Strukturierter Dialog - BQS Qualitätsreport

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180 Kapitel 31 Strukturierter Dialog: Durchführung und Ergebnisse Der Strukturierte Dialog ist ein zentraler Bestandteil des BQS-Verfahrens und zeichnet dieses in besonderer Weise aus. In diesem Dialog werden die Ursachen von auffälligen Ergebnissen analysiert, um zu erkennen, ob in auffälligen Krankenhäusern Verbesserungsmaßnahmen erforderlich sind, und – wenn dies der Fall ist – geeignete Maßnahmen zu vereinbaren sowie deren Umsetzung zu überprüfen. Wann ist der Strukturierte Dialog erforderlich? Krankenhäuser, deren Ergebnisse außerhalb der Referenzbereiche liegen, werden als rechnerisch auffällig bezeichnet. Mit diesen Krankenhäusern soll ein Strukturierter Dialog durch die Geschäftsstellen für Qualitätssicherung eingeleitet werden. Warum ist der Strukturierte Dialog erforderlich? Auffällige Ergebnisse in den Indikatoren können auch bei guter Versorgungsqualität durch eine Vielzahl anderer Einflussfaktoren bedingt sein, die nicht alle dokumentierbar sind. Damit kann aus den Ergebniszahlen nicht automatisch auf gute oder schlechte Behandlungsqualität geschlossen werden. Es kann z.B. sein, dass das Krankenhaus die Behandlungen zwar korrekt durchgeführt hat, aber die Daten für die Qualitätssicherung falsch dokumentiert hat. Es können z.B. auch Komplikationen aufgetreten sein, die wegen besonderer Erkrankungen der behandelten Patienten als unvermeidbar einzustufen sind. Wenn die Analysen zeigen, dass die Ergebnisse durch das Krankenhaus selbst bedingt sind und die Qualität der Behandlung verbessert werden sollte, wird dies als „qualitative Auffälligkeit“ bezeichnet und mit dem Krankenhaus werden klare Zielvereinbarungen getroffen. Systematik des Strukturierten Dialogs Rechnerische Auffälligkeit Hinweis an das Krankenhaus Aufforderung zur Stellungnahme Stellungnahme des Krankenhauses akzeptiert Gespräch akzeptiert akzeptiert Begehung Abschluss, ggf. Beobachtung im Folgejahr Beratung in G-BA oder Lenkungsgremien

180<br />

Kapitel 31<br />

<strong>Strukturierter</strong> <strong>Dialog</strong>:<br />

Durchführung und Ergebnisse<br />

Der Strukturierte <strong>Dialog</strong> ist ein zentraler Bestandteil<br />

des <strong>BQS</strong>-Verfahrens und zeichnet dieses in besonderer<br />

Weise aus. In diesem <strong>Dialog</strong> werden die<br />

Ursachen von auffälligen Ergebnissen analysiert,<br />

um zu erkennen, ob in auffälligen Krankenhäusern<br />

Verbesserungsmaßnahmen erforderlich sind, und –<br />

wenn dies der Fall ist – geeignete Maßnahmen zu<br />

vereinbaren sowie deren Umsetzung zu überprüfen.<br />

Wann ist der Strukturierte <strong>Dialog</strong><br />

erforderlich?<br />

Krankenhäuser, deren Ergebnisse außerhalb der Referenzbereiche<br />

liegen, werden als rechnerisch auffällig<br />

bezeichnet. Mit diesen Krankenhäusern soll ein<br />

<strong>Strukturierter</strong> <strong>Dialog</strong> durch die Geschäftsstellen für<br />

Qualitätssicherung eingeleitet werden.<br />

Warum ist der Strukturierte <strong>Dialog</strong><br />

erforderlich?<br />

Auffällige Ergebnisse in den Indikatoren können<br />

auch bei guter Versorgungsqualität durch eine Vielzahl<br />

anderer Einflussfaktoren bedingt sein, die nicht<br />

alle dokumentierbar sind. Damit kann aus den Ergebniszahlen<br />

nicht automatisch auf gute oder<br />

schlechte Behandlungsqualität geschlossen werden.<br />

Es kann z.B. sein, dass das Krankenhaus die Behandlungen<br />

zwar korrekt durchgeführt hat, aber die<br />

Daten für die Qualitätssicherung falsch dokumentiert<br />

hat. Es können z.B. auch Komplikationen aufgetreten<br />

sein, die wegen besonderer Erkrankungen der behandelten<br />

Patienten als unvermeidbar einzustufen sind.<br />

Wenn die Analysen zeigen, dass die Ergebnisse<br />

durch das Krankenhaus selbst bedingt sind und die<br />

Qualität der Behandlung verbessert werden sollte,<br />

wird dies als „qualitative Auffälligkeit“ bezeichnet<br />

und mit dem Krankenhaus werden klare Zielvereinbarungen<br />

getroffen.<br />

Systematik des Strukturierten <strong>Dialog</strong>s<br />

Rechnerische Auffälligkeit<br />

Hinweis an das Krankenhaus<br />

Aufforderung zur Stellungnahme<br />

Stellungnahme des Krankenhauses<br />

akzeptiert<br />

Gespräch<br />

akzeptiert<br />

akzeptiert<br />

Begehung<br />

Abschluss, ggf. Beobachtung im Folgejahr<br />

Beratung in G-BA<br />

oder Lenkungsgremien


<strong>Strukturierter</strong> <strong>Dialog</strong>: Durchführung und Ergebnisse<br />

181<br />

Wie wird der Strukturierte <strong>Dialog</strong><br />

durchgeführt?<br />

Bei der Durchführung des Strukturierten <strong>Dialog</strong>s<br />

können verschiedene Methoden eingesetzt werden:<br />

• Zum einen können an rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />

sogenannte Hinweise verschickt werden.<br />

Das Krankenhaus wird darin aufgefordert,<br />

die Ursachen für das auffällige Ergebnis zu analysieren<br />

und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen<br />

einzuleiten.<br />

• In den meisten Fällen werden auffällige Krankenhäuser<br />

um eine schriftliche Stellungnahme gebeten,<br />

welcher Grund für die Auffälligkeit festgestellt<br />

wurde und welche Maßnahmen gegebenenfalls<br />

bereits erfolgt sind. Die Fachexperten in den<br />

Fach- und Arbeitsgruppen der Geschäftsstellen<br />

analysieren die anonymisierten Stellungnahmen<br />

und bewerten, ob die Analysen und Maßnahmen<br />

des Krankenhauses sachgerecht und ausreichend<br />

sind. Die Stellungnahmen erfolgen in den meisten<br />

Fällen auf schriftlichem Weg.<br />

• In besonderen Fällen können aber auch<br />

persönliche Gespräche zwischen Vertretern der<br />

auffälligen Krankenhäuser und den Fachgruppen<br />

vereinbart werden.<br />

• Eine weitere Möglichkeit des Strukturierten<br />

<strong>Dialog</strong>s ist das Gespräch zwischen dem Krankenhaus<br />

und den neutralen Fachexperten „vor Ort“<br />

bei einer Begehung, um auch Strukturen und<br />

Abläufe direkt begutachten zu können.<br />

Wer führt den Strukturierten <strong>Dialog</strong><br />

durch?<br />

Der Strukturierte <strong>Dialog</strong> wird durch die Fach- und<br />

Arbeitsgruppen auf der Landes- und Bundesebene<br />

durchgeführt und von den Geschäftsstellen für Qualitätssicherung<br />

organisiert und koordiniert. Die Fachund<br />

Arbeitsgruppen sind mit neutralen Fachexperten<br />

aus dem jeweiligen Fachgebiet besetzt.<br />

In den sogenannten Direktverfahren ist die <strong>BQS</strong> die<br />

zuständige Geschäftsstelle. Zu den Direktverfahren<br />

gehören die Leistungsbereiche der Herzchirurgie und<br />

der Transplantationsmedizin. In allen anderen Leistungsbereichen<br />

sind die Landesgeschäftsstellen für<br />

Qualitätssicherung zuständig.<br />

Informationen zum Strukturierten<br />

<strong>Dialog</strong> im <strong>BQS</strong>-Qualitätsreport<br />

Alle Geschäftsstellen berichten einmal jährlich über<br />

die durchgeführten Maßnahmen und Ergebnisse des<br />

Strukturierten <strong>Dialog</strong>s an den Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

und die Fachgruppen der <strong>BQS</strong>.<br />

Auszüge aus dem Bericht zum Strukturierten <strong>Dialog</strong>,<br />

der im Jahr 2006 auf der Basis der Ergebnisse 2005<br />

durchgeführt worden ist, werden in diesem Jahr im<br />

<strong>BQS</strong>-Qualitätsreport dargestellt. Sie finden diese<br />

Informationen für die einzelnen Qualitätsindikatoren<br />

in der blau hinterlegten Tabelle und dem<br />

blau hinterlegten Textteil.<br />

Erläuterungen zu den Informationen in der Tabelle<br />

finden Sie in der folgenden Lesehilfe:<br />

<strong>Strukturierter</strong> <strong>Dialog</strong> zum Erfassungsjahr 2005<br />

Durchführung des Strukturierten <strong>Dialog</strong>s<br />

Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde<br />

Rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />

Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern:<br />

keine Maßnahmen dokumentiert<br />

Hinweis verschickt<br />

Aufforderung zur Stellungnahme<br />

Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses:<br />

Dokumentationsprobleme<br />

Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil<br />

als unvermeidbar bewertete Einzelfälle<br />

kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt<br />

Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeit<br />

Hier ist dargestellt, ob der Strukturierte <strong>Dialog</strong> durch die Geschäftsstelle auf Landesebene<br />

oder die <strong>BQS</strong> durchgeführt wurde.<br />

Anzahl der Geschäftsstellen, die diesen Indikator im Strukturierten <strong>Dialog</strong> 2006 eingesetzt<br />

haben.<br />

Anzahl der Krankenhäuser, deren Ergebnisse den Referenzbereich nicht erreichen.<br />

Anzahl der Auffälligkeiten, bei denen von den Geschäftsstellen keine Maßnahmen des<br />

Strukturierten <strong>Dialog</strong>s dokumentiert wurden.<br />

Anzahl der Fälle, bei denen an auffällige Krankenhäuser Hinweise versandt wurden.<br />

Anzahl der auffälligen Krankenhäuser, die um eine schriftliche oder mündliche Stellungnahme<br />

gebeten wurden.<br />

Das Krankenhaus erklärt die rechnerischen Auffälligkeiten damit, dass eine fehlerhafte<br />

Dokumentation für die Qualitätssicherung erfolgte. Dies kann auf Software- oder auf<br />

Organisationsprobleme zurückgeführt werden.<br />

Das Krankenhaus erklärt die rechnerischen Auffälligkeiten damit, dass Patienten mit<br />

besonders schwerwiegenden Erkrankungen behandelt wurden, die durch die Risikoadjustierung<br />

des Indikators nicht erfasst werden.<br />

Das Krankenhaus erklärt die rechnerischen Auffälligkeiten damit, dass für die betreffenden<br />

Einzelfälle belegt werden kann, dass die gemessenen Ereignisse als unvermeidbar anzusehen<br />

sind.<br />

Das Krankenhaus erklärt die rechnerischen Auffälligkeiten nicht oder durch „sonstige<br />

Gründe“ oder räumt Qualitätsprobleme ein.<br />

Anzahl der analysierten Stellungnahmen, bei denen die Fach- oder Arbeitsgruppen ein<br />

Qualitätsproblem festgestellt haben.

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