verkauf geheim ist und der Iran<br />

sich verpflichtet hat, Geheimhaltung<br />

über jene Stellen zu bewahren, die<br />

das Material liefern“, sagt der IAEA-<br />

Bericht. Diese Stellen könnten kriminelle<br />

Beamte in der kasachischen<br />

Regierung sein.<br />

Im November 2009 hatte bereits<br />

Rachat Alijew, der Schwiegersohn<br />

und Erzfeind von Präsident Nursultan<br />

Nasarbajew, erklärt, er habe Beweise<br />

für „Geheimverhandlungen“ zwischen<br />

Teheran und Astana.<br />

Zum Jahreswechsel 2009/10 läuteten<br />

auch die Vereinigten Arabischen<br />

Emirate die Atomkraft-Ära<br />

am Golf ein und vergaben einen Großauftrag<br />

für die ersten Atomkraftwerke<br />

über rund 40 Milliarden Dollar nach<br />

Korea. Damit handelt es sich um das<br />

zurzeit größte zivile Atomprojekt weltweit<br />

und um die ersten Kernkraftwerke<br />

überhaupt in der Golfregion.<br />

Ein Konsortium unter Führung des<br />

Staatskonzerns Kepco setzte sich im<br />

Bieterverfahren gegen Konkurrenten<br />

aus Frankreich, den USA und Japan<br />

durch. Der Bau der vier Meiler soll<br />

2012 beginnen und bis 2020 fertig<br />

sein. Die Emirate sind zwar der drittgrößte<br />

Ölexporteur der Welt, wollen jedoch<br />

ihren Elektrizitätsbedarf künftig<br />

auch mit Kernkraft decken. Vor allem<br />

Abu Dhabi treibt das Projekt voran.<br />

Der Strombedarf der Vereinigten Arabischen<br />

Emirate wird von derzeit rund<br />

15.000 Megawatt pro Jahr bis 2020 auf<br />

etwa 40.000 Megawatt steigen. Die<br />

vier Atomkraftwerke sollen jeweils<br />

1.400 Megawatt Strom erzeugen. Der<br />

Bau der Meiler in den Emiraten gilt<br />

als Startschuss für weitere Atomprojekte<br />

am Golf: Staaten wie Katar, Saudi-Arabien<br />

oder Oman haben bereits<br />

durchblicken lassen, dass sie ähnliche<br />

Pläne hegen. Die Errichtung von<br />

Nuklearkraftwerken in der an Öl- und<br />

Gasreserven reichen Region ist dabei<br />

nur auf den ersten Blick widersinnig.<br />

Bislang verfeuerten die Golfstaaten in<br />

ihren Kraftwerken Gas. Dieses wird<br />

aber als Handelsgut immer wertvoller,<br />

sodass die Stromerzeugung mit<br />

Atomkraft wirtschaftlich Sinn macht.<br />

Politisch ist die Lieferung atomarer<br />

Technik in Spannungsgebiete wie die<br />

Golfregion umstritten. Anders als der<br />

Iran wollen die Emirate das für den<br />

Betrieb der Atomanlagen benötigte<br />

Uran allerdings importieren. ❏<br />

Kurznachrichten<br />

„Klare Beweise für die Bemühungen Papst Pius XII. “<br />

A<br />

kten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, die bisher im Vatikanischen Geheimarchiv lagerten, werden<br />

demnächst, gebührenfrei abrufbar, ins Internet gestellt. Angaben der Stiftung „Pave the Way“ zufolge<br />

reagiert der Heilige Stuhl mit diesem Schritt auf eine Reihe von entsprechenden Anfragen, darunter auch<br />

von der Stiftung selbst.<br />

Der Präsident der Stiftung, der US-amerikanische jüdische Unternehmer Gary L. Krupp, sagte gegenüber<br />

ZENIT, dass die Akten zugleich auf der Internetseite von „Pave the Way“ wie auf der des Vatikan eingesehen<br />

werden könnten. Das Projekt sei Teil des Gesamtanliegens der Stiftung, die Hindernisse auf dem<br />

Weg zur Verständigung zwischen den Religionen beseitigen möchte, um die Zusammenarbeit zu fördern<br />

und den Missbrauch von Religion für persönliche Ziele zu beenden.<br />

Gary L. Krupp bedankte sich im Namen seiner Stiftung beim Kardinalstaatssekretär sowie beim vatikanischen<br />

Verlagshaus Liberia Editrice Vaticana, für das der Einrichtung entgegen gebrachte Vertrauen. Die<br />

Digitalisierung von rund 9.000 Dokumentenseiten werde voraussichtlich noch mehrere Wochen dauern. Sobald<br />

diese Arbeit abgeschlossen sei, werde dies im Internet angekündigt. Der Stiftungspräsident hofft nun<br />

auf eine rege Auseinandersetzung, Kommentare, Anregungen und Kritik sowie Übersetzungen der Akten<br />

ins Englische, um einem noch breiteren Historikerkreis die Forschung zu ermöglichen und zu erleichtern.<br />

„Bei unserer Erforschung dokumentierter Beweise entdeckten wir, dass Pius XII. insgeheim mehr Juden<br />

als alle anderen religiösen und politischen Führer seiner Zeit zusammen rettete. Er tat dies unerkannt<br />

dort, wo niemand wusste, dass es Pius XII. war, der heimlich handelte um sie zu retten. Gemäß der jüdischen<br />

Tradition ist dies die höchste Form der Nächstenliebe“, sagte Krupp. Es sei Zeit, dass dieser Papst<br />

für seine lebensrettenden Bemühungen geachtet werde. „Ich glaube, Papst Pius XII. sollte als Gerechter<br />

unter den Völkern in Yad Vashem in Jerusalem anerkannt werden.“<br />

(Jesús Colina und Michaela Koller / ZENIT)<br />

AUFTRAG <strong>277</strong>• MÄRZ 2010<br />

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