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LKA warnt vor neuer Welle Lösegeldsoftware (Ransomware)
Das Bayerische Landeskriminalamt warnt vor einer neuen Welle von
Lösegeldsoftware (Ransomware). Bekannt wurde diese Vorgehensweise durch die
BKA- oder Bundespolizei-Trojaner, bei welcher der PC durch eine Software
gesperrt wurde und „nur“ durch die Zahlung eines Geldbetrags wieder hätte
entsperrt werden können. Letzteres war natürlich nicht der Fall.
Als Absender werden nun die Gesellschaft zur Verfolgung von
Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) und das Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) vorgetäuscht. Den Geschädigten wird vorgehalten, unter
anderem Kinderpornografie betrachtet zu haben. Aus diesem Grund wurde der PC
gesperrt und die Daten an eine Datenbank der Polizei übermittelt. Auf dem
Sperrbildschirm wird zur Untermauerung der Drohung auch ein entsprechendes Bild
eingeblendet und die Aussage getroffen, dass die Webcam und das Mikrofon des
Rechners zur Beweissicherung aktiviert wurden.
Zur Freischaltung werden auch hier 100 Euro mittels der anonymen Bezahldienste
Ukash oder paysafecard gefordert. Eine Bezahlung führt aber, wie oben erwähnt,
nicht zu einer Freischaltung.
Grundsätzlich gilt: Öffnen Sie keine Anhänge oder Links in E-Mails von
unbekannten oder verdächtigen Absendern. Gleiches gilt in sozialen Netzwerken.
Zu Hause sollten sie noch folgende Punkte beachten:
‣ Schützen Sie Ihren Computer durch eine Internet-Security-Suite mit Anti-
Viren-Programm oder eine vergleichbare Kombination von Security-
Programmen und halten Sie diese stets aktuell.
‣ Installieren Sie alle verfügbaren Sicherheits-Updates für ihr Betriebssystem
und andere Programme, die auf ihrem Rechner installiert sind, vor allem
Web-Browser.
‣ Führen Sie regelmäßig Sicherungen Ihrer Daten durch (externe Festplatte,
CD/DVD, …). Sollte Ihr Rechner neu aufgesetzt werden müssen, haben Sie
Ihre persönlichen Daten so wieder verfügbar.
‣ Vermeiden Sie, mit Administratorrechten im Internet zu surfen. Erstellen Sie
eine Kennung mit eingeschränkten Rechten. Somit kann sich eine Software,
aufgrund der fehlenden Rechte, nicht ohne weiteres installieren.
Und im Fall eines Befalls:
Zahlen Sie im Falle einer Sperrung Ihres Computers niemals die geforderte Summe
per anonymen Internetbezahlverfahren wie Ukash oder paysafecard. Eine Bezahlung
führt nicht zur Freigabe Ihres Computers!
Sie sind Opfer einer versuchten Erpressung und Datenveränderung!
Bringen Sie, wenn möglich, zur Anzeigeerstattung ein Digitalfoto der
Bildschirmmeldung mit. Bitte beachten Sie hier aber unbedingt, dass der
(möglicherweise) kinderpornografische Inhalt (Bild usw.) abgedeckt und nicht
sichtbar ist. Dieses kann zum Beispiel durch ein angefeuchtetes Stück
Papiertaschentuch erfolgen.
Echo der Lederhecke 123. Ausgabe Oktober – Dezember 2013