Jahresbericht 2008 - Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte ...
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Überblick BIM <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Überblick<br />
<strong>2008</strong>: 60 Jahre Allgemeine Erklärung der <strong>Menschenrechte</strong><br />
Im Menschenrechtsbereich war das Jahr <strong>2008</strong> vom historischen<br />
Datum der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der <strong>Menschenrechte</strong><br />
durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen vor 60<br />
Jahren in Paris geprägt. Mit dem 10. Dezember 1948 ist der Beginn<br />
eines internationalen Systems des Menschenrechtsschutzes markiert.<br />
Internationale Entwicklung, die Sicherung des Weltfriedens und der<br />
Schutz der <strong>Menschenrechte</strong> stellen die drei Hauptziele der Vereinten Nationen dar. Die große Bedeutung<br />
der Allgemeinen Erklärung der <strong>Menschenrechte</strong> besteht darin, einen internationalen Konsens<br />
über den Inhalt der wichtigsten Rechte aller Menschen hergestellt zu haben. In den folgenden 60 Jahren<br />
wurden die Rechte der Allgemeine Erklärung in vielen Verfassungen souveräner Staaten und in<br />
einer Fülle von rechtlich verbindlichen Verträgen auf universeller und regionaler Ebene weiter entwickelt<br />
und umgesetzt.<br />
Auf der Ebene der Vereinten Nationen befindet sich der Menschenrechtsdiskurs seit dem Beginn des<br />
21. Jahrhunderts allerdings in einer ernsthaften Krise mit einem immer offensichtlicher werdenden<br />
Gegensatz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Daher ist eine Involvierung in Diskussionsprozesse<br />
rund um eine grundlegende Neugestaltung der globalen Ordnung wesentliche Triebfeder <strong>für</strong> die Tätigkeiten<br />
des <strong>Institut</strong>s. Dass wir von einer weltweiten wie auch lokalen Umsetzung der <strong>Menschenrechte</strong><br />
vielfach noch weit entfernt sind und welche Umsetzungsschritte möglich und notwendig wären, will<br />
das BIM in seinen wissenschaftlichen Analysen wie auch praxisorientierten Arbeiten aufzeigen.<br />
Das 60-Jahr-Jubiläum der Menschenrechtserklärung war Anlass zu einer Vielzahl von Veranstaltungen<br />
und Projekten, an denen das BIM beteiligt war. Dabei spannt sich der Bogen zwischen so unterschiedlichen<br />
Kontexten wie der Initiative der Geneva Academy of International Humanitarian Law and<br />
Human Rights zur Erarbeitung einer globalen Agenda der <strong>Menschenrechte</strong>, der Errichtung eines<br />
Gartens der <strong>Menschenrechte</strong> als Kurpark im Moorbad Harbach im Waldviertel durch den dortigen<br />
lokalen Verein <strong>für</strong> Dorferneuerung oder der Etablierung eines österreichischen Menschenrechtsfilmfestivals<br />
unter dem Titel „This Human Word/One World in Vienna“, das Ende <strong>2008</strong> erstmals in Wien<br />
stattfand.<br />
<strong>2008</strong>: 15 Jahre Wiener Erklärung – 15 Jahre BIM<br />
<strong>2008</strong> konnten außerdem zwei weitere – 15jährige – Jubiläen gefeiert werden: 1993 wurde in Wien die<br />
UNO-Menschenrechtskonferenz unter dem Motto „All Human Rights for All“ abgehalten. Eng damit<br />
verknüpft ist die Entstehungsgeschichte des BIM, an deren Beginn die Koordination des NGO-Forums<br />
der Weltkonferenz stand. In der vom BIM gemeinsam mit dem<br />
österreichischen Außenministerium organisierten Konferenz<br />
„Global Standards – Local Action“ wurde im August <strong>2008</strong> der<br />
Status quo der menschenrechtlichen Entwicklungen 15 Jahre<br />
nach der „Wiener Erklärung“ reflektiert.<br />
Grundrechte in Europa<br />
Auf europäischer Ebene ist die EU Grundrechteagentur (Fundamental<br />
Rights Agency – FRA) zu einem wichtigen Angelpunkt aktueller<br />
menschenrechtlicher Fragestellungen nicht nur <strong>für</strong> das BIM geworden.<br />
<strong>2008</strong> wurde Morten Kjærum, davor Leiter des dänischen<br />
Menschenrechtsinstituts, zum Direktor der Agentur ernannt. Das BIM hat enge Bezüge zur FRA über<br />
die Tätigkeit von Hannes Tretter als stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats wie auch<br />
durch die Mitarbeit in verschiedenen wissenschaftlichen Netzwerken (FRALEX, RAXEN) und Projek-<br />
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