Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2008 - Wasserland Steiermark
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Abb. 3: Entwicklung <strong>der</strong> biologischen<br />
Gewässergüte <strong>der</strong><br />
Fließgewässer in England und<br />
Wales von 1990 bis 2006<br />
Abb. 4: Entwicklung des chemischen<br />
Zustandes <strong>der</strong> Fließgewässer<br />
in England und Wales<br />
von 1990 bis 2006<br />
2006 69 % <strong>der</strong> Fließgewässer einen<br />
guten chemischen Zustand auf<br />
(Abb. 4). Der Nährstoffeintrag in die<br />
Fließgewässer war 2006 jedoch relativ<br />
hoch. <strong>Die</strong> Phosphatkonzentrationen<br />
lagen bei 50 % <strong>der</strong> Gewässer<br />
über 0,1 mg/l und bei 28 % lag <strong>der</strong><br />
Nitratgehalt über 30 mg/l.<br />
Der Gewässerzustand <strong>der</strong> Ästuare<br />
wird im Fünfjahresabstand einem<br />
chemischen und biologischen Monitoring<br />
unterzogen. 73 % wiesen<br />
im Jahr 2006 einen guten Zustand<br />
auf – das bislang beste Untersuchungsergebnis.<br />
Zwischen 1990 und 2005 tätigte die<br />
Industrie enorme Investitionen in<br />
Umweltmaßnahmen. Zum Beispiel<br />
investierten Wassergesellschaften<br />
über 6 Mrd. Pfund (1 britisches £ =<br />
1,34 €) um den Zustand <strong>der</strong> Binnengewässer<br />
zu verbessern. Bis<br />
2010 sind weitere 2 Mrd. £ vorgesehen.<br />
Zusätzlich wird illegalen Abund<br />
Einleitungen in Gewässer<br />
durch den Gesetzgeber <strong>der</strong> Kampf<br />
angesagt.<br />
Grundwasser<br />
England hat auf Grund <strong>der</strong> geologischen<br />
Situation größere Grundwasserspeicher<br />
als Wales (Abb. 5).<br />
<strong>Die</strong> Grundwasserspeicher werden<br />
hauptsächlich durch die Nie<strong>der</strong>schläge<br />
im Winter gespeist.<br />
Im Jahre 2004 wiesen 15 % <strong>der</strong><br />
Grundwasserüberwachungsstellen<br />
in England eine durchschnittliche<br />
Nitratkonzentration von mehr als 50<br />
mg/l auf, was dem Grenzwert für<br />
Trinkwasser entspricht. Aus diesem<br />
Grund kam es (den Vorgaben <strong>der</strong><br />
Nitratrichtlinie entsprechend) zu einer<br />
Erweiterung <strong>der</strong> bereits im Jahr<br />
2002 ausgewiesenen „empfindlichen<br />
Gebiete“ (Abb. 6). In England<br />
sind 55 % <strong>der</strong> Landesfläche ausgewiesen,<br />
in Wales 3 %.<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Wasserwirtschaft<br />
Großbritannien hat seine Wasserdienstleistungen<br />
bereits im Jahr<br />
1974 reorganisiert. Damals wurde<br />
ein integriertes Management auf<br />
Ebene <strong>der</strong> einzelnen Flusseinzugs-<br />
gebiete eingeführt. <strong>Die</strong>se Institutionen<br />
sind gegenüber <strong>der</strong> Zentralregierung<br />
verantwortlich.<br />
<strong>Die</strong> Wassergesellschaften als eigener<br />
Industriezweig bestehen aus 13<br />
reinen Wasserversorgungsunternehmen<br />
und 12 Wasserver- und Abwasserentsorgungsunternehmen.<br />
WATER UK ist <strong>der</strong> Repräsentant aller<br />
Wasserdienstleister auf nationaler<br />
und europäischer Ebene, sozusagen<br />
die Dachorganisation <strong>der</strong><br />
Wasserindustrie. <strong>Die</strong> Unternehmen<br />
sind in England und Wales in privater<br />
Hand. Schottland und Nordirland<br />
haben Unternehmen, die zwar<br />
im öffentlichen Eigentum stehen,<br />
aber nach privatwirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten geführt werden.<br />
Finanziert wird die Wasserindustrie<br />
aus privaten Gebühren, aber auch<br />
aus Mitteln <strong>der</strong> öffentlichen Hand.<br />
In England und Wales betrugen die<br />
För<strong>der</strong>ungen seit 1990 1 Mrd. £/<br />
Jahr.<br />
<strong>Die</strong> Wasserindustrie muss kosteneffizient<br />
wirtschaften und Was-<br />
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<strong>Wasserland</strong> <strong>Steiermark</strong> 1/08