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Mathematisches Denken und Arbeiten

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In der Vorlesung Analysis 1 wird bewiesen, dass die Aussage im Kontext reeller Zahlen wahr<br />

ist, wohingegen Satz 2.4 besagt, dass sie im Kontext rationaler Zahlen falsch ist.<br />

Man schreibt ∃! statt nur ∃, wenn man „es gibt genau ein“ sagen will, z.B.<br />

∃!x ∈ R : x 2 = 2 ∧ x > 0.<br />

Durch Quantoren werden die entsprechenden Variablen geb<strong>und</strong>en; sie sind außerhalb des<br />

Konstrukts „unsichtbar“ <strong>und</strong> man kann ohne Weiteres andere Variablennamen einsetzen:<br />

(<br />

∃x ∈ R : x 2 = 2 ) ⇐⇒ ( ∃a ∈ R : a 2 = 2 )<br />

In einer Formel treten oft mehrere Quantoren hintereinander auf:<br />

Beispiel: Die Aussage<br />

∀x ∃y : A(x, y) bedeutet ∀x : ( ∃y : A(x, y) ) .<br />

∃x m ∈ D ∀x ∈ D : f(x) ≤ f(x m )<br />

besagt, wenn sie wahr ist, dass f : D → R eine Maximumstelle x m hat. Vertauscht man die<br />

Reihenfolge der beiden Quantoren, dann erhält man eine völlig andere Aussage. Ein noch einfacheres<br />

Beispiel dafür, dass ein Vertauschen eines Allquantors mit einem Existenzquantor zu<br />

inäquivalenten Aussagen führt, sind die Aussagen:<br />

∀x ∈ R ∃y ∈ R : x < y<br />

∃y ∈ R ∀x ∈ R : x < y<br />

In der Tat, die erste Aussage ist wahr, die zweite falsch.<br />

Zwei aufeinanderfolgende Allquantoren kann man dagegen vertauschen, ohne dabei die Aussage<br />

zu verändern. Beispiel: Die Definition 1.1 dafür, dass eine Funktion f : D → R streng<br />

monoton steigend heißt, kann mit Quantoren wie folgt geschrieben werden:<br />

Dies ist gleichwertig zu<br />

Man schreibt daher kürzer<br />

∀x 1 ∈ D ∀x 2 ∈ D : ( x 1 < x 2 =⇒ f(x 1 ) < f(x 2 ) ) .<br />

∀x 2 ∈ D ∀x 1 ∈ D : ( x 1 < x 2 =⇒ f(x 1 ) < f(x 2 ) ) .<br />

∀x 1 , x 2 ∈ D : x 1 < x 2 =⇒ f(x 1 ) < f(x 2 ).<br />

Entsprechend kann man auch aufeinanderfolgende Existenzquantoren vertauschen.<br />

Die Negation von Quantoren erfolgt nach einfachen Rechenregeln:<br />

(<br />

¬∀x : A(x)<br />

)<br />

⇐⇒<br />

(<br />

∃x : ¬A(x)<br />

)<br />

,<br />

(<br />

¬∃x : A(x)<br />

)<br />

⇐⇒<br />

(<br />

∀x : ¬A(x)<br />

)<br />

.<br />

Die Verneinung einer Existenzaussage ist eine Allaussage <strong>und</strong> umgekehrt.<br />

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