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Heißkanaldüsen Typ SLT/-DLT Kundeninformation

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<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Kundeninformation</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong><br />

Nadelverschlusstechnik im Einsatz bei B. Braun<br />

Thema: Infusionslösungen<br />

B. Braun, setzt bei Umsetzung eines anspruchsvollen<br />

Projektes auf die innovative Nadelverschlusstechnik der<br />

GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH.<br />

Als einer der größten Infusionslösungshersteller in Europa,<br />

hat die B. Braun Melsungen AG, eine neue High-<br />

Tech-Fertigung für Infusionslösungen in Melsungen in<br />

Betrieb genommen.<br />

Unter dem Namen L.I.F.E. (Leading Infusion Factory<br />

Europe) hat Braun drei neue Produktionslinien für die<br />

Herstellung und Abfüllung von Infusionslösungen geplant<br />

und bis April mit der Inbetriebnahme der dritten<br />

Linie umgesetzt.<br />

Der gesamte Prozess läuft online: von der Herstellung<br />

der Flaschen aus Polyethylen über die Befüllung und<br />

des Verschließens der Flaschen bis hin zur automatischen<br />

Etikettierung, Verpackung und Lagerung.<br />

Auf die befüllte und verschlossene Flasche wird eine<br />

Kunststoffkappe aufgesetzt, die in einem anschließenden<br />

Spritzgießprozess mit PE umspritzt wird. Damit wird<br />

ein flüssigkeitsdichter Verbund zwischen Kappe und<br />

Flasche erzielt.<br />

Abb. Ecoflac Infusionslösungen aus der neuen<br />

High-Tech-Fertigung für Infusionslösungen<br />

Für das Umspritzen der Kappe/Flasche ist es notwendig,<br />

die Kavitäten sehr gleichmäßig mit Schmelze zu<br />

füllen. Ansonten könnte es zu einem Überladen einzelner<br />

Kavitäten kommen, was dann wiederum zum Ausschuss<br />

der schon befüllten Flasche führt.<br />

In Verbindung mit dem gleichmäßigen Füllen der<br />

Kavitäten bei geringem Spritzdruck werden außerdem<br />

sehr hohe Anforderungen an die Anspritzpunktqualität<br />

gestellt sowie auf eine hohe Prozesssicherheit<br />

und kurze Zykluszeiten Wert gelegt. Um diese anspruchsvollen<br />

Vorgaben umsetzen zu können, hat<br />

B. Braun ein Team gebildet, in dem Spezialisten der<br />

GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH, Frankenberg und<br />

dem Hersteller von Spritzgussmaschinen, der Firma<br />

Arburg aus Loßburg, vertreten waren. Als Produkt dieser<br />

Zusammenarbeit entstand eine speziellauf das<br />

Werkzeug abgestimmte Spritzgussmaschine und ein<br />

leistungsfähiges Heißkanalsystem.<br />

Die hohen optischen Anforderungen in Verbindung<br />

mit einem größeren Anspritzpunktquerschnitt und der<br />

geforderten Zykluszeitverkürzung erfordern hier den<br />

Einsatz eines Heißkanals mit Nadelverschlusstechnik.<br />

Die Vorgabe für das Heißkanalsystem war das Füllen<br />

der 24 Kavitäten mit je ca. 1g Polyethylen (PE) bei<br />

minimalem Druckverlust. In jeder der fünf Spezial-<br />

Spritzgießmaschinen befinden sich, aufgeteilt in zwei<br />

Reihen, jeweils vier 6-fach Werkzeuge, die separat<br />

ausgetauscht werden können. Die Teilung in vier Werkzeuge<br />

resultiert aus der Anforderung, bei Störung die<br />

entsprechende Einheit schnellstmöglich wechseln zu<br />

können.<br />

Zum Einsatz kommt bei dieser Anwendung der Düsentyp<br />

5NLT, der mit dem Verteiler verschraubt wird.<br />

Diese 230V-Nadelverschlussdüse eignet sich hervorragend<br />

für beengte Einbauverhältnisse. Die steckbaren<br />

Thermo- und Stromanschlüsse der Düse erlauben<br />

einen Austausch ohne komplette Demontage der Verdrahtung.<br />

Für die Nadelbewegung ist jedes dieser 6-fach Werkzeuge<br />

mit einer separat gesteuerten Antriebseinheit<br />

ausgestattet. Die Antriebseinheit “Schiebeverschluss”,<br />

die aus einer Hubplatte, speziell beschichteten Führungsleiste<br />

und einem pneumatischen Antriebszylinder<br />

besteht, gewährleistet ein exakt gleichmäßiges Öffnen<br />

und Schließen der Anschnittpunkte. Jeder Antriebszylinder<br />

erlaubt eine Demontage ohne Zerlegung des<br />

Werkzeugs. Eine Justierung der Nadelpositionen ist im<br />

montierten Zustand ebenfalls möglich.<br />

Fragen richten Sie bitte direkt an die Anwendungstechnik Telefon + 49 (0) 6451 5008-31 oder -63<br />

Die Angaben entsprechen dem heutigen Stand unserer Erkenntnisse und sollen über technische Hintergründe informieren.<br />

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<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong> <strong>Kundeninformation</strong><br />

Nadelverschlusstechnik im Einsatz bei B. Braun<br />

Thema: Infusionslösungen<br />

Die Verteilung der Schmelze erfolgt über eine Hauptverteilung<br />

ähnlich einer Etagenform, bestehend aus<br />

Verteiler, einem Anschlussstück und beheizten Übergabeelementen.<br />

Diese speziellen Übergabeelemente<br />

ermöglichen den problemlosen Austausch der einzelnen<br />

6-fach Werkzeuge.<br />

Die GÜNTHER Nadelverschlusstechnik zeichnet sich<br />

durch eine hohe Lebensdauer aus. Es werden kurze<br />

Zykluszeiten sowie eine hervorragende, überstandsfreie<br />

Angussqualität erzielt. Ein weiterer Vorteil ist, dass alle<br />

Verschleißteile ohne Schwierigkeiten auszutauschen<br />

sind. Somit können Probleme wie Zusetzen der Düsen,<br />

schlechte Teilefüllung, Fadenziehen und schlechte Angussqualität<br />

vermieden und kürzere Prozesszeiten erreicht<br />

werden. Im Vergleich zu der bisherigen Anlage<br />

konnte die Zykluszeit und damit auch die Prozesszeit um<br />

ca. 20 % reduziert werden.<br />

Abb. Blick in das Werkzeug<br />

1.5. 2<br />

Aufgrund der langjährigen guten Erfahrung, die<br />

B. Braun mit GÜNTHER Heisskanaltechnik hat, sowie<br />

den überzeugenden Vorteilen des Nadelverschlusssystems<br />

in Verbindung mit einem guten technischen<br />

Service wurden die Werkzeuge für das L.I.F.E. - Projekt<br />

mit GÜNTHER Heißkanälen ausgerüstet.<br />

Das Projekt L.I.F.E wurde ohne zeitliche Verzögerung<br />

umgesetzt. Im August 2002 war der Projektstart und<br />

im Februar 2004 wurden die ersten Flaschen befüllt.<br />

Die Vorgaben wie Zykluszeitverkürzung, Prozesssicherheit<br />

und hohe Qualität des Anspritzpunktes werden seit<br />

dem Start der Produktion ständig unter Beweis gestellt.<br />

GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH<br />

Dipl.-Ing. J. Essinger<br />

Leiter Anwendungstechnik<br />

Heißkanal<br />

Kavität<br />

Abb. Ein Segment des Werkzeugs<br />

Fragen richten Sie bitte direkt an die Anwendungstechnik Telefon + 49 (0) 6451 5008-31 oder -63<br />

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Nadelverschlusstechnik im Einsatz bei B. Braun<br />

Thema: Infusionslösungen<br />

Abb. Transport der Behälter durch Prüfmaschine und<br />

Etikettierer bis zur Verpackung<br />

Abb. Antriebseinheit “Schiebeverschluss”<br />

gewährleistet ein exakt<br />

gleichmäßiges Öffnen und Schließen<br />

der Anschnittpunkte<br />

Abb. Detail Antriebseinheit<br />

“Schiebeverschluss”<br />

Abb. GÜNTHER Nadelverschluss-<br />

Düse 5NLT<br />

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Nadelverschlusstechnik im Einsatz bei B. Braun<br />

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Kleinste Nestabstände mit neuer Mikro-Flachdüse <strong>Typ</strong> SFT/NFT<br />

Eine hohe Kavitätenanzahl auf kleinstem Raum für Mikroartikel<br />

aus technischen Thermoplasten gehört immer<br />

mehr zu den Anforderungen, die heute durch moderne<br />

Spritzgießbetriebe umgesetzt werden. Um die<br />

Wirtschaftlichkeit in der Produktion solcher Kleinstartikel<br />

zu erhöhen, geht der Trend heute mehr und mehr<br />

zur Direktanspritzung mittels Heißkanal, um die im Vergleich<br />

zum Artikelgewicht hohen Angussmassen einzusparen<br />

und die vom Anguss bestimmte Zykluszeit<br />

zu reduzieren.<br />

GÜNTHER Heißkanalsysteme waren schon immer für<br />

solche Anforderungen aufgrund ihrer sehr guten Temperaturführung,<br />

der hervorragenden thermischen Trennung<br />

zwischen Heißkanalsystem und Werkzeug und der<br />

technischen Innovationen, besonders geeignet. Mit<br />

Einführung der Düsenreihe SFT/NFT ergibt sich noch<br />

eine Vielzahl weiterer Einsatzmöglichkeiten. Aufgrund<br />

ihrer etwas anderen Bauart wie herkömmliche <strong>Heißkanaldüsen</strong><br />

lassen sich Nestabstände ab 7 mm für<br />

offene Heißkanalsysteme und ab 9 mm für Heißkanalsysteme<br />

mit Nadelverschlusstechnik realisieren.<br />

Die Flachdüsen der Baureihe SFT/NFT bestehen prinzipiell<br />

aus einem Materialrohr mit Spitze, offenem<br />

Durchgang oder Nadelführung, einem Thermofühler und<br />

einem Düsenkörper mit integrierten Heizelementen. Die<br />

konstant gute Temperaturführung dieser Düsen bei<br />

gleichzeitig hoher Heizleistung im Spitzenbereich wird<br />

durch den Einsatz einer speziellen Messinglegierung<br />

(CuZn) als Basismaterial für den Düsenkörper und zwei<br />

Heizpatronen, die über einen Regelkreis betrieben<br />

werden, erreicht.<br />

Diese thermische Trennung erfolgt durch einen Luftspalt<br />

und im Kontaktbereich der Spitze mittels eines<br />

speziellen Titanringes. Standardmäßig haben diese<br />

Düsen einen Materialkanaldurchmesser von 2,8 mm bis<br />

6 mm und sind in den Längen L mit 60 mm, 90 mm und<br />

110 mm verfügbar. Sonderlösungen aufgrund<br />

Anforderungen von Anwendungen sind selbstverständlich<br />

ebenfalls möglich. Hier empfehlen wir die<br />

Rücksprache mit einem Anwendungstechniker aus<br />

unserem Haus.<br />

Am Beispiel einer interessanten Anwendung werden die<br />

Vorzüge dieser Düsenreihe herausgestellt.<br />

Zu realisieren war eine Direktanspritzung eines Artikels<br />

aus PPS GF30 mit einem Gewicht von 0,1 g. Der Artikel<br />

ist ein Gehäuse eines elektronischen Bauelementes und<br />

muss aufgrund der Weiterverarbeitung auf einen<br />

Stanzstreifen gespritzt werden. Gewünscht war ebenso<br />

die separate thermische Regelung eines jeden<br />

Anspritzpunktes.<br />

Aufgrund der vorgegebenen Spritzgießmaschinengröße<br />

und der geforderten Anzahl von 64 Kavitäten war<br />

somit die Aufgabe des Heißkanalsystems klar<br />

definiert.<br />

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Die Verarbeitung dieses glasfasergefüllten Hochtemperatur-Kunststoffes<br />

erfordert den Einsatz einer Düsenspitze<br />

mit einer speziellen Hartmetalllegierung zur<br />

Reduzierung des Spitzenverschleißes und die Verwendung<br />

eines für Hochtemperatur-Anwendungen geeigneten<br />

Thermofühlers.<br />

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<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong> <strong>Kundeninformation</strong><br />

Kleinste Nestabstände mit neuer Mikro-Flachdüse <strong>Typ</strong> SFT/NFT<br />

Zudem wird für Hochtemperatur-Anwendungen eine<br />

Vollisolation aus bis zu 600°C beständigem Material<br />

des Verteilers benötigt, welche die Wärmeabstrahlung<br />

des Verteilers minimiert.<br />

Aufgrund der vorgegebenen Abmessungen des Stanzstreifens<br />

und des Werkzeuges ergab sich ein Rastermaß<br />

mit einem Reihenabstand der Doppeldüsen von<br />

112 mm und einem Düsenabstand von 15 x 9,35 mm<br />

für die Position der Anspritzpunkte.<br />

Der geforderte Düsenabstand von 9,35 mm konnte problemlos<br />

umgesetzt werden, der Abstand von 15 mm<br />

zwischen einem Reihenpaar und die separate Regelung<br />

eines jeden Anspritzpunktes machte aber die Entwicklung<br />

einer “Twin-Flachdüse” 3SFT60S notwendig.<br />

Diese “Twin-Flachdüse” 3SFT60S besteht aus einem<br />

Düsenkörper, der zwei Materialrohre mit Hartmetallspitze<br />

und zwei separat geregelte Heizelemente aufnimmt.<br />

Auf eine Vollbalancierung des Verteilers wurde aufgrund<br />

des geringen Artikelgewichtes und einer damit<br />

verbundenen Erhöhung der Materialverweilzeit im<br />

HK-System verzichtet. Die durchgeführte Berechnung<br />

des Druckverlustes im teilbalancierten Heißkanalsystem<br />

ergibt aufgrund des geringen Artikelgewichtes<br />

und des minimalen Abstandes zwischen den Anspritzpunkten<br />

einen sehr geringen Druckunterschied, der auf<br />

den Fertigungsprozess keinen negativen Einfluss hat.<br />

Für dieses komplette Heißkanalsystem werden 66<br />

Regelstellen benötigt, 64 für die einzelnen Kavitäten,<br />

2 Regelstellen für den Verteiler. Als “Heiße Seite”,<br />

d. h. mit Aufspannplatte, Rahmenplatte und Formnesthalteplatte,<br />

wurde das System komplett verdrahtet,<br />

montiert und geprüft an den Kunden ausgeliefert.<br />

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Sichere und materialschonende Verarbeitung von flammwidrig eingestellten Polyamiden mit<br />

GÜNTHER Heißkanaltechnik<br />

Firma Moeller GmbH, Bonn fertigt als weltweit führender<br />

Anbieter Komponenten und Systeme im Bereich<br />

Automatisierung, Befehls- und Steuergeräte. Bei diesen<br />

Systemen kommen diverse elektrische und elektronische<br />

Bauteile aus Kunststoff zum Einsatz.<br />

Abb. 1 Einsatz von Drucktasten in einem Befehls- und<br />

Steuergerät (Bild: Fa. Moeller)<br />

Für die angusslose Fertigung dieser Kunststoffteile setzt<br />

Moeller schon seit langer Zeit Werkzeuge mit Heißkanal<br />

ein. Der Vorteil der Heißkanaltechnik im Vergleich zu<br />

einem konventionellen Angusssystem besteht unter<br />

anderem darin, Material einzusparen und Zykluszeit zu<br />

reduzieren.<br />

Bei der Auswahl eines Kunststoffes für elektrotechnische<br />

Bauteile sind neben konstruktiven Anforderungen<br />

oftmals auch gesetzliche Vorgaben und Normen<br />

zu berücksichtigen. In der Elektronindustrie müssen<br />

beispielsweise Bauteile aus Kunststoff, die einen<br />

direkten Kontakt mit spannungsführenden Teilen<br />

haben, unter anderem den Vorgaben der IEC - Norm<br />

(International Electrotechnical Commission)<br />

entsprechen. Eine weitere Vorgabe ist die Fähigkeit des<br />

Kunststoffes, nach Beflammung zu verlöschen. Hier hat<br />

sich der Standard 94 der Underwriters Laboratories als<br />

maßgebliche Norm für die Einstufung der Flammwidrigkeit<br />

von Kunststoffen weltweit durchgesetzt. Beim<br />

Standard 94 der UL richtet sich die Einstufung nach<br />

Brenngeschwindigkeit, Verlöschungsdauer, Tropfenbildung<br />

und Nachglimmdauer. Je nach Funktion des<br />

Bauteils müssen folgende Kriterien erfüllt werden:<br />

UL94 V2: Prüfkörper vertikal; selbstverlöschend bis 30s<br />

nach Abzug der Flamme, brennende Tropfen zulässig;<br />

Nachglimmen max. 60s.<br />

UL94 V0: Prüfkörper vertikal; selbstverlöschend bis 10s<br />

nach Abzug der Flamme; keine brennenden Tropfen;<br />

Nachglimmen max. 30s<br />

Als Gehäusewerkstoff für elektrische oder elektronische<br />

Bauteile setzte Moeller überwiegend ein mit<br />

25% Glasfaser verstärktes PA66 mit Flammschutz<br />

ein. Dieser Materialtyp erfüllt unter anderem die Brennbarkeitsklasse<br />

UL 94 - V2.<br />

Viele Geräte der Firma Moeller werden auch in Bereichen<br />

eingesetzt, für die die Richtlinien der ATEX (ATEX =<br />

Atmospheres Explosibles = explosionsfähige Atmosphäre) gelten.<br />

Hier wurden die Anforderungen an die Entflammbarkeit<br />

zuletzt verschärft, so dass diese Bauteile nun die<br />

Brennbarkeitsklasse nach UL94 V0 erfüllen müssen.<br />

Aufgrund dieser Verschärfung musste Moeller für viele<br />

Bauteile den bislang eingesetzten Kunststoff-<strong>Typ</strong> durch<br />

einen adäquaten aber nach UL94-V0 eingestuften <strong>Typ</strong><br />

ersetzen.<br />

Um einen Kunststoff flammwidrig einzustellen, sind je<br />

nach Polymer unterschiedliche Flammschutzsysteme<br />

notwendig. Bei dem hier eingesetzten PA66 erfolgt die<br />

Brandschutzausrüstung auf Basis des roten Phosphors.<br />

Die Brennbarkeitsklasse wird in der Regel über die<br />

Menge des eingesetzten Flammschutzsystems<br />

beeinflusst. Der hier verwendete rote Phosphor reagiert<br />

in Abhängigkeit der eingesetzten Menge mehr oder<br />

weniger stark auf Temperatur. So kann es durch<br />

Überhitzung während der Verarbeitung zu einer<br />

thermischen Schädigung des Flammschutzmittels<br />

kommen. Die hierdurch ent-stehenden Gase können<br />

über Belagsbildung zur Korrosion im Werkzeug führen.<br />

Im Einzelfall kannes sogar zum Entzünden dieser Gase<br />

kommen.<br />

Das ursprünglich von der Firma Moeller eingesetzte<br />

PA66 mit 25% Glasfasern (Brennbarkeitsklasse nach<br />

UL94-V2) hat sich problemlos mit einem bestehenden<br />

Heißkanalsystem verarbeiten lassen. Nach der Umstellung<br />

auf ein PA66-GF25 mit Brennbarkeitsklasse UL-<br />

V0 traten bei der Verarbeitung mit diesem Heißkanalsystem<br />

massive Probleme auf.<br />

Trotz materialgerechter Verarbeitungstemperaturen von<br />

275…295°C ist ein extrem starker Formbelag aufgetreten.<br />

Die Werkzeuge mussten alle 30…35.000 Schuss<br />

gereinigt werden. Zusätzlich zur Reinigung des Formbelags<br />

mussten die Formeinsätze nach 250.000 Schuss<br />

aufgrund von Korrosion ausgetauscht werden. Die<br />

Ursache dieser starken Belagsbildung bzw. der<br />

Korrosion im Werkzeug, war die deutliche Überhöhung<br />

der Temperatur in den <strong>Heißkanaldüsen</strong> in Verbindung<br />

mit dem höheren Anteil des roten Phosphors im PA66.<br />

Bei einer am Regelgerät eingestellten Düsentemperatur<br />

von 290°C wurden in den Düsen partiell Temperaturen<br />

von ca. 360°C gemessen. Die Folge war eine Reaktion<br />

des Flammschutzmittels.<br />

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Sichere und materialschonende Verarbeitung von flammwidrig eingestellten Polyamiden mit<br />

GÜNTHER Heißkanaltechnik<br />

Als Spezialist für die Verarbeitung sensibler Kunststoffe,<br />

bekam die Firma GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH<br />

von Moeller den Auftrag, ein optimiertes Heißkanalsystem<br />

zunächst für ein 2K-Bauteil zu testen. Für den<br />

Versuch wählten die verantwortlichen Mitarbeiter bei<br />

Moeller das Teil „Tastenführung “ für eine Drucktaste<br />

(Abb. 2. 3), das aus einem flammgeschützten PA66<br />

(mit 25% Glasfaser) und einem TPE hergestellt wird.<br />

Abb. 2 Tastenführung<br />

einer Drucktaste aus<br />

PA 66 GF25 (Fa. Moeller)<br />

Abb. 3 Drucktaste<br />

(Fa. Moeller)<br />

Die Vorgaben für die Auswahl der Heißkanaldüse waren<br />

folgende:<br />

� � �Verarbeitbarkeit eines PA66 mit Glasfasern und<br />

Flammschutz (roter Phosphor / UL94-V0)<br />

�konstantes Temperaturprofil über die Düsenlänge<br />

�Keine massive Temperaturüberhöhung in der<br />

Düse<br />

�geringe Scherbelastung der Schmelze im<br />

Heißkanal<br />

Die Wahl fiel auf die von GÜNTHER Heisskanaltechnik<br />

GmbH entwickelte und patentierte Heißkanaldüse mit<br />

zweiteiligem Schaft (Abbildung 4).<br />

Abb. 4 Düse mit Schaft<br />

(Bild: GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH)<br />

Diese Heißkanaldüse setzt Maßstäbe in Sachen Präzision<br />

und Wirtschaftlichkeit. Der zweistufige Schaft der<br />

Heißkanaldüse sichert mit unterschiedlichen konstruktiven<br />

Merkmalen eine hervorragende Isolierung im<br />

vorderen Bereich der Düse und ist Garant für geringste<br />

Wärmeverluste zwischen Heißkanaldüse und Kavität.<br />

Aufgrund dieser thermischen Trennung zwischen Heißkanaldüse<br />

und Werkzeug ist eine problemlose Verarbeitung<br />

von technischen Kunststoffen und HT-Polymeren<br />

möglich.<br />

Von kleinsten Schussgewichten, ab ca. 0,019 g bis hin<br />

zu Schussgewichten von ca. 5000 g kann mit dem<br />

Portfolio von GÜNTHER Heisskanaltechnik ein breites<br />

Spektrum von Anwendungen im Bereich des<br />

technischen und Präzisions-Spritzgusses abgedeckt<br />

werden.<br />

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<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Kundeninformation</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong><br />

Sichere und materialschonende Verarbeitung von flammwidrig eingestellten Polyamiden mit<br />

GÜNTHER Heißkanaltechnik<br />

Abb. 5 Detail<br />

Düse mit Schaft und offenem Düsenstück (DHT-Düse)<br />

Durch die optimale thermische Trennung wird der Wärmeverlust<br />

der Düse durch Wärmeleitung minimiert.<br />

Hierdurch wird eine konstante Temperaturführung in der<br />

Düse gewährleistet und eine Temperaturüberhöhung,<br />

bei der die in der Düse gemessene Temperatur deutlich<br />

über der Solltemperatur liegt, vermieden. Eine Schädigung<br />

der Kunststoffschmelze bzw. von Additiven<br />

(Flammschutzmittel) aufgrund zu hoher Temperatur<br />

kann ausgeschlossen werden.<br />

Um die Scherbelastung der Schmelze so gering wie<br />

möglich zu halten, wurde bei der Auslegung der Düsen<br />

für die Fertigung der Tastenführung anstatt einer Düsenspitze<br />

ein offenes Düsenstück vorgesehen (Abb. 5).<br />

Damit ist ein ungehinderter Schmelzestrom durch die<br />

Düse und den Zwischenanguss in die Kavität möglich.<br />

Da die Teile über einen Zwischenanguss gefüllt werden,<br />

ist die Abrisshöhe am Anspritzpunkt, weniger von<br />

Bedeutung. Im Vergleich zu einer Düse mit Spitze wird<br />

der Restanguss bei dem Einsatz einer Düse mit offenem<br />

Düsenstück geringfügig höher ausfallen.<br />

Abb. 6 Höhenaufbau des Heißkanalsystems<br />

„Tastenführung“, Komponente 1 (PA66-GF25):4-fach,<br />

2x 5DHT50-Düse auf Unterverteiler<br />

Eine wichtige Voraussetzung für einen sicheren Prozess<br />

ist das Öffnungsverhalten der Düsen. Versuche<br />

haben gezeigt, dass beide Düsen mit offenem Düsenstück<br />

ein gleichmäßiges Füllbild bei gleicher Temperatur<br />

zeigen. Diese Füllbilder bei unterschiedlichem Füllgrad<br />

ausgeführt sind über eine Vielzahl von Zyklen reproduzierbar.<br />

In den nachfolgenden Abb. 7 und 8 wird<br />

das Ergebnis der Füllstudie bei einer 25%igen und<br />

einer 50%igen Füllung dargestellt.<br />

Fragen richten Sie bitte direkt an die Anwendungstechnik Telefon + 49 (0) 6451 5008-31 oder -63<br />

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Sichere und materialschonende Verarbeitung von flammwidrig eingestellten Polyamiden mit<br />

GÜNTHER Heißkanaltechnik<br />

Abb. 7 Füllbild mit 25%iger Formfüllung<br />

Abb. 8 Füllbild mit 50%iger Formfüllung<br />

Aufgrund der guten Isolation der eingesetzten 5DHT50<br />

B - Düse kann das Material mit einer Düsentemperatur<br />

von 265...270°C verarbeitet und damit die Ausgasungen<br />

des Flammschutzmittels deutlich reduziert werden. Die<br />

Intervalle für die notwendigen Wartungsarbeiten wurden<br />

von vormals < 35.000 Schuss auf jetzt > 50.000 Schuss<br />

verlängert. Waren die Einsätze bei dem vorherigen<br />

System nach ca. 250.000 Schuss durch Korrosion verschlissen,<br />

ist jetzt eine Fertigung mit dem GÜNTHER<br />

Heißkanalsystem mit mehr als 1,2 Mio Schuss ohne<br />

korrosiven Verschleiß möglich.<br />

Abb. 9 2K-Werkzeug für Tastenführung (4fach)<br />

Obwohl Düsen mit offenem Düsenstück eingesetzt werden,<br />

tritt kein Nachlaufen der Kunststoffschmelze während<br />

der Werkzeugöffnung auf. Ein Nachlaufen der<br />

Schmelze ist unter anderem auf eine ungenaue Temperaturführung<br />

in der Heißkanaldüse zurückzuführen.<br />

Durch zu hohe Temperaturen im Heißkanal kommt es<br />

zu einem Expandieren der Schmelze und Kunststoff tritt<br />

selbst bei sehr kurzen Öffnungszeiten des Werkzeuges<br />

aus. In der Praxis wirkt sich dies durch ein sehr enges<br />

Verarbeitungsfenster aus: oftmals liegen zwischen dem<br />

Einfrieren und dem explosionsartigen Öffnen der Düse<br />

und dem damit verbundenen Nachlaufen der Schmelze<br />

nur ca. 5K.<br />

Die Umstellung brachte einen weiteren Effekt mit sich:<br />

die Schlierenbildung um den Anspritzpunkt konnte<br />

durch den Einsatz dieser Heißkanaldüse vermieden<br />

werden.<br />

Mittlerweile wurde die Prozessfähigkeit des Heißkanalsystems<br />

von GÜNTHER Heisskanaltechnik seit<br />

mehr als einem Jahr unter Beweis gestellt. Moeller hat<br />

inzwischen zwei weitere Werkzeuge mit denen dieser<br />

PA-<strong>Typ</strong> (PA66 25% GF; UL-V0) verarbeitet wird, mit<br />

einem GÜNTHER Heißkanalsystem (5DHT50B -<br />

Düsen) ausgerüstet. Auch hier wird problemlos dieser<br />

Materialtyp verarbeitet.<br />

Frankenberg, 24. Juli 2006<br />

Jörg Essinger<br />

www.guenther-hotrunner.com<br />

Technische Änderungen vorbehalten 4/09


<strong>Kundeninformation</strong><br />

Fließmarkierungen an Spritzgussteilen verhindern<br />

Die Anforderungen an Spritzgussteile im Sichtbereich<br />

sind hoch, ein sauberes Spritzbild ist unabdingbar. Dies<br />

gilt erst recht, wenn Bauteile hinterleuchtet werden, wie<br />

es zum Beispiel bei Leuchtenabdeckungen der Fall ist.<br />

Fließmarkierungen, hervorgerufen durch Schmelze-<br />

teilung in der Düse, verursachen hier oft Qualitätsprobleme.<br />

Beim Verarbeiter Werner Langer Metall- und<br />

Kunststoffverarbeitung sorgen Düsen mit Kombi-Steckspitze<br />

für Prozesssicherheit.<br />

Als Material für die Leuchtenabdeckung (zwischen den Werkzeughälften)<br />

kommt ein auf Transparenz und Schlierenfreiheit<br />

hin optimierter PMMA-<strong>Typ</strong> zum Einsatz.<br />

Drei verschiedene Leuchtenabdeckungen produziert der<br />

Kunststoffverarbeiter Werner Langer für den Leuchtenhersteller<br />

Simon & Schelle. Anfang 2007 startete die<br />

Produktion. “Der Qualitätsanspruch des Kunden und<br />

damit auch die Anforderungen an die Leuchtenabdeckungen<br />

waren klar definiert”, erinnert sich Werner<br />

Puppe, technischer Leiter bei dem Kunststoffverarbeiter<br />

aus Meschede-Berge; “sauberer Anspritzpunkt, keine<br />

Fließmarkierungen und Bindenähte, geringer Verzug,<br />

keinerlei Einfallstellen an den Seitenwangen der<br />

Abdeckungen und eine hochwertige Oberfläche;<br />

schließlich sollen die Leuchtenabdeckungen im<br />

Badbereich als Spiegelleuchten zum Einsatz kommen”.<br />

Konventionelle Düsen problematisch<br />

Handelsübliche Düsen mit eingeschraubter Spitze, die<br />

für die meisten Anwendungen ausreichen, halfen bei den<br />

Leuchtenabdeckungen nicht weiter, da mit deren Einsatz<br />

eine Schmelzeteilung verbunden ist. Bei den Leuchtenabdeckungen<br />

hätte dies Fließmarkierungen hervorgerufen,<br />

die bei der Hinterleuchtung der opaken Artikel<br />

sichtbar gewesen wären. Bei der Suche nach einer<br />

Lösung wandte sich der Spritzgießer an GÜNTHER<br />

Heisskanaltechnik.<br />

“Da wir seit 1988 mit diesem Anbieter in Kontakt sind und<br />

die gute Beratung sowie den guten Service zu schätzen<br />

wissen, suchten wir auch für diese Anwendung die<br />

Zusammenarbeit. Wir stellten dem Heißkanalspezialisten<br />

dazu die 3-D-Konstruktionsdaten des<br />

Artikels zur Verfügung. Dieser machte daraufhin den<br />

Vorschlag, eine Düsenvariante mit Kombi-Steckspitze<br />

zu verwenden”. Bei dieser relativ neuen Entwicklung<br />

ermöglicht die Aufhängung der Spitze ein derartiges Vermischen<br />

der Schmelze, dass keine Fließmarkierungen<br />

mehr an den Spritzgussteilen zu sehen sind. Dabei hat<br />

die Kombi-Steckspitze in ihrer Art auf dem Markt ein<br />

Alleinstellungsmerkmal.<br />

„Durch das Konzept der Düsenspitze ergibt sich ein sehr<br />

geringes Scherungspotenzial“, so Walter Ehlert,<br />

zuständig für Beratung und Verkauf bei dem<br />

Heißkanalspezialisten. „Wettbewerbsprodukte haben<br />

zwar auch Konstruktionsprinzipien, die Fließmarkierungen<br />

vermeiden sollen; dies geht aber oftmals mit<br />

einer erhöhten Scherung in der Schmelze einher, was zu<br />

einem Abbau des Kunststoffmaterials führen kann.<br />

Sichtbar ist dies häufig durch Schlieren auf dem<br />

Spritzgussteil.“ Bei den Leuchtenabdeckungen kommt<br />

diese Problematik verstärkt zum Tragen: Das Spritzgussteil<br />

ist sehr lang, muss also schnell gefüllt werden.<br />

Die Kombi-Steckspitze ermöglicht dabei durch ihre<br />

weitestgehende Freistellung einen sehr geringen<br />

Druckverlust und damit eine sehr geringe Scherung.<br />

Fragen richten Sie bitte direkt an die Anwendungstechnik Telefon + 49 (0) 6451 5008-31 oder -63<br />

Die Angaben entsprechen dem heutigen Stand unserer Erkenntnisse und sollen über technische Hintergründe informieren.<br />

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4/09 Technische Änderungen vorbehalten<br />

i<br />

Die neue Kombi-Steckspitze, hier zum Beispiel in einer Düse<br />

vom <strong>Typ</strong> SET60S, ermöglicht ein Vermischen der Schmelze in<br />

der Art, dass bei Spritzgussteilen keine Fließmarkierungen<br />

mehr auftreten.<br />

1.5. 11


<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong> <strong>Kundeninformation</strong><br />

Fließmarkierungen an Spritzgussteilen verhindern<br />

Außer dem Fehlen von Fließmarkierungen sind Puppe in<br />

der Produktion zwei weitere Qualitätsmerkmale besonders<br />

aufgefallen: „Dass bei der Teilelänge der<br />

Leuchtenabdeckungen so gut wie kein Verzug und keine<br />

Einfallstellen aufgetreten sind, ist schon ein Highlight.<br />

Mit konventionellen Düsen hätten wir dies nicht<br />

verwirklichen können.“ Nicht zuletzt ermöglicht das<br />

Düsenkonzept einen besonders schnellen Farbwechsel,<br />

da der Schmelzekanal der Düse sehr strömungsgünstig<br />

ohne Verweilstellen ausgeführt ist; ein optimaler<br />

Schmelzeverlauf ist die Folge.<br />

„Ohne eine Düsenkonstruktion mit<br />

Kombi-Steckspitze hätten wir bei<br />

dieser Anwendung mit einem Zweifach-Heißkanalverteiler<br />

arbeiten<br />

müssen,” ergänzt Puppe, „was die<br />

Kosten in die Höhe getrieben hätte.<br />

Die Kosten für eine Düse mit<br />

Kombi-Steckspitze liegen nur<br />

unwesentlich über denen einer kon-<br />

Werner Puppe ventionellen Düse. Zu den besseren<br />

Technischer Leiter,<br />

Werner Langer<br />

Metall- und Kunststoffverarbeitung,<br />

Meschede<br />

Produkteigenschaften addieren sich<br />

also auch noch reduzierte Prozess-<br />

kosten.“<br />

Umrüsten vorhandener Werkzeuge möglich<br />

In erster Linie ist die Kombi-Steckspitze für Teile mit<br />

optischem Anspruch gedacht, zum Beispiel für PC- oder<br />

PMMA-, eventuell auch POM-Homopolymer-Anwendungen.<br />

„Anwendungen mit glasfaserverstärkten Kunststoffen<br />

haben wir bisher nicht realisiert. Diese sind aber<br />

möglich, wenn wir als Spitzenmaterial Hartmetall<br />

einsetzen“, so Ehlert.<br />

Der Kunde von Werner Langer hatte für die Leuchtenabdeckungen<br />

einen opaken Weißton vorgesehen, was<br />

die Materialauswahl von vornherein begrenzte. Als<br />

Material kommt ein PMMA-<strong>Typ</strong> zum Einsatz, den der<br />

Verarbeiter bei einem Compoundeur auf Transparenz<br />

und Schlierenfreiheit hin optimieren ließ.<br />

Da der Artikel auf einer Seite geschlossen und auf der<br />

anderen Seite offen ist, ergeben sich im Werkzeug<br />

unterschiedliche Fließwege. Um die exakte Düsenposition<br />

für eine gleichmäßige Formfüllung zu erhalten,<br />

führte der Verarbeiter eine Moldflow-Analyse durch, aus<br />

der sich eine außermittige Positionierung der Düse<br />

ergab. „In der Bemusterungsphase und auch beim<br />

Anfahren der Werkzeuge schließlich gab es hinsichtlich<br />

der Heißkanaldüse keinerlei Probleme“, erinnert sich<br />

Puppe. Als „Plug&Play“ bezeichnet er dementsprechend<br />

die Umstellung auf das neue Düsenkonzept.<br />

Eingebaut ist das Werkzeug in eine Engel-<br />

Spritzgießmaschine vom <strong>Typ</strong> 1050/200 mit 2 000 kN<br />

Schließkraft. Ein Linear-Handling auf der Maschine<br />

entnimmt die Teile und legt sie auf ein Förderband ab,<br />

woraufhin sie manuell verpackt werden. Umrüstungen<br />

vorhandener Werkzeuge auf die neue Düsenart sind<br />

möglich. Damit ist zwar ein kleiner Eingriff in die<br />

vorhandene Werkzeugkontur für den Düseneinbau<br />

verbunden. „Bei dem Austausch einer Heißkanaldüse<br />

aus unserem Hause sind allerdings nur sehr<br />

geringfügige Modifikationen nötig“, weiß Ehlert.<br />

Breites Anwendungsspektrum<br />

Entwicklungen wie die Kombi-Steckspitze, die erst seit<br />

relativ kurzer Zeit auf dem Markt sind, werden<br />

naturgemäß bei Anwendungen nicht sofort in die Breite<br />

gestreut. Zunächst gilt es, Erfahrungen zu sammeln und<br />

wesentliche Anwendungen in Langzeituntersuchungen<br />

zu ergründen. Seit etwa eineinhalb Jahren ist die Kombi-<br />

Steckspitze im Programm des Heißkanalanbieters. Die<br />

Markteintrittsphase ist abgeschlossen und Ehlert sieht<br />

große Anwendungsfelder beispielsweise in der<br />

Automobilindustrie und überall dort, wo optische Teile<br />

benötigt werden.<br />

Für Langer ist die Testphase, zumindest was die<br />

Leuchtenabdeckungen betrifft, bereits seit einiger Zeit<br />

abgeschlossen, die Produktion ein voller Erfolg. Puppe<br />

ist sicher: “Wir werden auch in Zukunft, was die<br />

Produktion optischer Teile angeht, auf die Düsen mit<br />

Kombi-Steckspitze setzen.”<br />

Fragen richten Sie bitte direkt an die Anwendungstechnik Telefon + 49 (0) 6451 5008-31 oder -63<br />

Die Angaben entsprechen dem heutigen Stand unserer Erkenntnisse und sollen über technische Hintergründe informieren.<br />

1.5. 12<br />

i<br />

Die Leuchtenabdeckungenproduziert<br />

der Verarbeiter<br />

auf einer<br />

Engel-Spritzgießmaschine<br />

vom<br />

<strong>Typ</strong> 1050/200<br />

mit 2.000 kN<br />

Schließkraft.<br />

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Technische Änderungen vorbehalten 4/09


<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Kundeninformation</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong><br />

Heißkanaltechnik für Medizinprodukte im<br />

Einsatz: Präzision in Millionenhöhe<br />

Mini-Spike und Transofix - so heißen zwei Produkte des<br />

Gesundheitsversorgers B.Braun. Die Medizinprodukte<br />

sind mit Schutzkappen versehen, die, präzise gefertigt,<br />

in Millionenstückzahlen pro Jahr benötigt werden. Um<br />

eine störungsfreie Produktion zu gewährleisten, setzt<br />

die Firma B.Braun auf Systeme von GÜNTHER<br />

Heißkanaltechnik.<br />

Das erste Produkt dient bei der Arzneimittelzubereitung<br />

als Entnahme- und Zuspritz-Spike für Mehrdosenbehälter,<br />

das zweite als Transferset für sterile<br />

Flüssigkeiten, beispielsweise beim Mischen von<br />

Lösungen und Medikamenten.<br />

Trotz der hohen Stückzahlen steht bei der Produktion<br />

der Schutzkappen Präzision an allererster Stelle. “Der<br />

Klemmsitz der Schutzkappen ist so zu fertigen, dass die<br />

Kappen einerseits beim Transport der Medizinprodukte<br />

nicht verloren gehen und sich andererseits trotzdem<br />

problemlos abziehen lassen”, weiß Stefan Moser,<br />

Projektingenieur bei der B.Braun Melsungen AG. “Und<br />

zwar auch dann, wenn der Anwender beispielsweise<br />

Latexhandschuhe trägt, die unter Umständen zudem mit<br />

Flüssigkeiten wie Lösungsmittel benetzt sein können”.<br />

Bis zur Produktionsumstellung Anfang 2007 fertigte<br />

B.Braun die Schutzkappen auf zwei konventionellen<br />

Mehrfachwerkzeugen mit Mehrfachdüsen.<br />

Abb. Trennebene 1 des Tandemwerkzeugs ist für die Fertigung der<br />

Mini-Spike-Schutzkappe, Trennebene 2 (im Bild) für die Fertigung der<br />

Transofix-Schutzkappe vorgesehen<br />

Auslöser für die Produktionsumstellung war, dass<br />

diese Werkzeuge auf Grund ihrer niedrigen Fachzahl<br />

zum einen die erforderlichen Stückzahlen nicht mehr<br />

erreichten und zum anderen das Mini-Spike-<br />

Werkzeug an der Verschleißgrenze angelangt war.<br />

Als Lösung für das “Stückzahlenproblem” bot sich die<br />

Tandemtechnologie an. Damit lassen sich auf einer<br />

Spritzgießmaschine in einem überlappenden<br />

Spritzgießzyklus zwei unterschiedliche Artikel auf<br />

einem mit zwei Trennebenen ausgestattetem<br />

Tandemwerkzeug separat und individuell spritzen.<br />

Dabei können Volumen sowie Stückzahl je<br />

Trennebene voneinander unterschiedlich sein. Das<br />

Verschluss-System des Tandemwerkzeugs besteht<br />

aus einem wechselseitigen Schieber mit<br />

Bajonettverschluss, bei dem jeweils eine Seite<br />

verriegelt und eine Seite zum Öffnen freigeschaltet<br />

wird. “Das System ist einfach aufgebaut, robust und<br />

unanfällig gegenüber Störungen”, berichtet Joachim<br />

Hammer, Maschineneinrichter und Güteprüfer beim<br />

Anbieter aus Melsungen.<br />

Fragen richten Sie bitte direkt an die Anwendungstechnik Telefon + 49 (0) 6451 5008-31 oder -63<br />

Die Angaben entsprechen dem heutigen Stand unserer Erkenntnisse und sollen über technische Hintergründe informieren.<br />

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1/09 Technische Änderungen vorbehalten<br />

i<br />

Abb. Stefan Moser, Projektingenieur (links); Benjamin Koch, zuständig<br />

für die Maschinenoptimierung (Mitte) und Joachim Hammer<br />

1.5. 13


i <strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong> <strong>Kundeninformation</strong><br />

Heißkanaltechnik für Medizinprodukte im<br />

Einsatz: Präzision in Millionenhöhe<br />

Für die Anwendung der Tandem-Technologie ist eine<br />

Spritzgießmaschine mit relativ großer Werkzeug-<br />

Einbauhöhe und angepasster Programmierung<br />

erforderlich. B.Braun entschied sich für eine Maschine<br />

vom <strong>Typ</strong> Engel 200/90 V Electric mit elektrischer Spritzeinheit.<br />

“Highlight des Tandemwerkzeugs ist das Heißkanalsystem”,<br />

betont Stefan Moser. “Es garantiert nicht nur,<br />

dass die Kavitäten in den beiden Seiten des Werkzeugs<br />

gleichmäßig gefüllt werden, sondern auch, dass die<br />

Schutzkappen einen einwandfreien Anspritzpunkt<br />

aufweisen”. “Wegen der hohen Fachzahl von 24+48 im<br />

Tandemwerkzeug hatten wir seinerzeit zunächst ein<br />

24+48fach-Heißkanalsystem mit individuell geregelten,<br />

offenen Einfachdüsen im Fokus”, erinnert sich Walter<br />

Ehlert, zuständig für Beratung und Verkauf bei<br />

GÜNTHER Heißkanaltechnik.<br />

Seit mittlerweile etwa 20 Jahren setzt B.Braun auf Komponenten<br />

des Unternehmens aus Frankenberg.<br />

Abb. Offene Mehrfachdüse vom <strong>Typ</strong> 26ZHT - insgesamt 24 Düsen<br />

sind in den beiden Trennebenen des Werkzeugs verbaut: zwölf mit<br />

jeweils zwei Spitzen zur Minispike-Seite und zwölf mit jeweils vier<br />

Spitzen zur Transofix-Seite<br />

1.5. 14<br />

Abb. Mini-Spike für das Entnehmen und Zuspritzen an Mehrdosenbehältern<br />

(oben) und Tranferset Transofix (unten), jeweils mit Schutzkappen<br />

(grün): Gerade einmal 0,5 g wiegt so eine aus Polyethylen<br />

(Lupolen 3020K) gefertigte Schutzkappe<br />

“Allerdings wäre der Aufwand, solch ein System in dem<br />

kompakt geplanten Werkzeug unterzubringen, zu groß<br />

geworden”, erklärt Walter Ehlert weiter. Da in dem schon<br />

vorhandenen Schutzkappen-Werkzeug der Heißkanal<br />

mit Mehrfachdüsen gut funktionierte, rückte in der Folge<br />

diese technische Alternative ins Blickfeld.<br />

Die Vorteile von Mehrfachdüsen für die Tandemfertigung<br />

beschreibt Ehlert folgendermaßen: “Solche Düsen<br />

bauen sehr klein, lassen somit sehr kleine Raster im<br />

Werkzeug zu und halten den Regelungsaufwand<br />

gering”. Häufig ist der Einsatz von Mehrfachdüsen<br />

jedoch ein Kompromiss, weil auf vier Ausgänge nur eine<br />

Regelstelle kommt. Anwender können also nicht so<br />

gezielt auf den Prozess einwirken, wie mit<br />

Einfachdüsen. Allerdings lässt sich dieses Merkmal bei<br />

“einfachen” Materialien ohne Probleme kompensieren.<br />

Das Konzept für das Heißkanalsystem beinhaltet pro<br />

Trennebene zwölf offene Mehrfachdüsen; vom <strong>Typ</strong><br />

ZHT18/2/67-S mit jeweils zwei Spitzen zur Minispike-<br />

Seite und vom <strong>Typ</strong> 26ZHT18/4/67-S mit jeweils vier<br />

Spitzen zur Transofix-Seite. Nadelverschlusstechnik<br />

war zunächst nur für den Anschluss-Schnorchel<br />

vorgesehen. Da das Werkzeug mit einem starren<br />

Schnorchel arbeiten sollte, der beim Öffnen von<br />

Trennebene 1 wegfährt, wurde allerdings neben dem<br />

Nadelverschluss im Schnorchel auch Nadelverschlusstechnik<br />

an der Spritzgießmaschine vorgesehen.<br />

Fragen richten Sie bitte direkt an die Anwendungstechnik Telefon + 49 (0) 6451 5008-31 oder -63<br />

Die Angaben entsprechen dem heutigen Stand unserer Erkenntnisse und sollen über technische Hintergründe informieren.<br />

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<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Kundeninformation</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong><br />

Heißkanaltechnik für Medizinprodukte im<br />

Einsatz: Präzision in Millionenhöhe<br />

Das hat auch den Vorteil, dass die Maschine noch<br />

fördern kann, wenn der Schnorchel abfährt, um<br />

Trennebene 1 auszuwerfen.<br />

“Mit dieser Konstellation gab es zu Beginn der<br />

Serienfertigung allerdings Probleme, den Druck schnell<br />

genug aus dem Heißkanalsystem zu evakuieren”,<br />

erinnert sich Moser. “Durch die Tandemtechnologie ist ja<br />

prinzipiell pro Spritzgussteil in der halben Zykluszeit das<br />

Material einzuspritzen, zu fördern und schließlich der<br />

Druck wieder aus dem System zu entfernen. Bei den<br />

Schutzkappen drückte das Material zur Spritzseite hin<br />

aus dem System heraus und die Artikel zogen anfangs<br />

noch extreme Fäden”.<br />

Das Problem wurde im wesentlichen durch folgende<br />

Maßnahmen gelöst: Tausch der Maschinen-<br />

Nadelverschlussdüse gegen eine offene Düse,<br />

Vergrößerung des inneren Querschnitts der Anschlussdüse<br />

und Optimierung des Maschinenprogramms.<br />

Die Zykluszeit der Einzelartikel ist heute um<br />

10% reduziert, wobei durch die Tandemtechnologie mit<br />

alternierendem Spritzen und Kühlen in der gleichen Zeit<br />

zwei Artikel hergestellt werden.<br />

Ein gutes Füllverhalten für alle Nester, kein Fadenzug,<br />

gutes Abrissverhalten - so lassen sich die Parameter<br />

zusammenfassen, für die das Heißkanalsystem des<br />

Frankenberger Unternehmens maßgeblich verantwortlich<br />

ist.<br />

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1/09 Technische Änderungen vorbehalten<br />

i<br />

Abb. Heiße Seite mit Blick auf die Mehrfachdüsen 26ZHT mit vier<br />

Spitzen<br />

1.5. 15


<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Kundeninformation</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong><br />

Heißkanalsysteme für metall- und keramikpulvergefüllte<br />

Kunststoffe<br />

Mit der MIM (Metal Injection Moulding) und CIM<br />

(Ceramic Injection Moulding) Technologie lassen sich<br />

durch Spritzgießen Metall- und Keramikbauteile<br />

produzieren, die spanend gar nicht oder nur mit sehr<br />

großem Aufwand herstellbar wären. So entstehen<br />

nacharbeitsfrei in nur einem Arbeitsgang dreidimensionale<br />

Bauteile z. B. für Produkte der Medizintechnik.<br />

Ohne angepasste Heißkanaltechnik ist eine prozesssichere<br />

Fertigung nur schwer möglich.<br />

Metall- und keramikpulvergefüllte Kunststoffe kommen<br />

in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz.<br />

Anwendungsbeispiele für MIM sind Bauteile für<br />

Verbraucherprodukte wie Kugelschreiber oder für<br />

Produkte in der Medizintechnik. Mit CIM gefertigte<br />

Erzeugnisse sind dort gefragt, wo Keramiken zur<br />

Isolation, oft in Verbindung mit hohen Temperaturen,<br />

benötigt werden. Anwendungsbeispiele finden sich in<br />

der Leuchtenindustrie. Beide Verfahren sind relativ<br />

einfach in der Anwendung und ermöglichen die<br />

Produktion nacharbeitsfreier Produkte. So lassen sich<br />

komplex geformte Bauteile fertigen.<br />

Ein Anwendungsbeispiel für die MIM-Technologie ist<br />

eine implantierbare Infusionspumpe, die zur Schmerztherapie<br />

chronisch Kranker zum Einsatz kommt. Unter<br />

die Bauchdecke implantiert, gibt das Gerät stetig eine<br />

einstellbare Menge Schmerzmittel an den Körper ab.<br />

Die Basisplatte für diese Infusionspumpe wurde früher<br />

aus einer speziellen, relativ teuren Titanlegierung<br />

spanend hergestellt. Dieser Prozess war nicht nur<br />

zeitaufwendig, sondern wegen des entstehenden<br />

Späneabfalls auch teuer. Der Gedanke, dieses Bauteil<br />

durch MIM herzustellen, ließ sich aber zunächst nicht so<br />

leicht umsetzen. Zwar sind dreidimensionale Bauteile<br />

durch Spritzgießen im Allgemeinen einfach herzustellen,<br />

in diesem Fall kam aber erschwerend hinzu, dass die<br />

Basisplatte einen großen Durchmesser und sehr große<br />

Wanddickensprünge aufwies.<br />

Als Lösung für dieses Problem wird das Teil heute<br />

parallel über drei <strong>Heißkanaldüsen</strong> angespritzt. Kurze<br />

Fließwege und eine gleichmäßige Druckverteilung sind<br />

die Folge. Das Ergebnis ist ein nacharbeitungsfrei in nur<br />

einem Arbeitsgang gefertigtes Bauteil, das zudem durch<br />

geringere Herstellungskosten überzeugt.<br />

Bei den MIM- und CIM-Prozessen wird ein Metall- bzw.<br />

Keramikpulver zusammen mit einem Binder, oftmals<br />

Polyethylen oder Polyoxymethylen, und einem<br />

speziellen Wachs gemischt und granuliert.<br />

Dieses “Feedstock” genannte Gemisch lässt sich wie ein<br />

ganz normaler Kunststoff durch Spritzgießen<br />

verarbeiten.<br />

Bei dem sich so ergebenden Formteil, Grünling genannt,<br />

wird der Kunststoff durch Erhitzen herausgelöst. Dieses<br />

entbinderte Bauteil mit einer durch das Herauslösen des<br />

Kunststoffs porigen Struktur wird Bräunling genannt.<br />

Beim Sintern dieses Bräunlings backen die Metall- bzw.<br />

Keramikbestandteile zusammen, woraus ein Bauteil mit<br />

einer homogenen Struktur entsteht, das sich in der<br />

Dichte und Festigkeit nicht von einem konventionell<br />

hergestellten Stahl- oder Keramikbauteil unterscheidet.<br />

Die Vorteile z. B. eines Metallbauteils, wie hohe<br />

Festigkeit und Leitfähigkeit, lassen sich mit einer relativ<br />

einfachen Art der Herstellung verbinden.<br />

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1/09 Technische Änderungen vorbehalten<br />

i<br />

Abb. Die aus einer Titan-Legierung bestehende Basisplatte (unten)<br />

einer implantierbaren Infusionspumpe wurde früher aufwendig<br />

spanend hergestellt. Heute ermöglicht die MIM-Technologie die<br />

nacharbeits- und abfallfreie Fertigung (Bild: TiJet)<br />

1.5. 16


i <strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong> <strong>Kundeninformation</strong><br />

Heißkanalsysteme für metall- und keramikpulvergefüllte<br />

Kunststoffe<br />

Konventionelle Spritzgießmaschinen sind für CIM und<br />

MIM grundsätzlich geeignet. Sollte ein Verarbeiter aber<br />

längerfristig dieses Verfahren einsetzen wollen, sind<br />

entsprechend verschleißgeschützte Zylinder sowie<br />

Schnecken und Rückstromsperren einzusetzen, da<br />

diese Komponenten durch Metall- und noch stärker<br />

durch Keramikpulver einer erhöhten Abrasion<br />

ausgesetzt sind. Gespräche mit Feedstock-Herstellern<br />

und den Kunststoffverarbeitern haben ergeben, dass 80<br />

bis 90 % der mit MIM und CIM hergestellten Teile über<br />

Kaltkanal mit Angussstange gefertigt werden. Diese<br />

lässt sich zwar zu einem großen Teil wiederverwenden,<br />

trotzdem besteht großes Interesse, diesen Produktionsschritt<br />

durch den Einsatz von Heißkanalsystemen zu<br />

vermeiden.<br />

Die Anforderungen an die Heißkanaltechnik betreffen<br />

eine sehr homogene Temperaturführung im Heißkanal,<br />

da die Materialien ein enges Verarbeitungsfenster<br />

haben. Temperaturschwankungen führen zu<br />

Entmischungen zwischen Binder und Pulver, was<br />

Schwindungsunterschiede und beim Sintern auftretende<br />

Risse im Bauteil zur Folge hat.<br />

Die GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH empfiehlt für<br />

diese Anwendungen ihre <strong>Heißkanaldüsen</strong>, beispielsweise<br />

vom <strong>Typ</strong> _HT, die für erhöhte Anforderungen<br />

ausgelegt sind.<br />

Der patentierte zweistufige Schaft der Düsen sichert<br />

eine hervorragende Isolierung im vorderen Schaftbereich<br />

und sorgt für einen geringen Wärmeverlust<br />

zwischen Heißkanaldüse und Kavität sowie für eine<br />

homogene Temperaturverteilung in der Düse. Bei den<br />

<strong>Heißkanaldüsen</strong> bildet zudem erstarrter Kunststoff eine<br />

“Kappe” um die Düse herum und ermöglicht eine<br />

thermische Trennung zwischen Heißkanaldüse und<br />

Kavität.<br />

1.5. 17<br />

Materialrohr<br />

(25 W/mK)<br />

Heizung<br />

Luft<br />

(0,04 W/mK)<br />

Erstarrter<br />

Kunststoff<br />

(0,2...1,2 W/mK)<br />

Schmelze<br />

Schaft aus<br />

Titanlegierung<br />

(7 W/mK)<br />

Wärmeleitspitze<br />

(100 W/mK)<br />

Abb. Der zweiteilige Schaft der SHT-Düse sowie erstarrter Kunstsoff,<br />

der eine “Kappe” um die Düse herum bildet, führen zu einer optimierten<br />

Isolation zur Kavität hin und bewirken dadurch ein gleichmäßiges<br />

Temperaturprofil in der Düse.<br />

Bei metallpulvergefüllten Kunststoffen wird dieser Effekt<br />

allerdings durch die Leitfähigkeit des Metallpulver ins<br />

Gegenteil verkehrt. Das Kunststoff-Metallpulver-<br />

Gemisch würde in diesem Fall die Wärme aus der Düse<br />

abziehen. Bei den im MIM-Verfahren eingesetzten<br />

Düsen des Anbieters sorgen deswegen spezielle<br />

Isolierkappen aus einem hochtemperaturbeständigen<br />

Kunststoff wie Polyetherketon (PEEK) oder Polymid (PI)<br />

für die thermische Trennung. Durch eine zusätzlich um<br />

die Heißkanaldüse platzierte Titanhülse wird die<br />

Isolierwirkung noch verbessert.<br />

Die Produkte von Firma GÜNTHER Heisskanaltechnik<br />

bieten hier eine Besonderheit, da die meisten<br />

<strong>Heißkanaldüsen</strong> im Markt keinen zweigeteilten Schaft<br />

aufweisen und zum Teil direkt metallisch mit dem<br />

Materialrohr im Werkzeugeinsatz abdichten. Dies hat<br />

einen großen Wärmeverlust zur Folge, der durch eine<br />

höhere Temperatur in der Heißkanaldüse ausgeglichen<br />

werden muss. Die Folge sind sowohl Temperaturüberhöhungen<br />

als auch - schwankungen in den<br />

<strong>Heißkanaldüsen</strong>, was dazu führt, dass sich die<br />

Materialien nicht prozesssicher verarbeiten lassen.<br />

Bei der MIM-Technik werden die Teile sehr oft nicht über<br />

einen Zwischenanguss, sondern direkt angespritzt.<br />

Trotzdem ist hier mit einem relativ großen Anspritzpunkt<br />

zu arbeiten, um einerseits den nötigen Durchfluss zu<br />

erhalten und andererseits ausreichend Wärme in den<br />

Anspritzpunkt hineinzubringen. Dies ist erforderlich, da<br />

durch das metallpulvergefüllte Material Wärme in die<br />

Kavität hinein abgeleitet wird, und die Schmelze<br />

aufgrund des hohen Füllstoffgehalts schnell erstarrt.<br />

Bei der CIM-Technik hingegen wird oft über einen<br />

Zwischenanguss gearbeitet. Auch hier ist ein großer<br />

Anspritzpunkt wichtig, um möglichst wenig Scherung zu<br />

verursachen und die Schmelze möglichst schnell in die<br />

Kavität zu bringen.<br />

Hinsichtlich der Verschleißfestigkeit bestehen hohe<br />

Anforderungen an die Heißkanaltechnik sowohl bei MIM<br />

als auch bei CIM. Düsenspitzen aus einer Hartmetalllegierung<br />

ermöglichen bei den Produkten von Günther<br />

Heisskanaltechnik einen robusten Verschleißschutz.<br />

Damit sind hohe Standzeiten möglich, ohne einzelne<br />

Komponenten der Düse auswechseln zu müssen.<br />

Eine weitere Qualitätssteigerung lässt sich durch<br />

fluidbeheizte <strong>Heißkanaldüsen</strong> und -verteiler erreichen.<br />

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Technische Änderungen vorbehalten 1/09


<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Kundeninformation</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong><br />

Heißkanalsysteme für metall- und keramikpulvergefüllte<br />

Kunststoffe<br />

Bekanntermaßen ist für die Verarbeitung insbesondere<br />

von CIM-Feedstock eine sehr homogene Temperaturführung<br />

erforderlich, um Entmischungen und Inhomogenitäten<br />

in der Schmelze zu vermeiden. Dies könnte<br />

sonst zu Lunkerbildungen im Bauteil führen. Im<br />

Vergleich zu einer elektrisch beheizten Heißkanaldüse<br />

zeichnet sich eine fluidbeheizte Düse aufgrund der<br />

Trägheit des Fluids durch ein noch konstanteres<br />

Temperaturverhalten aus.<br />

Dipl.-Ing. Jörg Essinger<br />

Leitung Anwendungstechnik<br />

Fragen richten Sie bitte direkt an die Anwendungstechnik Telefon + 49 (0) 6451 5008-31 oder -63<br />

Die Angaben entsprechen dem heutigen Stand unserer Erkenntnisse und sollen über technische Hintergründe informieren.<br />

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1/09 Technische Änderungen vorbehalten<br />

i<br />

Abb.Fluidbeheizte <strong>Heißkanaldüsen</strong> heizen Düse und Verteiler deutlich<br />

gleichmäßiger als elektrische Beheizungen auf und halten so die Temperatur<br />

wesentlich konstanter.<br />

1.5. 18


<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Kundeninformation</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong><br />

Heißkanalsysteme für hohe Einspritzgeschwindigkeiten<br />

Für schnelle Fälle<br />

Sind filigrane Teile mit dünnen Wanddicken und langen<br />

Fließwegen gefragt, ist schnelles Einspritzen das A und<br />

O für eine prozesssichere Fertigung. Aber auch bei<br />

großvolumigen Teilen sind schnelle Einspritzvorgänge<br />

oft unerlässlich. Eine angepasste Heißkanaltechnik<br />

ermöglicht hier einwandfreie Prozesse und Produkte.<br />

Können schon bei konventionellen Spritzgießprozessen<br />

oft hohe Einspritzgeschwindigkeiten erforderlich sein, so<br />

gibt es zwei Verfahren, die hier besonders hohe<br />

Anforderungen stellen: Expansionsspritzgießen und<br />

physikalisches Schäumen.<br />

Beim Expansionsspritzgießen wird die Schmelze im<br />

Schneckenvorraum oder im Heißkanal komprimiert und<br />

somit als Druckspeicher genutzt. Gemäß pvT-Diagramm<br />

lässt sich Kunststoffschmelze bei einem Druck von etwa<br />

2000 bar rund 10 % komprimieren. Dieses Verhalten<br />

wird beim Expansionsspritzgießen genutzt. Randbedingung<br />

für einen reproduzierbaren Prozess ist<br />

jedoch, dass das vorgespannte Schmelzevolumen<br />

konstant bleibt. Dazu ist die Schnecke nach dem<br />

Verdichten exakt in Position zu halten, da sie sonst beim<br />

Öffnen der Verschlussdüse unter der hohen<br />

Druckbeaufschlagung vorfahren und so das Werkzeug<br />

mit Schmelze überladen würde. Diese Voraussetzung<br />

erfüllen elektromechanisch angetriebene Spritzgießmaschinen.<br />

Hiermit lässt sich die Schnecke<br />

systembedingt axial beliebig positionieren und auch bei<br />

hohem Druck in dieser Position exakt halten.<br />

Kommt ein Heißkanalsystem beim Expansionsspritzgießen<br />

zum Einsatz, so wird dort ein Druck bis zu<br />

2500 bar aufgebaut und über eine definierte Zeit<br />

gehalten. Dies gewährleistet einen gleichmäßigen<br />

Druck an allen Kavitäten.<br />

Für den erfolgreichen Einsatz des Expansionsspritzgießens<br />

ist ein absolut gleichmäßiges Öffnen der<br />

Nadeln unabdingbar. Die im Heißkanal vorgespannte<br />

Schmelze kann nach dem Öffnen der Nadeln<br />

explosionsartig expandieren und füllt gleichmäßig die<br />

Kavitäten. Somit lassen sich sehr dünnwandige Bauteile<br />

füllen.<br />

Beim physikalischen Schäumen zum Beispiel mit dem<br />

MuCell-Verfahren wird dem System ein physikalisches<br />

Treibmittel zugeführt, das zunächst in der unter Druck<br />

stehenden Schmelze gelöst ist. Beim Einspritzen in die<br />

Kavität verringert sich der Druck, das Treibmittel<br />

expandiert und schäumt die Schmelze auf. Auch hier ist<br />

es notwendig, die Schmelze mit hohen Geschwindigkeiten<br />

in die Kavität einzuspritzen, um das Teil<br />

gezielt in der Kavität schäumen zu können.<br />

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3/09 Technische Änderungen vorbehalten<br />

i<br />

Es entsteht ein leichtgewichtiges Bauteil mit<br />

geschlossener Außenhaut und geschäumtem Kern. Mit<br />

dem Verfahren lassen sich auch Schaumstrukturen mit<br />

Wanddicken unter einem Millimeter realisieren. Der<br />

durch den Schäumprozess entstehende interne Druck<br />

wirkt an allen Stellen des Bauteils, wodurch er zu einem<br />

gewissen Anteil die Aufgabe des Nachdrucks übernimmt<br />

und so Einfallstellen, Schwindung und Verzug<br />

ausgleichen oder zumindest reduzieren kann.<br />

Für beide Verfahren sind die Spritzgießmaschinen an<br />

die veränderten Anforderungen anzupassen. Beim<br />

Expansionsspritzgießen ist für das exakte Dosieren und<br />

Einspritzen eine elektrische Spritzgießmaschine<br />

erforderlich. Das MuCell-Verfahren erfordert eine<br />

spezielle Schnecke und spezielle Aggregate, um das<br />

Treibmittel im so genannten superkritischen Zustand in<br />

die Schmelze eindüsen zu können. Beide Verfahren<br />

lassen sich – bis auf wenige Ausnahmen – mit allen<br />

gängigen Polymeren betreiben. So ist LCP im MuCell-<br />

Verfahren nicht verarbeitbar, wohingegen das Material<br />

für das Expansionsspritzgießen sehr gut geeignet ist.<br />

Nadelverschlusssysteme unabdingbar<br />

Bei beiden Verfahren sind Nadelverschluss-<br />

Heißkanalsysteme einzusetzen, um den erforderlichen<br />

Druck im Heißkanalsystem aufbauen und halten zu<br />

können. Beim Expansionsspritzgießen muss das<br />

Heißkanalsystem nicht nur sehr hohen Drücken<br />

standhalten, es muss zudem sichergestellt sein, dass<br />

bei einem Mehrkavitätenwerkzeug alle Nadeln exakt<br />

und gleichzeitig öffnen. Diese gleichmäßige<br />

Nadelbewegung ermöglicht eine Hubplatte, die nach<br />

dem Prinzip der schiefen Ebene arbeitet. Hierbei wird die<br />

axiale Bewegung des Hydraulikkolbens über eine<br />

Kulissenführung in die Hubbewegung der Platte und<br />

damit der Nadeln umgesetzt.<br />

Abb. Ein Schiebeverschluss,<br />

pneumatisch oder hydraulisch<br />

angetrieben über einen außen<br />

liegenden Zylinder, ermöglicht<br />

die gleichzeitige Betätigung<br />

aller Nadeln<br />

1.5. 19


i <strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong> <strong>Kundeninformation</strong><br />

Heißkanalsysteme für hohe Einspritzgeschwindigkeit<br />

Bei einem X-Melt-Versuch in Zusammenarbeit mit dem<br />

Spritzgießmaschinenhersteller Engel beaufschlagte die<br />

GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH, Frankenberg, ein<br />

Zweikavitätenwerkzeug eine halbe Sekunde lang mit<br />

einem Druck von 2800 bar und prüfte das System auf<br />

Dichtigkeit. Die Spritzversuche wurden mit einem aus<br />

verschiedenen Materialien bestehenden Teststreifen mit<br />

einer Wanddicke von 0,5 mm durchgeführt. Die Zeit für<br />

das Einschießen der Schmelze in die Kavität variierte<br />

von Material zu Material und lag beispielsweise für<br />

Polystyrol bei 0,1 s und für LCP bei 0,04 s. Folgende<br />

Ergebnisse resultierten aus dem Versuch: Das<br />

Heißkanalsystem hielt bei 2800 bar vollständig dicht. Es<br />

trat keine Schmelze aus den Nadelverschlussdüsen<br />

aus. Beide Kavitäten wurden gleichzeitig gefüllt. Es ließ<br />

sich eine sehr hohe Reproduzierbarkeit erzielen.<br />

Ein Anwendungsbeispiel für das Expansionsspritzgießen<br />

ist die so genannte Reibungsscheibe.<br />

Abb. Für das Expansionsspritzgießen der Reibungsscheibe kommt<br />

ein Achtfach-Heißkanalsystem mit Flachdüsen vom <strong>Typ</strong> 4NFT60LA<br />

zum Einsatz.<br />

Abb. Die 0,02 g schwere Reibungsscheibe aus LCP lässt sich prozesssicher<br />

ausschließlich mit dem Expansionsspritzgießverfahren fertigen.<br />

(Foto: Schiebl)<br />

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1.5. 20<br />

Reibungsscheibe<br />

Material<br />

Teilegewicht<br />

Wanddicke<br />

Anspritzpunkt-ø<br />

Heißkanal<br />

HK-Düse<br />

Stichmaß<br />

LCP<br />

0,02 g<br />

0,15 mm<br />

0,8 mm<br />

8-fach NV<br />

4NFT60 LA<br />

14 mm<br />

Diese lässt sich, wie Versuche gezeigt haben,<br />

prozesssicher ausschließlich mit dem Expansionsspritzgießen<br />

fertigen. In der Anwendung wird ein<br />

Kunststoffteil auf einen als Träger dienenden<br />

Metallstreifen aufgespritzt. Die Scheibe besteht aus<br />

LCP, hat ein Gewicht von 0,02 g und eine Wanddicke von<br />

0,15 mm. Die Herausforderung bei diesem Projekt war<br />

es, die sehr geringe Materialmenge prozesssicher<br />

einzuspritzen.<br />

Auf Grund des kleinen Schussgewichtes können hier nur<br />

Nadelverschlusssysteme zum Einsatz kommen.<br />

Ausgewählt wurde eine spezielle für die LCP-<br />

Verarbeitung ausgelegte Heißkanaldüse Die Düse ist im<br />

Materialrohrdurchmesser reduziert, um durch die<br />

höhere Scherung die Viskosität des LCPs entsprechend<br />

zu verringern.<br />

Abb. 8-fach Heißkanalsystem NV - Reibungsscheibe aus LCP<br />

Gewichts- und Kostenreduktion erreicht<br />

Wichtig beim physikalischen Schäumen ist es, dass die<br />

Schmelze erst in der Kavität expandiert und nicht schon<br />

im Heißkanal. Deshalb müssen die <strong>Heißkanaldüsen</strong><br />

nach dem Einspritzen der Schmelze und dem folgenden<br />

Schließen den Druck im System soweit halten, dass das<br />

Treibmittel in der Schmelze gelöst bleibt. Versuche<br />

konnten dies bestätigen.<br />

Ein Anwendungsbeispiel ist ein Türschlossgehäuse mit<br />

einer Wanddicke von 1,1 mm aus POM für einen Pkw,<br />

das mit der MuCell-Technologie gefertigt wird. Die Ziele<br />

des Kunden lauteten Kostenreduktion durch weniger<br />

Materialeinsatz und kürzere Zykluszeit sowie Reduktion<br />

von Verzug und Einfallstellen. Durch das in der<br />

Schmelze befindliche Gas sank die Schmelzeviskosität,<br />

wodurch schneller eingespritzt werden<br />

konnte. Durch den mikrozellularen Schaum ließ sich ein<br />

homogenes Schwindungsverhalten erreichen, was<br />

gerade bei größeren Wanddicken ein Vermeiden von<br />

Einfallstellen ermöglicht. Als Heißkanaldüse kam eine<br />

Düse vom <strong>Typ</strong> 8NLT80 des Anbieters zum Einsatz, als<br />

Nadelansteuerung dienten hydraulisch betätigte<br />

Einzelnadelventile.<br />

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Technische Änderungen vorbehalten 3/09


<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Kundeninformation</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong><br />

Heißkanalsysteme für hohe Einspritzgeschwindigkeit<br />

Abb. Dieses PKW-Türschlossgehäuse aus POM wird mit der MuCell-<br />

Technologie hergestellt. (Foto: ITW)<br />

Türschloss-Gehäuse<br />

Verfahren Mucell-Technologie<br />

Material<br />

Teilegewicht<br />

Wanddicke<br />

Anspritzpunkt-ø<br />

Heißkanal<br />

Nadelansteuerung<br />

Gewichtsreduktion<br />

POM<br />

49,0 g<br />

1,1 mm<br />

2,0 mm<br />

8NLT80<br />

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3/09 Technische Änderungen vorbehalten<br />

Einzelnadelventile (hydraulisch)<br />

10 %<br />

Je nach Anzahl der Kavitäten werden beim Einsatz des<br />

physikalischen Schäumens die Nadeln über<br />

Einzelnadelventile bewegt. Durch die MuCell-<br />

Technologie ließ sich eine Gewichtsreduktion des<br />

Türschlossgehäuses von 10 % erreichen.<br />

Homogene Temperaturführung wichtig<br />

Sowohl für das Expansionsspritzgießen als auch für das<br />

physikalische Schäumen ist die Nadelverschluss-<br />

Heißkanaldüse mit Schaft (N_T-Düse) von GÜNTHER<br />

Heisskanaltechnik sehr gut geeignet. Die Vorteile der<br />

Düse liegen in der exakten Temperaturführung.<br />

Insbesondere bei technischen Polymeren – teilkristalline<br />

Kunststoffe mit engem Verarbeitungsfenster – ist eine<br />

homogene Temperaturführung über die gesamte Länge<br />

der Düse unerlässlich. Im Sinne eines homogenen<br />

Temperaturprofils haben die Düsen zur Isolierung einen<br />

zweigeteilten Schaft, der im vorderen Bereich aus einer<br />

Titanlegierung besteht.<br />

i<br />

Generell ist es bei allen Nadelverschlusssystemen<br />

wichtig, dass die Nadel beim Schließen exakt zentriert<br />

wird und in den Anspritzpunkt eintaucht, ohne dass der<br />

abdichtende Bereich der Nadel Berührung mit der<br />

Nadelführung hat, was dem Verschleiß des Systems<br />

entgegenwirkt. Die Nadelführung bei den Systemen von<br />

GÜNTHER Heisskanaltechnik besteht aus einem<br />

pulvermetallurgischen Stahl, der eine sehr hohe Härte<br />

und Festigkeit aufweist.<br />

Abb. Für die Fertigung des Pkw-Türschlossgehäuses ist ein Vierfach-<br />

Heißkanalsystem mit Düsen vom <strong>Typ</strong> 8NLT80 vorgesehen.<br />

Sollten einzelne Komponenten einmal verschlissen<br />

sein, so lassen diese sich einzeln austauschen. Da die<br />

Nadelführung bis zur Artikelkante eintaucht, muss bei<br />

einem Verschleiß nur die Führung gewechselt werden,<br />

Arbeiten am Werkzeugeinsatz sind nicht erforderlich.<br />

Dipl.-Ing. Jörg Essinger, Leitung Anwendungstechnik,<br />

GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH, Frankenberg<br />

1.5. 21


<strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Kundeninformation</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong><br />

Vliesolen - bambusverstärkte Kunststoffe<br />

Die Firma PMG Geotex aus Chemnitz compoundiert<br />

Kunststoffe mit exotischen Füllstoffen.<br />

Zur Modifikation der Eigenschaftsprofile von zum<br />

Beispiel Polypropylen oder Polyethylen werden anstatt<br />

der üblichen Glasfasern spezielle Bambusfasern<br />

eingesetzt. Die Bambusfaser kann je nach Länge in<br />

verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen. So<br />

werden beispielsweise längere Fasern in Estrich oder<br />

Beton eingemischt, um Rissbildung beim Trocknen zu<br />

vermeiden. Die kürzeren Bambusfasern werden als<br />

Verstärkungs- bzw. Füllstoff in Kunststoffe eingearbeitet.<br />

Durch die Fasern, die mit dem Polymer chemisch<br />

gekoppelt sind, wird die Festigkeit gegenüber einem<br />

unverstärkten Kunststoff deutlich angehoben. Auch wirkt<br />

sich dieser Füllstoff auf den Preis des Produktes aus.<br />

Das Eigenschaftsprofil eines mit 30% Bambusfasern<br />

modifizierten PP liegt zwischen einem unverstärkten<br />

und einem mit ca. 20% glasfaserverstärktem<br />

Polypropylen.<br />

Die konventionelle Verarbeitung dieser Kunststoffe mit<br />

Kaltkanal ist ohne Probleme machbar. Immer mehr<br />

Interessenten fragen aber nach der Möglichkeit, dieses<br />

Material auch mit Heißkanal zu verarbeiten.<br />

Die Versuche, die PMG zusammen mit GÜNTHER<br />

Heisskanaltechnik GmbH durchgeführt hat, zeigen,<br />

dass diese bambusfasergefüllten Kunststoffe auch mit<br />

Heißkanal zu verarbeiten sind.<br />

Für den Verarbeitungsversuch standen drei Kunststoffe<br />

(PP, PE–LD /PE-HD) mit jeweils 30% Bambusfasern zur<br />

Verfügung:<br />

- Vliesolen BF30, natur (PP-2/30-HM1)<br />

- Vliesolen BF30, schwarz (LDPE-2/30-HS2)<br />

- Vliesolen BF30 (HDPE-1/30-HM1)<br />

Diese Materialien wurden in einem Testwerkzeug<br />

(2-fach: Scheibe 1g), das wahlweise mit<br />

- <strong>Heißkanaldüsen</strong> mit Spitze (5SHT50S) oder<br />

-Heißkanal-Nadelverschlussdüsen (5NHT50LA<br />

ausgerüstet war, getestet.<br />

Aufgrund der im Vergleich zur Glasfaser längeren<br />

Bambusfaser sind kleine Anspritzpunkte nicht geeignet.<br />

Es besteht die Gefahr, dass sich der Anspritzpunkt durch<br />

die Faser zusetzt. Die Versuche haben gezeigt, dass mit<br />

einem Anspritzpunktdurchmesser von 1,6 mm bei der<br />

5SHT50-Düse und bei einem Anspritzpunktdurchmesser<br />

von 1,4 mm bei der 5NHT50LA-Düse die genannten<br />

Materialtypen ohne Einschränkung verarbeitet werden<br />

konnten.<br />

Die im Versuch eingesetzten Heißkanal-Düsen zeichnen<br />

sich unter anderem durch den zweigeteilten Schaft im<br />

vorderen Bereich der Düse aus. Durch diesen Aufbau<br />

wird eine hervorragende thermische Isolation zwischen<br />

Heißkanal-Düse und Werkzeug erzielt. Diese<br />

thermische Trennung wirkt sich auch positiv auf die<br />

Temperaturführung innerhalb der Düse aus. Die<br />

<strong>Heißkanaldüsen</strong> eignen sich für die Verarbeitung von<br />

Standard-, technischen und hochtemperaturbeständigen<br />

Kunststoffen. Bei gefüllten Materialien bieten<br />

Düsenspitzen aus einer Hartmetalllegierung mit guter<br />

Wärmeleitung einen sehr guten Verschleißschutz.<br />

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3/09 Technische Änderungen vorbehalten<br />

Materialrohr<br />

(25 W/mK)<br />

Heizung<br />

Luft<br />

(0,04 W/mK)<br />

Erstarrter<br />

Kunststoff<br />

(0,2...1,2 W/mK)<br />

i<br />

Abb. Standard-Heißkanaldüse<br />

5SHT50 mit zweistufigem<br />

Schaft (patentiert). Düse mit<br />

hervorragender Isolierung im<br />

vorderen Schaftbereich.<br />

Schmelze<br />

Schaft aus<br />

Titanlegierung<br />

(7 W/mK)<br />

Wärmeleitspitze<br />

(100 W/mK)<br />

Abb. Der zweiteilige Schaft der SHT-Düse sowie erstarrter Kunstsoff,<br />

der eine “Kappe” um die Düse herum bildet, führen zu einer optimierten<br />

Isolation zur Kavität hin und bewirken dadurch ein gleichmäßiges<br />

Temperaturprofil in der Düse.<br />

Um überstandsfreie Anschnitte am Bauteil zu erzielen,<br />

sind Nadelverschlussdüsen zu empfehlen. Diese Düsen<br />

sind so ausgelegt, dass sie sich durch eine hohe<br />

Lebensdauer auszeichnen und im Betrieb kurze<br />

Zykluszeiten erzielen.<br />

1.5. 22


i <strong>Heißkanaldüsen</strong> <strong>Typ</strong> <strong>SLT</strong>/-<strong>DLT</strong> <strong>Kundeninformation</strong><br />

Vliesolen - bambusverstärkte Kunststoffe<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass alle Verschleißteile ohne<br />

Schwierigkeiten austauschbar sind. Deshalb können<br />

Probleme, wie ein Zusetzen der Düsen, mangelhafte<br />

Teilefüllung, Fadenziehen und schlechte Angussqualität<br />

vermieden und kürzere Prozesszeiten erreicht werden.<br />

Durch den Einsatz einer Nadelverschlussdüse kann die<br />

Zykluszeit je nach Anwendung bis zu 20% reduziert<br />

werden.<br />

Abb. Musterteile, gefertigt mit einer Düse 5SHT50<br />

Durch die optimierte Temperaturführung in den<br />

Heißkanal-Düsen konnte das Material mit den vom<br />

Hersteller empfohlenen Temperaturen verarbeitet<br />

werden. Die Spritzdrücke schwankten je nach<br />

Basispolymer und Düsenart zwischen 700 bar und 1100<br />

bar.<br />

Der Gesamteindruck der Teile ist überzeugend. Die<br />

Musterteile, die mit Düse mit Spitze gefertigt wurden,<br />

zeigen eine gute Anschnittqualität. Es ist trotz des<br />

Faseranteils von 30% eine maximale Abrisshöhe von ca.<br />

0,15 mm realisierbar. Mit den Nadelverschlussdüsen<br />

sind erwartungsgemäß optimale Angussqualitäten auch<br />

mit diesen Materialtypen erreichbar.<br />

Abb. Mopphalter aus Vliesolen<br />

1.5. 23<br />

Die thermische Beständigkeit der bambusfaserverstärkten<br />

Polymere ist relativ hoch; nach einer<br />

simulierten Maschinenstillstandszeit von 10 Minuten<br />

lassen sich die genannten Materialien mit den beiden im<br />

Test befindlichen <strong>Heißkanaldüsen</strong> problemlos wieder<br />

anfahren. Eine Erhöhung der Düsentemperaturen ist<br />

nicht notwendig. Die Teile zeigen auch keinen<br />

thermischen Abbau.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die<br />

drei getesteten Kunststoffe mit Bambusfaserverstärkung<br />

ohne Probleme mit dem Heißkanalsystem<br />

von GÜNTHER Heisskanaltechnik haben verarbeiten<br />

lassen. Damit ist eine wirtschaftliche Fertigung für ein<br />

Produkt mit gutem Preis-Leistungsverhältnis möglich.<br />

GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH<br />

Dipl.-Ing. J. Essinger<br />

Leiter Anwendungstechnik<br />

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