Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2008 - Wasserland Steiermark
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Geschiebeeintrag durch Ufere-<br />
nahmen sollten folgende Ziele erreicht<br />
werden:<br />
Stabilisierung <strong>der</strong> Flusssohle<br />
•<br />
rosion<br />
•<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Feststoffbilanz<br />
Verbesserung <strong>der</strong> ökologischen<br />
Funktionsfähigkeit<br />
Eine <strong>der</strong> im wasserwirtschaftlichen<br />
Grundsatzkonzept vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen wurde nach einer<br />
Detailplanung (PLATTNER,<br />
2005) im Jahr 2007 bei Gosdorf im<br />
Bezirk Radkersburg umgesetzt. Dort<br />
wurden auf einer Länge von einem<br />
Kilometer linksufrig die Ufersicherungen<br />
entfernt und ein neuer Nebenarm<br />
geschaffen. Das Aushubmaterial<br />
wurde in den Hauptstrom<br />
eingebracht (Abb. 1). <strong>Die</strong>ses soll,<br />
gemeinsam mit Material aus eigendynamischer<br />
Ufererosion, <strong>der</strong> Sohleintiefung<br />
<strong>der</strong> Grenzmur mittelfristig<br />
entgegenwirken. Innerhalb des<br />
aufgeweiteten Abschnitts findet<br />
aufgrund <strong>der</strong> natürlichen Querschnittsverbreiterung<br />
eine Abnahme<br />
<strong>der</strong> Transportkapazität statt,<br />
wodurch auch langfristig eine Verbesserung<br />
des Geschiebehaushalts<br />
eintritt. Zusätzlich wird die Habitatvielfalt<br />
für die Tier- und Pflanzenwelt<br />
erhöht und die ökologische<br />
Funktionsfähigkeit verbessert<br />
(BMLFUW, 1998).<br />
Das flussmorphologische<br />
Monitoring<br />
<strong>Die</strong> Funktionalität <strong>der</strong> Maßnahme<br />
wird anhand eines umfassenden<br />
flussmorphologischen Monitorings<br />
überprüft. <strong>Die</strong>ses beinhaltet:<br />
flächenhafte Sohlaufnahmen<br />
• terrestrische Vorlandvermessungen<br />
• Geschiebemessungen mittels<br />
Geschiebefänger<br />
Tracermessungen<br />
Ufererosionsmessungen<br />
• Substratproben<br />
Fließgeschwindigkeitsmessungen<br />
<strong>Die</strong>se Messungen werden wie<strong>der</strong>holt<br />
bzw. laufend durchgeführt, um<br />
die flussmorphologische Entwicklung<br />
festzuhalten. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk<br />
wird auf das Geschiebe<br />
gelegt, da es für die Bekämpfung<br />
<strong>der</strong> Sohleintiefung entscheidend<br />
ist. <strong>Die</strong> unterschiedlichen Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Geschiebemessung werden<br />
nachfolgend vorgestellt:<br />
Ziel <strong>der</strong> Tracermessungen<br />
Anhand <strong>der</strong> Tracermessungen sollen<br />
folgende Fragen beantwortet<br />
werden:<br />
• Wie wird das Material von <strong>der</strong><br />
Seitenerosion in den Fluss transportiert?<br />
• Wann (bei welchen Abflüssen)<br />
wird das Geschiebe an <strong>der</strong> Mursohle<br />
bewegt?<br />
• Wie weit wird das Material verfrachtet?<br />
• Wie ist die Interaktion mit <strong>der</strong><br />
Morphologie (wo wird das Material<br />
abgelagert?)<br />
• Mit den zu erwartenden Ergebnissen<br />
ist es möglich, den Erfolg<br />
<strong>der</strong> Maßnahme zu diskutieren<br />
und gegebenenfalls Optimierungen<br />
vorzuschlagen.<br />
Methoden <strong>der</strong> Geschiebemessung<br />
(Habersack et al., <strong>2008</strong>)<br />
<strong>Die</strong> Methoden des Geschiebemonitorings<br />
können in drei Gruppen eingeteilt<br />
werden<br />
• Quantitative, direkte Methoden:<br />
Geschiebefänger<br />
Geschiebefallen<br />
• Qualitative, indirekte Methoden:<br />
Hydrophone<br />
Tracer*<br />
Kameras<br />
• Weitere Methoden:<br />
Massenbilanz<br />
Jede Methode bietet Vor- und<br />
Nachteile bzgl. <strong>der</strong> Störung des Abflusses,<br />
<strong>der</strong> Mobilität und Flexibilität,<br />
<strong>der</strong> Messdauer und <strong>der</strong> hydraulischen<br />
Effizienz und <strong>der</strong> Sammelef-<br />
* Magnetische Tracer können auch für quantitative Messungen eingesetzt werden<br />
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