rauchfreie Schule - Schulpsychologie
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Pubertät und Rauchen<br />
WARUM RAUCHEN JUGENDLICHE?<br />
Jede Entwicklungsphase insbesondere die Pubertät stellt die Jugendliche vor ganz bestimmte<br />
Herausforderungen – Entwicklungsaufgaben – die zu bewältigen sind. Diese neuen Entwicklungsaufgaben<br />
sind einerseits eine Chance zur Reifung, Erweiterung der Lebenskompetenzen und<br />
andererseits können diese Entwicklungsaufgaben auch Krisen auslösen, wenn die Herausforderungen<br />
nicht bewältigt werden können und zu einer Überforderung führen.<br />
Die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben in der Pubertät hängt von folgenden Faktoren ab:<br />
> den eigenen Fähigkeiten (Lifeskills) und der Persönlichkeit<br />
> vom Umfeld (z. B. Eltern, Freunde, <strong>Schule</strong>)<br />
> von den gesellschaftlichen Strukturen (z. B. gesetzliche Regelungen)<br />
Mit dem Konsum psychoaktiver Substanzen werden bestimmte Ziele verfolgt, Suchtmittel werden<br />
funktional eingesetzt. Ganz allmählich wird „gelernt“, welche Wirkung Nikotin hat.<br />
In der wissenschaftlichen Literatur werden verschiedene Erklärungsmodelle für das Rauchen<br />
von Jugendlichen entwickelt, die sich auf sechs Positionen zusammenfassen lassen:<br />
(Dür, et al, 2004):<br />
> MANGELNDE SELBSTSICHERHEIT<br />
im Zusammenhang mit der pubertären Identitätsentwicklung entsteht ein Mangel an Selbstwert<br />
und Selbstsicherheit; das Rauchen hilft darüber hinweg, indem es ein Gefühl von Erwachsenheit<br />
und Sicherheit vermittelt.<br />
> MEDIALE VERFÜHRUNG, WERBUNG<br />
Jugendliche erliegen den in der Werbung präsentierten Bildern. Die Inszenierung des Rauchens<br />
als cool, gut aussehend, begehrenswert, weltmännisch, abenteuerlich, erfolgreich, enspannend<br />
u.s.w. macht die Zigarette zu einem Instrument der Selbstinszenierung.<br />
> VORBILDWIRKUNG ERWACHSENE<br />
In einer Gesellschaft, in der 30 % der Erwachsenen rauchen, ist es nicht verwunderlich, dass<br />
auch 50 % der Jugendlichen rauchen, da sie ja angehalten sind, erwachsen zu werden.<br />
> GRUPPENDRUCK<br />
Rauchen wird als Teil einer Gruppenkultur interpretiert und dient gemeinsam mit anderen Merkmalen<br />
(Kleidung, Sprachnuancen, spezielle Erkennungszeichen) dazu, die Identität der Gruppe<br />
herzustellen. Häufig haben solche Gruppen eine rebellische, die Normen und Werte der Gesellschaft<br />
ablehnende Haltung, die in der verbotenen Handlung des Rauchens Ausdruck findet.<br />
Wer dazugehören will, muss diese Identifikationsmerkmale mitmachen und also auch rauchen.<br />
8 < Allgemeine Informationen