Förderung des lebenslangen Lernens: Individuelle Lernkonten und ...
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Frankreich<br />
Der französische Experte bestätigte, daß die Hemmnisse für das lebenslange Lernen in<br />
Frankreich mit denen im Vereinigten Königreich vergleichbar sind. Niedrigqualifizierte<br />
Arbeitskräfte, Frauen <strong>und</strong> Arbeitskräfte in KMU sind bei Ausbildungsmaßnahmen<br />
unterrepräsentiert. Auch betreffen Investitionen in die Ausbildung in erster Linie Personen in<br />
Positionen <strong>des</strong> mittleren <strong>und</strong> oberen Managements. Bedingt durch die unzureichende<br />
Diversifizierung der Lern- <strong>und</strong> Ausbildungsorte sowie der Lern- <strong>und</strong><br />
Ausbildungsmöglichkeiten in Frankreich kann zudem den unterschiedlichen Bedürfnissen<br />
nicht in ausreichendem Maße Rechnung getragen werden. Den Angaben <strong>des</strong> französischen<br />
Regierungsexperten zufolge beabsichtigt man in Frankreich daher die Entwicklung neuer<br />
Ausbildungsmethoden in kleinerem Rahmen auf lokaler Ebene. Ebenso wie die UfI müssen<br />
auch diese neuen Initiativen mit einem Beratungsdienst <strong>und</strong> finanziellen Partnerschaften<br />
gekoppelt werden. Außerdem ist eine spezifische Ausrichtung auf KMU erforderlich.<br />
Dänemark<br />
Laut Aussage <strong>des</strong> dänischen Regierungsvertreters ist der Arbeitsmarkt in Dänemark<br />
gegenwärtig durch einen ernstzunehmenden Arbeitskräftemangel geprägt. Die<br />
Arbeitslosenquote in Dänemark liegt derzeit bei nur fünf Prozent. Die dänische Politik hat<br />
daher einen anderen Schwerpunkt als die britische. Das Hauptanliegen ist derzeit die<br />
Sicherung eines ausreichenden Arbeitskräfteangebots. Eine der wichtigsten Fragen ist dabei,<br />
wie der Abgang älterer Arbeitnehmer reduziert werden kann. Für diese Zielgruppe können das<br />
Konzept <strong>des</strong> <strong>lebenslangen</strong> <strong>Lernens</strong> <strong>und</strong> insbesondere die UfI interessante Ideen liefern.<br />
Italien<br />
Die italienische Expertin wies darauf hin, daß der Bildungsgrad der erwachsenen<br />
Bevölkerung in Italien im Vergleich zu den Durchschnittswerten der EU <strong>und</strong> der OECD<br />
niedrig ist. Zwei Drittel der Arbeitskräfte verfügt höchstens über das obligatorische<br />
Bildungsniveau. Trotz <strong>des</strong> allgemein niedrigen Bildungsniveaus sind Angebot <strong>und</strong> Nachfrage<br />
in Bezug auf lebenslanges Lernen begrenzt. Die Nachfrage nach Ausbildungsangeboten ist<br />
aufgr<strong>und</strong> der Merkmale der italienischen Produktionsstruktur, die hauptsächlich auf KMU<br />
basiert, gering. Wie auch ihr deutscher Kollege brachte die italienische Expertin zum<br />
Ausdruck, daß es in KMU häufig an der Überzeugung mangelt, daß sich Investitionen in<br />
Humanressourcen in Form von Ausbildungsmaßnahmen bezahlt machen. Außerdem bleiben<br />
die wenigen beruflichen Ausbildungsmaßnahmen, die Arbeitnehmern angeboten werden,<br />
meist Personen mit höherem Bildungsniveau vorbehalten, da ihnen das größte produktive<br />
Potential zugeschrieben wird.<br />
Auf der Angebotsseite ist die Hauptschwachstelle die beträchtliche institutionelle<br />
Fragmentierung <strong>des</strong> Bildungswesens. Die Verantwortung für verschiedene Teile <strong>des</strong><br />
Bildungswesens liegt bei unterschiedlichen Ministerien, was eine strenge Trennung zwischen<br />
dem regulären Schulsystem, dem beruflichen Ausbildungssystem <strong>und</strong> dem Produktionssystem<br />
zur Folge hat. Die verschiedenen Trägerinstitutionen der allgemeinen <strong>und</strong> beruflichen Bildung<br />
sind kaum oder gar nicht koordiniert <strong>und</strong> integriert.<br />
Im letzten Jahrzehnt ist man sich in Italien zunehmend der Bedeutung einer Förderung der<br />
Investitionen in Humanressourcen <strong>und</strong> lebenslanges Lernen bewußt geworden. In diesem Jahr<br />
wurde von der Zentralregierung ein Entwicklungsplan zur Stärkung <strong>und</strong> Reformierung <strong>des</strong><br />
italienischen allgemeinen <strong>und</strong> beruflichen Bildungssystems ausgearbeitet. Unter anderem ist<br />
vorgesehen, unterschiedliche Bildungssysteme <strong>und</strong> das Produktionssystem zu integrieren, die<br />
Kompetenzen im Bereich der Bildungs- <strong>und</strong> der aktiven Arbeitsmarktpolitik zu<br />
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