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Mathematisches Denken und Arbeiten

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(iv) Die Beziehung xRy mit<br />

R = {(x, y) ∈ R 2 | ∃k ∈ Z : y − x = 2πk}<br />

drückt aus, dass sich die Zahlen x <strong>und</strong> y nur durch ganzzahlige Vielfache von 2π unterscheiden.<br />

Diese Relation hat unter anderem die Eigenschaft der Transitivität, d.h. aus xRy<br />

<strong>und</strong> yRz folgt xRz.<br />

(v) Ist f : D → R, D ⊆ R eine Funktion, dann ist sein Graph<br />

G(f) := {(x, y) | x ∈ D ∧ y = f(x)}<br />

eine Relation.<br />

(vi) Auf der Menge der Menschen gibt es die Eltern-Kind-Relation.<br />

Folgende Struktureigenschaften von Relationen unterscheidet man: Eine Relation R auf A<br />

heißt<br />

(i) reflexiv, falls ∀x ∈ A : (x, x) ∈ R,<br />

(ii) symmetrisch, falls ∀x, y ∈ A : xRy =⇒ yRx,<br />

(iii) antisymmetrisch, falls ∀x, y ∈ A : xRy ∧ yRx =⇒ x = y,<br />

(iv) transitiv, falls ∀x, y, z ∈ A : xRy ∧ yRz =⇒ xRz.<br />

Ist R eine Relation auf A, dann auch ihre inverse Relation<br />

R −1 := {(x, y) | (y, x) ∈ R}.<br />

Offenbar ist R genau dann symmetrisch, wenn R −1 = R gilt <strong>und</strong> reflexiv genau dann, wenn sie<br />

∆(A) := {(x, x) | x ∈ A},<br />

die Diagonale von A, enthält. Die durch ∆(A) definierte Relation ist die Gleichheit auf A. Ist<br />

R ′ eine weitere Relation auf A, dann ist die Komposition von R mit R ′ die Relation<br />

R ◦ R ′ := {(x, z) ∈ A 2 | ∃y ∈ A : ((x, y) ∈ R) ∧ ((y, z) ∈ R ′ )}.<br />

6.3 Satz. Eine Relation R ist genau dann transitiv, wenn R ◦ R ⊆ R gilt.<br />

Beweis. Sei R transitiv. Wir zeigen: R ◦ R ⊆ R. Sei (x, y) ∈ R ◦ R. Nach Definition der<br />

Komposition existiert z mit (x, z), (z, y) ∈ R. Aus der Transitivität von R folgt (x, y) ∈ R.<br />

Zum Beweis der anderen Richtung setzen wir R ◦ R ⊆ R voraus. Wir zeigen, dass R transitiv<br />

ist. Seien (x, z), (z, y) ∈ R. Dann ist (x, y) ∈ R ◦ R ⊆ R.<br />

Die wichtigsten Typen von Relationen sind die Äquivalenzrelationen, die Ordnungen <strong>und</strong> die<br />

Funktionen.<br />

6.4 Definition. Eine Relation R auf einer Menge A heißt<br />

(i) eine Äquivalenzrelation, wenn sie reflexiv, symmetrisch and transitiv ist,<br />

(ii) eine (partielle) Ordnung, wenn sie reflexiv, antisymmetrisch and transitiv ist.<br />

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