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Förderung des lebenslangen Lernens: Individuelle Lernkonten und ...

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Italien<br />

Die britischen Aktivitäten zur Förderung <strong>des</strong> <strong>lebenslangen</strong> <strong>Lernens</strong> sind angesichts <strong>des</strong><br />

mangelnden Interesses an allgemeiner <strong>und</strong> beruflicher Bildung in Italien <strong>und</strong> angesichts der<br />

gegenwärtigen Anstrengungen zur Reformierung der Bildungsinfrastruktur für das Land von<br />

großem Interesse. Besonders das Konzept der UfI ist vielversprechend, da eine Organisation<br />

nach dem Vorbild der UfI die Koordination <strong>und</strong> Kooperation der verschiedenen am<br />

Bildungswesen beteiligten Institutionen fördern <strong>und</strong> vereinfachen kann. Aspekte <strong>des</strong><br />

britischen Ansatzes, die in Betracht gezogen werden können, sind die Anwendung eines<br />

allgemeinen Maßnahmen-Rahmenwerks, das in unterschiedliche Programme mit jeweils<br />

spezifischer Zielsetzung <strong>und</strong> Zielgruppe unterteilt ist, sowie die besondere Bedeutung, die der<br />

Beteiligung von Unternehmen, insbesondere KMU, beigemessen wird. Allerdings erinnerte<br />

der Experte daran, daß die Anwendung eines allgemeine Rahmenwerks im Vereinigten<br />

Königreich wahrscheinlich dadurch vereinfacht wird, daß Beschäftigung <strong>und</strong> Bildung dort in<br />

die Zuständigkeit <strong>des</strong>selben Ministeriums fallen, was in Italien nicht der Fall ist.<br />

Interessant ist auch die Umsetzung der UfI, die zunächst die Durchführung von Pilotprojekten<br />

für eine experimentelle Phase <strong>und</strong> anschließend die Modifizierung <strong>des</strong> Programms anhand der<br />

Überwachungs- <strong>und</strong> Bewertungsergebnisse vor der Umsetzung im größeren Rahmen vorsieht.<br />

Dieser Punkt wurde auch von den deutschen Teilnehmern angesprochen. Der italienische<br />

Experte betonte weiterhin die Bedeutung einer Beteiligung der Sozialpartner für die<br />

Förderung <strong>des</strong> <strong>lebenslangen</strong> <strong>Lernens</strong> in Italien. Hierin unterscheidet sich die italienische<br />

Situation von der Situation im Vereinigten Königreich.<br />

Irland<br />

Wie bereits im Abschnitt „Bedarfsanalyse für die Peer-Länder“ beschrieben ist Irland sehr am<br />

Konzept <strong>des</strong> <strong>lebenslangen</strong> <strong>Lernens</strong> interessiert. Sowohl der irische Experte als auch der<br />

irische Regierungsvertreter nannten einige Elemente, die näher betrachtet <strong>und</strong> eventuell auf<br />

Irland übertragen werden könnten. Sie wiesen jedoch auch darauf hin, daß sich die<br />

Wirksamkeit zahlreicher Elemente erst noch erweisen muß. Der irische Experte für aktive<br />

Arbeitsmarktpolitik betrachtet den Aspekt der Motivierung als interessant, obwohl<br />

abzuwarten bleibt, inwieweit <strong>Lernkonten</strong> <strong>und</strong> UfI tatsächlich alle Gruppen einschließen<br />

werden. Zweitens ist der große Umfang der verfügbaren (öffentlichen) Mittel von besonderem<br />

Interesse, obwohl noch mehr oder weniger ungeklärt ist, wie die verfügbaren Mittel die<br />

Personen mit dem dringendsten Ausbildungsbedarf erreichen sollen. Drittens wurde die<br />

Verschiedenartigkeit der Instrumente im Programm <strong>des</strong> Vereinigten Königreichs erwähnt.<br />

Der Regierungsexperte wies auf das individuelle Konzept der <strong>Lernkonten</strong> hin, das dem<br />

einzelnen selbst die Verantwortung überträgt. <strong>Lernkonten</strong> sprechen zwei der größten<br />

Hindernisse an, die dem Lernen entgegenstehen, nämlich Geld <strong>und</strong> Zeit. Die finanziellen<br />

Anreize sind jedoch nicht auf die am schwersten zu erreichenden Gruppen ausgerichtet,<br />

nämlich Arbeitslose <strong>und</strong> Personen, die zu Hause arbeiten.<br />

Portugal<br />

Zwar unterscheidet sich die Bildungssituation in Portugal stark von der im Vereinigten<br />

Königreich, doch sind einige Aspekte <strong>des</strong> britischen Programms für den portugiesischen<br />

Experten durchaus von Interesse. Als erstes hob er die Verantwortung <strong>des</strong> einzelnen für<br />

Investitionen in die eigenen Lernaktivitäten <strong>und</strong> für die Gestaltung dieser Aktivitäten als<br />

positiv hervor <strong>und</strong> betonte gleichzeitig, daß die Realität in Portugal noch weit von diesem Ziel<br />

entfernt sei. Als zweites äußerte sich der Experte sehr lobend über die enge Kooperation der<br />

sozialen Institutionen im Rahmenwerk <strong>des</strong> <strong>lebenslangen</strong> <strong>Lernens</strong>.<br />

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