Förderung des lebenslangen Lernens: Individuelle Lernkonten und ...
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Die Finanzierung <strong>und</strong> die Festlegung der Inhalte der allgemeinen <strong>und</strong> beruflichen Bildung<br />
lagen schon immer hauptsächlich in der Hand <strong>des</strong> finnischen Staates. Vor kurzem wurde zu<br />
einer bedarfsorientierteren Ausrichtung übergegangen, die mit dem britischen Bildungsmodell<br />
vergleichbar ist. Dennoch wird der Staat in Finnland auch weiterhin eine wichtigere Rolle<br />
spielen als der offene Markt für Lernangebote.<br />
Österreich<br />
Der österreichische Experte betrachtet die allgemeine <strong>und</strong> die berufliche Bildung als wichtige<br />
Faktoren für die wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Entwicklung. Unzureichende Bildung <strong>und</strong><br />
Qualifikationen tragen einerseits zu wirtschaftlicher Not <strong>und</strong> sozioökonomischer<br />
Ausgrenzung bei <strong>und</strong> schwächen andererseits das Wirtschaftswachstum. Wie stellt sich die<br />
Bildungssituation in Österreich dar? Bei einem Vergleich <strong>des</strong> Niveaus der Gr<strong>und</strong>fertigkeiten<br />
(Lesen, Schreiben, Rechnen) in den USA <strong>und</strong> in Österreich kam der Experte zu dem Ergebnis,<br />
daß es keine wesentlichen Unterschied zwischen den Kompetenzniveaus gibt. Das Vereinigte<br />
Königreich war bei der Senkung <strong>des</strong> Anteils gering qualifizierter junger Menschen in der<br />
Bevölkerung erfolgreicher. In Österreich steht daher die Verringerung der Zahl gering<br />
qualifizierter junger Menschen, z. B. durch Anwendung von Systemen zur<br />
Lehrlingsausbildung, im Mittelpunkt. Außerdem liegt Österreich zurück, was den Zugang zur<br />
Hochschulbildung <strong>und</strong> die Zahl der Hochschulstudenten angeht.<br />
6 Übertragbarkeit<br />
Deutschland<br />
Sowohl der deutsche Regierungsvertreter als auch der deutsche Experte vertraten die<br />
Auffassung, daß das Konzept der UfI einige interessante Elemente beinhaltet, die auch für<br />
Deutschland von Nutzen sein könnten. Der deutsche Regierungsvertreter bewertete den<br />
netzbasierten Ansatz der UfI als sehr positiv. Aber auch die Anwendung der neuen<br />
Kommunikationstechnologien wurde als interessant eingestuft. Darüber hinaus ist die<br />
Umsetzung <strong>des</strong> Programms im Rahmen eines kleineren Pilotprojekts ein auf Deutschland<br />
übertragbarer Ansatz, da er eine Analyse der bei der Umsetzung auftretenden Schwierigkeiten<br />
<strong>und</strong> eine Modifizierung <strong>des</strong> Programms vor der Umsetzung im größeren Rahmen ermöglicht.<br />
Ein weiterer attraktiver Aspekt <strong>des</strong> britischen Ansatzes ist die Verwendung von öffentlichen<br />
Investitionen zur Stimulierung umfangreicher privater Investitionen in einer späteren Phase.<br />
Dennoch äußerten die beiden deutschen Teilnehmer Zweifel an den Möglichkeiten zur<br />
Finanzierung einer Initiative wie der UfI in Deutschland. Der Regierungsvertreter wies ferner<br />
darauf hin, daß die Schaffung eines zusätzlichen Instruments wie der UfI nicht die einzige<br />
Aktivität zur Förderung <strong>des</strong> <strong>lebenslangen</strong> <strong>Lernens</strong> sein sollte. Vielmehr sollte auch das<br />
reguläre Bildungswesen in Deutschland entsprechend angepaßt werden.<br />
In bezug auf die individuellen <strong>Lernkonten</strong> hoben beide deutschen Experten den Aspekt der<br />
Kofinanzierung mit Mitteln aus unterschiedlichen Quellen hervor. Im allgemeinen ist in<br />
Deutschland ein Trend zur einer eher bedarfsorientierten Finanzierung von Lernaktivitäten zu<br />
verzeichnen, der in Einklang mit dem erwähnten Aspekt der Kofinanzierung steht.<br />
Niederlande<br />
Der niederländische Experte stellte bei den vorgesehenen Maßnahmen einige Ähnlichkeiten<br />
zwischen dem niederländischen <strong>und</strong> dem britischen Ansatz fest. So sind beide Ansätze<br />
hauptsächlich bedarfsorientiert. Einer der Hauptunterschiede ist die im Vergleich zum eher<br />
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