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Mathematisches Denken und Arbeiten

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Man verknüpft Aussagen mit Junktoren (logischen Verknüpfungen) zu neuen Aussagen. Die<br />

Regeln hierfür kodiert man am Einfachsten in einer Wahrheitstabelle. Für die gebräuchlichsten<br />

Junktoren (Standardjunktoren) gilt:<br />

Negation Konjunktion Disjunktion Implikation Äquivalenz<br />

A B ¬A A ∧ B A ∨ B A =⇒ B A ⇐⇒ B<br />

w w f w w w w<br />

w f f f w f f<br />

f w w f w w f<br />

f f w f f w w<br />

Der umgangssprachliche Gebrauch von „<strong>und</strong>“ (Konjunktion) <strong>und</strong> „oder“ (Disjunktion) ist nicht<br />

immer gleichbedeutend mit den logischen Regeln. So wird in der Alltagssprache ein „oder“ oft<br />

als ein „entweder-oder“ verstanden; in der Mathematik ist ein „oder“ dagegen auch wahr, wenn<br />

die dadurch verknüpften Teilaussagen beide wahr sind. Ein gutes Verständnis von Implikationen<br />

(„wenn–dann“) ist besonders wichtig; so beachte man, dass A =⇒ B wahr sein kann, ohne<br />

dass B wahr sein muss. Beispiel: (2|3) =⇒ (2|9), wobei p|n definiert ist als die Aussage: p<br />

teilt n.<br />

Liegen Aussagen A, B, . . . vor, dann kann man mit sinnvoll gebildeten Formeln neue Aussagen<br />

bilden, z.B.:<br />

((¬A) ∧ B) =⇒ C, ¬(A ∧ (B =⇒ C)), . . .<br />

Um eine eindeutige Interpretation zu gewährleisten, werden Klammern verwendet. Der Wahrheitswert<br />

solcher Aussagen hängt natürlich von den Wahrheitswerten der „Variablen“ A, B, C<br />

ab. Eine (zusammengesetzte) Aussage heißt eine Tautologie oder allgemeingültig, wenn sie für<br />

alle Wahrheitswerte der Aussagen, aus denen sie aufgebaut ist, wahr ist.<br />

Gesetze sind oft als Tautologien formuliert.<br />

3.1 Satz (Kontrapositionsgesetz). (A =⇒ B) ⇐⇒ ((¬B) =⇒ (¬A))<br />

Ein Satz stellt eine wahre Aussage dar, für die es einen Beweis gibt. Im Falle des vorstehenden<br />

Satzes genügt es für einen Beweis, die einschlägigen Wahrheitstafeln aufzustellen.<br />

Das Kontrapositionsgesetz liegt der Methode des indirekten Beweises zugr<strong>und</strong>e. Der Satz 2.2<br />

besagt für gegebenes n ∈ Z, dass Folgendes wahr ist: (2|n) =⇒ (2|n 2 ). Hierfür haben wir<br />

einen direkten Beweis gegeben. Für den Satz<br />

(2|n 2 ) =⇒ (2|n) (3.1)<br />

ist ein direkter Beweis nicht so leicht zu finden; es empfiehlt sich, einen indirekten Beweis zu<br />

wählen, d.h., die Kontraposition<br />

(¬2|n) =⇒ (¬2|n 2 )<br />

zu beweisen. Dies ist einfacher, denn ¬2|n heißt, dass n ungerade ist, also von der Form n =<br />

2k + 1 mit einer ganzen Zahl k. Man rechnet dann sofort nach, dass auch n 2 ungerade ist.<br />

Auch andere Tautologien (allgemeingültige Gesetze) kann man über Wahrheitstafeln beweisen.<br />

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