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Mathematisches Denken und Arbeiten

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Die leere Menge <strong>und</strong> die n-elementigen Mengen (n ∈ N) heißen endliche Mengen. Die leere<br />

Menge hat keine Elemente; man setzt daher |∅| = 0.<br />

8.3 Satz. Sei A eine endliche Menge. Dann gilt |P(A)| = 2 |A| .<br />

Beweis. Wegen P(∅) = {∅} gilt |P(∅)| = 1 = 2 0 . Ist f : A → B bijektiv, dann ist auch<br />

F : P(A) → P(B),<br />

M ↦→ f(M)<br />

eine bijektive Abbildung; denn durch N ↦→ f −1 (N) ist die Umkehrabbildung von F gegeben.<br />

(Wir setzen f(∅) = ∅.) Da die Verkettung bijektiver Abbildungen wieder bijektiv ist, genügt es<br />

zu zeigen, dass für alle n ∈ N gilt:<br />

E(n) : |P({1, . . . , n})| = 2 n .<br />

Induktionsanfang: P({1}) = {∅, {1}} ist 2-elementig. Somit ist E(1) wahr.<br />

Induktionsschritt: Setze voraus, dass E(n) wahr ist. Dann gibt es eine bijektive Abbildung<br />

f : {1, . . . , 2 n } → P({1, . . . , n}).<br />

Wir haben folgende Induktionsbehauptung zu zeigen:<br />

E(n + 1) : |P({1, . . . , n + 1})| = 2 n+1 .<br />

Zur Abkürzung setzen wir N m := {1, . . . , m}. Sei M ∈ P(N n+1 ), d.h. M ⊆ N n+1 . Falls<br />

n + 1 /∈ M, dann ist M ∈ P(N n ). Falls n + 1 ∈ M, dann ist M = M ′ ∪ {n + 1} mit<br />

M ′ := M \ {n + 1} ∈ P(N n ). Durch<br />

g(2k) = f(k),<br />

g(2k − 1) = f(k) ∪ {n + 1},<br />

k ∈ {1, . . . , 2 n }, wird eine Abbildung g : N 2 n+1 → P(N n+1 ) definiert. Nach obigen Überlegungen,<br />

<strong>und</strong> weil f surjektiv ist, ist g surjektiv. Da f injektiv ist, ist auch g injektiv. Damit ist<br />

die Induktionsbehauptung bewiesen <strong>und</strong> der Induktionsbeweis komplett.<br />

Endliche Summen von reellen Zahlen a j ∈ R führt man auf die Addition von je zwei Zahlen<br />

zurück:<br />

a 1 + a 2 + a 3 := (a 1 + a 2 ) + a 3 ,<br />

a 1 + a 2 + a 3 + a 4 := (a 1 + a 2 + a 3 ) + a 4 = ((a 1 + a 2 ) + a 3 ) + a 4 ,<br />

a 1 + a 2 + · · · + a n := (a 1 + · · · + a n−1 ) + a n .<br />

Man verwendet meist das Summensymbol:<br />

n∑<br />

a j := ( n−1 ∑ )<br />

a j + an ,<br />

j=1 j=1<br />

1∑<br />

a j := a 1 .<br />

j=1<br />

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