Unsere Gemeinde Rasen-Antholz 2020 - Grundlagenanalyse - Bericht
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Projektinitiative „Lebendiger Ort“<br />
Detailprojekt „<strong>Unsere</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> <strong>2020</strong>“<br />
Ortsmarketing-Initiative für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
April/Mai 2011
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Auftraggeber:<br />
Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol<br />
Mitterweg 5, Bozner Boden<br />
I-39100 Bozen<br />
Raiffeisenkasse Bruneck<br />
Europastr. 19<br />
I-39031 Bruneck<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
Niederrasen 60<br />
I-39030 <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
Auftragnehmer:<br />
CIMA Beratung + Management GmbH.<br />
Johannesgasse 8<br />
A-4910 Ried im Innkreis<br />
Tel.: 0043-(0)7752-71117<br />
Fax: 0043-(0)7752-71117-17<br />
Email: lettner@cima.co.at<br />
web: www.cima.co.at<br />
Projektbearbeitung:<br />
Ing. Mag. Georg GUMPINGER<br />
Projektleitung<br />
Moderation, Koordination und fachliche Begleitung der Steuergruppe<br />
Durchführung der Expertengespräche<br />
Moderation der Arbeitskreise<br />
Verfassung Leitbild und Maßnahmenkatalog<br />
Ulrike MARSCHNER<br />
Marktforschung<br />
Sekundärstatistische <strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Vor-Ort-Erhebung und „City-Check“<br />
Erstellung Untersuchungsbericht<br />
Mag. Stefan LETTNER<br />
Marktforschung<br />
Sekundärstatistische <strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Vor-Ort-Erhebung und „City-Check“<br />
Erstellung Untersuchungsbericht<br />
2
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Teil I. Vorbemerkungen ............................................................. 5<br />
1. Ausgangssituation ...................................................................................................... 5<br />
2. Zielsetzungen ............................................................................................................. 5<br />
3. Vorgehensweise ......................................................................................................... 6<br />
Teil II. Sekundärstatistische <strong>Grundlagenanalyse</strong> ........................ 7<br />
1. Bevölkerung ............................................................................................................... 7<br />
2. Arbeitsstätten .......................................................................................................... 13<br />
3. Beschäftigte ............................................................................................................. 17<br />
4. Tourismus ................................................................................................................. 21<br />
Teil III. Einzelhandelsstruktur- und Kaufkraftstromanalyse . 24<br />
1. Kaufkraft und Kaufkraftströme ................................................................................ 26<br />
1.1. Kaufkraft-Index .................................................................................................... 26<br />
1.2. Kaufkraft-Verflechtungen (Marktgebiet) ................................................................. 27<br />
1.3. Kaufkraft-Volumen ................................................................................................ 28<br />
1.4. Kaufkraft-Eigenbindung ......................................................................................... 29<br />
1.5. Kaufkraft-Abflüsse ................................................................................................ 30<br />
2. Angebotsstrukturen im Einzelhandel ....................................................................... 32<br />
Teil IV. Primärerhebungen .................................................... 37<br />
1. „Orts-Check“ ............................................................................................................ 37<br />
1.1. Hauptort Niederrasen ............................................................................................ 37<br />
1.1.1. Ortsstruktur und Aufenthaltsqualität .............................................................37<br />
1.1.2. Angebotsstruktur und Branchenmix ..............................................................41<br />
1.1.3. Erreichbarkeit und Parken............................................................................44<br />
1.2. Fraktion Oberrasen ............................................................................................... 46<br />
1.2.1. Ortsstruktur und Aufenthaltsqualität .............................................................46<br />
1.2.2. Angebotsstruktur und Branchenmix ..............................................................47<br />
1.2.3. Erreichbarkeit und Parken............................................................................49<br />
1.3. Fraktion <strong>Antholz</strong> Niedertal ..................................................................................... 51<br />
1.3.1. Ortsstruktur und Aufenthaltsqualität .............................................................51<br />
1.3.2. Angebotsstruktur und Branchenmix ..............................................................52<br />
1.3.3. Erreichbarkeit und Parken............................................................................54<br />
1.4. Fraktion <strong>Antholz</strong> Mittertal ...................................................................................... 55<br />
1.4.1. Ortsstruktur und Aufenthaltsqualität .............................................................55<br />
1.4.2. Angebotsstruktur und Branchenmix ..............................................................57<br />
1.4.3. Erreichbarkeit und Parken............................................................................59<br />
3
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Teil V. Zusammenfassende Darstellung der Stärken und<br />
Schwächen .................................................................... 60<br />
1. Stärken ..................................................................................................................... 60<br />
2. Schwächen ............................................................................................................... 61<br />
Teil VI. Verzeichnisse ............................................................ 62<br />
1. Kartenverzeichnis .................................................................................................... 62<br />
2. Abbildungsverzeichnis ............................................................................................. 62<br />
3. Tabellenverzeichnis .................................................................................................. 63<br />
4
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Teil I.<br />
Vorbemerkungen<br />
1. Ausgangssituation<br />
Die Orts- und Stadtkerne haben in den letzten 10 Jahren im gesamten europäischen Raum einen<br />
deutlichen Strukturwandel erlebt. Zurückzuführen ist dies auf eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Rahmenfaktoren bzw. Begleiterscheinungen wie beispielsweise<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
soziodemographische und gesellschaftspolitische Entwicklungen<br />
verändertes Konsum- und Verbraucherverhalten<br />
verstärkte Mobilität der Bevölkerung<br />
starke Zunahme von nicht Ortszentren-kompatibler Handelsgroßbetriebsformen und damit<br />
verbundene Kaufkraft-Abflüsse (Anm.: in Südtirol insbesondere über die Landesgrenze nach<br />
Österreich)<br />
zunehmende Konzentrationsprozesse in beinahe allen wichtigen Leitbranchen<br />
Anstieg der betriebswirtschaftlich notwendigen Mindestbetriebsflächen in vielen Branchen<br />
In Kombination mit zum Teil verfehlten bzw. nur halbherzig umgesetzten städtebaulichen Maßnahmen<br />
trugen diese Entwicklungen dazu bei, dass die Entfaltungsmöglichkeiten vieler Orts- und<br />
Stadtkerne stark eingeschränkt wurden. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass<br />
der Erfolg von einem Bündel intelligent verknüpfter Aktionen abhängt:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Vorhandensein eines weitestgehend außer Streit gestellten mittel- bis langfristigen Entwicklungsplans<br />
mit einer koordinierten schrittweisen Umsetzung von immobilien-strukturellen,<br />
wirtschaftlichen, städtebaulichen und verkehrstechnischen Maßnahmen<br />
klares und unverwechselbares „Urban Branding“ im regionalen/überregionalen Einzugsbereich<br />
Mut zu innovativen Projekten<br />
Motivation und deutliches Engagement der BürgerInnen, UnternehmerInnen und<br />
HauseigentümerInnen, auch im eigenen Wirkungsbereich zu investieren<br />
professionelles langfristig ausgerichtetes Orts- bzw. Stadtmarketing<br />
2. Zielsetzungen<br />
Mit der Initiative „Lebendiger Ort“ haben das Land Südtirol und der hds ein Pilotprojekt ins Leben<br />
gerufen, an dem ursprünglich sieben Südtiroler <strong>Gemeinde</strong>n teilnahmen. Durch die weitsichtige<br />
Unterstützung der Raiffeisenkasse Bruneck in Form einer PPP-Finanzierung (Public-Private-<br />
Partnership) ist es möglich geworden, fünf weitere <strong>Gemeinde</strong>n aus dem Raume Bruneck – darunter<br />
auch die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> – in dieses Programm aufzunehmen. Die Zielsetzungen der<br />
Initiative „Lebendiger Ort“ können wie folgt kurz beschrieben werden:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Fundierte Analyse des Ortes und Aufzeigen der Stärken und Schwächen<br />
Erarbeitung von Strategien und konkreten Maßnahmen für eine erfolgreiche künftige<br />
Entwicklung des Ortes (Leitbild <strong>2020</strong> + Maßnahmenkatalog)<br />
Breite Einbindung der Bevölkerung in den gesamten Prozess<br />
Erzeugung einer „Aufbruchstimmung“ für die anschließende Umsetzungsphase<br />
5
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
3. Vorgehensweise<br />
Das auf zunächst 8 Monate angelegte Projekt sieht in der Phase I eine fundierte Analyse der<br />
Ortsstruktur vor und geht nahtlos in einen umfassenden Bürgerbeteiligungsprozess (Phase II)<br />
über. In der Phase III ist eine optionale, flexibel handhabbare „Umsetzungsbegleitung“ angedacht.<br />
Phase I: „Orts-Strukturanalyse“<br />
Baustein 1<br />
Sekundärstatistische<br />
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Baustein 3<br />
Primärerhebungen<br />
Baustein 2<br />
Sensibilisierung und<br />
Fachgespräche<br />
Baustein 4<br />
Stärken-/Schwächen<br />
(SWOT-Profil)<br />
Bearbeitungszeit<br />
ca. 3 Monate<br />
IST-Situation<br />
Phase II: „Leitbild / Bürgerbeteiligung“<br />
Baustein 1<br />
Bürgerbeteiligung/<br />
Workshops<br />
Baustein 2<br />
Ausarbeitung<br />
Leitbild/Projekte<br />
Optionale Phase III:<br />
„Vertiefung/Umsetzungsbegleitung“<br />
Priorisierung/Vertiefung der Projekte<br />
Mithilfe/Begleitung der Umsetzung<br />
Bearbeitungszeit<br />
ca. 5 Monate<br />
SOLL-Situation<br />
Bearbeitungszeit<br />
flexibel<br />
Umsetzung<br />
Die im vorliegenden <strong>Bericht</strong> aufbereiteten Untersuchungsergebnisse umfassen folgende Analysebausteine:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Sekundärstatistische <strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Sonderauswertung der Kaufkraftstromanalyse<br />
Sensibilisierungs- und Fachgespräche<br />
„Orts-Check“ (Begehung und Bewertung der Ortsinfrastruktur)<br />
Stärken-/Schwächen-Profil<br />
6
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Teil II. Sekundärstatistische <strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Die nachfolgenden Auswertungen beschäftigen sich mit wichtigen Strukturkennzahlen für die<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong>. Das Zahlenmaterial stammt überwiegend aus den Datenbanken von WIFO<br />
und ASTAT, welches der CIMA dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wurde. Es wurde darauf<br />
geachtet, jeweils das aktuellste Datenmaterial zu verwenden. Einige Kennzahlen sind jedoch wegen<br />
fehlender, zwischenzeitlicher Erhebung bereits ca. 3 Jahre alt, aber immer noch aussagekräftig.<br />
Um die eine oder andere Kennzahl besser einordnen zu können, sind einige Auswertungen im<br />
Vergleich sämtlicher <strong>Gemeinde</strong>n aus der Region Bruneck-Umgebung vorgenommen worden. Zudem<br />
werden bei mehreren Kennzahlen die Veränderungen im Zeitablauf dargestellt. Sämtliche<br />
Ergebnisse sind überwiegend grafisch aufbereitet und jeweils zusammenfassend interpretiert.<br />
1. Bevölkerung<br />
Bevölkerungszahl 2009<br />
St. Lorenzen<br />
3.717<br />
Gais<br />
Olang<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
Welsberg-Taisten<br />
Kiens<br />
Pfalzen<br />
3.146<br />
3.042<br />
2.882<br />
2.797<br />
2.722<br />
2.560<br />
Gsies<br />
2.218<br />
Niederdorf<br />
Percha<br />
1.454<br />
1.424<br />
Prags<br />
660<br />
Abbildung 1: Bevölkerungszahl 2009<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000<br />
Bevölkerungszahl<br />
7
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Bevölkerung nach Altersklassen 2008<br />
Welsberg-Taisten<br />
20<br />
64<br />
16<br />
Gsies<br />
20<br />
66<br />
14<br />
Pfalzen<br />
20<br />
68<br />
12<br />
Gais<br />
19<br />
68<br />
13<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
19<br />
66<br />
15<br />
Niederdorf<br />
19<br />
62<br />
19<br />
St. Lorenzen<br />
19<br />
67<br />
14<br />
Prags<br />
18<br />
65<br />
18<br />
Percha<br />
18<br />
69<br />
14<br />
Olang<br />
17<br />
69<br />
13<br />
Kiens<br />
17<br />
69<br />
14<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Anteil<br />
Anteil der unter 15- Jähriger Anteil der 15 bis 65-Jährigen Anteil der über 65-Jährigen<br />
Abbildung 2: Bevölkerung nach Altersklassen<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Bevölkerungsveränderung 2001 bis 2009<br />
Pfalzen<br />
13,5<br />
Niederdorf<br />
Welsberg-Taisten<br />
10,6<br />
11,2<br />
Gais<br />
9,8<br />
Olang<br />
Percha<br />
St. Lorenzen<br />
8,1<br />
8,5<br />
8,8<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
6,7<br />
Gsies<br />
5,7<br />
Prags<br />
4,3<br />
Kiens<br />
3,1<br />
0 2 4 6 8 10 12 14<br />
Abbildung 3: Bevölkerungsveränderung (2001-2009)<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Veränderung in %<br />
8
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Veränderung der Anzahl der unter 15- Jährigen 1998-2008<br />
Welsberg-Taisten<br />
23<br />
Niederdorf<br />
19<br />
Pfalzen<br />
10<br />
Gais<br />
4<br />
St. Lorenzen<br />
1<br />
Gsies<br />
0<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
-1<br />
Prags<br />
-2<br />
Olang<br />
-5<br />
Kiens<br />
-7<br />
Percha<br />
-12<br />
-15 -10 -5 0 5 10 15 20 25<br />
Veränderung in %<br />
Abbildung 4: Veränderung der Anzahl der unter 15-Jährigen (1998-2008)<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Entwicklung der 15 bis 65- Jährigen 1998-2008<br />
Pfalzen<br />
16<br />
Gais<br />
13<br />
Olang<br />
11<br />
St. Lorenzen<br />
Percha<br />
9<br />
9<br />
Prags<br />
6<br />
Niederdorf<br />
5<br />
Gsies<br />
4<br />
Welsberg-Taisten<br />
3<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
3<br />
Kiens<br />
0<br />
-2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />
Veränderung in %<br />
Abbildung 5: Veränderung der Anzahl der 15 bis 65-Jährigen (1998-2008)<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
9
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Entwicklung der über 65- Jährigen 1998-2008<br />
Gais<br />
135<br />
Percha<br />
54<br />
Kiens<br />
41<br />
Pfalzen<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
32<br />
32<br />
St. Lorenzen<br />
Olang<br />
Welsberg-Taisten<br />
24<br />
26<br />
25<br />
Gsies<br />
Niederdorf<br />
19<br />
18<br />
Prags<br />
13<br />
0 20 40 60 80 100 120 140<br />
Veränderung in %<br />
Abbildung 6: Veränderung der Anzahl der über 65-Jährigen (1998-2008)<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Prognostizierte Bevölkerungsveränderung für 2009 bis 2015 bzw. 2021<br />
Olang<br />
5,1<br />
3,2<br />
8,3<br />
Gais<br />
3,7<br />
2,4<br />
6,1<br />
Pfalzen<br />
2,7<br />
2,6<br />
5,3<br />
Percha<br />
2,5<br />
2,3<br />
4,8<br />
Gsies<br />
2,3<br />
2,5<br />
4,8<br />
Welsberg-Taisten<br />
2,5<br />
1,9<br />
4,4<br />
Kiens<br />
2,0<br />
2,2<br />
4,2<br />
St. Lorenzen<br />
1,9<br />
2,1<br />
4,0<br />
Niederdorf<br />
1,9<br />
1,5<br />
3,4<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
1,4<br />
1,4<br />
2,8<br />
Prags<br />
-0,4<br />
1,7<br />
1,3<br />
-1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Veränderung in %<br />
Bevölkerungsveränderung für 2009-2015 Bevölkerungsveränderung für 2015-2021<br />
Abbildung 7: Prognostizierte Bevölkerungsveränderung für 2009 bis 2015 bzw. 2021<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
10
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Einwohnerverteilung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> nach Fraktionen<br />
(2010)<br />
Niederrasen<br />
822<br />
<strong>Antholz</strong> Mittertal<br />
688<br />
Oberrasen<br />
688<br />
<strong>Antholz</strong> Niedertal<br />
434<br />
<strong>Antholz</strong> Obertal<br />
125<br />
Neunhäusern<br />
121<br />
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900<br />
Abbildung 8: Einwohnerverteilung nach Fraktionen (2010)<br />
Quelle: <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong>, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Einwohnerzahl<br />
Einwohnerentwicklung in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> nach Fraktionen<br />
(2000-2010)<br />
Oberrasen<br />
17<br />
Niederrasen<br />
8<br />
<strong>Antholz</strong> Mittertal<br />
2<br />
<strong>Antholz</strong> Niedertal<br />
1<br />
Neunhäusern<br />
0<br />
<strong>Antholz</strong> Obertal<br />
-2<br />
-2,0 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 14,0 16,0 18,0<br />
Abbildung 9: Einwohnerentwicklung nach Fraktionen (2000-2010)<br />
Quelle: <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong>, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Einwohnerentwicklung in %<br />
11
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Interpretation der Ergebnisse:<br />
Im Jahr 2009 zählt die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> 2.882 Einwohner, bei einem Bevölkerungswachstum<br />
von 6,7 % (182 Personen) im Zeitraum 2001-2009. Bezugnehmend auf Geburtenbilanz und<br />
Wanderungssaldo wird deutlich, dass im gleichen Zeitraum der Großteil des Bevölkerungszuwachses<br />
aus den Geburtenzahlen (+88 %) stammt, nur ein kleiner Anteil geht auf Zuwanderung (+12 %)<br />
zurück.<br />
In der Altersklasse der unter 15-Jährigen ist im 10-Jahres-Zeitraum 1998-2008 ein geringer Rückgang<br />
festzustellen (7 Personen), mit 3 % (52 Personen) hat der Anteil der 15 bis 65-Jährigen nur<br />
geringfügig zugenommen. Prozentual betrachtet ist der Anstieg in der Altersklasse der über 65-<br />
Jährigen mit mehr als 30 % (104 Personen) relativ hoch.<br />
Laut ASTAT ist die prognostizierte Bevölkerungsveränderung für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> bis zum<br />
Jahr 2015 mit +1,4 % positiv, bis 2021 soll die Bevölkerungszahl um moderate 2,8 % angestiegen<br />
sein.<br />
Ein Blick auf die Fraktionen zeigt, dass im Jahr 2010 die meisten Personen im Hauptort Niederrasen<br />
leben (822 Einwohner). Die geringsten Einwohnerzahlen haben die Fraktionen <strong>Antholz</strong> Obertal (125<br />
Einwohner) und Neunhäusern (121 Einwohner), auch konnten diese in den letzten 10 Jahren nichts<br />
dazugewinnen (Bevölkerungsentwicklung 2000-2010: <strong>Antholz</strong> Obertal -2 %; Neunhäusern 0 %). Im<br />
gleichen Zeitraum (2000-2010) ist hingegen in der Fraktion Oberrasen ein deutlicher Anstieg von<br />
17 % (99 Personen) zu verzeichnen. (Anm.: das sind sogar deutlich mehr Personen als im Hauptort<br />
Niederrasen mit +8 %, was 64 Personen entspricht).<br />
Fazit:<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> profitiert vornehmlich aus ihren Geburtenzahlen, die Zuwanderung ist<br />
eher gering. Zusätzlich zeigt sich eine ungleichförmige Bevölkerungsentwicklung in den Fraktionen,<br />
Ober- und Niederrasen präsentieren sich dynamischer als andere Fraktionen, kleinere Fraktionen<br />
(Neunhäusern, <strong>Antholz</strong>-Obertal) stagnieren bzw. sind leicht rückläufig.<br />
12
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
2. Arbeitsstätten<br />
Unternehmensanzahl 2008<br />
St. Lorenzen<br />
Olang<br />
257<br />
264<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
236<br />
Welsberg-Taisten<br />
180<br />
Kiens<br />
Gais<br />
160<br />
155<br />
Pfalzen<br />
134<br />
Gsies<br />
117<br />
Niederdorf<br />
100<br />
Percha<br />
82<br />
Prags<br />
64<br />
Abbildung 10: Unternehmensanzahl 2008<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
Anzahl der Unternehmen<br />
Anteil der Unternehmen nach Wirtschaftsbereichen 2008<br />
Niederdorf<br />
35<br />
40<br />
25<br />
Gais<br />
31<br />
43<br />
26<br />
Pfalzen<br />
31<br />
49<br />
21<br />
Percha<br />
30<br />
43<br />
27<br />
Kiens<br />
30<br />
40<br />
30<br />
Gsies<br />
30<br />
54<br />
16<br />
St. Lorenzen<br />
30<br />
43<br />
27<br />
Welsberg-Taisten<br />
28<br />
47<br />
24<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
28<br />
54<br />
19<br />
Prags<br />
23<br />
58<br />
19<br />
Olang<br />
19<br />
61<br />
20<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Anteil in %<br />
Produzierendes Gewerbe Handel und Gastgewerbe Andere Tätigkeiten<br />
Abbildung 11: Anteile der Unternehmen nach Wirtschaftsbereichen 2008<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
13
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Veränderung der Unternehmensanzahl 2001-2008<br />
(Gesamt)<br />
St. Lorenzen<br />
24<br />
Gsies<br />
17<br />
Pfalzen<br />
16<br />
Welsberg-Taisten<br />
14<br />
Prags<br />
10<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
Gais<br />
9<br />
9<br />
Kiens<br />
3<br />
Olang<br />
0<br />
Niederdorf<br />
-3<br />
Percha<br />
-4<br />
-5 0 5 10 15 20 25<br />
Anzahl der Unternehmen<br />
Abbildung 12: Veränderung der Unternehmensanzahl (2001-2008) – Gesamt<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Veränderung der Unternehmensanzahl 2001-2008<br />
(Produzierendes Gewerbe)<br />
Gais<br />
Pfalzen<br />
11<br />
11<br />
St. Lorenzen<br />
10<br />
Gsies<br />
Olang<br />
Welsberg-Taisten<br />
5<br />
5<br />
5<br />
Prags<br />
4<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
Percha<br />
1<br />
1<br />
Niederdorf<br />
-1<br />
Kiens<br />
-2<br />
-4 -2 0 2 4 6 8 10 12<br />
Anzahl der Unternehmen<br />
Abbildung 13: Veränderung der Unternehmensanzahl (2001-2008) – Produzierendes Gewerbe<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
14
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Veränderung der Unternehmensanzahl 2001-2008<br />
(Handel und Gastgewerbe)<br />
Gsies<br />
5<br />
Pfalzen<br />
Prags<br />
3<br />
3<br />
Welsberg-Taisten<br />
0<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
-4<br />
Niederdorf<br />
St. Lorenzen<br />
Gais<br />
-7<br />
-7<br />
-7<br />
Percha<br />
-9<br />
Kiens<br />
-12<br />
Olang<br />
-15<br />
-16 -14 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6<br />
Anzahl der Unternehmen<br />
Abbildung 14: Veränderung der Unternehmensanzahl (2001-2008) – Handel und Gastgewerbe<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Veränderung der Unternehmensanzahl 2001-2008<br />
(andere Tätigkeiten)<br />
St. Lorenzen<br />
21<br />
Kiens<br />
17<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
12<br />
Olang<br />
10<br />
Welsberg-Taisten<br />
9<br />
Gsies<br />
7<br />
Niederdorf<br />
Gais<br />
5<br />
5<br />
Percha<br />
4<br />
Prags<br />
3<br />
Pfalzen<br />
2<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Anzahl der Unternehmen<br />
Abbildung 15: Veränderung der Unternehmensanzahl (2001-2008) – Andere Tätigkeiten<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Interpretation der Ergebnisse:<br />
15
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Nach WIFO sind im Jahr 2008 insgesamt 236 Unternehmen in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
niedergelassen bzw. gemeldet. Mehr als die Hälfte dieser Betriebe lassen sich dem Wirtschaftsbereich<br />
Handel und Gastgewerbe zuordnen (127 Unternehmen bzw. 54 % aller Wirtschaftstreibenden), mit<br />
einem deutlichen Schwerpunkt im Gastgewerbe (94 Betriebe).<br />
Aus dem produzierenden Gewerbe sind 65 Betriebe (28 %) gemeldet, überwiegend aus den Bereichen<br />
Baugewerbe und verarbeitendes Gewerbe, im Bereich andere Tätigkeiten sind 44 Betriebe (rund 1/5<br />
aller Unternehmen) in der <strong>Gemeinde</strong> angesiedelt.<br />
Die Unternehmenszahl hat sich im Zeitraum 2001-2008 um 9 Unternehmen erhöht (4 %). Im<br />
produzierende Sektor ist ein 1 Betrieb dazugekommen, im Bereich „andere Tätigkeiten“ konnten sogar<br />
12 neue Unternehmen gezählt werden (entspricht einem Anstieg von 38 %).<br />
Der Sektor Handel und Gastgewerbe weist im gleichen Zeitraum (2001-2008) einen Rückgang auf,<br />
wobei der Verlust lediglich bei den gastgewerblichen Betrieben (6 Betriebe) zu verzeichnen ist, im<br />
Handel ist die Unternehmenszahl um 2 Betriebe gestiegen.<br />
Fazit:<br />
Insgesamt zeigt sich ein Anstieg bei den Unternehmenszahlen, ein geringfügiger Rückgang präsentiert<br />
sich jedoch im Schwerpunktsektor Handel und Gastgewerbe, konkret bei den gastgewerblichen<br />
Betrieben.<br />
16
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
3. Beschäftigte<br />
Beschäftigtenanzahl 2008<br />
Kiens<br />
St. Lorenzen<br />
1.637<br />
1.623<br />
Olang<br />
1.060<br />
Welsberg-Taisten<br />
943<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
850<br />
Gais<br />
760<br />
Pfalzen<br />
608<br />
Gsies<br />
Niederdorf<br />
377<br />
360<br />
Percha<br />
Prags<br />
195<br />
253<br />
0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800<br />
Abbildung 16: Beschäftigtenanzahl 2008<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Anzahl der Beschäftigten<br />
Anteil der Beschäftigten nach Wirtschaftsbereichen 2008<br />
Kiens<br />
73<br />
19<br />
9<br />
Welsberg-Taisten<br />
54<br />
36<br />
10<br />
Gais<br />
52<br />
38<br />
10<br />
Niederdorf<br />
47<br />
35<br />
18<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
43<br />
48<br />
8<br />
St. Lorenzen<br />
41<br />
50<br />
9<br />
Gsies<br />
33<br />
55<br />
11<br />
Olang<br />
33<br />
54<br />
14<br />
Pfalzen<br />
29<br />
60<br />
11<br />
Percha<br />
28<br />
58<br />
14<br />
Prags<br />
24<br />
65<br />
12<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Anteil in %<br />
Produzierendes Gewerbe insgesamt Handel und Gastgewerbe insgesamt Andere Tätigkeiten insgesamt<br />
Abbildung 17: Anteil der Beschäftigten nach Wirtschaftsbereichen 2008<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
17
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Veränderung der Beschäftigtenanzahl 2001-2008<br />
(Gesamt)<br />
St. Lorenzen<br />
426<br />
Welsberg-Taisten<br />
201<br />
Olang<br />
177<br />
Gais<br />
130<br />
Pfalzen<br />
Gsies<br />
111<br />
107<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
78<br />
Prags<br />
33<br />
Niederdorf<br />
Kiens<br />
16<br />
21<br />
Percha<br />
-67<br />
-100 -50 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450<br />
Anzahl der Beschäftigten<br />
Abbildung 18: Veränderung der Beschäftigtenanzahl (2001-2008) – Gesamt<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Veränderung der Beschäftigtenanzahl 2001-2008<br />
(produzierendes Gewerbe)<br />
Welsberg-Taisten<br />
143<br />
Olang<br />
St. Lorenzen<br />
76<br />
76<br />
Gais<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
65<br />
65<br />
Gsies<br />
Niederdorf<br />
15<br />
19<br />
Prags<br />
8<br />
Pfalzen<br />
-33<br />
Kiens<br />
Percha<br />
-50<br />
-52<br />
-60 -40 -20 0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />
Anzahl der Beschäftigten<br />
Abbildung 19: Veränderung der Beschäftigtenanzahl (2001-2008) – Produzierendes Gewerbe<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
18
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Veränderung der Beschäftigtenanzahl 2001-2008<br />
(Handel und Gastgewerbe)<br />
St. Lorenzen<br />
302<br />
Pfalzen<br />
137<br />
Gsies<br />
68<br />
Olang<br />
52<br />
Gais<br />
Welsberg-Taisten<br />
30<br />
36<br />
Kiens<br />
Prags<br />
21<br />
19<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
Percha<br />
Niederdorf<br />
-11<br />
-11<br />
-1<br />
-50 0 50 100 150 200 250 300 350<br />
Anzahl der Beschäftigten<br />
Abbildung 20: Veränderung der Beschäftigtenanzahl (2001-2008) – Handel und Gastgewerbe<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Veränderung der Beschäftigtenanzahl 2001-2008<br />
(andere Tätigkeiten)<br />
Olang<br />
49<br />
St. Lorenzen<br />
48<br />
Kiens<br />
45<br />
Gais<br />
Welsberg-Taisten<br />
28<br />
29<br />
Gsies<br />
19<br />
Niederdorf<br />
18<br />
<strong>Rasen</strong> <strong>Antholz</strong><br />
14<br />
Pfalzen<br />
8<br />
Prags<br />
6<br />
Percha<br />
-4<br />
-10 0 10 20 30 40 50<br />
Anzahl der Beschäftigten<br />
Abbildung 21: Veränderung der Beschäftigtenanzahl (2001-2008) – Andere Tätigkeiten<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Interpretation der Ergebnisse:<br />
19
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Laut WIFO waren im Jahr 2008 in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> 850 Personen unselbständig<br />
beschäftigt. Die meisten Beschäftigten sind im Handel und Gastgewerbe tätig, (409 Personen oder<br />
48 % aller ArbeitnehmerInnen). Ähnlich hoch fällt mit 44 % (oder 370 Personen) auch der Anteil der<br />
Beschäftigten im produzierenden Gewerbe aus. Die restlichen 8 % der unselbständig Beschäftigten<br />
sind in „anderen Tätigkeiten“ engagiert.<br />
Dieser Bereich präsentiert sich als der dynamischste Wirtschaftszweig, vor allem in puncto<br />
Unternehmensentwicklung, der meist mit einer „schlanken“ Mitarbeiterstruktur (Durchschnitt 2<br />
Personen) auskommt.<br />
Die Beschäftigtenentwicklung erreicht im Zeitraum 2001-2008 einem Zuwachs von 10 % (77<br />
Personen). Im produzierenden Gewerbe ist ein hohes Wachstum von mehr als 20 % (65 Personen) zu<br />
verzeichnen, was sich vornehmlich in den Bereichen Baugewerbe und verarbeitendes Gewerbe<br />
wiederspiegelt. Die Beschäftigtenanzahl im Bereich andere Tätigkeiten erreicht in der gleichen Zeit<br />
einen noch deutlicheren Anstieg von rund 24 %, der sich in Absolutzahlen auf 14 Personen relativieren<br />
lässt.<br />
Im Schwerpunktsektor Handel und Gastgewerbe ist die Beschäftigtenzahl konstant bis geringfügig<br />
rückgängig. Allerdings präsentiert sich dieser Bereich unterschiedlich, bei gestiegenen<br />
Beschäftigungszahlen im Gastgewerbe (vor allem Beherbergung) und Rückgang im Handel.<br />
Fazit:<br />
Insgesamt ist die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten angestiegen, was sich insbesondere an der<br />
Beschäftigtenentwicklung im Sektor produzierendes Gewerbe zeigt. Eine ungleichmäßige Entwicklung<br />
stellt sich hingegen im Schwerpunktsektor Handel und Gastgewerbe dar, während die Beschäftigung<br />
im Gastgewerbe einen Anstieg zu verzeichnen hat, sinkt die Zahl der unselbstständig beschäftigten<br />
Personen im Bereich Handel.<br />
Rückläufige Betriebszahlen im Gastgewerbe bei gleichzeitigem Anstieg der Beschäftigtenzahlen lassen<br />
strukturelle Veränderung infolge von Aufstockungen großer Betriebe bzw. die Auslassung kleinerer<br />
Betriebe und Privatzimmervermietungen vermuten.<br />
20
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
4. Tourismus<br />
Anzahl der Betten 2009<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
3.530<br />
Olang<br />
3.020<br />
Kiens<br />
St. Lorenzen<br />
1.949<br />
2.067<br />
Gsies<br />
1.584<br />
Welsberg-Taisten<br />
Gais<br />
Prags<br />
Pfalzen<br />
1.252<br />
1.238<br />
1.180<br />
1.038<br />
Niederdorf<br />
887<br />
Percha<br />
267<br />
Abbildung 22: Anzahl der Betten 2009<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000<br />
Bettenanzahl<br />
Anzahl der Nächtigungen 2009<br />
Olang<br />
475,2<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
442,8<br />
St. Lorenzen<br />
354,3<br />
Kiens<br />
285,8<br />
Gsies<br />
209,7<br />
Gais<br />
Welsberg-Taisten<br />
Pfalzen<br />
Prags<br />
Niederdorf<br />
172,5<br />
147,7<br />
144,8<br />
127,8<br />
124,4<br />
Percha<br />
33,8<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500<br />
Abbildung 23: Anzahl der Nächtigungen 2009<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Nächtigungszahl in Tsd.<br />
21
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Mittlere Aufenthaltsdauer 2009<br />
Niederdorf<br />
Olang<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
Gsies<br />
Welsberg-Taisten<br />
St. Lorenzen<br />
Pfalzen<br />
5,8<br />
5,7<br />
5,7<br />
5,5<br />
5,5<br />
5,4<br />
5,4<br />
Percha<br />
Gais<br />
Kiens<br />
5,1<br />
5,0<br />
5,1<br />
Prags<br />
4,6<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
Mittlere Aufenthaltsdauer in Tagen<br />
Abbildung 24: Mittlere Aufenthaltsdauer 2009<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Brutto-Bettenauslastung 2009<br />
St. Lorenzen<br />
50<br />
Olang<br />
43<br />
Niederdorf<br />
Pfalzen<br />
Gais<br />
38<br />
38<br />
38<br />
Gsies<br />
36<br />
Percha<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
35<br />
34<br />
Welsberg-Taisten<br />
32<br />
Prags<br />
30<br />
Abbildung 25: Brutto-Bettenauslastung 2009<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />
Auslastung in %<br />
22
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Veränderung der Anzahl der Nächtigungen 1999-2009<br />
Gsies<br />
52<br />
St. Lorenzen<br />
44<br />
Niederdorf<br />
42<br />
Olang<br />
Prags<br />
36<br />
37<br />
Kiens<br />
29<br />
Welsberg-Taisten<br />
Pfalzen<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
22<br />
22<br />
23<br />
Percha<br />
7<br />
Gais<br />
3<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
Abbildung 26: Veränderung der Anzahl der Nächtigungen 1999- 2009<br />
Quelle: ASTAT, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Veränderung in %<br />
Interpretation der Ergebnisse:<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> präsentiert sich mit 3.530 Betten als wichtiges touristisches Ziel in der<br />
Region Bruneck. Innerhalb der Vergleichsgemeinden im Pustertal liegt hier die <strong>Gemeinde</strong> im Jahr 2009<br />
damit sogar an der Spitze. Bei einer mittleren Aufenthaltsdauer von 5,7 Tagen erreicht <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
einen hohen Wert von 442,8 Tsd. Nächtigungen. Mit einem Zuwachs von mehr als 20 % an<br />
Nächtigungen in den vergangenen 10 Jahren konnte die <strong>Gemeinde</strong> auf hohem Niveau nochmals<br />
ordentlich „zulegen“. Die Dynamik in der Region zeigt sich bei der Detailbetrachtung der<br />
Nächtigungsentwicklung in der Region, denn in allen Orten zeigen sich Steigerungen, die teilweise<br />
mehr als 50 % ausmachen.<br />
Die Bruttobettenauslastung in der Region weist eine Bandbreite von 30 % in Prags und 50 % in St.<br />
Lorenzen auf. Hier reiht sich <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> im unteren Drittel ein.<br />
23
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Teil III. Einzelhandelsstruktur- und<br />
Kaufkraftstromanalyse<br />
Die genaue Kenntnis der Strukturen des Ladeneinzelhandels sowie der Kaufkraftströme sind<br />
unabdingbare Planungsgrundlagen für eine sinnvolle zukünftige Betriebsansiedelungs- und<br />
Raumordnungspolitik sowie für die Entwicklung von zielgerichteten Maßnahmen zur Stärkung der<br />
innerörtlichen Wirtschaft.<br />
Viele der nachfolgend dargestellten Kennzahlen wurden im Rahmen einer Sonderauswertung der<br />
im Zeitraum 2006-2008 durchgeführten Landesuntersuchung speziell für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<br />
<strong>Antholz</strong> berechnet. Ergänzt werden die Auswertungen durch aktuell vor Ort durchgeführte<br />
„qualitative“ Erhebungen der ebenerdig gelegenen Ladenlokale.<br />
Die Kaufkraftstromanalyse basiert großteils auf einer landesweit durchgeführten telefonischen<br />
Haushaltsbefragung. In zwei Etappen (Sommer/Herbst 2006 und Frühjahr/Sommer 2007) wurden<br />
insgesamt 9.950 Haushalte in Südtirol sowie im angrenzenden Ausland bzw. in angrenzenden<br />
Provinzen hinsichtlich ihres Konsumverhaltens interviewt.<br />
Die Befragung wurde als zweifach geschichtete Zufallsauswahl, quotiert nach Altersstruktur und<br />
Haushaltsgröße, durchgeführt. Die Auswahl der Haushalte erfolgte zufällig aus dem amtlichen<br />
Telefonbuch. Die Ergebnisse der Sonderauswertung <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> basieren auf der Befragung von<br />
insgesamt 50 Haushalten. Die Interviews wurden im hauseigenen „Call-Center“ der CIMA<br />
durchgeführt. Es wurde dabei die Methode des CATI-Interviewing angewandt (Computer Assisted<br />
Telephone Interviewing). Dieses System ermöglicht einerseits größtmögliche Kontrolle der Interviews,<br />
auf der anderen Seite sind durch Stichproben- und Fragebogenprogrammierung Interviewerfehler fast<br />
gänzlich ausgeschlossen.<br />
Als Zielperson innerhalb des Haushaltes wurde die haushaltsführende Person bzw. der Haushaltsvorstand<br />
befragt, also eine Person, die über das Einkaufsverhalten des gesamten Haushaltes Aussagen<br />
treffen kann.<br />
Für die Differenzierung der Kaufkraftströme wird der in mehreren landesweiten Untersuchungen<br />
(insbesondere in Österreich) angewandte CIMA-Standard verwendet:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Lebensmittel<br />
Drogerie-/Parfümeriewaren<br />
Blumen/Pflanzen<br />
Bücher/Büro-/Schreibwaren<br />
Spielwaren<br />
Sportartikel<br />
Schuhe/Lederwaren<br />
Herrenbekleidung<br />
Damenbekleidung<br />
Kinderbekleidung<br />
Haushaltsartikel, Geschirr, Glas, Porzellan (GPK)<br />
Bau-/Heimwerkerwaren<br />
Foto/Optik<br />
Wohnungseinrichtung/Heimtextilien<br />
Unterhaltungselektronik (Braunware)<br />
Elektrische Küchen-/Haushaltsgeräte (Weißware)<br />
Uhren/Schmuck<br />
24
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Die gegenständliche Kaufkraftstromuntersuchung bezieht sich auf die Nachfrage der Konsumenten<br />
nach „konsumigen“ Gütern des Ladeneinzelhandels bzw. Ladenhandwerkes, gegliedert in 17<br />
Warengruppen. Von den gesamten Verbrauchsausgaben privater Haushalte werden folgende<br />
Ausgabenpositionen nicht berücksichtigt:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ausgaben für Tabakwaren<br />
Ausgaben für KFZ-Anschaffung und –Erhaltung<br />
Ausgaben für Benzin, Treibstoffe<br />
Ausgaben für Wohnen, Beheizung und Beleuchtung<br />
Ausgaben für Gesundheit, Medikamente und Arztleistungen<br />
Ausgaben für persönl. Dienstleistungen (Frisör, Fitness, etc.)<br />
Ausgaben für Öffentliche Verkehrsmittel<br />
Ausgaben für Kommunikation (ausgen. Anschaffung von Geräten)<br />
Ausgaben für Veranstaltungen, Urlaubsreisen und Bildung<br />
Ausgaben für Gastronomiebesuche und Beherbergung<br />
Ausgaben für Versicherungen, Bankdienstleistungen und Soziales<br />
Sämtliche Ausgaben, die nicht dem „privaten Konsum“ zuzuordnen sind<br />
Die angebotsseitigen Daten stammen vom WIFO, wobei die Ausweisung der Anzahl der Verkaufspunkte<br />
sowie der Verkaufsflächen nach folgender Clusterung vorgenommen wird:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Lebensmittel/Drogeriewaren<br />
Spielwaren/Sport-/Freizeitartikel<br />
Bekleidung/Schuhe<br />
Möbel/Haushaltsartikel/Heimwerkerwaren/GPK<br />
Elektroartikel/Foto<br />
Sonstiges (Bücher, Zeitschriften, Bürobedarf, Uhren/Schmuck)<br />
Anmerkung:<br />
Sämtliche Kennzahlen der Kaufkraftstrom- und Einzelhandelsanalyse beziehen sich nicht nur auf den<br />
Ortskern (wie beispielsweise bei den Auswertungen des City-Checks), sondern auf die gesamte<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong>, also auch inklusive aller Fraktionen.<br />
25
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1. Kaufkraft und Kaufkraftströme<br />
1.1. Kaufkraft-Index<br />
Der Kaufkraft-Index weist für jede <strong>Gemeinde</strong> das „Wohlstandsniveau“, also das verfügbare<br />
Einkommen der ortsansässigen Bevölkerung, in Form einer Index-Kennzahl aus. Der<br />
Durchschnittswert 100 bezieht sich auf Gesamt-Italien.<br />
Kaufkraft-Index 2004<br />
Pfalzen<br />
St. Lorenzen<br />
Kiens<br />
Niederdorf<br />
Welsberg-Taisten<br />
Olang<br />
Percha<br />
Gais<br />
Prags<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
Gsies<br />
127,4<br />
123,0<br />
121,2<br />
120,7<br />
120,1<br />
118,0<br />
116,8<br />
110,5<br />
107,6<br />
102,2<br />
96,4<br />
0 20 40 60 80 100 120 140<br />
KKI<br />
Abbildung 27: Kaufkraft-Index 2004<br />
Quelle: MB-Research, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
26
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.2. Kaufkraft-Verflechtungen (Marktgebiet)<br />
Die Größe sowie die Intensität der Durchdringung eines Marktgebietes zählen zu den wichtigsten<br />
Bestimmungsfaktoren im Hinblick auf die Beurteilung der Entwicklungsfähigkeit eines<br />
Einzelhandelsstandortes. Eine seriöse Abgrenzung eines Marktgebietes, orientiert sich an<br />
verschiedenen Kriterien:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Angebot, Warenvielfalt, Branchenmix am Ort<br />
Vorhandensein von „Magnetbetrieben“ oder anderen „Anziehungspunkten“<br />
Größe, Angebot und Attraktivität von Konkurrenzorten<br />
Entfernung, Topografie und Verkehrsanbindung zu den Konkurrenzorten<br />
Pendlerverflechtungen<br />
Zur exakten Bestimmung des Marktgebietes werden die im Rahmen der Kaufkraftstromuntersuchung<br />
in Südtirol durchgeführten Haushaltsbefragungen herangezogen. Eine Differenzierung der<br />
Marktgebiete erfolgt nach prozentuellen Zuflüssen des Kaufkraftvolumens: „Nahmarktgebiet“ (alle<br />
<strong>Gemeinde</strong>n mit durchschnittlichen Kaufkraftzuflüssen aller Haushalte von mehr als 50 %);<br />
„Fernmarktgebiet“ (<strong>Gemeinde</strong>n im Einzugsgebiet mit durchschnittlichen Kaufkraftzuflüssen zwischen<br />
10 und 49 %) sowie „Marktrandzone“ (<strong>Gemeinde</strong>n mit erkennbaren Kaufkraftverflechtungen unter<br />
10 % Kaufkraftzuflüsse aller Haushalte).<br />
Karte 1: Einzugsgebiet für den Einzelhandel des langfristigen 1 Bedarfs in <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
Quelle: CIMA, Sonderauswertung 2011<br />
1 Zu den langfristigen Bedarfsgütern gehören folgende Warengruppen: Unterhaltungselektronik, Elektrogeräte/Beleuchtung,<br />
Foto/ Optik, Haushaltswaren, Glas/Porzellan/Keramik, Werk-zeug, Bau-/Heimwerkerwaren, Gartenbedarf, Möbel,<br />
Wohnungseinrichtung, Uhren/Schmuck<br />
27
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.3. Kaufkraft-Volumen<br />
Das Kaufkraft-Volumen gibt an, wieviel Geld sämtliche Haushalte in <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> pro Jahr im<br />
Einzelhandel ausgeben. Anders ausgedrückt: Das Kaufkraft-Volumen zeigt, wie groß der zu<br />
verteilende „Kuchen“ im Einzelhandel, bezogen auf die ortsansässige Bevölkerung, ist.<br />
Kaufkraft-Volumen<br />
in Mio. Euro<br />
Güter des kurzfristigen Bedarfs 6,5<br />
Güter des mittelfristigen Bedarfs 4,9<br />
Güter des langfristigen Bedarfs 6,8<br />
Gesamt 18,2<br />
Tabelle 1: Kaufkraft-Volumen in Mio. Euro<br />
Quelle: CIMA, Sonderauswertung, 2011<br />
Kaufkraft-Volumen<br />
Lebensmittel<br />
4,7<br />
Werkzeuge/Farben<br />
2,1<br />
Möbel/Heimtextilien<br />
1,6<br />
Arznei-/Drogeriewaren<br />
Textilien Damen<br />
Foto/Optik<br />
Textilien Herren<br />
Schuhe/Lederwaren<br />
Bücher/Schreibwaren<br />
Elektrogeräte<br />
Unterhaltungselektronik<br />
Sportartikel<br />
GPK<br />
Blumen<br />
Spielwaren/Hobby<br />
Textilien Kinder<br />
Uhren/Schmuck<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,7<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,5<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,1<br />
0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0<br />
in Mio €<br />
Abbildung 28: Kaufkraft-Volumen<br />
Quelle: CIMA, Sonderauswertung, 2011<br />
28
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.4. Kaufkraft-Eigenbindung<br />
Wieviel von dem Kaufkraft-Volumen der ortsansässigen Bevölkerung auch tatsächlich im eigenen<br />
Ort ausgegeben wird, zeigt die Kaufkraft-Eigenbindung in Prozent vom Kaufkraft-Volumen bzw. die<br />
gebundene Kaufkraft in Mio €.<br />
Kaufkraft-Eigenbindung<br />
in Mio. Euro<br />
Güter des kurzfristigen Bedarfs 2,2<br />
Güter des mittelfristigen Bedarfs 0,4<br />
Güter des langfristigen Bedarfs 1,1<br />
Gesamt 3,8<br />
Tabelle 2: Kaufkraft-Eigenbindung in Mio. Euro<br />
Quelle: CIMA, Sonderauswertung, 2011<br />
Kaufkraft-Eigenbindung<br />
Elektrogeräte<br />
Unterhaltungselektronik<br />
52<br />
54<br />
Lebensmittel<br />
40<br />
Blumen<br />
28<br />
Gesamt-Eigenbindung<br />
Arznei-/Drogeriewaren<br />
19<br />
21<br />
Sportartikel<br />
Möbel/Heimtextilien<br />
Bücher/Schreibwaren<br />
Schuhe/Lederwaren<br />
Textilien Kinder<br />
15<br />
15<br />
14<br />
14<br />
14<br />
GPK<br />
7<br />
Werkzeuge/Farben<br />
4<br />
Textilien Herren<br />
Uhren/Schmuck<br />
Textilien Damen<br />
Foto/Optik<br />
4<br />
4<br />
3<br />
2<br />
Spielwaren/Hobby<br />
0<br />
Abbildung 29: Kaufkraft-Eigenbindung<br />
Quelle: CIMA, Sonderauswertung, 2011<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
in Prozent des Kaufkraft-Volumens<br />
29
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.5. Kaufkraft-Abflüsse<br />
Kaufkraft, die nicht am Ort gebunden werden kann, fließt in andere Einkaufsdestinationen ab. Die<br />
Kaufkraft-Abflüsse werden nach Bedarfsgruppen monetär sowie nach Warengruppen prozentual<br />
dargestellt.<br />
Kaufkraft-Abflüsse<br />
in Mio. Euro<br />
Güter des kurzfristigen Bedarfs 4,3<br />
Güter des mittelfristigen Bedarfs 4,5<br />
Güter des langfristigen Bedarfs 5,6<br />
Gesamt 14,4<br />
Tabelle 3: Kaufkraft-Abflüsse in Mio. Euro<br />
Quelle: CIMA, Sonderauswertung, 2011<br />
Kaufkraft-Abflüsse nach Destinationen<br />
Uhren/Schmuck<br />
85<br />
4<br />
4<br />
4<br />
Elektrogeräte<br />
Unterhaltungselektronik<br />
41<br />
43<br />
4 2<br />
2 2 2<br />
Möbel/Heimtextilien<br />
19<br />
18<br />
11<br />
6<br />
33<br />
Foto/Optik<br />
70<br />
24<br />
4<br />
Werkzeuge/Farben<br />
63<br />
10<br />
4<br />
6<br />
4<br />
8<br />
GPK<br />
83<br />
4 1 4 2<br />
Bruneck<br />
Lienz<br />
Textilien Kinder<br />
49<br />
27<br />
11<br />
Innsbruck<br />
Textilien Damen<br />
Textilien Herren<br />
61<br />
60<br />
15<br />
15<br />
11<br />
14<br />
7<br />
2<br />
2 2<br />
5<br />
Sillian<br />
Welsberg<br />
Olang<br />
Schuhe/Lederwaren<br />
67<br />
8<br />
3<br />
7<br />
Versand-EC<br />
Sportartikel<br />
55<br />
10<br />
5<br />
11<br />
4<br />
Sonstige<br />
Spielwaren/Hobby<br />
82<br />
5<br />
4<br />
5<br />
4<br />
Bücher/Schreibwaren<br />
55<br />
2<br />
27<br />
Blumen<br />
30<br />
37<br />
4<br />
Arznei-/Drogeriewaren<br />
52<br />
9<br />
3<br />
16<br />
Lebensmittel<br />
53<br />
2<br />
1<br />
0 20 40 60 80 100<br />
in % vom Kaufkraft-Volumen<br />
Abbildung 30: Kaufkraft-Abflüsse nach Destinationen<br />
Quelle: CIMA, Sonderauswertung, 2011<br />
30
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Interpretation der Ergebnisse:<br />
Mit einem Kaufkraft-Index von 102 liegt das Wohlstandsniveau in <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> geringfügig über<br />
dem italienischen Durchschnitt (Anm.: Indexwert 100), im Südtirol-Vergleich ist dieser Wert<br />
als „unterdurchschnittlich“ einzustufen.<br />
Das gesamte für den Einzelhandel verfügbare jährliche Kaufkraft-Volumen liegt in <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
bei rund € 18,2 Mio. Ein Großteil davon wird für Güter des täglichen Bedarfs ausgegeben (€ 6,5<br />
Mio.). Etwa € 3,8 Mio. werden in der eigenen <strong>Gemeinde</strong> ausgegeben, was einer Gesamt-<br />
Eigenbindungsquote von nur 21 % entspricht.<br />
Die stärkste Kaufkraft-Eigenbindung wird bei Unterhaltungselektronik/Elektrogeräte (ca. 50 %)<br />
erreicht (36 %), bei Lebensmittel werden nur 40 % der heimischen Kaufkraft gebunden. Rund<br />
28 % Kaufkrafteigenbindung sind bei Blumen/Pflanzen und Sämereiprodukte nachzuweisen, alle<br />
anderen liegen unter 20 % Kaufkraftbindung der eigenen Bevölkerung.<br />
Insgesamt fließen rund € 14,4 Mio. an einzelhandelsrelevanter Kaufkraft jährlich aus <strong>Rasen</strong>-<br />
<strong>Antholz</strong> in andere Einkaufsorte ab. Die Hauptdestination für die Kaufkraft-Abflüsse ist<br />
logischerweise Bruneck. Fast in allen Warengruppen des mittel- und langfristigen Bedarfs werden<br />
dort höhere zweistellige Prozentwerte des heimischen Kaufkraft-Volumens gebunden. Aber auch die<br />
Handelsagglomeration Lienz/Nussdorf-Debant in Osttirol erweisen sich als Standort mit hoher<br />
„Sogwirkung“.<br />
In Lienz werden vor allem viele Waren des mittelfristigen Bedarfs gekauft, so z.B. Herren-, Damenund<br />
Kinderbekleidung (je 15 % bzw. 27 %), aber auch Möbel/Einrichtungsgegenstände (18 %).<br />
Innsbruck punktet ebenfalls stark im Bekleidungsbereich (zwischen 11 und 14 %). In Sillian werden<br />
vornehmlich Drogeriewaren (17 %) eingekauft. In den Nachbargemeinden Olang und Welsberg<br />
werden vorwiegend Blumen (37 %) bzw. Foto/optische Produkte eingekauft (24 %).<br />
In der Kategorie „Sonstige“ sind verschiedene Einkaufsdestinationen zusammengefasst, die je nach<br />
Warengruppe sehr unterschiedliche Kaufkraftanteile aus <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> binden können. Sowohl Bozen<br />
und Brixen spielen hier eine Rolle, aber auch Sand in Taufers und St. Lorenzen (insb. Möbel) und<br />
natürlich der gesamte E-Commerce-Bereich (Internet, Teleshopping, etc.).<br />
Kaufkraft-Zuflüsse (Kaufkraftverflechtungen) nach <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong>, resultierend aus<br />
regelmäßigen Einkaufsfahrten, sind nur vereinzelt nachzuweisen und betreffen ausschließlich das<br />
„langfristige“ Segment „Unterhaltungselektronik/Elektrogeräte“. Vor allem aus den direkt<br />
angrenzenden Nachbargemeinden lassen sich kontinuierliche Kaufkraftzuflüsse durch regelmäßige<br />
Einkaufsfahrten aus dem Marktgebiet feststellen.<br />
31
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
2. Angebotsstrukturen im Einzelhandel<br />
Verkaufspunkte 2009 - Gesamt<br />
St.Lorenzen<br />
39<br />
Olang<br />
38<br />
Welsberg-Taisten<br />
37<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
32<br />
Niederdorf<br />
25<br />
Gais<br />
21<br />
Pfalzen<br />
18<br />
Kiens<br />
15<br />
Percha<br />
13<br />
Gsies<br />
11<br />
Prags<br />
4<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />
Abbildung 31: Verkaufspunkte (2009) – Gesamt<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Anzahl der Verkaufspunkte<br />
Verkaufsfläche 2009 - Gesamt<br />
St.Lorenzen<br />
Welsberg-Taisten<br />
6.940<br />
6.898<br />
Olang<br />
3.241<br />
Niederdorf<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
2.825<br />
2.717<br />
Gais<br />
2.268<br />
Pfalzen<br />
1.796<br />
Percha<br />
Kiens<br />
Gsies<br />
917<br />
1.111<br />
1.363<br />
Prags<br />
198<br />
0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000<br />
Abbildung 32: Verkaufsfläche (2009) – Gesamt<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2010<br />
Verkaufsfläche in m²<br />
32
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Veränderung der Anzahl der Verkaufspunkte (2004-2009)<br />
Gsies<br />
38<br />
Percha<br />
18<br />
Pfalzen<br />
St.Lorenzen<br />
6<br />
5<br />
Niederdorf<br />
4<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
Olang<br />
3<br />
3<br />
Prags<br />
0<br />
Welsberg-Taisten<br />
Gais<br />
-9<br />
-8<br />
Kiens<br />
-29<br />
-30 -20 -10 0 10 20 30 40<br />
Veränderung in %<br />
Abbildung 33: Veränderung der Anzahl der Verkaufspunkte (2004-2009)<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Veränderung der Größe der Verkaufsfläche (2004-2009)<br />
Percha<br />
126<br />
Niederdorf<br />
75<br />
St.Lorenzen<br />
Gsies<br />
64<br />
66<br />
Welsberg-Taisten<br />
10<br />
Olang<br />
4<br />
Pfalzen<br />
Prags<br />
1<br />
0<br />
Gais<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
-10<br />
-8<br />
Kiens<br />
-32<br />
-40 -20 0 20 40 60 80 100 120 140<br />
Abbildung 34: Veränderung der Größe der Verkaufsfläche (2004-2009)<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Veränderung in %<br />
33
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Verkaufspunkte pro 100 Einwohner Gesamt/Täglicher Bedarf (2009)<br />
0,5<br />
a<br />
rf)<br />
e<br />
d<br />
B<br />
e<br />
r 0,4<br />
h<br />
lic<br />
ä<br />
g<br />
(T<br />
e<br />
r<br />
n 0,3<br />
h<br />
o<br />
w<br />
in<br />
E<br />
0<br />
1 0,2<br />
ro<br />
p<br />
k<br />
te<br />
u<br />
n<br />
p<br />
0,1<br />
a<br />
u<br />
fs<br />
e<br />
rk<br />
V<br />
Pfalzen<br />
Prags<br />
Kiens<br />
Gais<br />
Gsies<br />
Olang<br />
Percha<br />
Welsberg-Taisten<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
St.Lorenzen<br />
Niederdorf<br />
0,0<br />
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8<br />
Verkaufspunkte pro 100 Einwohner (Gesamt<br />
Abbildung 35: Verkaufspunkte pro 100 Einwohner Gesamt / Täglicher Bedarf (2009)<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Verkaufsfläche in m² pro Einwohner Gesamt/Täglicher Bedarf (2009)<br />
1,1<br />
a<br />
rf)<br />
1,0<br />
e<br />
d<br />
B<br />
0,9<br />
e<br />
r<br />
h<br />
lic<br />
0,8<br />
ä<br />
g<br />
(T<br />
e<br />
r 0,7<br />
n<br />
h<br />
o<br />
w0,6<br />
in<br />
E<br />
ro 0,5<br />
p<br />
²<br />
m0,4<br />
in<br />
e 0,3<br />
c<br />
h<br />
flä<br />
0,2<br />
a<br />
u<br />
fs<br />
e<br />
rk<br />
V<br />
0,1<br />
Pfalzen<br />
Gsies Gais<br />
Prags Kiens<br />
St.Lorenzen<br />
Welsberg-Taisten<br />
Percha<br />
Olang<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong><br />
Niederdorf<br />
0,0<br />
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8<br />
Verkaufsfläche in m² pro Einwohner (Gesamt)<br />
Abbildung 36: Verkaufsfläche pro Einwohner Gesamt / Täglicher Bedarf (2009)<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
34
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> - Verkauspunkte und -fläche 2009<br />
Waren des täglichen Bedarfs<br />
Lebensmittel, Drogeriewaren, Medikamente Verkaufspunkte Verkaufsfläche (m²)<br />
Andere spezialisierte Betriebe Lebensmittel 0 0<br />
Nicht spezialisierte Betriebe vorw. Lebensmittel und Getränke 7 915<br />
Obst und Gemüse 0 0<br />
Fleisch und Fleischprodukte 1 12<br />
Fisch, Krebstiere, Muscheln 0 0<br />
Brot, Konditoreiwaren, Süßwaren und Confiserie 0 0<br />
Getränke 0 0<br />
Medikamente 1 60<br />
Körperpflegemittel, Parfümeriewaren und Reformhausprodukte 0 0<br />
Blumen, Pflanzen, Samen, Düngemittel, Haustiere und Futtermittel 0 0<br />
Gesamt 9 987<br />
Waren des mittel- und langfristigen Bedarfs<br />
Sonstiger Einzelhandel Verkaufspunkte Verkaufsfläche (m²)<br />
unbedeutend (weil EH als Nebentätigkeit) 18 1.225<br />
Nicht spezifizierte Betriebe (Handel) 0 0<br />
Andere nicht spezialisierte Betriebe 1 83<br />
Tabakwaren 1 -<br />
Treibstoff 1 -<br />
Sonstige Produkte (ausgenommen Gebrauchtwaren) 0 0<br />
Gebrauchtwaren 0 0<br />
Medizinische und orthopädische Artikel 0 0<br />
Gesamt 21 1.308<br />
Elektro- und Fotoartikel Verkaufspunkte Verkaufsfläche (m²)<br />
Datenverarbeitungsgeräte, periphere Geräte, Sofware und und Bürogeräte 0 0<br />
Telekommunikation und Telefongeräte 0 0<br />
Audio- und Videogeräte 0 0<br />
Elektrogeräte 0 0<br />
Gesamt 0 0<br />
Bekleidung, Schuhe, Textilien Verkaufspunkte Verkaufsfläche (m²)<br />
Textilien 0 0<br />
Bekleidung 0 0<br />
Schuhe und Lederartikel 1 398<br />
Gesamt 1 398<br />
Möbel, Haushalts- und Heimwerkerartikel Verkaufspunkte Verkaufsfläche (m²)<br />
Metallwaren, Anstichmittel, Flachglas und Baumaterialien 0 0<br />
Teppiche, Bettvorleger, Fußbodenbeläge und Tapeten (Teppich- und Linoleumböden) 0 0<br />
Möbel, Beleuchtungsartikel und sonstige Haushaltsartikel 0 0<br />
Gesamt 0 0<br />
Spielwaren, Sport- und Freizeitartikel, Unterhaltung Verkaufspunkte Verkaufsfläche (m²)<br />
Bücher 1 24<br />
Zeitungen und Papierwaren 0 0<br />
Musik- und Tonbandaufnahmen 0 0<br />
Sportartikel 0 0<br />
Spiele und Spielwaren 0 0<br />
Uhren und Schmuck 0 0<br />
Gesamt 1 24<br />
Insgesamt 32 2.717<br />
Tabelle 4: Verkaufspunkte und Verkaufsfläche 2009<br />
Quelle: WIFO, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
35
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Fraktion Einzelhandelsgeschäft Warengruppe Sortimentsbereich/e<br />
Niederrasen Bäckerei Harrasser KG KFR Nahrungs- und Genussmittel<br />
Metzgerei Steiner KFR Nahrungs- und Genussmittel<br />
Bäckerei Moser Florian KFR Nahrungs- und Genussmittel<br />
Despar Renzler* KFR, (MFR, LFR) Nahrungs- und Genussmittel, (Haushaltswaren/GPK, Spielwaren/Hobbyartikel)<br />
Engel Apotheke KFR Apotheke<br />
Agip Tankstelle <strong>Rasen</strong> des Wieser Manuel KFR Tankstelle<br />
Sport Bergfuchs MFR Sportartikel und Sportbekleidung<br />
Elektro Oberlechner und Messner LFR Elektrische Küchen- und Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik<br />
Oberhauser OHG des Oberhauser Markus & Oberhauser Elisabeth LFR<br />
Sattlerei Richard Oberhauser LFR Sattlerei<br />
Wohnungseinrichtung und Heimtextilien<br />
Oberrasen Obstmarkt Niederegger KFR Nahrungs- und Genussmittel<br />
Kaufhaus H. Renzler KFR Nahrungs- und Genussmittel<br />
Möbel Mair LFR Wohnungseinrichtung und Heimtextilien<br />
<strong>Antholz</strong> Niedertal Gol Market KFR Nahrungs- und Genussmittel<br />
Hofkäserei KFR Nahrungs- und Genussmittel<br />
RH Racing Paulisen Pallhuber MFR Sportartikel<br />
<strong>Antholz</strong> Mittertal Bäckerei Seeber KFR Nahrungs- und Genussmittel<br />
Metzgerei Steiner KFR Nahrungs- und Genussmittel<br />
Handlung Egger Gol Market KFR Nahrungs- und Genussmittel<br />
Handlung Ploner KFR, MFR, LFR Tabak, Spielwaren-, Hobby- und Souvenir-, Fotoartikel<br />
Rainer Möbel LFR Wohnungseinrichtung und Heimtextilien<br />
Tabelle 5: Einzelhandelsgeschäfte nach Fraktion und Warengruppe bzw. Sortimentsbereich<br />
Quelle: Erhebung und Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Interpretation der Ergebnisse:<br />
Laut WIFO sind in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> (Jahr 2009) 32 Verkaufspunkte gemeldet, bei einer<br />
gesamten Einzelhandelsverkaufsfläche von 2.717 m², damit liegt <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> im Regionsvergleich<br />
im Mittelfeld.<br />
Die letzten Jahre (2004-2009) zeigen jedoch eine geringe Entwicklung der Verkaufspunkte, lediglich<br />
ein Geschäft ist dazugekommen. Bei der Entwicklung der Verkaufsflächenzahl zeigt sich sogar ein<br />
Rückgang von rd. 10 % (306 m²).<br />
Das Angebot bei Waren des täglichen Bedarfs ist mit 9 Geschäften vergleichsweise gut vertreten,<br />
besonders hoch ist das Angebot beim Sonstigen Einzelhandel mit 21 Geschäften. Allerdings gehören<br />
dazu eine Vielzahl an Betrieben, die den Einzelhandel nur „nebenbei“ ausüben. Im Wesentlichen<br />
handelt es sich hier um Handwerksbetriebe mit Zusatzangeboten im Einzelhandel (z.B.:<br />
Elektroinstallation mit vereinzelten Handelsangeboten).<br />
Mit jeweils nur einem Geschäft sind die Bereiche Spiel-, Sport-, Freizeitartikel und Bekleidung, Schuhe,<br />
Textilien gelistet.<br />
In Tabelle 5 sind alle eindeutig von der Straße aus erkennbaren, vom Gutachterteam aufgenommenen<br />
Einzelhandelsgeschäfte in den jeweiligen Fraktionen aufgeführt.<br />
Im nächsten Kapitel „Orts-Check“ wird das Angebot im Ortskern aus fachlicher Sicht beurteilt.<br />
36
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Teil IV. Primärerhebungen<br />
Neben der sekundärstatistischen <strong>Grundlagenanalyse</strong> gehörten unter anderem die vor Ort<br />
durchgeführten Primärerhebungen („Orts-Check“) sowie Gespräche mit Entscheidungsträgern und<br />
Meinungsbildnern aus <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> zum Auftragsvolumen. Die Ergebnisse der „Sensibilisierungsgespräche“<br />
(Anm.: Einzelgespräche mit etwa 10-15 Personen) dienten zur Orientierung des<br />
Projektleiters und werden in weiterer Folge in die Workshops und Arbeitskreissitzungen einfließen. Im<br />
Folgenden werden die Auswertungen vom „Orts-Check“ grafisch aufbereitet dargestellt und<br />
entsprechend interpretiert.<br />
1. „Orts-Check“<br />
Im Zeitraum 28. Februar bis 2. März wurden vom Gutachterteam der CIMA die „Orts-Checks“ in den<br />
Zentren der Orte Niederrasen, Oberrasen, <strong>Antholz</strong> Niedertal und <strong>Antholz</strong> Mittertal durchgeführt. Ziel<br />
der Untersuchungen war es, die Aufenthaltsqualität bzw. das Ambiente, die infrastrukturellen<br />
Gegebenheiten sowie Angebotsstrukturen und Erreichbarkeit (inkl. Parken) einer fachlichen Bewertung<br />
zu unterziehen.<br />
(Anm.: Da es sich bei den beiden Fraktionen Neuhäusern und <strong>Antholz</strong> Obertal um Orte mit einer<br />
Einwohnerzahl weniger 130 Einwohner handelt, die kein eindeutiges Ortszentrum mit entsprechenden<br />
Angebotsstrukturen aufweisen und zudem ausschließlicher als „Wohn-Fraktionen“ dienen, wird auf<br />
eine ausführliche Begutachtung (wie in den anderen Fraktionen) verzichtet.)<br />
1.1. Fraktion Niederrasen<br />
Abseits, weit ins <strong>Antholz</strong>ertal hinein, erstreckt sich die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong>. Am Fuße des Tals, in<br />
direkter Nähe zur Pustertaler Strasse durch die Anbindung über die SP44, liegt der Hauptort<br />
Niederrasen. Durch die Umleitung des Hauptverkehrs über die SP44 bleibt der Ortskern weitestgehend<br />
von großen Verkehrsaufkommen verschont, was sich wiederum positiv auf die Aufenthaltsqualität<br />
auswirkt.<br />
1.1.1. Ortsstruktur und Aufenthaltsqualität<br />
Das „gefühlte“ Zentrum von Niederrasen liegt im Bereich des Rathauses entlang der Dorfstraße, hier<br />
konzentriert sich ein Großteil des geschäftigen Lebens im Ort. Neben dem sehr modernen<br />
Rathausneubau und einigen neu sanierten Gebäuden (wie bspw. Raiffeisenkasse, Hotels) findet sich<br />
hier eine Vielzahl an eher traditionellen Gebäudestrukturen in zumeist weniger gutem Zustand sowie<br />
schmucklose Neubauten. In zweiter Reihe, insbesondere unterhalb der Dorfstraße, finden sich<br />
überwiegend neu sanierte bzw. neu gebaute Wohnhäuser.<br />
37
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
Ein zweiter Bereich mit einer kleinen Konzentration an Geschäften und gastgewerblichen<br />
Einrichtungen befindet sich, einige 100 Meter vom Ortszentrum entfernt, im Ortseingangsbereich<br />
(beginnend am Kreisverkehr entlang der Dorfstraße bis zur ersten Kurve). Im Bereich um den<br />
Kreisverkehr finden sich vornehmlich moderne Neubauten bzw. neu sanierte Gebäude, entlang der<br />
Dorfstraße Richtung Ortszentrum nimmt die Anzahl traditioneller Gebäudestrukturen zu, welche sich<br />
teils jedoch in weniger gutem bis schlechtem Zustand befinden.<br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
Im oberen und älteren Teil des Ortes thront der spätbarocke Kirchbau des Heiligen Johannes, eine<br />
Platzsituation wird nicht geschaffen. Das Ortsbild ist in diesem Bereich überwiegend von traditionellen,<br />
teils verfallenen Gebäudestrukturen geprägt. Hier befindet sich auch die Grundschule. Neben wenigen<br />
gewerblichen und öffentlichen Nutzungen, dient der Bereich überwiegend der Wohnfunktion.<br />
38
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
Das Gestaltungskonzept innerhalb des Ortes ist differenziert zu betrachten. Besonders gelungen ist<br />
das Ortszentrum im Bereich Rathaus. Sowohl Pflasterung, Möblierung und Beleuchtung als auch<br />
Begrünung sind geschmackvoll und hochwertig ausgeführt und vermitteln dem Besucher eine<br />
angenehme Atmosphäre. Entlang der Straße finden sich ausreichend Abfallbehälter. Für den Gast sind<br />
Informationstafeln bzw. Gebietskarten aufgestellt. Auch Gehverbindungen und Überquerungsmöglichkeiten<br />
sind vorhanden und gut entsprechend ausgeführt.<br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
Mit zunehmender Entfernung vom Ortszentrum nehmen jedoch auch Zustand und Ausstattung von<br />
Gestaltungsmaßnahmen und Möblierung ab (bspw. schlechter Zustand der Gehverbindungen, Fehlen<br />
von Müllentsorgungsgelegenheiten und wenig Begrünung).<br />
Insbesondere im Bereich Ortseingang (Kreisverkehr entlang Dorfstraße bis erste Kurve) fehlt es an<br />
entsprechenden Möblierungsmaßnahmen. Die Verkehrssituation im Bereich des Kreisverkehrs (Anm.:<br />
gesamter Verkehr aus und ins <strong>Antholz</strong>ertal wird über den Kreisverkehr geleitet) läßt jedoch<br />
hinterfragen, ob eine Möblierung überhaupt sinnvoll ist. Positiv anzumerken ist, die Begrünung der<br />
Kreisverkehrsinsel (dem Verkehrsteilnehmer wird so ein sympathischer und freundlicher Eindruck<br />
vermittelt), ebenso wie der Versuch der <strong>Gemeinde</strong> sich durch Plakate und Schilder zu präsentieren.<br />
Weniger positiv ist der Zustand der Gehverbindung vom Kreisverkehr ins Dorf zu bewerten, ebenso<br />
fehlt es an Abfallbehältern, Beleuchtung und ansprechender Gestaltung.<br />
39
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
Ein Gestaltungskonzept im Bereich der Kirche fehlt völlig. Es mangelt sowohl an Möblierung als auch<br />
an ansprechender Gestaltung und Ausstattung mit Abfallbehältern. Die Gehverbindungen befinden<br />
sich überdies in einem schlechten Zustand.<br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
40
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.1.2. Angebotsstruktur und Branchenmix<br />
Die Angebotsstruktur in Niederrasen weist eine Mischung im ebenerdigen Geschäftsbesatz von<br />
überwiegend Einzelhandel (23 %), Beherbergung/Gastronomie (33 %) und Dienstleistung (23 %) auf.<br />
(Anm.: Dabei wurden lediglich jene Objektnutzungen aufgenommen, die eindeutig von der Straße aus<br />
erkennbar bzw. ebenerdig untergebracht sind.)<br />
Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von Niederrasen*<br />
3% 3%<br />
15%<br />
23%<br />
23%<br />
Handel<br />
Beherbergung/Gastronomie<br />
Dienstleistung<br />
Öffentliche Nutzung<br />
Leerstand<br />
Sonstige<br />
33%<br />
* Aufgenommen wurden jene Objektnutzungen, die eindeutig von der Straße aus erkennbar bzw. ebenerdig untergebracht sind.<br />
Abbildung 37: Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von Niederrasen<br />
Quelle: Erhebungen und Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Gerade im Bereich ums Rathaus sind vor allem Einzelhandelsgeschäfte und Dienstleistungen zu<br />
finden, aber auch öffentliche Einrichtungen und einige Hotels sind hier situiert. Es fehlt vor allem an<br />
gastronomischen Einrichtungen (insbesondere die Angebote in der Tagesgastronomie).<br />
Eine weitere Konzentration von Geschäften befindet sich bei der Ortseinfahrt am Kreisverkehr und<br />
vereinzelt in weiterer Folge entlang der Dorfstraße. Hier überwiegen Beherbergungs- bzw.<br />
Gastronomiebetriebe, neben wenigen Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistungsbetrieben. Diese<br />
dezentralen Strukturen schwächen die Handelsstrukturen des Kernbereiches, zumal es sich z.T. um<br />
wichtige Frequenzbringer handelt (vor allem Apotheke).<br />
Der hohe Anteil von Beherbergungsbetrieben unterstreicht die starke touristische Prägung des Ortes.<br />
Die meisten Hotels und Pensionen liegen an der Dorfstraße, von außen präsentieren sich diese<br />
Betriebe zumeist in einem guten z.T. auch sehr guten Zustand.<br />
41
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Karte 2: Angebotsstrukturen im Ortszentrum von Niederrasen<br />
Quelle: Erhebung und Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Das Einzelhandelsangebot im Ortszentrum von Niederrasen weist eine ausreichende Deckung im<br />
kurzfristigen Bedarf auf (Lebensmittel, Apotheke). Im mittel- und langfristigen Bedarf sind nur wenige<br />
Geschäfte vorhanden (Elektrowaren, Raumausstatter, Sattlerei sowie Sportartikel und -bekleidung).<br />
Im Dienstleistungsbereich findet sich ein gutes Angebot bei den konsumorientierten Dienstleistungen<br />
(Friseure, Werkstatt, Wäscherei, Ski- und Snowboardreparatur) sowie vereinzelte<br />
Gesundheitsdienstleister (Ärzte). Banken und Versicherungen sowie öffentliche Einrichtungen runden<br />
das strukturelle Bild ab.<br />
Besonders hoch ist der Anteil von Beherbergungsbetrieben mit Gastronomie, geringer der Anteil der<br />
Betriebe, die ausschließlich im gastronomischen Bereich tätig sind (mit gleichen Teilen Cafes und<br />
Restaurants).<br />
42
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Ausgeglichen ist das Angebot der Hotels nach Kategorie, es finden sich ausreichend Betriebe im<br />
mittleren Preissegment, neben einem guten Angebot gehobenerer Hotels.<br />
Beherbergungs- und Gastronomieangebot im Kernbereich von<br />
Niederrasen<br />
reine<br />
Beherbergung<br />
15%<br />
reine Gastronomie<br />
31%<br />
Beherbergung und<br />
Gastronomie<br />
54%<br />
Abbildung 39: Beherbergungs- und Gastronomieangebot im Kernbereich von Niederrasen<br />
Quelle: Erhebungen und Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Hotelangebot im Kernbereich von Niederrasen nach Kategorie<br />
Vier-Stern<br />
29%<br />
Zwei-Stern<br />
14%<br />
Drei-Stern superior<br />
14%<br />
Drei-Stern<br />
43%<br />
Abbildung 40: Hotelangebot im Kernbereich von Niederrasen nach Kategorie<br />
Quelle: Erhebungen und Bearbeitung CIMA, 2011<br />
43
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.1.3. Erreichbarkeit und Parken<br />
Gut über diverse Ortsumfahrungen an die Hauptverbindung des Pustertals, der Pustertaler Straße<br />
(SS49) angeschlossen, liegt der Ort Niederrasen am Eingang zum <strong>Antholz</strong>ertal. Die <strong>Gemeinde</strong> verfügt<br />
über keinen eigenen Bahnhof. Gewisse Standortnachteile ergeben sich traditionellerweise auch aus<br />
der Entfernung zur Brennerautobahn bzw. zur Landeshauptstadt Bozen, wobei mit dem weiteren<br />
Ausbau der SS49 schrittweise Verbesserungen geschaffen werden.<br />
Die Parkplatzsituation präsentiert sich in Niederrasen relativ „ungeordnet“. Mit Ausnahme hinter dem<br />
<strong>Gemeinde</strong>zentrum sowie bei der Tennisbar finden sich kaum größere zusammenhängende<br />
Parkbereiche. Ein konkretes Beschilderungskonzept bzw. Parkleitsystem fehlt in Niederrasen. Nur<br />
vereinzelt finden sich Hinweisschilder.<br />
Karte 3: Anzahl der öffentlichen Parkplätze in Niederrasen<br />
Quelle: <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong>, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
44
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
45
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.2. Fraktion Oberrasen<br />
Die Fraktion Oberrasen liegt, wenige Kilometer vom Hauptort Niederrasen entfernt, direkt an der<br />
SP44, der einzigen Verbindung ins <strong>Antholz</strong>ertal und am <strong>Antholz</strong>erbach.<br />
1.2.1. Ortsstruktur und Aufenthaltsqualität<br />
Der Ort erstreckt sich ober- und unterhalb der SP44 und zeichnet sich überwiegend als Wohnort aus.<br />
Das Ortszentrum befindet sich im unteren Teil des Ortes zwischen Kulturhaus und der, im modernen<br />
Stil errichteten, Hl. Andreas Kirche. Einen eigenen Ortsplatz gibt es nicht, jedoch übernimmt der neu<br />
hergerichtete Platz vor der Kirche diese Funktion. Dieser Bereich ist überwiegend von charmant<br />
traditionellen, neu sanierten und unsanierten Gebäudestrukturen geprägt (nur wenige Neubauten).<br />
Mit zunehmender Entfernung zum Ortskern in Richtung Süden nimmt die Zahl moderner<br />
Wohnneubauten zu, hingegen sind im Bereich oberhalb der Hauptstraße vornehmlich Wohnhäuser im<br />
traditionellen Baustil zu finden. Einige sehr alte und verfallene Bauernhausstrukturen finden sich an<br />
verschiedenen Stellen im Ort.<br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
Gelungen ist der neu hergerichtete Bereich vor der Kirche, sowohl Begrünung als auch Möblierung und<br />
Beleuchtung sind hochwertig ausgeführt. Positiv fällt auch die Oberflächengestaltung in Form von<br />
Pflasterung bzw. Steinboden bei der Platzgestaltung und Aufwertung der Gehwege auf.<br />
Generell positiv zu bemerken ist auch das Vorhandensein von Telefonzellen und zahlreichen<br />
Wegweisern für Wanderer. Überblicks- und Informationskarten geben dem Besucher Aufschluss über<br />
die Gebendheiten des Gebietes. Im Gegensatz dazu fehlt es jedoch an Abfallbehältern im Dorf, und<br />
auch gestalterisch wird dem Besucher nur wenig geboten.<br />
46
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
1.2.2. Angebotsstruktur und Branchenmix<br />
Das Angebot gewerblicher Nutzungen in Oberrasen ist überschaubar. Eine Nutzungskonzentration<br />
findet sich im Zentrumsbereich, hier befinden sich sämtliche öffentliche Nutzungen sowie eine Vielzahl<br />
an Hotels bzw. Pensionen und ein Lebensmittelmarkt. Der Bereich an der Hauptstraße ist ebenfalls<br />
von überwiegend gastgewerblichen Nutzungen geprägt, lediglich zwei Einzelhandelsgeschäfte sind<br />
hier situiert.<br />
Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von Oberrasen*<br />
25%<br />
19%<br />
6%<br />
Handel<br />
Beherbergung/Gastronomie<br />
Dienstleistung<br />
Öffentliche Nutzung<br />
50%<br />
* Aufgenommen wurden jene Objektnutzungen, die eindeutig von der Straße aus erkennbar bzw. ebenerdig untergebracht sind.<br />
Abbildung 41: Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von Oberrasen<br />
Quelle: Erhebungen und Bearbeitung CIMA, 2011<br />
47
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Karte 4: Angebotsstrukturen im Ortszentrum von Oberrasen<br />
Quelle: Erhebung und Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Generell ist das Angebot im Einzelhandel aufgrund der Nähe zum Hauptort Niederrasen sehr<br />
beschränkt. Die Nachfrage nach Waren des täglichen Bedarfs wird lediglich durch zwei<br />
Lebensmittelgeschäfte abgedeckt, ansonsten wurde nur noch ein Möbelgeschäft (langfristiger Bedarf)<br />
festgestellt.<br />
Deutlich besser ist das Beherbergungsangebot, es finden sich Hotels und Pensionen überall im Ort.<br />
Reine Gastronomiebetriebe sind rar und nicht eindeutig erkennbar. Die Tagesgastronomie im<br />
unmittelbaren Kernbereich fehlt.<br />
Der Ort verfügt neben der Grundschule und dem Kindergarten Oberrasen sowie der Freiwilligen<br />
Feuerwehr, über ein Kulturhaus und den daneben liegenden Sport- und Spielplatz und ist damit gut<br />
mit öffentlichen Einrichtungen ausgestattet.<br />
Deutlich wird, dass der Ort Oberrasen neben seiner Hauptfunktion als Wohnort, überwiegend<br />
touristisch geprägt ist. Dabei ist der Tourismus jedoch (fast) ausschließlich auf Übernachtungsgäste<br />
ausgerichtet.<br />
48
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Des Weiteren sind dem Gutachterteam keine eindeutigen Geschäftsleerstände aufgefallen. Der Ort<br />
weist dennoch eine Reihe verfallener und vermutlich leerstehender Bauernhausstrukturen auf.<br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
1.2.3. Erreichbarkeit und Parken<br />
Obwohl schon weiter im <strong>Antholz</strong>ertal gelegen, ist der Ort Oberrasen relativ gut durch die SP44<br />
angebunden, gewisse Standortnachteile ergeben sich jedoch schon mit zunehmender Entfernung zur<br />
Hauptverkehrsachse Pustertal (SS49) und dem Fehlen eines Bahnanschlusses.<br />
Die Anzahl der öffentlichen Parkplätze mit 71 Stellplätzen wird hauptsächlich durch die Stellplätze<br />
beim Kulturhaus bestimmt (52). Ein Beschilderungskonzept bzw. Parkleitsystem fehlt.<br />
Entlang der Hauptstraße und der Dorfstraße finden sich durchgängig Gehverbindungen. Manche<br />
Gehsteige sind verbesserungswürdig (Anm.: abgesehen vom Bereich Kirche). Die wenigen<br />
Überquerungsmöglichkeiten im Ort sind nicht ausreichend markiert bzw. bedürfen einer Erneuerung.<br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
49
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Karte 5: Anzahl der öffentlichen Parkplätze in Oberrasen<br />
Quelle: <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong>, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
50
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.3. Fraktion <strong>Antholz</strong> Niedertal<br />
Etwa 8 km von Niederrasen entfernt liegt auf 1.135m Seehöhe die Fraktion <strong>Antholz</strong> Niedertal. Die<br />
Fraktion ist verkehrsruhig, etwas abseits der Hauptstraße SP44 gelegen. Die sonnige und ruhige Lage<br />
wirkt sich positiv auf die Aufenthaltsqualität des Ortes aus.<br />
1.3.1. Ortsstruktur und Aufenthaltsqualität<br />
Am Ortseingang von <strong>Antholz</strong> Niedertal thront die gotische Pfarrkirche St. Walburg. Ein eindeutiger<br />
Ortsplatz ist nicht erkennbar, jedoch erschließt sich dem Besucher im Bereich Café St. Walburg – Hotel<br />
<strong>Antholz</strong>erhof aufgrund der sehr breit angelegten Straßen, eine Art Platzcharakter. Vor der Grundschule<br />
befindet sich die Freilichtbühne der Musikkapelle, auch hier wird der Eindruck eines kleinen<br />
Veranstaltungsplatzes vermittelt.<br />
Der idyllische Charakter des Dorfes wird sowohl von seiner ruhigen und sonnigen Lage geprägt, wie<br />
auch seine hübschen Gebäude in überwiegend traditioneller Bauweise. Fast sämtliche Gebäude<br />
befinden sich in einem guten Zustand.<br />
Gestalterische Elemente wurden gerade im Bereich vor der Grundschule umgesetzt, Begrünung und<br />
Möblierung ist teilweise vorhanden. Auch die Gehverbindungen ins Dorf sind erkenntlich.<br />
Informationstafeln und Überblickskarten des Gebietes befinden sich am Ortseingang, wie auch eine<br />
Telefonzelle und Bushaltestelle.<br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
51
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.3.2. Angebotsstruktur und Branchenmix<br />
Das wirtschaftliche Angebot ist auf nur wenige Betriebe beschränkt, davon ist der Großteil im<br />
Gastgewerbe (45 %) tätig. 2 Einzelhandelsgeschäfte und Dienstleister konnten im Kernbereich<br />
aufgenommen werden.<br />
Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von <strong>Antholz</strong> Niedertal*<br />
11%<br />
22%<br />
22%<br />
Handel<br />
Beherbergung/Gastronomie<br />
Öffentliche Nutzung<br />
Sonstige<br />
45%<br />
* Aufgenommen wurden jene Objektnutzungen, die eindeutig von der Straße aus erkennbar bzw. ebenerdig untergebracht sind.<br />
Abbildung 42: Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von <strong>Antholz</strong> Niedertal<br />
Quelle: Erhebungen und Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Die meisten Nutzungen konzentrieren sich im vorderen Ortsteil. Hier befinden sich drei<br />
Beherbergungsbetriebe (in den Kategorien 2- bis 3-Stern) und ein Café, neben dem sich zugleich ein<br />
moderner Fahrradshop und der einzige Lebensmittelladen im Ort anschließt.<br />
Der Ort verfügt auch über eine eigene Grundschule und die Freiwillige Feuerwehr.<br />
Eine Besonderheit stellt die Hofkäserei dar, sie liegt etwas abseits vom Ortszentrum, direkt an der<br />
Hauptstraße SP44.<br />
Generell ist zu sagen, dass der kleine Ort <strong>Antholz</strong> Niedertal fast ausschließlich der Wohnfunktion dient,<br />
auffällig ist die hohe Zahl an privaten Zimmervermietungen. Dabei besticht das Dorf gerade durch<br />
seinen authentischen, friedlichen und charmanten Charakter.<br />
52
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Karte 6: Angebotsstrukturen im Ortszentrum von <strong>Antholz</strong> Niedertal<br />
Quelle: Erhebung und Bearbeitung CIMA, 2011<br />
53
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.3.3. Erreichbarkeit und Parken<br />
Der Ort <strong>Antholz</strong> Niedertal liegt bereits relativ weit im <strong>Antholz</strong>ertal. Obgleich gut durch die SP44<br />
angebunden, ergeben sich dennoch große Standortnachteile durch die Entfernung zur<br />
Pustertalerstraße SS49 bzw. zur Landeshauptstadt Bozen und zur Brennerautobahn. Ein weiterer<br />
Nachteil ergibt sich durch das Fehlen eines Bahnanschlusses.<br />
Mit insgesamt 53 öffentlichen Stellplätzen erweist sich die Anzahl der Parkmöglichkeiten als<br />
ausreichend. Ein gesondertes Beschilderungssystem bzw. Parkleitsystem ist nicht erforderlich.<br />
Es befinden sich überwiegend gut vorhandene Gehverbindungen im Dorf.<br />
Karte 7: Anzahl der öffentlichen Parkplätze in <strong>Antholz</strong> Niedertal<br />
Quelle: <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong>, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
54
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.4. Fraktion <strong>Antholz</strong> Mittertal<br />
Die Fraktion <strong>Antholz</strong> Mittertal liegt auf 1.230m Seehöhe, neben der SP44, wird jedoch nicht<br />
unmittelbar durchquert, was sich wiederum positiv auf Wohlfühl- und Aufenthaltsambiente auswirkt.<br />
1.4.1. Ortsstruktur und Aufenthaltsqualität<br />
Besonders schön gestaltet sich das Ortszentrum im Bereich Kirche – Raiffeisenkasse, er bildet auch<br />
den Mittelpunkt des geschäftigen Lebens im Ort. Der Platz vor der Raiffeisenkasse stellt zugleich den<br />
Ortsplatz dar. Dieser besticht mit ansprechender Gestaltung und Begrünung sowie mit hochwertig<br />
ausgeführter Pflasterung, Möblierung und Beleuchtung. Die, teils traditionellen, teils modernen<br />
Gebäude sind gänzlich neu saniert und befinden sich in einem top Zustand. Die Gehwege sind<br />
ausreichend breit und ansprechend angelegt und laden den Passanten zum Flanieren ein.<br />
Nur wenige Meter entfernt, etwas weiter ins Dorf hinein, zeigt sich ein gänzlich anderes Ortsbild.<br />
Überwiegend von Wohnen geprägt, befinden sich hier zahlreiche traditionelle sowie oft alte und<br />
unsanierte Bauernhausstrukturen und Gebäude, was sich jedoch kaum negativ auf das<br />
Erscheinungsbild auswirkt, sondern eher Authentizität und den bäuerlichen Charme der Gegend<br />
hervorhebt. Lediglich bei Möblierung, Situierung von Abfallbehältern und dem Vorhandensein<br />
entsprechender Gehverbindungen sind Mängel anzumerken.<br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
55
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Das Gestaltungskonzept ist differenziert zu betrachten, zum einen ist gerade der Bereich an der Kirche<br />
sowohl gestalterisch als auch bei Ausstattung und Situierung von Bänken und Abfallbehältern positiv<br />
zu bewerten, auch Gehverbindungen und Beleuchtungen werden gut bewertet. Mit zunehmender<br />
Entfernung zum Ortsplatz nehmen jedoch Gestaltung und Begrünung, wie auch Abfallbehälter und<br />
Zustand/Vorhandensein der Gehwege ab.<br />
Gelungen ist auch das Gestaltungskonzept am Kulturhaus, Bänke laden zum Ruhen und Rasten,<br />
Bepflanzungen zieren das Erscheinungsbild und Abfallbehälter sind ausreichend vorhanden.<br />
Am Ortseingang weist eine Tafel mit den Geschäften und Betrieben dem Besucher den Weg. Es fehlt<br />
jedoch an Informationstafeln und Wanderkarten an markanten Punkten im Ort.<br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
56
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.4.2. Angebotsstruktur und Branchenmix<br />
<strong>Antholz</strong> Mittertal weist gegenüber den anderen Fraktionen (mit Ausnahme von Niederrasen) eine<br />
vergleichsweise gute Angebotsstruktur auf. Von der Gesamtheit der aufgenommenen Nutzung sind 24<br />
% Einzelhandelsgeschäfte (5 Geschäfte), weiter 24 % sind Beherbergungs- bzw. Gastronomiebetrieb<br />
(5 Betriebe) und 9 % sind Dienstleistungen (2 Dienstleister).<br />
Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von <strong>Antholz</strong> Mittertal*<br />
5%<br />
5%<br />
24%<br />
33%<br />
Handel<br />
Beherbergung/Gastronomie<br />
Dienstleistung<br />
Öffentliche Nutzung<br />
Leerstand<br />
Sonstige<br />
24%<br />
9%<br />
* Aufgenommen wurden jene Objektnutzungen, die eindeutig von der Straße aus erkennbar bzw. ebenerdig untergebracht sind.<br />
Abbildung 43: Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von <strong>Antholz</strong> Mittertal<br />
Quelle: Erhebungen und Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Der Großteil der Nutzungen konzentriert sich im Bereich Ortsplatz an der Kirche. Hier befinden sich<br />
fast alle gastgewerblichen Betriebe und Einzelhandelsgeschäfte, auch Dienstleister und öffentliche<br />
Nutzungen sind hier situiert.<br />
57
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Karte 8: Angebotsstrukturen im Ortszentrum von <strong>Antholz</strong> Mittertal<br />
Quelle: Erhebung und Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Das Einzelhandelsangebot beschränkt sich überwiegend auf Waren des täglichen Bedarfs bzw.<br />
Lebensmittel. Ein weiteres Geschäft im Sortimentsbereich Wohnungseinrichtung und Heimtextilien<br />
(langfristiger Bedarf) sowie ein Laden mit diversen Angeboten im Bereich Tabak, Spielwaren-, Hobbyund<br />
Souvenir-, Fotoartikel befinden sich ebenfalls im Dorf.<br />
Bei den gastgewerblichen Betrieben handelt es sich sowohl um Beherbergungsbetriebe mit<br />
Gastronomie (in den Kategorien 2- und 4-Stern) sowie um reine Gastronomiebetriebe (ein Café und<br />
eine Pizzeria/Restaurante). (Anm.: private Zimmervermietungen sind überall im Ort zu finden)<br />
Besonders hoch ist der Anteil öffentlicher Nutzungen im Dorf, eigene Grundschule und eigener<br />
Kindergarten, eine Postfiliale und die Freiwillige Feuerwehr sowie weitere Einrichtungen tragen positiv<br />
zum Ortsleben bei.<br />
Geschäftsleerstände konnten nicht aufgenommen werden, lediglich ein brachliegendes, leer stehendes<br />
Wohnhaus wurde vom Gutachterteam kartiert.<br />
Insgesamt ist der Wohnort <strong>Antholz</strong> Mittertal in Hinblick auf Größe und Lage sehr gut mit öffentlichen<br />
Einrichtungen ausgestattet, zudem ist er Ziel für viele Urlauber, die die schöne landschaftliche Lage<br />
und die Nähe zum Biathlonzentrum präferieren.<br />
58
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
1.4.3. Erreichbarkeit und Parken<br />
Wenngleich die Anbindung über die SP44 gegeben ist, liegt der Ort <strong>Antholz</strong> Mittertal dennoch weit<br />
entfernt vom großen Verkehrsaufkommen des Pustertals (SS49). Standortnachteile ergeben sich<br />
hinsichtlich der Entfernungen zur Landeshauptstadt Bozen und zur Brennerautobahn sowie durch die<br />
fehlende Anbindung an bestehende Bahnverbindungen.<br />
Im Ort stehen 5 öffentliche Parkplätze mit insgesamt 122 Stellplätzen zur Verfügung. Ein<br />
Beschilderungskonzept bzw. Parkleitsystem fehlt jedoch.<br />
Die Gehverbindungen im Ort sind nur teilweise gut vorhanden (bspw. Ortsplatz), an einigen Stellen<br />
fehlen sie jedoch völlig oder sind nur sehr schmal angelegt.<br />
Karte 9: Anzahl der öffentlichen Parkplätze in <strong>Antholz</strong> Mittertal<br />
Quelle: <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong>, Bearbeitung CIMA, 2011<br />
Fotos: CIMA, 2011<br />
59
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Teil V. Zusammenfassende Darstellung der<br />
Stärken und Schwächen<br />
1. Stärken<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Zunahme der Wohnbevölkerung seit 2001 und moderates prognostiziertes Wachstum<br />
ebenfalls bis 2021 vorausgesagt; Bevölkerungszuwächse kommen überwiegend durch<br />
Geburtenzahlen.<br />
Mit 236 Unternehmen und 850 Beschäftigten präsentiert sich die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> als<br />
wichtiger Wirtschaftsstandort und regionaler Arbeitgeber.<br />
Innerhalb der letzten 10 Jahre haben sich die Anzahl der Unternehmen und der Beschäftigten<br />
merklich erhöht.<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> gehört mit 3.500 Betten und rund 440 Tsd. Nächtigungen zu den<br />
bedeutendsten touristischen Zielen in der Region Bruneck.<br />
In den letzten 10 Jahren konnten die Nächtigungen (bereits auf hohem Niveau) wieder um<br />
mehr als 20 % gesteigert werden!<br />
Insgesamt zeigt sich die Handelsstruktur in <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> mit rund 30 Verkaufspunkten als<br />
relativ gut, auch wenn die Schwerpunkte bei den Gütern des täglichen Bedarfs liegen.<br />
In Niederrasen, Oberrasen und <strong>Antholz</strong> Mittertal erweist sich die Nahversorgung (noch) als<br />
gesichert.<br />
Die Energieversorgung in <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> erfolgt in hohem Maße durch erneuerbare Energie.<br />
Durch die direkte Lage an der Pustertalerstraße ist <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> für Bewohner, Gäste und<br />
Kunden gut erreichbar und aufgrund der Ortsumfahrungen weniger vom direkten<br />
Durchzugsverkehr beeinträchtigt.<br />
In manchen Ortsteilen erkennt man (einheitlich) Bereiche mit Platzcharakter, z.T. durch<br />
passende Gestaltung auch gut in Szene gesetzt.<br />
Durch Biathlon und Langlauf (inkl. den Großveranstaltungen) ist <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> international<br />
bekannt. Die einfache Erreichbarkeit des Kronplatzes bzw. eigene Anlagen „decken“ den<br />
alpinen Bereich ab.<br />
Die naturräumliche Lage (Dolomiten, Außerferner, <strong>Antholz</strong>er See, usw.) eröffnet <strong>Rasen</strong>-<br />
<strong>Antholz</strong> auch im Sommertourismus ausreichende Möglichkeiten.<br />
In allen Fraktionen finden sich zumindest einige Freizeitanlagen vor, wenn auch mit<br />
unterschiedlicher Qualität und Ausrichtung.<br />
Reges Vereinsleben und aktive Pflege der Tradition, insbesondere auch in den z.T. sehr<br />
eigenständig agierenden Fraktionen<br />
Vorhandene archäologische Fundstätten und kulturhistorisch bedeutende Themen<br />
60
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
2. Schwächen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ungleichförmige Bevölkerungsentwicklung in den Fraktionen, Ober- und Niederrasen<br />
präsentieren sich dynamischer als andere Fraktionen; kleine Fraktionen (Neunhäusern,<br />
<strong>Antholz</strong>-Obertal) rückläufig bzw. stagnieren.<br />
Im „Handel und Gastgewerbe“ stagniert die Beschäftigungszahl in den letzten 10 Jahren bei<br />
rückläufiger Anzahl an Unternehmen.<br />
Die „Treue“ der eigenen Bevölkerung zu ihren Handelsgeschäften ist unterdurchschnittlich, bei<br />
den Lebensmitteln kaufen nur 40 % der Einheimischen in <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> ein.<br />
Auch wenn die Anzahl an Handelsunternehmen insgesamt als relativ gut eingeschätzt werden<br />
kann, reduziert sich das Angebot überwiegend auf die Güter des täglichen Bedarfs.<br />
In manchen Ortsteilen vermisst man authentisch gestaltete Dorfplätze mit Kommunikationsund<br />
Treffpunktfunktion.<br />
<strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> verfügt über ein ausgedehntes <strong>Gemeinde</strong>gebiet auf 120 km² mit 6 Fraktionen<br />
hohe Anwendungen in Erhaltung und Pflege der Infrastuktur<br />
Für den gesamten Standort vermisst man einen einheitlichen Außenauftritt sowie eine<br />
einheitliche Möblierung.<br />
Die Fraktionen präsentieren sich unterschiedlich ausgestattet, am strukturstärksten sind<br />
Niederrasen und <strong>Antholz</strong> Mittertal; in den anderen Fraktionen ist die Nahversorgung z.T.<br />
(langfristig) gefährdet.<br />
Wirtschaftsstrukturen, vor allem im Handel finden sich kaum verdichtet, positive<br />
Ausstrahleffekte durch kombinierte Leistungen können nicht realisiert werden.<br />
Obwohl sich in den meisten Fraktionen Sportanlagen befinden, weisen manche davon bereits<br />
qualitative Mängel auf.<br />
Zum Teil erweist sich die Kooperationsneigung zwischen den Fraktionen als optimierbar.<br />
Wenn auch nicht in dem Maße, wie andernorts, wird der „Zweitwohnersitztourismus“ bereits<br />
als zwiespältig gesehen.<br />
61
<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Teil VI. Verzeichnisse<br />
1. Kartenverzeichnis<br />
Karte 1: Einzugsgebiet für den Einzelhandel des langfristigen Bedarfs in <strong>Rasen</strong>-<strong>Antholz</strong> ......... 27<br />
Karte 2: Angebotsstrukturen im Ortszentrum von Niederrasen.............................................. 42<br />
Karte 3: Anzahl der öffentlichen Parkplätze in Niederrasen ................................................... 44<br />
Karte 4: Angebotsstrukturen im Ortszentrum von Oberrasen ................................................ 48<br />
Karte 5: Anzahl der öffentlichen Parkplätze in Oberrasen ..................................................... 50<br />
Karte 6: Angebotsstrukturen im Ortszentrum von <strong>Antholz</strong> Niedertal ...................................... 53<br />
Karte 7: Anzahl der öffentlichen Parkplätze in <strong>Antholz</strong> Niedertal ........................................... 54<br />
Karte 8: Angebotsstrukturen im Ortszentrum von <strong>Antholz</strong> Mittertal ....................................... 58<br />
Karte 9: Anzahl der öffentlichen Parkplätze in <strong>Antholz</strong> Mittertal............................................. 59<br />
2. Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Bevölkerungszahl 2009 ........................................................................................... 7<br />
Abbildung 2: Bevölkerung nach Altersklassen ............................................................................... 8<br />
Abbildung 3: Bevölkerungsveränderung (2001-2009) .................................................................... 8<br />
Abbildung 4: Veränderung der Anzahl der unter 15-Jährigen (1998-2008) ..................................... 9<br />
Abbildung 5: Veränderung der Anzahl der 15 bis 65-Jährigen (1998-2008) .................................... 9<br />
Abbildung 6: Veränderung der Anzahl der über 65-Jährigen (1998-2008)..................................... 10<br />
Abbildung 7: Prognostizierte Bevölkerungsveränderung für 2009 bis 2015 bzw. 2021 ................... 10<br />
Abbildung 8: Einwohnerverteilung nach Fraktionen (2010) .......................................................... 11<br />
Abbildung 9: Einwohnerentwicklung nach Fraktionen (2000-2010) ............................................. 11<br />
Abbildung 10: Unternehmensanzahl 2008 .................................................................................... 13<br />
Abbildung 11: Anteile der Unternehmen nach Wirtschaftsbereichen 2008 ...................................... 13<br />
Abbildung 12: Veränderung der Unternehmensanzahl (2001-2008) – Gesamt ................................ 14<br />
Abbildung 13: Veränderung der Unternehmensanzahl (2001-2008) – Produzierendes Gewerbe ....... 14<br />
Abbildung 14: Veränderung der Unternehmensanzahl (2001-2008) – Handel und Gastgewerbe ...... 15<br />
Abbildung 15: Veränderung der Unternehmensanzahl (2001-2008) – Andere Tätigkeiten ............... 15<br />
Abbildung 16: Beschäftigtenanzahl 2008 ...................................................................................... 17<br />
Abbildung 17: Anteil der Beschäftigten nach Wirtschaftsbereichen 2008 ........................................ 17<br />
Abbildung 18: Veränderung der Beschäftigtenanzahl (2001-2008) – Gesamt .................................. 18<br />
Abbildung 19: Veränderung der Beschäftigtenanzahl (2001-2008) – Produzierendes Gewerbe ........ 18<br />
Abbildung 20: Veränderung der Beschäftigtenanzahl (2001-2008) – Handel und Gastgewerbe ........ 19<br />
Abbildung 21: Veränderung der Beschäftigtenanzahl (2001-2008) – Andere Tätigkeiten ................. 19<br />
Abbildung 22: Anzahl der Betten 2009 ......................................................................................... 21<br />
Abbildung 23: Anzahl der Nächtigungen 2009 .............................................................................. 21<br />
Abbildung 24: Mittlere Aufenthaltsdauer 2009 .............................................................................. 22<br />
Abbildung 25: Brutto-Bettenauslastung 2009 ............................................................................... 22<br />
Abbildung 26: Veränderung der Anzahl der Nächtigungen 1999- 2009 ........................................... 23<br />
Abbildung 27: Kaufkraft-Index 2004 ............................................................................................ 26<br />
Abbildung 28: Kaufkraft-Volumen ................................................................................................ 28<br />
Abbildung 29: Kaufkraft-Eigenbindung ......................................................................................... 29<br />
Abbildung 30: Kaufkraft-Abflüsse nach Destinationen ................................................................... 30<br />
Abbildung 31: Verkaufspunkte (2009) – Gesamt .......................................................................... 32<br />
Abbildung 32: Verkaufsfläche (2009) – Gesamt ............................................................................ 32<br />
Abbildung 33: Veränderung der Anzahl der Verkaufspunkte (2004-2009) ....................................... 33<br />
Abbildung 34: Veränderung der Größe der Verkaufsfläche (2004-2009) ......................................... 33<br />
Abbildung 35: Verkaufspunkte pro 100 Einwohner Gesamt / Täglicher Bedarf (2009) ..................... 34<br />
Abbildung 36: Verkaufsfläche pro Einwohner Gesamt / Täglicher Bedarf (2009) ............................. 34<br />
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<strong>Grundlagenanalyse</strong><br />
Abbildung 37: Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von Niederrasen ........................................ 41<br />
Abbildung 39: Beherbergungs- und Gastronomieangot im Kernbereich von Niederrasen ................. 43<br />
Abbildung 40: Hotelangebot im Kernbereich von Niederrasen nach Kategorie ................................ 43<br />
Abbildung 41: Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von Oberrasen ........................................... 47<br />
Abbildung 42: Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von <strong>Antholz</strong> Niedertal ................................. 52<br />
Abbildung 43: Gewerbliche Nutzungen im Kernbereich von <strong>Antholz</strong> Mittertal .................................. 57<br />
3. Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Kaufkraft-Volumen in Mio. Euro ............................................................................. 28<br />
Tabelle 2: Kaufkraft-Eigenbindung in Mio. Euro ...................................................................... 29<br />
Tabelle 3: Kaufkraft-Abflüsse in Mio. Euro .............................................................................. 30<br />
Tabelle 4: Verkaufspunkte und Verkaufsfläche 2009 ............................................................... 35<br />
Tabelle 5: Einzelhandelsgeschäfte nach Fraktion und Warengruppe bzw. Sortimentsbereich ..... 36<br />
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