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Scharf

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<strong>Scharf</strong><br />

auf Zwiebelgemüse!<br />

1


2<br />

Wie langweilig wären die meisten Speisen<br />

und Gerichte, gäbe es frische Zwiebeln und<br />

Knoblauch nicht! Ihre herzhaft-pikanten<br />

Aromen entzücken den Gaumen immer wie-<br />

der aufs Neue. Ob roh, gedünstet oder ge-<br />

braten, g'schmackiges Zwiebelgemüse ist für<br />

vielerlei kulinarische Genüsse gut! In dieser<br />

Broschüre finden Sie alles Wissenswerte zu<br />

den wichtigsten Sorten sowie eine Auswahl<br />

raffinierter Rezepte.<br />

Zwiebelgemüse und Porree gehören einfach dazu, wenn<br />

man die bekannte Zauberformel „Obst und Gemüse 5 x<br />

am Tag“ mit herzhafter Schärfe umsetzen möchte!<br />

Dr. Stephan Mikinovic<br />

Geschäftsführer


04 Zwiebelgemüse und Porree – (k)ein Grund zu weinen<br />

06 Gelbe und Weiße Zwiebeln – ein scharfes Duo<br />

12 Jungzwiebeln – frühreifer Genuss<br />

16 <strong>Scharf</strong>, schärfer, am schärfsten: Zwiebel-Spezialitäten<br />

22 Porree – Aroma „von der Stange“<br />

26 Knoblauch – natürlicher Geschmacksverstärker<br />

30 Wussten Sie, dass ...<br />

Falls bei den Rezepten nicht anders angegeben reichen<br />

die Zutatenmengen für jeweils 4 Personen.<br />

Inhalt<br />

3


4<br />

Zwiebelgemüse und Porree – (k)ein Grund zu weinen<br />

Taschentuch gefällig? Zwiebeln treiben selbst Feinschmeckern mit ihrer strengen Schärfe<br />

Tränen in die Augen, aber es sind Tränen der Freude! Denn: Umso mehr es in den<br />

Augen brennt, umso raffinierter werden sich die vorzüglichen Aromen von Zwiebelgemüse<br />

auch am Gaumen entfalten.


Vielschichtig seit tausenden Jahren<br />

Was wäre die Küche ohne Zwiebeln? Nicht aus-<br />

zudenken! Seit mehr als 5000 Jahren sorgen die<br />

köstlichen Knollen für unnachahmliche Schärfe<br />

und herzhaftes Aroma. Als Gewürz-, Gemüse- und<br />

Heilpflanzen wurden sie schon in der Antike hoch<br />

geschätzt, im alten Rom zählten die Speisezwiebeln<br />

gar zu den Grundnahrungsmitteln. Den Römern ist<br />

es auch zu verdanken, dass dieses Gemüse Einzug<br />

in ausnahmslos alle Küchen Mitteleuropas halten<br />

konnte. Zu Zeiten der Pest und Cholera wurden den<br />

Zwiebeln sogar schützende Kräfte zugeschrieben.<br />

Mittlerweile gehören sie zu den am meisten verbreiteten<br />

Gemüsearten.<br />

Genuss bis in die Blätter<br />

Eng mit den Speisezwiebeln verwandt sind der<br />

geschmacklich intensive Porree oder Lauch, die<br />

Jungzwiebeln sowie die Schalotten, die einen süßlich-würzigen<br />

Geschmack aufweisen. Im Unterschied<br />

zu Speisezwiebeln finden bei Porree und Jungzwiebeln<br />

auch die Blätter in der Küche Verwendung.<br />

Zwiebeln sind trockene Typen<br />

Im Spätsommer, von August bis September, werden<br />

die Zwiebeln geerntet. Dem Ernte wetter kommt<br />

dabei eine besondere Rolle zu, denn: Trockenes<br />

Wetter mit viel Sonnenschein hat positiven Einfluss<br />

auf die Lagerfähigkeit und Haltbarkeit der Zwiebeln.<br />

Je wärmer, desto besser! Übrigens: Zwiebeln müssen<br />

trocken gelagert werden – am besten an einem<br />

kühlen, aber luftigen Ort, dann haben sie das ganze<br />

Jahr über Saison.<br />

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6<br />

Gelbe und Weiße Zwiebeln – ein scharfes Duo<br />

Welche Zwiebeln eignen sich besser für deftige Rohkost und welche verfeinern Suppen<br />

und herzhafte Fleischgerichte? Weiße oder Gelbe? Während die Weißen Zwiebeln roh<br />

für höchst erfreuliche Geschmackserlebnisse sorgen, sind die Gelben Zwiebeln so gut<br />

wie unentbehrlich beim Kochen und Braten.


Gelbe Zwiebeln – herzhafte Allrounder<br />

Diese Sorte kennt man auch als „Küchenzwiebel“<br />

oder „Speisezwiebel“, sie gilt zu Recht als die bekannteste<br />

und wichtigste Zwiebelgruppe und ist<br />

somit die „Universal-Zutat“ schlechthin in unseren<br />

Küchen. Die Gelben Zwiebeln erreichen einen Durchmesser<br />

von bis zu 15 cm und besitzen kupferbraune<br />

Schalen, unter denen sich ihr weißes und überaus<br />

saftiges Fleisch befindet. Ihr Geschmack ist<br />

herzhaft würzig und scharf, daher sind die Gelben<br />

Zwiebeln besonders geeignet als Zutat für raffinierte<br />

Saucen, delikate Zwiebelsuppen und – nicht zu<br />

vergessen – für einen deftigen Zwiebelkuchen. In<br />

unseren Breiten werden sie den ganzen Sommer<br />

über geerntet, sind gut lagerfähig und vom Spätsommer<br />

bis zum März des nächsten Jahres erhältlich.<br />

Weiße Zwiebeln – die rohe Kunst<br />

der Verführung<br />

Weiße Zwiebeln werden wesentlich seltener angebaut<br />

als die herkömmlichen Speisezwiebeln. Charakteristisch<br />

sind ihr leicht süßlicher Geschmack und<br />

ihre milde Schärfe. Beim Anbraten entwickeln sie<br />

daher auch deutlich weniger Geschmack als gelbe<br />

Zwiebeln. Feinschmecker schwören darauf, kalte<br />

Gerichte mit Weißen Zwiebeln zu verfeinern, denn<br />

nur im rohen Zustand entfaltet sich ihr volles Aroma.<br />

Damit die Schärfe bleibt<br />

Erfahrene Köche empfehlen, Zwiebeln immer erst<br />

unmittelbar vor Gebrauch zu schneiden, damit die<br />

wertvollen Aromastoffe möglichst intensiv bleiben.<br />

Am besten ist es natürlich, das Gemüse von Hand zu<br />

zerkleinern – aber Vorsicht: sind die Zwiebeln zu fein<br />

geschnitten, garen sie zwar schneller, verlieren aber<br />

einiges an Geschmacksintensität. Um den Zwiebelgeschmack<br />

zu mildern, kann man die geschnittenen<br />

Zwiebeln kurz blanchieren, leicht andünsten oder in<br />

Butter anbraten. Apropos Zwiebelgeschmack: An den<br />

Händen kann das deftige Aroma schnell unangenehm<br />

werden. Gut, dass man den Zwiebelgeruch<br />

mit etwas Zitronensaft oder Essig leicht los wird.<br />

Gewusst wie:<br />

Zwiebeln kaufen<br />

Beim Kauf hält man Ausschau nach festen,<br />

glatten Zwiebeln, die frei von Wurzelresten<br />

sind. Die Schale sollte immer sauber und trocken<br />

sein. Dunkel und ebenfalls trocken lagern!<br />

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8<br />

Gebackene (Bronze-)Zwiebeln<br />

Geschälte Zwiebeln 15 Minuten in Wasser kochen, danach herausnehmen<br />

und abkühlen lassen. Von den Zwiebeln eine Kappe abschneiden und so<br />

aushöhlen, dass die Außenseite intakt bleibt. Für die Fülle die Zwiebelreste<br />

hacken, mit Knoblauch und Thymian in Olivenöl weich dünsten. Vom Herd<br />

nehmen, anschließend mit Obers und Käse vermengen. Die Zwiebeln<br />

mit Speck umwickeln, mit den Zahnstochern fixieren, Masse einfüllen. Im<br />

Backrohr ca. 25 Minuten backen.<br />

4 Bronze-Zwiebeln<br />

2 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />

1 TL Thymianblätter<br />

8 EL Obers<br />

200 g geriebener Hartkäse<br />

(Bergkäse, Emmentaler o. Ä.)<br />

Olivenöl, Salz, Pfeffer<br />

4 Scheiben Frühstücksspeck<br />

4 Zahnstocher<br />

Backrohr vorheizen auf 200° C


Zwiebelrelish<br />

Die würfelig geschnittenen Zwiebeln in Olivenöl glasig anschwitzen, die<br />

übrigen Zutaten unterrühren und bei geringer Hitze ca. 45 Minuten köcheln<br />

lassen. Eventuell noch würzen und heiß in Gläser abfüllen und verschließen.<br />

Gläser vor dem Gebrauch mindestens eine Woche dunkel lagern.<br />

Zwiebelrelish schmeckt besonders köstlich als Beilage oder Brotaufstrich.<br />

500 g Gelbe Zwiebeln<br />

1 roter Paprika,<br />

würfelig geschnitten<br />

30 g brauner Zucker<br />

150 ml Apfelessig<br />

Salz, Olivenöl<br />

1 EL grüne Pfefferkörner<br />

1 kleine Chilischote, entkernt<br />

und fein geschnitten<br />

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10<br />

Zwiebelkuchen<br />

Die Zutaten für den Mürbteig verkneten und kurz kalt stellen. Später<br />

eine Tortenform (24 cm Durchmesser) mit dem Mürbteig auslegen und<br />

10 Minuten blind backen. In der Zwischenzeit Zwiebeln fein schneiden<br />

und in Butter dünsten. Überkühlen lassen. Sauerrahm mit Eiern, Weißwein<br />

und Gewürzen verrühren. Die Zwiebeln mit dem Sauerrahm-Gemisch<br />

verrühren und in den Mürbteig füllen. Bei 180° C ca. 20 Minuten backen.<br />

Als Beilage besonders köstlich: Blattsalate.<br />

Für den Mürbteig:<br />

400 g Mehl<br />

200 g kalte Butter<br />

4 – 6 EL eiskaltes Wasser, Salz<br />

Für den Belag:<br />

500 g Gelbe Zwiebeln<br />

40 g Butter<br />

250 g Sauerrahm<br />

3 Eier, 4 EL Weißwein<br />

Salz, Pfeffer, Kümmel gemahlen


Gefüllte Weiße Zwiebeln mit Paprika-Polenta<br />

Die ungeschälten Zwiebeln waschen, trocken tupfen und einzeln in Alufolie<br />

wickeln. Im Backrohr ca. 1 Stunde garen. Aus der Folie nehmen,<br />

auskühlen lassen. Deckel abschneiden und aushöhlen. Zwiebelfleisch fein<br />

hacken. Polenta im Gemüsefond weich kochen, Knoblauch, Paprikawürfel<br />

und Zwiebeln dazugeben, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.<br />

Danach Masse in die Zwiebeln füllen, mit Olivenöl beträufeln und<br />

im Backrohr erwärmen.<br />

4 mittelgroße Weiße Zwiebeln<br />

50 g Polenta<br />

250 ml Gemüsefond<br />

1 Knoblauchzehe,<br />

geschält, fein gehackt<br />

Salz, Pfeffer, Muskatnuss<br />

1 roter Paprika, entkernt<br />

Olivenöl, Alufolie<br />

Backrohr vorheizen auf 170° C<br />

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12<br />

Jungzwiebeln – frühreifer Genuss<br />

Leichter, frischer, milder, aber doch würzig und mit der nötigen Schärfe – so schmecken<br />

nur Jungzwiebeln, die damit in der ersten Jahreshälfte für Frühlingsgefühle am Gaumen<br />

sorgen! Fein geschnitten veredeln sie jede zünftige Jause, gedünstet und gekocht dürfen<br />

sie vor allem in der exotischen Küche nicht fehlen.


Ganz junges Gemüse<br />

Jungzwiebeln oder auch Frühlingszwiebeln sind die<br />

winterharten, ab dem Frühjahr sehr jung und mit Laub<br />

geernteten Verwandten der Speisezwiebeln. Da sie<br />

so früh erntereif sind, ist die eigentliche Zwiebel<br />

selbst nicht vollständig ausgebildet. Sie ist weiß oder<br />

leicht rosa gefärbt, saftig und besonders mild im Geschmack.<br />

Ihre Blätter sind 40 bis 50 cm lang, schmal<br />

und schlauchförmig – ein ganz besonderer Genuss<br />

für Zwiebel-Kenner! Von der gesamten Pflanze wird<br />

nicht nur die Weiße Zwiebel gegessen, sondern<br />

auch der hellgrüne untere Blattbereich, während der<br />

obere, dunkelgrüne Teil der Blätter entfernt wird.<br />

Ein Hauch von Asien<br />

Jungzwiebeln eignen sich hervorragend als Zutat zu<br />

knackigen Salaten und Gemüsedips sowie zum<br />

Dünsten oder Braten; und sie sind vor allem in der<br />

asiatischen Küche bekannt und beliebt. Insbesondere<br />

in der chinesischen und japanischen Küche<br />

haben Jungzwiebeln eine hohe Bedeutung als<br />

Gewürz- und Gemüsepflanze. Bei uns werden sie<br />

fast das ganze Jahr über angeboten; die Hauptsaison<br />

für Jungzwiebeln beginnt im April und dauert<br />

bis in den Spätsommer.<br />

Gewusst wie:<br />

Die besten Frühlingszwiebeln<br />

finden<br />

Beim Kauf von frischen Frühlingszwiebeln lohnt<br />

es sich, auf folgende Merkmale zu achten: Die<br />

Zwiebeln sollten weiß sein. Das Laub muss frisch<br />

aussehen und die Wurzeln sollten nicht vertrocknet<br />

sein. Dann dürfen sie getrost in den Einkaufskorb!<br />

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14<br />

Jungzwiebel-Schmalzaufstrich<br />

Den grünen Teil der Jungzwiebel fein nudelig schneiden und beiseite<br />

legen. Den weißen Teil der Zwiebel und den Knoblauch fein schneiden.<br />

In einem Topf Schmalz leicht erhitzen, dann Zwiebel und Knoblauch<br />

dazugeben und kurz weich dünsten. Das Zwiebelschmalz mit Salz, Pfeffer<br />

abschmecken, kalt stellen. Das kalte Schmalz gut durchrühren und auf Brotscheiben<br />

streichen, die grünen Jungzwiebel-Stücke auf dem Brot verteilen<br />

und mit Paprikapulver bestreuen.<br />

120 g Schweineschmalz<br />

1 Jungzwiebel, geputzt<br />

1 Knoblauchzehe, geschält<br />

Salz, Pfeffer,<br />

Paprikapulver, edelsüß<br />

Brot, in Scheiben geschnitten


Jungzwiebeln mit Ei im Wok gebraten<br />

Jungzwiebeln samt grünem Teil in feine Ringe schneiden, Paprika in kleine<br />

Würfel hacken. Erdnussöl im Wok stark erhitzen. Zwiebeln und Paprika<br />

kurz anbraten, mit den verquirlten Eiern übergießen und gut verrühren.<br />

Abschließend mit Salz und Pfeffer würzen. Mit etwas Petersilie dekorieren.<br />

6 Jungzwiebeln,<br />

geputzt und gewaschen<br />

1 roter Paprika, entkernt<br />

3 EL Erdnussöl<br />

8 Eier, aufgeschlagen<br />

und verrührt<br />

Salz, Pfeffer<br />

Petersilie (Garnitur)<br />

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16<br />

<strong>Scharf</strong>, schärfer, am schärfsten: Zwiebel-Spezialitäten<br />

Violett bis bronze, kupferrot bis braun – heimische Zwiebeln gibt es in verschiedensten<br />

Formen und Farben. Sie unterscheiden sich aber nicht nur optisch, sondern vor allem<br />

beim Aroma. Glücklich, wer sich bereits bei den herzhaften Noten von süßlich-mild über<br />

fein-würzig bis hin zu deftig-scharf durchkosten durfte!


Bestes Klima, bester Boden<br />

Die Anbaugebiete im nördlichen Weinviertel eignen<br />

sich durch die humusarmen Böden und das pannonische<br />

Klima bestens für den Zwiebelanbau. Das Besondere<br />

an den dortigen Kulturmethoden ist, dass nicht<br />

künstlich bewässert wird – so werden die Zwiebeln<br />

feinfaseriger, fester und aromatischer. Diese Zwiebelsorten<br />

zählen zu den Sommerzwiebeln und werden<br />

von August bis September geerntet.<br />

Eine Rarität nach der anderen<br />

Rote Zwiebeln sind runde bis flachrunde, violettrote<br />

Zwiebeln mit weißem Fleisch und roten Ringen. Die<br />

Zwiebeln besitzen einen Durchmesser von 5 bis 7 cm<br />

und sind süßlich-scharf. Sehr ähnlich in Form, Größe<br />

und Geschmack ist die Gelbe Zwiebel. Lediglich ihre<br />

braungelbe Farbe macht den Unterschied zwischen<br />

den beiden Sorten. Eine weitere beliebte Rarität<br />

sind die Schoderleer Steck zwiebeln. Sie unterschei-<br />

den sich von der Gelben Zwiebel nur durch ihr<br />

hochrundes, birnenförmiges Aussehen. Fehlt noch<br />

die Schneeweiße Unterstinkenbrunner. Hinter dem<br />

klingenden Namen verbergen sich Weiße Zwiebeln<br />

mit einer kräftigeren Schärfe, als sie Rote und Gelbe<br />

Zwiebeln besitzen. Ebenfalls zu diesen Spezialitäten<br />

zählt auch der Frühjahrsknoblauch. Mehr über diese<br />

raffinierte Knoblauch-Sorte lesen Sie ab Seite 26.<br />

G'schmackiges Trio: Schalotte, Rote<br />

Zwiebel und Gemüsezwiebel<br />

Schalotten bilden ein 3 bis 5 cm großes, längliches<br />

oder birnenförmiges Büschel von Zwiebeln aus.<br />

Die Schale ist kupferrot oder rötlich braun gefärbt.<br />

Unter der Schale befinden bis zu 30 eiförmige<br />

oder dreikantige Tochterzwiebeln. Ihr Geschmack ist<br />

pikant würzig-süßlich, jedoch feiner und milder als<br />

der von Speisezwiebeln, weshalb Schalotten auch<br />

bekömmlicher sind. Allerdings sollten sie nicht angebräunt<br />

werden, sie würden dabei einen bitteren<br />

Geschmack entwickeln. Am besten verarbeitet man<br />

Schalotten roh; die jüngeren Blätter lassen sich wie<br />

Jungzwiebeln verwenden. Geerntet werden sie von<br />

August bis November.<br />

Ebenso beliebt in der heimischen Küche ist die<br />

Rote Zwiebel: Unter ihrer dünnen, roten bis dunkelvioletten<br />

Schale steckt eine angenehm milde<br />

Schärfe, die sie zur perfekten Salatzwiebel macht.<br />

Ein köstliches Beispiel: der Wiener Erdäpfelsalat!<br />

Die Roten Zwiebeln kommen im Sommer und<br />

Herbst auf den Markt. Ihre Haltbarkeit ist jedoch<br />

begrenzt. Die Dritte im Bunde ist die Gemüseoder<br />

Fleischerzwiebel, die sich durch ein weißes,<br />

leicht süßliches Fleisch auszeichnet und bis zu drei<br />

Kilo schwer werden kann. Sie eignet sich vor allem<br />

für Salate.<br />

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18<br />

Schinkenzwiebel-Koriandersalat mit<br />

Erdäpfellaibchen<br />

Für die Laibchen gekochte Erdäpfel fein faschieren und mit den restlichen<br />

Zutaten verrühren. Daraus Laibchen formen, in einer Pfanne beidseitig<br />

braten. Für den Salat die Zwiebel in Ringe schneiden und mit Zitronenschale,<br />

Zitronensaft und fein geschnittenem Koriander verrühren, salzen<br />

und 30 Minuten marinieren lassen. Mit den Laibchen servieren. Mit etwas<br />

Petersilie dekorieren.<br />

Für die Laibchen:<br />

500 g Erdäpfel, geschält<br />

1 Ei, 1 Eidotter<br />

1 EL Butter flüssig<br />

2 EL Obers, Salz, Muskat<br />

Für den Salat:<br />

1 mittelgroße Rote Zwiebel<br />

geriebene Zitronenschale<br />

Saft einer Zitrone, Salz<br />

3 EL frische Korianderblätter


Safran-Mandel-Schalotten<br />

Zucker hellbraun karamellisieren lassen. Schalotten und Mandeln dazugeben<br />

und mit Weißwein ablöschen. Safranfäden dazugeben und aufkochen.<br />

Bei mittlerer Hitze ca. 20 Minuten leicht köcheln lassen. Würzen und mit<br />

Butter binden.<br />

16 kleine Schalotten, geschält<br />

2 EL Zucker<br />

ca. 30 geschälte Mandeln<br />

400 ml Weißwein<br />

½ TL Safranfäden<br />

20 g Butter<br />

Salz, weißer Pfeffer<br />

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20<br />

Riesenzwiebel-Brot (Baguettes)<br />

Mehl, Zucker, Salz, Hefe und Wasser zu einem Teig kneten, an einem<br />

warmen Ort gehen lassen. Fein gehackte Zwiebeln, in Scheiben geschnittenen<br />

Knoblauch und Thymian in Olivenöl bei kleiner Hitze fünf Minuten<br />

dünsten, bis die Zwiebeln weich sind und die Flüssigkeit verdampft ist. Mit<br />

Salz, Pfeffer und Essig abschmecken. Teig mit kalten Zwiebeln verkneten, in<br />

vier Portionen teilen, mit Mehl bestäuben und Baguettes formen. Auf ein<br />

Backblech legen, aufgehen lassen und 25 Minuten backen.<br />

1 kg Mehl, glatt<br />

600 ml lauwarmes Wasser<br />

30 g frische Hefe<br />

oder 2 Pkg. Trockenhefe<br />

2 EL Zucker, 2 gestr. EL Salz<br />

2 Knoblauchzehen, 1 TL Thymian<br />

2 Riesenzwiebeln<br />

Salz, Pfeffer, Olivenöl<br />

1 Spritzer Rotweinessig<br />

Backrohr vorheizen auf 180° C


Zwiebel-Cassis-Marmelade<br />

Die Zwiebeln mit dem Rohrzucker und der Hälfte des Essigs zum Kochen<br />

bringen. Ein paar Minuten köcheln lassen, nach und nach den restlichen<br />

Essig dazugeben. Weich dünsten lassen und zum Schluss Cassislikör<br />

unterrühren. Mit einer Prise Salz würzen.<br />

1 kg Rote Zwiebeln,<br />

fein geschnitten<br />

120 g Rohrzucker<br />

200 ml Himbeeressig<br />

100 ml Cassislikör<br />

Salz<br />

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22<br />

Porree – Aroma „von der Stange“<br />

Im Suppentopf kennt und liebt man ihn, dabei sind seine kräftig-deftigen Aromen<br />

für vielerlei kulinarische Überraschungen gut: Ob als pikanter Belag auf Pizzen und<br />

Aufläufen, für einen zünftigen Eintopf oder süß-saures Fleisch, selbst schlichte Butter-<br />

brote werden durch Porree zum herzhaften Genuss.


Er grünt so grün<br />

Porree oder auch Lauch ist ein Verwandter der<br />

Zwiebel, bei dem jedoch die eigentliche Zwiebel<br />

nicht gebildet wird. Statt der Zwiebel entsteht ein<br />

blaugrüner Scheinstängel aus breiten Blättern, der<br />

bis 50 cm lang werden kann und ca. 4 cm Durchmesser<br />

besitzt. Die bevorzugte weiße Färbung der<br />

Porreestangen entsteht, indem die Pflanzen nach<br />

und nach mit Erde bedeckt und auf diese Weise<br />

gebleicht werden.<br />

Geheimer Spargel-Konkurrent<br />

Vom Porree werden nur die weißen oder grünlichweißen<br />

Teile verwendet, während die dunkel grünen<br />

Blattteile großzügig entfernt werden. Die Porreestange<br />

wird meist in dünne Ringe geschnitten als<br />

Gemüse gegart oder als rohe Zutat zur Verfeinerung<br />

von Salaten verwendet. Besonders delikat: Die dünnen<br />

Stangen der Sommersorten kann man ähnlich<br />

wie Spargel zubereiten.<br />

Gewusst wie:<br />

frischen Porree erkennen<br />

Beim Kauf sollte auf dunkle Blattspitzen sowie<br />

gerade und fast geschlossene, feste Stangen –<br />

möglichst ohne zwiebelartige Verdickung –<br />

geachtet werden. Kommt der Porree im Frühjahr<br />

auf den Markt, besitzt er dunkle Blätter. Sommerporree<br />

aus Freilandanbau ist von Juni bis Anfang<br />

Dezember erhältlich. Ab März gibt es für ca. zwei<br />

Monate den Winterporree.<br />

23


24<br />

Lauch-Kartoffel-Suppe<br />

Lauch der Länge nach halbieren, in Streifen schneiden, gründlich waschen<br />

und gut abtropfen lassen. Butter in einem Topf zerlassen, Lauch und Erdäpfel<br />

anschwitzen, mit Salz und Pfeffer würzen und zugedeckt bei sehr schwacher<br />

Hitze 10 Minuten dünsten. Mit Fond und Milch aufgießen, 10 Minuten weiterköcheln<br />

lassen, bis das Gemüse weich ist. Mixen, eventuell noch würzen,<br />

anrichten und mit einem Löffel Sauerrahm und Schnittlauch garnieren.<br />

4 geputzte Lauchstangen<br />

50 g Butter<br />

2 mittelgroße Erdäpfel,<br />

geschält und gewürfelt<br />

Salz, Pfeffer<br />

800 ml Gemüsefond<br />

200 ml Milch<br />

Sauerrahm und Schnittlauch


Lauchtarte<br />

Lauch halbieren, waschen und in Streifen schneiden. In einem Topf Butter<br />

zerlassen, Lauch und zerdrückten Knoblauch dazugeben. Mit Salz und Pfeffer<br />

würzen, dann 10 Minuten zugedeckt dünsten. In ein Sieb gießen und gut<br />

ausdrücken. Fertigen Mürbteig ausrollen, die Tarteform damit auskleiden<br />

und mit einer Gabel mehrfach einstechen. 10 Minuten blind backen. Lauch,<br />

Obers, Sauerrahm, Ei und Gewürze verrühren, auf dem Teigboden verteilen<br />

und mit Käse bestreuen. 35 Minuten fertig backen.<br />

1,4 kg Lauch geputzt<br />

50 g Butter, 1 Knoblauchzehe<br />

Salz, Pfeffer<br />

300 g fertiger Mürbteig<br />

Tarteform (23 cm Durchmesser)<br />

2 EL Obers<br />

150 ml Sauerrahm, 1 Ei<br />

50 g Bergkäse oder Emmentaler,<br />

gerieben<br />

Backrohr vorheizen auf 180° C<br />

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26<br />

Knoblauch – natürlicher Geschmacksverstärker<br />

Unter Feinschmeckern weiß man: Wer beim Knoblauch spart, verliert beim Geschmack!<br />

Denn: Knoblauch verstärkt die Aromen aller Zutaten. Feinsinnige Köche gehen beim<br />

Würzen mit soviel Gespür vor, dass man den Knoblauch gar nicht „herausschmeckt“,<br />

und doch ist eines sicher: Ohne ihn wär's um das Geschmackserlebnis geschehen ...


Aufbauende Wirkung<br />

Knoblauch ist eine uralte Kulturpflanze, die aus Zentralund<br />

Südasien nach Europa gelangte. Schon bei den<br />

Hochkulturen des Altertums war Knoblauch als Nahrungs-<br />

und Heilmittel bekannt. Ägyptische Sklaven<br />

benutzten Knoblauch gar als Stärkungsmittel! Beim<br />

Bau der Pyramiden erhielten sie eine tägliche Ration.<br />

Wurden diese gekürzt, kam es laut Überlieferungen<br />

nicht selten zu Streiks! Wie die Zwiebel gelangte auch<br />

der Knoblauch mit den Römern nach Mitteleuropa.<br />

Heute werden die aromatischen Zehen in weiten<br />

Teilen der Welt als Gewürz und als Gemüse verwendet.<br />

Vor allem in der Küche des Mittelmeerraums<br />

genießt der Knoblauch einen besonderen Stellenwert.<br />

Sein Geschmack ist im rohen Zustand intensiver<br />

und schärfer, gekocht treten mild-pikante Aromen<br />

in den Vordergrund. Zum Würzen von Fleisch,<br />

Fisch und Eintopfgerichten ist Knoblauch unverzichtbar,<br />

am größten ist die Gaumenfreude allerdings,<br />

wenn Knoblauch auf frische Kräuter wie Petersilie<br />

oder Basilikum trifft.<br />

Kein Grund zur Bitterkeit<br />

Beim Anbraten von Knoblauch ist Fingerspitzengefühl<br />

und richtiges Timing gefragt: Wird der Knoblauch<br />

zu braun, dann entwickelt er einen unerfreulich<br />

bitteren Geschmack. Übrigens: In manchen Regionen<br />

wird Knoblauch auch als „Vanille des armen<br />

Mannes“ bezeichnet. Kurioserweise wird der bekannte<br />

„Vanille-Rostbraten“ auch oftmals nicht mit<br />

Vanille, sondern mit Knoblauch verfeinert.<br />

Grünknoblauch, der erste Hauch vom<br />

Sommer!<br />

Die heimische Produktion startet Ende Mai mit<br />

Grünknoblauch. Dieser frische, noch nicht getrocknete<br />

Knoblauch wird den ganzen Juni angeboten.<br />

Er ist zart im Biss und mild in Geschmack. Ein saisonales<br />

Frischgemüse, welches im Kühlschrank ca.<br />

2 Wochen gut haltbar ist. Etwas gesalzen, mit Öl<br />

bestrichen und auf auf der Grillplatte leicht angeschmort,<br />

passt er hervorragend zu jeder Art von<br />

Fleisch. Der so gegarte Knoblauch verliert dabei<br />

seine Schärfe und bekommt einen nussartigen<br />

Geschmack.<br />

Gewusst wie:<br />

Knoblauch ohne Reue genießen<br />

Den „strengen“ Geruch, der sich nach dem Genuss<br />

von Knoblauch einstellt, kann man auf unterschiedliche<br />

Art neutralisieren – z.B., indem man<br />

Milch trinkt oder frische Kräuter wie Pfefferminze<br />

oder Petersilie kaut. Wer nichts davon zur Hand<br />

hat, hält sich an die alte Weisheit: Knoblauch<br />

nicht als einziger in der Runde essen! Dann fällt<br />

der Geruch nicht auf.<br />

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28<br />

Knoblauch-Paprikagemüse<br />

Paprika in 1 cm große Würfel schneiden. In einem Topf mit dem Knoblauch<br />

und den Gewürzen in Olivenöl anschwitzen. Das Tomatenmark<br />

dazugeben, umrühren, mit Wasser aufgießen und zugedeckt 5 Minuten<br />

dünsten lassen. Den Deckel abnehmen und offen weiterkochen lassen,<br />

bis die Flüssigkeit fast ganz verdampft ist. Eventuell nachwürzen. Kann kalt<br />

oder warm als Beilage serviert werden. Mit einem Salbeizweig dekorieren.<br />

500 g Paprika (rot, gelb, grün)<br />

3 EL Olivenöl<br />

8 Knoblauchzehen,<br />

in Scheiben geschnitten<br />

1 EL Tomatenmark<br />

Salz, Kreuzkümmel, gemahlen<br />

Chilipulver<br />

125 ml Wasser<br />

Salbei (Garnitur)


Süßer Knoblauch mit knusprigem Schwein<br />

Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren lassen, mit Wasser und<br />

Weißwein ablöschen und verkochen lassen. Knoblauch und Rosmarin<br />

dazugeben, leicht köcheln. Wenn der Knoblauch weich ist, den Saft mit<br />

Butter binden. Aus Stärkemehl, Wasser, Ei und Gewürzen einen Teig herstellen.<br />

Fleischstücke halbieren, salzen, in Mehl wenden, durch den Teig<br />

ziehen. In heißem Öl frittieren. Abtropfen lassen, mit Knoblauch anrichten.<br />

2 EL Zucker, 8 EL Wasser<br />

2 EL Weißwein<br />

2 Knoblauchknollen, geschält<br />

Rosmarin, Butter<br />

3 EL Stärkemehl, 4 EL Eiswasser<br />

1 Ei, Salz, Pfeffer, Koriander,<br />

Thymian<br />

200 g Schweinekarree (Rose),<br />

zugeputzt, in 4 Scheiben<br />

1 EL Mehl glatt, Frittieröl<br />

29


30<br />

Wussten Sie, dass…<br />

… Kaiser Nero wegen seiner Vorliebe für<br />

Lauch scherzhaft Lauchfresser, auf Latein<br />

„Porrophagus“, genannt wurde?<br />

… die Zwiebel sogar zu Zwiebelschnaps und<br />

Zwiebelmarmelade verarbeitet wird?<br />

… man Insektenstiche mit Zwiebelsaft behan-<br />

deln kann? Die Schwellung fällt dann nicht<br />

ganz so heftig aus.<br />

Wussten Sie, dass…<br />

… man im Grab des Pharaos Tutenchamun Zwiebelreste gefunden hat? Historiker<br />

nehmen an, dass den Toten Zwiebeln als Grabbeigaben mitgegeben wurden.<br />

… es sogar Knoblauchpressen für Eilige gibt, bei denen man die Zehen vor dem<br />

Pressen nicht schälen muss?


Saisontabelle Ernte Lagerware<br />

Zwiebel<br />

Gelbe Zwiebel<br />

Weiße Zwiebel<br />

Rote Zwiebel<br />

Schalotte<br />

Gemüsezwiebel<br />

Jungzwiebel<br />

Porree<br />

Sommerporree<br />

Winterporree<br />

Knoblauch<br />

Grünknoblauch<br />

Knoblauch (trocken)<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Juli Aug Sep Okt Nov Dez<br />

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