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Mathematisches Denken und Arbeiten

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(ii) Die Projektion p 1 : A × B → B, (a, b) ↦→ a auf den ersten Faktor eines kartesischen<br />

Produktes ist wie folgt gegeben:<br />

p 1 = {((a, b), a) | a ∈ A, b ∈ B} ⊆ (A × B) × A.<br />

Analog ist die Projektion auf den zweiten Faktor definiert.<br />

Für Abbildungen f : A → B sind folgende Fragen von Interesse. Wir ein Wert höchstens<br />

einmal angenommen? Ist jedes Element in B Wert von fß<br />

7.4 Definition. Eine Abbildung f : A → B heißt injektiv, wenn sie linkseindeutig ist, d.h.,<br />

wenn gilt<br />

∀x 1 , x 2 ∈ A : f(x 1 ) = f(x 2 ) =⇒ x 1 = x 2 .<br />

Sie heißt surjektiv, wenn gilt<br />

∀b ∈ B∃a ∈ A : b = f(a).<br />

Sie heißt bijektiv, wenn sie injektiv <strong>und</strong> surjektiv ist.<br />

Man nennt f(A) := {f(x) | x ∈ A} den Wertebereich von f : A → B. Hiermit gilt: f ist<br />

genau dann surjektiv, wenn f(A) = B gilt.<br />

7.5 Beispiele. (i) Projektionen sind surjektiv. Die Projektion p A : A × B → A, (a, b) ↦→ a<br />

ist genau dann injektiv, wenn B einelementig ist.<br />

(ii) Die Identität ist bijektiv.<br />

(iii) Die Funktion f : N → N, n ↦→ n 2 ist injektiv, aber nicht surjektiv.<br />

(iv) Die Funktion f : Z → Z, n ↦→ n 2 ist weder injektiv noch surjektiv.<br />

(v) Die Funktion f : [0, 2] → [0, 4], x ↦→ x 2 ist bijektiv. Die Surjektivität folgt aus der<br />

Tatsache, dass man aus jeder positiven reellen Zahl eine Wurzel ziehen kann.<br />

Für reellwertige Funktionen stellt die Analysis Hilfsmittel bereit für die Untersuchung von<br />

Funktionen.<br />

7.6 Satz. Streng monoton steigende (oder fallende) Funktionen sind injektiv.<br />

Beweis. Sei f : D ⊆ R → R streng monoton steigend. Seien x 1 , x 2 ∈ D mit f(x 1 ) = f(x 2 ).<br />

Zu zeigen ist: x 1 = x 2 . Annahme x 1 ≠ x 2 . Dann ist x 1 < x 2 oder x 2 < x 1 . Ist x 1 < x 2 ,<br />

dann ist f(x 1 ) < f(x 2 ) wegender strengen Monotonie. Dies widerspricht der Voraussetzung<br />

f(x 1 ) = f(x 2 ). Ebenso führt x 2 < x 1 auf einen Widerspruch. Somit ist die Annahme falsch,<br />

<strong>und</strong> der Satz ist bewiesen.<br />

Zusammen mit dem Satz 1.3 erhalten wir:<br />

7.7 Folgerung. Sei I ein Intervall. Sei f : I → R differenzierbar mit (überall) positiver Ableitung.<br />

Dann ist f injektiv.<br />

7.8 Beispiele. (i) Die Exponentialfunktion exp : R → R, x ↦→ e x ist injektiv, denn (e x ) ′ =<br />

e x > 0.<br />

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