Heißkanaldüsen Typ SLT/-DLT Kundeninformation
Heißkanaldüsen Typ SLT/-DLT Kundeninformation
Heißkanaldüsen Typ SLT/-DLT Kundeninformation
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Kundeninformation</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong><br />
Heißkanalsysteme für metall- und keramikpulvergefüllte<br />
Kunststoffe<br />
Mit der MIM (Metal Injection Moulding) und CIM<br />
(Ceramic Injection Moulding) Technologie lassen sich<br />
durch Spritzgießen Metall- und Keramikbauteile<br />
produzieren, die spanend gar nicht oder nur mit sehr<br />
großem Aufwand herstellbar wären. So entstehen<br />
nacharbeitsfrei in nur einem Arbeitsgang dreidimensionale<br />
Bauteile z. B. für Produkte der Medizintechnik.<br />
Ohne angepasste Heißkanaltechnik ist eine prozesssichere<br />
Fertigung nur schwer möglich.<br />
Metall- und keramikpulvergefüllte Kunststoffe kommen<br />
in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz.<br />
Anwendungsbeispiele für MIM sind Bauteile für<br />
Verbraucherprodukte wie Kugelschreiber oder für<br />
Produkte in der Medizintechnik. Mit CIM gefertigte<br />
Erzeugnisse sind dort gefragt, wo Keramiken zur<br />
Isolation, oft in Verbindung mit hohen Temperaturen,<br />
benötigt werden. Anwendungsbeispiele finden sich in<br />
der Leuchtenindustrie. Beide Verfahren sind relativ<br />
einfach in der Anwendung und ermöglichen die<br />
Produktion nacharbeitsfreier Produkte. So lassen sich<br />
komplex geformte Bauteile fertigen.<br />
Ein Anwendungsbeispiel für die MIM-Technologie ist<br />
eine implantierbare Infusionspumpe, die zur Schmerztherapie<br />
chronisch Kranker zum Einsatz kommt. Unter<br />
die Bauchdecke implantiert, gibt das Gerät stetig eine<br />
einstellbare Menge Schmerzmittel an den Körper ab.<br />
Die Basisplatte für diese Infusionspumpe wurde früher<br />
aus einer speziellen, relativ teuren Titanlegierung<br />
spanend hergestellt. Dieser Prozess war nicht nur<br />
zeitaufwendig, sondern wegen des entstehenden<br />
Späneabfalls auch teuer. Der Gedanke, dieses Bauteil<br />
durch MIM herzustellen, ließ sich aber zunächst nicht so<br />
leicht umsetzen. Zwar sind dreidimensionale Bauteile<br />
durch Spritzgießen im Allgemeinen einfach herzustellen,<br />
in diesem Fall kam aber erschwerend hinzu, dass die<br />
Basisplatte einen großen Durchmesser und sehr große<br />
Wanddickensprünge aufwies.<br />
Als Lösung für dieses Problem wird das Teil heute<br />
parallel über drei <strong>Heißkanaldüsen</strong> angespritzt. Kurze<br />
Fließwege und eine gleichmäßige Druckverteilung sind<br />
die Folge. Das Ergebnis ist ein nacharbeitungsfrei in nur<br />
einem Arbeitsgang gefertigtes Bauteil, das zudem durch<br />
geringere Herstellungskosten überzeugt.<br />
Bei den MIM- und CIM-Prozessen wird ein Metall- bzw.<br />
Keramikpulver zusammen mit einem Binder, oftmals<br />
Polyethylen oder Polyoxymethylen, und einem<br />
speziellen Wachs gemischt und granuliert.<br />
Dieses “Feedstock” genannte Gemisch lässt sich wie ein<br />
ganz normaler Kunststoff durch Spritzgießen<br />
verarbeiten.<br />
Bei dem sich so ergebenden Formteil, Grünling genannt,<br />
wird der Kunststoff durch Erhitzen herausgelöst. Dieses<br />
entbinderte Bauteil mit einer durch das Herauslösen des<br />
Kunststoffs porigen Struktur wird Bräunling genannt.<br />
Beim Sintern dieses Bräunlings backen die Metall- bzw.<br />
Keramikbestandteile zusammen, woraus ein Bauteil mit<br />
einer homogenen Struktur entsteht, das sich in der<br />
Dichte und Festigkeit nicht von einem konventionell<br />
hergestellten Stahl- oder Keramikbauteil unterscheidet.<br />
Die Vorteile z. B. eines Metallbauteils, wie hohe<br />
Festigkeit und Leitfähigkeit, lassen sich mit einer relativ<br />
einfachen Art der Herstellung verbinden.<br />
Fragen richten Sie bitte direkt an die Anwendungstechnik Telefon + 49 (0) 6451 5008-31 oder -63<br />
Die Angaben entsprechen dem heutigen Stand unserer Erkenntnisse und sollen über technische Hintergründe informieren.<br />
www.guenther-hotrunner.com<br />
1/09 Technische Änderungen vorbehalten<br />
i<br />
Abb. Die aus einer Titan-Legierung bestehende Basisplatte (unten)<br />
einer implantierbaren Infusionspumpe wurde früher aufwendig<br />
spanend hergestellt. Heute ermöglicht die MIM-Technologie die<br />
nacharbeits- und abfallfreie Fertigung (Bild: TiJet)<br />
1.5. 16