Förderung des lebenslangen Lernens: Individuelle Lernkonten und ...

stehen der Idee der Lernkonten im allgemeinen recht positiv gegenüber, da diese die
Bedeutung der Tatsache hervorheben, daß der einzelne selbst die Verantwortung für seine
Lernaktivitäten und damit für die Erhaltung seiner Beschäftigungsfähigkeit auf den flexiblen
und im Wandel begriffenen Arbeitsmärkten trägt.
Eines der Hauptziele der Lernkonten ist die Motivierung zum Lernen. Eine Anpassung der
Lernangebote an die individuellen Bedürfnisse und ein entsprechend flexibles
Lernkontenprogramm sind daher unabdingbar. Eine interessante Frage ist die, welche
Kriterien zur Bestimmung der Lernmöglichkeiten herangezogen werden, die für eine
steuerliche Begünstigung in Frage kommen. Während der Pilotphase von Juni 1998 bis März
1999 (weitere Informationen siehe Abschnitt 4.2) entschieden die Ausbildungs- und
Unternehmensräte (Training and Enterprise Councils, TEC) darüber, welche Maßnahmen
über Lernkonten finanziert werden konnten. Die Regierung des Vereinigten Königreichs plant
die Errichtung eines nationalen Akkreditierungssystems, die Konzentration der gesamten
Verwaltung der Lernkonten in einer Dienststelle mit zentraler Informationsstelle und zentraler
Zulassungsprüfung. Diese zentrale Verwaltung könnte auch einer möglichst effektiven
Verwaltung des gesamten Programms förderlich sein.
4 Bewertungsergebnisse des Pilotprojekts
4.1 University for Industry
Da sich die UfI noch in der Entwicklungsphase befindet, lassen sich noch keine Aussagen
über ihre Effektivität und Effizienz machen. Allerdings gab es eine -unabhängig von den
Aktivitäten der Regierung - geplante und durchgeführte Pilotinitiative, die eventuell
Rückschlüsse auf das Konzept der UfI zuläßt. Im Rahmen dieser Initiative kamen nämlich
einige Mechanismen zum Einsatz, die grundlegende Bestandteile der UfI sind. Da die UfI
jedoch diesem Pilotprogramm nicht exakt entspricht, kann die Interpretation der Ergebnisse
nicht ohne weiteres auf die UfI übertragen werden.
Das Pilotprojekt, das im September 1997 im Nordosten von England gestartet wurde,
verfolgte folgende Ziele:
▲ Bereitstellung eines Informations- und Beratungsangebots über ein Call Centre
▲ Durchführung weitreichender Marketingaktivitäten, um Interesse an Lernmöglichkeiten
zu wecken und einen entsprechenden Bedarf zu erzeugen
▲ Errichtung eines Netzes von Bildungszentren an günstig gelegenen Standorten mit dem
Ziel, weitere Nicht-Lernende zu gewinnen
▲ Eingehen auf die Bedürfnisse potentieller Nutzer
▲ Bereitstellung eines neutralen Beratungs- und Unterstützungsangebots
Die Bewertung dieses Pilotprojekts ergab eine sehr positive Einschätzung der Leistung des
Call Centres, und zwar insbesondere in bezug auf die Unparteilichkeit und Hilfsbereitschaft
des Personals. Anscheinend führten die Beratungen tatsächlich zu Anmeldungen für
allgemeine und berufliche Bildungsmaßnahmen. Das Telefon scheint demnach eine wichtige
Rolle bei der Förderung der Teilnahme an solchen Maßnahmen zu spielen. Auch die
Partnerschaften zwischen Organisationen des öffentlichen und privaten Sektors wurden
positiv bewertet.
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