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MeCuM „underground“ Sylvère Störmann Das MeCuM ist da und schon jetzt studieren knapp 1.500 Studenten danach. Das bedeutet in erster Linie viel organisatorischer Aufwand. Aber wie funktioniert MeCuM eigentlich? Was muss getan werden, damit der Unterricht für diese Studenten organisiert werden kann? Und warum sind jetzt manche Dinge, so wie sie sind? Es gibt viele Fragen und noch mehr Unklarheiten oder gar Missverständnisse. Grund genug, dem einmal nachzugehen und Fragen zu klären, die derzeit durch die betroffenen Semester geistern – MeCuM underground. So ein mehr oder weniger gut geschmierter Fakultäts-Betrieb ist eine schöne Sache. Am Anfang gibt es die Erstsemester- Einführung und man erfährt von erfahrenen höhersemestrigen Kommilitonen, wie man sich zurechtfindet. Mit der Zeit findet man sich dann auch immer besser zurecht, weiß wo welche Informationen zu finden sind - und im Zweifel fragt man eben wieder einen höhersemestrigen Studenten. Schließlich ist alles irgendwie Routine, für Leitung, Professoren und eben auch Studenten gleichermaßen. Wenn dann aber plötzlich eine neue Approbationsordnung eine neue Studienordnung nach sich zieht und plötzlich vieles anders werden soll, wird es schwierig. Die Leitung ist dann gefordert und muss zusehen, dass Stundenpläne entworfen, abgeglichen, mit Instituten abgesprochen, mit Raummöglichkeiten koordiniert und auf Sonderfälle abgestimmt werden. Die Dozenten ihrerseits müssen sich auf die geänderten Modalitäten einstellen und gegebenenfalls auch ihre Lerninhalte überarbeiten. Und dann steht man als Student da, überwältigt von einem neuen System, und möchte doch eigentlich nur in Ruhe weiterstudieren. Wie fängt man an? Im Januar 2003 fand eine Sitzung mit allen Beteiligten der neuen Studienordnung statt und man setzte sich daran, die Umsetzung des taufrischen Konzepts zu beginnen. Die Approbationsordnung hat dabei sehr klare Vorgaben, was die zulässige Gruppengröße Who‘s who im MeCuM? who Dekan Prof. Klaus Peter (Direktor Anästhesiologie, GH) 26 Studiendekan Prof. Bernd Sutor Bernd.Sutor@med.uni-muenchen.de (Neurophysiologie, Innenstadt) bearbeitet Anfragen aus dem Ministerium bzw. von anderen Universitäten und kümmert sich um Übergangsregelungs-Härtefälle Leitung der Abteilung Studium und Lehre Karen Sansom Karen.Sansom@med.uni-muenchen.de Å 5160 - 8916 (ehemals Harvard-Büro; seit April 2004 im MeCuM) koordiniert die Organisationsarbeit im MeCuM MeCuM-Management Jarmila Musialová Jarmila.Musialova@med.uni-muenchen.de Å 5160 - 8915 ist mit der Organisation betraut (Wahlfach, Fragen der Studierenden zur Organisation, ...) Synapse 50 / Juni 2004 synapse@fachschaft-medizin.de MeCuM-Büro Ildiko Néder Ildiko.Neder@med.uni-muenchen.de Å 5160 - 8911 Alexander Otto Alexander.Otto@med.uni-muenchen.de Å 5160 - 8912 primäre Ansprechpartner für studentische Anfragen
in verschiedenen Unterrichtsformen angeht. Allen voran stellte eine für Studenten erfreuliche Änderung der Projektgruppe große Probleme: 476 Stunden Unterricht am Patienten (§2, Abs. 3, Satz 11 ÄAppO) bei Gruppengrößen von maximal drei bzw. sechs Studenten (3 beim Direktunterricht, 6 bei Demonstrationen am Krankenbett durch einen Arzt). Im Vergleich dazu stand der bisherige Unterricht am Patientenbett im klinischen Studienabschnitt, der quantitativ gar nicht bestimmt war (es handelte sich aber um 70 bis 80 Stunden). Schwierig wurde es vor allem deshalb, weil man dabei nicht auf einzelne Klinik zurückgreifen kann, da keine Klinik ausreichende Lehrkapazitäten hat, um allen Studenten die erforderliche Stundenzahl am Krankenbett zu ermöglichen. Es müssen also mehrere Kliniken eingebunden werden, um das zu bewerkstelligen. Da die Organisation solcher Kurse bisher Aufgabe der jeweiligen Kliniken selbst war, wurde beschlossen, die Organisation nun zentral über das Dekanat laufen zu lassen. Denn so kann die Einteilung in Kurse koordiniert werden. Schließlich muss ja auch noch auf die Überschneidungsfreiheit geachtet werden. Jeder Student ist in seine verschiedenen kleinen Unterrichtsveranstaltungen eingeteilt, wodurch viele zeitliche Abhängigkeiten entstehen. Nur durch die zentrale Verwaltung kann dabei der Überblick bewahrt werden und eine überschneidungsfreie Einteilung gewährleistet werden. Internet nützliche Texte: http://www.mecum-online.de/pdf/studienordnung_medizin_011203.pdf Studienordnung (besonders wichtig: die Anhänge!) am besten durchlesen und zum Nachschlagen ausdrucken http://www.mecum-online.de/pdf/neue_appo.pdf Neue Ärztliche Approbationsordnung http://recht.verwaltung.uni-muenchen.de/satzung/gro/gro-rr.htm Grundordnung der Universität München Aufgaben des Studiendekan laut §21: Gesamtverantwortung für die Aufgaben „Lehre und Studium“ Aufgabe ist es auf folgendes hinzuwirken: s Lehrangebot entspricht Studien- und Prüfungsordnung (er hat aber keine Kompetenzen dies einzufordern) s Einhaltung der Regelstudienzeit s angemessene Betreuung der Studenten s Fachstudienberatung s Durchführung und Auswertung von Lehr-Evaluationen Erste Probleme Damit aber nun Studenten in ihre Kurse eingeteilt werden konnten, brauchte das Dekanat viele Daten. Zum Einen waren das Studentendaten (Welche Studenten studieren überhaupt?) und zum Anderen benötigte man auch Dozentendaten (Wer hat überhaupt einen Lehrauftrag an unserer Fakultät?). Schließlich musste man ja wissen, welche Studenten in welche Unterrichtsveranstaltungen eingeteilt werden sollten, und wer diese halten würde. Obwohl man meinen sollte, dass diese Daten vorlägen, fing genau da der organisatorische Stress an. Studentendaten Welche Studenten an der Fakultät immatrikuliert sind und in welchem Semester, weiß nur die Universität. Sie hortet die Daten. Jedes Semester werden kurz vor Beginn des selbigen die Daten übermittelt, woraufhin sich bisher die Institute an ihre Einteilung machten. Wegen der teilweise sehr knappen Rückmeldungen, findet das meist unmittelbar vor Beginn der Vorlesungszeit statt. Das liegt vor allem auch daran, dass Ergebnisse über das Bestehen oder nicht einer Staatsprüfung vom IMPP zum LPA gehen. Die Uni-Leitung muss dann dementsprechend die Studentendaten aktualisieren und gibt das dann an die Fakultät weiter. Ein Problem stellte sich aber dann auch als plötzlich das Dekanat größtenteils fehlerhafte Studentendaten bekam, wo über 100-jährige Studenten auftauchten und manch ein Student plötzlich in einem ganz anderen Semester eingeteilt war. Das Problem wird auch weiterhin bestehen, gerade auch in der Übergangszeit, denn wenn auch nur ein Student etwa das 1. Staatsexamen schreibt, muss die Uni-Leitung mit der Übermittlung der Daten warten bis sie weiß, ob der Student bestanden hat oder nicht. Selbst dann, wenn das keine Auswirkung auf seinen Stundenplan hat. Und so müssen dann alle warten. Das ist zwar sehr ärgerlich und für Studenten wie auch Fakultät frustrierend, aber auch schon wieder nicht sonderlich verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Bürokratie seltsame Blüten treiben kann (Physikums-Anmeldung? Nicht ohne Geburtsurkunde und Abi-Zeugnis). Dozentendaten So irrsinnig das auch klingen mag, liegen dem Dekanat nur Daten über die Dozenten der Vorklinik vor (also welcher Dozent wie viel Unterricht zu leisten hat). Die Daten für die Kliniken liegen auch nur diesen vor. Die Herausgabe der Daten sollte durch das MIT (Dienstleistungeinrichtung für Medizinisch-Administrative Informationstechnologie, früher OIT, geändert September 2003) erfolgen. Auch hier begann ein wirres Spiel um ein allzu bürokratisches Procedere, bei dem Datenschutzbeauftragte, Betriebsleiter und allerlei Gremien involviert sind. Trauriger Stand der Dinge ist, dass das Dekanat noch immer nicht weiß, welche Dozenten in den Kliniken welches Lehrdeputat haben. Und nun? Man hat die Studenten eingeteilt und Rücksprache mit den Instituten und Lehrstühlen gehalten, um die ordnungsgemäße Durchführung der Einteilung zu bewerkstelligen. Dabei gab es für die Vorklinik und die einzelnen Module je einen Sprecher, der sich um diese Koordinationsaufgaben kümmerte. Dabei benannte jedes Institut und jede Klinik einen Ansprechpartner, der zusammen mit dem zuständigen Sprecher arbeiten sollte, um die Organisation der Kurse auf die Beine zu stellen (vor allem inhaltlich, aber auch bezüglich der Mobilisierung von Kapazitäten). Die Sprecher wiederum hielten das Dekanat auf dem Laufenden. In dieser hierarchischen Gliederung wurde es möglich, trotz fehlender Daten die Einteilung doch noch zu vollziehen. Es ist unter solchen Umständen schwierig, so eine aufwändige Einteilung reibungslos durchzuführen. Daher kam es vor allem in den ersten Wochen zu Problemen und Bemängelungen der Studenten. Warum stimmt die Einteilung im MyMeCuM nicht? „Zuständig für die Organisation, die Durchführung des Anmeldeverfahrens und die Einteilung der Studenten in die scheinpflichtigen Lehrveranstaltungen des Ersten und des Zweiten Studienabschnittes sowie die Beratung hierüber ist das Studiendekanat der Medizinischen Fakultät der Ludwig- Maximilians-Universität München.“ So sagt der §10 der Studienordnung (Fassung vom 01.12.2003). Und diese ist bindend. Wenn es also Diskrepanzen zwischen der Einteilung online und der „tatsächlichen“ Einteilung gibt, so liegt es entweder an den Instituten, die von der Einteilung abweichen, oder an §43-Härtefall-Studenten, die noch in Kurse untergebracht 27 Synapse 50 / Juni 2004 synapse@fachschaft-medizin.de
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