Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2008 - Wasserland Steiermark
Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2008 - Wasserland Steiermark
Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2008 - Wasserland Steiermark
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Abwasserreinigung<br />
in <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong><br />
Sammlung und Behandlung von Abwässern – ein unverzichtbarer<br />
Beitrag für Hygiene und Gewässerschutz<br />
DI Johann Wiedner<br />
Amt <strong>der</strong> Steiermärkischen<br />
Landesregierung<br />
Abteilung 19 – Wasserwirtschaft<br />
und Abfallwirtschaft<br />
8010 Graz, Stempfergasse 7<br />
Tel. +43(0)316/877-2025<br />
johann.wiedner@stmk.gv.at<br />
Der diesjährige Weltwassertag steht unter dem Motto „Sanitation“<br />
und macht damit auch das Thema Hygiene und Abwasserentsorgung<br />
zum Gegenstand verstärkter Betrachtungen<br />
und Maßnahmen. Der in Europa definierte Stand <strong>der</strong><br />
Abwasserentsorgung ist in <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> weitestgehend<br />
umgesetzt und ist Basis für die gute Trinkwasserqualität und<br />
Güte <strong>der</strong> Fließgewässer.<br />
Auslöser <strong>der</strong> heute praktizierten<br />
Abwasserentsorgung waren die<br />
Folgen von Verunreinigungen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
von Grundwasser in<br />
Siedlungsgebieten. Das Sammeln<br />
und Ableiten des Abwassers führte<br />
zwar zur Verbesserung <strong>der</strong> hygienischen<br />
Situation, brachte jedoch<br />
alsbald die Belastung von Flüssen<br />
und Bächen. Verstärkt durch die<br />
zunehmend anfallenden Abwässer<br />
aus Gewerbe und Industrie wurde<br />
die Selbstreinigungskraft <strong>der</strong> Gewässer<br />
bei weitem überschritten.<br />
Jüngste Erhebungen weisen für die <strong>Steiermark</strong><br />
einen öffentlichen Abwasserentsorgungsgrad<br />
von mehr als 90 % bezogen auf<br />
Einwohner aus.<br />
Viele Flüsse, darunter die Mur, wiesen<br />
eine starke Verschmutzung auf<br />
und waren Gegenstand von Sanierungsprogrammen<br />
in den 1980er<br />
und 1990er Jahren. Hinter einem<br />
zwischenzeitlich weitgehend guten<br />
qualitativen Zustand <strong>der</strong> Gewässer<br />
steht, neben den betrieblichen Abwassermaßnahmen,<br />
eine umfassende<br />
abwassertechnische Infrastruktur,<br />
die im Wesentlichen von<br />
Gemeinden und Wasserverbänden<br />
errichtet wurde und nun effizient<br />
betrieben wird.<br />
Abwasserentsorgungsgrad<br />
Jüngste Erhebungen weisen für die<br />
<strong>Steiermark</strong> einen öffentlichen Abwasserentsorgungsgrad<br />
(Abb. 1)<br />
von mehr als 90 % bezogen auf Einwohner<br />
aus. Davon entfallen auf<br />
Gemeinden bzw. Verbände 88 %,<br />
auf Wassergenossenschaften 3 %.<br />
Dort wo <strong>der</strong> Anschluss an eine öffentliche<br />
Kanalisation technisch<br />
bzw. mit wirtschaftlich vertretbarem<br />
Aufwand nicht möglich ist,<br />
werden Kleinkläranlagen von Privaten<br />
betrieben. So betreiben rd.<br />
Abb. 1: Stand <strong>der</strong> Abwasserentsorgung in den<br />
steirischen Bezirken – Stand 1.1.2006<br />
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<strong>Wasserland</strong> <strong>Steiermark</strong> 1/08