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Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Sulzdorf a.d.L. (Folge 114)
Der Geschichte der längst verschwundenen St. Veitskapelle
„.. die Filial Schwanhausen, zu Sankt Veit genannt“
In den Blickpunkt des Interesses in unserer Gemeinde trat in den letzten Monaten
eine historische Glocke im Turm des Gemeindehauses in Schwanhausen, die samt
diesem durch die Gemeinde leichtfertigerweise 2006 an Privat verkauft wurde.
Dank des engagierten Einsatzes unserer Bürgermeisterin Angelika Götz gelang es
nunmehr, das Gebäude samt der historischen Glocke, die mittlerweile unter
Denkmalschutz gestellt wurde, wieder zurück zu erwerben. Willkommene
Gelegenheit, einmal die Geschichte der vor vielen hundert Jahren verschwundenen
St. Veitskapelle in Schwanhausen, in der diese Glocke einst die Gläubigen zum
Gebet rief, in Erinnerung zu rufen.
Bereits in vorreformatorischer Zeit, also vor 1520, befand sich in Schwanhausen ein
dem hl. Vitus geweihtes Kirchlein. Wer war nun dieser Heilige? Er wurde in
Sizilien geboren und starb um 304 unter dem römischen Kaiser Diokletian als
Märtyrer in Süditalien. Der Christenhasser übergab Vitus seinen Knechten und ließ
ihn mit seinen Gefährten den wilden Tieren vorwerfen. Sie schadeten ihnen jedoch
ebenso wenig wie der Kessel siedendes Öl, in den sie danach gesetzt wurden. Ein
plötzliches Erdbeben beendete ihre Qualen und zerstörte die Stadt.
Patron der St.-Veitskapelle in Schwanhausen war der hl. Vitus,
der in einem Kessel siedenden Öls gemartert wurde.
Echo der Lederhecke 123. Ausgabe Oktober – Dezember 2013