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Mathematisches Denken und Arbeiten

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5 Operationen mit Mengen<br />

Es gibt Regeln für die Bildung neuer Mengen aus gegebenen Mengen. Sind A <strong>und</strong> B Mengen,<br />

dann hat man folgende elementaren Mengenbildungen:<br />

A ∪ B = {x | x ∈ A ∨ x ∈ B}<br />

A ∩ B = {x | x ∈ A ∧ x ∈ B}<br />

A \ B = {x | x ∈ A ∧ x ∉ B}<br />

(Vereinigung)<br />

(Durchschnitt)<br />

(Differenz)<br />

Aus den Rechenregeln für Junktoren folgende entsprechende Gesetze für diese Mengenbildungen,<br />

z.B.<br />

A ∩ (B ∪ C) = (A ∩ B) ∪ (A ∩ C), A ∪ ∅ = A, . . .<br />

Die Komplementbildung A c einer Menge A ist oft nützlich. Ihre Bildung setzt voraus, dass eine<br />

Gr<strong>und</strong>menge M vorliegt, in der A enthalten ist. Man definiert dann A c = M \ A. Hier sind<br />

einige einfache Beispiele:<br />

5.1 Beispiele.<br />

(i) {1, 3, 6} ∩ {2, 6} = {6}<br />

(ii) {1, 3, 6} ∪ {2, 6} = {1, 2, 3, 6}<br />

(iii) {1, 2, 5, 8, 9} \ {2, 3, 5, 7, 9} = {1, 8}<br />

(iv) {n 2 | n ∈ N} ∩ {2 n | n ∈ N} = {4 n | n ∈ N}<br />

(v) Die Teilmengen<br />

Q = {(x, y) | x > 0 ∧ y < 0}, K = {(x, y) | x 2 + y 2 < 1}<br />

der Gr<strong>und</strong>menge R 2 kann man gut skizzieren. Das Gleiche gilt für Q ∪ K, Q ∩ K, Q \ K<br />

<strong>und</strong> die Komplemente Q c <strong>und</strong> K c .<br />

5.2 Definition. Für eine Menge A heißt<br />

die Potenzmenge von A.<br />

P(A) = {B | B ⊆ A}<br />

Es gilt also B ∈ P(A) ⇐⇒ B ⊆ A. Das Potenzmengenaxiom der (axiomatischen) Mengenlehre<br />

fordert, dass für jede Menge ihre Potenzmenge existiert. Dies ist ein sehr starkes Mengenbildungsaxiom.<br />

Ein einfaches Beispiel ist<br />

Es gilt stets ∅, A ∈ P(A).<br />

P({a, b}) = {∅, {a}, {b}, {a, b}}.<br />

5.3 Beispiel. Affine Geraden sind nichtleere Teilmengen von R 2 . Die Menge aller Geraden, die<br />

den Nullpunkt enthalten, ist folgende Teilmenge von P(R 2 ):<br />

RP 1 = {G | G ist eine Gerade G ⊂ R 2 , 0 ∈ G}.<br />

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