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Prof. Dr. W. Wehrmann – Krebsregistergesetz NRW für ...

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Deutsches Ärzteblatt<br />

Jg.102<br />

Heft 26<br />

1.Juli 2005


Projekt Hautkrebsscreening in Schleswig-Holstein


Konsequenzen für die<br />

Dermatologie<br />

Mit den Daten des Epidemiologischen<br />

Krebsregisters werden erstmalig gesetzlich<br />

erhobene Daten epithelialer Tumore und<br />

melanozytärer Tumore<br />

validiert


Konsequenzen für die<br />

Dermatologie<br />

Mit diesen Daten können wir erstmalig den<br />

diagnostischen und therapeutischen Bedarf<br />

objektivieren und gesundheitspolitisch<br />

einfordern


Wesentliche Konsequenz<br />

in der Praxis<br />

Abbildung des Leistungsspektrums<br />

primär über die Diagnosen<br />

Alle die (dermatologische) Morbidität<br />

betreffenden Diagnosen anführen !<br />

Alle die dermatologischen Diagnosen<br />

beeinflussenden anderen Diagnosen<br />

auch angeben !


Wesentliche Konsequenz<br />

Ulcus cruris + Diabetes mellitus<br />

Psoriasis + Polyarthritis/ Rheuma<br />

Psoriasis + Hypertonie (ß-Blocker etc.)<br />

Aktinische Präkanzerosen Keratosen +<br />

Organtransplantation<br />

BCC und SCC + Organtransplantation


e<br />

:<br />

Code<br />

C44.3<br />

C44.1<br />

C44.1<br />

C44.5<br />

C44.9<br />

C44.5<br />

C44.5<br />

C44.5<br />

C44.6<br />

C44.7<br />

C44.3<br />

Text<br />

Augenbrauenbasaliom<br />

Augenlidbasaliom<br />

Augenwinkelbasaliom<br />

Axillabasaliom<br />

Basaliom<br />

Basaliom am Anus<br />

Basaliom am Gesäß<br />

Basaliom am Perineum<br />

Basaliom der oberen<br />

Gliedmaßen<br />

Basaliom der unteren<br />

Gliedmaßen<br />

Gesichtshautbasaliom<br />

C44.4<br />

C44.7<br />

C44.4<br />

C44.1<br />

C44.0<br />

C44.9<br />

C44.3<br />

C15.9<br />

C44.2<br />

C44.2<br />

C44.5<br />

C44.5<br />

C44.5<br />

C44.3<br />

C44.6<br />

C44.3<br />

C44.3<br />

Halsbasaliom<br />

Hüftbasaliom<br />

Kopfhautbasaliom<br />

Lidbasaliom<br />

Lippenbasaliom<br />

Malignes Basaliom<br />

Nasenbasaliom<br />

Ösophagusbasaliom<br />

Ohrbasaliom<br />

Ohrmuschelbasaliom<br />

Rückenbasaliom<br />

Rumpfbasaliom<br />

Rumpfhautbasaliom<br />

C44.5<br />

Bauchwandbasaliom<br />

Schläfenbasaliom<br />

C44.5<br />

Brustbasaliom<br />

Schulterbasaliom<br />

C44.3<br />

Gesichtsbasaliom<br />

Stirnbasaliom<br />

Wangenbasaliom


D09.9<br />

D04.5<br />

D04.5<br />

D02.4<br />

D09.0<br />

D02.2<br />

D05.9<br />

D06.9<br />

D06.1<br />

D06.0<br />

D04.9<br />

D09.0<br />

D09.1<br />

D09.1<br />

D04.9<br />

D04.5<br />

D04.4<br />

Carcinoma in situ<br />

Carcinoma in situ am Analrand<br />

Carcinoma in situ der Anushaut<br />

Carcinoma in situ der Atmungsorgane<br />

Carcinoma in situ der Blase<br />

Carcinoma in situ der Bronchien<br />

Carcinoma in situ der Brustdrüse<br />

Carcinoma in situ der Cervix uteri<br />

Carcinoma in situ der Ektozervix<br />

Carcinoma in situ der Endozervix<br />

Carcinoma in situ der Epidermis<br />

Carcinoma in situ der Harnblase<br />

Carcinoma in situ der Harnorgane<br />

Carcinoma in situ der Harnröhre<br />

Carcinoma in situ der Haut<br />

Carcinoma in situ der Haut am Damm<br />

Carcinoma in situ der Haut am Hals


Code<br />

D04.9<br />

D09.9<br />

D04.9<br />

Text<br />

Aktinische Präkanzerose<br />

Präkanzerose<br />

Präkanzerose der Haut<br />

D04.9 Carcinoma in situ der Haut<br />

Code<br />

L56.8<br />

L57.4<br />

L57.0<br />

D04.9<br />

L57.1<br />

Text<br />

Aktinische Cheilitis<br />

Aktinische Elastose<br />

Aktinische Keratose<br />

Aktinische Präkanzerose<br />

Aktinisches Retikuloid


D04.-<br />

Carcinoma in situ der Haut<br />

Exkl.:<br />

Melanoma in situ ( D03.- )<br />

Erythroplasie Queyrat (Penis) o.n.A. ( D07.4 )<br />

D04.0<br />

Lippenhaut<br />

Exkl.:<br />

Lippenrotgrenze ( D00.0 )<br />

D04.1<br />

D04.2<br />

D04.3<br />

D04.4<br />

D04.5<br />

Haut des Augenlides, einschließlich Kanthus<br />

Haut des Ohres und des äußeren Gehörganges<br />

Haut sonstiger und nicht näher bezeichneter Teile des<br />

Gesichtes<br />

Behaarte Kopfhaut und Haut des Halses<br />

Haut des Rumpfes


Weltweit erste Leitlinie zur<br />

Aktinischen Keratose


AWMF online<br />

Arbeitsgemeinschaft der<br />

Wissenschaftlichen<br />

Medizinischen<br />

Fachgesellschaften<br />

Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG)<br />

AWMF-Leitlinien-Register<br />

Nr. 013/041<br />

Aktinische Keratose<br />

ICD-10 Ziffer: L 57.0<br />

Entwicklungsstufe:<br />

2


Definition, Ätiologie und Epidemiologie<br />

Die aktinische Keratose stellt ein Plattenepithelkarzinom der<br />

Epidermis in situ dar [Heaphy & Ackerman 2000, Ackerman<br />

2003]. Es handelt sich um eine auf die Epidermis beschränkte<br />

Proliferation transformierter Keratinozyten, die durch eine hohe<br />

Mutationsrate u.a. des Tumorsuppressorgens p53 und des<br />

Telomerasegens gekennzeichnet sind [Fu & Cockerell 2003,<br />

Mittelbronn et al. 1998].


Definition, Ätiologie und Epidemiologie<br />

Weiterhin finden sich charakteristische chromosomale<br />

Aberrationen, die typischerweise auch in invasiven<br />

Plattenepithelkarzinomen der Haut vorkommen [Ashton et al.<br />

2003]. Bei etwa 10 Prozent (6 bis 16 Prozent) aller Patienten mit<br />

aktinischen Keratosen und bei etwa 30 Prozent der Patienten<br />

mit zusätzlicher Immunsuppression wird im weiteren Verlauf das<br />

Auftreten eines invasiven Plattenepithelkarzinoms der Haut<br />

beobachtet. Dies bedingt die Indikation für eine Behandlung<br />

aktinischer Keratosen [Glogau 2000, Stockfleth et al. 2002a].


Die Dermatoskopie (Auflichtmikroskopie) ist eine<br />

diagnostische Methode zur Abgrenzung gegenüber<br />

dem Basalzellpapillom (Verruca seborrhoica), dem<br />

Basalzellkarzinom und pigmentierten Neubildungen.<br />

Sie kann in Zweifelsfällen eingesetzt werden.<br />

Eine histopathologische Abklärung ist in Zweifelsfällen<br />

erforderlich für die Abgrenzung gegenüber dem<br />

Plattenepithelkarzinom, dem Basalzellkarzinom, der<br />

Lentigo maligna, der aktinischen Porokeratose und<br />

weiteren Entitäten.


Weiterhin ist mittels der Histopathologie eine<br />

Einteilung aktinischer Keratosen nach ihrem<br />

Schweregrad möglich. Eine Einteilung in<br />

Anlehnung an die zervikale intraepitheliale<br />

Neoplasie (CIN) wurde von amerikanischen<br />

Autoren vorgelegt [Fu & Cockerell 2003].


Deutsches Ärzteblatt<br />

Jg.102<br />

Heft 26<br />

1.Juli 2005


Empfehlung<br />

Aktinische Keratosen mit D 04.“X“ als Carcinoma in situ<br />

der Haut entsprechend der Vorgaben der Leitlinie<br />

verschlüsseln (für KV).<br />

Da nach dem Meldegesetz <strong>NRW</strong> ausschließlich<br />

histologisch gesicherte Tumoren/ Präkanzerosen<br />

gemeldet werden dürfen sollte eine Meldung als<br />

Carcinoma in situ auch nur nach erfolgter Histologie<br />

erfolgen.<br />

X = Lokalisationsbezogen; z.B. Kopf = 4


Erwartung<br />

Unsere Dermatohistopathologen setzen die in<br />

den Leitlinien angeführte Einordnung der<br />

aktinischen Keratosen als Carcinomata in situ<br />

explizit so um (Befundbeschreibung und ICD-<br />

10-Klassifikation)

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