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Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2008 - Wasserland Steiermark

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WASSSSERLEXIKON II<br />

Fäkalienübernahmestation<br />

Ihr Zweck besteht in <strong>der</strong> Übernahme von Senkgrubeninhalten<br />

und Schlamm, vorwiegend aus Hauskläranlagen<br />

(diese bestehen überwiegend aus fäkalen Ausscheidungen,<br />

Waschmittelrückständen und Toilettepapier).<br />

Sie dient <strong>der</strong> Abwasserentsorgung von nicht am<br />

Kanal angeschlossenen Häusern.<br />

Faulturm<br />

Ein Faulturm ist in <strong>der</strong> Abwasserbehandlung ein turmartig<br />

gebauter Behälter in den <strong>der</strong> Schlamm aus dem<br />

Voreindicker sowie <strong>der</strong> Primärschlamm aus <strong>der</strong> Vorklärung<br />

eingetragen wird. Im Faulschlamm lösen sich<br />

Faulgase wie Methan (CH4), das wegen seines starken<br />

Treibhauspotentials aufgefangen o<strong>der</strong> abgefackelt<br />

werden muss. Ein ausgeklügeltes System von Rohrleitungen<br />

und Schiebern sichert eine gleichmäßige<br />

Durchmischung und damit einen stabilen Faulungsprozess.<br />

Der ausgefaulte Schlamm wird in den Nacheindicker<br />

eingeleitet.<br />

Feinrechen<br />

Rechen werden nach dem Trenngrad, d.h. <strong>der</strong> Größe<br />

<strong>der</strong> Sieböffnungen, eingeteilt. Feinrechen liegen im Bereich<br />

von 8 – 20 mm. Mit dem Einsatz von immer<br />

feineren Sieben in Form von Umlaufrechen, Stufenrechen,<br />

Lochblechrechen, etc. wird das Ziel verfolgt,<br />

Feststoffe möglichst weitgehend zu entfernen.<br />

Mischwasserkanal<br />

Als Mischwasserkanal bezeichnet man ein Kanalsystem,<br />

in dem verschmutztes Wasser und Regenwasser<br />

zusammen zur Kläranlage geführt werden. Das hat den<br />

Vorteil, dass Brenn- und Treibstoffe sowie Reifenabrieb<br />

nicht ins Grundwasser gelangen.<br />

Nacheindicker<br />

Der Nacheindicker entspricht in seiner Funktion dem<br />

Voreindicker, d.h. <strong>der</strong> Schlamm aus dem Faulturm wird<br />

statisch nochmals vorentwässert und für eine weitere<br />

Entwässerung durch die Kammerfilterpresse gespeichert.<br />

Der Zweck eines Nacheindickers ist eine möglichst<br />

gute Abtrennung von Wasser aus dem Faulschlamm<br />

und somit eine Volumenverkleinerung des<br />

ausgefaulten Schlammes.<br />

Regenrückhaltebecken<br />

Ein Regenrückhaltebecken dient dem kurzfristigen Zurückhalten<br />

von – in die Kanalisation eingeleitetem –<br />

Regenwasser und trägt damit zur Entlastung <strong>der</strong> Kanalisation<br />

bei starkem Regen bei.<br />

Schlammbehandlungsanlagen<br />

Schlammbehandlungsanlagen sind sämtliche Anlagen,<br />

die <strong>der</strong> Behandlung, Verwertung und Entsorgung von<br />

Schlämmen aus <strong>der</strong> Abwasserreinigung o<strong>der</strong> Wasseraufbereitung<br />

dienen.<br />

F –S<br />

Grobrechen<br />

Grobrechen werden eingesetzt, wenn das Abwasser<br />

aus einer Mischkanalisation stammt und große Inhaltsstoffe<br />

enthält. Auch vor Zulaufpumpwerken werden<br />

Grobrechen zum Schutz <strong>der</strong> Pumpen vorgesehen.<br />

Grobrechen haben Öffnungsweiten von mehr als<br />

50 mm.<br />

Mechanische Reinigung (Stufe)<br />

In <strong>der</strong> mechanischen Stufe <strong>der</strong> Kläranlage erfolgt eine<br />

Vorbehandlung des Abwassers zur Entfernung von<br />

Grob- und Feststoffen. <strong>Die</strong> mechanische Stufe umfasst<br />

all jene Klärmaßnahmen innerhalb <strong>der</strong> Anlage, die auf<br />

mechanischem Weg, d.h. ohne chemische o<strong>der</strong> biologische<br />

Aufbereitung, arbeiten, z.B. eine Rechenanlage<br />

(Abscheidung von Grobstoffen), eine Sandfanganlage<br />

(Sedimentation von Kies und Sand) o<strong>der</strong> eine Absetzanlage<br />

(Sedimentation von organischem Abwasserschlamm).<br />

Schmutzfracht<br />

<strong>Die</strong> Schmutzfracht ist eine Maßzahl für den Zu- o<strong>der</strong><br />

Ablauf einer Kläranlage. <strong>Die</strong> Schmutzfracht eines Einwohners<br />

(E) wird mit 60 g BSB5/d angenommen, d. h.<br />

ein Einwohner erzeugt im 24-Stundenmittel bei einem<br />

durchschnittlichen Abwasseranfall von 200 l/(Ed) eine<br />

Schmutzmenge, die bei ihrem biochemischen Abbau in<br />

5 Tagen 60 g BSB (Biochemischer Sauerstoffbedarf)<br />

benötigt.<br />

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