Der LKW-Fahrer Arbeitsplatz 2007 - GUVU

5 Interpretation der Ergebnisse
5.1 Auswirkungen der Arbeitsabläufe auf die Gesundheit
In der Pilotstudie wurde deutlich, dass viele Fahrer sich über ungünstige Ernährungs-
und Ruhemöglichkeiten beklagen.
Die Feststellungen in der Hauptstudie über die subjektive und objektive Belastung
zeigen, dass die untersuchten LKW-Fahrer ihre objektiv festgestellte Belastung
entweder unter- oder überschätzen. Die Unterschätzung erfolgt möglicherweise
durch die Haltung, das Geschehen mit und um das eigene Fahrzeug herum
weitestgehend selbst bestimmen zu können. Diese Haltung kann mit „Illusion von
Kontrolle“ (Langer, 1975) in Verbindung gebracht werden. Die Überschätzung der
eigenen Belastung hängt – unter Berücksichtigung der spontanen Äußerungen – mit
massiv hochkommender Wut zusammen. Diskrepanzen zwischen objektiver und
subjektiver Belastung können zu Unwohlsein und damit zu
Gesundheitsschädigungen führen.
Trotz des eingeschränkten zeitlichen Spielraums von LKW-Fahrern bemühen sie sich
offenbar um gesundheitsbewusstes Verhalten.
Einige Fahre geben an, dass einige Fahrerassistenzsysteme ihre Belastung
vermindern könnten, z. B. eine technische Hilfe für die Unterschreitung von
Sicherheitsabständen und für das Verlassen des Fahrstreifens.
5.2 Auswirkungen der Arbeitsabläufe auf die Wirtschaftlichkeit
Ein großer Teil der Arbeitszeit eines LKW-Fahrers kann aus Warten bestehen. Die
Gründe dafür liegen in Verzögerungen des Verkehrsablaufs und in Wartezeiten beim
Be- und Entladen. Diese Verlustzeiten sind nicht nur ärgerlich für den Fahrer,
sondern verdeutlichen ihm auch, dass durch Vermeiden dieser Wartezeiten noch
wirtschaftliche Potenziale bestehen.
Desgleichen werden von LKW-Fahrern Leerfahrten bemängelt, die u. a. dadurch
entstehen können, dass der spezielle Aufbau des Fahrzeugs die Aufnahme nicht
passender Ware verhindert.
Einige LKW-Fahrer erläutern, dass bestimmte Fahrerassistenzsysteme
Unfallgefahren verringern könnten, z. B. mithilfe einer seitlichen Kamera.
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