CCC - Das chaos Computer Buch
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<strong>Das</strong> Chaos <strong>Computer</strong> <strong>Buch</strong><br />
<strong>Das</strong> Chaos <strong>Computer</strong> <strong>Buch</strong><br />
Interesse an den Fragen der <strong>Computer</strong>sicherheit. Unterstützung kam<br />
auch vom FBI. Bald hatten Stoll und Kerth ein gut funktionierendes<br />
Kommunikationsnetz zwischen verschiedenen Organisationen aufgebaut.<br />
(Siehe Abbildung a)<br />
Die Verfolger hatten bald genügend Hinweise darauf, dass die<br />
Hackeraktivitäten aus Europa kamen. Im internationalen Datennetz<br />
wird im angerufenen <strong>Computer</strong> auch die Nummer des angerufenen<br />
Rechners übermittelt. Dieses sogenannte PSI-Accounting (Packed<br />
Switched Interface) protokolliert die Systemnutzungszeit und dient<br />
zum Abrechnen der Benutzungsgebühren. Diese Daten hatten die<br />
Ermittlungsbehörden ohne Kenntnis des Hackers aufgezeichnet. Die<br />
zeitraubende Auswertung der Daten besonders beobachteter <strong>Computer</strong><br />
wies auf Rechenzentren in Bremen, Karlsruhe und <strong>Computer</strong> anderer<br />
deutscher Städte hin.<br />
Inzwischen hatten einige amerikanische Medien von Stolls Aktivitäten<br />
Wind bekommen. Stoll und Kerth konzentrierten ihre Ermittlungen<br />
und sorgten dafür, dass nun auch die Deutsche Bundespost und<br />
das Bundeskriminalamt eingeschaltet wurden. Eine Zusammenarbeit,<br />
die laut Stoll exzellent funktionierte. Besonders lobte er die Techniker<br />
der Deutschen Bundespost. Auch die Techniker der Universität<br />
Bremen waren voll bei der Sache. Die hatten nämlich eine<br />
außergewöhnlich hohe Datex-Rechnung erhalten. Analysen der<br />
<strong>Computer</strong>anlage in Bremen brachte es an den Tag: Die Universität<br />
Bremen war das «Basislager» des Hackers, von dort aus konnte er sich<br />
kostenlos um die ganze Welt verbinden lassen.<br />
Eines Tages bemerkte Stoll neue Aktivitäten seines Hackers - und<br />
nun wurde innerhalb weniger Minuten ein Alarmsystem besonderer<br />
Güte ausgelöst. Schnell kamen amerikanische Techniker über Tymnet<br />
zum Datex-P-Übergang Richtung Bundesrepublik zur Universität<br />
Bremen. Anruf bei der Deutschen Bundespost, die nun, ausgehend von<br />
der Universität Bremen, eine Fangschaltung legte und den Hacker in<br />
Hannover orten konnte. Stoll und Kerth hatten ihren Hacker in der<br />
Falle - doch sie hatten sich zu früh gefreut.<br />
Die nun folgende Hausdurchsuchung erbrachte nichts, kein Beweismaterial<br />
konnte sichergestellt oder beschlagnahmt werden. Nach<br />
etwa einer Woche musste der zuständige Staatsanwalt in Bremen alles<br />
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